Süd- und Mittelamerika

August 2018 - April 2019
228 Tage unterwegs
August 2018 - April 2019
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    Die Heimreise nach 228 Tagen Abenteuer!

    April 2, 2019 in Germany ⋅ ☀️ 11 °C

    Am 31.03. startet meine große Heimreise – zuerst geht es von Guatemala City nach San Jose (Costa Rica) - 6 Uhr morgens bin ich in Antigua aufgestanden, packte meine letzten Sachen zusammen, trank noch einen Kaffee mit Eugen auf der Dachterrasse, spürte ein letztes Mal ein Erdbeben unter meinen Füßen und dann ging es 7 Uhr auch schon los nach Guatemala Stadt und wieder mal musste ich mich verabschieden von einem mir sehr ans Herz gewachsenen Freund. Eugen wird sich morgen wahrscheinlich weiter nach El Salvador machen, ich werde seinen Blog hier fleißig lesen und seine Reise weiterverfolgen. 12:15 Uhr startete mein Flug und 14:11 Uhr landete ich San Jose und wurde vom Shuttle des Hostels abgeholt. Hier genieße ich die letzten Sonnenstrahlen, male ein wenig in mein Reisetagebuch, genieße eine letzte heiße Dusche vor der langen Reise und checke nochmal mein Gepäck. In der Nacht habe ich kaum geschlafen - ich war viel zu aufgeregt! Endlich - 5 Uhr klingelte mein Wecker und wir fahren wieder mit dem Shuttle zum Flughafen. Das Einchecken verlief total problemlos und ich hatte zum Glück nur 20kg :), gut geschätzt! 7:11 Uhr startet meine lange Reise über den Ozean in Costa Rica, mittags machen wir einen kurzen Stopp in Santo Domingo (Dominikanische Republik) und dann geht es direkt mit dem gleichen Flugzeug weiter nach Frankfurt. Als ich so im Flugzeug sitze, mache ich mir viele Gedanken und lasse meine ganze Reise nochmal Revue passieren – letztes Jahr Mitte August als ich mich etwas ängstlich aber doch voller Vorfreude alleine auf die Reise machte, die Tränen im Flugzeug und die viele Fragen in meinem Kopf wie „Was mache ich hier eigentlich? Halte ich es überhaupt alleine zwei Wochen aus?“. Mein Backpack noch voller Dinge, die ich nicht brauchen werde, mein Herz voller Neugierde und ich innerlich doch voller Freude und Lust auf neue Länder, neue Leute und neue Erlebnisse! Die Reise bedeutete mir viel, ich erfüllte mir einen großen Wunsch der lange in mir schlummerte und ich bin so stolz auf mich, dass ich das durchgezogen habe! Einfach glücklich sein, frei und zufrieden, mal für mich sein. Und das war meistens gar nicht so einfach :)! Ich habe die besten Menschen kennengelernt, bin mit ihnen ein paar Tage oder Monate gereist, habe neue Freundschaften geschlossen, traumhafte Orte gesehen, bin mit Haien und anderen Meerestieren geschwommen, habe viele Dinge das erste Mal in meinem Leben gemacht, musste schwierige Entscheidungen treffen, habe wahnsinnige Partys gefeiert, Wellen in verschiedenen Ozeanen gesurft, andere Kulturen entdeckt, habe die Grenzen meines Körpers ausgetestet und mich auf 5.200m gewagt! Doch es gab sie auch auf meiner Reise, die Momente, in denen einem das Leben in den Arsch tritt. Momente, in denen man eben nicht glücklich ist, in denen man sich scheiße fühlt, allein und verzweifelt. In denen nichts funktioniert. Momente, die man nicht in einem Foto oder im Blog festhalten möchte. Momente, in denen es auch ziemlich egal ist, dass man gerade eigentlich im Paradies ist und glücklich und zufrieden sein sollte. Auslöser für solche Momente gibt es viele – kleine und große, die jedoch alle wie das Ende der Welt wirken können: Wenn plötzlich das Heimweh schwer auf der Seele liegt, man bei lieben Menschen zu Hause sein möchte, weil sie entweder gerade die Zeit ihres Lebens haben oder genau das Gegenteil und man für sie da sein mag. Oder wenn man einen Menschen ziehen lassen muss, weil man nun einmal auf Reisen ist und es nur in eine Richtung geht: Immer weiter. Eine Nachricht von daheim, die die Vorstellungen vom ersten Wochenende in der Heimat durcheinander bringt. Die plötzliche Erkenntnis, dass die Reise viel zu früh ein Ende hat. Das Meer, das dann viel zu weit weg ist. Eine Nacht im Hostel, in dem nur Idioten mit dir das Zimmer teilen und diese dir auch nicht deine Ruhe lassen. Wenn es dir gesundheitlich sehr schlecht geht, dir niemand hilft und du nicht weißt wie es weitergehen soll. Wenn man den ganzen Tag lang nur zwei gute Wellen bekommen hat, den Rest der Zeit unter Wasser mit dem Surfboard am Kopf oder in den Rippen verbracht hat. Ja, alle diese Momente habe ich durch. Was dagegen hilft, sind liebe Menschen. Die tollen Menschen, die man auf der Reise trifft, die dir zuhören, die mit dir trinken, die alles ein bisschen besser machen, oder die Menschen, die daheim auch mitten in der Nacht müde ein Ohr für dich ans Telefon halten, die dir ein Stück Geborgenheit nur durch ein paar Worte schicken und die so auch alles ein bisschen besser machen. Manchmal muss man den Tränen freien Lauf lassen, sich in seinem Bett verkriechen, eine stille Ecke im Hostel suchen oder sogar ein Privatzimmer nehmen und heulen bis man schon gar nicht mehr weiß, warum eigentlich. Manchmal ist Ablenkung die richtige Taktik und die Party am Abend, die Gemeinschaftsküche oder das Lagerfeuer am Strand mit den anderen Reisenden die Rettung für den Tag und die Stimmung. Manchmal hilft eine feste Umarmung und gute Musik. Das Meer sowieso immer. Und eine Portion Humor und Gelassenheit – auch wenn letztere nicht immer einfach aufzutreiben ist. Nein, es ist nicht immer alles Glück auf einer Reise. Nicht alle Momente sind schön, nicht alle Erinnerungen positiv. Manchmal ist so eine Reise einfach frustrierend, zermürbend und zum Verzweifeln. Aber das ist auch gut so. Jede Erfahrung, jede Herausforderung, die es zu meistern gilt, zeigt, dass es immer weitergeht. Man sucht nach Lösungen, nach Wegen damit umzugehen. Man wächst an jeder schweren Situation, durch die man hindurch muss, an jedem doofen Gefühl, das in einem schlummert. Und es geht immer weiter. Und dann kommen auch wieder die zahlreichen positiven, schönen, fabelhaften Momente der Reise zurück. Man tanzt im warmen Regen, schwimmt in glasklarem Wasser, liest ein Buch unter einer Palme im weißen Sand, findet die perfekte Welle oder den einsamsten Strand, sieht hunderte von Sternschnuppen in einer kristallklaren Nacht in den Sternenhimmel, fährt im Bus und lässt die Haare im Wind fliegen und sammelt Erinnerungen wie andere Leute Briefmarken oder Münzen. Erinnerungen, die man ohne die schlechten Momente vielleicht nicht gemacht hätte. Und irgendwie ist dann wieder alles gut. Reisen verändert einen Menschen - und was diese Veränderungen hervorruft sind sicherlich nicht nur die positiven Erlebnisse. Auch, wenn ich sehr froh bin, dass diese bei weitem überwiegen und ich in gesund wieder daheim angekommen bin!
    Denn heute ist der Tag gekommen - es ist Zeit wieder nach Hause zu kommen, nach fast 8 Monaten (ganz genau 228 Tage) - glücklich, mit vielen Geschichten und neuen Freunden von der ganzen Welt im Gepäck, braungebrannt und mit weißem ausgeblichenem Haar kehre ich zurück. Danke, dass ich das erleben durfte! Danke an alle die ich auf meiner Reise getroffen habe und danke an alle zu Hause, die mich immer unterstützt und an mich gedacht haben! Ich werde auch immer für euch da sein, egal wo auf der Welt wir sind! Eine neue Reise folgt sicher bald :)!
    Am 02.04.2019 lande ich auf deutschem Boden. Überglücklich und total müde schließe ich Papa in die Arme, der mich mit Blümchen und Herzlich-Willkommen-Schild süß empfängt. In Herbartswind gibt es dann leckeres Brunch mit Leberwurstbrot und Gewürzgurken, Schwarzbrot, Lachs und Sekt. Abends kommt mein Schwesterherz Nani nach der Arbeit noch als Überraschung und am Samstag sehe ich den ganzen Rest der Familie! So schön, alle wieder um mich zu haben und in die Arme schließen zu können!
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  • Day 225

    Antigua

    March 30, 2019 in Guatemala ⋅ ☀️ 24 °C

    Mein letzter Tag in Guatemala bricht an! Man, die Zeit verging nun echt schnell und ich bin schon ein bisschen traurig! Aber die Vorfreude ist natürlich auch groß und ich kann es nun kaum erwarten all den Fliegerkram in der Luft hinter mich zu bringen und meine Liebsten alle wieder in die Arme schließen zu können. Den Tag heute hatte ich mir freigehalten zum Entspannen auf der Dachterasse und nochmal zum Schlendern über den Markt. Wie immer hier in Antigua beginnt der Tag aber mit dem Gang zum Bäcker um die Ecke (ich kaufe das leckerste Schokocrossaint der Welt und eine Zimtrolle für morgen), um danach die Köstlichkeiten auf der Dachterasse in der Sonne bei einem Kaffee zu genießen. Wir malen ein bisschen in mein Reisebuch, schreiben unseren Blog, quatschen, schauen dem Fuego beim Spucken zu und ich genieße noch einmal die Sonne. Die Mittagssonne ist uns allerdings zu krass, sodass wir uns dann auf den Weg zum Markt machen. Die Straßen und Häuser sind alle schön geschmückt in Lila und Weiß und überall laufen Männer in Lila umher und säubern die Straßen, die eh schon super sauber sind. All der Aufriss für die morgen beginnende "Semana Santa", die Wochen vor Ostern und Ostern selbst wird hier wohl sehr groß und ausgiebig mit riesigen Zeremonien und trauriger Musik zelebriert. Laut Tatjana ist hier morgen totales Chaos angesagt und Menschenmengen strömen durch die Straßen Antiguas. Deshalb muss ich auch den Shuttle 7:00 Uhr morgen früh nehmen, da danach alle Straßen gesperrt sind und kein Rein- und kein Rauskommen in Antigua ist. Auf dem Markt kaufe ich noch ein paar Souvenirs, im Schokoladenmuseum futter ich mich nochmal durch alle Sorten der leckeren Schoki und sauge nochmal das komplette Treiben der Stadt in mich ein. Bei Rincon Tipico essen wir nochmal richtig wie Einheimische - Pollo a La Leña (also frisch vom Grill) mit einer großen Schüssel Guacamole, Salat, Kartöffelchen und Tortillas und kullern danach mit dicken Bäuchen zurück ins Hostel. Hier wird nur noch auf der Terasse gechillt, ich koche mir einen leckeren Tee mit frischen Kräutern vom Dach, wir quatschen, schneiden ein Video von der Vulkantour gestern zusammen, ich checke mich für meinen Flug morgen ein und schreibe noch ein wenig Tagebuch auf dem Tablet von Eugen, da meine Technik (sowohl Handy als auch Laptop) ja komplett versagt hat seit einigen Tagen. Später laufen wir ein letztes Mal gemeinsam durch das schöne Städtchen, schlemmen Kleinigkeiten auf dem Streetfoodmarkt, wühlen uns nochmal durch die Handwerksarbeiten in den großen Markthallen und holen uns Popcorn auf der Straße - damit kuscheln wir uns dann ins Bett und schauen noch einen Film - ein schöner letzter Abend!Read more

  • Day 224

    Volcán Pacaya

    March 29, 2019 in Guatemala ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute haben wir die tolle Idee auf einen der aktivsten Vulkane der Welt zu steigen - ein letztes Mal schlüpfe ich in meine Wanderschuhe auf meiner Reise! Der Vulcán Pacaya ist mit 2.550m zwar nicht der höchste, aber einer der gefährlichsten und aktivsten Vulkane nicht nur der 37 Vulkane in Guatemala sondern der ganzen Welt! Seit 1965 ist er wieder aktiv, bis dahin ruhte er ca. ein Jahrhundert lang - die letzten Aubrüche waren 2010 und 2013. Er entstand etwa vor 23.000 Jahren und ist während der spanischen Kolonialzeit insgesamt 23 Mal ausgebrochen. Wir werden 14 Uhr direkt am Hostel abgeholt - diesmal sind wir die ersten im Bus und holen danach noch weitere verrückte Wanderer ab. Da der Hike nicht so anstrengend werden soll - insgesamt nur 3 Stunden, 500 Höhenmeter - sind auch einige ältere Teilnehmer dabei. Dann fahren wir ziemlich lange und der Verkehr ist wieder unerträglich! Der Pacaya liegt südlich von Guatemala Stadt, wir fahren durch viele arme Dörfer mit provisorischen Wellblechhütten und nach zwei Stunden kommen wir endlich an - unser Bus hält noch nicht mal, da rufen die Dorfkinder schon "Hola, Stick? Stick?" und halten uns Wanderstöcke in den verschiedensten Größen und Dicken unter die Nase. "Amiga, nimm einen, der wird dir unterwegs sehr helfen! Nur fünf Quetzales!" Das sind nicht mal 50 Cent und jedes Kind hält ein Dutzend Stöcke bereit - leichtfüßig schleppen sie die schwere Last, die teilweise größer ist als sie selbst, hinter uns her. Außerdem sind da noch die älteren Jungs, die ihre Pferde vermieten möchten. Dazu kommen dann noch die Proviantverkäufer - man kann sich also vorstellen was das für ein Gewimmel um uns herum ist. Ich kaufe einem kleinen Mädchen mit Rotznase einen Stock ab, die die ganze Zeit von den Jungs verdrängt wird. Ich habe ihn gekauft, nicht weil ich ihn brauche, sondern einfach nur für das zauberhafte Lächeln, dass mir dir Kleine überglücklich schenkt, als sie mir den Stock übergibt. Wir bezahlen noch die 50 Quetzales für den Parkeintritt und dann geht es endlich los! Zu Beginn des Aufstiegs ist es sehr bewölkt und neblig, die Sicht ist also leider auf nur wenige Meter begrenzt. Außerdem sind noch viele Bäume und andere Vegetationen zu sehen, je höher man aber kommt desto weniger wird es und man läuft nur noch durch Lavagestein und Staub. Da der Vulkan sehr aktiv ist und vor einigen Jahren erst ausgebrochen ist, daf man nicht mehr bis zum Krater gehen. Kurz unterhalb des Kraters haben wir also unser Ziel erreicht - die Wolken reißen auf und wir sehen den rauchenden Krater und die glühenden Lavastraßen hinunterfließen. Die Luft flimmert um uns herum, es riecht rauchig und wir stehen direkt auf der Lavastraße von gestern, so der Guide. Er räumt ein paar Lavasteine weg und darunter kommt die glühende Lava zum Vorschein. Wie ein kleiner Ofen sieht das aus :) - er packt eine große Tüte Marshmallows aus und verteilt sie aufgespießt auf Holzstöckchen. Wir waren also ungefähr eine halbe Stunde dort oben mitten in der Lava und haben uns im Sonnenuntergang Marshmallows geröstet. Ich habe viel zu viele gegessen, bis mir schlecht wurde :) - aber es hat so Spaß gemacht die süßen Gummidinger in der Hitze zum Brutzeln zu bringen, dass ich nicht aufhören konnte. Im Dunkeln machen wir uns dann wieder auf den Rückweg - von unten und nun in der Dunkelheit sieht man die Funken und die Lavastraßen der Ausbrüche viel besser! Ganz unten im Dorf warten die Kinder schon wieder auf uns und wollen uns die Stöcke wieder abluxen, wirklich ein schlaues Geschäft :). Auf der Rückfahrt im Bus schlafe ich ein und wache erst wieder vom Gewackel der Pflastersteine in Antigua auf. Wir lassen uns an der Kirche La Merced rausschmeißen und naschen noch ein paar Leckereien auf dem Streetfoodmarket. Wie immer köstlich! Erschöpft kommen wir dann im Hostel an und gönnen uns erstmal eine heiße Dusche. Danach sortiere ich noch ein paar Sachen aus meinem Backpack und räume auf und Falle nicht viel später müde ins Bett.

    Video zum Volcán Pacaya: https://gopro.com/v/lr6NLld56NZRP
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  • Day 222

    Rio Dulce

    March 27, 2019 in Guatemala ⋅ ⛅ 30 °C

    Wieder mal ein verregneter Morgen – eine gute Entscheidung gestern die Bootsfahrt von Livingston nach Rio Dulce von 9:30 Uhr auf 14:30 Uhr zu verschieben. Wir bleiben also lange liegen, machen ein entspanntes langes Frühstück, schneiden unser Video von Tobacco Caye zusammen und chillen bei einem Kaffee und frisch gepresstem Fruchtsaft im Hostel. Mittags kommt dann endlich die Sonne raus! Gleich ist es wieder drückend heiß und wir schwitzen ohne Ende nur vom kurzen Weg in das kleine Städtchen, um nochmal Geld abzuheben. Die Fahrt mit dem Boot dauert in etwa eine Stunde und wir sind die einzigen Passagiere – eine gemütliche Privatfahrt also. Die Landschaft ist wunderschön, am Anfang schlängelt sich der Rio Dulce zwischen hohen Felswänden, die von urigen Bäumen und Palmen bewachsen sind. Später wird der Fluss ganz weit und die Landschaft eher flacher – überall an den Seiten kleine Hütten von den Einheimischen und im Gegensatz dazu die riesigen Yachten und Segelschiiffe auf dem Wasser. Dann sehen wir an der Flussenge vor uns schon Rio Dulce, doch der Bootsfahrer biegt in einen schmalen Flussarm in den Dschungel ein und bringt uns zu unserer Unterkunft für heute – die Casa Perico. Schnell klären wir die formellen Sachen, legen unser Gepäck ab und machen uns direkt mit dem Kanu durch den mystischen Wald zu einem Floß und genießen die letzten Sonnenstrahlen und gehen baden. Abends malen wir ein bisschen in mein Reisebuch, essen lecker Fisch (Mojarra und Robalo aus dem Gewässer hier) und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Unsere Betten befinden sich unter dem Dach des offenen Floßhauses – trotz der über mein Bett huschenden Kakerlake und der vorher auf Toilette gesichteten Schlange schlafe ich irgendwann zum Glück ein.
    Am nächsten Tag klingelt der Wecker 5:30 Uhr, denn eigentlich wollten wir den Sonnenaufgang anschauen. Allerdings war es leider bewölkt und regnet, weshalb wir (zum Glück) im Bett liegen bleiben konnten. Nach einem Kaffee paddeln wir trotzdem mit dem Kanu zu dem Floß auf dem See. Wir schwimmen ein paar Runden und genießen das Morgenbad im Regen. Zurück im Hostel machen wir Frühstück und packen unsere Sachen, denn um 11:30 Uhr Uhr nehmen wir den Shuttle nach Rio Dulce. Ich kaufe mir noch ACC da ich einen ollen Reizhusten habe und erkunde die kleine Stadt – nicht wirklich schön, was ich gesehen habe. Für 200 Quetzales geht es von hier wieder zurück nach Antigua, mein erster und auch wieder letzter Stopp in Guatemala. Die auf 5 Stunden angesetzte Fahrt dauerte dann letztendlich 8 Stunden - Baustellen und das wahnsinnige Verkehrschaos in Guatemala Stadt haben uns aufgehalten. Hungrig, kaputt, aber glücklich und mit einem Gefühl zu Hause angekommen zu sein, checken wir schnell ein im Purpose Hostel (das hate ich vorher schon mit Tatjana ausgemacht) - wo wir mit einem Schildchen am Bett "Welcome back" nett begrüßt werden. In Jogginghose gehen wir um die Ecke zu einem unserer Lieblingslocale hier und essen Saji - ein Burrito mit Salat und in Knoblauch und Öl gebratener Aubergine. Sau lecker! Erschöpft und mit dicken Bäuchen fallen wir müde in unsere Betten.
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  • Day 221

    Livingston

    March 26, 2019 in Guatemala ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute ist ein verregneter Bettmorgen – wir schlafen aus, machen entspannt draußen Frühstück im Hostelgarten (leckere Bananenpancakes mit Früchten) und ich schreibe ein wenig mein Tagebuch. Gegen Mittag machen wir uns dann im Sonnenschein auf den Weg durch ganz Livingston an den Strand - wir wollen die etwa 8km entfernten Siete Altares anschauen. Der Strand ist sehr schmal und eigentlich nur von einheimischen kleinen Hütten gesäumt. Wir werden nett gegrüßt und verwundert angeschaut - auch hier werden weiße Menschen wohl nicht so oft gesichtet. Kinder laufen uns hinterher, schaukeln in Hängematten, spielen Fußball mit ihren Schuhen und Kokosnüssen, planschen im Wasser und helfen den Eltern beim Fischen und Muscheln sammeln. Ein netter aber total betrunkener Einheimischer läd uns auf eine Kokosnuss in seinen Garten ein - das Angebot und die Erfrischung nehmen wir natürlich liebend gerne an, uns läuft der Schweiß nur so herunter bei den Temperaturen. Er schüttelt zwei reife Kokosnüsse von seinen Palmen und macht sie mit seiner Machete für uns auf. Dann müssen wir ihn kurz bremsen, als er fröhlich singend und selbstverständlich die Rumflasche aus seiner Tasche holt und sie an unseren Kokosnüssen ansetzt - heute mal keine Coco Loco für uns, wir haben ja noch ein bisschen Weg vor uns! :) Ehrlich gesagt haben wir uns ein bisschen verschätzt und übernommen mit der Stecke - insgesamt sind wir 2 Stunden zügigen Schrittes in der Hitze unterwegs. Am Strand werden wir auch kurz von einer Herde wilder Hunde angegriffen, werden sie aber zum Glück schnell wieder los. Endlich sehen wir dann den Wegweiser am Strand - nur noch 10min in den Dschungel hinein und dann haben wir die Siete Altares erreicht - sieben natürliche Pools mitten im Dschungel, die durch kleine Wasserfälle miteinander verbunden sind. In der Regenzeit haben Sie wohl mehr Wasser und es sieht etwas cooler aus. Trotzdem schön und eine angenehme Abkühlung! 20 Quetzales kostet der Eintritt in den Park und geöffnet ist nur bis 16:30 Uhr - der Opi genehmigt uns bis 17 Uhr und so haben wir noch eine gute Stunde um uns zu Erholen und die Pools zu genießen. Etwas Gutes hat unser spätes Kommen - wir sind ganz allein hier und genießen die Ruhe bei einem Bad in dem letzten und schönsten Pool. Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns wieder auf den Weg zurück, diesmal bewaffnet mit Stöcken für einen weiteren Überfall durch wilde Hunde. Wir machen es uns diesmal auch ein bisschen einfacher beim Rückweg - an der Brücke nehmen wir ein Tuk Tuk zurück zum Hostel - genug gelaufen für heute. Zum Glück haben wir schon heute Morgen das Abendbrot im Hostel bestellt. So können wir uns nach einer heißen Dusche an den gemachten Tisch setzen und unsere Nudeln mit Shrimps und ein Fischfilet mit Reis und Salat genießen.Read more

  • Day 220

    Punta Gorda

    March 25, 2019 in Belize ⋅ ☀️ 27 °C

    Früh machen wir uns auf den Weg zum Busterminal Dangrigas, um mit einem der ersten Localbusse nach Punta Gorda zu fahren. 7:45 Uhr mit einem Kaffee und einem Hühnchen-Burrito wie die Einheimischen starten wir dann - diesmal bin ich vorbereitet mit Jogginghose und Pullis, doch dieser Bus ist ausnahmsweise mal nicht auf Minusgrade heruntergekühlt - wahrscheinlich war die Klimaanlage einfach nur kaputt - zu meinem Glück! Drei Stunden später kommen wir in dem süßen Örtchen an, kaufen uns für 200 Quetzales direkt ein Bootsticket für das einzige Boot heute um 14 Uhr (Glück gehabt) und schmeißen unsere Backpacks in die Karre vom Kapitän, sehr praktisch! So können wir uns etwas leichter hier umschauen, denn bis zur Abfahrt haben wir ja noch ein bisschen Zeit - wir schlendern also durch Punta Gorda, essen ein Eis (Eugen gönnt sich rosanes BubbleGum :)), machen eine Führung durch die kleine Schokoladen-Kakao-Fabrik hier (mit süßem Happy End - also Verkostung natürlich :)) und chillen uns zu den Einheimischen auf den großen Platz im Park - hier gibt es Steckdosen und freies gutes WLAN. So haben wir in Ruhe Zeit unsere nächsten Ziele auszusuchen, Pläne zu schmieden und mit zu Hause zu Telefonieren. Ich habe Glück und erwische mein Schwesterherz am Telefon - sie hat nämlich heute ihren 30. Geburtstag. Mein Überraschungspaket ist zum Glück rechtzeitig angekommen und das viele Konfetti und der aus dem Karton aufsteigende Heliumballon haben für Spaß gesorgt und ihr ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, mein Plan ist also aufgegangen! Tat gut sie zu hören und sie so glücklich zu sehen. Vor unserer Grenzüberfahrt stärken wir uns noch mit Streetfood - typisch mit den Locals an der Straße gibt es Stewed Beef mit Reis, Platano, Bohnen und Salat. 13:30 Uhr betreten wir dann die Immigration - ein Gebäude mit Ausgang Richtung Meer, ein Zurück geht hier nicht mehr :). Doch zuerst muss man 40 B$ für die Ausreise zahlen. Den Stempel bekomme ich von einer schwarzen Frau mit riesigem Rassterhaar-Knoten auf dem Kopf, die fröhlich vor sich hersingt. Durch die Tür hinter ihr sehe ich schon das Meer in der Sonne glitzern und das einsame Boot, dass auf uns am Ende des langen, einsamen Stets wartet. Klingt alles ein bisschen illegal, aber scheint in Ordnung zu gehen :). Zu uns stößt noch eine 39jährige Frau aus Puerto Barrios (Guatemala), die wie ein aufgeregter, frisch verliebter Teenager in Spanisch von ihrem Wochenende berichtet, als sie merkt, dass ich Spanisch spreche und verstehe. Sie hat über das Internet einen Mann aus Punta Gorda (Belize) kennengelernt und bisher hatten sie nur geschrieben oder telefoniert. Und dieses Wochenende haben Sie sich das erste Mal persönlich kennengelernt und getroffen. Nach einer halben Stunde weiß ich alles über ihr Leben, ihre Kinder (wie alt, Schule, Studium, Namen), ihren Exmann und über ihren neuen Schwarm - tjaja, die Liebe ist wohl überall kompliziert auf der ganzen Welt! Dann endlich geht es los und in nur 40min sind wir schon wieder in Guatemala und alle um uns herum sprechen Spanisch - sehr angenehm. Zur Immigration müssen wir einen Berg ein ganzes Stück hochlaufen - wären wir verpeilt wie manch anderer, dann hätten wir den Stempel wohl vergessen und es hätte Probleme gegeben bei der Ausreise am Flughafen. Aber wir sind ja voll organisiert und statten dem netten Mann in dem Büro einen Besuch ab. Sorgfältig nimmt er unsere Personalien auf, macht einen perfekten Stempel in unseren Pass und heißt uns herzlich willkommen. Danach machen wir uns auf den Weg zu unserem Hostel - die Casa Rosada mit großem Garten, langem Steg und Häuschen am Ende mit Hängematten direkt am Wasser. Das Dorm ist riesig und sieht ein bisschen aus wie bei den sieben Zwergen. Jedes Bett ist individuell und mit einem Moskitonetz, wir fühlen uns direkt zu Hause! Zum Abendessen gehen wir nochmal raus. schlendern durch den Ort und gönnen uns leckeres Seafood - ich esse eine Suppe mit Garnelen, sehr köstlich!Read more

  • Day 219

    Tobacco Caye

    March 24, 2019 in Belize ⋅ ☀️ 27 °C

    Halb 6 uhr morgens weckt mich Eugen - mitten aus dem Tiefschlaf gerissen versuche ich wach zu werden. Ich erinnere mich wieder, wir wollten heute den Sonnenaufgang auf der anderen Inselseite anschauen - ufff. Eingemummelt im Pulli sitzen wir also am Steg und warten darauf, dass die Sonne das Meer und uns zuerst in ein warmes rot und orange und später in ein warmes Gelb taucht. Immer wieder schön und ein Genuss mit dem Riffbreak der Wellen und dem morgendlichen Vogelgezwitscher im Ohr. Halb 7 geht es wieder ab ins Bett, bis uns Punkt 8 Uhr wie jeden Morgen unser Gast-Daddy Jerome mit Kaffeeduft und seinen freundlichen Rufen durch das ganze Haus aufweckt "Josefine - good morning - wake up - Breakfast is ready!". Man fühlt sich wirklich wie zu Hause, also pudelwohl hier! :) Zum Frühstück gibt es heute eine leicht pikanten Brei mit frisch gefangenem Fisch, dazu frisch gebackenes warmes Brot und Peanutbutter und Marmelade. Mit dicken Bäuchen geht es gleich auf die erste Schnorcheltour heute, denn früh ist die Sicht immer am besten und da unten am meisten los :). Wieder zurück beginnen wir für Mr. Gill ein neues Schild für sein Haus zu bemalen - wir sind jetzt voll in Maler-Laune. Später chillen wir mit den Kids vom Festland (die dürfen immer am Wochenende mit Munch oder Doggie hier auf die Insel zum Spielen und Fischen) am Steg und gehen mit ihnen schwimmen und schnorcheln (ich werde immer mit Miss angesprochen, sehr süß :)) und beobachten die Fischer beim Ausnehmen der Conch Shells (Fechterschnecken). Gleich sind sie natürlich umzingelt von den Stachelrochen und ich nutze die Gelegenheit um diesen riesigen Geschöpfen nochmal so nah wie mögich zu kommen. Bleibt man ganz entspannt stehen streicheln sie mit ihrer glatten weichen Seite über die Beine. Oben auf der Oberseite sind sie ganz rau, wie Elefantenhaut :). Später gehen wir nochmal schnorcheln, allerdings ist die Sicht eher bescheiden und die Strömung wahnsinnig stark - wir haben sehr zu tun wieder zurückzupaddeln. Erschöpft angekommen am Steg wartet Mr. Gill schon mit einem kleinen Schüsselchen Conch Shell Ceviche und Taccos auf mich - ich soll unbedingt probieren! Er ist wirklich ein ausgezeichneter Koch und die frisch gefangenen Conch Shells so lecker! Wir wollen gar nicht gehen und zögern unsere Abfahrt immer weiter hinaus - zum Abschied gibt es noch ein selbstgemachtes Kokoseis in der Bar vorne und wir nageln unser gebasteltes Wegweiserschild an der Palme am Anfang der Insel fest. Verewigt für immer! :) Wir bezahlen für 3 Nächte mit 2 Tagen Frühstück und Abendbrot insgesamt 200 B$ an Mr. Gill, das war auf jeden Fall ein Freundschaftspreis und ich glaube er mag uns sehr gern! Beim Abschied hat er auch gleich gefragt, wann wir denn wiederkommen und wollte Nummern austauschen - wir bleiben also in Kontakt. So sitzen wir traurig im Boot von Munch, vor uns die fünf kleinen Boys und hinter uns die Trauminsel Tobacco Caye und der winkende Mr. Gill und Nobel am Steg. Zurück in Dangriga werden wir gleich freundlich begrüßt von allen Seiten und machen uns auf den Weg zum Hostel. Die Mutti macht uns dort für 27 B$ wieder das Dorm zurecht. Zum Abendbrot essen wir an den Straßenständen an der Brücke mit den Einheimischen, denn heute am Sonntag ist hier so ziemlich alles geschlossen. Wir gönnen uns also Chicken (9 B$) und Mais (1 B$) vom Grill und einen Borrito (2,50 B$) und gehen damit ins Stadion Dangrigas. Das liegt in einer tollen Kulisse mit dem Meer im Hintergrund und ist modern mit Flutlicht und Eintrittspförtchen ausgestattet (5 B$ Eintritt). Die junge Mannschaft von Dangriga gewinnt haushoch gegen die Jungs aus der Nachbarschaft mit 6:0 und wir freuen uns mit ihnen. Wir werden sogar ständig namentlich vom Stadionsprecher erwähnt "Herzlich Willkommen an unsere deutschen Gäste", der entspannt über uns auf der Mauer sitzt und sein Bier trinkt. Kommt wahrscheinlich nicht so oft vor, dass hier Touristen sitzen.

    VIDEO: https://gopro.com/v/m078DO6pElaz8
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  • Day 218

    Tobacco Caye

    March 23, 2019 in Belize ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Tag beginnt mit den freundlichen Rufen Mr. Gills durchs Haus "Good Morning - Breakfast is ready!" und einem deftigem Frühstück mit Hummer-Käse-Salat (Lobster), scharfem Bohnenbrei und frisch gebackenem Fladenbrot im Schatten der Palmen direkt am Meer. Heute ist auch Traumwetter - so ist das Inselleben perfekt. Nach dem Frühstück quatsche ich ein bisschen mit Nobel - ein 26jähriger Rastermann, lebt hier und macht Schnorchel- und Tauchtouren. Er geht mit mir ins seichte Wasser, wo die Stachelrochen gerade die Fischer umkreisen und frühstücken. Er zeigt mir, dass es wirklich friedliche Geschöpfe sind, wenn man ruhig und freundlich mit ihnen umgeht. Ich füttere einen mit Fischinnereien und spüre dadurch seine weiche Unterseite. Er gleitet geschmeidig über mein Bein, fast als würde er sich bedanken wollen und ich streife dem Riesen mit der Hand vorsichtig über die raue graue Oberseite. Beim Schnorcheln hatte ich bisher immer Sicherheitsabstand zu den Riesen gehalten, aber nun weiß ich, dass wenn man mit Ruhe in ihre Nähe kommt, dass sie wikrlich freundliche Geschöpfe sind. Im Gespräch bei einer leckeren Frucht namens Mame kommen wir irgendwie darauf, dass ich Kokosnüsse liebe - und zack, kaum hab ich es ausgesprochen ist der Rastermann auf der nächsten Palme und mehrere schwere reife Kokosnüsse landen neben mir :). Haha - was ein Paradies! Ein Wunsch wird ausgesprochen und direkt wird er erfüllt und fällt vom Himmel! So schlürfen wir also erstmal ein paar Kokosnüsse und gehen gestärkt ins Wasser und tauchen mal wieder in die Unterwasserwelt vor Tobacco Caye ein. Am Morgen sieht man die meisten Fische - so eine wahnsinnige Vielfalt! Gestreift, mit Punkten, Regenbogenfarben, knallige Neonfarben, ganz schlicht, einfarbig oder bunt, groß oder klein, lang wie eine Nudel, flach wie eine Flunder oder eine dicke Kugel - alles dabei und wir mittendrin! So schwimmen wir mit verschiedensten Rochen und durch Fischschwärme und sehen sogar einen Bullshark (Eugen wollte grad ein Foto von mir machen und bekam auf einmal ganz große Augen und zeigte nur hinter mir :)). Bei unserem Inselrundgang gestern ist uns gleich eine Palme mit Wegweisern aus der ganzen Welt aufgefallen - Kolumbien, USA, Canada und auch Bayern hat sich hier schon verewigt. Eugen und ich haben gleich Lust bekommen selbst so ein Schild zu kreiren und suchen nach einem geeigneten Stück Holz auf der Insel - gar nicht so einfach, denn alles wird hier noch gebraucht und selbst wenn eine Holzhütte verfallen aussieht wohnt noch jemand darin oder es gehört jemandem. Wir werden trotzdem fündig und werden von Mr. Gill mit genau zwei Farben und einem Riesenpinsel ausgestattet. Haha - sehr gute Vorraussetzungen für Feinarbeiten und ein buntes Schild :). Naja, aber wir sind ja kreativ und haben viele Ideen aus Ästchen und Holzstückchen werden verschiedenst dicke Mal-Utensilien gebastelt und unserer Bastelaarbeit steht nichts mehr im Weg. So malern wir an dem Schild herum, gehen zwischendurch (am ganzen Körper mit schwarzer und roter Farbe beschmiert) immer wieder mal schnorcheln - die Fische müssen auch denken wir sind neue riesige bunte Genossen :) - sonnen uns am Steg und malern wieder an unserer Arbeit :). Immer wieder kommen Einheimische vorbei und schauen neugierig - so kommt man schnell ins Gespräch und schon bald kennt uns die ganze Insel und wir sind ein Teil davon. Nach dem traumhaften Sonnenuntergang (eine wahnsinnige Kulisse mit dem krass türkisblauen Wasser und dem rot der Sonne) gibt es frisch gekochtes Abendbrot a la Jerome, der schon wieder ewig in der Küche steht und leckere Sachen für uns zaubert - heute gibt es frisch gefangenen Fisch mit Reis und Bohnen, Platano in Kokosöl, Gemüse und Dessert. Mit dicken Bäuchen genießen wir bei dem Riffbreakrauschen des Meeres den krassen Sternenhimmel mit Milchstraße auf dem Steg an der Ostseite der Insel - der ist besonders schön und klar, da noch kein Mond am Himmel ist. Um 8 Uhr ist dann der Mondaufgang - das habe ich noch nie gesehen! Wie ein Sonnenaufgang taucht der Mond alles in rot und orange, nur das eben alles schwarz drumherum ist und die Sterne daneben funkeln. Krass! Vor uns im Meer blitzt außerdem ab und zu das Plankton auf - so viele Naturphänomene auf einmal, ich will hier nicht mehr weg und sauge alles viel intensiver auf, da ich natürlich im Hinterkopf habe, dass es bald nach Hause geht ... Vorfreude aber irgendwie auch Bauchgrummeln und ein mulmiges Gefühl.Read more

  • Day 217

    Tobacco Caye

    March 22, 2019 in Belize ⋅ 🌧 26 °C

    Nach dem Ausschlafen gibt es leckeres Früchte-Frühstück, wir hatten noch welche vom Festland übrig. Gleich morgens wollen wir wieder Schnorcheln - doch hier auf der Insel gibt es eine deutlich spürbare Ebbe und Flut und durch den Wind ist die Störmung sehr stark heute - so steigen wir auf der Ostseite ins Wasser und lassen uns mit der Strömung in Richtung Südwesten treiben. Hier ist vor allem Seegras abwechselnd mit weißem Sand am Boden, weshalb wir hier jede Menge Adlerrochen (die schwarzen mir den Kringeln und Flecken auf der Oberseite und einer Schnabelschnute :)) und Stachelrochen (die riesigen grauen Teller :)) antreffen! Die Adlerrochen schlagen so geschmeidig mit ihren "Flügeln" durchs Wasser, sodass es wirklich so aussieht als wenn sie fliegen. Mit ihren schnabelartigen Schnuten wühlen sie im Seegras rum und fressen dieses. Die Stachelrochen hingegen sehen aus wie ein fliegender Teppich und legen sich gerne auch übereinander in den Sand. Wir gleiten durch die Korallen, bestaunen die Artenvielfalt der bunten Fischis die im Sonnenlicht leuchten und sehen sogar einen griftigen aber schön anzuschauenden Lionfish (Löwenfisch). Erschöpft vom Schnorcheln und Tauchen lese ich mein Buch in der Hängematte aus und mache ein Schläfchen unter den Palmen. Geweckt werde ich von einem freundlichen schwarzen Gesicht - Jerome Gill, der Herr des Hauses ist wieder zu Hause! Gestern war ich mir noch unsicher, was ich von diesem traumhaften Paradies halten soll, da viele von den Einheimischen bekifft und besoffen waren als wir ankamen - das ist auf jeden Fall ein großes Problem hier in Belize, haben wir ja auch schon in Caye Caulker gesehen und mit Ever hatte ich darüber auch gesprochen. Doch heute - Jerome kommt an und schon ist der Ort mit viel Herzlichkeit, Gelassenheit und Ordnung gefüllt. Eine wahnsinnige Ausstrahlung hat der Mann und ich habe ihn gleich in mein Herz geschlossen. Plötzlich spuren auch alle anderen Einheimischen, die Insel wird gefegt und gepflegt, die Conch Shells (rosane große Muscheln die es hier in großen Mengen gibt) die als Wegbegrenzung dienen werden zurechtgerückt und plötzlich sind alle etwas gesitteter. Mr. Gill hat hier wohl alles im Griff und eine Art Ruf - alle mögen und respektieren ihn. Kaum ist er da begibt er sich an seinen Lieblingsort - die Küche. Es ist eine sehr offene Küche und man kann jederzeit zu ihm stoßen, ihm beim Kochen zuschauen und mit ihm Quatschen - nur helfen darf man nicht, man soll sich hier voll und ganz entspannen und verwöhnen lassen laut Mr. Gill :). So schaue ich ihm zu, wie er in der Kuchenform direkt die Bananen zerdrückt und den Teig ganz nach Gefühl mischt für einen Bananenkuchen - Dessert für heute Abend! Ich glaube ich will hier nicht mehr weg :) Wir sitzen draußen zusammen unter den Palmen und er grillt für uns frisch gefangenen Fisch! Ganz besonders freue ich mich auf das Dessert (wie eine Art Fruchtpudding aus einem speziellen Apfel hier aus Belize) mit dem Banenenkuchen - also kochen und backen kann der Mann! Nach dem Dinner gehen wir auf Empfehlung von Jerome auf die Ostseite und ich sehe meinen ersten Mondaufgang.Read more

  • Day 216

    Tobacco Caye

    March 21, 2019 in Belize ⋅ 🌧 27 °C

    Gegen 8 Uhr machen wir Frühstück auf unserer Veranda mit Meerblick - leider ist es ein verregneter Morgen. Wir packen trotzdem unsere kleinen Daypacks, schließen die Reiseriesen bei der netten Hostelmutti weg und machen uns auf den Weg zum kleinen "Hafen" am Stann Creek River- der Kapitän Munch begrüßt uns schon von Weitem und winkt uns gleich in das Café an der Ecke. Hier trinken wir noch einen Kaffee und warten bis der Regen aufhört und fahren dann gemeinsam über das offene Meer in ca. 45 min zur Insel Tobacco (40 B$). Tobacco Caye ist eine kleine Insel, ungefähr drei Hektar groß, liegt direkt auf dem Riff und hat ungelogen nur 9 permanente Einwohner. Dort angekommen, werden wir sehr freundlich begrüßt und begeben uns auf einen ersten Inselrundgang - haha sehr witzig! In ca. 5 min ist man hier alles einmal ganz entspannt abgelaufen, von einem Ende zum anderen Ende! Wir klopfen an verschiedene bunte klapprige Holztüren und fragen nach einer Unterkunft für die nächsten Tage - die Günstigsten kosten so zwischen 80 und 100 B$ mit drei Mahlzeiten am Tag, aber es gibt auch einige Resorts mit sehr stolzen Preisen! Letztendlich finden wir Gills Cove direkt am langen Steg auf der Westseite. Sein gelbes (für uns teilweise schon zerfallenes) Haus liegt direkt am Strand und er hat vernünftige Preise im Gegensatz zu einigen anderen Resorts hier. Jerome selbst kommt erst morgen wieder, doch sein bekiffter, betrunkener Freund begrüßt uns mit einem Glas Rum in der Hand und gibt uns ein Zimmer mit Dusche und WC für 40 B$ - allerdings ohne Türen, ein kleiner grüner Vorhang hängt am Klo und ein kleiner blauer an der Dusche :). Naja, wer braucht schon Türen :)?! Eigentlich bekommt man hier alle Unterkünfte nur mit kompletter Essensversorgung, denn hier gibt es nichts! Doch der beste Koch der Insel und Besitzer des Hauses Jerome Gill kommt erst morgen und sein Freund macht uns gleich klar - er hat gar keinen Bock zu kochen :) Doch es gibt in der Nachbarschaft (also 20 Sekunden entfernt) eine Bar und einen Snackladen. Wir werden also nicht verhungern. Wir beziehen also unser Zimmer und da es immer noch wie aus Eimern regnet machen wir das Einzige was man da tun kann - eine Siesta :). Danach wachen wir auf bei Sonnenschein und schlüpfen gleich in die Schwimmflossen. Von unserem Steg muss man nur in Richtung Süden schwimmen und schon befindet man sich in einer wunderschönen Unterwasserwelt! Das Riff bildet einen flachen Hang, die Korallen befinden sich in einer Tiefe von 2m bis 10m und verschiedenste Korallentypen wechseln sich ab. Es gibt unter anderem sehr viele Weichkorallen, die sich mit all den bunten Fischen in der Strömung wiegen, das sieht so schön aus und es macht Spaß durch diese verwunschene Welt hindurchzutauchen! Das Riff ist farbenfroh, gesund und wunderschön - wirklich einzigartig und selten auf der Welt! Außer den vielen bunten Fischis sehen wir Adlerrochen, Stachelrochen, Trompetenfische .... jede Menge und für das erste Mal schnorcheln hier total beeindruckend! Frisch geduscht gönnen wir uns danach an der Snackbar Chickenwings mit Pommes und Salat - lecker!Read more