Ein Jahr Auszeit

December 2019 - May 2024
Südamerika - Corona - ??? Read more
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  • Day 40

    Montevideo - eine Reise wert

    February 4, 2020 in Uruguay ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach unserem ersten etwas längeren Aufenthalt in Argentinien sind wir weitergefahren nach Uruguay. Und hier zuerst in die Hauptstadt. Montevideo ist die erste Millionenstadt auf unserer Reise durch Südamerika. Und der erste Eindruck auf der Fahrt im Bus durch die Innenstadt war: groß! Die Gebäude entlang der Straße 18 de Julio sind immens groß im Vergleich zu dem, was wir aus Argentinien zwischenzeitlich gewohnt waren. Zum Teil 6-7 geschossig, aus Beton und Glas, fast schon europäisch modern. Dazwischen immer mal wieder ältere Gebäude mit verzierten, geschmiedeten Balkonbrüstungen. Die Stadt hatte es uns in sehr kurzer Zeit angetan.
    Unsere Unterkunft war ein Zimmer in einem Mehrgenerationen-Haushalt, der bis auf den Kater Ron durchweg aus weiblichen Wesen bestand: 4 erwachsene Frauen, ein Mädchen und die Hündin Lola. Allesamt sehr freundlich und aufgeschlossen und die Erwachsenen sprachen auch alle fließend englisch. Das ist uns auf unserer Reise auch noch nicht sooft untergekommen. So konnten wir uns viel mit ihnen unterhalten.
    In der Stadt haben wir uns in den Tagen, in denen wir dort waren viel angeschaut: Sonnenaufgang und diverse Sonnenuntergänge (traumhaft schön), die Altstadt mit ihrem belebten Mercado Puerto, den Plaza Matriz und die daneben befindliche Kathedrale, den Plaza Independencia mit dem beeindruckenden Palacio Salvo, den Leuchtturm, einen riesigen Flohmarkt (vor allem für Antiquitäten und Bücher), die tollen Strände mitten in der Stadt und noch ganz vieles mehr.
    Die Stadt ist lebhaft, aber so richtig gemerkt, dass hier über eine Million Menschen leben, haben wir nicht. Es verläuft sich viel, selbst in der Hauptverkehrszeit sind die Busse und Straßen in der Innenstadt nicht überfüllt und selbst in den Parks findet man immer noch eine freie Bank. Ich finde die Stadt ist eine Reise wert und hat auf jeden Fall viel zu bieten. Vielleicht kommen wir ja auch nochmal hier her zurück.
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  • Day 44

    Punta del Diablo - Atlantik und Strände

    February 8, 2020 in Uruguay ⋅ 🌧 23 °C

    Unser erster richtiger Stopp am Atlantik war in Punta del Diablo. Zu dem Ort wurde uns vorher gesagt, dass dort etwa 500-800 Menschen leben. In den Urlaubsmonaten sollen sich dort aber zum Teil mehrere Tausend Touristen gleichzeitig aufhalten. Wir hatten uns also auf Strände wie in Europa eingestellt mit Menschen, die wie Sardinen nebeneinander liegen und sich braten lassen.
    Was wir vor Ort erlebt haben? Das genaue Gegenteil! Wir sind die ersten zwei Tage mehrere Kilometer am Strand entlang gelaufen und sind vereinzelt mal jemanden begegnet oder haben jemanden beim Sonnen gesehen. Auch in der Stadt war es sehr ruhig und entspannt. Lediglich gegen Ende der Woche wurde es wieder etwas voller, aber auch da konnte von Überfüllung oder ähnlichem nicht die Rede sein. Wir haben das hier wohl gut abgepasst und sind nach dem riesigen Touristenaufkommen in dem Ort gewesen.
    Am letzten vollen Tag in Punta del Diablo haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind zum etwa 20km entfernten La Coronilla gefahren. Dort gibt es eine Schildkrötenstation, die sich mit dem Schutz der einheimischen Schildkröten, der Aufklärung der Bevölkerung und sogar der Bekämpfung von Plastik im Atlantik beschäftigt. Das war für mich das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, in Südamerika ist das doch ein Thema. Die kleine Station wirkt insgesamt sehr behelfsmäßig, die Mitarbeiter (oder Freiwillige) sind aber sehr hilfsbereit und auskunftsfreudig. Wir erhalten sogar eine Führung auf englisch und dürfen dabei zuschauen, wie eine Schildkröte geduscht wird. Die Station ist ohne Eintritt zu besuchen, einzig eine Spendenbox steht bereit. In diese werfen wir zum Ende unseres Besuchs auch einige Pesos, da wir finden, dass das ein echt tolles Projekt ist.
    Auf der Rückfahrt unserer Fahrradtour besuchen wir noch das Fortaleza de Santa Teresa. Das alte Fort ist eine tolle Sehenswürdigkeit und bietet einen kleinen Einblick in die Geschichte des Landes.
    Punta del Diablo war ein schöner Aufenthalt, bei dem wir viel Ruhe hatten und erstmals auf unserer Reise nicht in einer Stadt unterwegs waren, sonder viel Natur genießen konnten
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  • Day 48

    Aguas Dulces und Cabo Polonia

    February 12, 2020 in Uruguay ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir wollten nicht einfach so nach ein paar Tagen schon wieder vom Atlantik verschwinden und sind ein paar Kilometer Richtung Süden nach Aguas Dulces gefahren. Hier haben wir uns schon vorher das nahegelegene Naturschutzgebiet Cabo Polonia als eines unserer Tagesziele überlegt. Motiviert durch unsere Fahrradtour nach La Coronillia und dem Schildkrötenzentrum Karumbé am Sonntag haben wir uns erkundigt, wo wir wieder Fahrräder ausleihen können. Leider ist das auch hier nicht so einfach, da es im Gegensatz zu Punta del Diablo gar keinen Verleih gibt. Uns wurde aber gesagt, dass es im nächsten Ort, Barra de Valizas, in einem Hostel Fahrräder gibt, die wir uns ausleihen können.
    Wir haben uns am Mittwoch auf den etwa 7km Fußweg am Strand gemacht, um die Fahrräder auszuleihen. Am Hostel angekommen, waren diese leider schon vergriffen. Aber der Inhaber hat uns empfohlen doch lieber zu Fuß nach Cabo Polonia zu laufen, „da sieht man viel mehr: Die Düne, den Aussichtspunkt Buena Vista (Schöne Aussicht), die Strände“.
    Also haben wir uns doch auf den Fußweg gemacht. Wir sind zunächst mit einem kleinen Boot über den Fluss übergesetzt, durch den wir bei Lust und Laune bei einer Tiefe bis zum Bauch auch hätten durch waten können. Dann wanderten wir über gefühlt endlose Strände, an denen kaum Personen waren, und Felsen zwischen den einzelnen Stränden zunächst einmal um die Dünen herum, bis wir uns entschieden haben, diese doch noch hochzuklettern. Wir haben die ganze Zeit überlegt, ob der Ausblick wirklich so schön ist, wie es der Name des Punktes und die Erzählungen mehrerer Leute und auch der Inhaber des Hostels uns erzählt haben. Und, ja.... ok.... der Ausblick ist wirklich schön! Ein nahezu kompletter Rundumblick über die Region und ein für uns erster Blick auf Cabo Polonio waren der Lohn für etwa 10 Minuten Düne hochklettern. Von der Düne ging es knapp 1,5km Richtung Strand und an diesem noch 5km bis nach Cabo Polonio.
    In der Ansammlung von Hütten, die nur zu Fuß oder mit einem Shuttle vom Eingang des Naturparks, in dem die „Stadt“ liegt erreicht werden kann, gibt es kaum Elektrizität. Hier versorgen sich die meisten Haushalte über Solarzellen selbst oder sind halt nach Einbruch der Nacht dunkel. Das hat zur Folge, dass es hier einen der besten Blicke auf den Nachthimmel gebn soll, wenn nicht gerade der Leuchtturm in die Richtung des Betrachters strahlt. Ansonsten wirkte der Ort irgendwie nichts für mich, aber dafür gab es zu viele Gründe um sie hier zu nennen.
    A propos Leuchtturm: auf diesen sind wir hochgestiegen, um erneut eine tolle Aussicht genießen zu können, und um die Seelöwen-Kolonie, die sich unterhalb davon auf den Felsen sonnte zu beobachten. Sehr beeindruckende Tiere!
    Den Rückweg haben wir uns mit einem Shuttle und dem Bus nach Aguas Dulces chauffieren lassen, was unseren Füßen und unseren müden Körpern sehr gefallen hat. Zurück im Ort haben wir den Abend bei leckerem Essen (Fish&Chips, Pizza und Eis) ausklingen lassen.
    Die weiteren Tage in Aguas Dulces haben wir mit Wanderungen am Strand und viiiel Entspannen verbracht. So langsam fühlt sich unser Trip wie Urlaub am Meer an.
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  • Day 56

    La Paloma - Ruhe

    February 20, 2020 in Uruguay ⋅ ⛅ 23 °C

    Unser vorerst letzter Stopp am Atlantik war in La Paloma. Wir haben uns den Ort ausgesucht, weil wir aus verschiedenen Gründen nicht nach Punta del Este fahren, uns aber auch nicht so schnell vom Meer wieder verabschieden wollten.
    Unsere Unterkunft lag dieses Mal weit entfernt von dem Stadtzentrum und den Einkaufsmöglichkeiten, für unsere bisherigen Verhältnisse schon mitten im Nichts. Wir waren am Tag unserer Ankunft also schon mal sehr froh darüber, dass uns unsere Gastgeber vom Busbahnhof abholten und uns die 5km Fußmarsch mit Gepäck ersparten. Als wir dann noch kurz vor einem Supermarkt hielten und sie uns anboten, dass wir noch was einkaufen können, dachten wir noch „ach, hier in Uruguay gibts doch überall einen Kiosk für Notfälle“. Weit gefehlt: es war der letzte Supermarkt und auch der war etwa 4km von der Unterkunft weg... Wir hatten trotzdem noch genügend Verpflegung für das Abendessen und das Frühstück, also musste niemand hungern.
    Die Unterkunft an sich war auch ein Highlight: Eine Lehmhütte auf Pfählen und Brettern mit Flaschen, die als Glaselemente in die Wände eingearbeitet wurden, überall Grün, wohin man schaut, süße Katzen und ein Hund und ein Brettersteg als Zugang des Grundstücks. An das Schlafen unter dem Moskitonetz müssen wir uns zwar für die Zukunft noch gewöhnen (ich höre die Biester zum Beispiel auch, wenn sie draußen herumfliegen), aber Spaß gemacht hat uns der Aufenthalt hier.
    In den Tagen hier in La Paloma haben wir schließlich gefühlt nochmal einen Gang herunterschalten können und die Reise fühlt sich für mich gerade sehr entspannt an. Wir haben Tagesausflüge zu Fuß in die Innenstadt unternommen, haben Strandspaziergänge gemacht, Sonnenuntergänge genossen, einen Tag in dem Hauptstädtchen der Region Rocha verbracht und eine kleine Radtour entlang der Küste gemacht. Langweilig wurde uns hier jedenfalls in den 5 Tagen hier nicht, vor allem, als am letzten Abend zwei Straßenhunde mich einfach nicht in Ruhe vorbeigehen lassen wollten und bellend und knurrend hinter mir herkamen. Gemeinsam konnten wir sie dann letztendlich vertreiben.
    Heute haben uns unsere Gastgeber wieder zum Busbahnhof gefahren, von dem unsere Reise für das Wochenende wieder nach Montevideo führt, bevor wir über den Westen wieder in den Norden Uruguays reisen.
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  • Day 59

    Montevideo - Teil 2: Karneval

    February 23, 2020 in Uruguay ⋅ ☀️ 22 °C

    Bei unserem zweiten Aufenthalt in Montevideo wollten wir unser Versäumnis vom ersten Besuch in der Stadt wieder gutmachen. Wir hatten zwar einige Hinweise auf den Karneval erhalten - zum Beispiel, dass er gerade stattfindet und dass es verschiedene Gruppen gibt, die an verschiedenen Abenden auftreten und an einem Wettbewerb teilnehmen - und auch gesehen - Tribünen an Straßen - oder gehört - Trommeln -, nur Auftritte oder Shows oder irgendwas anderes haben wir nie mitbekommen. Nach einigen Recherchen haben wir herausgefunden, dass es mehrere Bühnen in Montevideo gibt, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Von einigen Bühnen kann im Internet sogar herausgefunden werden, welche Gruppen an welchen Abenden auftreten. Damit waren wir schon deutlich weiter als beim ersten Besuch!! Da wussten wir... nix. Und auch in der Touristen-Information gab es genau 0 Angaben zum Karneval außer: „findet in der ganzen Stadt statt“... okay....
    Am ersten Tag haben wir uns das Karneval-Museum als Tagesziel ausgesucht. Und siehe da: die haben auch eine Bühne (die nicht im Internet zu finden war und einen Block von der Touristen-Information weg ist). In dem kleinen Museum konnten wir einen ersten Eindruck vom Spektakel des 40-tägigen Karneval-Wertbewerbs bekommen und waren schnell davon begeistert ohne überhaupt einen Auftritt einer Gruppe live gesehen zu haben.
    An unserem ersten Abend in der Stadt wollten wir eine Bühne finden, die wir uns herausgesucht haben. Blöderweise gibt es aber zweimal in Montevideo den „Plaza 1o de Mayo“ (zumindest wenn man Google Maps fragt).... wir waren natürlich am falschen. Also suchten wir noch ein wenig und fanden etwas, das auch wie Karneval aussah: eine kleine Bühne an einem öffentlichen Platz, auf dem eine Gruppe ihre Show zeigte. Das hatte richtig Spaß gemacht zuzuschauen und wir waren endgültig angefixt mehr zu sehen. Am Ende des Auftrittes fing es leicht an zu regnen und wir machten uns auf den Rückweg.
    An den nächsten drei Abenden besuchten wir einmal den richtigen Plaza und zweimal die Bühne am Karneval-Museum und haben insgesamt 14 Gruppen gesehen. Diese zum Teil sehr beeindruckenden Darbietungen (verstanden haben wir ja kaum etwas) waren farbenfroh, lustig und mitreißend. Am zweiten Abend haben wir sogar noch einmal die Gruppe von der mobilen Bühne gesehen, und damit die Gewissheit, dass das tatsächlich zum Karneval gehörte und kein Zufall war.
    Schade, dass von dem Ablauf so wenig Informationen zu finden sind, wo das ganze Spektakel doch so toll und interessant ist. Der Karneval in Montevideo ist definitiv empfehlenswert und eine Reise in die Stadt lohnt sich aus meiner Sicht in der Zeit immer. :)
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  • Day 62

    Salto - irgendwie heruntergekommen

    February 26, 2020 in Uruguay ⋅ ☀️ 26 °C

    Salto, der Nachbarort zum argentinischen Concordia direkt am Rio Uruguay gelegen hatten wir an unserem ersten Tag in Uruguay zum Umsteigen genutzt, um nach Montevideo zu fahren. Bei der Fahrt durch die Stadt haben wir nicht viel gesehen, und auf dem Weg Richtung Norden wollten wir nicht gleich wieder eine tagesfüllende Busfahrt auf uns nehmen. Also habe wir uns entschieden noch einmal in Salto Halt zu machen.
    In Salto kann man viel entdecken: Die Region ist bekannt für ihre Heidelbeeren und Zitrusfrüchte, ihre Thermen (wie auch Concordia) und die Stadt hat einen kleinen Zoo, einen kleinen Hafen und es wird auch Karneval gefeiert.
    Das doofe an der Stadt und an den paar Tagen die wir hier sind: Es ist keine Erntezeit für Heidelbeeren oder Zitrusfrüchte, der Karneval ist einen Tag zuvor zu Ende gegangen, am Hafen war die Karnevalsfeier und ansonsten wird dieser anscheinend nicht mehr genutzt. Leider war es in der Stadt wie sooft hier in Südamerika, dass auch die Touristinformation keine Hilfe. Angeblich kann man die Plantagen besuchen, einen Hinweis darauf wo sie sind und wie man sie erreicht, bekommen wir nicht.
    Letztendlich bleibt uns der Zoobesuch. Im Nachhinein wissen wir: den hätten wir uns auch schenken können. Der Zoo ist Mitte der 1970er Jahre eröffnet worden. So sieht er leider auch aus. Die Gehege sind wenig bis gar nicht gepflegt und teilweise zu klein, den Tieren wird das Futter teilweise nicht einmal vernünftig vorbereitet, einig Tiere wie zum Beispiel ein kleiner Papagei sind offensichtlich nicht ganz gesund. Auch dass der Eintritt für diesen Zoo kostenfrei ist, hilft da nicht. Wir hätten lieber ein paar Pesos bezahlt, anstatt die Tiere so zu sehen. Das einzig positive an dem Zoo ist die Auswahl der Tiere: bis auf Tiger, Löwen und Dromedar besteht diese ausnahmslos aus Tieren, die hier heimisch sind.
    Die weitere Zeit in Salto nutzen wir dazu ins die Stadt anzuschauen, die teilweise nicht wirklich einladend aussieht. An einem Park haben wir das Gefühl, dass sich jede Gehwegplatte, die wir betreten, bewegt. Am letzten Tag unseres Aufenthalts in Salto gehen wir wegen der inzwischen wieder hohen Temperaturen einfach nur spazieren und setzen uns in einen Park mit Aussicht auf die Stadt. Der wenig gepflegt scheinende Park hat tatsächlich einen großen Kinderspielplatz, den wir aber erst abends beim Verlassen finden.
    Salto wird mir zumindest nicht positiv in Erinnerung bleiben, da es hier einfach nichts gab, woran es sich für mich positiv zu erinnern lohnt.
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  • Day 66

    Artigas und Quaraí - Ein Träumchen

    March 1, 2020 in Brazil ⋅ ☀️ 30 °C

    Unser wenig schöner Aufenthalt in Salto liegt hinter uns, es kann nur besser werden! Dachte ich.... nach der reibungslosen Busfahrt nach Artigas, dem ersten Fußweg zur Touristinformation direkt an der Grenze zu Brasilien, vielen - dieses Mal guten und hilfreichen - Informationen von Julio (so hieß der Mitarbeiter dort), haben wir uns für den nächsten Tag erst einmal Tickets für eine Tour zu einer Amethyst-Mine gebucht. Die Region ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Amethyste, die in die ganze Welt verkauft werden.
    Anschließend wollten wir zu unserer Unterkunft in der Nähe von Quaraí, der Stadt auf der brasilianischen Seite der Grenze. So ganz ohne Kenntnisse in Portugiesisch und mit einer Wegbeschreibung statt einer Adresse war es schwierig einen Taxifahrer zu überzeugen uns zu unserer Unterkunft zu bringen. Nach einigen Anläufen, bei denen ich schon die Geduld und auch ein wenig die Fassung verloren hatte (will hier keiner arbeiten und Geld verdienen? - liegts an mir oder an Brasilien, dass wir nicht zueinanderfinden?), haben wir einen Taxifahrer gefunden, der uns zur Unterkunft brachte. Der Hof einige Kilometer außerhalb der Stadt ist am Ende eines Schotterweges und liegt auf einem kleinen Hügel. Von diesem kann man in alle Himmelsrichtungen schauen: nach Norden Richtung Quaraí, nach Osten und Südenit tolöem Blick in die Landschaft, nach Westen Richtung Uruguay, Artigas, dem Grenzfluss Rio Quaraí und natürlich dem Sonnenuntergang. Einfach traumhaft!
    Die Häuser und unser Zimmer an sich wirkten zwar etwas heruntergekommen, aber die Lage und die Ruhe, die dieser Hof ausstrahlten entschädigten mich sofort für die Strapazen der Anreise.
    Am nächsten Tag machten wir uns mit dem Sonnenaufgang auf den Weg nach Artigas um die Amethyst-Mine zu besuchen. Unsere Tour (wir waren die einzigen Teilnehmer führte uns zunächst zur Verarbeitung der Steine. Hier wurden wir von einem der Inhaber (4. Generation der Familie) geführt und trauten unseren Augen kaum: riesige Mengen an lilafarbenen Steinen, die transportfertig aufgereiht standen, nach Größe sortiert. Ein Stein wird mir hier wohl auf ewig in Erinnerung bleiben: Ein Stein so groß, dass zwei ausgewachsene, sich umarmende Menschen darin Platz finden und dennoch nicht anstoßen! Nach der Verarbeitung wurden wir zur Mine gefahren. Dort haben wir trotz mangelndem spanisch unseren Tour-Guide sehr gut verstanden und waren beeindruckt, wie einfach manche Steine zu unterscheiden sind. Im Außenbereich durften wir sogar noch nach Steinen suchen, und wenn wir sie finden auch mitnehmen.
    Das war ein toller und interessanter Tag mit vielen schönen Eindrücken und sogar einigen gefundenen Amethysten :)
    Die weiteren Tage in unserer Unterkunft haben wir einfach mal die Ruhe und die Wärme (bis zu 33 Grad) genossen. Wir sind auf dem Hof geblieben, haben lediglich auf dem Hof-eigenen Tennisplatz ein wenig den Ball hin- und hergespielt, die Tiere (Pferde, Esel, Hühner, Katzen, Hunde, Rinder, Kolibri...) beobachtet, oder auf dem Schotterweg nach weiteren lila Steinchen gesucht.
    Diese Unterkunft hatte insgesamt viel für uns bereitgehalten: neben den ganzen großen Tieren gab es auch kleinere, die uns besucht haben: Mäuse, die nachts an unseren Nudelpackungen geraschelt haben, ein Kolibri der fast zum Anfassen an uns herangeflogen ist oder auch eine Schlange, die uns beim Frühstück beobachtete. Das ganze war ein kleines Abenteuer in unserem großen Abenteuer. Aber ein tolles, das ich nicht vergessen werde.
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  • Day 71

    Rivera - Sommer

    March 6, 2020 in Uruguay ⋅ ☀️ 27 °C

    Zurück aus Brasilien wollten wir unbedingt zum Gaucho-Festival nach Tacuarembó. Irgendwie scheint dieses Festival sich aber sehr großer Beliebtheit zu erfreuen, so dass selbst über Booking und Airbnb die für uns bezahlbaren Unterkünfte ausgebucht sind. Nach längerer Suche haben wir uns dann für eine Unterkunft in Rivera entschieden. Von dort aus fahren fast stündlich Busse und einmal am Tag sogar eine Bahn nach Tacuarembó. Ein weiterer Vorteil: die Stadt ist über die einzige „offene“ Grenze mit der brasilianischen Stadt Santana do Livramento verbunden. An allen anderen Grenzübergängen muss man durch eine Kontrollstelle, um in das Land zu dürfen, hier gibt es keine und auch weder einen Grenzfluss noch einen Grenzzaun, der die beiden Städte trennt. Hier gibt es einen gemeinsamen Park, in dem man ohne es zu merken das Land wechseln kann. Ok, merken tut man es doch, wenn auf der anderen Seite des Parks plötzlich nicht mehr spanisch, sondern portugiesisch gesprochen wird und wir wirklich gar nichts mehr verstehen...
    Die Tage in Rivera und Santana do Livramento sind vor allem geprägt durch die durchgehend hohen Temperaturen (bis 37 Grad) und tagsüber nur Sonne. Außerdem glaube ich haben wir beide in unserem Leben noch nie so viele Grenzen überschritten, wie an den Tagen in den beiden Städten. Besonders an einem Tag, an d wir einen Spaziergang zum Cerro do Caqueiro gemacht haben, sind wir bestimmt insgesamt 30 mal in jedes Land ein- un wieder ausgereist.
    Die Zeit in Rivera war schön. Wir konnten hier nochmal richtig Sonne tanken, es uns gutgehen lassen und haben die Wärme und damit auch die letzten Züge des Sommers genossen.
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  • Day 72

    Fiesta de la Patria Gaucha

    March 7, 2020 in Uruguay ⋅ ☀️ 28 °C

    Einmal im Jahr findet in Tacuarembó ein Gaucho Festival statt. Julia ist durch Recherchen im Internet darauf aufmerksam geworden und es stand schnell fest, dass wir uns das auch mal anschauen wollen.
    An insgesamt zwei Tagen sind wir von unserer Unterkunft Rivera in die etwa 2 Stunden entfernte Stadt gefahren. Einmal mit dem Bus, ein zweites Mal mit der Bahn (zumindest die Hinfahrt). Die Bahnfahrt war definitiv ein Erlebnis, da es in den Regionen von Südamerika, die wir bisher besucht haben, kaum noch Bahnverkehr gibt, haben wir bisher immer die Möglichkeit genutzt, diese auch mal zu fahren. Nun also wieder. Selbst, wenn wir dafür schon um 5:45 Uhr am Bahnhof sein mussten.
    Bei dem Gaucho Festival, oder wie es offiziell heißt Fiesta de la Patria Gaucha, haben wir am Donnerstag verschiedene Wettbewerbe in der Arena auf dem Festival-Gelände gesehen, z.B. das Fohlenrennen. Der grundsätzliche Umgang mit den Pferden ist dabei selbst für mich als Laien zumindest fragwürdig, aber vielleicht ist das ja hier oder bei diesem Festival auch normal. Auf jeden Fall schienen wir die einzigen zu sein, die sich daran gestört haben. Die Wettbewerbe sind zum Teil spektakulär, zum Teil aber auch sehr langwierig. Alles in allem aber erschließen sich uns in einigen die Regeln nicht ausschließlich vol Zuschauen, was für uns die Bewertung schwierig macht.
    Bei unserem zweiten Besuch des Festivals haben wir uns die große Parade angeschaut. Dort sind mehr als 4.000 Pferde dabei, die die Paradestrecke in den einzelnen Gruppen der Vereine zurücklegen. Wir hatten einen angenehmen Platz im Schatten und konnten die Parade relativ entspannt (abgesehen von einigen komischen Leuten, die ständig vor die Kamera springen, weil sie unbedingt ein Foto machen müssen) verfolgen.
    Das Festival war eine tolle Erfahrung, die dennoch mit gemischten Gefühlen verbunden sein wird. Die Stimmung war sehr gelöst und die Menschen unglaublich freundlich. Ebenfalls in Erinnerung wird uns aber das Essen auf dem Festival bleiben: von auf riesigen Gittern über Lagerfeuern gegartem Fleisch (super lecker) über eine ganz neue Art von Kebab (war eher ein Wrap mit Scheibchen von aufgespießter Hähnchenbrust) und nicht ganz fertig frittierten Pommes war vieles dabei, das meiste aber war seeeeeeehr lecker.
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  • Day 78

    Colonia del Sacramento - historisch

    March 13, 2020 in Uruguay ⋅ ☀️ 28 °C

    Auf dem Weg vom Norden in Richtung Argentinien waren wir lange auf der Suche nach einem, vielleicht zwei Zwischenstopps. Am Ende haben wir uns für eine Fahrt über Nacht von Rivera nach Montevideo entschieden, um von dort nach Colonia del Sacramento zu fahren.
    Die Stadt am Rio de la Plata hat eine Altstadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Die alten Häuser, engen Gassen und die alte Zugbrücke sin in der Tat sehr beeindruckend und geben uns das Gefühl in einer Welt zu sein. Insgesamt ist diese Stadt sehr ruhig und von dem touristischen Ansturm, den wir ein wenig erwartet haben, ist nicht viel zu sehen. Im Nachhinein, jetzt wo ich den Footprint mit zwei Wochen Abstand schreibe, weiß ich auch, warum. Es sind bereits Auswirkungen der Corona-Krise...
    Dennoch ist es toll durch die kleine Altstadt zu spazieren und sich die historischen Häuser anzuschauen.
    Aber in Colonia gibt es noch weiteres zu entdecken. Zum Beispiel sind wir an einem Tag zur alten Stierkampf-Arena spaziert. Vorbei am Colonia-Schriftzug, immer entlang an der Uferpromenade. Die Arena wird gerade restauriert und in einen Veranstaltungsort umgewandelt. Die Baustelle ist zum Teil zu besichtigen und es ist die einzige Möglichkeit in das Innere der Arena zu schauen. Leider ist die Führung nur auf spanisch und die Führerin spricht so schnell, dass wir wenig verstehen. Dennoch ist auch die Arena sehr beeindruckend.
    Colonia del Sacramento bleibt mir als eine gemütliche Kleinstadt in Erinnerung. Sie ist aber für uns auch der Start unserer Rückkehr nach Argentinien. Am 14.03. nehmen wir die Fähre nach Buenos Aires....
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