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- Jour 259
- 15 mai 2025
- ⛅ 25 °C
- Altitude: 1 226 m
NamibieOtjozondjupa19°13’58” S 18°29’59” E
Tag 259, 256 Km/36133 Km

Die Nacht verläuft ruhig, alle schlafen früh und sind früh wach, die Hähne die herumlaufen lassen sowieso niemanden länger als 5 Uhr schlafen. Kurz nach Sonnenaufgang nimmt mich !Amace mit auf eine Runde durch den Busch, so wie er es jeden Tag tut. Zu sechst zieht er mit seiner Familie los um die Gegend nach Essbarem zu durchsuchen. Sein Sohn trägt einen Speer, !Amace selber Pfeil und Bogen, die Pfeile sind vergiftet. Falls wir auf eine Antilope treffen, wird diese mit den vorhandenen Waffen gejagt.
Die Frauen der Runde sammeln Käfer von den Bäumen, die später in der Glut des Feuers geröstet werden. Mit Ausnahme von Reis und Zucker, welches ab und an (und dann auch nur, wenn Geld da ist) aus dem Dorf geholt wird, wird die komplette Nahrung aus der Natur bezogen. Es gibt kein Wasser und keinen Fluss in der Nähe, auch keinen Brunnen. Pro Tag benötigt die Gruppe rund 30 Liter Trinkwasser, diese müssen zu Fuß jeden Tag aus dem Dorf über 3 Kilometer herbeigetragen werden. Das Wasser dient nur zum Trinken und zum Kochen, gewaschen wird sich so gut wie nie. Die Töchter von !Amace graben Wurzeln und Knollen aus, jeder weiß genau was essbar und was ungenießbar ist. Alle sind dünn, sehr dünn sogar, bestehen eigentlich nur aus Haut und Knochen mit kaum vorhanden Muskeln. Die asketische Lebensweise erlaubt keinen anderen Körperbau. Ich bin mir sicher, dass ich hier keine drei Tage überleben würde.
!Amace besitzt ein Smartphone, kann dieses aber nicht aufladen. Es gibt keine Stromquelle. Als wir zurück an seiner einfachen Behausung sind, lade ich sein Handy bei mir im Auto, während er mir zeigt, wie man aus Pflanzen eine Schlinge dreht und diese dann zu einer Falle für Nagetiere und Vögel aufstellt.
Bevor ich !Amace und seiner Familie verlasse, lade ich alle Wasserkanister ins Auto und fahre zum Auffüllen ins Dorf. Zumindest heute muss niemand das Wasser die Strecke hertragen.
Um die weitere Fahrstrecke etwas zu stückeln, fahre ich am Nachmittag noch ein Stück weiter. Es gibt einen Checkpoint auf dem Weg, an dem das Auto nach Fleisch durchsucht wird. Einer der Beamten fragt mich, ob ich seine Freundin ein Stück mitnehmen kann. Mit zig Taschen und einer Frau im Auto fahre ich eine weitere Stunde bis ich endlich wieder Asphalt erreiche. Es gibt genau an dieser Stelle eine Campsite, meine Reisebegleitung muss sich von hier eine andere Mitfahrgelegenheit suchen. Dass ich sie das Stück mitgenommen habe, darüber ist sie trotzdem froh. Auf dem Stück, was ich mit ihr fahre treffen wir nur auf ein einzelnes anderes Fahrzeug.En savoir plus