Leben ist das mit der Freude und den Farben ✨️🌱❤️
Reisen und Kultur faszinieren mich, weil es so unendliche, viele wunderbare Leben gibt
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Bern, Schweiz
  • Day 94–96

    Hampi und Holifest

    March 24 in India ⋅ ⛅ 37 °C

    Mara ist so sehr über den Hotelbus aufgeregt, weil es ihr erstes Mal ist. Punkt acht Uhr abends rollt und schwankt der Bus heftig in den Kurven, auf und ab, bis er schliesslich im flachen Staat Karnataka ruhiger fährt. Und genau nach Fahrplan kommen wir Punkt sechs morgens Uhr in Hampi an.

    Wir haben das von Indien nicht erwartet, es ist sehr gut und vielleicht sogar tausendmal besser organisiert als Deutschland. Es ist uns schon passiert, dass ich auf die Toilette gehen musste und der Chauffeur eigentlich nicht auf uns warten wollte, sogar einmal ist er ohne uns losgefahren. Der Zugfahrplan ist auch pünktlich, allerdings hatten wir bei einer Station auf der Langstrecke des Zuges eine Verspätung von einer Stunde oder 15 Minuten. Meistens läuft alles nach Fahrplan, wir sind beeindruckt.

    Bevor die Bustür sich öffnete und wir ausstiegen, kamen mehrere Personen auf uns zu, um uns mitzuteilen, dass es freie Zimmer gibt. Wir hatten jedoch schon vor ein paar Wochen eines im Internet gebucht, weil wir befürchteten, dass wegen des Holi-Festivals alles ausgebucht sein könnte. Blöd, denn es hätte uns Spass gemacht, ein Zimmer auszusuchen. Zudem ist es immer billiger als bei der Onlinebuchung.

    Die Sonne ging auf und wie immer bestellten wir uns einen Kaffee bei Streetfoods, bevor wir zum Hotel aufbrachen. Die Temperatur ist schon ziemlich warm. Ich habe ein bisschen Angst vor der hohen Temperatur hier in der Felsenlandschaft, man sagte uns, die Flüsse seien ausgetrocknet und die Temperatur sei schon zu sehr angestiegen, was eigentlich erst im April passieren sollte. Ja, seit Anfang März spüre ich die unangenehme Hitze.

    Der Fluss ist (noch) nicht ausgetrocknet, bei der Monsunzeit wird der Wasserspiegel aber sehr hoch ansteigen. Überall am Fluss waschen Menschen sich oder ihre Kleider. Auch dort führen sie ihre Rituale oder Zeremonien durch, die wir überall sehen, ob in den Dörfern, in den Bergen, in den Wäldern oder in den Städten.

    Wir spazierten durch das schöne, kleine Dorf Hampi, durch den Fluss und den grossen, wunderschönen Bananendschungel und bestellten uns ein Idli mit Sauce vom Streetfood zum Frühstück, das für uns beide 1.60 Franken kostete. Zwischen 11 und 15 Uhr wird es unerträglich heiss und um diese Zeit verbringt man in den kühlen Räumen, indem man schläft oder liest.

    Was? Oh Nein! Wie sollen wir es umorganiseren? Lassen wir unseren Aufenthalt in Mumbai kürzen oder lassen wir Holi ausfallen?
    Das machten wir uns die Gedanken, als wir erfuhren dass in Holi (nicht am nächsten Tag) erst in zwei Tagen stattfinden und das erst genau an einem Nachmittag, wo wir eigentlich unseren gebuchten Zug (vor 3 Wochen) nehmen sollten.

    Irgendwann fanden wir den Koch beim Streetfood, der in Hampi aufgewachsen ist, und stellten fest, dass Holi am Vorabend ein grosses Feuerfest ist, bevor man am nächsten Tag mit viel Farbe feiert. Dies beginnt früh am Morgen um sieben und endet um 13 Uhr. Wir sind so erleichtert, dass wir nichts umorganisieren müssen.

    Vor 11 oder nach 15 Uhr erkundeten wir die schöne Felsenlandschaft, wo man überall nur riesige Steine bestaunen kann. Hampi, die früher unter dem Namen Vijayanagara die Hauptstadt des letzten Hindu-Reichs von Vijayanagar war, ist unglaublich schön, vor allem bei Sonnenauf- und -untergängen.

    Man kann mit speziellen, runden Holzbooten herumfahren und sich die Geschichte anhören - der Gott Shiva spielte immer eine Rolle und mit der Zeit verstand ich, dass er ein grosser und Hauptgott unter Hunderten oder Tausenden ist.
    Dort trafen wir auch einen höflichen und interessanten Darren aus England zum dritten Mal auf unserer Reise. Er trinkt auch nicht, wie die anderen älteren Menschen, die wir trafen: Bernhard aus Frankreich und der Schwede Erik.

    An jenem Abend wurde im 6000-Dorf gegen 21 Uhr laut und sehr schön im Rhythmus von drei Männern getrommelt und um sie herum tanzte eine Männergruppe so energisch und wild, dass sich mehr und mehr ansammelte. Die Frauen durften nicht. Als der Umzug durch das Dorf an den großen Hauptplatz gelangte, tanzten die Frauen auch mit, in separaten Gruppen. Uns wurde auch hingewiesen, dass wir zu Frauengruppen gehören.

    Es war eine unglaublich schöne Stimmung, die Musik war sehr laut und am Körper spürbar. Es klang nach einer Electronic-Party, obwohl nur drei Männer trommelten. Alle tanzten miteinander, bis um 23 Uhr Schluss war.
    Dann entzündete man in der Nacht ein Feuer und verbrannte darin eine Figur aus Stroh, als Symbol für die Dämonin, die als Botschaft vom Triumph des Guten über das Böse diente.

    Und dieser Zeit blies starker Wind durch das Feuer, sodass die Feuerfunken in die Menschenmenge flogen. Die Menschen reagierten selbstverständlich schnell und suchten einen sicheren Standort. Um Mitternacht gingen alle brav ins Bett.

    Wir standen sehr früh auf, da wir uns mit dem Koch um sechs beim Streetfood verabredet hatten. Vermutlich war der Koch sehr überrascht, dass wir pünktlich da waren, weil er noch nicht bereit war. Darren war auch da und schlug uns vor, dass wir nach dem Holi bei ihm duschen könnten, bevor wir in den fünfzehnstündigen Zug einstiegen.

    Holifest begann erst um neun Uhr, begannen alle, jeden mit Farben zu beschmieren. Es ist ein Fest des Frühlingsbeginns und der Versöhnung, an dem man Streitigkeiten begraben und Beziehungen sowie Freundschaften erneuern soll.

    Die Farben werden überhaupt nicht auf die Menschen geworfen, wie ich es bei einem Holi-Festival in Winterthur im Jahr 2013 erlebte (man braucht sonst eine Schutzbrille). Es ist auch sichtbar, wie sich weisse Touristen in Weiss kleiden, was aber Inder und Inderinnen nicht wirklich tun. Man bestreicht sich gegenseitig und wünscht jedem "Happy Holi".

    Als es Zeit zum Gehen war, waren wir überrascht, wie schwer die Farben aus dem Körper zu putzen waren. Das Badezimmer war voller Farben, während wir nur unseren Körper wuschen. Unser Zug fuhr pünktlich um 13:40 Uhr nach Mumbai ab.
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  • Day 90–93

    Arambol, ein Hippieparadies

    March 20 in India ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir haben Lust auf Scooter und hoffen, dass es diesmal auch mit mir klappt. Ein Glück im Unglück, denn meine Unsicherheit merkt man schnell, doch sie liessen es zu. Vermutlich trauten sie der selbstbewussten Mara zu, dass sie die Verantwortung für mich übernimmt. 😆

    Wir planen eine zweitägige Roadtrip zur Grenze, wo der riesige Bundesstaat Maharashtra (zu dem auch Mumbai gehört) darüber liegt. Da wir einen Zwischenstopp für Schwimmen wollen, kamen wir im Touristendorf Arambol vorbei, sahen wir die farbenfrohen Strandbuden und die wunderschönen Bungalows am Meer, die mit wunderschönen Felsensteinen geschmückt sind.

    Aus Neugier fragten wir nach verfügbaren Zimmern und sie waren belegt. Doch problemlos wiesen sie uns auf andere hin und es kostet sieben Franken pro Nacht. Genau in diesem Moment hatten wir das Gefühl, dass uns das Weiterreisen nicht mehr mag. Jaaa, wir sind fünf, sechs Wochen lang alle zwei Tage von Ort zu Ort gereist und seit Gokarna begannen wir, mehrere Tage an einem Ort zu bleiben.

    Uns fiel später auf, dass Arambol ein berühmtes Paradies für Aussteiger und Hippies ist. Es ist schön, dass wir oft unbewusst an einen Ort gelangen, den wir nicht erwartet oder danach (aber nicht wirklich) gesucht haben. Das heutige belebte Arambol ist ein Zentrum für Yoga, Meditation und alternative Therapien bekannt.

    Damals schauten die Inderinnen und Inder schauten ziemlich verdutzt, wie Besucherinnen und Besucher aus aller Welt ihre Heimat plötzlich zu einem Wallfahrtsort erklärten und zum Rhythmus meditativer Trommelklänge und unter dem Einfluss eines bunten Strausses psychedelischer Drogen auf ihren Stränden umhertanzten.

    Und wir lernen Erik aus Schweden kennen. Frisch pensioniert, gut aussehend, herrlich gebräunt mit goldblonder Mähne. Wir bewundern seine Gelassenheit, die nachdenkliche und authentische Art. Er trinkt nur Wasser und liebt Kokosnusswasser.

    Zu meinem Geburtstag feierte ich zum allerersten Mal im Ausland, und das direkt am Meer. Wie einige von euch wissen, liebe ich meine Geburtstage. Es ist toll, dass wir an diesem Tag ein Ziel haben: meinen siebenunddreissigsten Geburtstag zu feiern.

    Als wir aufwachten, gingen wir schwimmen ans Meer, bevor wir uns einen Kaffee nahmen und gemeinsam Yoga am See (ja, gegenüber dem Meer liegt ein Süsswassersee!) machten, bevor wir zum Frühstück aufbrachen. Champagner und Musik durften nicht fehlen und irgendwann, als es schon Nachmittag war, schlenderten wir durch die Märkte.

    "Zuhause" stiessen wir mit Erik und einem weiteren Nishan aus Mumbai, nochmals an, bevor wir eine Party suchten. Nishan hatte grosse Schwierigkeiten, mich während der Kommunikation anzusehen. Ja, er konnte es einfach nicht. 🤣

    Dank Erik haben wir eine App namens "Party Hunt" heruntergeladen, in der man alle bevorstehenden Partys finden kann. Als wir auf der Tanzfläche ankamen, war niemand da und der DJ kämpfte mit seiner Motivation. Wir sammelten Mut und begannen zu tanzen und plötzlich kamen viele Menschen tanzend auf die Bühne. Es war ein unglaublich schöner Tag.

    Und drei anderen Tage lang haben wir nur ausgeschlafen, gebadet, gechillt und sind einmal zum anderen Strand über den Hügel gewandert. Auch besuchten wir einpaare kleine Live-Konzerte.

    Der in Arambol aufgewachsene, liebevolle Bademeister, Rajshan, ist sehr aufmerksam. Als wir schwimmen gingen, pfiff er uns laut zu und winkte, was uns verwirrte, weil wir nicht wussten, was wir falsch machten. Als wir ihn darauf ansprachen, erklärte er, dass die betrunkenen Männer uns zu nahe kamen. Er kümmerte sich auch um diejenigen, die sich zu weit vom Strand entfernten oder zu nahe an die Felsen kamen.

    Weil wir mit ihm Kontakt aufnahmen, fing er an, uns zu mögen, indem er immer wieder unsere Umarmungen erwiderte. Zum Abschied schenkte er uns zwei wunderschön geschnitzte Holzstäbe aus Bambus (siehe Foto), die wir für unseren Garten mit nach Hause nehmen werden.

    Unser geplanter Roller-Roadtrip fiel ins Wasser, wobei wir die viertägige Miete von 52 Franken (ja, nicht viel😉) umsonst bezahlen mussten. Nun freuen wir uns auf das "Bushotel", welches uns für eine zehnstündige Fahrt durch die Nacht nach Hampi in die Steinfelsenlandschaft bringt.
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  • Day 88–90

    Vagator - ein erschreckender Erlebnis

    March 18 in India ⋅ ☀️ 30 °C

    Vagator liegt 6 km entfernt, doch mit dem Bus machten wir einen grossen Umweg, was uns ärgerte. Obwohl man uns bisher immer den richtigen Weg einleitete, behaupteten wir, dass der Kontrolleur, der uns heute müde und launisch erscheint, uns den falschen Weg führte. Es stellte sich aber später heraus, dass wir uns irrten. 🫣 Keine Ahnung, warum wir auf einmal ihm misstrauten und auf Google vertrauten. 🤣

    Wir haben die schöne Lodge "Baba au Rhum" abseits von Vagator im Internet gesehen und wollen dort zunächst einmal nachsehen. Da wir keine Lust auf einen 30-minütigen Fussmarsch haben, waren wir erschrocken, dass nirgends ein Tuktuk zu sehen war. Nur Autos und Taxis! Was? Echt? Wow! Man sagte uns, sie seien altmodisch und veraltet. Oh mein Gott.

    Es ist spannend, dass man hier ein Tuktuk "Tuktuk", eine Rischka oder sogar "Auto" nennt, je nach Region. "Taxi" bedeutet hier Leihwagen und "Cab" meint Taxi. Und ein normales Auto wird "Car" genannt.
    Es gibt aber eine Möglichkeit, einen Anruf zu tätigen, um ein Tuktuk zu bestellen - ja, das taten wir. 😆🥰

    Als wir die schöne, grosse Lodge sahen, die mit Restaurant, Pool, Bungalows und Zelten gestaltet war, wurde uns gesagt, dass es nur ein freies Zelt auf der Terrasse unter dem Dach gäbe. Toll, doch ich fühle mich alt und ich dachte, es gäbe doch ein freies Bungalow, das ich im Internet sah. Ich teilte es dem Angestellten mit und es stimmte tatsächlich. Wir bekamen den kleinen, wunderschönen Bungalow, dessen WC und Dusche draussen waren.

    Nun, auf los ging's zum Hilltop zur Sonntagsparty. Wir nahmen das Taxi, weil der Fussweg mehr als 30 Minuten dauert. Es war eine schöne Party im Freien und die Stimmung wurde beim Sonnenuntergang sehr schön, sodass wir alle zusammen bis in der Nacht tanzten und tranken.

    Die Wasserflasche kostet dort 100 Rupien, obwohl sie umgerechnet nur einen Franken wert ist. Normalerweise kostet Wasser jeder Marke immer 20 Rupien. Trotzdem erschraken wir, obwohl es in der Schweiz auch dieselbe Situation ist. 🤣

    Am nächsten Tag schliefen wir aus und hatten Lust auf ein fettiges Frühstück. Es gab ein waschechtes, köstliches und europäisches Brot und Gipfel auf der Speisekarte, die wir zum ersten Mal in Indien assen. Aber seit Goa sahen wir viele indische Weissbrote, die man Pav nennt.
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  • Day 86–88

    Calangute - ein besonderer Ausflug

    March 16 in India ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir wechselten den Platz weiter in Richtung Norden, nach Calangute. Ich habe Lust zu schnorcheln und Mara auf Scuba. Ich hatte mal geplant, in Sri Lanka einen Scubakurs zu absolvieren, jedoch ging der Plan nicht auf. Auch war unser Wunsch, mit dem Boot ans Meer zu fahren.

    Mara fand ein Ausflugsangebot, wo man Wassersport und Tauchen kombiniert, auch für Anfängerinnen und Anfänger. Über das Internet meldeten wir uns an und als wir beim Hotel ankamen, stand nebenan ein Reisebüro, wo wir es persönlich buchen könnten. 😆

    Am nächsten Morgen standen wir zur vereinbarten Zeit um acht vor unserem Hotel. Plötzlich wurde es kompliziert, weil Mara mehrere Anrufe von verschiedenen Personen bekam, die als Team arbeiteten.

    Als man uns doch an einem anderen Abholpunkt abholte und zum Boot brachte, waren Hunderte von Indern und Inderinnen vor Ort mit vielleicht zehn Booten. Was uns auffiel, trugen sie ein Hemd und kurze Hose als Schwimmanzug (siehe Foto). Auch in normalen Kleidern. Badezeug aus dem Westen sind ihnen "unbekannt."

    Als man uns zu einem Boot anwies, merkten wir später, dass es etwa 70 an Bord waren. Ich hatte mir, basierend auf meiner Erfahrung, vorgestellt, dass oft nur 10 Personen auf dem Boot sind. Wir bekamen zum Frühstück ein Samosa und ein kleines Sandwich in Weissbrot.

    Zuerst fuhren wir etwa eine Stunde lang zu einem Wassersport, der am Wasser stattfindet. Ja, es kommen zwei Boote zu uns, eines mit einer Banane und das andere eine Matratze, auf der man sitzen oder liegen kann, und auch Jetski.

    Die Runde ist sehr kurz, nicht einmal eine Minute. Ja, wir sind 70 Leute. Nach anderthalb Stunden sind wir dann fertig und fahren zur Mary Island, wo jeder mit einer Sauerstoffflasche tauchen darf. Es war mein erstes und tolles Erlebnis, auch wenn ich etwas Panik unter Wasser verspürte, da man auf die Sauerstoffflasche vertrauen soll. Auch machten wir Parasailing, wo wir in die Luft fliegen, ja das auch nur weniger als eine Minute. 🤣

    Dann gab es ein Reisgericht in zwei Varianten, "Veg" und "Non-Veg".
    Die Infos in Indien kommen, scheint mir, oft binär daher, also immer 0 oder 1, Veg oder Non-Veg, AC oder Non-AC,... das gefällt mir, klare Kommunikation! :) Dafür werden Menschen mit besonderen Bedürfnissen nicht als "disabled", sondern als "differently abled persons" bezeichnet (siehe Foto) 🤩.

    Allerdings besteht so gar kein Wissen über Gehörlosigkeit, wenn man mit Menschen spricht. Es wird ausnahmslos darauf bestanden, dass ich nicht sprechen kann (you cannot speak??).
    Da helfen alle möglichen Erklärungsbemühungen nichts.

    Sogar in einem, wie uns scheint, eigentlich sehr gut recherchierten Film über einen gehörlosen Mann, wird vom non-speaking man gesprochen. Tatsächlich aber treffen wir fast an jedem Ort auf gehörlose Menschen!
    Indien ist wirklich ein Land der Widersprüche :).

    Am zweiten Tag unserer drei gebuchten Nächte wechselten wir nach Vagator, 6 km entfernt, um ein kleines "Sunday Festival" bei dem bekannten "Top Hill" zu besuchen. Leider gab es keine Rückerstattung, was bei einer Internetbuchung ein Nachteil ist.
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  • Day 83–86

    Auf nach Goa - Palolem

    March 13 in India ⋅ ⛅ 31 °C

    Damals wusste ich nicht, dass Goa ein Staat und Panaji die Hauptstadt ist. Nun sind wir im berühmten Goa, auf das ich sehr neugierig war. Mara ist das Gegenteil, sie war eher beängstigt.

    Weil eine Freundin vor 25 Jahren dort war und es war unschön, dass indische Männer die splitternackten Frauen ansehen wollten und auch viel Alkohol im Spiel war. Ich kann mir noch kein konkretes Bild machen, aber ich wusste, dass es ein Partystaat ist. Während der Reise hat Mara die Leute gefragt, was sie von Goa halten. Einige sagen, dass sie vor allem als Single dorthin gehen, um Spass zu haben. Und Südgoa soll sehr schön sein.

    Wir wussten nicht, wohin wir zunächst gehen sollten, also nahmen wir eine Empfehlung einer deutschen Frau in Gokarna an und gingen nach Palolem, das im Südgoa liegt. Sie sagte, sie zahle, wie auch Bernard, nur 400 Rupien (= 4 Franken) für die Übernachtung.
    Persönlich ein Hotel zu finden ist sehr günstiger als im Internet und ist gar nicht schwer. Wir haben ein schönes Bungalow gefunden, das den gleichen Preis wie in Gokarna hat. Für 800 Rupien.

    Also, wir brauchen Bewegung, mieteten wir ein Velo und fuhren ein, zwei Stunden zur kleinen Bucht namens Butterfly, wo man durch Wäldchen mehrere fliegende Schmetterlinge sehen kann. Es gibt eine angrenzende Bucht, wo wir über grossen Steine kletterten und dem Pfad folgten. Leider eine Sackgasse.

    Auf anderen Tag mieteten wir zwei Roller, diesmal hatte ich Glück. Bei einem privaten Händler hat man bessere Chancen und es gab eine peinliche Situation, in der sie dann misstrauisch mir gegenüber wurden und ich musste sie sofort überzeugen. Jaaaa, ich nahm den Roller und es gab eine Steigung, auf die ich den Roller hinauf fahren wollte. Ich gab dem Gas zu viel, sodass der Roller fast gegen das Auto prallte. Oh mein Gott, wie ich es vergass. Das letzte Mal war es vor 13 Jahren in Thailand.

    Wir fuhren zur anderen Bucht namens "Cola", die mich dazu motivierte, dorthin zu gehen. Ein sehr schöner, weisser Strand, der für Flitterwochen passen würde. Keine Werbung für Cola. 😉 Wir fuhren sonst durchs Land und ich konnte mich mit dem Roller langsam vertraut machen. Ich musste die Herausforderungen bei holprigen, erdigen, sandigen Wegen und bei grossen Kurven überwinden.

    Der Palolem ist ein Sandstrand an einer von vielen nahegelegenen Buchten, gesäumt von Palmen und farbenfrohen Hütten. Er ist auch für sein ruhiges Wasser bekannt. 🥲 Und dort sind viele, viele weisse Gesichter zu sehen. Und der Alex aus Nordindien bereitet feinstes Biryani aus Hyderabad zu, so dass wir zweimal essen gingen.
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  • Day 79–82

    Gokarna oder Kuhohr

    March 9 in India ⋅ ☀️ 30 °C

    "Gokarna" bedeutet "Kuhohr".

    Die Kühe sind wieder da und machen es sich in ihrer Freiheit gemütlich - ich beobachte sie sehr gerne. Überall sind auch liebe und friedliche Hunde zu sehen, die eigenständig sind. Wir sehen die Katzen selten. Mit ihren Augen und Fell sind sie sehr schön anzusehen.

    Wir hatten ein Airbnb gebucht und bei unserer Ankunft gab es noch lange keine Bestätigung. Mara schlug vor, auf eigene Faust das Hotel aufzusuchen und aus heiterem Himmel lag ein freies Cottage für uns und eine Lodge direkt am Meer. Ein Traum, eine grosse Freude.

    Sonnenuntergang beobachten, den Sonnenaufgang verschlafen. Baden und Sönnelen. Trinken und essen. Buch lesen und schläfelen.

    Jetzt vermissen und brauchen wir die Bewegung, also marschieren wir zum Dorf unter dem schönen Hügel voller Palmen und Bäumen. Wir holen uns einen Kaffee und setzen uns neben Bernard, der zwischen Grenoble und Marseille wohnt.

    Er erzählte, dass er zum zwölften Mal in Indien war und teilte seine zwei Lieblingsrestaurants mit uns. Daraufhin probierten wir zwei unbekannte Getränke, die er empfohlen hatte: Ragi aus Malz und Kokum, eine Frucht, die wie roter Traubensaft schmeckt.

    Auch soll bald ein Festival stattfinden, wo man mit Seil zieht. Es stellte sich heraus, dass zwei riesengrosse Kutschen gezogen werden und mit Bananen beworfen. Das Festival ist wiederum Shiva gewidmet, es ist ein Mahashivratri, „Die Große Nacht Shivas“. Man betrachtet es auch als Shiva Hochzeit.

    Es waren viele Leute da, überall werden Ballone verkauft, mehrere Ställe aufgestellt, ein Chilbi und Bühneauftritte. Alle haben ihren Saris bunt und schick angezogen. Die Strassen werden enger, flüchteten wir in den Hügel und spazierten rauf bis ein Tuktuk uns ins nirgendwo mitnahm.

    Aus Strasse wird ein Weg, der runter entlang geht, es wird klopiger und so kamen wir am Strand "OM". Mara ist über die Antwort des Fahrers nicht erfreut, als er meinte, alle Weissen kommen hierhin. 🤣 Es sind aber zwei schöne Strände, die mit vielen Restaurants verbunden sind.

    Die Kinder verkaufen die Sachen oder betteln um Geld. Wir sagen ihnen, dass sie zu klein sind, um Geld zu verdienen oder zu betteln - ja, wir kaufen nichts, weil es bekannt ist, dass sie oft Opfer krimineller Banden sind.

    Schon zu Beginn der Reise fällt uns auf, dass alle Männer entweder einen Schnauzer (meistens) oder einen Bart tragen. Jetzt sehen wir langsam einzelne Männer, die keine Schnauzer und Bärte tragen.
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  • Day 78–79

    Murudeshwar und sein Shiva

    March 8 in India ⋅ 🌙 26 °C

    Die Stadt ist voll von Festen, heute geht es um das Mahashivratri Festival von Lord Shiva. Jaaa, hier steht eine der zweitgrößten Statuen "Shiva", die 37 Meter hoch ist. Der Bau dauerte zwei Jahre und vermutlich im Jahr 2006 fertiggestellt.
    Die grösste Shiva-Statue von 76,5m ist im Staat Rajasthan in Nordindien. Insgesamt gibt es zehn grosse Statuen in ganz Indien.

    Murudeshwar, ein schönes Fischer- und Bauerndorf am Meer mit 1500 Einwohnern, beherbergt neben der Shiva-Statue einen Hindu-Tempel aus dem 16. Jahrhundert, zu dem man mit dem Aufzug hinauffahren kann.

    Der Ort ist seit Jahrhunderten als Pilgerstätte bekannt und entwickelt sich mehr und mehr zu einem Touristenziel. Auf unseren Reisen empfehlen uns die Menschen immer, vor allem Orte zu besuchen, an denen es Tempel gibt. 😆

    Unser Hotelnachbar, Rahul, reist aus Bangalore an, das 500 km entfernt liegt und bleibt für drei Tage, um einen eintägigen Tauchkurs zu absolvieren. Wir trafen viele Menschen, die nur für wenige Tage aus weit entfernten Wohnorten, sogar aus dem weit entfernten Neu-Delhi (2000 km), anreisen. Ich sehe, dass es ein Vorteil ist, dass man überall mit Schlafwagen und zu guten Preisen? reisen kann.
    Unser gebuchter Schlafwagen von Hampi nach Mumbai über mehr als 700 km kostete 500 Rupien (= 5,00) pro Person.

    Bisher sind wir abwechselnd in den Bergen und am Strand zickzack gereist. Jetzt haben wir uns für den Strand entschieden - auf nach Honnavar oder Gokarna.
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  • Day 77–78

    Udupi - süsser und lustiger Name

    March 7 in India ⋅ 🌙 26 °C

    Mir fiel auf, dass interessanterweise in Kerala kaum Kühe in der Öffentlichkeit zu sehen waren.

    Nun planen wir den nächsten Halt und der Ort "Udupi" machte uns durch seinen süssen und lustigen Namen aufmerksam. Wir entscheiden uns oft für kleinere Städte. Er liegt etwa 200 km und knapp vier Stunden mit dem Zug von Kannur entfernt. In den neuen Staat, auf den wir sehr neugierig sind: Karnataka.

    Die Reise war für mich beschwerlich, da sie sich zu einer langen Reise entwickelte, was auch stimmte. Wir waren früh am Bahnhof, der Zug verspätete sich um eine Stunde und wir kamen um Mitternacht an. Ich hatte noch unnötigen Stress, dass wir kein Tuktuk finden würden. 🤷‍♀️😁

    Alle oder die meisten Züge fahren eine weite Strecke. Zum Beispiel, unser Zug fährt von der Südspitze Kanyakumari nach Mumbai, eine Fahrt, die mehr als 24 Stunden dauert. Die meisten Waggons sind Schlafwagen, die von Sitzen zu Betten umklappbar sind. Es ist aufregend und unbeschreiblich, zu sehen und zu erleben, wie die Menschen im Wagen sich gemütlich wie zu Hause einrichten. Sie sind lebendig, indem sie sich unterhalten, lachen, oder sich früh ins Bett machen.

    Es gibt auch normale Sitzwagen, aber es gibt nur wenige Wagen, die oft voll sind. Wir suchen immer einen Platz im Schlafwagen und zahlen das zusätzliche Ticket. Das hatte Paulus aus Pavoor uns empfohlen.

    Am nächsten Morgen fühlte ich mich plötzlich unwohl, unruhig, verkrampft und schwach. Später kamen wir zu dem Schluss, dass wir beide nacheinander einen Sonnenstich erlitten hatten. 🥵

    Die Idee ist, dass wir von hier aus ein Auto mieten, durch die Berge fahren wollen für einige Tage. Mara suchte die Autovermietung, während ich mir eine Pediküre gönnte. Es ging mir besser und Mara hat einen privaten Autohändler gefunden, der erst um sechs Uhr abends kommt. In der Zwischenzeit gingen wir ans Meer und fanden ein schönes Restaurant, das auch was selten ist, Alkohol anbietet, was uns grosse Freude bereitete. 🤪

    Um sechs Uhr kam der Mann zu unserem vereinbarten Termin in unserem Hotel, und merkwürdigerweise wollte er, dass wir statt eines Autos einen Roller mieten. Es stellte sich später heraus, dass seine Autos nicht versichert sind und wir die Haftung für Unfälle übernehmen müssten, unabhängig davon, ob wir unschuldig oder schuldig sind.

    Wir sagten es ab und nahmen den Bus nach Murudeshwar, auf der höchsten Empfehlung unseres jungen, sympathischen Hotelmanagers. Dort soll auch heute ein Fest stattfinden.

    Ein einmaliges Erlebnis war es, als irgendwann im Bus wurde uns gesagt, dass wir gegen 21 Uhr einen Zwischenstopp zum Abendessen machen würden. Es stellte sich auch heraus, dass obwohl es ein öffentliche Bus und kein Schlafwagen ist, fährt eine lange Route von vermutlich 300 km in Richtung Hampi. Karnataka ist ebenso gross wie Tamil Nadu.

    Wir sind überrascht begeistert vom öffentlichen Verkehr, er bringt alle unkompliziert von A nach B. Besonders ist, dass sie oft eine lange Route haben und dass Schlafwagen im Bus oder in der Bahn zum Alltag und zur Normalität gehören.

    Nach drei Stunden 100 km Fahrt kamen wir mit gut gefülltem Bauch in Murudeshwar an, der farbenfroh beleuchtet und musikalisch gefeiert wurde.
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  • Day 77

    Crashkurs in südindischer Kulturpflege

    March 7 in India ⋅ ☁️ 27 °C

    Aus dem Grossstadttaumel gepflückt, in die Vielfalt indischer Gaumenfreuden eingeführt, mit Rosmarinöl und Tonerde zum Glühen gebracht und in Saaris eingewickelt.

    Kerala nimmt uns herzlich unter ihre Fittiche. Wir werden eingeladen, beherbergt, ausgeführt, in die Familie aufgenommen, aus Business-Partner:innen werden Freunde. Ausdrücklich.

    Fortan lassen wir uns treiben, im Schneidersitz in Mangroven- und anderen Booten, in Badeanzug und eingeschmiert von launischen Wellen herumgewirbelt und an den Strand gespült.

    Weisse Gesichter tauchen auf, me(e)hren sich, die Kühe sind abgehauen.
    Wir wandern durch Teeplantagen, geduckt und aufmerksam, weil Busse droht. Es wird gestreikt, wir streiken mit und trinken Tee im Hospital.

    Die weissen Gesichter sind wir, die Kühe bleiben weg.
    Zurück im Tal müssen wir dank Sonnenstich kurz untendurch, erst ich, dann sie.

    Ein neuer Tag in alter Frische um 4 Uhr morgens im Tempel eingetrudelt, gebannt von Tanz und Ritual, es wird über Kohle gelaufen, beim Hühner-Kopf-ab drehen wir uns hastig ab und fühlen uns ein bisschen schuldig.

    Nach Kaffee mit Milch und gerne etwas weniger Zucker bereit für neues Terrain.

    (Mara, die Poetin 🥰)
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  • Day 75–77

    Kannur und unseren Schicksalen

    March 5 in India ⋅ ⛅ 31 °C

    Die "meditative" Busreise verschwand aus uns und wir wurden unruhig. Wir dachten, es würde drei Stunden dauern, aber es wurden fünf. Er fuhr nicht auf der Schnellstrasse, sondern hauptsächlich auf der Landstrasse über den Berg. Rauf und runter. Kurven nach links und rechts.

    Irgendwann erreichten wir eine abgelegene, traumhafte Lodge unter Palmen am einsamen Strand und blieben dort zwei Tage. Nach zwei Wochen konnten wir endlich wieder schwimmen, das letzte Mal war in Varkala. Ich liebe Wellen, sie werden niemals langweilig.

    In der ersten Nacht fühlte sich Mara schlecht, musste erbrechen und war den ganzen Tag schlapp und müde. Ob es eine Lebensmittelvergiftung war, wissen wir nicht. Am zweiten Tag standen wir um drei Uhr morgens auf, wo die Rikscha uns zum siebten und letzten Tag der Ritualfest, das "Theyyam" oder auch "Kaliyattom" genannt wird, brachte. Dort wurde getanzt, gebetet, geschlachtet und gefeiert.

    Schon um vier wird es sehr laut getrommelt, wo ich Musik in mir spüren kann. Der "Meister" tanzte herum und köpfte der Hahn vor Publikum ab. Es war uns sehr unangenehm, zu sehen wie der Feder aus dem lebendige Hahn brutal rausgerissen bevor er geköpft wurde. Mit Blut füttertet und betet man an Gott. Auch werden Männer über Feuer gelaufen.

    Es war lustig und süss, dass einer der Musikgruppe zu Beginn fast schlafend trommelte. Ein junger Bub gelangte auf dem Stuhl in den Tiefschlaf und einige kuschelten während dem Fest schlafend an ihren Freunden und Familien ein, obwohl das Fest so laut war, dass Maras Ohren wehtaten. Überraschend sind 3 Stunden vergangen, so gegen sieben Uhr morgens, als wir gehen wollten.

    Nun, wir planen, entlang der Küste nach Goa zu reisen, bevor wir weiter nach Osten in die Steinwüste "Hampi" reisen. Der Plan ist, von dort mit dem Schlafwagen nach Mumbai zu fahren, den wir unbedingt erleben möchten. Ich wollte über das Internet buchen, aber es hat einfach nicht mit unseren "internationalen" Karten funktioniert.

    Es war nervenaufreibend, weil wir sogar den Hotelbesitzer um Hilfe mit seiner Karte baten, denn es gab nur noch zwei freie Plätze in der Frauenabteilung. (In der offenen Abteilung standen 35 auf der Warteliste). Trotzdem gelang es ihm auch nicht, weil ihm die Erfahrung mit der Digitalisierung fehlte.

    Wusstet ihr, bei indischen Reiseanbietern und Tourismusanbietern sind die Preisunterschiede sehr gross. Zwischen 60 und 150 Franken. Das habe ich später entdeckt, dass man es im indischen System sparsam buchen kann.

    Wir waren unterwegs zum Bahnhof aufgeregt, und überliessen das Schicksal...und jaaaaaa, sie liessen unseren Plan für kommenden 26. März realisieren und hat nur 10.- statt 140.- für uns beide gekostet . Es war ein unbeschreiblicher Glücksmoment.
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