Leben ist das mit der Freude und den Farben ✨️🌱❤️
Reisen und Kultur faszinieren mich, weil es so unendliche, viele wunderbare Leben gibt
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Bern, Schweiz
  • Dag 73–75

    Wayand - Scooterdays

    3. marts, Indien ⋅ ⛅ 32 °C

    Der Bus fuhr bis zur Grenze, wir wechselten den Bus, der uns nach Wayand brachte. Es ist überraschend, so leicht von A nach B zu kommen. Einfach Menschen fragen, sie zeigen uns den Weg.

    Über Airbnb haben wir ein kleines, sympathisches Haus mit Küche gebucht, in dem wir Lebensmittel wie Toast mit Gurke, Tomaten, Eiern und roten Zwiebeln für das Abendessen und einige Früchte, Milch und Cornflakes für das Frühstück eingekauft haben. Als wir ankamen, musste der Besitzer noch das Besteck und den Kochherd organisieren. 🤣

    Unser Nachbar, der das gleiche Haus wie wir hat, wohnen mehrere Jungs und Mara stellte heraus, dass sie zu fünft oder sechst das Haus für die dreijährige Ausbildung als Koch mieten. Irgendwann am Morgen kam eine Frau und befragte uns, ob wir Ehemänner und Kinder haben. Wir wussten nicht recht, was sie machte und durch die Jungs erfuhren wir, dass sie die Daten vermutlich für Statistik über Polio, die Kinderlähmung, sammelte.

    Also, los, wir mieteten uns den Roller. Mara hatte Lust auf eine Royal Enfield, machte eine Probe und entschied sich auch für den Scooter, weil er sehr schwer und mit starken 500 PS war - so viel Kraft, dass man zum Fahren braucht. Als wir uns anmeldeten, wurde es sehr streng kontrolliert, sodass ich es nicht fahren durfte, weil meine Lizenz nur für Autofahren gilt. 🥲 Das wusste ich bereits, da ich es in Hawaii und Thailand geschafft hatte, es zu mieten.

    Also, wir fuhren zu zweit auf dem Roller, wobei ich hinten sass. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, mich bequem zu setzen, vor allem wenn es zu einer Kurve kam. Weil ich immer noch ein Trauma von meinem Selbstunfall in Hawaii im Jahr 2009 wieder auf neue verarbeiten musste, bei dem ich bei hoher Geschwindigkeit in der Kurve ausrutschte und hinfiel. Mit der Zeit konnte ich meine Hüfte bei Kurven mitschwingen und entspannen.

    Wir fuhren zu einem Wasserfall, um selbst herauszufinden, wo wir alleine baden können. Es war ein sehr schöner Ort, aber eine Weile später waren wir nicht allein. Zwei Männer kamen, aber sie hatten Pech, dass wir vor ihnen da waren. 💪 Glücklicherweise liessen sie uns allein.

    Dann fuhren wir planlos durch die schöne Landschaft und plötzlich befanden wir uns auf dem wunderschönen Passweg im Dschungelwald. An einem "Rastplatz" sahen wir zum ersten Mal die kleinen Eier auf dem Markt, die als Snacks verkauft werden. Sie stammen von Zwergshühnern, es gibt auch süsse, gummige Omeletts, die mir aber beide nicht toll schmeckten.

    Als wir zurückfuhren, sahen wir, wie der Bus wie ein Verrückter fuhr. Zum Beispiel gibt es ab und zu kleinen Stau oder vorausfahrende Fahrzeuge, ob ein Lastwagen, Auto oder Motorrad, er holt einfach immer auf und wir folgen dem Bus. Es ist spannend zu beobachten, gleichzeitig muss ich meine Augen zudecken.
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  • Dag 72–73

    Statt Ooty nach Gudalur

    2. marts, Indien ⋅ ☁️ 30 °C

    Ooty ist ein riesengrosses Bergdorf, oder besser gesagt eine Bergstadt, die uns auf den ersten Blick nicht gefällt. Wir haben das gleiche Gefühl, dass wir nicht hier bleiben wollen. Wir suchten das nächstgelegene kleinere Bergdorf und der spezielle Name Gudalur fiel mir ins Auge, das 50 km weiter entfernt liegt.

    Gudalar kommt uns sympathisch vor und hat eine lange Strasse, die voll von Märkten und Geschäften ist.
    Seit einer Woche war Mara auf der Suche nach neuen Sandalen, und es gab immer nur diese in einer Grösse. Ich beobachte die andere Kundin, wie sie verschiedene Schuhe in ihrer Grösse anprobiert, bis sie ihr gefallen.

    Nun hat Mara hier neue Sandalen, die eigentlich für Männer gedacht sind, gekauft. Die Damenschuhe sind oft sehr schmal und klein. Statt ihre kaputten Schuhe in den Müll zu werfen, teilte der Verkäufer ihr mit, sie auf der Strasse zu legen, damit jemand sie benutzen könnte. Super!

    Ach ja, uns ist aufgefallen, dass Menschen in Kerala sich Brillen leisten können. Während meiner Reise durch Tamil Nadu ist es oft passiert, dass die Tische nicht richtig gut geputzt waren. Ach, es könnte sein, dass viele nicht mehr gut sehen können. Viele haben auch blaue Ringe um die Augen, die scheinbar auf Grauen Star hindeuten.

    Nun, die Wanderung ist wieder angesagt. Wir gingen einfach wandern, ohne zu wissen, ob es erlaubt wäre. Wir liefen entlang der kurvenreichen Strassen in den Berg in Richtung 'Needle Rock' und fanden irgendwann einen Pfad, auf dem wir dann neugierig in den Wald wanderten.

    Es gibt wunderschöne, abgelegene Dörfer, und man sagte uns, dass wir vor Elefanten aufpassen müssen. Einmal trafen wir einen Mann, der selbst Kaffeebohnen und Pfeffer aus dem Wald holte. Einmal fanden wir eine grosse Frucht, die wie eine grosse Zitrone aussah und Mara stellte beim Aufschneiden fest, dass es eine Pomelo ist. Schönes Leben in der Natur. Und mit dem Hörgerät hörte ich zum ersten Mal einen Vogel singen, doch kreischt er wie ein Frosch "quak". 😂

    Nach Mysore im trockenen Land haben wir keine Lust und da Kerala nahe der Grenze steht, haben wir uns entschieden, zurück dorthin zur grünen Landschaft von Wayand zu gehen. Eine grosse Lust, einen Roller zu mieten, auf geht's los!

    KERELA, WE COME BACK!
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  • Dag 71–72

    Mettupalayam und seine Lokomotive

    1. marts, Indien ⋅ ⛅ 33 °C

    Ja, wir können die Hitze momentan nicht ertragen, also ab in die Berge. Nach Ooty, das uns oft empfohlen wurde.
    Mara ist gut und fleissig darin, sich die Karte anzusehen und zu forschen, während ich lieber ein Buch lese, einen Blog schreibe oder Instagram nutze.

    Es gibt eine alte Lokomotive, die uns von dort hinauf in den Berg "Nilgiri Mountain" nach Ooty bringt. Jaaa, ein einmaliges Erlebnis und am Schalter in Mettupalayam sagte man uns, dass der Zug nur einmal am Tag fährt und um sieben Uhr morgens. Da alles ausverkauft ist, sind aber 30 Tickets für Spontane reserviert. Um sie zu ergattern, muss man sehr früh am Morgen dort sein.

    Da uns viel Zeit bis morgen bleibt, haben wir uns ein Zimmer mit einem Balkon gesucht. Die ersten lehnten sie uns ab, weil sie keine Lizenzen haben. Sie schickten uns zum internationalen Hotel, wo wir den restlichen Tag gemütlich auf dem Balkon verbrachten, der von oben direkt auf den belebten Hauptverkehr blickt. Wir beobachteten, wie das Tageslicht sich in eine nächtliche Atmosphäre verwandelte.

    Niemand auf der Straße will anhalten, bis er am Ziel ist. Man muss vor allem vor Bussen aufpassen, sie fahren meiner Meinung nach am gefährlichsten von allen, denn sie wollen oft überholen, als ob sie Stress hätten oder keine Geduld haben. Die müden Menschen können hier auf dem Trottoir oder dort auf dem Parkplatz liegen und ein Nickerchen machen, wozu sie Lust haben.

    Pünktlich am Bahnhof, wie der Mann am Schalter uns "before five o'clock" empfahl. Schon etwa 15 Personen waren vor uns da und mit der Zeit kamen mehr hinzu.
    Wir warteten fast zwei Stunden und die Tickets waren schon weg. Naja, es ist interessant zu wissen, dass Inder:innen auch eifrig und wild sein können. Ob es ein Sitzplatz im Bus oder an dem Schalter ist.

    Die Nilgiri Mountain Railway ist eine der ältesten Bergbahnen in Indien und ist eine Zahnradbahn. Sie wurde bereits seit 1845 geplant und 1899 von den Engländern nach Plänen des Schweizers Niklaus Riggenbach fertiggestellt.

    Mit dem Bus sind wir bereits in zweieinhalb Stunden oben in Ooty, mit Zahnradbahn über 46 km braucht gut fünf Stunden.
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  • Dag 69–70

    Tiruppur - eine Bekleidungsindustrie

    28. februar, Indien ⋅ ☀️ 34 °C

    Unsere fernen Ziele sind Hampi und Goa und uns bleibt noch ein Monat übrig. Uns ist nicht klar, wo unsere nächste Station ist. Vielleicht in Richtung des bekannten Ortes Mysore, der auch ein zentraler Knotenpunkt ist. Unsere Bedingung ist eine maximale Fahrtzeit von 4 Stunden. Mara fand einen schönen, kleinen Ort namens Palani, der einige Seen in seiner Nähe hat und 110 km entfernt ist. Das bedeutet für uns, das Paradies Kerala zu verlassen und wieder in den Staat Tamil Nadu zurückzukehren.

    So fuhren wir los in die atemberaubende Landschaft zum trockenen Land. Ich sah überall Safari-Schilder aufgehängt, die darauf hinwiesen, dass Tiger dort verweilen. Niemand hat jemals Tiger gesehen, genauso wie ich auch noch nie Bären in der Schweiz gesehen habe. 😂

    Beim Umsteigeort in Udumalaipettai war es so heiss, dass wir den Plan änderten, um wieder in die Berge zu fahren. Da noch zwei, drei Stunden entfernt waren, entschieden wir uns, eine Nacht in der Grossstadt Tiruppur zu bleiben.

    Unser Hotel war in einem Kleiderladen-Viertel, da überall unglaublich viele Kleider auf dem Markt waren, die ich noch nie gesehen habe. Blöderweise habe ich kein Foto geknipst. Etwa 90 Prozent der indischen Baumwollstrickwarenexporte kommen aus Tiruppur, einer Stadt, die als Standort der Baumwollindustrie für den Export bekannt ist.

    Wenn die Sonne langsam untergeht, ist die Temperatur draussen sehr angenehm und in der Nacht sind die Strassen lebendiger.

    Da wir wieder in Tamil Nadu sind, wo wir die ersten zwei Wochen gereist haben, ist es wirklich schön, wieder dort zu sein. Bewundernswert ist, dass wir schon spüren, dass es hier anders als in Kerala ist, was wir nicht beschreiben können: Menschen, Kultur, Umgangsformen. Was ich erlebe, ist, dass Tamil Nadu traditionell indisch ist. Ich sehe überall Frauen, die Saris tragen, und im Gegensatz zu Kerala vermehren sich dort die Menschen, die um Geld bitten.
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  • Dag 66–69

    Munnar - die verbotene Wanderung

    25. februar, Indien ⋅ 🌙 19 °C

    Bevor wir nach Munnar abreisen, wollen wir ein Paket in die Schweiz schicken. Als wir gegen 16 Uhr bei der Post waren, schlossen sie gerade und wollten unser Anliegen nicht annehmen. Stattdessen schickten sie uns zum Hauptgeschäft, welches schwierig zu finden war. Als wir es gefunden hatten, nahmen sie unsere Bitte an, weil sie auch gerade schliessen wollten. Kunstvoll packten sie von kleinen zu grösseren Schachteln um und jetzt sind wir ein, zwei Kilo für 20 Franken losgeworden.

    Nach einer vierstündigen Fahrt bestaunten wir wunderschöne, beeindruckende Berg um Berg und Teeplantage um Teeplantage in einer Höhe von 1600m über dem Meeresspiegel. Uns war sehr kalt. Pullover und Socken waren wieder angesagt, es war schön wohlig. Bei jeder Ankunft wurde das Bestellen eines indischen Kaffees zu einem Ritual. 😆

    Unser Hotel ist speziell gebaut, sodass es aussieht, als ob es ein Zimmer pro Stockwerk gäbe (siehe Foto). Das, was wir bisher oft gesehen und gemocht haben, dürfen wir nun darin "wohnen".

    Ja, Wandern ist angesagt, und der Hotelier hat uns überrascht, dass man nicht ohne Führer wandern darf. Was, echt? Ich möchte versuchen, auf eigene Faust zu wandern. Am nächsten Morgen teilte er uns mit, dass alle Geschäfte wegen eines Streiks aufgrund eines Todesfalls durch einen Elefanten geschlossen sind. Aber wir haben Hunger! Spital oder Restaurant im Hotel wären die Möglichkeiten. Da wir beide Abenteuer lieben, wählen wir das Erstere. Dutzende Menschen waren dort, das Essen war alle ausgegangen. Dafür durften wir gezuckerten Kaffee bestellen (Indien liebt gesüsste Getränke) und später im Hotel essen.

    In Indien ist es fast unmöglich, allein zu sein. Egal wohin wir gehen, kommen immer wieder Menschen in unsere Nähe. Zum Beispiel sassen wir einmal an einem leeren Tisch und später kamen Gäste an unseren Tisch zum Essen, obwohl andere Tische leer waren. Sie fühlen sich unter Menschen wohler. 😁

    Doch heute, aufgrund von Streiks, blieben alle im Dorf und es war uns zum ersten Mal möglich, alleine durch die menschenleeren, herrlichen Teeplantagen zu wandern.

    An einem anderen Tag suchten wir nach einem Bus, um uns an einen anderen Ort zu bringen. Einige meinten, es gäbe keinen für uns und stattdessen sollten wir mit ihnen für 20 Franken einen Ausflug in einem Jeep machen. Wie gut, dass wir hartnäckig waren und weiter suchten. Wir fanden schliesslich den Bus, der uns für 1 Franken in einen 16 km entfernten Ort brachte.

    Ein paar Kilometer vor dem Wasserfall Lakkom stiegen wir aus und von dort wanderten wir etwa eineinhalb Stunden dorthin. Schon am Anfang der Wanderung traf ein Mann auf uns, teilte uns mit, dass es verboten ist und uns 500 Rupien (=50 Franken) kosten würde. Ich schwindelte ihm vor, dass wir dort nur Fotos machen und wieder zurückkehren würden. Und eine Weile später, kurz vor dem Ziel, schrie ein Arbeitender von oben herab, dass wir das nicht dürfen und zurück auf die Strasse müssen. Spannend, obwohl es ein guter Wanderweg ist, ist es nicht erlaubt.

    Am Wasserfall, wo man Eintritt bezahlte, waren wir enttäuscht, dass nur Männer badeten. Wir sassen auf dem grossen Stein und beobachteten, warteten auf den Abgang der Männer, die herumalberten und die ganze Zeit fotografierten. Schliesslich, nach knapp eineinhalb Stunden, gingen wir nur bis zu den Knien baden, weil es jetzt zu einem Schatten geworden war. Es war schön, dass Fische unter Wasser unsere Füsse anknabberten und reinigten.
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  • Dag 64–66

    Cochin und seine Inseln

    23. februar, Indien ⋅ ⛅ 32 °C

    Während der Reise kam der Ort "Kochi" oft vor und ich war neugierig darauf, machte mir aber kein Bild davon.

    Oh, spannend! Die Kolonialstadt Cochin liegt auf den 'zersplitterten' Inseln auf dem Land. Im Jahre 1341 wurde die Stadt aufgrund einer Flutkatastrophe zerstört, die den bis dahin wichtigsten Hafen der Region war.

    Die Landinseln werden mit Brücken verbunden und es gibt Boote, die man auch Busse nennen könnte und sogar günstiger als waschechte Busse. 😮

    Wir haben eine Velotour durch die Stadt gemacht. Der Einfluss der Portugiesen und der Briten ist oft in der Architektur der Stadt sichtbar, wie unsere Lodge, die im portugiesischen Stil gebaut wurde. Das Zimmer war bisher das sauberste und ich weiss nicht, warum es für sie schwierig ist, das Zimmer, vor allem das Badezimmer, gepflegt zu halten. 🤣 Beim Thema Essen ist für mich hingegen spürbar und sichtbar, dass sie hygienisch kochen.

    Es gibt ein Jew Town, in dem auch eine alte Synagoge steht, die im Jahr 1568 erbaut wurde. Es fiel uns jetzt auf, dass es unser beider erstes Mal ist, diese jüdische Kirche zu besichtigen. Viele unterschiedlich wunderschöne Lichter hängen an der Decke und die Böden sind mit bildverzierten Platten ausgelegt. In diesem Viertel sind keine jüdischen Menschen sichtbar, das ist auch irgendwie verständlich, weil es heute ein Touristenviertel geworden ist.

    Wir liessen unsere losen Bauchtaschen und meine löchrige Hose für 2 Franken neu nähen, bummelten durch Kleider- und Schmuckmärkte und bestaunten am Meer die riesigen Transportschiffe und die Drachen am Himmel.

    Man kann nicht an den Stränden baden gehen. Der Touristenbadeort liegt 30 km weit entfernt, weshalb wir darauf verzichten. Nie im Leben hätte ich gedacht, wie schwierig es sein kann, einen Badeort zu finden.

    Heute spüren wir die unerträglichen, heissen Temperaturen. Es wird bereits gegen 10, 11 Uhr superheiss. Man hat uns gesagt, dass sich das Klima verändert hat und diese Temperaturen hätten ab März, April kommen sollen.

    Durch einen Tipp erfuhren wir, dass es indische Malediven gibt, zu denen wir von Kochi aus mit dem Schiff reisen könnten. Nach einem komplizierten System fand Mara letztendlich heraus, dass zurzeit wegen Umbau keine Schiffe gibt.

    Daher reisen wir jetzt in die Berge ab, um angenehme Temperaturen zu erreichen.
    Auf nach Munnar, dem berühmten Bergdorf.
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  • Dag 62–64

    Planlos nach Alleppey

    21. februar, Indien ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir waren etwas planlos, wohin wir als nächstes gehen sollten. Wir haben jetzt noch knapp sechs Wochen Zeit, juhuii!

    Alappuzha (alt: Alleppey) sollte ein schöner Ort in den Backwater-Mangroven sein, ähnlich wie in Poovar vor gut einer Woche. Der Unterschied ist, dass Poovar ein versteckter und kleine Ort ist, von dem viele nicht wusste. Nun ja, da beide Orte ähnlich sind, haben wir uns aus planlosen Gründen trotzdem entschieden, dorthin zu gehen und von dort weiter zu schauen.

    Die Mama Sureyya hat ein günstiges Homestay für 4 Franken gefunden, auf das wir gebucht haben. Wir waren uns nicht sicher, ob es klappen würde und sind darauf neugierig. Die Adresse war wiederum nicht klar beschrieben, doch die Nachbarn zeigten sicher auf das Haus. Wir klingelten, dann kam die polnische Frau vor die Tür - ach ja, weil sie weiss ist, sollte dieses Haus es sein, meinten die Nachbarn. 🤣

    Sie war eine Lehrerin und hatte mit
    gehörlosen Kindern in Warschau zu tun gehabt. Sie wohnt für ein halbes Jahr in Indien. Auf einer anderen Strasse gegenüber fanden wir mit Hilfe von Menschen das anwesende Haus, das leider gerade nicht verfügbar ist. Lol.

    Dafür haben wir ein tolles Lodge von liebevollen, musikbegeisterten und humorvollen Gastgeber, Saij, bekommen, wo wir zwei Nächte lauter Musik getanzt haben.

    Ein junges, frisch verheiratetes Paar, Mohit und Vaishali, aus Madhya Pradesh waren auch dabei und erzählte, dass sie sich seit der Kindheit kennen, fünf Jahre lang für sich gekämpft haben, weil beide verschiedene Kasten haben.

    In Indien gibt es nicht nur vier Kasten, sondern Tausende. Dieses Paar ging um die Nachnamen. Die grosse Hochzeit dauerte fünf Tage, weil sie Hunderte von Ritualen durchführen mussten.

    Gegenüber uns im Westen mit Ringaustausch erhält die Frau eine Kette, die sie lebenslang trägt und erklärt, dass Fussringe auch Hochzeitsringe sind. Der Mann trägt dafür einen grossen goldenen Ring.

    Saij, der Gastgeber, wurde unglücklich zwangsverheiratet und lebt heimlich und frustriert getrennt, damit sein Umfeld ihn nicht missachtet. Und bei der Familie, bei der wir in den letzten drei Tagen gewohnt haben, müssten Sureyya und Nizin ihre beiden Familien verlassen, um zusammenkommen zu dürfen.

    Saij, der Gastgeber, kann sehr gut singen, und ich war erstaunt, wie gut er beatboxen kann. Ich dachte, es käme von der Musikbox, woah! Auch kann er sehr gut imitieren, z.B. aus einer bekannten WM-Fussballsong 98' von Ricky Martin oder eine berühmte Sängerin Shakira "Waka Waka". Man kann sehen, dass seine Lodge sein Ort wo er glücklich sein darf.

    Nach zwei, drei schönen und tanzenden Tagen im Backwater gingen wir weiter nach Kochi und schenkten Saij eine Hängematte, in der er seine Lodge seit 3 Monaten nach der Coronazeit wiedereröffnet hat und sein Garten noch umgebaut wird.

    Und wir wurden auch 2x zur Hochzeit nach Madhya Pradesh am kommenden 9. März von seinem Cousin eingeladen und in zwei Jahren würden wir eine Einladung per Brief von Mohits kleinem Bruder bekommen.
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  • Dag 59–62

    THIRUVANANTHAPURAM

    18. februar, Indien ⋅ ⛅ 34 °C

    Jaaaa ein langer Name für die Hauptstadt des Staates Kerala. 😁 Der alte Name war kürzer: Trivandrum!
    "Kerala" übersetzt, bedeutet Kokosnuss, das stimmt, denn überall sind Palmen mit Kugeln geschmückt.

    Es ist bereits sehr spät am Abend, der Rikschafahrer suchte trotz Hilfe des Anderen vergeblich. Das gebuchten Hotel für sieben Franken war einfach unauffindbar. Er wollte uns nicht alleine lassen, liess uns aber los, als wir ihm versprachen, dass wir selbst auf uns aufpassen werden.

    Es ist uns schon mal passiert, dass ein Hotel einen anderen Namen hatte als im Internet oder dass Adresse nicht korrekt war.

    Wir sahen ein vermeintliches Hotel, doch es war es nicht. Das Hotelier-Paar meinte, unser Hotel sei aus familiären Gründen gerade nicht in Betrieb. Sie nahmen uns zu sich nach Hause, denn es ist schon Nacht und in diesem Viertel hat niemand eine Lizenz für weisse Touristen.

    Wie es dann herauskam, verbrachten wir drei Nächte bei einer liebevollen, aktiven und humorvollen Familie mit drei Söhnen, Amaan, Farhaan und Salmaan, im Alter von acht, dreizehn und fünfzehn.

    Wir haben in kurzer Zeit so viel erlebt. Die Mama, Surayya, hat uns immer köstlich gekocht, und wir durften viele Rezepte kennenlernen. Auch verwöhnte sie uns mit Körperpflege von Naturprodukten. Sie hat einen eigenen Kanal auf Youtube namens "Surayyaskitchen" und auf Instagram als "kitchenandbeautytipsbyzu".

    Einmal am Morgen möchte Mara einen Milchkaffee und es ist für Sureyya nicht verständlich, dass heisser Kaffee mit kalter statt heisser Milch gefüllt wird. 🤣

    Einmal in der Nacht gab es ein lustigen und schönen Film "Barfi - Liebe braucht keine Wörter", in dem ein Schauspieler einen Gehörlosen spielte, auf Programm.

    Am zweiten Tag liessen die Eltern ihre Kinder die Schule schwänzen, damit der Vater Nizin uns alle als Familie zu einem Ausflug aus der Stadt raus nach Ponmudi in den Hügel mitnehmen kann. Wow!Sureya und ihr Mann Nyzin betonten mehrmals das Wort "Ayurvedisch", so wir sie verstehen, dass der Natur der Balsam für unsere Seele und Körper ist. That's right! ⁸

    Wir lernten den beliebte Sportart "Cricket" kennen, besuchten wir das bekannte siebentägige Tanzfestival wo  die Tänzerinnen sich eindrucksvoll mit Körpersprache und kunstvoll ihren Händen bewegen. Den goldenen Tempel konnten wir, wie auch die muslimische Familie, leider nicht besichtigen, weil er nur für Hindus zugänglich ist. Verrückt, gell?

    Auch durften wir indische Kleidung anprobieren. Ein traditioneller Sari, der ungefähr 1,10 Meter breit und bis zu 9 Meter lang ist, wird kunstvoll um den Körper gewickelt. Und die moderne Tunika, die Frauen heutzutage vermehrt tragen. Es fällt mir auf, dass in den Staat Tamil fast alle Sari tragen, was in Kerala das Gegenteil ist.

    Tausend Dank, liebe Familie.
    Surayya hat ein Film zusammengebastelt, guck es euch an.
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  • Dag 56–59

    Varkala - die Klippen

    15. februar, Indien ⋅ ⛅ 33 °C

    Mit dem fensterlosen fahrenden Zug oder Bus ist es ein schönes und meditatives Erlebnis. Ob es eine zwei- oder fünfstündige Fahrt ist, sie vergeht super schnell.

    Nun zurück, erinnert ihr euch an Yogi aus St.Gallen, den wir in Mamallapuram trafen? Durch seinen Tipp kamen wir hierher nach Varkala. Varkala ist durch steile Klippen und "Mini" Goa bekannt.

    Wir kamen recht spät am Abend an und der Gastgeber meinte, die Bars wären noch bis Mitternacht offen. So hätten wir eine Stunde Zeit und als wir unser Bier in den Händen hatten, waren unsere Tischnachbarn schnell auf uns neugierig.
    Ein New Yorker mit vielen Ketten um den Hals begrüsste uns und nach wenigen Minuten sassen schon der Vishnu aus Cochin und der flirtende Checky aus Goa bei uns am Tisch an. 🤣

    Varkala ist schön, mit Einheimischen und weissen Menschen vermischt. Man kann spüren, dass die Menschen hier gebildeter sind und Bettler seltener zu sehen sind. Paulus erzählte, dass es im Staat Kerala kaum Analphabeten gibt.

    Die Aussicht auf die Klippe am Meer ist bildschön, überall stehen wunderschöne Palmen. Man könnte daraus eine Postkarte wie in Kovalam machen.

    Wir genossen unseren Badeurlaub, tanzten beim kleinen Strandfestival im Sandy Bay Cafe, wo DJs live spielten.
    Krass, schon nach einer halben Stunde war ich total klitschnass, obwohl es Nacht war. Die Tanzgruppe ist schön heterogen. Einige Inder rüsteten sich mit schicken Uhren aus, machten ihre Haare wie Elvis und trugen Pilotenbrillen. Zwei junge Frauen im Alter von ungefähr 60 Jahren tanzten strahlend aktiv mit. Einige Inderinnen waren auch dabei, was selten ist und schön war. Auch kam ich ein portugiesischer, sympathischer Mario mit einem Hörgerät in Kontakt, der keine Gebärdensprache beherrscht. Er reist allein und macht tolle Filme auf Instagram.

    Nach drei Tagen möchten wir zurück in die Hauptstadt von Kerala reisen. Ja, weil wir einen Mitreisenden, Samuel aus Hyderabad, trafen, erzählte er uns, dass es dort einen goldenen Hindutempel gibt, dessen Tür seit 1000 Jahren nie geöffnet wurde und der innen voller Schätze liegt. Wir stehen nicht so auf Tempeln, doch das macht uns jetzt neugierig.
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  • Dag 55–56

    pittoreskes Kovolam

    14. februar, Indien ⋅ 🌙 28 °C

    Bei letzter Beitrag erwähnte ich, dass Paulus, unser Hotelbesitzer, uns hierher führte, wo ein wunderschöner Leuchtturm am Meeresufer steht. Der Ausblick ist unglaublich pittoresk.
    Den ganzen Tag sönnelen wir uns unter dem Schirm und spielen gegen die Wellen unter freiem Himmel. Jedoch etwas im Wasser, das mich berührte, ekelte mich.

    Ja, viele Plastiktüten schwimmen unter dem Wasser. Nach einer Weile fischten wir spontan mit grosser Motivation viele Abfälle aus Plastik-, Milch-, Glace- und Schokoladentüten heraus, woraus ein grosser Sack wurde. Einige Leute halfen ein bisschen mit und wir gaben es an den Bademeister ab, worauf er keinerlei Reaktion zeigte. 🤣 Später kam Mara der Gedanke, wie sie reagieren würde, wenn wir den Sack wieder zurück ins Meer leeren würden.

    Am Strand voller weisser Touristen spüren wir nicht mehr, ob wir wirklich in Indien sind. Es ist interessant, dass andere nahegelegene Strand von Einheimischen besetzt sind. Statt eine weitere Nacht zu bleiben, haben wir uns entschieden, an einen anderen Ort weiterzuziehen: auf nach Varkala.
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