• JRonTour
May – Aug 2025

Nord-Süd-Trail 2025

🇩🇪 Einmal durch Deutschland von Nord nach Süd…
🇺🇸 Through Germany from North to South...
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  • Tag 48: Blankenberg - Bonn (41,11 km)

    June 20 in Germany ⋅ ☁️ 25 °C

    Das war ein launiger Abend gestern mit Andreas. Beim Schlemmergrill gab es ne Wander-Portion: Burger XXL mit 360 Gramm Fleisch. Der Nachbartisch hat große Augen gemacht. Andreas meinte dann, der Kerl bewegt sich aktuell viel. Was die alle nicht wissen, ich esse so auch, wenn ich nicht gerade einen thruhike mache. 😜
    Andreas setzt mich heute Morgen wieder unterhalb der Burg Blankenberg ab. Von der Bahnbrücke über die Sieg habe ich sofort ein Traummotiv auf die Burg. Wenig später treffe ich einen anderen entgegenkommenden Wanderer. Wir kommen ins Gespräch, er wandert gerade den Natursteig Sieg. „Du läufst den Nord Süd Trail? Den will ich machen, sobald ich im Ruhestand bin!“
    Der erste Gipfel des Tages, der Stachelberg, wird von den Einheimischen nur Stachelhart genannt. 150 hm auf ungefähr 800 Metern. Andreas, um das nächste Mal deinen sportlichen Ehrgeiz hoch zu halten, habe ich mal meine Zeit im Auge gehabt: 9 Minuten und 20 Sekunden. 😊 Danach war ich gut warm. Der Weg führt weiter oberhalb von Hennef entlang. Bei Kaldauen komme ich mit einem anderen Paar ins Gespräch, die im Schatten ihre Snacks genießen.
    Der Trail verläuft heute die meiste Zeit unter der Einflugschneise des Flughafens. Alle paar Minuten startet eine Maschine, nicht überhörbar. 😊 Bei Wolsdorf trenne ich mich vom Natursteig Sieg. Ein Imbiss zieht mich magisch an. Und dort begehe ich vor Lust einen Fehler: Gyros mit Pommes. Total lecker, aber danach fällt das weiterlaufen schwer. Es geht jetzt immer Richtung Bonn und den Rhein. Die Sieg wird zahmer, ich sehe an manchen Stellen Leute drin baden. Für so ein Verbindungsstück ist der Weg relativ schön.
    Kurz nach Birlinghoven kommt man im Wald unerwartet am Schloss Birlinghoven vorbei. Ein hübscher Anblick. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer an den Startpunkt des Rheinsteigs am Foveaux Häuschen. Hier geht es morgen weiter. Für mich heißt es aber noch absteigen und mit der Bahn in die Bonner Innenstadt, ich treffe Trail Angel Robin. Bisher kannte ich ihn nur von Podcasts. Ich nutze die Chance und besorge mir ein Paar Ersatzsocken im Outdoorladen. Wenn ich eh schon in der Stadt bin, geh ich beim Trail Head des Rheinsteigs vorbei. Mit Robin verbringe ich einen genialen Abend mit allen möglichen Themen, deshalb auch jetzt erst das Update. 🥱
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  • Tag 49: Bonn - Unkel (46,21 km)

    June 21 in Germany ⋅ 🌙 20 °C

    Mit der Bahn geht es wieder von Robin in die Vororte Bonns. Die kommenden ca. 250 km verlaufen auf dem Rheinsteig. Schon vor ein paar Jahren habe ich 4 Etappen dieses Wegs gemacht. Von daher weiß ich, warum er als Rollercoaster bezeichnet wird. Deshalb starte ich mit unterschiedlichen Gefühlen: ich freue mich auf geniale Aussichten, habe aber Respekt vom Anspruch der kommenden Tage. Und tatsächlich, am Ende des heutigen Tages stehen 1.800 hm auf der Nadel. Eigentlich sollten es nur 37 km werden, aber teilweise ist der Track bei vielen Serpentinen nicht genau und ich selbst habe noch einige Abstecher eingebaut.
    Aber die Freude auf die Aussichten sollte nicht enttäuscht werden. Schon auf dem Rabenlay Skywalk frohlockt mein Herz. Auch die Kultur kommt nicht zu kurz, ich besichtige die Klosterruine Heisterbach. Idealer Ort, um auch gleich mein Wasser nachzufüllen. Und dann kommt auch gleich der erste anspruchsvolle Anstieg auf den Petersberg. Im dort mäßigen Hotel haben früher die Staatsgäste genächtigt, als Bonn noch die Hauptstadt war. Leider übersehe ich den Ausblick am Biergarten und stelle dies erst kurz vor dem Abstieg fest, also noch mal zurück. Auch wieder extra Meter. 🙈
    Hier oben ist noch nicht viel los, das ändert sich aber am Schloss Drachenburg und auf dem Drachenfelsen. Für mich viel zu voll. Auch wenn die Ausblicke einfach genial sind. Also kurz umschauen und dann nichts wie weg. Beim Abstieg vom Drachenfels blockieren drei Mountainbike-Fahrer den schmalen Pfad, weil sie komplett überfordert sind und der Trail definitiv nicht für Räder geeignet ist.
    Über die Breiberge geht es Richtung Löwenburg. Hier befolge ich Robins Rat und steige zur Ruine auf. Allerdings nehme ich den direkten Weg über einen Pfad ohne jegliche Kurven. 😊 Beim Abstieg spricht mich Martin an: „Du bist doch JR irgendwie von Find Penguins und gehst gerade den NST.“ So kommen wir kurz ins Gespräch. Danke, Martin, war schön, euch kennenzulernen. Für mich geht es erst mal zum Löwenburger Hof auf Weizen und Kuchen. Die steilsten Anstiege sind damit durch. Was mich zuversichtlich stimmt: mein Körper hat sich bis auf die Hitze null beschwert heute, die Beine sind bereit für weitere Höhenmeter in den kommenden Tagen.
    Vor Kilometer 1.900 komme ich mit zwei weiteren Wanderern ins Gespräch, die sehr baff sind, dass man freiwillig so einen langen Trail macht. Am Auge Gottes reise ich wieder nach Rheinland-Pfalz ein und verlasse NRW. Wie gewünscht, rufe ich wenige Kilometer vor Unkel meine heutige Trail Angel Beate an. „Dann werfe ich mal den Grill an! Bringe Hunger mit!“ Das soll sicherlich nicht das Problem werden. Beim finalen Abstieg steht dann noch ein Frischling vor mir. Der rennt dann aber gleich wieder in die entgegengesetzte Richtung davon. Kurz überlege ich, was ich mache, wenn plötzlich seine Mama vor mir steht. Aber die bekomme ich nicht zu Gesicht und habe sie auch nicht gerochen.
    Heute Abend feiere ich mit Beate Trail Angel Premiere. Sie hat dabei den besten Job gemacht. Ein schöner Abend klingt im Garten aus!
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  • Tag 50: Unkel - Leutesdorf (41,93 km)

    June 22 in Germany ⋅ ☁️ 27 °C

    Heute stelle ich euch eine komplett neue Art zu wandern vor: Sauna-Wandern. Mit einem Unterschied: man bleibt am besten angezogen, sonst holt man sich an ungünstigen Stellen Sonnenbrand. 😇 Zum Nachahmen einfach eine Sauna auf 90 Grad erhitzen und auf der Stelle mal ne Stunde gehen. So hat es sich heute zumindest angefühlt. 🥵
    Die Strecke führte heute von Unkel über Erpel, Kasbach, Linz am Rhein, Dattenberg, Ariendorf, Bad Hönnigen, Rheinbrohl und Hammerstein nach Leutesdorf. Das heißt, es geht 8 mal hoch und runter. 🎢 Vom Stuxberg habe ich ein herrliches Panorama über Unkel. Ich bin zwar gerade erst los gelaufen, freue mich aber über kühle Getränke gegen einen kleinen Preis an einem Privathaus in Erpel.
    Am Rhein bieten die meisten Namen mit Ley perfekte Aussicht. So auch die Erpeler Ley. Neben herrlichen Aussichten auf den Rhein, hat man von hier einen schönen Blick in die Eifel und die Überreste der Brücke von Remagen. Beflügelt fliege ich nach Linz. Eine hübsche Altstadt. Leider hat das Eiscafé noch zu, Frechheit, nicht hiker freundlich. 😜 Die Aussicht vom Kaiserberg tröstet mich ein klein wenig. Nebenan scheint ein großes Sportfest zu sein. Ich muss trinken, gut, dass es in Dattenberg einen Brunnen gibt. Scheinbar gutes Wasser, ein Auto hält und ein Mann füllt Kanister ab.
    Zur Mittagszeit komme ich durchs hübsche Schloss Arenfels. Und das hat ein Café! 🥰 Was nehme ich? Weizen mit Kuchen. Hier stehe ich irgendwie im Mittelpunkt. Zuerst quatschen mich zwei Frauen an, dann der andere Nachbartisch. Als ich gehe, kommt ein Wanderer von nem anderen Tisch, ob ich den NST komplett laufe. Er hatte die Wegmarkierung gesehen und gegoogelt. Und dann hat er meinen Trail Tag wahr genommen. Transferwissen 2.0 😜
    So langsam fängt die Luft richtig an zu glühen. Ich habe schon beobachtet, dass zwischen 15-18 Uhr die heißeste Zeit des Tages ist. Hilft nichts, es geht steil zur Rheinbrohler Ley. Auch hier wieder mega Aussicht. In Hammerstein trinke ich fast das komplette Wasser am Friedhof und versuche, meinen Kopf auf normale Temperatur zu kühlen. Kann ich mir aber sparen, denn es geht gleich wieder aufwärts, zwischen Hammerstein und Leutesdorf versperrt ein riesiger Fels den Weg. Wenn ich eh schon oben bin, mache ich noch einen kleinen Abstecher zur Burgruine, Panorama schauen.
    Ich bin eigentlich am Ende. Die Hitze schafft mich. Der direkte Weg in der Ebene nach Leutesdorf wirkt verlockend. Allerdings würde ich dann ein Stück des Rheinsteigs auslassen. Wenn ich den Rheinsteig noch so weit wie möglich gehe, heißt das aber nur, für die letzten 3 km 200 m Aufstieg mitzunehmen. Was denkt ihr, wie meine Wahl ausgefallen ist? Mit den letzten Körnern schleppe ich mich die zahlreichen Kurven nach oben. Am liebsten würde ich mich einfach irgendwo hin legen und nicht mehr aufstehen für heute. Kurz vor dem Naturfreundehaus komme ich an der Hütte vorbei, wo für den 2021 verstorbenen NST Wanderer ein Kreuz steht. Ich werde überwältigt von meinen Emotionen, denn es zeigt, dass ein jedes Leben schneller vorbei sein kann, als uns allen lieb ist. Oberhalb des Naturfreundehauses steht ein Warnschild, dass es jetzt kurz alpin wird, man könne aber auch eine Alternative gehen. No way! Natürlich nehme ich die alpine Variante.
    So langsam ziehen Gewitterwolken auf. Ich muss aber nur noch ins Tal runter. Hoffentlich knallt es heute mal richtig, dass ich morgen wieder normal wandern kann ohne Sauna. 😜
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  • Tag 51: Leutesdorf - Bendorf (43,21 km)

    June 23 in Germany ⋅ 🌙 17 °C

    Das angekündigte Gewitter und der damit verbundene Regen blieben leider aus. Schade für die Natur. Allerdings war es heute dann doch um einiges kühler. Die erste Tageshälfte war es sehr bewölkt, erst am Nachmittag kam die Sonne raus. Ganze 2 Regentropfen habe ich abbekommen. Heute umrundete ich das Neuwieder Becken und bewegte mich immer Richtung Koblenz. Es boten sich zahlreiche Ausblicke über den Kessel.
    Direkt nach dem Aufstieg von Leutesdorf hinauf auf den Rheinsteig genieße ich herrliche Aussichten auf Andernach auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Oberhalb von Feldkirchen kam ich an Streuobstwiesen vorbei, auf denen auch ein Kirschbaum stand. Ich muss ein paar der Früchte testen und wow… Ich liebe Obst! Und dann diese Süße im Mund. Ich will mehr! Komme aber leider an keinem weiteren Baum vorbei.
    An einem Aussichtspunkt über Neuwied befindet sich auch eine Tafel, was man alles sieht. Ich mache es zu einem Fehlersuchbild. Und tatsächlich finde ich einen Unterschied: die Kühltürme des Atomkraftwerks fehlen.
    In Altwied komme ich an einer schönen Burgruine vorbei und mache meine erste Essenspause am Friedhof. Oberhalb der Wied geht es Richtung Bengsdorf, bevor sich der Weg steil im Laubachtal nach oben zieht. Als ich gerade um eine enge Kurve gehe, fliegt tatsächlich wieder ein Schwarzstorch davon.
    So langsam könnte ich mal wieder ein Weizen gebrauchen. Ich sehe, dass es am Schwanenteich einen Biergarten gibt. Tatsächlich sehe ich auch einen Mann. „Haben Sie geöffnet?“ „Leider nein“ Ich ziehe ein enttäuschtes Gesicht. „Ich kann dir gern ein Getränk bringen!“ Na geht doch! 😜
    Vor dem Zoo Neuwied ist der Rheinsteig offiziell gesperrt wegen herunterfallenden Ästen und umfallenden Bäumen. Deshalb laufe ich die ausgeschilderte Umleitung. Da treffe ich auf einen kleinen Jungen mit seiner Mutter. „Wanderst du hier? Bei uns machen immer alle Urlaub!“ 😂
    Am Ende warten natürlich noch mal die beiden härtesten Anstiege, die mir heute aber nichts ausmachen. Vom Schloss Sayn geht es hinauf zur gleichnamigen Burg, danach gefühlt kerzengerade runter ins Brextal und gleich wieder genauso steil hoch. Oben erwartet mich ein Römerturm. Fehlt nur noch Asterix und Obelix. Ich laufe noch einige Kilometer weiter nach Bendorf, wo mich Torsten, der vorerst letzte Trail Angel am Rheinsteig, abholt. Wir verbringen mit seiner Frau Sandra einen vergnügten Abend mit zahlreichen spannenden Gesprächen.
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  • Tag 52: Bendorf - Braubach (36,15 km)

    June 24 in Germany ⋅ ☁️ 24 °C

    Sandra fährt mich zurück an den Trail. Gleich zu Beginn werden wir von einem Wollknäuel von Hund begrüßt. Kaum losgelaufen, holt mich ein Auto langsam ein. „Haben Sie eine freilaufende Kuh gesehen?“ Und tatsächlich, ein paar Meter weiter steht sie. Er lockt seine Kuh wieder langsam mit sich auf den Weide.
    Oben am Ausflugslokal angekommen, habe ich einen genialen Blick über Koblenz. Zwischen Vallendar und Urbar knacke ich die 2.000 km Schallmauer. Ob den Knall irgendjemand gehört hat?!
    Durch die Strapazen der letzten Tage bleibe ich aktuell nur lange satt, der Hiker Hunger setzt so langsam richtig ein. Obwohl ich gut gefrühstückt habe, knurrt um 10 schon wieder der Magen. Also gleich mal nen Wrap nachschieben. Mit wiedergewonnenen Kräften geht es zur Aussichtsplattform Koblenzer Kanten. Die Aussicht ist phänomenal. Unweit davon befindet sich auch die Festung Ehrenbreitstein, in der sich auch eine der beliebtesten Jugendherbergen befindet. Der Weg führt knapp unterhalb der Festung vorbei. Über verwinkelte Treppen steige ich hinab an den Rhein, an dem ich ein Stück entlang gehe. Sehr abwechslungsreich heute.
    Bis hierhin war schon gut, aber es wird noch besser. Es wartet die Ruppertsklamm. Aber die muss ich mir erst erarbeiten. Es geht gefühlt ewig in Kurven hin und her, bis ich die Grillhütte am oberen Ende erreiche. Das kalte Wasser der Quelle daneben ist sehr erfrischend. Ich gehe direkt am Flussbett und teilweise im Flussbett durch die Klamm. Ab und zu wird man auch durch Seile unterstützt. Ein herrlicher Ort. Wenn ihr jetzt denkt, dass ich unten wieder am Rhein raus komme, muss ich euch enttäuschen. Die Lahn hat hier ihr Seitental gegraben.
    Zwischen der Lahn und meinem heutigen Zielort liegen noch zwei finale Anstiege. Dazwischen bietet sich noch ne kleine Einkehr im Gasthaus Waldhaus an. Ich hatte schon Angst, dass ich wieder vor verschlossenen Türen stehe. Aber nein! Ich bekomme mein Weizen und ein riesengroßes Stück Kuchen! 🥰 Bevor ich Braubach selbst sehe, kündigt von weitem schon die Marksburg an, dass ich meinem Ziel ganz nahe bin. Zusammen mit dem Rhein ein herrlicher Anblick.
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  • Tag 53: Braubach - Sachsenhäuser Feld

    June 25 in Germany ⋅ ☀️ 27 °C

    Vor einigen Jahren bin ich die Strecke Braubach Rüdesheim schon mal gelaufen, nur in umgekehrter Richtung. Damals haben wir uns vier Tage Zeit genommen. Die 100 km kann ich langsam angehen, da ich am Freitag Abend in Rüdesheim sein will und mich da mal wieder mit meiner Freundin treffe. Deshalb schneide ich die Strecke in drei ungefähr gleich lange Stücke. Dennoch kommen heute 1.500 hm zusammen. Und das am scheinbar wärmsten Tag in dieser Woche.
    Beim Frühstück treffe ich ein Wanderpaar, welches auch auf dem Rheinsteig geht. Als ich die Unterkunft verlasse, steht das Gepäck schon für den Transport bereit. Ob es auffällt, wenn ich meinen Rucksack einfach dazu stelle?! Aber sie gehen heute nicht ganz so weit wie ich. Tatsächlich empfängt mich vor der Tür gleich wieder diese schwül warme Luft. Und sobald mich die Sonne trifft, merke ich, wie intensiv es heute wird. Als ich auf der Marksburg ankomme, bin ich schon komplett nass. Das kann ja heiter werden. 🙈 Mit mir kommt schon der erste Touristenbus an. Also schnell weg. 💨
    Aufgrund der Hitze nutze ich den ersten Bach, um was zu trinken und neues zu filtern. Oben am Aussichtspunkt, nur einer von wahnsinnig vielen lohnenswerten heute, begegne ich einem Wanderer, der spontan nach einem Zahnarztbesuch ein bisschen wandern will. Ich werde ihn später an meinem Nachtquartier noch mal treffen. Am Wegesrand komme ich an einem Getränkeregal vorbei, an dem man sich gegen eine Spende ein Getränk nehmen kann. Ich nutze auch diese Gelegenheit.
    Ich laufe gerade in Gedanken versunken vor mich her, da springt plötzlich ein Reh mit seinem Kitz über den Weg. Kurz darauf folgt noch ein weiteres Kitz. Es bleibt auf dem Weg stehen und läuft plötzlich auf mich zu. Ich denke, es gibt denn das?! Auf einmal erkennt es mich, macht ne 180 Grad Drehung und verschwindet. Da ich ja den Weg schon kenne, habe ich die ganze Zeit ein Bild vor dem Auge: Kirschenpfad Filsen. 🥰 Als ich dort ankomme, wurde ich überragend langsamer. 🤷‍♂️😜
    Die nächsten Aufstiege in der Mittagshitze sind mörderisch. Ich lerne, dass die Sonne an den Hängen hier im 45 Grad Winkel einfällt, scheinbar perfekt, um mich mit dem Hang zu verschmelzen. Als ich mich den beiden „Feindlichen Brüdern“, den Burgen Sterrenberg und Liebenstein nähere, freue ich mich auf ein kühles Weizen im Burgrestaurant. Doch wie so oft war es leider geschlossen. Einen weiteren schweißtreibenden Anstieg später komme ich durch Lykershausen und mache Halt bei Günters Wanderkiosk. Er lädt mich auf ein Weizen und ein Eis ein und füllt mir auch noch mein Wasser auf. Er erzählt, dass er und Uschi mit ihrer Wanderstation die beiden verbliebenen Dinosaurier am Rheinsteig sind. Zu Uschi komme ich 4 Kilometer später. Da ich nicht wusste, ob sie auf hat, fülle ich mir davor meinen 2-Liter-Wasserbeutel an einer Quelle, damit ich genug Wasser zum kochen habe. Bei Uschi gönne ich mir noch mal ein Weizen und nen Kuchen, was denn sonst, und lege dann noch die verbleibenden 4 Kilometer bis zu meinem heutigen Nachtquartier zurück. In dieser Hütte hatte ich damals schon Unterschlupf bei Regen gesucht. 😊
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  • Tag 54: Sachsenhäuser Feld - Kaub

    June 26 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Gerade zieht eine Gewitterfront über mich hinweg, ich sitze aber trocken in einer Hütte und esse heute zum wiederholten Mal. 🙈 Heute Nacht wurde ich auch von heftigem Wind und Regen geweckt. ⛈️ Zum Frühstück gab es seit langem mal wieder Porridge. Recht früh ging es los, steil hinab nach Wellmich. Darüber thront wachend Burg Maus. Ganz kurz am Friedhof vorbei, ein bisschen waschen und Wasservorräte füllen.
    Natürlich geht es gleich wieder steil zur Burg hinauf, es ist so schwül, dass mein Shirt oben angekommen an mir klebt. Über das Plateau wandere ich nach Sankt Goarshausen. Ich folge aber nicht dem direkten Weg, sondern nehme den Abstecher über den Rabenacksteig. Den habe ich damals auch gemacht. Allerdings ist er mit kleinem Gepäck leichter als mit der Marschausrüstung. Über Leitern geht es steil rauf und runter. Direkt am Fuß angekommen, suche ich den Bäcker im Supermarkt auf. Ich brauche nen Kaffee und wenn ich eh schon da bin, vertilge ich auch zwei belegte Brötchen.
    Das war nicht ganz überlegt, denn die Etappe zwischen Sankt Goarshausen und Kaub gilt als Königsetappe des Rheinsteigs. Die hat es in sich. So fängt es dann auch gleich an. Der Dreiburgenblick liegt hoch über dem Tal. Von dort hat man perfekte Sicht auf Burg Katz und Burg Rheinfels auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Burg Maus ist aber kaum zu sehen. Wurde sie etwa von der Katze erwischt?! 😳 Und natürlich geht es nicht oben entlang zur Burg Katz, sondern einmal durchs Tal.
    Touristisch wird es am Loreley-Felsen. Wie auch damals, so wird auch aktuell wieder dort oben an Verschönerungen gearbeitet. Die holde Dame sitzt unschuldig auf ihrem Felsen und zieht das ganze Jahr über zig Menschen an. Die Aussicht vom Fels ist aber lohnenswert. Kurz vor der Regenpause zapfe ich eiskaltes Wasser an einem unscheinbaren Brunnen. Der Regen ist intensiv aber nur kurz, solche Schauer wird es laut Vorhersage heute mehrere geben.
    Am Spitznack-Felsen treffe ich ein schwedisches Wanderpaar, die sehr interessiert an meinem Wanderabenteuer sind. Unweit davon befindet sich die Rheinsteig-Rast. Leider nur freitags bis sonntags geöffnet, Pech gehabt. Die nächsten Kilometer wird es sportlich, es geht munter auf und ab. Unterhalb der Burg Herzogenstein kommt der nächste Schauer, den ich in einer nahen Hütte vorübergehen lasse.
    Durch den Regen wird es noch schwüler und es folgt noch ein ziemlich steiler Anstieg auf die Rossstein Felsklippe. Oben war ich ziemlich erstaunt, dass die Statue des Heiligen Christophorus fehlt, weiß jemand, was es damit auf sich hat? Hinter Oberwesel ziehen schon wieder die nächsten dunklen Wolken auf. Auf einem der Felder steht direkt vor mir ein Reh. Es bleibt aber ohne Furcht stehen und schaut mich an, ein perfektes Motiv. Dann erwischt mich doch noch leichter Regen. Ist egal, bin eh schon komplett nass geschwitzt.
    Beim Abstieg nach Kaub durch die Weinberge habe ich eine herrliche Sicht auf die Burg Gutenfels darüber. Ein besonderes Highlight ist die Burg Pfalzgrafenstein, die auf einem Felsenriff mitten im Rhein steht.
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  • Tag 55: Kaub - Rüdesheim (36,97 km)

    June 27 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute habe ich den Rheinsteig Abschnitt abgeschlossen, eines der bisher extremsten Teile. Aber mit ein bisschen meisterbar. Jetzt wird es mal Zeit für ein wenig Abwechslung. 7 Tage Rhein und Burgen sind genug.
    Beim Frühstück saß ich heute Morgen neben einer Rentnerin, die aktuell sehr viel wandernd unterwegs ist. Sie kannte den Nord Süd Trail und läuft teilweise daraus auch Abschnitte. Aber meist bleibt sie nur 2-3 Tage auf einem Weg, da er ihr sonst zu eintönig wird.
    Der Morgen beginnt mit heftigen Regenschauern. Na darauf habe ich ja überhaupt keinen Bock. 😊 Bringt ja nichts. Also kurz den heftigsten Regen vorbeiziehen lassen und dann los. Insgesamt gab es heute drei krasse Anstiege. Sonst laufe ich meist oben entlang und genieße die Ausblicke. Ich überschreite noch einmal die Grenze von Rheinland-Pfalz nach Hessen. Bis Bingen verbleibe ich nun in Hessen. Der Grenzvogt Weinstand war leider noch nicht auf, evtl hat er heute aufgrund des Wetters gar nicht aufgemacht.
    An der schönsten Weinsicht des Jahres 2020 oberhalb von Lorch befindet sich auch Kilometermarke 2.100. Das mit den Kilometern ist wie beim Altern. Je weiter man kommt, desto schneller scheinen sie zu vergehen. Auch wenn später die Sonne raus kommt, ist es zumindest für heute merklich kühler, perfekt um schnell voranzukommen.
    Bei Assmannshausen erblicke ich auf der anderen Rheinseite Burg Rheinstein, an der ich morgen vorbei laufe. Der längste und heftigste Anstieg lauert dann nach Assmannshausen hinauf zum Jagdschloss Niederwald. Hier könnte man auch mit einer Seilbahn abkürzen, macht aber nur halb so viel Spaß. Oben wird es dann schlagartig touristisch. An der Rosselaussicht hat man perfekte Sicht auf die Vereinigung von Nahe und Rhein. Sehr eindrucksvoll ist auch das Niederwalddenkmal und die Sicht von oben auf Rüdesheim. Da auch hier eine Seilbahn hoch fährt, ist es mir aber eindeutig zu voll.
    In Rüdesheim angekommen lasse ich mir gleich mal meine Gesichtswolle stutzen. Dann kommt meine Freundin mit der Fähre aus Bingen. Sie bringt mir neue Bereifung für meine Füße. Ich lasse mir noch mal die gleiche Gummimischung aufziehen. 2.100 km mit dem ersten Paar Schuhe ist echt genial. Jetzt sind sie aber auch durch. Sogar die Sohle löste sich an einigen Stellen. Später am Abend entdecke ich eine Zecke, die sich in meinem Bart versteckt hatte. Die war schon etwas größer! Hatte ich schon mal erwähnt, wie sehr ich diese Viecher hasse?!
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  • Tag 56: Rüdesheim - Rheinböllen

    June 28 in Germany ⋅ ☀️ 27 °C

    Gemütlich lassen wir den Tag angehen. Ich freue mich schon, endlich mal wieder zu zweit los zu gehen. Und der Tag hat mir gezeigt, wie viel schöner es sein kann, so geniale Tage zu teilen.
    Am Rhein entlang vorbei an der Drosselgasse begeben wir uns zum Fähranleger. Wir kommen genau rechtzeitig zur Fähre, die uns ruckizucki nach Bingen bringt. Von dieser Rheinseite ist der Blick auf die Germania perfekt. Noch schnell zum Supermarkt und dann bin ich startklar. Die nächsten zwei Tage führt mich der Soonwaldsteig durch die Natur. Dieser startet am Bingener Bahnhof. Den Soonwaldsteig bin ich vor ein paar Jahren in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Daher weiß ich, was uns heute erwartet.
    Der erste Abschnitt ist echt wunderschön. Wir machen einen Side Trip zur Hängebrücke über den Kreuzbach. Vorbei an der gestern angekündigten Burg Rheinstein und hübschen Aussichten kommen wir ins Morgenbachtal. Dieses Tal ist einfach wunderschön. Am Bach machen wir eine ausgedehnte Pause. Da es mega heiß ist, filtere ich gleich noch Wasser. Ich hatte gehört, dass im Soonwald das Wasser doch nicht immer problemlos ist, aber besser als trocken zu laufen. Außer ein wenig Magenrumpeln ist aber nichts passiert.
    Der Anstieg auf den Salzkopf steigt über 400 Meter an, zieht sich aber über 8 Kilometer, von daher relativ entspannt. Entlang des Morgenbaches ist der Weg schön, dann wechselt er aber auf einen Fahrweg. Leider ist der Salzkopfturm schon länger aufgrund von Mängeln in der Bausubstanz gesperrt. Die Aussicht wäre heute perfekt gewesen. Die Art der Wege lässt hier oben keinen Premiumweg mehr erwarten. Anstelle des Salzkopfturms genießen wir das Panorama vom Ohligsberg.
    Jetzt heißt es immer nur nach unten. Doch, bevor wir nach Rheinböllen einmarschieren, machen wir noch Halt im Forsthaus Emmerichshütte. Frühes Abendessen. Wir kommen am Samstag genau richtig. Da gibt es ab 16:30 Haxen vom Grill. 🥰 Zum Nachtisch gäbe es auch Kaiserschmarren, die passen aber nicht mehr rein. Sehr schade. Das Rollen ins Tal fällt nach diesem leichten Essen richtig leicht. 😜 Morgen muss ich leider alleine weiter ziehen, aber meine Freundin wird sicherlich bald wieder dazu kommen. 🥰
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  • Tag 57: Rheinböllen - Teufelfelshütte

    June 29 in Germany ⋅ ☀️ 28 °C

    Stellt euch folgendes vor: ihr sitzt mitten im Wald auf einer Terrasse einer kleinen Blockhütte. Unter euch erstreckt sich die Hügellandschaft im Abendlicht. Der Wind rauscht durch die Blätter der Bäume. Hinter euch erhebt sich ein Turm in den Himmel. Klingt zu schön, um wahr zu sein? So ergeht es mir gerade an der Teufelfelshütte.
    🥰 Nicht umsonst zählt sie zu einer der schönsten Hütten auf dem NST.
    Leider fuhr Hang heute Morgen wieder zurück nach Hause. Sie wird aber am übernächsten Wochenende wieder dabei sein. Der Soonwaldsteig verläuft sehr abgelegen, nach Rheinböllen komme ich heute an keiner weiteren Siedlung vorbei. Als ich ihn vor ein paar Jahren machte, war dies meine erste mehrtägige Wanderung mit Übernachtung im Freien. Damals sehr abenteuerlich für mich.
    Von Rheinböllen zeigt der Weg gleich mal, was heute auf mich zukommt: Höhenmeter. Steil und schweißtreibend geht es zum Hochsteinchenturm. Die meisten Abschnitte heute verlaufen auf schmalen Single Trails, in wirklich herrlicher Umgebung. Eine zuvor von anderen für gut befundene Wasserquelle wird gleich mal zur Erfrischung genutzt. Später mache ich aber auch noch mal nen kurzen Stopp an einem der Trekkingcamps und kaufe mir eine Flasche Wasser.
    Neben der Aussicht vom Hochsteinchenturm gibt es heute noch weitere Türme zu besteigen. Es warten die Alteburg, die Ruine Koppenstein und dann final noch der Teufelsfelsturm. Unterhalb der Ruine Koppenstein habe ich damals meine erste Nacht verbracht. Mehrmals bin ich auf den Turm, um den Sonnenuntergang ja nicht zu verpassen. Mal sehen, wie oft ich heute auf den Turm steige. 😜🤷‍♂️
    Der Abstieg von der Ruine Koppenstein erfolgt auf einem potenziellen Knochenbrecherpfad. Extrem schöne Natur durch moosbewachsene Felsenmeere, allerdings nicht ganz ohne zu gehen und enorm steil. Am Simmersbach angekommen, geht es auf der anderen Seite gleich wieder hoch. Dieser letzte Anstieg entzieht mir den Saft. Ich habe zu wenig gegessen und muss vor dem Schlussanstieg dann noch mal kurz was nachschieben.
    Die letzten beiden Kilometer zum Teufelsfelsen sind dann noch mal ähnlich zum Weg an der Ruine Kroppenstein. Ich bin schon gespannt, was der Sonnenuntergang heute so kann. Bist du eigentlich eher Team Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang?
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  • Tag 58: Teufelfelshütte - Idar-Oberstein

    June 30 in Germany ⋅ 🌙 25 °C

    Der Sonnenuntergang gestern war wunderschön. 🥰 Nach einer erholsamen Nacht in der schönen Hütte, ging es nach einem frühen Frühstück weiter. Den Sonnenaufgang habe ich allerdings verschlafen. 😊
    Am hübschen Hahnenbach entlang geht es erstmal Richtung Schmidtburg (in der man auch zelten kann) und vorbei an der restaurierten Keltensiedlung Altburg. Am Fossilienmuseum gibt es einen Wasserhahn für Wanderer. Nur blöd, dass meine beiden Flaschen in egal welchem Winkel nicht drunter passen. 🙈 Ich umrunde die Schmidtburg mit genialen Aussichten. Wenig später verlasse ich den Soonwaldsteig und folge die nächsten Tage dem Saar-Hunsrück-Steig. In der Nähe der Abzweigung kann man sich auch an einem Haus Wasser abfüllen. Leider folge ich der Markierung in der Wanderfreund App. Dort ist der Punkt aber falsch gesetzt. Wenig später habe ich aber das richtige Haus gefunden.
    Wie von meiner Bekanntschaft in der Jugendherberge vor einigen Tagen angekündigt, ist der Saar-Hunsrück-Steig sehr abwechslungsreich. Er führt über Felder mit herrlichen Aussichten, auf schönen Single Trails durch hübschen Wald und das zu meinem Leidwesen kaum eben sondern immer gut hoch und runter. Doch die meisten Steigungen sind ok. Kaum war ich auf dem Saar-Hunsrück-Steig, passiere ich Kilometer 2.200.
    Aufgrund der Hitze brauche ich heute Unmengen Flüssigkeit. In Herrstein waren alle Cafés zu, also filtere ich das grünliche Wasser des einen Brunnen. Krass, was die heutigen Filter schaffen! 😊 Ich bin positiv überrascht von den hübschen Gässchen Herrsteins.
    Nach einem der heftigen Anstiege heute, setze ich mich zu einem Mann auf einer Bank. Er ist Jäger in der Region und er erzählt mir so einiges über die Region, vor allem über frühere militärische Aktivitäten und immer noch vorhandene Bunker. Ein nettes Gespräch, typisch Pfalz. Je näher ich meinem heutigen Ziel komme, desto öfter geht es hoch und runter. Warum immer am Ende?! 🙈 Dafür habe ich beste Aussichten ins Tal. Kurz vor Idar-Oberstein ballert es dann noch mal Highlights: Burgruine Bosselstein, Schloss Oberstein und die Felsenkirche. Noch schöner sieht diese von unten aus beim Pizza essen. 🥰 Die 1.500 hm hatte ich heute nicht wirklich geplant. 🙈
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  • Tag 59: Idar-Oberstein - Morbach

    July 1 in Germany ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute vor 2 Monaten ging es los. 😊 Der Juli wird der letzte Monat sein, den ich komplett auf dem Trail verbringe. Die Zeit vergeht so krass schnell, wenn die Tage voll ausgenutzt werden.
    Dank der Klimaanlage hatte ich heute Nacht mal wieder einen erholsamen Schlaf. So konnte der zweitwärmste Tag der Woche kommen. Ich hatte mir vorgenommen, ein bisschen Tempo raus zu nehmen, um nicht zu überhitzen. Das hat ganz gut geklappt. Zu Beginn musste ich erst wieder 150 Meter aufsteigen, um auf den Trail zu kommen. Zu sehen gab es nicht allzu viel. Der Steig führt direkt durch Regulshausen. Perfekt, da kann ich da das erste Mal Wasser auffüllen. Negativ, der Brunnen ist aktuell leider trocken.
    Dann wird es doch der Friedhof in Herborn. Auf dem Weg dahin entdecke ich zahlreiche wilde Kirschbäume. 🥰 Später am Tag finde ich sogar die ersten Heidelbeeren. 🫐 Nach der Wasser- und Wrapspause kann der Anstieg auf den Wildenburger Kopf kommen. Dieser Abschnitt ist herrlich. Im Tal ist der ganze Boden vermoost und man läuft sehr gedämpft. Hinauf geht es über die Mörschieder Borr mit schöner Aussicht. Und je höher ich komme, desto mehr erinnert mich der Weg an Felsenwege in den Vogesen. Zum Abschluss kommt das Panorama vom Burgturm. Ein Traum. Leider ist das Restaurant darunter nicht auf, ich finde aber im Hof einen Wasserhahn. Das muss reichen.
    Über die Rosselhalde geht es steil bergab, nur um auf der anderen Seite des Tals wieder steil hinauf zur Kirschweiler Festung zu gehen. Aber diese Felsenmeere sind der Hammer. Nach dem Abstieg zum Idarbach genieße ich noch mal ne längere Pause. Der letzte und längste Anstieg des Tages verläuft meist relativ gemächlich. In Langweiler fülle ich mir an der Kirche zusätzlich noch meinen 2 Liter Wasserbeutel, sodass ich genug Wasser bis morgen früh habe.
    Ein paar Kilometer später erreiche ich den Grillplatz Ortelsbruch oberhalb von Morbach, mein heutiger Lagerplatz. Es gibt sogar Toiletten, die allerdings über Nacht abgeschlossen werden. Aber ein schöner Platz in der Natur.
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  • Tag 60: Morbach - Hermeskeil (51,32 km)

    July 2 in Germany ⋅ ⛅ 25 °C

    Herr, ich habe gesündigt: ich habe unzählige Bremsen getötet, die meinem Körper heute Leid zufügen wollten. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, warum sie es plötzlich auf mich abgesehen haben, seit gestern nerven sie mich. Bisher habe ich sie aber immer rechtzeitig klatschen können.
    Heute war mal wieder Zeit für einen Louder. Ich hatte mir kein Ziel gesetzt, sondern wollte schauen, wie weit ich Lust habe. Mein Körper fühlte sich gut an und der Weg hat mich gepusht. Außerdem war die Lust auf guten Schlaf sehr groß. Letzte Nacht war noch ziemlich lange viel los um die Grillhütten. Ich hatte mein Innenzelt unter das große Vordach gelegt. Als ich mich gerade schlafen gelegt hatte, höre ich sehr nahe Schritte. Eine Frau stand neben mir: „Ich konnte von weitem nicht erkennen, was es ist.“ Wir kamen ins Gespräch. Als sie mir irgendwann ihre Lebensgeschichte mit Trennung von ihrem Mann etc. erzählte, war ich froh, dass wir uns bald verabschiedeten. Bei jedem Geräusch heute Nacht dachte ich, gleich kommt die Wildschweinrotte vorbei. 🙈
    Dennoch war ich heute Morgen recht fit. Über das hübsche Ortelsbruch komme ich ans Wassertretbecken und fülle mein Wasser. Als ich um eine Ecke gehe, liegt plötzlich eine Schlange vor mir. Mir stockt das Herz. Ich brauche kurz, bis ich realisiere, dass sie tot ist. Einige Zeit später passiert das gleiche noch mal, dieses Mal verschwindet der Kaventsmann aber schnell im Gebüsch.
    Von weitem schon sehe ich das Hoxeler Eisenbahn-Viadukt. Mit jedem Meter, den ich ins Herchenbachtal absteige, wird es kühler. Hier würde ich gerne bleiben. Aber nein, von hier unten geht es jetzt langsam aber stetig hinauf zum Erbeskopf, der höchste Berg von Rheinland-Pfalz. Geht gemächlicher als befürchtet. Vor dem steilen Schlussanstieg gönne ich mir ein Eis und ein Getränk am Hunsrückhaus. Dabei komme ich mit zwei Männern ins Gespräch, die sich immer wieder hier treffen.
    Der Höhenweg vom Erbeskopf zum Springenkopf ist wunderschön. Am Wanderparkplatz bei Thranenweier steht eine Trockentoilette. Das muss mal lobend erwähnt werden. Wenn es solche öfter gäbe, würden hoffentlich weniger Leute einfach in der Natur ihr Geschäft verrichten. Ebenso lobenswert zu erwähnen ist die Hirsch-Tränke kurz vor dem Ochsenbruch. Getränke werden dort im Bach gekühlt und können dort gekauft werden. Ich habe leider nur 5€, deshalb gibt es zwei Cola und ein Radler.
    Es bleibt heute nicht bei einem neuen Berg der deutschen 16 Summits. Auf dem Weg zum Dollberg, Saarlands höchster Erhebung, komme ich nicht nur an Kilometer 2.300 vorbei, sondern überschreite auch die Grenze ins Saarland. Der Weg zieht sich herrlich auf dem Grat entlang, berauschend. So berauschend, dass ich dann entscheide, durchzulaufen bis nach Hermeskeil.
    Beim Abstieg komme ich an einem riesigen keltischen Ringwall vorbei, sehr beeindruckend. An der Talsperre Nonnweiler sitzen zwei Leute im Außenbereich des Cafés. Ich entscheide mich, noch schnell ein Weizen und ein Eis zu nehmen. Es entwickelt sich ein kurzes Gespräch über Lebensziele. Ich muss leider weiter. Richtung Hermeskeil zieht der Weg vom Tal meist leicht bergauf, immer am Forstelbach entlang. Gegen Ende haben die Biber den Bach in ihre eigene Welt umgestaltet. Ich wechsle wieder nach Rheinland-Pfalz, bevor ich Hermeskeil erreiche. Später wird der Himmel dunkel, es kommt ein starker Wind auf und es soll heute Nacht auch noch regnen, damit es morgen einige Grad kühler wird.
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  • Tag 61: Hermeskeil - Weiskirchen

    July 3 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Nachdem es heute Nacht sehr gut abgekühlt hat, hab ich „sehr guud gschloff“ (sehr gut geschlafen), wie man hier so sagt. Heute Morgen war es dann sogar recht frisch. Angenehm. Leider kam nicht wirklich viel Regen. 🙈
    Gleich zu Beginn stehen zwei riesige Mammutbäume vor mir. Ich bin immer wieder beeindruckt von diesen riesigen Bäumen. Wenig später führt der Weg an historischen Grabhügeln vorbei. Bis auf die Erhebung ist davon nicht zu sehen. Im Vergleich zu den letzten Tagen bietet der Weg nicht allzu viel Neues, schmale Pfade und schöner Wald. Gibt viel Schlimmeres. Und ich finde wieder Wildkirschen. Lecker!
    Mit einer Hundebesitzerin komme ich ins Gespräch. Sie meint, vor ein paar Kilometern hatte sie noch nen anderen Wanderer getroffen. Ich bin gespannt, ob und wann ich ihn treffe. Im hübschen Wadrilltal laufe ich erst mal nur grüßend an ihm vorbei, da ich weiß, dass ich gleich ne große Pause mache. Clemens setzt sich später zu mir. Er wandert 10 Tage auf dem Soonwaldsteig und dem Saar-Hunsrück-Steig. Dabei versucht er komplett autark zu sein und hat sich Essenspakete an zwei Stationen geschickt. Spannend. Weil das nette Gespräch irgendwann enden muss, tauschen wir Nummern aus.
    Bis zur Burg Grimburg folge ich weiter dem Wadrilltal. Die Burg ist ein absoluter Hingucker. Hier überschreite ich auch wieder Grenze zum Saarland. Die Quelle der Lautenbach spendet mir kühles Nass, eine Wohltat. Völlig unerwartet steht unterhalb des Springkopfs die Hochwaldalm vor mir. Perfekter Spot für ein Weizen.
    Später führt der Weg um den Hübelberg rum. Zuerst wunderschön am Wahnbach entlang. Hier ist sehr viel Wald abgeholzt. Der Trail wurde auch ein wenig umgelegt, aber selbst auf der neuen Strecke liegen schon wieder Bäume quer. Ich höre schwere Maschinen, die gerade Holz „ernten“. Zuerst sehr deprimierend. Aber ich komme auch durch hübschen Neuwald, der Hoffnung macht. Wenig später biege ich nach Weiskirchen ab.
    Wer die Ressourcenkarte von Soulboy aufmerksam liest, wird sehen, dass er in Weiskirchen im Restaurant „Die Zwo“ zu einer Burger Challenge aufgerufen hat. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Wie beim wandern, so setze ich auch hier die Latte sehr hoch. Es wurde der „Irrsinnige Quattro-Burger“ mit 720 Gramm Fleisch und eine Portion Pommes! Wer hält mit?!
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  • Tag 62: Weiskirchen - Mettlach

    July 4 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Der Tag ist geprägt von Bächen, Felsen und Begegnungen. Die Begegnungen sind schuld daran, dass ich heute am Vormittag viel langsamer voran kam als sonst. Das meine ich gar nicht negativ, sondern ich fand jede einzelne davon bereichernd. Aber der Reihe nach.
    Direkt nach Weiskirchen geht es los, der Weg führt durchs idyllische Holzbachtal, vorbei an mächtigen Felsen. Oberhalb von Weiskirchen wandere ich um den Wildpark. Schöne, großzügige Gehege, doch zeigen sich leider keine Tiere. Stattdessen kommt mir wenig später ein 84-jähriger Mann entgegen. Als er von meiner Wanderung hört, ist er sehr begeistert und wir unterhalten uns noch ein wenig länger. Früher war er immer in einer Gruppe wandern, mittlerweile ist er aber der einzig übrig gebliebene.
    Nicht viel weiter treffe ich oberhalb von Waldhölzbach einen weiteren Wanderer. Er ist mittlerweile 74, sieht aber topfit aus. Er erzählt von früheren Alpentouren. Nach ein paar Minuten geht es weiter. Schon bin ich am nächsten Bach, dem Hölzbach und folge ihm durch das Tal. Hier ist der Weg schon einige Zeit umgeleitet, aufgrund großflächiger Baumfällarbeiten. Auch heute sind sie weiter am kahl schlagen. 🥹 Entlang der Bundesland-Grenze peile ich den Rehbrunnen an. Hier warten im Bach gekühlte Getränke auf durstige Wanderer. Als ich ankomme, wartet schon eine junge Frau und ein junger Mann. Justin hat vor etwas mehr als ner Woche Slowwalker und Pathfinder in Losheim am See getroffen.
    Nach einigen Schlenkern über weitere Felsen erreiche ich den See ebenfalls. Aktuell bauen sie gerade eine Konzertbühne auf. Meine Recherche ergab, dass es morgen ein Klassikkonzert mit Filmmusik von Hans Zimmer und John Williams gibt. Teilweise führt der Weg direkt am See entlang.
    Ich folge dem Metzerbach, Rodenbach, Panzbach und Saarhölzbach immer weiter Richtung Mettlach. Hier wartet noch ein finaler, steiler Anstieg. Über Weiden und private Waldgrundstücke gelange ich schließlich zum Herrgottstein. Von diesem geht es nur noch in zahlreichen Kurven hinab nach Mettlach. An 1-2 Stellen hat man eine schöne Aussicht auf die Saar und die Stadt. Falls noch jemand was von Villeroy&Boch braucht, gebt mir Bescheid, dann bringe ich es vom Outlet hier in Mettlach mit. 😜Von hier geht es morgen die letzten Kilometer auf dem Saar-Hunsrück-Steig weiter, bevor ich kehrt mache und Kurs nehme auf Weinstraße.
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  • Tag 63: Mettlach - Erbringen (41,15 km)

    July 5 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Salut de France! Hallo aus Frankreich! Nein, ich habe nicht auf den Hexatrek umgesattelt, aber mein heutiger Trail Angel Michael wohnt in der Nähe von Saarlouis auf der französischen Seite. 🇫🇷
    Heute Morgen wurde der Nord Süd Trail Thema im Frühstücksraum. Der Hotelbesitzer wurde immer neugieriger, wo es heute hin geht etc. Als ich dann aber vollbepackt den Schlüssel abgebe, fangen die anderen Gäste an zu fragen. Noch beim Verlassen des Gebäudes höre ich die Gäste teilweise darüber reden. 😊
    Rund um die Villeroy & Boch Erlebniswelt gibt es einiges zu bestaunen. Bekannte Skulpturen und eine Turmruine laden im Park zum Entdecken ein. Danach geht es über die Saar Richtung Saarschleife. Schritt für Schritt, Meter um Meter steige ich höher auf. Das ist ein ganz schön langer Aufstieg. Unterbrochen wird dieser nur von einem Hundebesitzer, der mich in ein Gespräch verwickelt. Oben angekommen genieße ich kurz den Ausblick, fühle mich aber in der Unmenge von Menschen nicht wohl. Ich muss weg. In zahlreichen Kurven geht es auf der anderen Seite hinab zur Personenfähre. Diese bringt noch über die Saar. Dort wartet gleich der nächste Anstieg hinauf zur Burg Montclair. Nach dem Besteigen der Türme gönne ich mir ein Weizen und einen Kuchen. Da werde ich angesprochen: „Wanderst du den NST?“ Es sind befreundete YouTuber von Soulboy, Grüße von Strauchs Wanderlust.
    Bevor ich Besseringen erreiche, komme ich an der Sankt Gangolf Kapelle vorbei, laut meinem Hotelier eine beliebte Hochzeitslocation. In Besseringen spricht mich eine ältere Dame an: „Mein Mann hat mit 70 begonnen, den Jakobsweg zu gehen und ist ihn 7 mal gegangen. Dann ist er leider durch Corona gestorben.“ 😳
    Der anschließende Abschnitt ist mal wieder Typ Verbindungsweg. Lange Forstwege durch Wald. Teilweise mit Brombeeren zugewachsene Abschnitte. Zumindest die Aussichten sind hübsch. Ich gebe Michael Bescheid, wann ich circa da sein werde. Als ich in Erbringen ankomme, wartet er schon auf mich. Im Kofferraum hat er ne Kühltasche mit kalten Getränken und Gummibärchen. 🥰 Ich bin sein erster Gast! Herzliche Empfehlung!
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  • Tag 64: Erbringen - Tholey (44,49 km)

    July 6 in Germany ⋅ 🌧 16 °C

    Michael hat mir gestern noch einen Floh ins Ohr gesetzt, bei dem ich heute noch zu keiner abschließenden Meinung gekommen bin. Wir hatten gestern noch länger über Everesting gesprochen. Es gibt ein Wanderevent, bei dem man 17 mal in 36 Stunden einen Berg besteigen muss, damit man die Höhe des Mount Everest erklommen hat. Vielleicht muss ich ja doch mal bei dem Event mitmachen. 🤔
    Seit Koblenz hatte ich meine Klamotten nur mal schnell mit der Hand durch gewaschen. Es war gut, sie mal wieder richtig zu waschen. 🥰
    Kurz nach dem Start in Erbringen fing es leicht an zu nieseln. Den ganzen Tag über hat es immer mal wieder leicht zu regnen begonnen. Scheinbar habe ich zu oft gedacht, entscheide dich doch einfach mal, richtig zu regnen oder lass es ganz sein. Am Ende kam es dann nämlich doch noch richtig, so dass ich nass am Ziel ankam. Also immer Vorsicht mit den Gedanken!
    Heute war es ein schöner Wechsel von Waldpfaden, Forstwegen, aber auch hübschen Aussichten, die bei Regen allerdings etwas trüb waren. Besonders gefallen hat mir das hübsche Schlösschen Münchweiler. Wenig später fließt der Holzbach über den Weg. Es wäre schwierig geworden, ihn trockenen Fußes zu queren. Was habe ich in Neuseeland gelernt? Gar nicht erst die Mühe machen, sondern einfach durch gehen. Damit waren die Schuhe und Socken erst mal nass. 😜
    In Dagstuhl konnte ich der Verlockung der Bäckerei nicht widerstehen. Es gab zwei Kuchen und (mangels Weizen) eine Cola. Als ich mich dem Hofgut Imsbach nähere, wundere ich mich über die zahlreichen Autos. Der Grund: Mittelaltermarkt. Genau mein Ding! 🙈 Schon einige Kilometer davor konnte ich das Ziel des heutigen Tages sehen, den Turm auf dem Schaumberg. Von Theley geht es dem Turm steil entgegen. Doch kurz bevor ich oben ankomme, biege ich ab zur Jugendherberge. Morgen früh werde ich gleich morgens den Turm besteigen. Meine Hoffnung auf bessere Sicht ist allerdings gering, es soll morgen den ganzen Tag regnen. 🌧️🙈
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  • Tag 65: Tholey - St. Wendel (33,31 km)

    July 7 in Germany ⋅ 🌧 15 °C

    Ich verlasse die Jugendherberge: „Ich wünsche Ihnen ein paar trockene Stunden.“ Da nieselt es aber nur ein wenig. Gerade harre ich nach den ersten Kilometern in einer Bushaltestelle aus, da es richtig heftig regnet. Heute habe ich nur gemütliche 30 Kilometer vor mir, da muss ich mir nicht im stärksten Regen eine kostenlose Dusche holen. Obwohl… nass bin ich eigentlich schon 😜
    Da der Schaumberg heute Morgen selbst noch in den Wolken hängt, bleibe ich auf dem Panoramaweg. Ansonsten hätte ich die zusätzlichen Meter auf das Plateau gemacht. Aber wenn ich den Turm nicht sehe, habe ich auch keine Sicht vom Turm. Dafür habe ich im Wald mystische Stimmung. Teilweise hängt der Nebel in den Bäumen, gespenstisch. Unterhalb des Ohlenkopfs öffnen sich dann die Schleusen. Der Regen startet. Über Bergweiler hinweg erblicke ich das Kunstwerk „Wortsegel“ auf der Anhöhe gegenüber.
    Nur noch kurz runter nach Bergweiler und dann nach der Regenpause auf der anderen Seite über das Heiligenhäuschen wieder rauf. Sehe ich da etwa einen blauen Fleck am Himmel? Durch die kurzzeitig einfließende wärmere Luft dampft der Wald am Schaumberg richtig. Schöne Stimmung. Doch so langsam wird es um mich rum wieder richtig dunkel. Und tatsächlich, oberhalb von Marpingen beginnt es wieder zu regnen. Gut, dass ich mich auch hier wieder beim heftigsten Regen im Ort unterstellen kann.
    Aber bringt ja nichts, irgendwann muss ich weiter. Als ich so durch Marpingen gehe, komme ich an mehreren Pilgerstätten vorbei. Als ich im Härtelwald ankomme, klärt sich das Rätsel: dort befindet sich eine Marienverehrungsstätte. 1876/1877 soll hier drei Mädchen mehrfach die Jungfrau Maria erschienen sein. Von Anhängern wird der Ort als „deutsches Lourdes“ bezeichnet. Auf dem zugehörigen Kreuzweg kämpfe ich mich bergan.
    Vor dem Wendelinus Golfplatz sollte noch ein Lebensmittelautomat kommen. Leider existiert dieser wegen Einbruch aktuell nicht. Direkt daneben erregt ein Eis-Automat meine Aufmerksamkeit. Eigentlich das falsche Wetter, aber was soll’s. Spaghetti-Eis hatte ich schon lange nicht mehr.
    Die letzten Kilometer trabe ich so im Regen vor mich hin. Es geht über einen Golfplatz und anschließend auf einem Radweg nach Sankt Wendel. Gut nass komme ich an und bin froh, heute nur knapp mehr als 30 km geplant zu haben.
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  • Tag 66: St. Wendel - Ulmet (49,9 km)

    July 8 in Germany ⋅ 🌙 13 °C

    Auf dem Weg zum Bäcker war es heute Morgen ganz schön frisch. Krass, wie stark aktuell die Temperaturen so schwanken. Es war schön, mal wieder beim Bäcker zu sitzen und Leute zu schauen. 😊
    Am Ortsrand treffe ich auf einen Mann mit Hund. Wir kommen ins Gespräch und laufen gemeinsam bis zur Wendelinuskapelle. Kurz darauf komme ich am Missionshaus vorbei. Der Mann hatte mir erklärt, dass um die Mission herum Wohngebäude errichtet werden sollen, ein aktuelles Streitthema der Lokalpolitik. Beeindruckend ist auch der Wendelinushof. Hier gibt es Schlachterei, Gemüse, Restaurant und aktuell entsteht auch ein riesiges Permakulturprojekt.
    Es soll nicht regnen, haben sie gesagt. Uns werde ich wenig später nass von oben. Hmpf. Bleibt auch nicht lange. Und als ich mich der 2.500 km Marke nähere kommt schon die Sonne raus. Heute sehe ich zahlreiche Rehe. Und einige bleiben auch wieder vor der Kamera stehen. 🥰 Immer wieder bieten sich heute geniale Aussichten, die zahlreichen Windräder empfinde ich nicht als störend. Oberhalb von Oberkirchen steht am Aussichtspunkt ein Kühlschrank mit Vertrauenskasse. Ich gönne mir ein Bier und ein Sportgetränk.
    Die kommenden 10-12 Kilometer verlaufen auf einer ehemaligen Bahntrasse, sogar mit langem Tunnel. Und absolut null Steigung, einfach eben. Einzige Abwechslung bietet der Bahnhof Schwarzerden, wo es auch Schaulokomotiven zu bewundern gibt. Danach verlasse ich das Saarland wieder und bin jetzt ne Weile in Rheinland-Pfalz.
    Damit die Muskeln nicht einrosten, geht es von Thallichtenberg hinauf zur Burg Lichtenberg. Ein Abstecher lohnt sich auf jeden Fall, hat mir sehr gefallen. Vom Turm sehe ich auf der einen Seite dunkle Wolken. Da ich körperlich noch nicht ausgepowert bin, gebe ich meiner heutigen Trail Angel Steffi Bescheid, dass ich noch ein Stück weiter laufe. Hier oben startet auch der Veldenz Wanderweg, der schöne Pfade und einiges Auf und Ab bieten soll. Minuten später ist der komplette Himmel dunkel. Will mir das Wetter beweisen, dass es eine falsche Entscheidung war, doch die lange Variante zu gehen? Egal wie, es fängt wieder an zu regnen. Also noch mal rein in die Klamotten.
    Oberhalb von Ulmet holt mich Steffi ab. Zusammen mit ihrem Mann Uwe verbringen wir einen schönen Abend. Und ich schlafe zum ersten Mal in einem Wohnwagen. 😊
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  • Tag 67: Ulmet - Lauterecken (47,90 km)

    July 9 in Germany ⋅ 🌙 14 °C

    Wer hätte gedacht, dass Nächte im Sommer so kühl werden. Gut, dass ich im Wohnwagen gut in der Decke eingemummelt war. Steffi brachte mich auf dem Weg zur Arbeit wieder an den Startpunkt.
    Der Weg startet direkt am Truppenübungsplatz Baumholder. Es ist ein riesiges Gebiet. Davor habe ich noch nie davon gehört. Das erste Mal hat mir der Jäger vor Idar-Oberstein davon erzählt. Dank des Betretungsverbots hat sich hier die Natur schön entwickeln können. Wenn sie nicht gerade von Geschützen getroffen wurde. 🙈
    Was ich gestern unterschätzt hatte: der Veldenz Wanderweg hat auf seiner kompletten Länge 5.000 Höhenmeter. Hier haben sie aber sowohl Aufstiege als auch Abstiege einberechnet. Wenn ich dann einen Großteil des Wegs an einem Tag mache, dann habe ich dementsprechend auch viele Höhenmeter. Insgesamt heute etwas mehr als 1.500. In jedes Dorf runter und auf der anderen Seite wieder hoch.
    Kurz vor Niederalben läuft mir wieder ein schönes Reh vor die Kamera. Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob das ein Reh war. Oder doch ein Hirsch? 🤷‍♂️ Allerdings verpufft die Freude ziemlich schnell, als ich den Aufstieg zum Mittagsfelsen sehe. In zahlreichen engen Serpentinen zieht sich der Weg hinauf. Wie gestern auch bieten sich zahlreiche geniale Ausblicke über die Pfälzer Landschaft.
    Meine Jagd nach einem Weizen gestaltet sich erst recht schwer. Bis ich an einem Bauernhof vorbei komme. Eine Frau parkt davor und ich erkundige mich, ob man hier einkehren kann. Sie bejaht. In der Vesperklause Rustico bekommt man kühle Getränke und einfache Speisen. Die Wirtin fragt gleich, ob ich den Nord-Süd-Trail gehe. Als ich später mein Weizen bezahlen will, lädt sie mich ein. 🥰
    Später in Reipoltskirchen führt der Trail in einem fast kompletten Kreis einmal um den Ort. Scheinbar will man Wanderern die Kunstobjekte oberhalb zeigen. Ich hätte doch abkürzen sollen. 😜 Kurz vor Cronenberg hat man von der Hochfläche ein mega Rundumpanorama. Das motiviert für die letzten Kilometer nach Lauterecken. Hier werde ich von einem Arbeitskollegen abgeholt, bei dem ich heute Abend nächtige. Danke, Markus 🙏
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  • Tag 68: Lauterecken - Rockenhausen

    July 10 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute war irgendwie ein schwerer Tag, ich hatte zu kämpfen. Zum Einen hatte ich zwei kurze Nächte, da ich die privaten Abende mit meinen Gastgebern sehr genossen und ausgekostet habe. Zum anderen war heute die Sonne mal wieder stark und der Weg verlief auch zu großen Teilen nicht in Wald. Und drittens, ich werde alt 😜 Nee, der letzte Punkt stimmt nicht. 😇
    Learning des Tages: Christine Thürmer hat seit dieser Woche einen eigenen Podcast zusammen mit Simon Hegewald. Ist ne ganz launige Kombination und wenn sie sich gegenseitig auf die Schippe nehmen, wird es echt lustig.
    Direkt in Lauterecken starte ich auf dem Pfälzer Höhenweg. Wie der Name schon vermuten lässt, verläuft er oft auf den Höhen der Pfälzer Berge. Allerdings muss man die sich erarbeiten, so ein Mist aber auch. Ich wusste, da gibt es einen Haken. 😂😂 So geht es dann auch direkt nach Lauterecken nach oben. Tatsächlich weicht hier oben der Höhenweg vom NST ab, also folge ich dem Höhenweg, der tatsächlich einen Kilometer drauf addiert. 🙈
    Positiv überrascht war ich von Meisenheim, ein süßes Örtchen mit hübschem Fachwerk. Kurz davor komme ich an Kilometer 2.600 vorbei. Danach laufe ich schon fast heiß, da rettet mir ein Lebensmittelautomat das Leben. Ich trinke zwei Apfelschorle und vertilge ne zu kleine Packung M&Ms. Doch nach dem folgenden Aufstieg ist alles wieder rausgeblasen. Vom Höhenrücken eröffnen sich schöne Blicke auf Unkenbach.
    Meine Wrapspause mache ich unten in Obermoschel. Gut so. Steil führt der Weg hinauf zur Burg Landsberg. Von da dann in Wellen Richtung Stahlberg. Am Weidelbacherhof kann ich noch mal Energietanken. Hier gibt es eine Wanderstation mit Vertrauenskasse. Perfekter Ort. Ich habe zwei Radler alkoholfrei und ein Eis. Ich bin bereit für den finalen Aufstieg auf den Stahlberg. Anschließend geht es mit hübschen Aussichten auf den Donnersberg nach Rockenhausen.
    Mein Magen freut sich über eine orientalische Vorspeisenplatte und Pizza. Sowas habe ich im Pfälzer Hof nicht erwartet. Morgen geht es dann über den Donnersberg nach Kirchheimbolanden. Hier kommt wieder meine Freundin übers Wochenende dazu. 🥰
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  • Tag 69: Rockenhausen - Kirchheimbolanden

    July 11 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Wie gestern angedeutet, geht es heute über den Donnersberg. Das habe ich mir so vereinfacht vorgestellt: auf der einen Seite einen langen Anstieg hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Das dazwischen dann noch einige Gegenanstiege kommen, hatte ich nicht geplant. 😜 Zumindest war das Wetter heute nicht ganz so warm.
    Direkt am Ortsrand ging es steil nach oben. Auf den Wegen war heute sehr viel tierisches Treiben: Hasen und Rehe waren aber meist schneller als ich. Von Würzweiler geht es hinauf zum höchsten Dorf der Pfalz, Ruppertsecken. Von hier oben hat man eine herrliche Weitsicht. Ich hatte mich schon auf den Getränkeautomaten gefreut. Und er akzeptiert sogar Karten. Allerdings nur EC und kein Bargeld mehr. Ich habe leider nur ne Kreditkarte. Also gehe ich leer aus. Hmpf. So sehr ich diese Automaten liebe, sollte man sich mal auf einheitliche Akzeptanz von Zahlungsmitteln einigen. Na dann lege ich eben an ner Quelle im Wald einige Kilometer später eine schöne Pause ein.
    Doch dann beginnt langsam der Aufstieg auf den Donnersberg. Über ihn habe ich vor einiger Zeit schon mal ne Runde gedreht, von daher sind mir einige Wege bekannt. Ich komme an der ersten bewirtschafteten Hütte des Pfälzer Waldvereins vorbei. Doch leider haben die meisten nur am Wochenende geöffnet. Sehr schade. Gut, dass morgen schon Wochenende ist. 🥰 Der Donnersberg ist mit seinen 687 m der höchste Berg der Pfalz. Der Ausblick von oben über die Ebene einfach genial.
    Auch die Keltenhütte ist nur am Wochenende auf. Gut, dass am Ludwigsturm ein Kiosk ist, welches heute schon geöffnet hat. Ich gönne mir ein Eis und ein Weizen. Von der Spitze des Turms kann man bis in den Odenwald sehen. Es ist schon ein komisches Gefühl, auf dieser langen Wanderung der Heimat so nahe zu sein wie aktuell. Fast jedes Wochenende drehe ich in dieser Ecke Deutschlands meine Runden. Die nächsten Tage werde ich dann diese Region am Stück erleben, ich bin gespannt.
    Der Abstieg vom Donnersberg erfolgt über eines der meist fotografiertesten Motive der Pfalz, den Adlerbogen. Von Dannenfels geht es dann final über Forstwege nach Kirchheimbolanden. Später am Abend hole ich meine Freundin am Bahnhof ab, damit wir dann die kommenden beiden Tage gemeinsam nutzen können.
    Du hast bis hierher gelesen? Dann habe ich eine Bitte an dich: dies hier soll keine Einbahnstraße sein, ich freue mich über Interaktionen mit meinen Lesern. Wenn dir als gefällt, was du täglich lesen kannst, dann lasse doch gerne ein Like da oder kommentiere den Beitrag. Danke dir. 🥰
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  • Tag 70: Kirchheimbolanden - Grünstadt

    July 12 in Germany ⋅ ☁️ 23 °C

    „Du wirst ja immer weniger!“, sagt meine Freundin, als sie mich gestern nach 2 Wochen wieder sieht. „Und wo ist dein Hintern hin?“ Das Wandern auf langen Strecken hat eben nicht nur Vorteile. Ist der Bauch mal weg gelaufen, verliert man auch an seinen besten Stellen Gewicht. 😜
    Nach nem Kilometer legen wir gleich den ersten Pflichtstopp ein, die Bäckerei. Leckere Brötchen und Kaffee, es kann los gehen. Gleich nach ein paar Metern fangen wir das Naschen an den Bäumen an und das Naturbuffet ist heute gut gedeckt: Wildkirschen, Mirabellen, Kirschpflaumen und die ersten Brombeeren. Hang stürzt sich begeistert auf jeden Busch und drückt mir ein paar Früchte in den Mund. So kommt man ja fast nicht voran.
    Dazu geht es auch gleich mal auf den Hungerberg. Dabei leide ich doch gar keinen Hunger. 😊 Oberhalb von Albisheim gewährt uns der perfekt gelegene Rastplatz am Wartturm eine geniale Aussicht. Hier würden wir am liebsten bleiben. Die Pfrimm entlang wandern wir auf einem schönen Pfad vorbei an Wiesen und Feldern. In einem dieser Felder verstecken sich 4 Rehe, die dann fotogen davon springen. Schon hier zeigt sich, dass die Sonne heute sehr intensiv ist. Deshalb stoppen wir in Wachenheim am Kneippbecken. Saukalt. Nach zwei Runden sind die Füße taub genug. Dann packt Hang noch ihre Wasserspritzpistole aus und der Spaß kann beginnen. 🙈
    Am deutschen Weintor in Bockenheim machen wir gediegene Mittagspause im Café am See. Das Weintor markiert das nördliche Ende der Weinstraße. Hier startet der Pfälzer Weinsteig und die Aussichten ändern sich von Getreideanbau zu Weinbergen. Oberhalb von Bockenheim steht am Patricia-Wingert ein Weinstand mit herrlicher Aussicht auf die Rheinebene. Aber Pause hatten wir ja gerade. Unweit davon beende ich Kilometer 2.700. Ab jetzt wird von 1.000 runter gezählt. 😜
    Grünstadt ist optisch schon sehr nah. Allerdings macht der Weg bis dahin noch einige Kehren und lässt uns mehrmals hoch und runter laufen. Aber davon lassen wir uns nicht abhalten und traben bald in Grünstadt ein. So insgesamt 1.000 Früchte nach Beginn der Wanderung. 🥰
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  • Tag 71: Grünstadt - Deidesheim

    July 13 in Germany ⋅ 🌙 23 °C

    Der Bäcker hat uns heute Morgen unsere gewünschten Brötchen frisch belegt, da sie so früh noch nicht fertig waren. Nach zwei Brötchen und einem Käsekuchen fühle ich mich halbwegs startklar. Wir schreiben die ersten 100 Höhenmeter in die Bücher, um wieder auf den Trail zu kommen.
    Und womit haben wir gleich wieder an? Früchte der Natur naschen. Nachdem wir die Autobahn unterquert hatten, erreichen wir Neuleiningen mit seiner hübschen Burg. Hier war ich vor ein paar Jahren schon mal auf dem Burgenweg. Von der Burg hat man eine herrliche Sicht auf die Rheinebene.
    Ziemlich bald danach beginnt der Pfälzer Wald. Dieser heißt uns gleich willkommen mit schönen Trails und dem typisch federnden Boden. Auf dem Peterskopf steht der imposante Bismarckturm. Heute hatte das Kiosk darin geöffnet und wir belohnen uns mit einem Weizen, bevor wir die Stufen zur Spitze des Turms erklimmen. Sowas nennt man, glaube ich, aktive Pause. Über Teufelsstein, Heidenmauer, Kaiser Wilhelm Höhe und Kriemhildenstuhl steigen wir ab nach Bad Dürkheim. Besonders der Kriemhildenstuhl hat es mir angetan. Der Steinbruch wurde von den Römern betrieben und es finden sich zahlreiche Felsbilder darin.
    Wie fast jeden Tag gibt es in der Stadt ein großes Eis. Vorbei am Flaggenturm geht es wieder zurück in den Wald. Über mehrere mitunter steile Anstiege nähern wir uns der Wachtenburg. Der Blick von der Ruine über die Rheinebene ist genial. Auch Deidesheim sehen wir schon. Wir müssen uns ein bisschen sputen, da heute Abend Freunde zu Besuch kommen. Überraschend kündigen sich auch noch meine Eltern an und wir erweitern spontan den Tisch. Für solche Überraschungen ist mein Vater immer gut. 🥰 Es war schön, alle mal wieder zu sehen. ❤️
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  • Tag 72: Deidesheim - Sankt Martin

    July 14 in Germany ⋅ ☀️ 22 °C

    Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich gerade in einem Restaurant oberhalb von Sankt Martin mit herrlichem Blick auf das Dorf und die Rheinebene. Perfekter Ort, um den Tag Revue passieren zu lassen. Eigentlich reicht ein Wort als Zusammenfassung: wow. Heute war wahrscheinlich meine Königsetappe des Weinsteigs. Mit etwas mehr als 1.600 Höhenmeter einer der Tage mit den meisten Höhenmetern bisher und die Pfalz hat gezeigt, was sie zu bieten hat.
    Leider musste ich heute Morgen schon wieder meine Freundin verabschieden. Sie wurde am Vormittag von einem Kollegen abgelöst, der mich bis nach Neustadt begleitet. Nach Königsbach fordert der Weg gleich die Beinmuskulatur, erster hohe Punkt ist das Weinbiethaus. Wir machen Snackpause und gehen zur Aussicht auf den Turm. Nach dem Abstieg entdecke ich ein Vogelnest am Fenster. 🥰 An hübschen Felsen vorbei marschieren wir zum Bergstein, der herrliche Aussicht über Neustadt bietet. Wir kommen an zwei Schuhbäumen vorbei, an denen alte Schuhe ausgemustert werden. 🙈 Durch genialen typisch Pfälzer Wald geht es zur Wolfsburg, bevor wir direkt Kurs auf Neustadt nehmen.
    In Neustadt gönnen wir uns noch ein Eis. Leider fallen da schon die ersten Regentropfen. Ich verabschiede mich von Thomas. Als ich aus dem Supermarkt komme, regnet es heftiger. Also schnell Wanderer und Gepäck regensicher einpacken und weiter geht es. Von 127 m Höhe steige ich auf den höchsten Berg des Pfälzer Walds, die Kalmit. Bevor ich diese aber erreiche, gibt es zahlreiche Zwischenziele.
    Über den Zigeunerfels steigen wir auf den Nollenkopf und gleich wieder runter Richtung Hambacher Schloss. Dies ist nicht nur schön anzusehen, sondern ein wichtiger Ort für die deutsche Demokratie. In zahlreichen Kurven und Wendungen bewege ich mich Schritt für Schritt weiter hinauf zum Hohe Loog Haus. Ich komme tatsächlich noch zu meinem kühlen Weizen. Runter und wieder hoch auf die Kalmit. Am Ende über zahlreiche Stufen. Ufff. Ist wie Achterbahnfahren heute, nur etwas langsamer.
    Der Abstieg nach Sankt Martin zieht sich, kommt mir aber aufgrund der genialen Natur sehr kurzweilig vor. Ich komme noch an einem Felsenmeer vorbei. Riesige Felsen türmen und stapeln sich oberhalb des Weges. Grandios. Optisch gesättigt erreiche ich mein Ziel. Und für das kulinarische Sättigungsgefühl sorgt der Pfälzer Teller! 🥰 Mahlzeit!
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