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  • Day 8

    Letzte Etappe und "back alife"

    August 5, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Nacht auf dem Zeltplatz von Abiskojaure war außergewöhnlich kalt, obwohl wir von über 1000 m üNN wieder auf ca. 500 Meter abgestiegen sind. Deshalb sind wir erstmal für Kaffee und Frühstück im Zelt geblieben, aber haben uns dann dick eingepackt und nach letztem Wasser auffüllen ging's dann los Richtung Abisko. Den Weg kennen wir ja schon und langsam kommt die Sonne raus. Heute kommen uns sehr viele Leute entgegen, sowohl mit kleinen als auch mit großen Rucksäcken. Die Landschaft wir in diese Richtung wieder üppiger und grüner und der Fluss wird immer größer bis er wieder als reißender Strom einen Canyon bildet. Schließlich kommen wir wieder in Abisko raus und laufen bis zur Turiststation, um den offiziellen Startpunkt des Kungsleden finden, den wir durch unseren eifrigen Aufbruch vor genau einer Woche nicht fotografiert hatten. Allmählich merken wir die Kilometer in den Beinen und die Last auf dem Rücken und können bei der Abisko Hütte sogar unsere Rucksäcke wiegen. In der Hütte wärmen wir uns mit heißem Kakao und Kaffee auf und buchen uns dann eine Unterkunft für die nächsten Tage in Abisko und buchen die Züge um, denn wir sind ja jetzt nicht wie geplant in Nikkaluokta rausgekommen. Kaum sind wir wieder in der Zivilisation und haben Netz, strömen die Nachrichten aus den letzten Tagen nur so auf unsere Handys ein und wir können uns auch wieder melden und bescheid geben, dass alles gut ist.
    Schließlich gehen wir zu dem Gästehaus im 131 Einwohner Ort Abisko und beziehen unser Zimmer. Die warme Dusche tut uns richtig gut und ist, glaube ich, bei allen echt nötig. Danach geht's noch einkaufen und wir freuen uns über ein riesiges Godis-Regal, wovon wir uns zur Feier unserer Ankunft erst Mal ein Tütchen gönnen... Zum Abendessen gibt es Wraps mit ordentlich frischem Gemüse, was wir in den letzten Tagen auch sehr vermisst haben. Den Abend lassen wir entspannt ausklingen und genießen die Aussicht auf ein warmes Zimmer mit Bett...
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  • Day 7

    Etappe 6 zurück in bekanntes Terrain

    August 4, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

    Mal wieder werden wir heute Morgen von der Sonne geweckt, die unsere Zelte super schnell aufheizt. Heute haben wir viel vor, denn es geht Richtung Abiskojaure und damit stehen etwa 20 km Wanderung an. Glücklicherweise geht es uns heute auch allen ziemlich gut und wir stärken uns mit Kaffee und Porridge und genießen den sonnigen Morgen vor dem herrlichen Bergsee Panorama. Am liebsten würden wir nochmal in den See springen, aber wegen der Wasserproblematik trauen wir dem Wasser hier nicht mehr und haben alles, was wir trinken, fast 10 Minuten abgekocht. Los geht's durch die Heide Landschaft um den See, wo immer wieder kleine Auerhühner piepsend über unseren Weg laufen. Bei unserer Vesper Pause fallen die Moskitos über uns her, aber die Aussicht auf die Wasserfälle entschädigt. Ebenso plötzlich wie gestern schlägt das Wetter um und während wir noch die Sonne sehen, werden wir auf einmal ziemlich eingeregnet. Die vielen Holzpfade werden ein bisschen glitschig und auch unsere Schuhe werden nass... Wir kommen vorbei an unserem 2. Zeltplatz und allmählich laufen wir wieder in bewaldetes Gebiet, es geht bergab, Sträucher und Birken tauchen auf und die Berge werden flacher und haben weniger Schnee. Am Abend kommen wir ziemlich erschöpft und mit müden Füßen in Abiskojaure an, bauen die Zelte auf und gehen uns noch im See baden. Gefühlt sind wir nun wieder nah an der Zivilisation und nach wie vor traurig darüber, die Tour nicht fertig zu laufen. Aber dann kommen wir einfach noch Mal hierher und schauen den Rest an...Read more

  • Day 6

    Etappe 5 übern Regenbogen

    August 3, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Nacht im Zelt war für Leo und mich nicht gerade erholsam- direkt unterm Tjäktja Pass wurden wir die ganze Nacht über von heftigen Windböen und Regen durchgeschüttelt und konnten so kaum ein Auge zumachen. Dazu kommt noch, dass ich mich am Morgen gar nicht gut fühle und mir auch übel ist- hab ich jetzt das gleiche wie Charlotte? Nachdem wir im stürmischen Wind das Zelt abgebaut haben schauen wir nach Charlotte und kochen im geschützten Hüttchen Wasser ab. Charlotte und ich sind beide erschöpft, aber können wandern. Aber schaffen wir es noch die ganzen 4 Etappen bis Nikkaluokta? Nach einigem Hin und Her-Überlegen entscheiden wir uns schließlich dafür, zurück nach Abisko zu wandern. Wir sind zwar knapp auf der Hälfte der Strecke, aber nach Abisko sind es einige Kilometer weniger als nach Nikkaluokta und wir kennen schon die Strecke und die Hütten. Tja, dann sehen wir leider nicht den Kebnekaise und die restlichen schönen Ecken der Strecke, aber wir können ja noch Mal hierher kommen. Also geht es langsam zurück zur Alesjaure Hütte. Wir machen alle paar Kilometer Pause und sind komplett in Regenhose, Jacke und Poncho eingewickelt, denn das Wetter ist zunächst noch sehr unbeständig. Es bleibt auch unbeständig, aber da sich Regen, Sturm und Sonnenschein fast im Minutentakt abwechseln bekommen wir alle halbe Stunde einen wunderschönen Regenbogen präsentiert. Ein schönes Trostpflaster, dafür dass wir umdrehen mussten. Ebenfalls aufgehellt wird unsere Laune durch eine große Herde Rentiere inklusive Jungtiere, die ganz nah an uns vorbeitraben und immer wieder zu uns rüberschauen. Die Etappe ist wieder ebenso schön wie auf dem Hinweg und allmählich fühlen wir uns wieder fitter. Immer wieder ziehen wir die Schuhe aus und durchqueren Bäche, die noch vor ein paar Tagen deutlich weniger Wasser geführt haben als jetzt. Auch wenn wir vielleicht enttäuscht sind, nicht in die andere Richtung weiterzulaufen, fühlt sich das hier richtig nach Abenteuer an und wir sind uns einig, dass es die richtige Entscheidung war.
    Bei der Alesjaure Hütte holen wir noch ein paar gut verdauliche Lebensmittel und Spiritus und schlagen nach einigen Kilometern mitten in der Heide an einem tollen Zeltplatz unsere Zelte auf und kochen ab sofort das gesamte Wasser mehrere Minuten ab. Müde gehen wir nach dem Essen ins Zelt, wo wir dieses Mal weder von Windböen noch Regenschauern heimgesucht werde ...
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  • Day 5

    Etappe 4 oder auch nicht

    August 2, 2023 in Sweden

    Am Morgen ist es zwar trocken, aber dafür haben wir andere Probleme. Charlotte und mir (Feli) ist etwas übel. Ist das jetzt ein Wasserproblem obwohl wir so aufgepasst haben oder doch ein rebellierender Magen wegen Kartoffelbrei aus der Tüte? Wir beschließen, erstmal abzubauen und bei einem turbulent fließenden Fluss Haferbrei zu kochen. Nach ein paar Ingwer Lutschpastillen geht's mir wieder gut, aber bei Charlotte hingegen wird es immer schlechter bis sie sich übergeben muss. Deswegen bleiben wir erstmal sitzen während Leo seinen Rucksack zur Tjäktja Hütte bringt und danach mit Charlottes Rucksack hochläuft. An der Hütte treffen wir auf ein hilfsbereites Team, das bereits mehrmals in der letzten Woche mit Lebensmittelvergiftung zu tun hatte und Charlotte direkt isoliert in eine Hütte bringt, wo sie sich ins Bett legen kann und abgekochtes Wasser bekommt. An ein Weitergehen ist nicht zu denken und natürlich machen wir uns große Sorgen. Um möglichst nahe bei ihr zu bleiben schlagen wir das Zelt auf einer Wiese unterhalb der Hütte auf, auch wenn hier Wind und Regen zum Tjäktja Pass hochziehen und über uns drüber gehen. Wir füllen unsere Flasche am Fluss auf, wo auch die Hütte ihr Wasser hernimmt und waschen uns neben einem riesigen Schneefeld. Die Landschaft hier ist nach wie vor beeindruckend, doch wir machen uns jetzt eher Gedanken wie es weitergehen soll. Erholt sich Charlotte wieder oder muss sie mit dem Heli abgeborgen werden? Können wir noch länger hier an der Hütte zelten? Unser Tag Puffer ist aufgebraucht und wir müssen eigentlich auch irgendwann zurück nach Kiruna und den Nachtzug nach Stockholm nehmen...Read more

  • Day 4

    Etappe 3 am Polarkreis

    August 1, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

    Für heute morgen stellen wir uns ausnahmsweise einen Wecker, um früh loszukommen, aber um 7 Uhr ist es auch sowieso schon ziemlich warm in Zelt. Der Grund für unseren früheren Aufbruch ist, dass wir Proviant in der nächsten Hütte Alesjaure einkaufen wollen, aber die hat morgens nur von 8-10 Uhr offen. Zwar kommen wir etwas später los als geplant und müssen auch noch ein paar Bachläufe überqueren und dafür Mal die Schuhe ausziehen, aber wir kommen um 20 nach 10 Uhr an und freundlicherweise lässt uns der Hüttenwirt noch rein und wir dürfen im Laden noch ein paar Sachen besorgen. Während wir uns freuen, wieder mit Brot, Nudeln, Schokolade und weiteren Dingen versorgt zu sein, ziehen zunehmend dicke graue Wolken auf. Kurz nach uns treffen an der Hütte zwei Deutsche ein, die aus Richtung Süden kommen und nach Abisko wandern und uns nach der Wasserproblematik fragen. Bisher haben wir das Wasser aus fließenden Flüssen und Bächen einfach so getrunken und nur ein Mal eine Tablette zur Desinfektion reingeschmissen. Anscheinend ist Richtung Tjäktja, wo wir heute hinwollen, ein Tier verendet und mehrere Leute, die das Wasser getrunken und nicht vertragen haben, mussten mit dem Heli abgeborgen werden. Man soll das Wasser bestenfalls abkochen oder einfach nichts trinken... Hm, das klingt ja gar nicht gut. Wir trinken nochmal richtig viel von dem Wasser, was wir noch haben und dann machen sich Leo und Charlotte auf den Weg noch Mal "frisches sauberes Wasser" zu holen, während ich meine entzündeten Mückenstiche schone und noch Mal beim Hüttenwirt nach dem Wasser frage. Er weiß von nichts und meint, das Wasser zu trinken ist eh immer eigenes Risiko. Gut hydriert und mit Erdnussbutter -Broten gestärkt machen wir uns auf den Weiterwege Richtung Tjäktja und überqueren Mal wieder auf einer wackeligen Hängebrücke einen schön mäandrierenden Fluss. Neben Möwen kreist hier auch ein großer schwarzer Vogel über uns, vielleicht ist es ein Adler. Von hier an wird die Landschaft zunehmend rauer, die Bergrücken schroffer, die Vegetation sparsamer und beiderseits des Tals fließen aus Gletschern und Schneefeldern Bäche und Wasserfälle. Auf unserem Weg müssen wir immer wieder auch etwas breitere Bäche überqueren und dabei aufpassen, dass wir nicht mitsamt der Rucksäcke stolpern und nass werden. Über uns hängen graue Wolken, ab und an tut sich ein Stückchen blauer Himmel auf und die Sonne schaut heraus. Insgesamt erinnert die Szenerie an mystische Geschichten und Filme wie Herr der Ringe.
    Als uns die Füße allmählich müde werden und der Magen knurrt, schlagen wir unser Lager kurz vor der Tjäktja Hütte auf und werden direkt von unliebsamen Stechmücken begrüßt. Schon zum Essen verkriechen wir uns ins Zelt, damit nicht wir zum Vesper für die Moskitos werden... Danach geht es für uns alle früh ins Bett, denn der Abendregen setzt heute schon früher ein und wir sind froh im Zelt zu sitzen, als das Plätschern immer stärker wird...
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  • Day 3

    Etappe 2 nördlicher Kungsleden

    July 31, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute morgen wurden wir von der Sonne geweckt, die uns schon um 7 Uhr morgens ziemlich einheizte. In der Nacht waren wir wach und haben vermeintliches Hufescharren im Gestrüpp gehört- Rentiere? Gesehen haben wir sie noch nicht. Bei strahlendem Sonnenschein brechen wir nach dem Frühstück auf und wandern am Bach entlang zu dem Gebirgsgletscher, auf den wir vom Zelt aus blicken konnten. Neben uns tauchen immer wieder Wasserfälle auf der einen Seite, sowie Ansammlungen von kleinen Hütten auf der anderen Seite auf. Wir kommen immer mehr ins schneebedeckte Gebirge hinein und bald taucht der türkisblaue Alisjärvi See auf, in den mehrere Gletscher fließen und der schließlich zur Alesjaure Hütte führt. Nach einer kurzen Mittagspause mit fantastischer Aussicht beschließen wir, einmal in den See zu hüpfen und danach ein paar unserer Klamotten zu waschen. Anfangs ist das Wasser noch sehr frisch, aber bald gewöhnt man sich dran und so schäumen wir uns mit unserer ökologischen Seife ein und waschen noch von Hand ein paar Kleider.
    Die Vegetation ist hier nun endgültig in Heide und auf Bodenbewuchs beschränkte Pflanzen übergegangen und immer wieder tauchen eigenartige Blumen neben dem Weg und verschiedene Vögel am Himmel auf. Ein schöner Steg markiert den Bootsanleger für eine Abkürzung zum anderen Ende des Sees, doch wir gehen zu Fuß weiter. Aber schon kurz darauf finden wir einen tollen Platz zum Zelten mit eigenem Strand und mega Panorama. Nachdem ein paar entzündete Mückenstücke behandelt wurden, setzen wir uns zum Kochen raus und machen Mal wieder Spaghetti... Später kommt noch ein Regenschauer übers Zelt , doch das macht uns nichts aus - wir kochen uns Tee und bleiben drinnen...
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  • Day 2

    Etappe 1 durchs Fjäll

    July 30, 2023 in Sweden

    Nach einer Nacht, die kaum Dunkelheit gebracht hat, starten wir den Tag mit Freiburger Premium Café von Schwarzwild auf der Mokka Kanne, einen Luxus, den wir uns als Kaffeeliebhaber gönnen und Leo schleppen muss (er wollte sie selber unbedingt mitnehmen!). Danach verlassen wir den sehr schönen, wenn auch vollen Zeltplatz und glücklicherweise lassen wir auch die nicht so schönen Plumpsklos hinter uns. Nach einer Hängebrücke über dem Fluss bewegen wir uns leicht bergauf und die Birken werden nach und nach durch Heide und Gestrüpp ersetzt. Lila Blumen, Beeren und weiße Holunder -ähnliche Pflanzen wachsen neben den Wegen und Holzstegen, die über den Sumpf führen. Immer wieder fliegt eine verirrte Möwe über uns, die vermutlich eine Entdeckungsreise von der norwegischen Küste ins Landesinnere vorgenommen hat. Wir wandern gemütlich vor uns hin, setzen gelegentlich die Rucksäcke ab und vespern Knäckebrot mit Erdnussmus zum Mittag. Irgendwann wird aus dem wunderbar blauen Fluss ein See, der mitten im Fjäll auftaucht: der Abiskojärvi. Zur einen Seite ist der See, zur anderen Seite blickt uns die Westflanke des 1550 m hohen Giron an, der somit etwa 1000 Meter von uns aus in die Höhe ragt. Am Ende des Sees kommen wir zur STF (Svenska Turist Föreningen) Hütte, die sowohl Zeltplätze am Ufer als auch Schlaflager, Küche und einen Laden mit Lebensmitteln bietet. Zum Empfang bekommen wir, obwohl wir nicht über Nacht bleiben, einen Beerensaft und können uns danach noch im Laden umschauen: Mayo und Käse aus der Tube und geräuchertes Rentierfleisch ist zwar nichts für uns, aber Schokokekse und einen Stoffsticker als Souvenir nehmen wir für ca. 7€ zusammen mit. Nach der Hütte wollen wir noch ein bisschen Strecke machen und verlassen recht bald den Abisko Nationalpark und auf ins wilde Fjäll! Ein Rentier Zaun und ein paar eindeutige Hinterlassenschaften lassen die Nähe der nordischen Tiere vermuten, doch wir bekommen noch keins zu Gesicht. Nachdem wir noch einen "Meditationsplats" passieren und uns durchs Gestrüpp zum Waschen zu einem Bach schlagen finden wir einen tollen Zeltplatz, wo wir dieses Mal ganz allein sind und entspannt Abendessen können. Bei einem leichten Nieselregen taucht ein Regenbogen das Gebirge in tolles Licht und allmählich fühlen wir uns richtig abenteuerlich...Read more

  • Day 1

    Einmal quer durchs Land

    July 29, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 16 °C

    Schweden ist echt riesig. Das ist wahrscheinlich für die meisten keine besondere Neuigkeit, aber man erlebt es noch Mal anders wenn man einmal ganz durchs Land fährt. Dieses Mal sind wir zu dritt unterwegs und wollen eine Strecke des bekannten Kungsleden in Nordschweden wandern. Wir haben uns dabei für eine der spektakulärsten und damit auch beliebtesten Etappen entschieden und wollen von Abisko nach Nikkaluokta wandern. Abisko ist nördlich vom Polarkreis und nicht weit von der Grenze zu Norwegen entfernt. Um dorthin zu gelangen und dabei möglichst klimaneutral, also ohne Flugzeug zu reisen, muss man ca. 17 Stunden durch Schweden fahren. Von Uppsala nahe der Hauptstadt Stockholm geht unser Nachtzug eigentlich um 20 vor 11 abends los und fährt erstmal nach Boden, wo wir eine halbe Stunde Umstiegszeit für den Regionalzug nach Abisko haben. Der Nachtzug kommt mit ca. 30 Minuten Verspätung in Uppsala an und wir richten uns erstmal in unserem sehr engen 3er Abteil ein, wo wir in drei übereinander aufgeklappten Betten liegen und versuchen, ein bisschen Schlaf abzubekommen. Durch das Schiff- ähnliche Geschaukel und die vielen Stopps an anderen Bahnhöfen bekommen alle außer Leo nicht ganz so viel Schlaf, aber wir können erleichtert sein, dass wir unseren Zug nach Abisko problemlos bekommen. Mit uns wandern einige sehr bepackte und fit aussehende Leute mit riesigen, vorzugsweise Fjällräven Backpacks und Wanderstöcken ausgestattet zum Zug, der zielstrebig Richtung Polarkreis fährt. Entgegen der Erwartung werden wir nicht bei Überschreiten des Polarkreises von einem Schneesturm überrascht, sondern das Wetter klart eher auf und mehr und mehr blauer Himmel zeigt sich zwischen den Wolken. Ein bisschen aufgeregt sind wir schon und hoffen, dass wir gut genug ausgestattet sind, genug Verpflegung dabei haben und nicht um Zeltplätze konkurrieren müssen...
    Cut to: im lichten Birkenwald vor einem eiskalten glasklaren Gebirgsfluss mit Blick auf das lappische teils schneebedeckte Fjäll Massiv im Campingkocher Spaghetti kochen. Nach der Ankunft in Abisko begeben wir uns direkt zum Kungsleden Start und können unser Bewegungsdefizit der letzten 17 Stunden durch einige wunderschöne Kilometer am Fluss entlang mit Canyon - artig eingeschnittenen Stromschnellen ausgleichen. Nach Aufbau der Zelte, kochen, essen und waschen sitzen wir noch mit einer Tasse Tee an der Feuerstelle während der Tag nicht müde wird, uns mit Licht zu versorgen und schnuppern Abenteuer Luft, die wir uns mit einigen anderen Abenteuerlustigen teilen.
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  • Day 59

    Ein bisschen Heimat

    June 12, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 25 °C

    Wir sind wieder zurück in Deutschland! Kaum zu glauben, aber wahr, unsere Reise erreicht in Berlin ihren letzten Stopp und damit den ersten wieder in Deutschland seit 3 (bzw 2) Monaten. Damit können wir uns jetzt wieder überall problemlos verständigen und werden auch verstanden. Doch bis dahin war es gestern ein weiter Weg, der nicht ganz reibungslos bewältigt wurde. Wir sind relativ früh morgens in Kopenhagen losgefahren und hätten in ca. 7 Stunden in Berlin ankommen können, stattdessen waren es eher 12 Stunden. Schon in Kopenhagen gab es große Verwirrung um den ersten Zug, der extrem überfüllt war und von dem niemand wusste, wo und wie oft er geteilt wurde und wo das richtige Abteil für die Reise nach Deutschland ist. Da wir mit gefühlt der Hälfte des Zuges das gemeinsame Ziel Hamburg/ Berlin hatten, waren wir also nicht allein mit dem Problem. Nachdem wir in Kopenhagen mit 7 Minuten Verspätung losfahren und nur 7 Minuten Umstiegszeit im nächsten Ort haben, werden alle schon etwas nervös und vom Schaffner in ein anderes Abteil geschickt, von wo aus man schneller in Federicia sein sollte und noch den IC nach Hamburg schaffen sollte. Kurz später erfahren wir, dass ebendieser IC gecancelt wurde und werden im kleinstädtischen dänischen Kolding aus zum Zug geschickt mit dem Hinweis, dass Busse auf uns warten um uns nach Flensburg zu bringen. Vorm Bahnhof stehen aber keine Busse und nach einer Stunde sind wir immer noch keinen Meter weiter gekommen. Nächste Hoffnung: ein späterer IC nach Flensburg, der tatsächlich eintrifft aber auch sehr voll ist. Nächste witzige Aktion (die wir dann aber nicht mehr so witzig finden): kurz vor Padborg fast an der Grenze zu Deutschland sollen wir wieder alle aussteigen, da 5 Minuten später ein Direktzug nach Hamburg kommen soll. Also stehen wir am Gleis und warten auf einen Zug, während die Ankunftszeit von 14:02 auf 14:03 auf 14:04... 14:17 korrigiert wird und einfach kein Zug kommt. Zwei Bahnmitarbeiter laufen dafür an uns vorbei, entgeistert darüber dass der Zug nach angeschrieben ist, denn der soll wohl auch ausfallen. Mit dem Hinweis, dass vorm Bahnhofsgebäude Busse nach Hamburg fahren lassen sie uns stehen und dieses Mal steht tatsächlich ein Bus da, der aber längst nicht für alle Leute reicht. Wir schaffen es aber noch in den Bus und sind nun endlich auf dem Weg nach Deutschland. In Hamburg können wir uns dann auch in einen ICE setzen, mit dem wir in ca. 2 Stunden in Berlin sind. Anscheinend war das ganze Chaos auf einen dänischen Zugstreik zurückzuführen und wir sind einfach froh, endlich anzukommen. In Berlin kommen wir bei fast 30°C an und treffen noch Leos Bruder (+ einen Freund) bevor wir zu meinem Bruder nach Marzahn fahren. Dort gönnen wir uns noch in typischer Berlin-Art einen Falafel und halloumi Döner beim Dönerhaus und sitzen noch im Garten bis es viel früher als gewohnt dunkel wird oder wir von den Stechmücken vertrieben werden. Jetzt hocken wir an einem See in Berlin - Kaulsdorf mit Laugen Croissants und Gummibärchen und können noch nicht so ganz glauben, dass wir wieder da sind...Read more

  • Day 58

    Letzter Tag außerhalb Deutschlands

    June 11, 2023 in Denmark ⋅ ☀️ 18 °C

    Nachdem wir gestern nach der Fahrt doch relativ müde waren, haben wir uns heute morgen erstmal ein Frühstück im Supermarkt besorgt und dann gemütlich im Park vom Schloss Rosenborg gefrühstückt. Danach wollen wir noch ein bißchen was von Kopenhagen sehen und schlendern gemütlich durch die Stadt, überall an den Straßen blühen Blumen und die ganze Stadt ist im Sommermodus. Wir laufen noch einmal am Nyhaven vorbei, zur Festung ("Kastelet"), und danach zu einem (Vegi-) Hotdogstand fürs Mittagessen. Danach bummeln wir noch weiter herum und laufen an der Uferpromenade entlang. Es ist relativ Warm heute und an jedem Fleckchen, das sich eignet sonnen sich Leute in Badeklamotten (obwohl hier schon ein ziemlich kalter Wind weht). So ein bisle melancholisch sind wir zwei schon, weil das heute der letzte Tag der Reise ist, den wir außerhalb Deutschlands verbringen. Aber zum Glück rettet uns ein Eis vor dem Ende-der-Reise-Blues... Morgen geht's dann für uns zurück nach Deutschland nach Berlin - die letzte Hauptstadt auf unserer Liste.Read more

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