Abenteuer Indonesien

July 2016 - April 2017
A 274-day adventure by Jan Read more
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    1. Station Yogyakarta

    July 8, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    So, dann geht es bald endlich für mich Richtung Südostasien, genauer gesagt nach Indonesien. Mithilfe dieses Blogs möchte ich alle, die es interessiert während meines halben Jahres in Indonesien auf dem Laufenden halten. Ich möchte in unregelmäßigen Abständen einen kurzen Eindruck vermitteln was ich dort so treibe, wie es mir geht und euch somit ein wenig an meiner bisher längsten und sicher spannendsten Reise teilhaben lassen. Dadurch, dass ihr auch alles kommentieren könnt, wäre es natürlich auch schön zu erfahren was in meiner Heimat so los ist.
    Also nun zu meinem Plan:
    Ich werde am 28. Juli mit drei weiteren Stipendianten, welche ich bereits in Vorbereitungsseminaren kennenlernen konnte, Richtung Indonesien aufbrechen und dann nach ca. 30 Stunden Flugzeit inklusive Zwischenstopps in Dubai und Jakarta in Yogyakarta landen. Yogyakarta liegt auf Indonesiens Hauptinsel Java und gilt als die Kulturhauptstadt Indonesiens. Dort werde ich für zwei Monate einen "Bahasa Indonesia" Sprachkurs belegen, sodass ich hoffentlich tief in das indonesische Leben eintauchen kann.
    Ende September treiben uns Indonesiens nicht durchschaubare Visaformalitäten für ein paar Tage aus dem Land hinaus nach Singapur. Hier gilt es dann, neben hoffentlich viel Sightseeing möglichst schnell ein neues Visum für die weitere Zeit in Indonesien zu beschaffen.
    Nach dem Kurztrip wird es dann also ernst und das Praktikum bei einer Organisation steht auf dem Programm. Ich bin bei meiner Suche nach einer passenden Praktikumsstelle eher zufällig auf die Organisation "Eco Flores" gestoßen, welche sämtliche soziale Organisationen auf der Insel Flores in einem Netzwerk vereint. "Eco Flores" hat mir schließlich angeboten mein Praktikum bei der Organisation "Bank Sampah" zu absolvieren. So recht weiß ich leider auch noch nicht, wie genau diese Organisation auf Flores arbeitet und was sie dort leistet, aber es soll ja schließlich auch ein kleines Abenteuer werden. Auf jeden Fall geht es um das Recycling von Plastic und die somit verbundenen Aufklärungsarbeit in Schulen und sonstigen Einrichtungen. Leider ist der Stellenwert des Umweltschutzes in dem asiatischen Raum deutlich niedriger als es bei uns in Europa der Fall ist. Wohnen werde ich dort nach meinen Informationen in einem kleinen Homestay bei einer älterern Dame Namens "Ibu Susi", welche auch gleichzeitig die "Geschäftsführerin" der Organisation ist.
    Vorraussichtlich steht zwischen dem Singapur-Kurztrip und der Weiterreise nach Flores noch ein Zwischenstopp für ein paar Tage auf Bali an, um mich vorab schon einmal über technische Lösungen hinsichtlich des Plastic Recyclings, bei einer weiteren Organisation zu informieren.
    Wie ihr hört habe ich bei der Reise einiges vor und bin sowas von gespannt ob es tatsächlich den Verlauf geben wird, was für Leute mir begegnen werden und natürlich auf all die schönen und vielleicht auch nicht so schönen Erfahrungen, welche ich sammeln werden darf oder auch muss. Bis dahin nutze ich jetzt noch die letzten Wochen für sämtliche Vorbereitungen und werde dann nach ein paar Tagen mal ein erstes "gut angekommen" aus der Ferne senden.

    Zuletzt noch: Der Reiseblog Indojunkie hat einen ganz schönen Bericht über "Ibu Susi" und Ihre Organisation geschrieben. Unten findet ihr den entsprechenden Link:

    https://indojunkie.com/bank-sampah-flores/
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  • Day 27

    Angekommen

    August 2, 2016 in Indonesia ⋅ ☀️ 34 °C

    So ein erstes Lebenszeichen aus Indonesien. Endlich angekommen! Nach circa Stunden Flugzeit und zahlreichen Verspätungen landete dann schließlich die Maschine auf dem kleinen Airport von Yogyakarta. Nach dem Aussteigen und dem ersten Hitzeschlag ging es dann schließlich übers Rollfeld Richtung Terminal, in der Hoffnung, dass alle Koffer heile und vollzählig den langen Weg geschafft hatten. Als schließlich alle Koffer ihre Besitzer gefunden hatten, stand auch schon wie vereinbart ein Fahrer von der Sprachschule bereit, um uns zu der im Vorfeld über Air BnB gebuchten Unterkunft für die ersten neun Tage zu bringen. Die erste Enttäuschung kann man sich vorstellen: Ein Telefonat mit dem Besitzer der Unterkunft stellte klar, dass es die Unterkunft schon seit längerem nicht mehr gibt. Somit ging es dann zunächst zur Sprachschule, wo dann jedoch schnell ein Hotel gefunden wurde. Die erste Nacht war also gerettet. Das Hotel zeigte sich jedoch als äußerst dreckig und schlecht, sodass in der Gruppe beschlossen wurde am nächsten Tag die Unterkunft zu wechseln. Nach zwei weiteren Nächten in einem anderen Hotel und zahlreichen Stunden des Suchens und Treffens mit vermeintlichen Maklern haben wir nun jedoch eine super Unterkunft gefunden. Mit den anderen drei Deutschen wohne ich nun in einem Haus mit großen Zimmern und einem sehr coolen Vermieter. Das Haus liegt in einer schönen Gegend am Rande der Stadt Yogyakarta, inmitten von Reisfeldern und lässt abends einen Blick auf den Sonnenuntergang hinter einem Vulkan zu. Ist schon ein wenig aufregend morgens bei ca. 34 Grad aus seiner Unterkunft zu kommen und einer alten Dame bei der Arbeit auf dem Reisfeld zuzusehen. Da die Entfernung zur Sprachschule inmitten der Stadt zu groß zum Laufen wäre, werden wir leider nicht drum rumkommen uns einen Roller zu mieten. Der Verkehr in diesem Land kennt einfach gar keine Regeln und gestaltet sich aufgrund von unzähligen Rollern sehr, sehr zäh. Naja somit fühlen wir uns dann doch vielleicht noch ein wenig mehr wie die indonesische Bevölkerung. Nun sind also fast alle Vorbereitungen abgeschlossen und die Zeit des Entdeckens und Einlebens kann beginnen.

    Der erste Eindruck:
    Was ist in Indonesien anders als in Deutschland??? ALLES. Wirklich einfach alles.
    DAS ESSEN: Ich habe das letzte bekannte Essen auf dem Flug nach Jakarta bekommen. Bestellt man hier ein Essen muss man davon ausgehen, dass es sehr scharf sein wird (Auch nach der Bitte "not spicy"). Aber natürlich ist es ja auch genau DAS weshalb ich mich auf den Weg in dieses Land gemacht habe. Es gibt keinen Bürgersteig, welcher nicht durch einen mobilen Verkaufsstand versperrt ist, an welchen meist frittierte Hühnersnacks oder süße Kleinigkeiten angeboten werden. Ebenfalls muss man nicht lange suchen, wenn einem nach frischen Obst ist. An den Obstständen werden gefühlt 100 verschiedene frische Obstsorten angeboten, wovon ich bereits in den ersten Tagen sämtliche fremde Sorten probiert habe. Eine absolut coole kulinarische Erfahrung.
    DIE MENSCHEN: Man sieht wirklich an jeder Ecke freundliche lächelnde Menschen. Sowohl die zahnlose Oma, als auch der kleine Junge scheinen sich immer wieder über uns anders aussehende Menschen zu freuen. Da diese Stadt nicht von sehr vielen europäischen Touristen besucht wird, sind wir oft eine wahre Attraktion, weshalb man des Öfteren um ein Foto mit den Einheimischen gefragt wird. Natürlich machen wir den Spaß immer gern mit, aber etwas komisch fühlt man sich schon. Die High-Fives welche kleine Kinder mit uns machen wollten kann ich bereits jetzt nicht mehr zählen. Als wir gestern das erste Mal mit dem Taxi vor unserem neuen Haus rausgelassen wurden, kamen sofort ca. 10 kleine Indonesier und Indonesierinnen, welche erstmal die neuen Nachbarn in ihrer Gegend begrüßen wollten. Ruck-Zuck standen dann auch mehrere Ältere um uns herum um uns zu begrüßen. Ich habe mich bisher noch kein mal bedroht oder aufgrund der Bevölkerung schlecht gefühlt und bin einfach angetan, wie glücklich und freundlich diese Menschen, bei dem Leben welches sie führen sind. Da denkt man schon mal drüber nach, ob manche Dinge welche man besitzt oder sich wünscht wirklich so wichtig sind.
    Zuletzt noch kurz:
    Gesundheitlich geht es mir bisher sehr gut, außer dass 34 Grad am Nachmittag doch sehr anstrengend sind. Das ungewohnte Essen hat sich zum Glück bisher auch noch nicht bemerkbar gemacht, was aus Erzählungen auch wohl nicht bei jedem der Fall ist.
    Ich bin sehr begeistert und mega überwältigt von den Eindrücken, welche ich seit der Landung auf dem kleinen Airport machen durfte und freue mich riesig auf die kommenden Monate. Morgen wird dann ein „Scooter“ gemietet und die Stadt und Umgebung im zähen Verkehr erkundet.
    So jetzt hab ich genug gebabbelt und stelle zuletzt noch nen paar erste Bilder ein, welche mich unteranderem mit meinen neuen Nachbarn beim Fußball spielen zeigen. (Und ja ich war beim Frisör, was sich ebenfalls als Abenteuer dargestellt hat). Ich werde dann demnächst mal wieder ein paar Zeilen schreiben und weitere Eindrücke erzählen.
    Bis dahin
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  • Day 41

    Die Sprachschule

    August 16, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 21 °C

    Nama saya Jan. Saya berasal dari Germana. Saya tinggal di Yogyakarta.
    Ja die ersten zwei Wochen Sprachkurs sind nun auch schon rum und die ersten Sätze prägen sich so langsam ein, wie z.B mein Name ist Jan. Ich komme aus Deutschland. Ich lebe in Yogyakarta. Jeden Tag geht es morgens um halb zehn ca. eine viertel Stunde mit dem Scooter Richtung Schule. Eine viertel Stunde voller Konzentration, Action und Erfahrungen (Der Verkehr ist wirklich einfach der Wahnsinn, völlig ohne Regeln aber doch erstaunlich flüssig und ohne Unfälle). Hier wird dann für 3 ½ Stunden fleißig Bahasa Indonesia gelernt. Die Sprachlehrer wechseln jede Unterrichtsstunde, was den Vorteil hat, dass wir möglichst viele Slangs lernen. Je nachdem wo die Sprachlehrerin aufgewachsen ist (Sulawesi, Flores, Borneo, etc.) hört man doch schon deutliche Unterschiede in der Aussprache. Neben der doch eigentlich recht simplen Sprache, lernen wir unfassbar viel über dieses Land von den durchweg freundlichen und offenen Lehrerinnen kennen. Leider zeigen nur ein Bruchteil der Vokabeln annähernd Ähnlichkeiten zu den deutschen Wörtern, was mir derzeit noch etwas zu schaffen macht. Aber durch viel Vokabel lernen und immer wieder Anwenden der Sprache, merkt man doch von Zeit zu Zeit wie immer mehr das Verständnis kommt. Später in Flores werde ich mit meinem Englisch nicht mehr weit kommen, was ein großer Antrieb ist diese Sprache möglichst gut zu beherrschen. Ein weiterer Riesenantrieb ist der Wille dieses Land und die Menschen kennen- und verstehen zu lernen. Die Menschen sind so offen und interessiert an so „exotischen Leuten“ wie uns und somit bringt jedes Gespräch wieder neue Geschichten.
    Die Bilder geben einen kleinen Einblick in das Leben in der Sprachschule, samt Motivationen durch Trinken frischer Kokosnussmilch.
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  • Day 42

    Der Vulkan ruft

    August 17, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 21 °C

    Das erste Wochenende stand an und die erste Tour sollte uns auch direkt alles abverlangen. Indonesien ist bekannt für seine vielen Vulkane, weshalb wir gleich am ersten Wochenende den 2.900 meter hohen Gunung Merapi besteigen wollten. Die Wanderung auf den Gipfel sollte in der Nacht erfolgen, sodass man den Sonnenaufgang von oben aus bewundern kann. Somit wurden wir um 22:00 Uhr von einem Fahrer des Veranstalters abgeholt, welcher uns in ca. 2 Stunden immer tiefer in den Dschungel bis auf ca. 1.600 Höhenmeter brachte. Nach einer kleinen Stärkung ging es dann schließlich mit eingeschalteten Kopflampen, zwei Tourguides (ausgerüstet mit Gummistiefeln und einer Packung Zigaretten) und nur bedingt geeigneter Ausrüstung los Richtung Aufstieg. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch keiner was uns die nächsten 4 Stunden des Aufstiegs erwartete. Der Aufstieg zeigte 1.300 Höhenmeter bei einer Wanderung von 6,7 Kilometern. Von Beginn an bis zum Gipfel verlief der „Weg“ keine 10 Meter über ein ebenes Stück. Zunächst ging es durch den Dschungel über zahlreiche Baumwurzeln und umgestürzter Bäume eine ganze Weile steil bergauf, was mir schon einiges abverlangt hatte. Da die Aufenthaltsdauer auf dem Gipfel bei ca. 5 Grad und starkem Wind zwischen Vulkanstaub nicht länger als eine halbe Stunde dauern sollte, wurde vor Beginn des steilsten Anstiegs schließlich noch ein Feuer durch den Guide entzündet. Nachdem sich dann alle nocheinmal aufgewärmt und der Schweiß getrocknet war ging es dann schließlich auf das im Nachhinein wirklich schlimmste Stück der Wanderung. Der Vulkan ist zuletzt 2010 ausgebrochen, weshalb ab nun der Untergrund zunächst aus knietiefem Vulkanstaub und zu guter Letzt aus abgekühltem, scharfkantigem Lava bestand. Vorbei an vielen Campern, welche sich die Tour schlauerweise in zwei Etappen aufgeteilt haben wurde es von Meter zu Meter spürbar kälter und die Energiereserven sanken auf ein Minimum. Lediglich der Gedanke nun auch den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu erleben trieb mich immer weiter. Oben auf dem Gipfel angekommen begann auch ziemlich zeitig die Dämmerung und die Sonne kam immer mehr zum Vorscheinen. Da Indonesien am Äquator liegt geht die Sonne das ganze Jahr über immer um ca. 6 Uhr auf und um 18 Uhr unter. Glücklicherweise zeigte sich der Himmel von seiner guten Seite und so bot sich ein absolut spektakuläres Bild, welches ich so noch nicht erleben konnte. Dass mich ein Sonnenaufgang mal so beeindrucken kann, hätte ich vorher nicht gedacht. Nachdem uns dann auch wirklich saukalt und alle Fotos geschossen waren ging es dann schließlich auf den genauso anstrengenden Rückweg Richtung Tourstation. Ein großer Vorteil war, dass es jetzt logischerweise hell war und man sich an manchen Stellen dachte „Oh Gott wie sind wir denn hier hoch gekommen?“ oder „Wie bescheuert sind wir eigentlich, dass wir mitten in der Nacht einen Vulkan hoch laufen um ein paar Minuten Sonnenaufgang zu sehen?“. Nach ca. 3 Stunden erreichten wir dann endlich und völlig erschöpft die Station und bekamen als Belohnung einen großen Bananenpancake und einen starken Kaffe.
    Im Nachhinein bleibt aber eine äußerst positive Erfahrung, weshalb ich eine solche Tour immer wieder machen würde. Auf den Bildern seht ihr den Sonnenaufgang und den letzten Teil der Strecke.
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  • Day 43

    Auf ins Paradies

    August 18, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    Dank der freundlichen Unterstützung der Sprachschule, können wir unsere Unterrichtszeiten sehr flexibel gestalten, sodass wir beliebig viele Stunden vorziehen bzw. nachholen können. Somit hieß es an dem zweiten Wochenende bereits am Donnerstag mittag „Hoch die Hände, Wochenende“. Es sollte abends mit dem Flieger auf die Nachbarinsel Bali gehen um nach einer Übernachtung im schönen Örtchen Jimbaran Richtung der Insel Nusa Penida aufzubrechen. Somit ging es dann Freitag in aller Früh (bei starkem Regen, wie es hier öfters mal der Fall ist) zum Hafen um von dort mit einem Speedboot nach Nusa Penida zu fahren. Als die Insel immer näher kam (schlagartig strahlend blauer Himmel, welcher auch bis zur Abfahrt keine Wolken zeigte), wurde schon gerätselt, ob die traumhaften Häuser oben auf der Klippe nicht eventuell unsere Herberge für die nächsten Tage sein könnten (Allerdings schien das aufgrund der Übernachtungskosten nicht wirklich realistisch). Doch bei der Buchung wurde tatsächlich ein sehr glückliches Händchen bewiesen und so holte uns am Hafen ein sehr kleines Boot ab und brachte uns rüber zu unserem privaten Anleger. Fix das luxuriöse Bambushaus erkundet ging es dann auch schnell zum Pool um endlich das erste Bintang (Indonesisches Bier) in Indonesien zu genießen. Da Java sehr muslimisch geprägt ist, ist der Verkauf von Alkohol sowohl im Supermarkt, als auch in Restaurants untersagt. Auf Bali hingegen leben zum Großteil Hinduisten und Buddhisten, weshalb der Alkoholverkauf dort legal ist. Irgendwie wirkte immer noch alles surreal. Der Blick von nahezu jeder Staelle im Haus ging raus auf den indischen Ozean und den Strand, samt Hafen (Hafen = ein kleiner Anleger). Die Abende wurden dann mit mal mehr und mal weniger Bintang auf dem Balkon ausgeklungen, welcher auch gleichzeitig als Schlafplatz dienen sollte. Die Insel wird bis jetzt noch durch wenig Touristen überrannt und so machten wir uns an einem Tag mit dem Roller auf die Insel zu erkunden. Zunächst ging es in einen richtig coolen Tempel, welcher sich nur durch einen kleinen Eingang betreten lässt. Die Besonderheit des Tempels ist, dass dieser in einer natürlichen Höhle befindet. Am Ende durften wir dann noch ein typisch Hinduistisches Ritual über uns „ergehen“ lassen, bei dem wir öfters mal mit heiligem Wasser geweiht wurden und anschließend unzählige Reiskörner in unserem Gesicht verteilt wurden. Als wir aus der Höhle hinauskamen, flitzten auch endlich die ersten kleinen Affen durch die Natur. Son kleiner Affe wäre schon was Feines als Mitbringsel nach Deutschland. Weiter ging es dann quer über die Insel über Straßen, welche bei uns höchstens als „Sehr steinige Waldwege“ durchgehen würden zu einem wunderschönen Strand. Dieser bot durch zahlreiche Palmen genügend Schatten, welcher jetzt auch bitter nötig war. Mit einer Kokosnuss unter einer Palme am Strand liegen, so stellt man sich ja eigentlich auch Indonesien vor. Bevor es dann wieder hieß „Rückflug antreten“ wurde noch das ein oder andere Bintang verzehrt und geschnorchelt, in der Sonne gelegen und die Natur genossen. Das Speedbrot brachte uns schließlich bei starkem Wellengang (manch einer hat sich übergeben müssen, Ich zum Glück nicht) wieder nach Bali, von wo aus wir dann den Flieger zurück nach Yogyakarta nehmen sollten. Alles in Allem eine Super Tour, welche bei dem hier herrschenden Lärm und Trubel sehr gelegen kam. So kann es weitergehen. Seit Dienstag heißt es nun wieder „Alltag“ und die Schulbank drücken.
    Wie ihr hört geht es mir nach wie vor sehr gut und ich genieße das doch etwas andere Leben an diesem Fleckchen Erde.
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  • Day 62

    Yogya und Umgebung

    September 6, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Nachdem ich mittlerweile auch meinen ersten Virus vor ein paar Wochen erfolgreich gemeistert habe, welcher mich für 3-4 Tage ins Bett verfrachtet hat, lass ich euch mal ein paar Wörter über Yogya und die Umgebung da. In der Sprachschule läuft es zunehmend besser, sodass mittlerweile die ersten Smalltalks mit den Einheimischen stattgefunden haben. So langsam fühle ich mich auch wirklich angekommen und sowas von sauwohl in diesem überaus geilen Land. Es sind immer mehr Dinge, welche mir mittlerweile als völlig normal vorkommen, wo ich vor ein paar Wochen noch mit großen Augen erstaunt war. Wenn zum Beispiel eine Familie bestehend aus bis zu 5 Personen auf EINEM Roller an einem vorbeifährt oder der Bürgersteig durch einen Schafshändler blockiert ist, welcher seine Ware direkt auf dem Bürgersteig angebunden hat. Jeder Tag bringt hier auch immer wieder neue Erfahrungen und macht doch alles irgendwie immer normaler. So langsam kommt dann auch die Zeit in der ich anfange die ersten Dinge aus Deutschland zu vermissen. Ich hätte ja nie gedacht, dass ich mich einmal über ein westlichesRestaurant mit lauter „weißen Touristen“ (hier nur Bolehs genannt) freuen würde. Es war wirklich ein wahrer Genuss ein Schnitzel mit Kartoffelpüree und Spinat zu essen ;) Ebenfalls gibt es bereits jetzt nach ca. 5 Wochen schon Dinge, welche man viel mehr aus Deutschland zu schätzen weiß. Am meisten fehlt mir komischerweise der Rhein, an welchem man sich einfach mal gemütlich nen Bierchen trinken oder nur so chilln kann. Paradoxerweise lebe ich ja derzeit in dem Land mit den meisten Inseln weltweit. Leider gibt es hier solche Orte nicht, da die Flüsse oder Bäche einfach sehr zugemüllt sind und Alkohol in der Öffentlichkeit auch verboten ist. Ebenfalls hat noch kein Indonesier etwas von einer Grünfläche wie z.B. einem Park gehört. Aber das ist natürlich alles meckern auf hohem Niveau und wer weiß wie es später auf Flores sein wird. Ich bin da sehr zuversichtlich, wenn man in die strahlenden Augen der Einheimischen guckt, wenn man Ihnen erzählt, dass man demnächst für vier Monate dort Leben wird. Fast alle sagen, dass es die Schönste der ca. 14.000 Inseln sei. Ich bin gespannt.
    Nachdem die letzten Wochenenden eher ruhig mit einer Tour zum Strand und zelten im Sand verbracht wurde, machten wir uns letztes Wochenende dann auch mal los raus aus der Stadt und ab in die Natur. Mit unseren Scootern machten wir uns dann am Samstagvormittag (leicht verkatert;)) auf Richtung einem Wasserfall, welcher ca. 1 Stunde Fahrzeit von unserem Haus entfernt liegt. Endlich mal die Stadt hinter einem lassen und durch einen ruhigen Dschungel laufen tat echt schon sehr gut. Angekommen am Wasserfall gings natürlich sofort in die Badehose und direkt mit einem Sprung ins kühle Wasser. Das sind so Momente in denen man dann doch denkt „Eigentlich ganz schön hier“. Nachdem sich dann alle ausreichend abgekühlt hatten gings dann schließlich weiter zum nächsten Wasserfall durch die Wälder rund um Yogya. Angekommen fühlte man sich wie in einem tropischen Spaßbad aus Deutschland, mit den typischen weißen Felsen und nachgemachten Palmen. Doch es fehlte das Dach und man merkte schnell, dass man sich wirklich am einem sehr schönen Ort befindet. Bevor es um sechs Uhr wieder dunkel wurde (Da Indonesien auf dem Äquator liegt, ändern sich die Zeiten des Sonnenauf- und untergangs über das Jahr nicht) gings dann auch schon wieder Richtung Stadt. Nach einem ausgiebigen (natürlich sehr scharfen) Essen gönnten wir uns schließlich noch eine Massage (für umgerechnet ca. 5€ /Std.) um wieder neue Energie für den nächsten Tag zu sammeln. Den Sonntag wollten wir dann in der Batikstadt Solo verbringen, wohin wir mit dem Zug ca. 1 Stunde fahren wollten. Jedoch gestaltete sich die Zugfahrt leider doch normaler als alle zuvor vermutet hatten.
    Batik ist nicht die bei uns bekannte Art T-Shirts zu färben, sondern eine traditionelle, sehr anspruchsvolle Art Kleidung zu bemalen. Hierbei wird zunächst mit einer Art Pfeife flüssiger Wachs als Kontor auf einen Stoff aufgetragen, welcher später die Umrisse der Konturen zeigt. Nachdem das Wachs ausgehärtet ist, wird mit einem Tupfer dann Farbe auf die Felder aufgetragen, wobei das Wachs das Verlaufen der Farben verhindert. Später wird das Wachs dann aus dem Stoff ausgewaschen und es ergeben sich die gewünschten Muster. In der Stadt gab es dann auch die Möglichkeit dies selbst auszuprobieren, was mir so mittel gut gelungen ist und außer großen Brandblasen an Zeigefinger und Mittelfinger kein wirklich gutes Ergebnis hervorbrachte. Ob es an den Nachwirkungen vom Freitagabend lag oder ich einfach für diese Tätigkeit nicht geschaffen bin, weiß ich auch noch nicht. Jedenfalls wurde dann noch ein traditionelles Hemd gekauft, ein wenig die Stadt erkundet, um den Abend dann bei einem sehr guten Essen in Yogyakarta gemeinsam mit einem Sprachlehrer ausklingen zu lassen.
    Für das nächste Wochenende sind schon wieder Flüge gebucht und es wird der nächste Teil dieses riesigen Landes erkundet. Dann werde ich auch wieder einen neuen Bericht schreiben.
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  • Day 69

    Sulawesi - Schnorcheln mit Haien

    September 13, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 24 °C

    Wieso drei Einträge für einen Kurzurlaub??? Weil diese Insel mich derart beeindruckt hat, wie es bisher selten ein Ort geschafft hat.
    Da Indonesien mit ca. 14.000 Inseln das größte Archipel der Welt ist, möchte ich natürlich so viele Inseln wie möglich während meiner Zeit hier erkunden. Wie sich bereits auf Bali gezeigt hat, bietet jede Insel auch wieder völlig andere Kulturen und zeigt so die Vielfältigkeit dieses unfassbar großen Landes. Bis zur „Nachbarinsel“ Sulawesi und deren Hauptstadt Makassar sind es ca. 1.300 km und 2 Stunden Flugzeit. Die Sprachschule zeigte sich wieder einmal kooperativ und so hieß es auch letztes Wochenende bereits donnerstags mittags „Hoch die Hände Wochenende“. Nach der Sprachschule schnell die Rucksäcke gepackt und auf mit dem Scooter zum örtlichen Flughafen, denn nachmittags um 16:00 startete die Maschine Richtung Sulawesi. Nach der Landung mussten wir dann leider noch ca. 5 Stunden bis spät in die Nacht mit dem gemieteten Fahrer und dem Auto Richtung „Pantai Bira“ fahren, welcher laut Reiseführer ein sehr schöner Ort im Süden der Insel sein sollte. Um halb drei angekommen hieß es dann nur noch schlafen. Nachdem im Vorfeld nicht wirklich Pläne geschmiedet wurden, kam uns eine Begegnung mit 3 Indonesiern gerade recht, welche einen Schnorchel Trip auf benachbarte Inseln gebucht hatten und uns fragten ob wir nicht auch Lust hätten mit Ihnen den Tag zu verbringen. Kurz die wichtigsten Dinge gepackt, saßen wir auch schon auf einem kleinen Kutter, welcher und zu dem ersten Riff brachte. Die Unterwasserwelt dort zeigte schon einiges von der Schönheit des Indischen Ozeans, wie zum Beispiel unzählige „Nemos“ und sonstige bunte Fische. Das Highlight war dann jedoch der zweite Spot, an welchem wir plötzlich in ein paar Metern Tiefe einige Haie sehen konnten. Diese waren ca. 1 – 1,5 Meter groß und machten schon ein wenig mulmiges Gefühl, bei dem obligatorischen Check, in welcher Entfernung sich unser Kutter befindet ;). Schon eine sehr coole Erfahrung mit diesen Tieren ein paar Minuten zu schwimmen. Nachdem die Haie dann das Weite gesucht und sich nicht weiter für die weißen Menschen an der Oberfläche interessierten, gings dann auch zurück aufs Boot und für ein geiles Nasi Goreng und ein kühles Bintang auf eine traumhafte Insel. Im Schatten machten sich dann doch erste Auswirkungen der knallenden Sonne bemerkbar, weshalb der letzte Schnorchelgang leider ohne mich stattfinden musste und ich stattdessen nen Mittagsschläfchen auf dem leicht schwankenden Kutter abhalten durfte (Gibt schon schlechtere Orte um zu pennen). Abends dann noch schnell Scooter für die Erkundungstour am nächsten Tag gebucht und nach ein paar weiteren kühlen Bintang fiel ich auch schon erschöpft aber doch ein wenig geflasht ins Bettchen ;). Das Mieten von Scootern oder z.B einem Fahrer gestaltet sich hier angenehm unklompiziert, sodass nix unterschrieben oder ein Ausweis vorgezeigt werden muss. Hierfür wird natürlich auch ein großes Vertrauen Fremden gegenüber vorausgesetzt, macht die Sache jedoch auch erheblich einfacher.
    Sulawesi – Zu Besuch bei den Bootsbauern
    Ausgeschlafen das übliche Frühstück bestehend aus einer Tasse Kaffe und einem Bananapancake im homestay diniert ging es auch schon einer Straße am Strand entlang zu den traditionellen Bootsbauern auf Sulawesi. Angekommen an einem „Industriestrand“ waren auch schon zahlreiche Einheimische Handwerker dabei, Holzboote (wobei die Boote eher die Bezeichnung Schiffe verdienen) Stück für Stück zusammenzubauen. Die Größe dieser Gefährte war wirklich überwältigend und die für uns eher primitiven Werkzeuge ebenso. Die Bauzeit eines Schiffes beträgt ca. 1 Jahr mit 8 Arbeitern. Nachdem wir den Arbeitern ein paar Minuten bei Ihrer „Arbeit“ zugeschaut und die ersten Fotos im Kasten waren, lud uns auch schon einer der Arbeiter ein, ins Innere eines halbfertigen Schiffes mitzunehmen. Über eine kleine Holzleiter stiegen wir dann auch ins Bootsinnere hinab und wurden über die traditionelle Handwerkskunst informiert. Im Inneren dann ein Eindruck auf der Arche Noah zu sein. Die letzten Fotos geschossen hieß es dann aufsatteln und über schlaglochübersähte Straßen weiter in ein ebenfalls für den Bootsbau bekanntes kleines Stranddorf. Hier reihten sich dann unzählige „Werften“ aneinander, auf denen für indonesische Verhältnisse hart gearbeitet wurde. Im Gegensatz zu den vorherigen Schiffen wurden hier mehr private Luxusyachten zusammengezimmert. Bei diesen Yachten wird jede Verbindung nur durch Holzkeile getragen, wodurch ein kompletter Verzicht auf Nägel oder Schrauben möglich ist. Auf einem kleinen Steg angekommen, lud uns der nächste Arbeiter, welcher gerade mit seinem Team den Innenausbau einer Yacht für einen Schottischen Auftraggeber fertigstellte, ein uns auf dem Boot umzuschauen. Wie so oft gestaltete sich die Überquerung der ca. Meter Wasser bis zum Boot mal wieder als kleines Abenteuer und so mussten wir uns mit einem Floß aus Styropor zum Boot rüber hangeln. Sehr interessant zu sehen wie eine zukünftige Luxusyacht, übersäht von Zigarettenstummeln der Arbeiter und Farbresten, im Rohbau aussieht. Hier war also noch einiges zu tun, was bei der indonesischen Arbeitsweise durchaus noch Jahrzehnte dauern kann. Das nächste Ziel sollte ein Berg im Inneren der Insel sein, welches wir jedoch aufgrund der üblichen unterschätzten Entfernung nie erreichten. Wir fallen hier in Yogyakarta als weiße Europäer schon sehr viel auf, was uns bei Instagram und Facebook schon zu so einigen Einträgen verholfen hat, aber auf Sulawesi waren wir die größte Attraktion. Fast Jeder rief uns „Hey Mister“ zu und sobald wir nur eine Minute einen Stopp im tiefsten Wald einlegten, versammelten sich innerhalb von Minuten zahlreiche Dorfbewohner um uns herum um die „Außerirdischen“ nach einem Foto und sonstigen Lebensinhalten zu fragen. Irgendwie lustig, befremdlich und später auch nervig. Beim letzten Stopp lud uns dann auch ein Dorfbewohner auf einen Kaffe in sein Haus ein, welches wir natürlich dankend annahmen. Bereits im Vorfeld der Reise habe ich einiges zu Verhaltensmustern der indonesischen Bevölkerung gelesen, welche sich hier stark wiedererkennen ließen. Die Frau des offenbar sehr gläubigen Moslems wurde in die Küche geschickt, wo sie den Gästen Kaffe zubereiten musste, während der Mann sich mit uns ins Wohnzimmer gesellte. Nach kurzer Zeit brachte uns die Dame dann auch den Kaffe mit Plätzchen und betrat das Wohnzimmer bis zum Ende unseres Besuches nicht mehr. Schade, dass es solche Verhaltensmuster heute noch geben muss. Während unseres Besuches kamen dann immer mehr Kinder ins Wohnzimmer, bis sich schließlich (Ich habe durchgezählt) 25 Kinder um uns herumsprangen um möglichst viel von den „Außerirdischen“ zu sehen. Auf dem Rückweg zum Homestay dann noch ein paar Mal „Hey Mister“ „Hey Mister“ zurückgerufen und bei einem kurzen Stopp den Sonnenuntergang hinter unserem eigentlichen Ziel verfolgt, betraten wir dann wieder unser trautes Heim. Das zweite Mal völlig geflasht ließen wir den Tag bei einem kühlen Erfrischungsgetränk und einem sehr guten Burger ausklingen.
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  • Day 69

    Sulawesi – Zu Besuch bei den Bootsbauern

    September 13, 2016 in Indonesia ⋅ 🌬 17 °C

    Ausgeschlafen das übliche Frühstück bestehend aus einer Tasse Kaffe und einem Bananapancake im homestay diniert ging es auch schon einer Straße am Strand entlang zu den traditionellen Bootsbauern auf Sulawesi. Angekommen an einem „Industriestrand“ waren auch schon zahlreiche Einheimische Handwerker dabei, Holzboote (wobei die Boote eher die Bezeichnung Schiffe verdienen) Stück für Stück zusammenzubauen. Die Größe dieser Gefährte war wirklich überwältigend und die für uns eher primitiven Werkzeuge ebenso. Die Bauzeit eines Schiffes beträgt ca. 1 Jahr mit 8 Arbeitern. Nachdem wir den Arbeitern ein paar Minuten bei Ihrer „Arbeit“ zugeschaut und die ersten Fotos im Kasten waren, lud uns auch schon einer der Arbeiter ein, ins Innere eines halbfertigen Schiffes mitzunehmen. Über eine kleine Holzleiter stiegen wir dann auch ins Bootsinnere hinab und wurden über die traditionelle Handwerkskunst informiert. Im Inneren dann ein Eindruck auf der Arche Noah zu sein. Die letzten Fotos geschossen hieß es dann aufsatteln und über schlaglochübersähte Straßen weiter in ein ebenfalls für den Bootsbau bekanntes kleines Stranddorf. Hier reihten sich dann unzählige „Werften“ aneinander, auf denen für indonesische Verhältnisse hart gearbeitet wurde. Im Gegensatz zu den vorherigen Schiffen wurden hier mehr private Luxusyachten zusammengezimmert. Bei diesen Yachten wird jede Verbindung nur durch Holzkeile getragen, wodurch ein kompletter Verzicht auf Nägel oder Schrauben möglich ist. Auf einem kleinen Steg angekommen, lud uns der nächste Arbeiter, welcher gerade mit seinem Team den Innenausbau einer Yacht für einen Schottischen Auftraggeber fertigstellte, ein uns auf dem Boot umzuschauen. Wie so oft gestaltete sich die Überquerung der ca. Meter Wasser bis zum Boot mal wieder als kleines Abenteuer und so mussten wir uns mit einem Floß aus Styropor zum Boot rüber hangeln. Sehr interessant zu sehen wie eine zukünftige Luxusyacht, übersäht von Zigarettenstummeln der Arbeiter und Farbresten, im Rohbau aussieht. Hier war also noch einiges zu tun, was bei der indonesischen Arbeitsweise durchaus noch Jahrzehnte dauern kann. Das nächste Ziel sollte ein Berg im Inneren der Insel sein, welches wir jedoch aufgrund der üblichen unterschätzten Entfernung nie erreichten. Wir fallen hier in Yogyakarta als weiße Europäer schon sehr viel auf, was uns bei Instagram und Facebook schon zu so einigen Einträgen verholfen hat, aber auf Sulawesi waren wir die größte Attraktion. Fast Jeder rief uns „Hey Mister“ zu und sobald wir nur eine Minute einen Stopp im tiefsten Wald einlegten, versammelten sich innerhalb von Minuten zahlreiche Dorfbewohner um uns herum um die „Außerirdischen“ nach einem Foto und sonstigen Lebensinhalten zu fragen. Irgendwie lustig, befremdlich und später auch nervig. Beim letzten Stopp lud uns dann auch ein Dorfbewohner auf einen Kaffe in sein Haus ein, welches wir natürlich dankend annahmen. Bereits im Vorfeld der Reise habe ich einiges zu Verhaltensmustern der indonesischen Bevölkerung gelesen, welche sich hier stark wiedererkennen ließen. Die Frau des offenbar sehr gläubigen Moslems wurde in die Küche geschickt, wo sie den Gästen Kaffe zubereiten musste, während der Mann sich mit uns ins Wohnzimmer gesellte. Nach kurzer Zeit brachte uns die Dame dann auch den Kaffe mit Plätzchen und betrat das Wohnzimmer bis zum Ende unseres Besuches nicht mehr. Schade, dass es solche Verhaltensmuster heute noch geben muss. Während unseres Besuches kamen dann immer mehr Kinder ins Wohnzimmer, bis sich schließlich (Ich habe durchgezählt) 25 Kinder um uns herumsprangen um möglichst viel von den „Außerirdischen“ zu sehen. Auf dem Rückweg zum Homestay dann noch ein paar Mal „Hey Mister“ „Hey Mister“ zurückgerufen und bei einem kurzen Stopp den Sonnenuntergang hinter unserem eigentlichen Ziel verfolgt, betraten wir dann wieder unser trautes Heim. Das zweite Mal völlig geflasht ließen wir den Tag bei einem kühlen Erfrischungsgetränk und einem sehr guten Burger ausklingen.Read more

  • Day 70

    Sulawesi – Am Paradiesstrand

    September 14, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Bevor es am Montag wieder zurück nach Yogyakarta gehen sollte, stand uns der letzte Tag bevor, mit der Frage ob das bisher Erlebte auf Sulawesi wohl noch getoppt werden kann. Ja es sollte nochmal der krönende Abschluss eines außergewöhnlichen Kurztrips werden. Der erste Stopp führte uns zu einem nicht besonders tollen (Laut Reiseführer absoluten Highlight) Strand, welcher von Klippen umgeben ist. Es stellte sich leider als absoluter Touristenort mit zahlreichen Verkaufsständen heraus, weshalb es dann auch schnell weiter zu einem cooleren Strand gehen sollte. Der Weg führte uns durch schöne Wälder und kleine typische Dörfer zu einem wirklich sehr coolen Strand. Im Süden von Sulawesi findet man noch die traditionellen Häuser, welche auf einer Art Stelzen gebaut sind, welche das Erdgeschoss der Häuser darstellen. Genutzt werden diese als Ställe, zum Trocknen von Wäsche und zum Kochen am offenen Feuer (Irgendwie unvorstellbar so zu leben, hat aber sicher auch durchaus was). Leider blieb uns ein Besuch in der ersten Etage eines solchen Hauses verborgen, weshalb ich nur vermuten kann, dass sich hier die restlichen notwendigen Räume wie Waschraum und Schlafzimmer befinden. Ebenfalls sehr cool auf Sulawesi ist, dass überall Ziegen und Kühe rumlaufen, weshalb man beim Rollerfahren stark konzentriert sein muss, um nicht in einen Crash mit einer Ziege zu geraten (Da merkt man wirklich, dass man am anderen Ende der Welt ist). Vorbei an Kindern, welche bereits mit den Hühnern, welche für den folgenden Tag des Opferfestes der Muslime geholt wurden und zahlreichen High Fives erreichten wir dann auch unseren Zielort. Der Strand sah aus wie aus dem Reisekatalog und wurde gesäumt von zahlreichen Palmen und einer einsamen Schaukel, welche sich natürlich top als Fotomotiv eignete. Hier konnte dann auch mal wieder im warmen indonesischen Ozean gepaddelt werden, bevor es dann noch zu einem letzten Strand gehen sollte. Den Roller abgestellt, sah man schon aus der Ferne, das sich Richtung Wasser irgendetwas Daumengroßes in riesiger Stückzahl bewegt. Als wir das Ganze aus nächste Nähe betrachteten, stellt sich heraus, dass hier tausende von kleinen Krebsen aufgrund der herrschenden Ebbe auf Nahrungssuche sind. Ein Unfassbares Bild, wie sich ein ganzer Schwarm an Land in Bewegung setzt und sobald sich die Schritte eines Menschen nähern innerhalb von Sekunden alle Krebse (bis auf wenige, wahrscheinlich nicht so ganz schlaue) ohne Spuren im Sand verschwinden. Ein weiteres Highlight dieses Strandes, ein altes Boot, welches in Schräglage auf dem Strand lag. Dies sorgte dann wirklich für den absolut perfekten Traumstrand, weshalb auch ein paar Minuten des Genießens an dieser geilen Stelle angebracht waren. Jetzt endgültig geflasht ging es dann zurück ins Homestay mit natürlich...unzähligen „Hey Mister“. Am Ende bleibt der Eindruck einer unfassbar schönen Insel, auf die ich während meiner Zeit hier auf jeden Fall nochmal zurückkehren möchte (Dann nochmal weiter in den Norden).Read more

  • Day 80

    Ein letzter Bericht aus Yogya

    September 24, 2016 in Germany ⋅ 🌫 6 °C

    Wo sind die ersten zwei Monate fernab der Heimat hin??? Die Frage stellt sich mir derzeit immer wieder! Dass die Zeit in diesem Land sehr schnell umgehen wird, war mir im Vorfeld schon klar, aber dass es so schnell gehen wird nicht wirklich. Wenn ich jedoch auf die letzten zwei Monate zurückblicke und auch die bisherigen Einträge hier lese, habe ich ja doch schon eine Menge erlebt. Irgendwie ist Vieles schon mehr oder weniger zur Normalität geworden. Gestern hieß es dann ein letztes Mal Richtung Sprachschule fahren und die letzte Grammatik dieser, für mich doch nicht ganz so einfachen Sprache, zu lernen. Als dann noch einmal reflektiert wurde, was wir schon alles gelernt haben, wurde mir klar, dass ich die Sprache eigentlich doch schon ganz gut beherrsche. Zuletzt gab es dann noch ein offizielles Zertifikat, welches jedem individuell seine Fähigkeiten bescheinigt. Nach unzähligen Abschiedsfotos gemeinsam mit den Lehrern hieß es dann „Sampai jumpa“, was so viel heißt wie „Bis irgendwann mal“. Trotz sehr, sehr viel Lernaufwand muss ich sagen, dass die Zeit in der Sprachschule sehr cool war und die Sprachlehrer durchweg hilfsbereit und freundlich waren. Ebenfalls super cool war es, dass uns unfassbar viel von der Indonesischen Kultur beigebracht wurde, was mir in den kommenden Monaten sicherlich viel helfen wird, dieses Land zumindest ein bisschen zu verstehen.
    Am Dienstag wird es dann für unsere Gruppe nach Singapur gehen, um dort ein neues Visum für die kommenden Monate zu beschaffen. Nach drei Tagen in der hochmodernen Metropole, welche nach der letzten Zeit, sicher nochmal ganz was anderes sein wird, geht es dann (hoffentlich mit gültigen Visum) zurück nach Jakarta. Ab Jakarta wird sich unsere Gruppe dann trennen und jeder zu seinem Praktikumsplatz reisen. Für mich geht es dann für drei Tage nach Bali (Ubud), um mich dort im Vorfeld bei einer Organisation ein wenig über Möglichkeiten des Plastik Recyclings zu informieren. Okay, natürlich werde ich mir auch noch einen Tag Zeit nehmen um mir die Künstlerstadt, welche ich vor drei Jahren bei meinem Bali Urlaub schon einmal besuchen konnte, genauer anzuschauen. Mit hoffentlich vielen Informationen wird es dann endgültig nach Flores gehen, um dort bei einer „Bank sampah“ übersetzt „Müllbank“ zu arbeiten. Was ist eine „Bank sampah“??? Das Prinzip einer solchen Müllbank ist eigentlich ganz einfach: Menschen mit weniger Geld haben die Möglichkeit auf der Straße Plastikmüll zu sammeln und diesen bei einer Bank sampah abzugeben. Dort haben sie ein Konto (Ähnlich wie ein Bankkonto), auf welches für eine bestimmte Menge Müll ein bestimmter Betrag gutgeschrieben wird. Mit diesem Konto haben sie dann die Möglichkeit Essen oder Strom zu kaufen. Der staatliche Stromversorger bietet für solche Zwecke extra vergünstigte Konditionen an, was im Hinblick auf den Umweltschutz natürlich durchaus positiv ist. Somit hilft eine Bank sampah etwas gegen die riesigen Müllmassen auf den Straßen zu tun und gleichzeitig ärmeren Menschen zu helfen. Wie das alles im Detail aussieht und was schließlich meine Aufgaben sein werden, werde ich dann hoffentlich erfahren, wenn ich mit meiner Arbeit begonnen habe. Laut ersten Infos werde ich mich sowohl mit Maschinenentwicklung für das Plastik Recycling beschäftigen, als auch in öffentlichen Einrichtungen wie z.B. Schulen Aufklärungsarbeit betreiben. Die bisherigen Eindrücke haben gezeigt, dass es noch sehr, sehr viel Arbeit benötigt, um das Bewusstsein der Menschen für ein bisschen Umweltschutz zu schaffen.
    Ich bin super gespannt was mich auf Flores erwarten wird und hoffe ein wenig dazu beitragen zu können, dass dieses wunderschöne Land, in ein paar Jahren noch so aussieht wie jetzt und nicht durch die Menschen komplett zerstört wird. Ebenfalls bin ich sehr gespannt, wie ich dann komplett alleine klarkommen werde und wie ich es schaffen werde, das bisher erlernte anzuwenden.
    P.s: Seit ca. zwei Wochen sind die ersten Auswirkungen der kommenden Regenzeit zu spüren. Leider hat es in dieser Woche nicht allzu weit von uns entfernt das erste Unglück mit 22 Toten durch Überschwemmungen gegeben. Yogya ist von diesen Überschwemmungen verschont geblieben und ist es meines Wissens nach in den letzten Jahren auch. Ich fühle mich hier jederzeit sehr sicher und versuche auch ein wenig gefährliche Situationen zu erkennen und zu meiden. Allzu kein Grund zur Beunruhigung. Laut Aussage eines Sprachlehrers, welcher ursprünglich von der Insel Flores kommt, soll die Regenzeit dort auch deutlich weniger ausgeprägt sein, als es hier der Fall ist.
    Es bleibt für mich also weiter spannend. Der nächste Bericht kommt dann von der hoffentlich noch sonnenverwöhnten Insel Flores. Unten seht ihr noch ein paar Bilder aus der Sprachschule.
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