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  • Day 1,176

    Anpassung statt Aufregung statt Angst

    April 20, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 9 °C

    Huhu ihr Lieben Reise- und Lebenslustigen!

    Da dies ein öffentlicher Reiseblog ist und ich eigentlich Ende März bis Mitte April während meines geplanten UK Trips längst hätte hier schreiben sollen , melde ich mich mal aus dem (home)Off (ice).

    Ich mach zwar entgegen diesen mäßig lustigen Wortspiels kein home office, doch auch an mir ging die aktuell ausgerufene Corona Pandemie logischerweise nicht vorbei, zu der ein sich äußern als Blogger durchaus von Nöten ist, wie ich finde.

    Aber keine Sorge, ich werde Euch nicht mit meiner subjektiven Meinung über den Virus, die WHO oder die Beschlüsse der Regierung zuspamen. Die meisten Menschen unterliegen gerade einer reizüberflutenden und verunsichernden Nachrichtenflut rund um das Thema.
    Da die mich selbst nervt und ich in diesen Tagen erstrecht dafür bin die neu gewonnene Zeit nicht für das Verzweifeln über die aktuelle Lage zu verschwenden, sondern für Dinge zu nutzen, für die sie immer zu wenig zu sein schien, will ich hiermit auch nur aufzeigen, wie ich sie so nutze.
    Und n paar alternative Medien sowie neue kulturelle Errungenschaften präsentieren (siehe Links am Ende! :)

    Ich lebe momentan nach dem Prinzip "ANPASSUNG STATT ANGST UND STATT AUFREGUNG", was bedeutet, dass ich optimistisch die neuen Möglichkeiten in gewissen auferlegten Beschränkungen zu sehen versuche.
    Mehr Zeit zuhause, Gelegenheit meine rund 20 Mitbewohner besser kennen zu lernen, den Garten festivaltauglich zu gestalten, einen hauseigenen Literaturclub zu gründen, besser Gitarre und Singen zu lernen, mal wieder zu basteln, zu lesen, sich mit Freunden (ggf. mit Sicherheitsabstand) zu treffen, die man ewig nicht gesehen hat, kochen und nähen optimieren, renovieren, aussortieren, gemeinsam draußen Sport zu machen, die Bikinifigur und Sommerbräune schon im April erreichen, Selbstversorger werden, merken, dass viele wirtschaftliche Betriebe einem nicht fehlen...

    Ich hab leicht reden, da mich die Krise v.a. wirtschaftlich nicht schädigt, Aaaaaber was das "up to date" sein angeht, bin ich im Punkto Petitionen und Hilfsaktionen bestens informiert:

    Wer auf Helfen und Abwechslung oder auf für die gute Sache einstehen Lust hat, kann sich hier für

    👉Risikogruppen
    https://www.quarantaenehelden.org/#/
    👉🏼Bauern
    https://bauersuchthilfe.de/?fbclid=IwAR2ZSCzSPx…
    👉🏾Lernende und Lehrende an Hochschulen
    https://www.nichtsemester.de/cbxpetition/offene…
    In Not engagieren :)

    🏪Wer den Einzelhandel in seiner Hood unterstützen möchte, kann hier Gutscheine, die bei Wiedereröffnung einlösbar sind, kaufen:
    https://helfen.gemeinsamdadurch.de

    🗯️Wer seine Stimme für den Erhalt der Demokratie, gegen Zwangsimpfungen oder sonstiges abgeben möchte, ist bei change.org an der richtigen Adresse.

    ✨Darüber hinaus gab es von der "Fridays for Future" Strömung am vergangenen Freitag bereits einen digitalen Workshop unter dem Titel "Fridays for what (FFW), bei dem über die Anwendung Zoom perspektivisch und mit einer Brise Idealismus und Utopie Gedanken angestellt wurden, wie wir in Zukunft leben möchten/können/sollten. Sicher wird es noch ähnliche Workshops geben. Stay tuned!

    📞Ansonsten blühen ja gerade Skype Calls, Discord Poetry Slams, Live Konzerte oder Shows auf Youtube oder Instagram auf und und und 🎤🎶 Seeeehr empfehlenswert.
    In der "Krise" steckt also eine absolute Chance wie auch Seom auf den Punkt bringt

    https://m.youtube.com/watch?v=YoG8PNXd-Yo.

    🎶N witzigen Song zum Thema lieferte neulich auch SDP in dem "Vom Freitag auf Montag" umgedichteten Hit:

    https://m.youtube.com/watch?v=GapjNx4roeM

    Das Positive sehen und keine Angst zu haben sowie sich nicht am Laufenden Band über Regelungen und Beschlüsse, die man nicht ändern kann aufzuregen, ist das eine. Es hilft auf jeden Fall, um nicht zu verzweifeln oder verrückt zu werden, falls man es nicht schon ist ;) Anderseits muss ich mein Prinzip modifizieren und möchte mich nicht komplett gegen "Aufregung" aussprechen.
    Denn mit dem Prinzip "ANPASSUNG STATT AUFREGUNG" wäre man beispielsweise im Deutschland von 1938 einer der zahlreichen Menschen gewesen, die sich mit den Umständen und Ungerechtigkeiten aufgrund von Hilflosigkeit zufrieden gaben. Stellen wir uns vor, unsere Enkel lernen in 50 Jahren etwas über die Auswirkungen und politischen Beschlüsse der weltweiten Corona-Pandemie. Was würden sie lernen? Wo würden sie stutzig werden?
    Ein gewisses Maß an Aufregung ist von Nöten, um als mündige Bürger einer Demokratie Gebrauch von seinen Rechten zu machen und zu hinterfragen, was gerade abgeht.
    In der Krise eine Chance, zum Umbruch, zum Wandel. Die Natur scheint zu erwachen, tun wir es auch!

    Hiermit möchte ich verdeutlichen, dass man auch die öffentlich-rechtlichen mal hinterfragen und sich Informationen nicht nur vom RKI beschaffen und diese hinnehmen sollte. Blind auf die
    Regierung vertrauen hat uns noch nie weitergebracht.
    Demnach kann ich auch Mal die ersten Minuten dieses Videos vom (zugegebenermaßen umstrittenen und mit gleicher Vorsicht wie alles andere zu genießenden) Rapper Kilez More empfehlen
    https://m.youtube.com/watch?v=rRAUWYRuc10
    Oder mal was zum Lesen
    https://atlas-initiative.de/offener-brief-an-di…

    Die Krise bringt viele auseinander, dadurch irgendwie wieder zusammen (vermeintliche Solidarität!?) , aber sorgt auch für polare Diskussionen und gespaltene Meinungen.
    Jeder sollte sich nicht zu ernst nehmen, andere Meinungen nicht verurteilen, sich vielseitig belesen. Vor allem bevor er sich argumentativ in den Debattenkrieg stürzt, sich erhaben fühlt oder vereinzelt gelesene Meinungen oder Floskeln runterbetet. Das gilt vor allem für extreme Meinungen, sei es das Leugnen des Virus oder plump auf anderer Seite nur die Corona Hashtags #westayhome #wirschaffendas unhinterfragt zu verwenden. Man kann nicht nicht kommunizieren, und deswegen tue ich es hier.

    Für mich gilt #thinkswisely #thinkspositive #act #gooutside #healthylifestyle #useyourtime #thechangestartsnow #spreadlove

    Ganz viel Liebe in dieser verrückten Ära!
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  • Day 5

    Hänger oder Abenteurer?

    October 11, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 18 °C

    Beim Reisen stellt sich stets die Frage, wie man reist, den fernab des Alltags tun sich dem Menschen ganz neue Möglichkeiten und zahlreiche Freiheiten und Entscheidungen auf.

    Wenn man so in den Tag hineinlebt wie wir, assoziieren das viele Leute mit einem Hängerlifestyle, ich auch manchmal.

    Der umgangssprachlich so bezeichnete und meist leicht negativ konnotierte "Hänger" macht den Anschein, nicht zu wissen, was er vom oder im Leben will. Er wirkt planlos und oft resultiert daraus, dass man ihm eine gewisse Gleichgültigkeit oder ein Desinteresse ggü. seiner Umwelt unterstellt, weil er erwartungslos den Tag auf sich zukommen lässt, statt diesen gewaltsam zu packen und mit einem Zeitschema und wichtig klingenden ToDo's und Tageszielen zu versehen.
    Doch auch wenn einiges davon wahr sein mag und der "Hänger" morgens nicht weiß, wo er abends schläft, so weiß oder lernt er durch diesen Lebensstil doch einiges, aber bevor ich hier leere Worthülsen raushaue, erstmal zu uns.

    Da ich auf der Fahrt Richtung Kroatien 🇭🇷 bzw. Slowenien 🇸🇮 (wie fuhren einfach so weit es uns beliebte) gestand ich, dass ich selten soooo spontan reisen und lieber einen Grundplan habe, von dem auch gerne abgewichen werden darf, wohingegen Nate darauf pochte so wenig wie möglich zu planen, um maximales Freiheitsgefühl zu haben. Daraus resultierte die Diskussion, ob wir Hänger seien oder nicht? Beim Überdenken unserer Reiseerlebnisse zeigte sich jedoch, wir genossen durch diese Art des Reisens jeden Moment noch mehr, wir beobachteten Tiere und Pflanzen mit einer kindlichen Begeisterungsfähigkeit und Neugier. Ein Philosoph hätte unsere Art des Umweltbetrachtens als staunenden Beobachter beschrieben und gelobt. So stellten wir Thesen über unsere Umwelt auf, rätselten darüber, wie Oliven wachsen oder ob alle Italiener so großzügig und herzlich sind.

    👨🏼‍🏫u.a. Nathanael der Weise: "Je weniger man plant, desto weniger kann schief gehen"

    So hatten wir Zeit und Raum, um kreativ zu sein, spontan Songs zu singen oder umzudichten.
    Hänger oder Abenteurer, so wie wir uns positiv konnnotierter nannten, verstanden es im Moment zu leben und liebten das unaufhaltsame Lernen.
    Und wenn das mit dem Moment mal nicht so klappte, weil Liebeskummerschübe, Gewissensbisse oder Eifersuchtsattacken uns spontan übermannten (ihr erinnert euch, das war auch ein Grund, warum wir gereist sind ;), dann half die von Paulina eingeführte SUPERMAN Pose. Es ist wohl wissenschaftlich erwiesen, dass das vermehrte Hinstellen in einer Superman Pose, mit breiten Schultern, aufgerichtetem Kreuz und Bizeps zeigen, sich positiv aufs Selbstvertrauen und auswirkt und einen die eigenen Stärken wieder spüren lässt. Diese Pose in Kombination mit dem Zuspruch der besten Freunde, wirkte äußerst heilsam. Ob morgens beim Frühstück, mittags am Stand oder abends beim Einkauf. Überall verbreiteten wir unsere Supermanigkeit.
    Höhepunkt war diesbezüglich ein Strand, den wir ohne Hängerlifestyle nie hätten erleben dürfen:

    Indem ich einen Couchsurfer in Jesolo anschrieb, stellt ich sicher, dass wir von Jesolo nicht direkt planlos weiterfuhren, sondern statt viele Orte oberflächlich lieber wenige intensiver erleben.
    Doch während wir auf dessen Antwort warteten, führen wir Dienstag einfach weiter gen Süden und gelangten mit dem einzigen Wunsch "Lassma ans Meer 🏝" an einen wunderschönen, eher naturigen statt weißen Strand. Nach dem wir selig herumtollende Hunde und einige Besucher sowie 2 Pferde mit Reiterinnen, die sich vermutlich gerade den non plus ulta Traum erfüllten, beobachtet hatten, genossen wir den Sonnenuntergang bei Ukulelengespiel und Gesang 🌅
    Aber zurück zur Superman-Pose, die aufkommenden sorgen verbannten wir spontan, indem wir gemeinsam diese Pose gen Meer machten und und dann alles Leid rausschreiten. Klingt simpel, war aber magisch. Wir hatten aus dem Ort, der an sich schon ganz schön aber eher unspektakulär war, etwas unvergleichliches gemacht. Danach fühlte ich mich wohl wie selten während des Trips, zumal ein vollkommen überstürztes Nacktbaden die atemberaubende Phase abrundete.

    A propos nacktbaden, wir waren sehr viel nackt. Warum wird man wegen Nacktheit heutzutage so schnell als Nuddist bezeichnet?
    Ich seh ja ein, dass gemäß dem Menschenbild von Arnold Gehlen, der Mensch unspezialisiert und von Natur aus sozusagen mittellos ist (er hat kein dickes Fell z.B.) und demnach darauf angewiesen, Werkzeuge zu entwickeln und sich Kleider zu schaffen. Doch warum muss dieser Prozess, den Gehlen als Erschaffung einer zweiten Natur bzw. der Kultur bezeichnet, so weit gehen, dass wir ohne die Dinge plötzlich komisch sind? Etwa weil optimale Menschwerdung nur in der Kultur passiert? Vielleicht. Dennoch macht es einfach Spaß so ursprünglich wie möglich zu sein, so unbedarft und frei, wie das eben nackt am besten geht.
    Nachdem wir uns alle nochmal gefriendzonet hatten war es noch entspannter 😂

    Der CS hat dann übrigens geschrieben und wir mussten losdüsen, wobei mal wieder zu spüren war, dass "Die Besonderheit eines Momentes, oft dessen Flüchtigkeit liegt"

    So erging es uns auch Donnerstagabend, als wir ein letztes Mal italienisch essen gehen wollten🍝Beim Durchsuchen der altertümlichen und verspielten Stadt Malcesine entdeckten wir eine Bar, in die wir nach dem Essen noch einen einzigen Drink zu uns nehmen wollten und dann abdüsen, da ich ja Freitag in Kassel arbeiten musste.
    Drei Stunden später waren wir plötzlich immer noch im Hotspot der Stadt, in dem alle Restaurantbetreiber ein und ausgingen und ein sehr betrunkener Italiener mit dem wir zu Beginn nicht ein Wort gewechselt hatten uns ein Bier und Schnaps nach dem nächsten ausgab. Auch der unfassbar ulkige und an eine Mischung aus einem für die Vogue geeigneten Quasi Modo und Gollum erinnerte, hatte offenbar seinen sozialen Abend und spendierte Pizza und Schnaps 🍕 Für den Fahrer Nate gab s Cola, Kaffee, O Saft und Wasser ☕🍵😏
    Die Musik wurde aufgedreht, die Stimmung brodelte und die Reizüberflutung sowie die Frage, womit wir das verdient hatten, endeten nicht. Die Musik wurde ausgedreht und Nate hatte ein absolut romantisches Klaviersolo, während der Italiener ihn anschmachtete. 💕 Obwohl so solo war s gar nicht, wenn man bedenkt, dass Paulina die wir inzwischen Peppa genannt hatten, auch 2 Tasten drückte und ich so tat als würde ich mit der Gitarre begleiten können 🎶🍻🍷
    Nach einer sehr italienisch dramatischen und herzlichen Abschiednahme, machten wir uns zügig auf den Weg. Bei offenen Dach folgte eine ebenso unfassbare Fahrt, nämlich am nächtlichen Gardasee lang. Der Gardasee ist ja wohl echt die Great Ocean Road 🇦🇺 bzw. Der Highway No. 1 🇺🇸 Europas.

    👨🏼‍🏫Nathanael der Weise: "Leute, das war geil!"

    Uns so unversehens, wie der 4 tägige Trip begonnen hatte, endete er, als Peppa und ich voller Erstaunen nach 10h Schaf plötzlich vor unserer Haustür in Kassel standen. Nate war wirklich ein Wunder🛣
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  • Day 3

    Ey, lassma dasunddas machen

    October 9, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C

    Auch wenn der Titel dieses Eintrages entgegen meiner Ansprüche an eine ästhetische Sprachverwendung ist, war es die letzten Tage einer der meistverwendeten Satzeingänge und wir munkeln nur, wann "Lassma" [als pathetischer und spontaner Ausdruck eines Vorschlags für eine Gruppentätigkeit] es in den Duden schafft.
    Jedenfalls verwendete vor allem Nate es so oft, dass wir aufgrund der Vielzahl an oft unrealistischen Ideen eine Abstimmung einführten: Man zählt bis 3 und danach sagt jeder in einem Stichpunkt was er will, das kann von "Ja und Nein" über "See oder Meer" bis hin zu "Mc Donalds oder Burger King" gehen und für Klarheit und schnelle Entschlüsse sorgen (Bei den erwähnten Fast Food Restaurants, diente die Methode eher einem Kennenlernspiel über die Präferenzen der anderen, was echt empfehlenswert für lange Autofahrten o.ä. ist)

    👨🏼‍🏫Nathanael der Weise zu FastFood: "Da ist nur scheiße und Chemie drin. Ich will mal ausschließlich unverarbeitete und zuckerfreie Lebensmittel zu mir nehmen! "

    Immer, wenn wir etwas Ungesundes in uns hinein stopften, durften wir uns die Leier anhören 😃 entwickelten aber gemeinsam diese Idealvorstellung von unserer künftig so stattfindenden Ernährung. Angefangen haben wir aber noch nicht... 😋

    Ich will hier niemanden damit langweilen, was wir wann gemacht haben, zumal Zeit und Chronologie bei einem solchen Trip sowieso nicht von großer Bedeutung sind 🌕🌙🌞

    Aber erwähnen, dass es verrückt ist, wie wenig man bzw. ich mich an meine Kindheitsurlaube erinnere. - Wie sehr erinnert ihr euch an früherer Familienurlaube oder Unternehmungen? -
    Denn mit den Worten "Ja, Jesolo 🇮🇹 wäre doch n super Ziel, das ist eine wunderschöne verspielte und altertümliche Stadt am Mittelmeer in der ich mit meinen Eltern mal auf einem genialen 🏕 Campingplatz mit kletterbaren Klippen am Strand war." lockte ich die anderen dahin, um festzustellen, dass ich irgendwas komplett verwechselt habe.
    In Jesolo erwartete uns nämlich eine Hotelhochburg und Touristenshops ohne Ende.

    FUNFAKT: Während wir uns die ganze Zeit auf ihr befanden suchten wir die längste Fußgängerzone Europas. Wir konnten sie nur nicht als solche identifizieren, weil außerhalb der Saison auch Autos darauf fahren dürfen. 🚗
    Aber Hey, wer kann schon behaupten, durch die längste Fußgängerzone Europas "gefahren" zu sein!?

    Außerdem war der Strand 🏖 absolut flach und unspektakulär (vor allem, wenn man bedenkt, dass außerhalb der Saison weder 🍌- Boatfahren noch Strand - 🚿 drin sind)
    Aber hey, wenn man selbst ein Spektakel ist, braucht man keine Spektakuläritat von außen. Und so sangen wir Lieder über das Schiff des Theseus (sehr niveauvoll), über uns und den Moment (so mittelmäßig niveauvoll) und irgendwann über Möpse (oberhalb aber dennoch unterhalb der Gürtellinie 😉 Heute sing/kt für sie: DAS NIVEAU!)
    So machten wir Liegestützbattles und
    philosophierten über das Leben, laberten Müll und trainierten unsere Bauchmuskeln vor Lachen.

    Unter griechischem Wein 🍷, welcher zu italienischem umgedichtet wurde, und
    Willie Nelson's "On The Road Again" 🎶 ging es, nachdem wir unsere unsagbar Energie beim Schwimmen oder Workout raus gelassen hatten, immer zurück ins Auto, um an einem anderen schönen Ort zu halten. Abgesehen von einer Nacht bei einem CS schliefen wir auch jedes Mal zu dritt im Auto. 2 vorne auf den nach hinten gelehnten Sitzen und einer hinten quer auf der Sitzfläche. Und auch wenn das absolut unbequem, eng und muffig klingt, sorgten unsere Winter- Kuscheldecken dafür, dass ich mein Bett zuhause ganz und gar nicht vermisste und es im Auto fast gemütlicher fand als im Bett. Ok, einmal war es muffig, nachdem wir richtig luxuriös gegrillt hatten.

    👨🏼‍🏫Nathanael der Weise: "Das war der Knoblauch"

    Gut, dass wir uns danach im Gardasee beim Tretbootfahren wuschen 🚿 💦

    🌟
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  • Day 1

    Let's get started in here

    October 7, 2019 in Austria ⋅ 🌧 7 °C

    Die Mission, wie ich sie in der Reisebeschreibung erwähnt habe, war folgende:
    Ein letztes Mal bevor die 40h Uni Woche wieder losgeht, nochmal raus zukommen, weit weg vom, sich durch Regen und graue Himmel ankündigenden deutschen Jahreszeitenwechsel.
    Einmal dieses Jahr noch das Meer sehen, die Sonne auf der hoffentlich leicht bekleideten Haut spüren, ab in den Süden ☀ 👙 🌊
    Außerdem wollten wir uns lösen von dem Liebeskummer, der vor allem Paulina und mich plagte und dafür sorgen, dass Mitbewohner Nate zukünftig weniger Therapeut spielen muss! ;)
    Und so planten wir, die ziemlich mies im Planen sind, weil immer irgendeine dumme Idee dazwischen kommt, Sonntagabend loszufahren auf den so betitelten "Road Trip", 🛣 von dem wir auch nicht mehr wussten, als dass es mit Nates Wagen 🚘 Richtung Süden, vorzugsweise Griechenland oder Kroatien gehen sollte.... Obwohl wir ahnten, dass sich die weite Fahrt für gerade mal 3 volle Tage wohl kaum lohnen würde.... Aber wozu gab es Nächte? 🌝 Und uns, die manchmal alles andere als einen gewöhnlichen Schlafrhytmus haben? 😴

    👨🏼‍🏫Nathananel, der Weise dazu: "Ich achte nicht auf Uhrzeiten, um zu entscheiden, wann ich zu Bett gehe. Ich achte nur darauf, was mein Körper mir sagt."

    Eigentlich wollte ich nur einen Blogeintrag über den gesamten Trip schreiben, aber die Leser nicht so überlasten. Demnach schreibe ich nun ein paar mehr, aber spicke die einzelnen Abenteuer mit Nathananels Weisheiten, denn zufälligerweise ist Nates Name nicht nur Nathanael sondern er auch ziemlich erfrischend amüsant altklug und ebenso liebens- wie teilenswert 💥

    Übrigens klappte Sonntag losfahren bereits nicht, da Nate überraschendereweise noch in Magdeburg festhing, während Paulina und ich bereits in voller Vorfreude den Flur voller Gepäck 🛍️👛👜👝🎒 stapelten. Als Nate mit den Worten "Waaas, Leute, das ist viel zu viel Gepäck?!" zurückkam, dauerte es eine enttäuschte Phase unsererseits, eine blühende Diskussion, ein Schnick Schnack Schnuck Spiel und einen Motivationsschub, bis wir uns erst Tetrisspielerfahrung nutzend beim Gepäckeinladen und schließlich mit euphorischer Unternehmungslust im Auto fanden und auf den nächtlichen, leeren und verregneten Straßen losdüsten. ☔ Ziel im Navi: ?

    👨🏼‍🏫Nathanael der Weise: "Wir fahren mal ohne Navi, schön mit Karte! Wie früher!"

    Problem :Wir hatten keine Karte. Lösung: Google Maps, ohne Navi Funktion.
    So ungewiss aber auch erwartungslos starteten wir also in das spontane Abenteuer.
    Also viel Spaß beim Eintauchen ins unsere kleine verrückte Welt. Unfassbar wie viel man darin in 4
    Tagen erleben kann 🗺
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  • Zuhause ist immer auch hier:OF Eschwege

    August 1, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    "Zuhause ist immer auch hier", was sich meinerseits ganz auf das Festival übertragen lässt, singt die rockige 2-Mann Band "Das Lumpenpack" die genauso wie ich, auf dem Festival groß geworden ist.
    Das Open Flair in Eschwege, welches im Jahr 2015 mein erstes Musikfestival war, mit seinen 20.000 übersichtlichen Besuchern, seinem vielfältigen Kultur und Rockprogramm und dem pittoresken Festivalgelände, welches sich durch die Altstadt Eschweges schlängelt ist und bleibt ein Teil von mir, wie ich erfreut in den letzten beiden Wochen feststellen durfte.

    Aber von vorne:
    Warum 2 Wochen, denkt ihr?
    Das liegt daran, dass wir beim Aufbau des Campingplatzes 4 Tage je circa 6 Stunden Zäune und Steine schleppten sowie Campingareale "abflatterten" und und und, um uns das Ticket zu finanzieren.
    Dabei trafen wir dieses Jahr dieselbe Truppe vom letzten Jahr, die uns, neben weiteren zahlreichen von mir angeworbenen Freunden, herzlich empfingen 👭👬👫
    3 Tage Leiharbeiterfeeling wurden dieses Jahr erschwert durch anfangs noch nicht gelieferte Dixies und entsprechend prekärer Toilettensituation 🚽 (gut, dass wir nicht so zimperlich sind), quasi inexistentes veganes Essen 🍽 (weswegen ich doch mal zum ethisch unvertretbareren Schnitzelbrötchen greifen musste), immer mal wieder aufkommenden Regen ☔ und unklare Ansagen unseres Teamleiters 💭 (weswegen Gruppenfaulheit sich einstellte). Auch bekamen wir hingegen des letzten Jahres weder VIP Pässe noch Zutritt zum Getränkewagen und dem selbstgebauten Pool, in dessen Genuss dieses Jahr leider nur Teamleiter kommen durften 🏊 🍻
    Denn aus dem in Maßen zu genießenden Feierabendbier wurden letztes Jahr auch durch mich Massen. Ups. Entschuldigung, künftige Helfer!
    Dennoch genossen wir die Tage stumpfe Arbeit, die in einem kühlen Eschweger ausklang und die Abende im Campingstuhl, die bereits auf das Festival einstimmten.
    Nach einem Touritag mit der Reisegruppe aus Portugal (Rokky, Ally und Lou:) durch Bad Sooden Allendorf, in dessen Seniorentherme wir ein letztes Mal Sauberkeit genossen, startete am Dienstag das Campen auf dem Festivalcamlingplatz (statt auf dem sehr lahmen und Flunkyball verbietenden Mitarbeitercamp;)

    Als wir unser "Pfefficamp" aufgebaut hatten und nach und nach alle Freunde eintrudelten, stellte sich erst richtig das Gefühl von Heimat und Campfamilie ein. Mal wieder genoss ich die Tage, die von Flunkyballturnieren mit campingkaltem Bier , Erkundungstouren über den viele Überraschungen und interessante Menschen bereithaltenden Campingplatz sowie durch Eschwege flanieren, durchzogen waren ☀
    Es gab sogar ein Camp mit Spülmaschine, Mikrowelle, Slushmaschine... Es ist teilweise ein bizzares Campgestalten und Übertrumpfen, aber dennoch urig, wie auf keinem anderen Festival.
    Während die Menschen, die Kunst und Musik auf Fusion und Feel eher abgespacet waren, sind hier die Menschen (ok, abgesehen von gerade erwähntem Camp vielleicht oder einfach auf eine andere Art und Weise) bodenständig, simpel und chillig.
    Überforderung, die mich auf den diesjährigen bisherigen Festivals teils überwältigte aber teils auch belastete, wich hier einem Gefühl des entspannten Angekommenseins...

    Pogenermöglichende Rockkonzerte und tanzbarer Deutschrockpop wechseln sich mit Kleinkunst ab von Poetry über, Rap, Alcopop (Musikrichtung von meiner Lieblingsband Suchtpotenzial) bis hin zu Comedy 🎶🎤🤹‍♂️
    Besonders toll war es die Entwicklung der beiden Künstler Lumpenpack und Suchtpotenzial zu sehen, die zu Beginn meiner Open Flair Beteiligung noch auf winzigen Bühnen spielten und sich beide dieses Jahr an einer ekstasischen Masse Fans auf großer Bühne erfreuten. Schön zsm. groß zu werden. So groß, dass unser Moshpit neben dem sonst älteren und sitzenden Publikum bei Suchtpotenzial gar nicht mehr so auffiel wie sonst 💃 Und so groß, dass ich bei Lumpenpack innerhalb eines Liedes bei bunt schillerndem Konfetti 2 Mal crowdsurfte 🎊 Unfassbar!!!
    Ebenso unfassbar und erstaunlich waren crowdsurfende Rollstuhlfahrer, Alex Mofa Gangs Frontsänger, der auf der Menge surfte und dann mit Salto in diese jumpte, dass ich pogen auf den Schultern des 2m großen Christians im Moshpit von den Toten Hosen überstand und die bei gleichem Konzert geschossenen Konfettimassen, die alles bisher gesehene Konfetti übertrafen (was in Punkto Nachhaltigkeit wirklich zu überdenken ist...!) 🎊🎊🎊
    Außerdem erstaunlich, dass fast täglich jemand aus unserem Camp wegen mangelhafter Ernährung, Hitzeschlag oder zu brutalen Moshpits bei den Sanitätern vorbeischaute und wir trotzdem sagen würden; DAS war es wert! 👩‍⚕️👨🏼‍⚕️
    Hm... manchmal scheint es einen schmalen Pfad zwischen Selbstverwirklichung, wenn man es denn so nennen mag, und Selbstzerstörung zu geben.

    Abgesehen davon, hatten wir dieses Jahr viele Highlights:
    eine campeigene Flagge (s.u), 3
    Geburtstage im Freundeskreis, eine Mottowoche und die Scavenger Hunt, eine Art Schnitzeljagd, bei der Aufgaben erledigt und in Form von Fotos und Videos festgehalten werden sollten. Doch die knappe Zeit und das enge Line Up sowie die unverzichtbare Campingplatzfeierei ließen kein Vervollständigen der 61 (!) Aufgaben zu. Dennoch ermöglichte es uns, ebenso wie die selbst gewählten Mottos, witzige Momente. Diese waren übrigens eine miese Idee, wenn man bedenkt, dass Mottos zum Wetter und Konzertangebot passen sollten..👨‍🎨👯‍♂️🐄🐱👷‍♂️🙎‍♂️👩‍🎤👩‍🎓👨‍🍳

    Auch ein Highlight war, dass meine Mom die am ihrem 50. Geburtstag etwas skeptisch von mir entgegen genommene Flair Karte nun dankbar und begeistert zelebrierte. Ab und an trafen wir uns und teilten unsere Freude über Künstler, Klang und kreative Camper 👪

    Auch war es dieses Jahr etwas nachhaltiger und sauberer als die Jahre zuvor und das Festival sensibilisiert zunehmend für die Achtsamkeit der Natur 🍃, was sich am Montagmorgen zeigte, als viele ihre Camps besser aufräumten als die Jahre zuvor. War nur schade für so neugierige Leute wie uns und die Pfandflaschensammler, die weniger im Müll entdecken konnten, weil schlichtweg weniger da war. Aber das ist es wert ;)

    Schweren Herzens und nachdem die ersten Tränen darüber vergossen waren, dass man nicht mehr täglich gemeinsam im Camp über das Leben philosophiert, mit schlechten Schlagern wie "Kenning West Alda" um 8 Uhr morgens geweckt wird und den Tag mit einem Radler startet, hieß es Montagmorgen auch für uns nach Hause fahren.
    "Doch wie soll man nach Hause fahr'n, wenn man schon zuhause ist?" 🎶
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  • Viel Feel

    July 14, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Viel Gefühl und wieder mal viel Vielseitigkeit erwartete mich am vergangenen Wochenende auf dem Feel Festival.
    Zwar war ich aufgrund der aktuellen Klausurenphase, die in Kombination mit meiner Arbeit und Wochenendplanung nach wie vor wuchtig ist, zum ersten Mal in meinem Leben nur knappe 2 Tage auf einem Festival. Denn ich kam Freitagabend in Gesellschaft von 4 echt inspirierenden Bla Bla Car Fahrern erst gegen 18 Uhr an und musste Sonntag zu selbiger Zeit den 4h, bei meinem Fahrstil inklusive traditioneller McDonaldsPause 6h dauernden Trip in Mamas Auto wieder antreten, da erneut Bla Bla Car Fahrer auf mich zählten und Herr Müller auf meine Anwesenheit bei der Grammatiklausur am Montagmorgen.
    Doch was ich zwischen besagter Klausur und der Vorbereitung am Freitagvormittag erleben durfte, war unbezahlbar. Und tatsächlich unbezahlt. Denn aufgrund der tüchtigen Arbeit, die Freundin Rokky im Aufbauteam des Feel Festivals absolviert hatte, erarbeitete sie nicht nur ein sondern glatt 3 Festivaltickets. Herzlichen Dank dafür! ♥

    Das Feel Festival, direkt am Fuße der Braunkohlebaggerriesen F60 sowie angrenzend an den Bergheider See bietet eine unvergleichliche Festivallocation, die mich nostalgisch und euphorisch an die paradiesischen Orte der Fullmoonparty in Koh Phangan, Thailand zurück denken ließ. Nur leider war es nicht so warm... ☔ Doch wenn man bedenkt, dass in meinem Heimatdorf ganze Straßen überflutet wurden, will ich mich nicht darüber beschweren, dass wir barfuß im Fieselregen tanzten 💃
    Darüber hinaus ist das Feel für mich die optimale Kombination aus folgenden Festivals wegen den dahinter stehenden Faktoren:

    Open Flair Eschwege - selbe Größe (nicht zu groß und nicht zu klein) von rund 20.000 Besuchern (sodass man sich easy wiederfindet) und genau so dreckig, wie der Campingplatz dort... Was der einzige und schwerwiegende Kritikpunkt ist, zumal das Feel inmitten eines Waldes stattfindet und dazu ermahnt, sorgsam mit der umgebenden Natur umzugehen 🗑🍃

    Waldfrieden Wonderland- mit diesem Goa Festival teilt das Feel sich nicht nur die teils verbreite Goamenschenmentalität und daran angepasste Workshops 💆‍♀️(Yoga, Akrobatik, Makrame Workshop...) sondern auch die lässigen Richtlinien bzgl. Camppositionierung und die liebevolle Campgestaltung.
    So stellten alle kreuz und quer ihre Zelte auf, teilweise überlappten diese sich und es entstanden herrlich verwinkelte und süß dekorierte Camps und Ecken. Wir mussten sowieso, um zu unserem Camp zu gelangen, durch eine Art Dschungel aus Birkenwald, eine Baumsorte, deren Name uns noch brennend interessiert, und Zeltschnüren.

    Fusion - obwohl nur ein Viertel der Menschenmasse steht die Feel der Fusion in Sachen Angebot in kaum etwas nach: auch hier gab es an die 20 Bühnen, Workshop Areas, leckere und teilweise dieselben Essensstände (wenn auch fleischlastiger und mit einem Preisaufschlag, der einen ärgert, wenn man dasselbe vor 2 Wochen für 2€ weniger hat essen können ;), Hippiestände, ein Kino und ganz viel Kunst und Spiel Möglichkeiten🤹‍♂️ Juhuuuu
    Auch wenn wir im Internet angekündigte Halfpipe und Wasserrutsche leider nicht gefunden haben, gibt es definitiv Pluspunkte für das Bällebad, zahlreiche Rutschen, Schaukeln und den kleinen Dingen auf die es im Leben ankommt😊
    Desweiteren absolut eindrucksvoll, war die detaillreiche Bühnengestaltung, die unter den Künstlern bereits im Voraus ein wahres Battle hervorrief, wie Rokky uns von hinten den Kulissen verriet. Offenbar trieb es diese demnach zu ihrem besten Schaffen an, sodass ich schier beeindruckt war vom bunten Goa Moa Floor oder der Piratenschiffbühne, bei der man durch eine Schatztruhe in den Schiffsbauch klettern kann und plötzlich buchstäblich die Menschen einem auf dem Kopf rum tanzen. Apropos tanzen, mit der Erwartung funkig abzuzappeln begaben wir uns am Samstagabend ins Zirkuszelt namens Manege zu den Funky Monkeys, nichtsahnend, dass sich hinter diesem Wort eine weltklasse Akrobatengruppe verbirgt (und keine Funkband mit Blasinstrumenten;) 🎷

    Feelseitig war das Feel abgesehen von gebotener Akrobatik, Bands und DJs auch, wenn man die kirmesflairverbreitende Existenz des Autoscooters oder eines Kettenkarussels 🎠 mit ebenso stumpfer Rummelplatzmusik bedenkt.
    In eine ähnliche Richtung ging die Disco del Mar, eine mit bunten Girlanden und Plastikpalmen geschmückte Bühne am Strand, die nicht nur aussah, wie ein Junggesellenabschied- oder Mallorcafans-Nirwana, sondern eben jene mit Aktionen wie Songbingo, Speeddating, Schnapsyoga oder Völkerball lockte 😃

    Paradox war die Lage des Festivals am ehemaligen Braunkohle Abbaugebiet, wenn man beachtet, dass es zahlreiche Workshops zum Thema "Klimagerechtigkeit" und in Richtung "Umweltbewusst Leben" dort gibt. Nimmt dem Ganzen allerdings nicht die Faszination, die man verspürt, wenn man ehrfürchtig auf Acts wie Milliarden (Rockband) unterm Bagger vor der Hauptbühne tanzt.

    Meine Highlights waren
    🤸‍♀️das morgendliche Rumtollen auf dem Sandstrand Richtung Wasser,
    🌊das Abkühlen im viel zu eisenhaltigen See (da der Bergheider See ja mal ein Kohleabbaugebiet war, was geflutet wurde;),
    🌮das Essen,
    ☕ der Chai an einem Stand an der Bühne Fata Morgana ,
    🤸‍♂️die Funky Monkeys,
    🎊das Bällebad,
    🤘barfuß mit Rokky pogen (zum Leidwesen ihres nun gebrochenen Zehs, "aber", O-Ton "das wars Wert!"),
    🎤der andere Galaxien herbei singende Auftritt von Alice Phoebe Lou (die ich bis zum nächsten ernüchternden Morgen für die vor 2 Jahren auf dem Open Flair gesehenen Künstlerin Phela hielt, weswegen ich mir den ganzen Abend den Kopf zerbrochen hatte, wie sie sich SO verändern konnte ;)
    und mein Gesamteindruck von dem Fe(el)stival.

    Gerne wieder, dann aber im Dekoteam, damit ich das Backstage Bändchen, was mir aus Versehen gegeben wurde, weil Rokky für mich gearbeitet hatte (sie selbst hatte aber keins - oups!) auch rechtmäßig verdiene 🎠💛
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  • Fusion Festival

    July 3, 2019, Arctic Ocean ⋅ ☁️ 1 °C

    Huch, hatte ich letztens gesagt, wir hören uns VON der Fusion. Weit gefehlt, denn dort von jemandem zu hören, geschweige denn jemanden zu treffen, den man treffen möchte, ist quasi unmöglich aber dazu gleich mehr...

    100 Hektar Festivalgelände, ein ehemaliger sowjetischer Militärsflughafen, 70.000 verkaufte Dauertickets und über 80.000 Feiernde insgesamt, die alle eins zu verbinden scheint: Andersartigkeit oder zumindest eine enorme Offenheit jeglicher Andersartigkeit gegenüber.
    Denn auf der Fusion sind wirklich Menschen jeglicher Art. Einer verrückter als der andere. Und dennoch keinem Genre, keinem Schlag oder so schlimm es klingt, keiner Schublade zuzuordnen (so ungern ich von Schubladen spreche, so unvermeidlich sind sie für das einfach menschliche Einordnen seiner Umwelt. Sie sind auch wenig problematisch, wenn man sie stets wieder öffnet, finde ich :)

    WE ARE THE PEOPLE ANONYMOUSLY
    Selten hat man so viele verschiedene Menschen auf einem Festival, allerdings auch selten so wenig persönlichen Kontakt zu diesen, denn aufgrund der Masse und weil die meisten mit ihren Cliquen anreisen, connected man nicht so schnell wie auf kleineren Festivals üblicherweise. Statt persönlich und direkt ist es eher anonym innerhalb der bunten Masse, was vielleicht aber auch die Grundvoraussetzung dafür schafft, dass Leute richtig steil gehen und aus sich raus kommen.

    NO PHOTOS
    Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, was diese Steilgehmentalität begünstigt, ist das indirekte Handyverbot. Auch wenn es nirgends explizit verboten wird, sind Handys einschließlich Fotos und Videos grundsätzlich nicht gern gesehen.
    Wenn man, wie ich, dem Impuls, etwas für die private Filmschneiderei festzuhalten, nicht widerstehen kann, wird man schnell mit den feindlichen Blicken von Feiernden bestraft.
    Heutzutage absolut ungewöhnlich, tausende von Menschen und niemanden mit einem Handy in der Hand zu sehen. Es scheint nur um den Moment zu gehen. Das Jetzt zählt.

    DAS GELÄNDE
    Dem Umstand geschuldet, dass die Fusion auf einem ehemaligen Militärsflughafen stattfindet, gibt es nicht nur einen riesigen, gut strukturierten und mit betitelten Straßen vernetzten Campingplatz, sondern auch ein, am besten über die Landebahn erreichbares Festivalgelände, welches von Hangars geprägt ist. Diese Bunker, in denen vor geraumer Zeit noch Flugzeuge parkten, beherbergen heute die genialsten Orte des Geschehens. Nicht nur Bühnen mit Bunkercharme sondern auch ein einmaliges Theatervenue oder ein Kino im Retrostil mit unübtertreffbarer Akkustik.
    Eins meiner geheimen Favoriten war definitiv CLOUD COCKOO, der prunkvoll kitschige, pink lila gestatltete Bunker, in denen Cherokee (mutmaßlich ein Neologismus aus "to cheer" und "Karaoke" 🎤), Transvestiten Shows und unbeschreiblich krasser Scheiß die queere Masse erfreute. Wer gedacht hat, auf der Fusion außerhalb dieses Bunkers laufen verrückte Leute um, wird die Ausmaße der Verrücktheit in jenem Bunker nicht fassen können.
    Andere Bunker waren optimal für ranzige Hip Hop Konzerte oder mit verträumt feenhafter Deko die perfekte Pforte für ertanzbare Traumwelt.

    Auch wenn bei Tag und Nacht die Bässe wummern, ist es genial, dass das Festivalgelände nicht weit vom Camp entfernt liegt, vor allem wenn man - wie wir- direkt an der ehemaligen Landebahn 5min. von den ersten Bühnen entfernt campt, (B9) die sich bögenförmig an einer Seite des Camps aufspannen. So kommt man schnell an all die wunderbaren Orte, die einem das Gefühl vermitteln, tatsächlich in einem Wunderland für Erwachsene gelandet zu sein🌌:

    Ein Casino, wobei wir keine Ahnung haben, was darin passiert außer Musik bis 10 Uhr morgens und um 11 Uhr dann "Awakening Yoga" 😂
    Workshop Area. Eine Spielarea von kreativen Köpfen. Hippieklamottenstände. Eine Halfpipe zum Skaten direkt vor einem der Hangars. In 20-30min. Entfernung davon; ein wunderschöner Badefluss sowie das Familiencamp mit Spielplatz, Badesee, Rollschuhbahn und kleineren Shows im/am Zirkuszelt 🎪

    FOOD
    Schon traurig, dass ich diese Kategorie bei Beschreibung eines Musikfestivals vor der Musik schildere, doch erstens ist die Fusion mittlerweile eh viel mehr als ein "Musik"festival und zweitens war das Essen ehrlich gesagt mein persönliches Highlight🌟Zahlreiche kleine, liebevoll gestaltete und unkommerzielle Fressbuden locken mit größtenteils vegetarisch oder veganem und sogar fair produziertem Essen 🌯🥗🍕🍔🍠🥑🥐🍌🍒🍉Nix darf dabei, zur großen Freude unserer Studentengeldbörsen, mehr als 5€ kosten 💸Getrost kann man also Preiskalkulation in der Entscheidungsfindung ignorieren und ganz seinem Geschmack folgen. Lieber der vegane Tofu Burger von Mecklenbörger, ein klassisches Handbrot, Offenpizza oder doch eine Käsebutter überbackene Offenkartoffel mit Topping namens Kumpir vom Jacket Potato (Ups, schleichwerbung, aber definitiv empfehlenswert ;)
    Viele haben sogar 24/7 geöffnet, yeah!

    MUSIK
    Ähnlich vielseitig wie das Essen ist definitiv das musikalische und kulturelle Angebot auf der Fusion, welches im Volksmund ja häufig auf ein "Techno-Festival" reduziert wird.
    Die Existenz von 25 Bühnen lässt bereits anderes verlauten. Von Goa und Hard Tech DJs, über Hip Hop und Rapinterpreten bis hin zu deftigem Rock ist alles geboten.
    Mein persönliches Highlight (also neben dem Essen ;) war, die dank Rokky von Anfang bis Ende genossene Show von Großstadtgeflüster. Die rotzige Rapgöre Jen Bender ist mittlerweile über 40 und dennoch absolut frech, charmant und unterhaltsam. Absolut sehenswert.
    Auch, wenn die Leute auf der Fusion, da die wenigsten aus der Rockszene kommen, zu meiner Missgunst nicht pogen können...🎶

    SPECIALS
    Keine Polizei seit 22 Jahren: auch wenn dieses Jahr ein politischer Kampf bewältigt werden musste, damit dies auch so bleibt, wurde die Regel, die das Festival auszumachen scheint weiterhin beachtet 👮‍♂️Überall war die Freude über diese Errungenschaft in Form von "keiner muss Bulle sein", "no cops" oder "fuck the police" Graffitis und Schriftzügen auf Stickern oder Kleidungsstücken zu erkennen. Einerseits ziemlich extrem, doch es lässt erkennen, dass die Fusion vom Anarchie-Ideal und kommunistischen Werten geprägt ist. Sehr viel politischer als ich bei einem so großem Festival erwartet hätte. Cool.

    Kunst: Neben politischen Kunstwerken in Form von Graffiti oder fanden sich auch Installationen, Performance, Walking Acts und Bühnengestlaltung vom Feinsten🎨🎉🎈🌈

    Kinder: sind erlaubt, ab 14 sogar ohne Eltern. Meistens safe and sound im Familycamp, aber dennoch auch das ein oder andere Mal im Maxi Cosi vor der Techno Bühne 👶🏼🙌🤙

    Klean Driver: Die vollgepinte Wand des Infoboards lässt erahnen, dass zahlreiche Menschen sehr spontan überlegen, wie sie von der Fusion weg kommen und sehr viele einen Clean Driver benötigen, dem sie entweder ihr Auto bis zum Zielort oder bis nach der Polizeikontrolle überlassen oder dem sie sogar Geld für diesen Service zahlen. Wenn man tatsächlich fit une fähig fürs Fahren ist, kann man damit theoretisch sein Festival ganz gut finanzieren 🛣 während auch wir am Sonntagabend noch nicht wussten wie wir Montag morgens aus der Einöde nach Kassel kommen. Glücklicherweise ergab sich Dank besagter Pinnwand in selbiger Nacht noch eine Fahrgemeinschaft mit 3 Kasselern und aus einem durch Netzprobleme schwierigen SMS Verlauf resultierte eine letztlich aberwitzige Fahrt im Luxusauto des Vaters von Hannah, welches uns mit 200kmh zügig nach Kassel transportierte. Dabei wurde mir sehr viel Dankbarkeit für meine Fahrtüchtigkeit entgegen gebracht, während ich selbst unfassbar dankbar war, keine Spritkosten sowie eine derart entspannte Fahrt mit Mc Donalds Abstecher (der uns leider die vegane fair-trade Bilanz des Wochenendes versaute;)
    Erleben zu dürfen 🚗

    Kostenlose Duschen und ein sogenannter Shower Tower: mitten auf dem Gelände sorgen dafür, dass Menschen freizügig in der Öffentlichkeit duschen, weswegen auch der oder besser gesagt die ein oder andere grundsätzlich oben ohne unterwegs ist #rightsforerveryone 🚿 🚻

    WARTEZEITEN
    In den Genuß der soeben erwähnten Duschen konnte man allerdings selten ohne für meine Ungeduld viel zu lange Wartezeit kommen 🕰
    Selbst an den Wasserauffüllstationen herrschen krasse Schlangen und es ist definitiv das Mitbringen einer Solarshower zu empfehlen.
    Nachdem ich einen Morgen knapp 3h meine hängenden Freunde davon überzeugt hatte doch duschen zu gehen, mussten wir uns erstmal Shampoo im sogenannten "Konsum" Zelt kaufen, wo die Schlangen bereits endlos lang sind. Was gar nicht schlimm ist, wenn man nicht so stinkt wie wir, denn das Konsum Zirkuszelt ist nicht nur Quelle aller lebens/festivalnotwendigen Waren sondern auch schillernd bunt dekoriert und erfüllt von elektronischer Chillmusik. Nachdem wir das Shampoo hatten, lief ich zum Shower Tower, in der Hoffnung auf geringere Wartezeit, weil Menschen dort so öffentlich duschen. Diese waren endlos lang, ich erhaschte auf dem Weg immerhin ein paar Blicke auf die Flic Flac-reifen Artisten, um die sich eine Menge von hunderten Menschen versammelt hatte. Im Camp zurück füllte ich nach Wartezeit am Wasserspender meine Solarshower um dem lang ersehnten Duschplan nach gut 5 h nachzukommen. Die Jungs hatten es derweil an anderen Orten ebenfalls noch nicht geschafft zu duschen und Carol nahm freudig meine Solarshower, um das gemeinsam zu beenden, wozu es wohl nicht kommen sollte, den sie platze unversehens auf😣

    Auch beim Einlass am Mittwoch mussten wir 4h (!) warten, bis wir ein Festivalbändchen bekamen und endlich aufs Gelände konnten.
    Diesbezüglich wirklich schlecht organisiert..

    NIGHTLIFE
    Was für einen Menschen wie mich, der am liebsten die Nacht zum Tag macht und nachts oft viel fitter ist, wie geschaffen scheint, habe ich dieses Jahr kaum genutzt.
    Vielleicht lag es an Rokkys Geburtstag, der noch in den Knochen saß. Vielleicht an ihrer Anwesenheit und dem viel zu gemütlichen Black and white Wurfzelt von Quechua, was dort btw gefühlt jeder Dritte hatte (was nicht bedeutet, dass man jemanden findet, der es abbauen kann, weil das offenbar alle überfordert ;). Vielleicht lag es auch einfach daran, dass Rokky und ich am Tag alles erkundeten und Schlaf eine schöne Sache ist, vielleicht daran, dass wir keine aufputschenden Substanzen zu uns nahmen, so wie viele andere. Vielleicht war uns nachts wach sein zu Mainstream. Jedenfalls lagen wir meist vor 2 Uhr im Bett und ignorierten oft sämtliche Wecker, die uns wieder ins Nachtgetümmel bringen sollten. Achtung: Kuscheln kann einem die Freude am ganzen Festival nehmen 😂 Spaß.
    Die meisten machten nachts durch, tanzten bis um 12 und schliefen mittags ein paar Stunden, bevor es abends wieder steil ging 💃
    Macht auch Sinn, wenn man bedenkt dass die großen Bühnen um 12 ein bis zwei Stunden eine Musikpause einlegen :D
    Naja, jeder nach seinem Rhythmus, seinem Flow. Das ist was zählt. Das Hier und Jetzt. Nicht zu viel darüber zu schreiben. Der Space, den die Fusion schafft ist wie ein Wunderland.
    Und aus diesem sollte man nicht zu viel nach außen transportieren. Deswegen
    That's the End ☄️
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  • Was soll das denn?

    June 26, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 32 °C

    Eine Reise namens Festivalsommer. Ein Sommer, 2 Mädels und zahlreiche Festivals.
    Ganz nach dem Motto "Man gönnt sich ja sonst nix" habe ich meine, vor 3 Jahren ursprünglich aufgestellte Regel von maximal 2-3 Festivals pro Sommer dieses Jahr mal getrost ignoriert. Diese Regel war ursprünglich der Sorge zu sehr vom pflichttragendem Alltag, in Worten anderer "vomn Rechten Weg abzukommen". Doch mit zunehmender Einsicht, dass der rechte Weg nicht eben der sein muss, den man für einen solchen gehalten hat sowie der Ansicht, dass es kein objektives richtig oder falsch gibt und auch motiviert durch Rokky kam die Erkenntnis, ein Festivalsommer wäre eine fabelhafte Idee. Man ist schließlich nur einmal jung. Wenn nicht jetzt, wann dann?
    Der ein oder andere mag jetzt denken, "Haben die irgendwie zu viel Zeit!?" und sei stehts auf die Weisheit verwiesen, dass man Zeit nicht hat, sondern sie sich nimmt ;)

    Und so viel (Frei)zeit habe ich auch gar nicht, wenn man bedenkt, dass ich ein Sommersemester von über 30 Anwesenheitsstunden hatte und daraus folgernd 7 schriftliche Klausuren, 4 Hausarbeiten, 3 Praxisprüfungen und eine Präsentation. Und dazwischen?
    Sind vollgepackte Wochenende, die von der Arbeit oder eben Festivals erfüllt sind, wie die Lungen mit sommerlicher Lebensluft. Lebensdurst. Apropos Durst, zurück zum Thema.

    Diese Reise ist einfach für all die Abenteuer, Campingliebhaber, Musikfans, Festivalgänger, Träumer, Terminversäumer, Momentabräumer, Visionäre und Momentmillionäe, Chaoten, Philanthropen, Philosophen und Andersartige oder schlichtweg für die Lebens- und Leselustigen unter uns. Also unter euch. Es soll die Fusion, das Feel Festival und das Open Flair in Eschwege skizziert werden. Mal sehen, was sonst noch passiert ;)
    Los geht es mit der Fusion, welche eine Voranmeldung im letzten Sommer verlangt und die beschränkte Anzahl von 70.000 Tickets verlost, sodass nie sicher ist, ob man teilnehmen darf.
    Es war das erste Mal, dass wir uns angemeldet haben, doch wir hatten Glück. Abgesehen von dem etwas ungewöhnlichen und einzigartigen Prozedere verlangte die Fusion (keine Ahnung, warum sie bezogen auf ihr Artikelwort feminisiert wird, obwohl es ein Eigenname ist;) außerdem, dass ich einen Tag Uni schwänze und allen vorgaukel, ich sei auf einem Familienausflug. Naja, es meinte eben eine seeehr seeehr große Familie.... Noch verrückter ist aber, dass wir direkt an Rokkys 21. Geburtstag und demnach einer schlaflosen Reinfeiernacht auf die Fusion fahren. Beste Voraussetzungen 😂

    So, genug des Gesabbels. Ich wünsche allen mit mehr oder weniger Freizeit einen genau so fabelhaften Sommer. Peace out.
    Wir hören uns dann auf der Fusion.
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  • Lagos, Faro, Rückflug

    April 11, 2019 in Germany ⋅ ☀️ 6 °C

    Da am Donnerstagmorgen unser Flieger von Faro starten sollte, war der Plan am Mittwoch von unserem lieb gewonnenen Barranco Beach Abschied zu nehmen und Richtung Lagos zu trampen, von wo wir abends den Zug nach Faro gebucht hatten.

    Doch Matze, der sich inzwischen als selbsterklärter Manager unserer Abenteuerreise bezeichnete, konnte Rokky und mich wohl nicht gehen lassen und willigte erst ein uns zum Intermarché und letztlich sogar bis nach Lagos zu fahren, den gesamten Tag noch mit ins zu verbringen und uns abends zum Zug zu bringen.

    Also erkundeten wir

    LAGOS
    einen bei Touristen wie auch Einheimischen beliebten Ort, mit pittoresquen Straßen, süßen Geschäften und Restaurants sowie den schönsten Strand- und Felsaussichten, die wir bisher hatten.
    (Siehe Bilder)
    Zahlreiche Tunnel führen durch die gelb orange leuchtenden Sandsteinfelsen von einem Strandabschnitt zum nächsten, manchmal auch ein abenteuerlicher Weg durchs Gewässer (vor allem beim Flut;)

    In einem Kristallladen, welcher mehr Wohn- und Arbeitszimmer des Besitzers zu sein schien, lernten wir eben diesen kennen: Mark, ein Freund von Matze. Auch er hatte eine sehr lockere Lebenseinstellung und schien nicht viel Wert auf die äußeren Werte seines Ladens zu legen, indem sich unübersichtlich die Waren türmten und sein Fahrrad und Moped ganze Regale versperrten. Außerdem liebte er meine Zahnlücke, da ich an diesem Tag mein Provisorium nicht drin hatte und wehrte sich vehement gegen unser Hirngespinst ein Kristallprovisorium zu basteln 😄

    Nach einem wie erwähnt abenteuerlichen Strandspaziergang mit spontaner Badeeinlage im eisigen Wasser gingen wir auf Matzes Empfehlung mit Ally und Lou, die inzwischen wieder zu uns gestoßen waren, in ein Restaurant "in dem es guten Fisch gibt", so Matze.
    Mehr wussten wir nicht und so saßen wir kurz darauf auf typisch portugiesischen Plastikstühlen im Außenbereich eines kunstlos aussehenden Restaurants, bei dem wir unsicher wurden, was uns erwarten würde. Zumal wir doch schon des Öfteren bei den portugiesischen Restaurants ins Klo gegriffen hatten (in 3 von 3 Fällen, um genau zu sein). Dass es eine Tagessuppe oder auch eine Portion Pommes für nur 1,75€ gab, war erst recht verunsichernd. Doch zu unserer großen Überraschung und Freude für unser Reisebudget war es mega lecker, bloß waren die Portionen nicht so riesig, was sich auf unsere Dessertbestellung zu meinem Jubel wiederrum positiv auswirkte. Danach fuhr uns Matze zum Bahnhof und wir daraufhin nach

    FARO
    Eine für unseren Geschmack nach wie vor eher unspektakuläre Stadt, obwohl sie einen ganz schönen Hafen hat sowie ein größtenteils harmonisches Stadtbild mit weißen Fassaden und malerischen metallenen Schnörkelbalkons. Auch gibt es ganz schöne Restaurants und die Leute sind sehr offen und anlaberfreundlich. Auch wenn sie keine so positiven Vibes in der für uns trotz allem eher trägen Stadt verbreiten.

    LOW BUDGET
    Gerade wegen der ursprünglichen Pläne sowie dem Titel dieses Trips sollte ich darüber doch noch ein paar Worte verlieren.
    Wie ihr bei möglichem Lesen der anderen Blogeinträge gemerkt haben könntet, sind wir insbesondere am Anfang unserer Reise nicht besonders sparsam gewesen. So haben wir während dem Uni Surfcamp meist luxuriös gekocht und uns wie im Urlaub gegönnt.
    Weiter ging es mit Hostelkosten in Lissabon, da es zwar viele CS gibt, aber leider wenig, die sich melden. In Faro hingegen haben sich btw mehr CS gemeldet, die uns nur zeitlich nicht hosten konnten. Außerdem verlockten die Shopping und Essensmöglichkeiten in Städten grundsätzlich zum Geldausgeben. Immerhin unser geschätzter Decathlon Laden hat uns, ebenso wie das völlig zufällige Wehen einer Isomatte in meine Hände im Park Lissabons, ein günstiges Ausstatten mit grundlegender Campingausrüsting für die weitere Reise ermöglicht.
    Vor der Pizza Party, die den Mittel- und Höhepunkt unserer eigenständigen Reise markierte, waren wir nochmal für 6€ pro Person Essen kaufen, womit wir die nächsten 3 Tage versorgt waren und unser sparsames sowie naturnahes Reisen startete. Trampen hat leider nicht so gut funktioniert (bzw haben wir zu wenig probiert, da zu viert:) und Bus und Bahn wäre oft nicht wirklich günstiger, als ein Uber zu viert gewesen, sodass wir uns des Öfteren mit den Privattaxis rumkutschieren ließen 😁🚕
    Da wir den letzten Teil unserer Reise nach 2 Nächten in der alten Schule Tojeiros auf Matze trafen und mit ihm rumreisten, einmal in einer Hütte, 2 Mal in einem Zelt schliefen und noch einmal die Nacht bis zum Flug in einem 5€ pro Person air bnb room verbrachten und überwiegend selbst kochten, reisten wir endlich maximal günstig.

    Zwar ohne Couchsurfing und Containern, da wir in keiner großen Stadt waren, dafür aber mit günstigem Obst und Gemüse vom Markt.
    Campen ist übrigens insbesondere im Süden des Landes bei den ganzen Aussteigern oder Hippiestränden möglich, allerdings offiziell verboten und kann Strafe kosten.
    Naja, dafür muss man eben ein paar Tricks oder versteckte Ecken kennen, sodass einem Campingerleben nichts im Wege steht, außer die Kälte im April, wenn man, so wie ich, nur einen dünnen Schlafsack dabei hat 🤦‍♀️😃

    FUNFAKT: Da Rokkys Hose gerissen und nur noch mülltauglich war, suchten wir bei letzter Gelegenheit in Lagos noch nach neuen Goa Hosen, als Matze uns plötzlich, nachdem wir 3 Tage mit ihm verbracht hatten erst sagte, dass er solche Hosen en masse in seinem Wagen habe, die er uns "gegen kleine Spende" gebe würde. Und so wühlten wir am Bahnhof in Lagos, 15min. vor Zugabfahrt überglücklich über diese Gelegenheit in dem Sammelsurium von Matze herum und ergriffen so die allerletzte Chance sogar noch 3 neue Hosen zu erhalten 👖🌸

    PORTUGAL RÉSUMÉ
    Portugal ist ein geniales Land zum Surfen, mit wunderschönen Felsen und zahlreichen Aussteigern und Rumreisenden, davon sprechen die wenigsten Portugiesisch. Mit Englisch kommt man glücklicherweise überall sehr weit. Mit Trampen zu viert erwartungsgemäß nicht so. Die schlechte Esskultur wird nur durch die exotischen Früchte, die dort wachsen und die demnach vielseitigen und günstig erhältlichen Gemüse und Obstsorten wettgemacht.
    Im April ist es ein bisschen kalt für komplettes Low Budget Reisen, allerdings ist ansonsten campen sinnvoll und nah an der Natur ♥️
    Die Städte sind mit ihrem portugiesischen Pflasterstein zwar absolut skaterunfreundlich, aber oft in Kombination mit weißen und balkonreichen Häusern ziemlich malerisch. Oft auch wenig bewohnt und unspektakulär, aber deswegen umso geeigneter für Künstler, Aussteiger und inspirierende Menschen, wie auch wir sie zu genüge trafen 🤗 definitiv eine Reise wert 🌏
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  • Vanlife zwischen Tojeiro, Lagos& Sagres

    April 9, 2019 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Das allgemeine Reisephänomen, dass die letzten Tage vor allem im Vergleich zu den ersten Tagen rasant an einem vorbeiziehen, hat sich breit gemacht und dafür gesorgt, dass ich mich jetzt erst hier melde.

    Nach der Pizza Party am Freitag folgte ein sonnentanz- und erkundungstourdurchzogener Samstag, an dem Rokky (so stellt Pauline sich jetzt meistens vor :) und ich einen bunt angemalten Hippievan bewunderten, und so Matze kennenlernten. Dieser streckte uns mit den verraucht gesprochenen Worten "Hi, wollt ihr reinkommen auf n Tee?" seinen Lockenkopf aus eben jenemVan entgegen.
    Als wir da Gitarreklimpernd und Krims Krams bewundernd in seinem Van Tee tranken, ahnten wir noch nicht, dass unsere gesamte Weiterreise maßgeblich von dem Freigeist Matze (ursprünglich aus Freiburg) abhängen würde.
    Doch die locker ausgesprochene Überlegung, man könne mit ihm ja in den Süden fahren, verwandelte Matze am nächsten Tag in die Realität, indem er zu dem Haus stapfte, in dem wir mit Kahlo wohnten und uns motiviert weckte.
    Das war das Ende unserer 3 Tage in der Tigerhöhle, wie ich das Altbauzimmer der ehemaligen Schule bin Tojeiro liebevoll nannte, zumal wir aus dem gesamten Zimmer Matratzenlager gemacht hatten, es durch die Rollos immer komplett dunkel war und wir gemütliche Vorlesestunden in dem durch unsere Kleidung zunehmend muffig riechenden Raum zelebriert hatten.

    Und schwuppdiwupp versahen wir uns eine Stunde später mit unseren übermäßig großen Taschen in Matzes Van, sein Hund "Amira Cassandra" neben ihm auf der Sitzbank und wir zu viert gemütlich auf der Liegefläche hinten fläzend 🚙
    Sooo gemütlich war es allerdings nicht, wenn man bedenkt, dass die Straße so holprig war, dass uns beinahe sämtliche Träumfänger, Dekogebaumel und Geschirr um die Ohren flog. Und dass wir kein genaues Ziel abgesprochen hatten. Kostenlose Achterbahnfahrt ins Ungewisse quasi, yeah! 🎢
    Erstmal ging es zum Wasserauffüllen in einen kleinen Ort, wo wir in einem künstlerischen Cafe durch heißen Kakao den zivilisierten Menschen in uns wieder zum Leben erweckten.

    Danach wollten wir eigentlich zum Meer fahren, doch der Regen trieb uns stattdessen in eine andere Richtung.
    Und zwar landeten wir in einem bergigen Gebiet, in dem zahlreiche Leute verstreut in Campervans, Bauwagen etc. leben, wo wir ja in der Hütte schliefen, von der ich schon kurz berichtete.
    Die Nacht dort am knisternden Feuer und mit gemütlicher Matratze, die wir in der Hütte vorfanden, wirkte vielversprechend. Allerdings hatten die Lou und Ally ihre Hängematten direkt über die Matratze gespannt und sanken, in der eisigen Nacht, sobald das Feuer erloschen war und entferntes Hundegebell uns werwolfdurchdrungene Albträume in die Augen trieb , nach und nach näher an uns, sodass ein Drehen auf der eigentlich bequemen aber auch viel zu weichen Matratze nicht mehr möglich war und wir am nächsten Tag entsprechend gerädert.

    Doch früh weckte uns Matze, um die Räder des Vans alsbald ins Rollen zu bringen, die uns endlich (seit 2 Wochen unser Traum) ans Meer irgendwo zwischen Lagos und Portimao rollten.
    Lou und Ally, die eine Nacht im Hostel on the hill präferierten, kutschierten wir dorthin, bevor ein noch holprigen Weg als ich ihn mir je hätte erträumen können uns ins Hippienirwana an den Strand Barranco brachte.

    Der Parkplatz des Surferidylls war bis dahin bereits mit ein paar Vans und Wohnwagen bestellt und in den nächsten Stunden und Tagen (denn wir verbrachten 2 Nächte in diesem Paradies) kamen zunehmend inspirierende Reisende, überwiegend Deutsche 😅, die dem Ort Leben einhauchten.
    Da wurde jongliert, hier getrommelt, Gitarrengeklimper, eine gespannte Slackline, Goamusik aus einem Partywohnwagen, es wird über Feuer gekocht und hinter Büsche verstoffwechselt.
    Hinter Büsche ist schwer, wenn man bedenkt, dass von den umliegenden Klippen oder der bewohnten Höhle am Berg jeder von oben sehen kann, was du machst 😅 aber naja, diesbezüglich pinkeligsein hat mich noch nie weit gebracht!

    Barranco Beach war jedenfalls genau das, worauf ich vor der Reise gehofft hatte. Wir alberten rum, lasen endlich mal wieder die bisher kaum angerührte Reiselektüre, kletterten über Klippen, sammelten Kristalle, spielten Ball mit einem kleinen Pudel, der alle abzockte und schmisssen uns daraufhin unbekleidet in die eigentlich viel zu kalten Wellen 🌊
    Wir hatten dort keinen Empfang, liebten den Moment, kochten im Van und schlugen unser Zelt in einer steingeschützen Bucht am Strand auf. Mit Blick auf die Wellen, welche am zweiten Tag zahlreiche Surfer, mit echt heftigem Niveau aufsuchten. Diese sah ich mir beim Klettern mit einem Schweizer vom Gipfel der Klippe an, und wir bewunderten die mutigen Surfer, die wiederum unsere mutige Kletter"kunst" bewunderten 😆 dabei war es echt einfach, zumal wir die perfekte Kombination aus krakseln, ungefährlichem Klettern und auf den Wanderwegen Sprinten hatten.

    Verrückt war auch, dass Rokky seit Beginn der Reise von einem neuen Tattoo schwärmte. Und obwohl wir gefühlt ewig keine Städte und Tattoostudios mehr gesehen hatten, war doch tatsächlich ein Tattoo Caravan direkt gegenüber von unserem Van geparkt, wo innerhalb von 20min. ein deutscher Tätowierer mit rund 15 Jahren Erfahrung und beeindruckender Tattoowierausstattung und Hygiene- trotzt Outdoorlifestyle! - eine von mir erfundene und von Rokky gezeichnete Sonne auf ihr Bein zauberte.
    Was ein Zufall, dass alles so gepasst hat!
    Auch ein verrückter Dude Btw, der auf die Frage, wie lange er noch an dem Ort bleibe, irritiert antwortete: "Ich mache doch keine Pläne. Wer weiß was morgen ist" womit er die Einstellung der meisten Menschen, die uns in diesen Tagen begegneten, auf den Punkt traf.

    (HINWEIS Nr. 6: "Wer weiß, was morgen ist")

    Darüber hinaus ist bemerkenswert, dass auch die Szene in Portugal an
    "Bauwagenmenschen" wie ich Leute mit derartigen Lebensstilen oft bezeichne, nicht so groß zu sein scheint und wir es Öfteren Menschen von den Gebirgsbewohnern oder der Pizza Party mal wiedertrafen. Und sei es auf dem Intermarché Parkplatz. Intermarché ist ja ein ursprünglich französischer riesiger Einkausladen, der erstaunlicherweise überwiegend deutsche Zeitschriften verkaufte, was beweist, wie hoch die Rate der deutschen Aussteiger oder Reisenden ist, die sich irgendwo zwischen Tojeiro, Lagos und Sagres bewegen 😄

    (HINWEIS Nr. 7: Ohne die Deutschen wäre nix los im dem. Gebirge im Süden Portugals 😋 da fragt man sich doch, warum so viele Aussteiger aus Deutschland sind...)

    FUNFAKT: Die Übersichtlichkeit der Szene wurde auch bestätigt, als Matze in dem Gebirge an einem Domizil vorbeifuhr und fast nebensächlich zu uns auf der Liegefläche Lümmelden rief: "Und hier wohnt so eine durchgeknallte Nachbarin aus Polen, die ihren Platz als Phantasialand bezeichnet, glaub ich... Hmm, heißt Marie oder sooo", woraufhin Rokky attok reagierte "Maja?" "Jaa genau"
    Maja war eine der interessanteren Persönlichkeiten, die wir auf der Pizza Party getroffen und Kontakte ausgetauscht hatten, da sie uns angeboten hatte, sie zu besuchen, sie wohne irgendwo im Süden Portugals, was ja unserem Reiseziel entsprach 😂
    Und plötzlich versahen wir uns doch tatsächlich bloß wegen Matzes beiläufigem Kommentar in ihrem Garten. In 5min. gab sie uns einen Schnellrundgang durch Ihr Lehmhaus im Alice Im Wunderland Stil. Das vermutlich spannendste Haus und Anwesen, was ich je gesehen habe.
    Nach den 5min. Musste sie los zum Flughafen, der sie und ihre 12 jährige Tochter nach Berlin fliegen sollte, sodass wir sie vielleicht bald in Kassel willkommen heißen 😉
    Besonders bemerkenswert ist der Kontrast zwischen ihrem Leben im Lehmhaus mit Komposttoilette und ihr Auftreten mit Leo Leggins, Minirock und Highheels, mit denen sie vermutlich auch das Haus gebaut hast, wie ich sie einschätze 😅
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