Weltreise

October 2018 - May 2024
An open-ended adventure by Nolf Around The World & 30kg Gepäck Read more
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  • Day 29

    Canggu - vom anderen Stern

    October 31, 2018 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C

    "Die gucken uns an, als wären wir Außerirdische." sagt Ralf. Verständlich. Warum sollten sich auch zwei Touris in einen einheimischen Warung verirren. Touris gehen hier nicht essen. Touris essen beim hippen Veganer nebenan.
    Seit Tagen laufen wir an dem Warung vorbei. Und Ralf kann nicht anders. Er muss da rein. Da wird irgendwas Süßes gebacken. Und ich bin gespannt auf die herzhafte Auslage.
    Also gehen wir selbstverständlich rein. Wir dürfen uns einen Teller nehmen und selbst auf tun. Das macht es einfacher. Die Mädels sprechen kein Wort Englisch. Vor uns liegen frittierte Fischköpfe, gewürztes Tempe, Currytofu, Fischeintopf, scharfe Chickenwings und vieles mehr. Von Kühlkette keine Spur. Ralf denkt, es würde nochmal warm gemacht werden. Für mich ist klar: das ist einfach ein Buffet. Wie es warm gehalten wird? Keine Ahnung. Vielleicht durch die Außentemperatur von 34 Grad.
    Kopf aus, Mund auf. Und... Es schmeckt großartig. Auch wenn wir den Fisch vermeiden. Es ist scharf. Teilweise sehr scharf. Mein Opa würde es lieben. Ich denke er könnte dadurch über den Reis hinweg sehen. Alles ist toll gewürzt und mit Kohl sowie Bohnen kombiniert. Eine totale Farbexplosion. Asiatische Hausmannskost. Dazu eine Cola. Mein Essen kostet 7.000 Rupiah. Das sind 41 Cent.
    Und dann bekommt Ralf seinen Nachtisch. Die drei Frauen sind immer noch etwas irritiert, als der große weiße Mann mit Vollbart sich auf die Küchlein stürzt, wie ein Kind. 'Cookies' nennen sie die halbmondförmigen Teilchen mit Schoko und Vanillefüllung. Die Cookies sind weich wie Milchbrötchen, nur ohne diese schnapsige Note. Das gute für Ralf ist: Weizen ist unerschwinglich für Indonesier. Sie backen ausschließlich mit Reis und Mais. Also werden in kürzester Zeit 6 Teilchen verdrückt. Und die drei Frauen lachen. Wir verabschieden uns und werden in den nächsten Tagen noch öfter mit großen Augen begrüßt, wenn Ralf seine Portion Cookies besorgt.
    Anstatt noch viel zu entdecken, haben wir endlich Lust den Laptop aufzuklappen. Ralf unterstützt mich bei einem Projekt und zum ersten Mal kommen wir in den Flow. Arbeiten 4 Tage hintereinander. Und am Nachmittag kühlen wir uns im Pool ab, der repariert wurde und jetzt wieder klar ist. Ich hatte mich schon gewundert, warum ich meine Füße nicht mehr im Wasser sehen konnte.
    Gestern Abend ging es dann zum Strand. Der schönste Sonnenuntergang der Insel, heißt es. Und das war er. Wunderschön.
    Heute ist unser letzter Tag. Morgen fliegen wir nach Malaysia - Kuala Lumpur und fahren mit den Zug auf die Künstlerinsel 'Penang'.
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  • Day 30

    Bali - Unser Fazit

    November 1, 2018 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Gestern Abend sind wir noch eine Stunde unter dem Sternenhimmel im Pool geschwommen und haben überlegt, was unsere Highlights der letzten 30 Tage waren. Jetzt sitzen wir am Flughafen.
    Wie ist das Fazit über Bali?

    4 Wochen sind eine lange Zeit und trotzdem haben wir das Gefühl nicht alles gesehen zu haben. Dennoch haben wir einen Eindruck von Bali bekommen. Angefangen in Amed, wo der Strand steinig ist und sich viele Korallenriffe befinden, über das spirituelle und wuselige Ubud, bishin nach Canggu, wo der Strand sandig und breit ist und sich die Wellen perfekt brechen um Surfen zu lernen.
    Begonnen haben wir Bali mit einem wunderschönen Sonnenaufgang im Osten. Verabschieden tun wir uns von einem traumhaften Sonnenuntergang im Westen. Dazwischen lagen viele Abenteuer und einige Herausforderungen. Die größte Herausforderung für uns war der Verkehr. Auch wenn wir beide schon einige Länder bereist haben, kam uns der Verkehr hier am anstrengensten vor. Die Balinesen haben einen eigenen Fahrstil. Es gibt kein Links-vor-Rechts und nur wenig Ampeln. Man orientiert sich nie nach hinten, sondern immer nur nach vorne. Hupen bedeutet: Achtung ich komme. Nichts desto trotz sind hier alle höflich miteinander. Es wird nicht gemeckert. Drängeln ist nichts negatives. Damit macht man einfach klar, dass man vorbei will. Und einen Fußgängerweg gibt es nur selten. Der Sicherheitsabstand beträgt etwa 10 cm. Und so finden Fußgänger, Hunde, Katzen, Mopeds, Fahrräder, Autos und Lkws ihren Weg.
    ~
    Insgesamt haben wir uns Bali weniger touristisch vorgestellt. Der Tourismus hat hier gute und schlechte Seiten. Ohne Tourismus hätten wir kein Klopapier und warmes Wasser. Und wir müssten in sehr einfachen Unterkünften ohne Klimaanlage schlafen. Auch, wenn das mal geplant ist für die Zukunft, finde ich eine gute Unterkunft schon sehr wichtig.
    Außerdem empfand ich die Balinese zwar als sehr freundlich, aber auch distanziert.
    Man spürt eine Kluft zwischen Balinese und Touristen. Sie sind sehr nett und höflich, sind aber auch super irritiert, wenn man sich für sie interessiert.
    Der Tourismus kam hier sehr schnell. Und damit konnten nicht alle Orte auf Bali gut umgehen.
    Und ein Thema geht mir nicht mehr aus dem Kopf: Plastik. Das ist wirklich schlimm auf Bali. Es gibt kein gutes Abfallsystem und aufgeklärt scheinen einige Balinesen auch nicht zu sein. Das Plastik liegt überall. Und wenn der Regen kommt, wird es einfach ins Meer getragen. Unmengen an Plastik. Ein Anfang sind Bambus-Strohhalme. Viele gute Cafés nutzen sie anstelle von Plastik-Strohhalmen. Und auch so gibt es einige Bewegungen auf Bali, die in die richtige Richtung arbeiten. Ab Januar 2019 sollen Plastikbeutel verboten werden.
    Bisher reicht das aber noch nicht...
    ~
    Was wir beide geliebt haben war die Spiritualität der Balinesen. Jeden Morgen aufzuwachen und schon den Geruch von Räucherstäbchen in der Nase zu haben. Die Balinesen ehren ihre Götter immer und überall. Und das spürt und sieht man. Es war toll, das beobachten zu dürfen.
    Außerdem hat Bali eine wunderschöne Natur. Diese Farben, die Reisfelder und die Einfachheit in manchen Dingen, waren inspirierend. Und natürlich das Essen. Ich sehne mich zwar etwas nach Quark mit Kartoffeln, aber asiatisches Essen ist wirklich lecker. Ich könnte ewig weiter schreiben. Aber verkürzen wir die Sache etwas.
    ~
    Als wir gestern im Pool waren, haben wir eine Top der 10 tollsten Erlebnisse erstellt. Hier kommt sie:

    Top 10
    1# Abenteuer mit Anja - unsere erste mitreisende Begleitung. Und wir sind so dankbar, sie kennen gelernt zu haben.
    2# Nusa Penida - alles an dieser Insel war großartig und unser kleines Bali.
    3# Schnorcheln in Amed - weil es toll dort ist.
    4# Verkostung Tee & Katzenkaffee Candi Dasa - lustiger und schöner Moment mit einer Einheimischen.
    5# Kochkurs in Ubud - großartig!!!
    6# Das alte Dorf Tenganan - so ruhig und altertümlich, wir waren willkommen.
    7# Das verlassene Hotel in Ubud - abenteuerlich und nostalgisch.
    8# geheimer Strand auf Nusa Penida - der Moment mit der Schildkröte und der Strand war wie wir uns Bali vorgestellt haben.
    9# Wanderweg Ridgewalk in Ubud - Bali gefunden!
    10# Sonnenuntergang Canggu

    Top Unterkunft
    Jipun Didulu am Rand von Candi Dasa - weil man sich dort zu Hause gefühlt hat und wir Anja kennen gelernt haben.

    Und abschließend einige Bilder von der gesamten Reise. Jetzt geht die Reise weiter nach Malaysia!
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  • Day 31

    Kuala Lumpur - Malaysia Wir kommen!

    November 2, 2018 in Malaysia ⋅ ⛅ 27 °C

    Von Denpansar fliegen wir 3 Stunden nach Kuala Lumpur. Der Flug ist super. Air Asia ist eine zuverlässige und gute Airline! Wir sitzen bequemer als bei EasyJet.
    Wir landen 20 Minuten früher als geplant. Nach der Landung bin ich ganz aufgeregt endlich in den Zug zu steigen. Der Flughafen ist 30 Minuten von der Hauptstadt entfernt. Aber daraus wird erstmal nichts. Es heißt: Anstellen. Visum Check. Und auch, wenn alles sehr geordnet voran geht, brauchen wir 1,5h um die Kontrolle zu durchqueren. Inklusive Fingerabdruck weiß Malaysia jetzt, dass wir im Land sind. Da wir Deutsche sind, dürfen wir sogar 3 Monate ohne Visum einreisen. Dieses Privileg haben nur Deutsche, Schweizer und Österreicher.
    Nachdem wir dann auch unser Gepäck gefunden haben, gehen wir zum Schalter und kaufen uns ein Bahnticket zum Hauptbahnhof. Schon ab der ersten Minute fühle ich mich super wohl. Während Ralf auf der Toilette ist, verwickelt mich ein Malaysier in ein kurzes Gespräch. Er war 2004 für 6 Monate in Stuttgart und wünscht uns eine tolle Weiterreise. Mit dem Zug fahren wir an Palmen-Wälder vorbei. Alles ist super saftig und grün.
    Am Hauptbahnhof angekommen fällt uns eines sofort auf. Malaysia ist zu einem großen Teil muslimisch. Viele Frauen tragen eine Kopfbedeckung oder sind komplett verschleiert.
    Und dann stehen wir da. Zwei Weiße, die rumrennen wie Schildkröten und nicht wissen wo oben und unten ist. Und wieder werden wir super freundlich und offen unterstützt. Unaufgefordert wird uns Hilfe angeboten.
    Nach 20 Minuten finden wir unser Hotel. Das Zimmer ist winzig, doch super sauber und irgendwie gemütlich. Wir sind direkt am Hauptbahnhof und im indischen Viertel. Also gehen wir natürlich zum Inder. Natürlich sieht das Restaurant nicht aus, wie die Inder bei uns. Es ist eher ein weißer Raum mit Plastikstühlen. Großstadtfeeling pur. Und der Inder scheint beliebt zu sein. Auch, wenn die Bedienung meint es wäre nicht so scharf, kann ich eines von zwei Gerichten nicht essen. Es ist trotzdem super lecker.
    Danach fallen wir ins Bett und in einen unruhigen Schlaf.
    Am nächsten Morgen suchen wir vergeblich nach "normalen" Frühstück. Es gibt einige Cafés, die Torten und Kuchen verkaufen, mit glutenfrei kann man hier aber nichts anfangen. Traditionell wird zum morgen, warm gegessen. Also stochern wir wenig später in Reis mit scharfer Soße und Hühnchenkeule. Dazu gibt es einen Avocadosmoothie und Drachenfrucht Mocktail.
    Unsere Verdauung lässt grüßen...
    Und jetzt sitzen wir 4 Stunden im Zug nach Butterworth. Von dort geht es Richtung Penang mit der Fähre, wo wir das Wochenende in einem Hostel und Künstlerviertel verbringen werden...
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  • Day 31

    Penang - Anreise mit Eiszapfen

    November 2, 2018 in Malaysia ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach dem deftigen Frühstück, checken wir im Hotel aus und machen uns auf den Weg zum Hauptbahnhof, der direkt auf der anderen Straßenseite ist. Und riesig. Und voller Malysier, die zur Arbeit wollen.
    Diesmal finden wir schneller unseren Weg und sitzen wenig später im Wartebereich der Zuggesellschaft KTM.
    Eine Dame ruft unseren Zug aus und wie Entenbabys folgen wir der Entenmutter durch den Bahnhof zum Zug.
    Die Fahrt dauert vier Stunden nach Butterworth. Schon beim Einsteigen laufen wir gegen eine Kältewand. Und während der 4 Stunden wird der Zug auf 16 Grad runtergekühlt. Verständlich warum alle husten und erklältet sind. Nichtsdestotrotz macht die Zugfahrt super viel Spaß. Da mein Sitznachbar nicht kommt, kann Ralf sogar neben mir sitzen. Und so durchqueren wir vom Süden in den Nord-Westen Malaysia. Wunderschöne Landschaften zischen an uns vorbei. Es regnet, es ist schwül und heiß. Uns hängen Eiszapfen von der Nase.
    In Butterworth laufen wir auf den Parkplatz und erfahren, dass der Bus zur Fähre kostenlos ist. 15 Minuten später stehen wir nach einem Entgelt von umgerechnet 20 Cent auf der Fähre nach Penang. Eine Fähre voller Einheimischer und uns. Manche schauen mich neugierig, aber unauffällig an. Blondes Haar ist hier noch was besonderes. Und dann verlassen wir die Fähre mit den Einheimischen und als wir Penang betreten, kommen wir uns zum ersten Mal wie Reisende vor.
    Bei 30 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit finden wir unser Guesthouse/Hostel und werden super freundlich empfangen. Das Weluv (we love) Guesthouse ist 200 Jahre alt. Hat sehr einfache Zimmer, ist aber herzlich und super sauber. Nach unser 2h Einführung (dazu später) lernen wir Martina und Thomas kennen. Sie sind seit 3 Monaten unterwegs und wir verbringen den Abend in einer sehr coolen Bar. Ich trinke etwas Sambucca um meinen Magen zu desinfizieren. Nachdem wir sehr einheimisches, chinesisches Essen gegessen haben. Der Abend endet mit vielen Geschichten. Und morgen wird Penang entdeckt...
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  • Day 32

    Penang - Teil 1|3 UNESCO Weltkulturerbe

    November 3, 2018 in Malaysia ⋅ ⛅ 29 °C

    Penang ist etwas besonderes. Das merken wir sofort als uns Frances, unser Host, von Penang erzählt. Ich verliebe mich an einem Tag, mit tausend wundervollen Momente, in diesen Ort. Und muss weinen. Ohne traurig zu sein, nur dankbar, dass ich das erleben darf. Jeder kennt diese Orte und Momente. Und für jeden sind es andere.
    Penang-Stadt, namens George Town, ist nicht super perfekt und auch nicht idyllisch, aber hier gibt es diese Atmosphäre. Diese Harmonie zwischen Menschen, Kulturen und Religionen und alle leben miteinander und akzeptieren sich untereinander. So etwas habe ich noch an keinem Ort so gespürt, wie hier.
    Deswegen möchte ich Penang drei Einträge widmen. Penang wurde aufgrund von drei Dingen zum Weltkulturerbe ernannt:

    1# seine Geschichte
    2# die Kunst und Menschen
    3# das Essen

    Warum Penang 'George Town' heißt und dieser Name schon über 200 Jahre alt ist:
    ~
    Seit Gründung von 'George Town' hat sich die Altstadt nicht viel verändert.
    "Es heißt das Karl May das Treiben der Malaien, Inder, Chinesen, Eurasier, Armenier, Japaner, Engländer, Deutschen, Filipinos und Indonesier beobachtete und bewunderte. Aber woher kamen all diese verschiedenen Landsmänner und warum befanden sich alle auf Penang?"
    Es gibt auf Penang eine regionale Identität. Man spürt, dass die Einwohner stolz auf ihre Insel sind. Das liegt vor allem daran, dass alle Einwohner zugewandert sind.
    Vor 1786 schenkte man Penang nicht sehr viel Aufmerksamkeit. Die Chinesen mussten daran vorbei um nach Indien zu kommen und andersherum. 1782 entdeckte der englische Handelsmann Frances Light Penang und erkannte ihr Potential. Nach einem Verhandlungsstreit mit dem Sultan, wo einige Kämpfe ausgefochten wurden, übergab der Sultan 1786 Penang an Frances. Dieser gründet eine Stadt, die er nach seinem Monarchen 'George lll' ernannte. Er erklärte den wenigen Einwohner, die Möglichkeiten der Insel. Sie erbauten gemeinsam eine kleine Hafenstadt, die zu einem wichtigen Handelsumschlagplatz und Freihandelszone wurde. Und so siedelt sich Menschen aus der ganzen Welt in George Town an. Deswegen findet man kulturelle Einflüsse von Indern, Chinesen, Japaner, Arabern, Portugiesen, Niederländer und Briten. Die Siedler vermählten sich mit malaysische Frauen und für diese lernten sie die Sprache von Malaysia um sich verständigen zu können.
    Neben einem buddhistischen Tempel, steht eine katholische Kirche und daneben beten Muslime in ihrer Moschee. Es gibt ein indisches, chinesisches und malaysisches und christliches Viertel und jeder feiert seine Feste traditionell und akzeptiert die andere Religion. Am Dienstag ist indisches Neujahr und die Inder feiern seit Tagen auf den Straßen, während die Chinesen ruhig in ihren Restaurants gebratene Nudeln knuspern.
    Und als gemeinsame Sprache lernen sie noch heute malaiisch.
    Wir haben so eine Akzeptanz der Kulturen noch nirgends wahrgenommen. Und ich bin der Meinung, dass sich die Welt eine Scheibe von Penang abschneiden sollte.
    Wie die Esskultur sich entwickelt hat, erfahrt ihr im nächsten Eintrag.
    (Da wir so mit dem Essen beschäftigt waren, haben wir es irgendwie verpeilt die Tempel etc. zu fotografieren :D und heute wurden wir zum ersten Mal von einem lieben Inder um ein Foto gebeten. Er ist für uns die Attraktion und wir für ihn)
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  • Day 33

    Penang - Teil 2|3 Das Essen

    November 4, 2018 in Malaysia ⋅ ⛅ 27 °C

    Das Essen auf Penang ist noch älter als 'George Town' selbst. Es ist Tradition und wird von Chinesen, Indern und Arabern noch genauso zubereitet, wie vor 1000 Jahren. Als die Siedler kamen, brachten sie all ihre Kochkunst mit nach Penang und verteilten sich in George Town. Beim Essen kommt man zusammen. Essen wird zelebriert und das spürt man an jeder Ecke und um jede Uhrzeit.
    Als Frances Light das Potential der Insel entdeckt, fokussiert er sich unter anderem auch auf den Anbau von Gewürzen. Penang wird dadurch zur wichtigsten Handelsquelle von Gewürzen. Durch diesen Vorteil kann die britische East-India-Company die administrativen Kosten von Penang refinanzieren.
    Und noch heute findet man in den Vierteln verschiedene Gewürzeläden.
    Also entscheiden wir uns nach dem Geschichtsuntericht mit Frances, diese Kochkunst zu entdecken.
    Und so futtern wir uns durch einheimische Restaurants, gehen auf einen Food-Markt und probieren verschiedenste Gerichte an Straßenständen.
    Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich ohne Bedenken, die Gerichte probiert hätte. Als Deutscher darf man einfach nicht zu genau hinschauen. Und das Chili desinfiziert am Ende den Magen. Die Einheimischen sind sehr stolz auf ihre Küche und so bieten sie uns sehr freundlich und liebevoll ihre Lieblingsgerichte an. Manchmal ist das für den Magen sehr gewöhnungsbedürftig und wir sind froh, dass wir tausendjähriges Gammel-ei und frittierten Frosch umgehen können. Es gibt neben sehr seltsamen Gerichten, viele wirklich unglaublich leckere Sachen zu entdecken.
    Unser erstes Highlight ist der chinesische Dumplingladen, wo wir kein Wort lesen können und die Damen uns einfach ihre Favoriten hinstellen.
    Das zweite Highlight ist der Nacht-Food-Markt. Hier ist alles im Kreis aufgebaut. In der Mitte befinden sich die Stühle & Tische und am Rand die Essstände. Man wählt an den Ständen, nennt seine Tischnummer und bezahlt, wenn das Essen gebracht wird.
    Das dritte Highlight sind die Streetstände. Hier wird direkt vor deinen Augen zubereitet.
    Die Schärfe spüren wir garnicht mehr so sehr. Entweder haben wir uns daran gewöhnt oder die Köche haben etwas Nachsicht mit uns.
    Im dritten Teil geht es dann um die Kunst, Kultur und Menschen.
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  • Day 33

    Penang - Teil 3|3 Kultur und Mensch

    November 4, 2018 in Malaysia ⋅ 🌧 28 °C

    Die Einwohner von Penang sind super freundlich und hilfsbereit. Aber auch zurückhaltend und auf eine leise Art neugierig. Malaisier arbeiten in chinesischen Ständen und unterstützen beim Verteilen der Gerichte, während Inder in einen Plausch mit Chinesen geraten, direkt vor einer Moschee, wo Männer gerade den Boden küssen.
    Berlin ist Multikulti, Penang ist weltoffen.
    An manchen Ecken wird man an Berlin erinnert. Wie der Kunstmarkt, der dem Mauerpark in Miniaturversion ähnelt. Doch die Harmonie und Atmosphäre ist eine andere. Die Menschen lächeln. Und schauen einen in die Augen. Man spürt eine Freundlichkeit, die nicht aufgesetzt wirkt.
    Die Menschen hier sind nicht reich und leben einfach.
    Im Zusammenhang mit dem UNESCO Titel entschied sich die Regierung zwei Linienbusse einzusetzen, die durch 'George Town' kostenlos fahren. Außerdem findet man an allen Ecken und Wänden Graffiti oder kunstvoll gebogenen Stahl, welcher die Geschichte und Kultur von Penang festhält. So soll vermieden werden, dass die neue Generation, die Geschichte von Penang vergisst. Es gibt hier an jeder Ecke etwas zu entdecken.
    Bilder sagen hier mehr als Worte...
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  • Day 34

    Wie kommen wir nach Thailand?

    November 5, 2018 in Malaysia ⋅ ⛅ 31 °C

    Wir wollen von Penang mit dem Zug über die Grenze und vom Süden in Thailand einreisen. Zielort in Thailand ist die Insel Koh Lanta, die etwa 5h vom Süden entfernt ist. Doch die Weiterreise gestaltet sich schwieriger, als erwartet. Es gibt keine richtige Verbindung. Wir recherchieren mehrere Stunden und planen den Weg mit Zug, Bus, Van, Taxi und Boot. Doch irgendwie fühlt es sich nicht rund an.
    Vielleicht nicht direkt nach Koh Lanta? Eigentlich haben wir noch 6 Tage Zeit. Denn in 6 Tagen treffen wir uns mit unseren Freunden Lisa und Marvin, die von Deutschland anreisen, auf Koh Lanta.
    Nochmal eine Pause einlegen? Also recherchieren wir, wie sinnvoll ein Zwischenstopp auf der Insel Langkawi wäre. Langkawi gehört noch zu Malaysia und von dort könnten wir über den Seeweg oder Landweg in Thailand einreisen. Nach weiteren Stunden entscheiden wir uns für die Weiterreise nach Langkawi. Ralf hat einen Ort auf einen kleinen Insel neben Langkawi gefunden, den er unbedingt entdecken will. Ich bin etwas zerstreut und unruhig, durch die ganze Planung und entspanne mich erst am Abend als unser Hostel uns zusichert uns zum Hafen zu bringen am nächsten Morgen, damit wir die erste von zwei Fähren nach Langkawi bekommen.
    Um 7.30 Uhr werden wir zum Hafen gebracht. Ohne Probleme und Kosten. Einfach nur aus Hilfsbereitschaft.
    Ich habe einige Horrorgeschichten von der alten Fähre gelesen und bereite mich aufs Schlimmste vor. Pullover, Schal, Reisetabletten, Seabands, Snacks, Getränke und Musik.
    Wir kommen am Hafen an und sehen ein wunderschönes, riesengroßes, weißes Schiff. Was haben die denn alle, ich finde den Zustand super?
    Dann holen wir unsere Tickets, und checken ein. Laufen über den halben Pier, den Schildern hinterher und nach rechts. Weg vom weißen, wunderschönen Riesen.
    Ah ja. Das haben die gemeint...
    Vor uns liegt ein etwas größeres, in die Jahre gekommenes, Boot. Jetzt positiv bleiben.
    Und das hilft. Die Bootsfahrt ist angenehmer als Busfahren. Pünktlich kommen wir in Langkawi an. Unsere Weg Beschreibung lautet: 10 Minuten am Hafen entlang sollen wir uns an einem Obststand melden. Es ist eine hohe Luftfeuchtigkeit und 30 Grad. Nach 5 Minuten merken wir, dass die 10 Minuten sich nicht auf laufen bezogen haben. Wir ziehen es durch. Total verschwitzt. Und kommen beim Obststand an. Am Stand gibt die Dame ein Zeichen und alle setzen sich in Bewegung. Haben die etwa auf uns gewartet?
    Kurz danach sitzen wir in einem kleinen Boot mit Einheimischen und sind wieder auf dem Wasser. Der Captain weiß wohl wo wir hinwollen. Wir vertrauen darauf. Und gleiten durch blaues Wasser an bewachsene Felsformationen vorbei. Wunderschön.
    Nach 15 Minuten gibt uns der Captain ein Zeichen zum Aussteigen. Wir ankern auf einer Insel im nirgendwo. Und Ralf kommt mit einem Einheimischen ins Gespräch, während wir auf unseren Transport am Steg warten. Der nicht kommt. Also laufen wir.
    Unser Ziel ist das Ende der Straße.
    Und da sind wir nun. Am Ende Straße, im Paradies auf einer Insel mit 58 Häusern.
    Shades (Schatten) begrüßt uns in seiner Familie. Und so werden wir aufgenommen und gastfreundlich unterhalten. Für ihn ist das Leben ein Geben und Nehmen. "Es kommt nicht aufs Geld an, Nori. Es geht um Wissen und Freude.", sagt er in einem sehr guten Englisch. Alles hier ist einfach und echt. Und so verbringen wir einen wundervollen Abend mit Shade, der gerne redet und tolle Geschichten erzählt. Über sein Leben, seine 61 Jahre, seine Familie und alles worauf er stolz ist. In dieser Einfachheit.
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  • Day 35

    Pulau Dayang Bunting - Das echte Leben

    November 6, 2018 in Malaysia ⋅ ⛅ 30 °C

    "Guck mal wie er kaut." Sie liegen direkt vor unserer Veranda: Wasserbüffel. Wunderschöne, gemütliche Tiere. Und sie stinken. Sie stinken unglaublich.
    Um uns herum schreit und quietscht die Natur. Es ist 7 Uhr morgens und die Sonne geht auf. Die Hähne und Hunde sind schon seit Stunden wach und haben uns das auch wissen lassen. Wir schlafen sehr unruhig und schlecht. Das macht aber nichts. Hier aufzuwachen ist etwas ganz einmaliges.
    Wir leben in einer einfachen Hütte mit Bett und kalter Dusche. Auf unserer Veranda hängen zwei Hängematten aus Fischernetz. Wenn Ebbe ist, liegen die Boote auf dem Trockenen und vor uns liegt Matsch. Kommt die Flut, ist das Wasser über 30cm hoch und reicht bis an unser Haus.
    Wir leben seit 2 Tagen bei Shade und seiner Familie. Es ist, wie ein Bauernhof am Wasser. Wir haben Hühner, Enten, Katzen, Hunde, Wasserbüffel und ein Äffchen. Auf den Inseln um uns herum, gibt es genau 2 Airbnbs und wir leben in einem davon.
    Doch wir fühlen uns eher wie bei einem alten Freund zu Hause. Shade macht das nicht des Geldes wegen. Er liebt Gesellschaft und ist ein großartiger Gastgeber. Alles hier ist einfach und echt. Es ist mit Liebe erbaut und es ist ihr Leben. Wir berühren hier ihr echtes Leben.
    Am Morgen. Ich gehe an einem Korb vorbei. Und mich schauen zwei süße Küken an. Sie blicken star. Sie sind tod. Ich kann es nicht glauben. Sie wirken wie perfekte Kükenpuppen. "Natürlich Auslese", sage ich zu Ralf und mein Magen zieht sich zusammen.
    Shade zeigt uns einen Käfig und plötzlich kommt ein langer Arm heraus. Ein kleines Äffchen. Es wurde von seinen Vorbesitzern nicht gut behandelt. Shade's Sohn Ismael bringt es zum Tierarzt auf die Insel Langkawi und zu besseren Besitzern.
    Shade liebt Tiere. Das merkt man auch an Mafia, Manya und Nemo. Seine drei Hunde. Malysier mögen keine Hunde. Shade schon.
    Ralf läuft gegen ein breites Volleyballnetz. Und Shade freut sich, wie ein Kind als hätte er darauf gewartet. Kurz danach ertönt aus dem Radio künstliches Vogelgeschrei. Es ist kaum auszuhalten. Mit dem Netz fängt er Vögel. Um sie später zu essen.
    Als wir beim Mittag sitzen beobachten wir unsere Entenfamilie. Ein Entenbaby bleibt zurück. Es dreht sich immer wieder auf den Rücken. Ich versuche der Entenmama zu zeigen, wo ihr Baby kämpft. Vergebens. Dann hole ich Wasser und bespritzte das Baby. Es ruft seine letzten Kräfte zusammen. Und rollt unter unser Haus. Du darfst nicht sterben!
    Es wird sterben und dann von unseren Katzen gefressen. Natürlich Auslese...
    Am Tag kommen einige Einheimische zu Besuch. Wir sitzen auf der Wiese unter einer Überdachung und genießen die Ruhe. Das haben wir gebraucht. Penang war anstrengend und wunderschön. Und jetzt sind wir hier. Im einfachen Paradies.
    Ralf nickt neben mir ein. "Norri. Norri. We start with the boat." Okay. Shade hat entschieden wir machen noch eine Bootstour. Also watten wir durch den Schlamm. Und ich steige auf das lila Boot auf während die drei Männer es ins tiefere Wasser schubsen. Ismael steuert und Shade putz den vorderen Bereich. Ist das Blut? Ja. Das war unser Huhn vom Mittag. Shades Frau hat es vom Markt geholt und auf dem Boot geschlachtet.
    Die Fahrt ist wunderschön. Wir gleiten durchs ruhige, blaue Wasser an bewachsene Felsformationen vorbei. Überall Mangroven. Dann stoppen wir und Shade schreit seltsame Töne. Er wirft etwas. Und noch etwas. Hühnerhaut.
    Und dann kommen sie. Zisch. Zisch. Man hört wie sie die Luft schneiden. Adler. Braune und weiße Adler. Etwa 20 Stück um uns herum. Wir können es nicht glauben. 3 Meter vor uns zischen sie ins Wasser und greifen die Hühnerhaut.
    Shade erklärt uns, dass er die Adler unterstützt. In touristischen Gegenden werden sie verdrängt oder zur Show angelogt. Hier leben sie frei und er füttert sie abundzu.
    Dann düsen wir aufs offene Meer. Das Boot ist wirklich schnell, so dass Ralf fast sein Capi verliert.
    Jetzt wird geangelt. Ralf und ich haben ein Battle. Wer die meisten Fische fängt ist der Gewinner. Ralf fischt 2 kleine. Ich hole mit einem großen Fisch auf und dann zieht er mich ab. Am Ende verliere ich 6 zu 1. Ich habe zudem einen Verschleiß von 3 Haken. Es ist chillig. Wir sitzen und liegen mit Shade und Ismael im Boot und lassen den Tag ausklingen. Jetzt verstehe ich warum angeln so spannend ist. Es hat eine eigene Ruhe.
    Am Abend bekommen wir unseren Fisch, frisch gegrillt auf den Tisch.
    Ob das komisch war? Ja. Als der Fisch an meinem Haken hing und zappelte. Getötet hat ihn Shade oder Ismael. Aber eigentlich habe ich ihn getötet in dem Moment als ich die Angel ins Wasser ließ. Und damit kann ich umgehen. Wir töten hier das was wir wirklich brauchen und es wird alles verwertet.
    Der Tag endet mit einer heißen Schokolade und dem Abschied von Janett. Sie ist Deutsche und war eine Woche hier. Für sie geht es weiter auf die Philippinen, Singapur und nach Sri Lanka.
    Wir werden noch einige Tage hier bleiben.
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  • Day 38

    Thailand begrüßt uns...

    November 9, 2018 in Thailand ⋅ 🌧 31 °C

    Wir verbringen 4 volle Tage bei Shade und seiner Familie. Fathi, seine Nichte, kocht jeden Tag 3 Mahlzeiten. Es ist einfache Hausmannskost, sagt sie. Wir bekommen Krabben, Tintenfisch, sämtliche Fischarten und Kalamari in unterschiedlichen Varianten zubereitet. In den Tagen finden wir zur Ruhe und fühlen uns super wohl. Obwohl wir nach wie vor sehr schlecht schlafen. Der Grund: Hähne. Büffel. Hunde. Schlechte Kissen. 30 Grad. Aber man kann nicht alles haben.
    Das Leben bei Shade ist natürlich und einfach. Jeder findet seinen Platz bei ihm. Darum fühlt sich auch jeder wohl. Und so kommt am letzten Tag unseres Aufenthaltes, die Königin und der König der Insel zu Besuch. Nein. Nicht mit Krone und bunt geschmückt. Er ist Malysier. Sie Britin. Er hat einen Titel und sie geheiratet. Die beide sind liebe und sehr kluge Menschen. Während des Dinners zeigen sie uns ihr Haus. In Miniatur. Sie wollen es bauen. Am anderen Ende der Insel. Ohne Wände. Alles offen. So das der Wind hindurch fließen kann. Die Miniatur ist wunderschön. Sogar Möbel stehen in dem Haus. Nicht größer als mein Daumen. Alles selbst gemacht.
    Und sie sind angetan von Ralf. Und er angetan von ihrem Projekt. Das Haus soll komplett aus Holz werden. Vielleicht ist das was fürs nächste Jahr...

    Wir verabschieden uns von Shade und seinen Freunden. Wir haben den Plan. Naja, den Wunsch. Mit der Fähre nach Satun zu fahren, dort in Thailand einzureisen und dann mit dem Van nach Krabi zu fahren.
    Und genauso klappt es. Durch Zufall treffen wir in Langkawi am Hafen einen Anbieter. Dieser verkauft uns die komplette Strecke für 40 Euro.
    1h mit der Fähre nach Satun
    15 min zum Busbahnhof
    4h mit dem Bus nach Krabi
    Letztendlich brauchen wir insgesamt 10h. Das ist okay. Nur, dass mein Drama in der Fähre beginnt, als mein Darm sich spontan meldet. Nicht hier... Nicht jetzt.
    Die Einreise, dann in Satun, bekomme ich garnicht richtig mit. Ich hangel mich an der Passkontrolle vorbei und renne zum Klo. Die kennen das schon. Die Klofrau schmeißt mir Klopapier hinterher. Gott sei Dank. Ich erinnere nochmal an die Schöpfkellen. In Südostasien gibt es regulär kein Klopapier.
    Immodium akut rettet mich. Und wir können mit dem Bus nach Krabi fahren. Im Bus beginnt dann das Drama für Ralf. Das Klo im Bus ist eine Luke mit Wassereimern umstellt. Trotzdem kommen wir an.
    Thailand begrüßt uns mit Regen und Durchfall.
    Aber das macht nichts. Wir lernen im Bus zwei liebe Thailänderinnen mit Baby kennen. Das sich wegen dem Geschaukel übergibt. Ich bin nur froh, dass ich mit Klopapier helfen kann und er nicht in meinen Nacken gekotzt hat. Wir kommen sehr erschöpft in Krabi an.
    Der Abend wird gerettet durch ein tolles Essen auf dem Foodmarket und Telefonat mit Lisa und Marvin, die bereits auf Koh Lanta auf uns warten.
    Nach Koh lanta geht es dann morgen...
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