Eine Familie entdeckt die Welt

August 2019 - June 2023
Los geht es Mitte August 2019 zuerst durch Europa und dann Richtung Osten. Alles weitere erfährst Du hier! Read more
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  • Day 55

    Bibbern im wilden Osten

    October 10, 2019 in Russia ⋅ ☁️ 0 °C

    Nach weiteren 3 Tagen mit Zug und Bus kommen wir über Irkutsk zur Insel Olchon im Baikalsee. Den geringen Abstand zum Festland überwinden wir mit einer Fähre auf die der Minibus fährt.
    Die Landschaft ist kahl und nur auf dem nördlichen Teil der Insel befinden sich Wälder.
    Die Insel ist ein Zentrum der schamanischen Kultur und soll ein Energie-Zentrum sein. Überall sieht man bunte Bänder an Pfählen und Bäumen.
    Uns erinnern die weite Landschaft und die breiten staubigen Straßen an den wilden Westen.
    Immer wieder begegnen wir scheinbar heerrenlosen Hunden. Sie sind zum Glück freundlich und mit der Zeit verlieren wir unsere Angst vor ihnen.
    Über dem riesigen See bilden sich immer neue Wolkenformationen und am Ufer ragen weiße Hügel auf, die nach Norden zu schneebedeckten Bergen werden.
    Auf der Insel wechseln schroffe Steilküsten und Sandstrände ab.
    Die Temperaturen sind echt sibirisch und wir besichtigen fest eingemummt den Schamanen Felsen.
    Es handelt sich um einen aus dem Baikalsee ragendenden Felsen direkt bei der Ortschaft Khuzhir, inder wir unsere Unterkunft haben.
    Mit einem unverwüstlich russischen Minibus besuchen wir an einem Tag zusammen mit anderen Touristen den bewaldeten Norden der Insel. Der Bus fährt über Pfade, die in Deutschland kaum Fußgängern gut genug wären und wir werden kräftig durchgerüttelt. Wir halten immer wieder an beeindruckenden Ausichtspunkten und steigen aus bis uns der eisige Wind zurück in den Bus treibt.
    Mittags bereitet uns der Fahrer ein hervorragendes Essen (Fischsuppe, Salat und Lebkuchen) zu, das wir in der endlich hervorgekommenen Sonne am Waldrand genießen. Ein zutraulicher Fuchs leistet uns Gesellschaft.
    Außer uns sind ein Russe und einige Chinesen in unserem Bus. Es sind aber trotz Nachsaison einige der grauen geländegängigen Busse unterwegs, die alle die gleiche Tour machen.
    Unseren letzten Tag auf der Insel verbringen wir mit Essen und einem ausgedehnten Spaziergang über die bewaldeten Hügel am Rande von Khuzhir.
    Nach 5 Tagen verlassen wir das rauhe weitläufige Eiland im Baikalsee in Richtung Irkutsk.
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  • Day 59

    Von Irkutsk in die Mongolei

    October 14, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 7 °C

    Eine 5-stündige Fahrt mit dem Minibus bringt uns zurück nach Irkutsk. Hier verbringen wir einen Tag hauptsächlich am Fluss Angara. Dieser ist der einzige Abfluss vom Baikalsee und fließt durch das Paris Sibiriens, wie Irkutsk auch genannt wird.
    Und tatsächlich spüren wir an diesem warmen herbstlichen Tag den Flair dieser sibirischen Stadt.
    Neben den schönen Uferanlagen, gibt es schöne alte Häuser, viele Kneipen und große Märkte. Durch die Nähe zum Baikalsee ist Irkutsk touristischer als die meisten anderen sibirischen Städte und es gibt große vornehme Hotels.
    Am frühen Morgen verlassen wir unser wenig ansehnliches in einem der vielen Hochhäuser untergebrachtes Hostel und gehen zum direkt neben dem Fluß gelegenen Bahnhof um den Zug in die Mongolei zu erreichen.
    Die Strecke führt über viele Kilometer am Baikalsee entlang und wir können den beeindruckenden See mit den weißen Bergen im Hintergrund nochmal ausgiebig bewundern.
    Die Fahrt dauert bis zur nächsten Früh, wo wir in Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, aussteigen.
    Im modern wirkenden Zug, wird das Teewasser dennoch mit einem Holzfeuer erwärmt, das einmal sogar einen Rauchmelder auslöst.
    An der Grenze wird von den Zollbeamten der halbe Zug und unserer Gepäckstücke auseinandergenommen um blinde Passagiere oder Schmuggelware zu finden.
    Der Monat in Russland hat uns viele neue Eindrücke und Erkenntnisse über das riesige Land beschert.
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  • Day 62

    Von Hochhausschlucht auf die Schildkröte

    October 17, 2019 in Mongolia ⋅ ☀️ 6 °C

    Ulaanbaatar gefällt uns besser als aufgrund unserer Recherche erwartet. Es handelt sich um eine moderne Großstadt mit vielen Hochhäusern, jede Menge Geschäften und vollen Straßen.
    Insbesondere die freundlichen Menschen erzeugen die positive Einschätzung.
    So helfen uns am Bahnhof sofort freundliche Mongolen zu unserer Unterkunft zu kommen. Insbesondere bilden sie zu den eher wortkargen, wenig service-orientierten und selten englisch sprechenden Russen einen starken Kontrast.
    Unsere Gastgeber, ein junges Paar mit einer 6-jährigen Tochter, die in der Innenstadt Zimmer anbieten und Touren organisieren verstärken unseren positiven Eindruck noch. Die Frau spricht fließend Englisch, da sie 3 Jahre in England gelebt hat und wir bekommen ein leckeres Frühstück serviert obwohl wir eigentlich erst Mittags einchecken sollten.
    Wir einigen uns schnell darauf mit ihrem Mann eine mehrtägigeTour durch die Mongolei zu machen, die am nächsten Tag starten soll.
    Den Rest des Tages verbringen wir damit uns in Ulaanbaatar noch ein paar wärmere Sachen (Handschuhe Mütze..) zu besorgen, durch die Innenstadt zu laufen und im Supermarkt möglichst lokales Essen zu suchen.
    Wir empfinden das Stadtbild als eine Mischung aus einer russischen und chinesischen Stadt, wobei wir letztere natürlich noch nicht kennengelernt haben
    Am nächsten Morgen fahren wir als erstes in den relativ nahegelegenen Terelj Nationalpark. Dort bewundern und besteigen wir eine beeindruckende Felsformation, die einer Schildkröte gleicht und besuchen danach noch unser erstes buddhistisches Kloster in der Nähe. Wir sind plötzlich in einer völlig anderen Landschaft und Kultur und realisieren, dass wir nun wirklich in Asien angekommen sind.
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  • Day 62

    Reiten wie Dschingis Khan

    October 17, 2019 in Mongolia ⋅ 🌙 3 °C

    Surrealistisch wirkt die riesige Statue, die mitten im Nirgendwo als glänzende Touristenattraktion vor ca. 10 Jahren errichtet wurde. Sie stellt den wohlgenährten Gründer des mongolischen Grossreichs da, der eine Identifikationsfigur für die Mongolen werden soll. Wir schauen im zugehörigen Museum die Entwicklung der Jurten an und erklimmen die Aussichtsplattform auf dem Kopf des Pferdes.
    Danach fahren wir zu einem sogenannten Ger Camp indem wir selbst das erste Mal in so einer Jurte nächtigen.
    Davor reiten wir aber selbst im Abendlicht spazieren, geführt von 2 geübten Reitern, am Horizont der Mongolenherrscher.
    Danach genießen wir ein typisch mongolisches Gericht. Es besteht immer aus Schafsfleisch, das entweder mit Nudeln oder Reis und wenn vorhanden mit Gemüse serviert wird. Dazu trinken wir Milchtee. Am nächsten Tag lesen wir 3 Finnländer auf, die sich uns anschließen, da sie die Zeit bis das Ersatzteil für ihren BMW eintrifft, nutzen wollen. Sie waren mit dem über 25 Jahre alten 5er immerhin bis in die Mongolei gekommen.
    Nun geht es durch die endlosen Weiten in Richtung Süden zur Wüste Gobi.
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  • Day 63

    Zu Gast bei Nomaden

    October 18, 2019 in Mongolia ⋅ ☀️ 5 °C

    Wir besuchen zwei Brüder der Dame die unsere Tour organisiert hat. Sie leben nicht mehr wirklich nomadisch aber mitten in der Wüste und hauptsächlich von Tierhaltung. Der Jüngere hat zwei Söhne und wohnt bereits in einem festen Haus, während wir Gäste in der Jurte schlafen. Er hat 1000 Stück Vieh (Schafe, Kühe, Ziegen und Kamele), die teilweise weit entfernt weiden.
    Der Ältere lebt noch traditioneller und bescheidener in einer Jurte wenige Kilometer entfernt, in der wir alle zusammen mit der Familie nächtigen. Er hat eine 8 jährige Tochter.
    Die Wüste ist hier leicht hügelig und steinig. Es wächst etwas Gras und Flechten, die den genügsamen Tieren offensichtlich ausreichen.
    Auch wenn die Moderne in Form von Handy, Computer und Kraftfahrzeugen auch vor den Jurten nicht halt gemacht hat, so sind wir dennoch beeindruckt von dem Leben der Normaden mitten in den unendlichen Weiten in großer Entfernung vom nächsten kleinen Wüstennest, wo sie das notwendigste besorgen können. Die Kinder sind während der Woche bei der Oma in einem Ort um die Schule zu besuchen.
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  • Day 68

    Wo die Dinosaurier wohnten

    October 23, 2019 in Mongolia ⋅ ☁️ -2 °C

    Weiter fahren wir auf Feldwegen und Sandpisten in Richtung Süden. Unser nächster Halt sind die Flamming Cliffs (Bayan Zag) . Das sind rote Formationen aus Erde und rotem Sandstein. Hier wurden viele Dinosaurierskelette gefunden. Er sieht ein bisschen aus wie der Grand Canyon in sehr klein.
    Wir übernachten in einem die Touristenattraktion gewöhnlich umgebenden Ger Camps. Wir bitten um genug Holz, da es in den Morgenstunden in den Jurten sehr kalt wird, während es Abends, wenn der Ofen in der Mitte angeheizt ist es eher einem indianischen Schwitzzelt gleicht. Das liegt daran, dass es sich um Metallöfen handelt, die kaum Wärme speichern können und auch die Jurte nur geringfügig isoliert ist. So empfiehlt es sich Nachts das Feuer immer wieder zu nähren, da das Thermometer unter den Gefrierpunkt fällt.
    Weiter geht es durch die Wüste in Richtung des nächsten Highlights. Auf dem Weg halten wir regelmäßig in kleinen Orten, die sich hervorragend für einen Western eignen würden. Es gibt immer einen verstaubten Platz in der Mitte, der von Minimarkets, einer Bank und einem Restaurant umgeben ist. Da die Saison schon vorbei ist, kann unser Fahrer nur mit Mühe die Restaurantbesitzer überreden für uns zu kochen.

    In den Minimarkets gibt es jede Menge auch deutsche Snacks aber nur selten Obst und Gemüse. Frisches ist in den abgelegenen Wüstennestern eben ein seltener Luxus.
    Als Dienstleistung wird Duschen für umgerechnet einen EUR angeboten, was in dieser wasserarmen Region ein Luxus ist und in den Ger Camps nur selten angeboten wird.

    Samuel ist wegen seines Aussehens eine Art Promi. Die Leute machen zusammen mit den eigenen so anders aussehenden Kindern Fotos oder wollen ihn auf den Schoß nehmen. Die Mädchen erfahren weniger Beachtung obwohl insbesondere Madlin viel lieber bereit wäre Fotos zu machen als Samuel.
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  • Day 70

    Sanddünen im Schneesturm

    October 25, 2019 in Mongolia ⋅ ☀️ -4 °C

    Unser nächstes Ziel ist eine riesige bis zu 300 m hohe und 280 km lange Sanddüne.
    Die Landschaft ist extrem kontrastreich, da direkt vor der Sanddüne ein Fluss in einem sumpfartigen Gelände verläuft. Der feine Sand begeistert uns und wir genießen es ihn durch die Hand rieseln zu lassen. Als wir im Sonnenuntergang zurück zum nahegelegenen Ger Camp gehen bietet sich uns ein einmaliges Farbspiel: Hinter uns die gelbe Düne gegenüber die roten und wo die Sonne nicht mehr hinscheint blauen Berge und unter uns die grüne Steppe.
    Zum Glück haben wir den Abend genutzt, denn der nächste Tag ist kalt, bewölkt und windig.
    Zuerst machen wir einen kleinen Ausritt auf Kamelen und schließen die gutmütigen, genügsamen Tiere sofort in unsere Herzen.
    Wir kämpfen uns mit viel Mühe teilweise auf allen Vieren auf einen hohen Gipfel der Düne und hören das berühmte Singen der Düne: ein tiefer Laut ähnlich einem Didgeridoo, das durch herunterrieselnden Sand entsteht.
    Als wir aber erschöpft wieder unten ankommen sind unsere Kleidung und Körper voller Sand, der uns noch Tage begleitet.
    Als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster schauen ist alles weiß und ein eiskalter Wind weht.
    Da wir uns die ganze Zeit auf ca. 2000 m Meereshöhe befinden ist Schnee im Oktober aber nicht unüblich.
    Leider ist durch den Schneeeinbruch unser nächstes Ziel, eine Schlucht in den Bergen nicht erreichbar und wir fahren in die Kleinstadt Dalanzadgad, wo wir in einem Hotel unterkommen. Wir genießen den Luxus einer heißen Dusche und eines warmen Zimmers und schauen dem weihnachtlichen Schneetreiben vom Fenster aus zu. Zu unserer Überraschung sprechen die Hotelbesitzer gut deutsch. Sie haben beide mehrere Jahre in Deutschland bzw. Österreich gelebt und sich auch dort kennengelernt bevor sie vor zehn Jahren zurück gekommen und das Familienhotel weitergeführt haben. Wir müssen uns erst daran gewöhnen wieder deutsch zu sprechen und verfallen aus Versehen immer wieder ins Englische.
    Sie erzählen uns einige interessante Dinge: Die Stadt floriert wegen des nahegelegenen Kohleabbau und Kinder gehen nachmittags oder vormittags in die Schule. Es gibt also zwei Schichten, so dass sich ihre Tochter und ihr Sohn unter der Woche kaum sehen, da sie unterschiedliche Schichten haben.
    Am nächsten Tag ist, wie fast immer in der Mongolei, wieder strahlend blauer Himmel und wir fahren durch die glitzernde Winterlandschaft weiter.
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  • Day 73

    Mit kleinen Pannen Richtung China

    October 28, 2019 in China ⋅ ☀️ -1 °C

    Weiter geht die Tour in Richtung Südosten zur chinesischen Grenze. Wir erreichen einen schönen Nationalpark in dem Gemsen und Geier leben und sehen uns noch ein buddhistisches Kloster an.
    Durch Verzögerung wegen einer Panne mitten in der Wüste sehen wir den Nationalpark leider nur kurz in der Dämmerung.
    Während der Fahrt stimmt plötzlich irgendetwas mit der Federung im vorderen rechten Radkasten nicht. Die 3 Finnen laufen auf Bitten unseres Fahrers los zur nächsten Jurte um Silikon zu besorgen. Nach einer halben Stunde merkt unser etwas verplanter Fahrer, dass in einer Kiste doch noch eine Tube mit etwas Silikon vorhanden ist und wir sammeln nach der Reparatur die Retter wieder auf, die inzwischen 6 km zurückgelegt haben.
    Am letzten Tag verabschieden wir uns von unseren finnischen Reisebegleitern und der Fahrer lädt uns an der Grenze ab. Dort bringt einer der zahlreichen auf diese Dienstleistung spezialisierten jungen Männer uns in seinem SUV über die chinesisch-mongolische Grenze. Die Zollabfertigung geht schneller und problemloser über die Bühne als wir erwartet haben und wir finden uns bald in der modernen Grenzstadt Ereen Hot im Reich der Mitte wieder.

    Die Mongolei hat uns mit Ihren unendlichen Weiten und dem fast immer blauen Himmel wirklich beeindruckt.
    Wir haben erlebt in welch kargen Landschaften Menschen auf bescheidenste Weise in einfachen Jurten weit weg von der Zivilisation bei eisigen Temperaturen überleben können.
    Selbst Sibirien bot etwas mehr Komfort. Leben dort die Menschen doch in Holzhäusern und haben Plumsklo, Banja, ausreichend Wasser und Brennmaterial zur Verfügung.
    All das ist in den unendlichen Weiten der Wüste Gobi bereits ein seltener Luxus.

    Die Speiseauswahl besteht aus ungefähr 5 einfachen Gerichte immer mit Schafsfleisch und kennt auf Grund der kargen Vegetation und fehlender Infrastruktur kaum frische Produkte.
    So freuen wir uns nach 10 Tage Dumplings (Schafsfleisch in Teigtaschen) und Reissuppe (natürlich auch mit Schafsfleisch) zum Frühstück auf die vielfältige chinesische Küche!
    Ebenso werden uns die eisigen Temperaturen und kalten Winden erstmal nicht fehlen.
    Die Mongolei war aber eine wirklich beeindruckende Erfahrung und führte uns vor Augen in welch übermäßigem aber auch überflüssigem Luxus wir Europäer leben.
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  • Day 78

    Ankommen im Reich der Mitte

    November 2, 2019 in China ⋅ ⛅ 10 °C

    In der Grenzstadt Eren Hot kommen wir erstmal aus dem Staunen nicht mehr raus. Der Gegensatz zur Mongolei ist erstaunlich: Gepflegte Straßen werden zu einem großen Teil von leisen, elektrischen Rollern und Autos befahren. Es gibt jede Menge moderne Hochhäuser und Hotels und die Chinesen schaffen es überall Bäume wachsen zu lassen, während auf der anderen Seite der Grenze weit und breit kein Baum zu sehen ist. Es ist wie ein Sprung in die Modene.
    Leider spricht auch hier kein Mensch Englisch so dass wir nur mit Mühe und viel Geduld Bargeld, Zugfahrkarten und eine Unterkunft organisieren können.
    Als wir dann beim Abendessen in unserem Hotel reichlich wohlschmeckende Speisen genießen steigt unsere Vorfreude auf China.
    Am nächsten Morgen werden uns beim Sicherheitscheck am Bahnhof, der in China nicht nur beim Fliegen sondern sogar beim U-Bahnfahren vorgenommen wird, alle Messer abgenommen.
    Auf der Zugfahrt sind wir dann die Attraktion des ganzen Wagons und als wir Snacks einkaufen ist das ein Schauspiel das eine Menschentraube erzeugt.
    Es gibt Hünerhälse und etliche andere für uns schwer identifizierbare Köstlichkeiten, alle säuerlich in Plastik eingeschweißt.
    Alle Chinesen essen während der Zugfahrt und es ist üblich die Nachbarn alles probieren zu lassen. Wir beteiligen uns natürlich an dieser Sitte und bekommen so einige chinesische Snacks zu schmecken. Während der Fahrt gibt es Verkaufsshows z. B. für Brillen.
    In der Hauptstadt der inneren Mongolei (eine Provinz Chinas) steigen wir um in Richtung Peking. Wir haben Aufenthalt von 3 Stunden und schauen uns in der Zeit ein bisschen um. Auch diese Stadt besteht in erster Linie aus Hochhäusern, zwischen denen sich auf vielspurigen Straßen der chaotische Verkehr wälzt.
    Man muss hier sehr gut aufpassen, da die leisen weil elektrischen Roller überall fahren, auf Fahrradwegen, Bürgersteigen und sogar auf Fußgängerüberführungen und zwar kreuz und quer.
    Weiter geht es mit dem Nachtzug nach Peking.
    Wir haben keine Liegeplätze mehr bekommen und müssen versuchen in dem vollgestopften Abteil sitzend etwas Schlaf zu finden. Wie immer sind die Chinesen sehr freundlich und stehen um wenigsten dem allseits beliebten Samuel die Möglichkeiten zu geben sich hinzulegen.
    Recht übernächtigt (bis auf Samuel 🙂) kommen wir am frühen Morgen in Peking an, wo uns Miris Freundin Lily bereits empfängt.
    Mit einem Taxi fahren wir zu unserer Unterkunft, zwei gemütliche Apartments im 16. Stock eines Hauses etwa 6 km östlich des Zentrums.
    Auch wenn aus Aberglauben die Erbauer des Hauses den 4., 13. und 14. Stock weggelassen haben ist der Blick auf das Gewimmel in den Straßenschluchten von hier oben beeindruckend.
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  • Day 79

    Kaffeefahrt im Kaiserreich

    November 3, 2019 in China ⋅ 🌙 6 °C

    Anders als in den uns bekannten Metropolen trifft man in Peking nicht Menschen aller Hautfarben und verschiedenster Herkunft. Die über 1 Milliarden Chinesen bleiben ziemlich unter sich und nur an den touristischen Hotspots sehen wir gelegentlich eine weiße Langnase, Menschen schwarzer Hautfarbe sehen wir fast keine.
    So ist uns auch in Beijing einige Aufmerksamkeit sicher da selbst 99 % der Touristen aus dem eigenen Land kommen.
    Wir besichtigen die Chinesische Mauer, die Verbotene Stadt und den Platz des Himmlischen Friedens. Das echt chinesische Frühstück nehmen wir gleich in dem Restaurant nebenan zu uns und essen Hot Pot und natürlich Peking Ente. Direkt neben unserem Apartment ist ein Einkaufszentrum indem wir uns mit Obst versorgen, die Haare schneiden und Lees Jacke reinigen lassen.
    So erleben wir das Leben normaler Einwohner Beijings, die in Hochhäusern wohnen, mit der vollen aber gut organisierten U-Bahn fahren und das reichliche Shopping und Restaurant Angebot nutzen.
    Auffällig sind die vielen Zäune, Absperrungen und Schilder mit dem die Menschenmassen kanalisiert und geführt werden. Bis auf den chaotischen Straßenverkehr ist hier ohnehin alles sehr geordnet und gepflegt. So gibt es keinerlei Graffitis in der U-Bahn und überall wird ständig gekehrt, repariert und von den zahlreichen Uniformträgern geholfen.
    Die Große Mauer und die Verbotene Stadt sind beeindruckend und lässen uns die Größe des Chinesischen Reichs und die Machtfülle des jeweiligen Kaisers erahnen.
    Die Chinesische Mauer besuchen wir mit einer chinesischen Reisegruppe. Es stellt sich heraus, dass es bei der Fahrt nicht nur um Kultur sondern auch um Kommerz geht. Die Reiseleiterin schleppt uns in Geschäfte für Jadeschmuck, Pekingenten und Süßkram und kontrolliert danach unsere Kassenzettel um zu überprüfen, ob wir ihr genug Provision gebracht haben.
    Ihre endlosen Tiraden im Bus verstehen wir natürlich nicht aber Lily erklärt uns, dass die Dame ihre beklagenswerte finanzielle Situation schildert und von den Reisenden entsprechend hohe Ausgaben fordert.
    Am Platz des Himmlischen Friedens gibt es ein Mausoleum für den Volkshelden Mao tse Tung, vor dem eine lange Menschenschlange, die darauf wartet dem konservierten Leichnam des Mitgründers der Volksrepublik die Ehre zu erweisen. Wir verzichten auf die Ehre.
    Nach 5 Tagen voller kultureller und kulinarischer Genüsse verlassen wir erschöpft Beijing in Richtung Süden um chinesische Landschaften zu bestaunen. Ein Schnellzug bringt uns in nur 6 Stunden ca. 1000 km nach Süden zum malerischen Huangshan Gebirge.
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