Famulatur in Tansania

April - June 2023
Langersehnte zahnmedizinische Famulatur zweier best friends! Lasst das Abenteuer beginnen 🌍🦷🇹🇿 Read more
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  • Day 57

    Welcome back home! 🥰

    June 23, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    Auch den zweiten Flug von Doha nach Düsseldorf haben wir gut überstanden. Während Tahnee ihren Schlaf nachgeholt hat, den sie in der Nacht in Doha eher weniger bekommen hat, erbringt Isi ihre Zeit mit Filmen gucken. Das Entertainment Programm ist da doch immer ein sehr guter Freund!

    Mit knapp einer Stunde Verspätung landen wir dann um 13:45 Uhr in Düsseldorf, auf deutschem Boden. Dort wo alles vor genau 8 Wochen angefangen hat.
    Wir durchlaufen die Passkontrolle und warten anschließend knapp 20 Minuten noch am Gepäckband auf unser Gepäck. Natürlich scheinen alle anderen Gepäckstücke wieder vor unserem zu kommen. Aber macht nichts, wie wir in Tansania gelernt haben, ist „Pole Pole“ nun unser Motto - also: alles mit der Ruhe ☺️

    Vollgepackt mit jeweils zwei großen Gepäckstücken plus unserem Handgepäck laufen wir durch den Zollbereich und gelangen in die große Eingangshalle, wo Max (Isabels Freund) schon auf uns wartet. Nach einem kurzen Plausch ziehen wir aber direkt weiter. Mit der Skytrain geht es direkt weiter zum Flughafenbahnhof, wo wir beide jeweils Züge kriegen müssen.

    Der Abschied fällt uns schwer. Während Isabel mit Max zusammen sich auf den Weg Richtung Oberhausen macht, macht sich Tahnee direkt auf den Weg gen Süden Deutschlands, im ihre Schwester zu besuchen.
    Wir liegen uns in den Armen und können es wirklich nicht fassen, dass diese 8 Wochen Tansania für uns nun schon rum sind. Wir haben so viel gemeinsam erleben dürfen, so viele tolle Menschen kennen lernen dürfen, so viel gelernt, so viele tiefe Einblicke in einer ganz andere Kultur bekommen. Und das, was es so besonders macht, ist dass wir es gemeinsam erleben durften!

    8 super schöne, harmonische und zusammenschweißende Wochen gehen vorbei. Die kommenden Tage müssen wir das alles erst nochmal richtig verarbeiten. Eines wissen wir aber definitiv: wir kommen wieder nach Tansania! Die Zeit dort hat so viel Lust auf mehr gemacht!

    Und damit verabschieden wir uns an dieser Stelle von Euch - schweren Herzens - vielen lieben Dank, dass ihr alle unsere Zeit so akribisch verfolgt habt und immer wieder liebe Kommentare da gelassen habt.
    Es war uns eine große Freude euch an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen. DANKE!
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  • Day 57

    Kwa Heri Tanzania

    June 23, 2023 in Qatar ⋅ ☀️ 34 °C

    Guten Morgen allerseits. Das letzte Aufwachen in Tansania geschieht an diesem schönen Tag erst um halb 10 in der Früh. Es gibt ein letztes Mal Agatha's Pfannkuchen mit Avocado, Zimt-Zucker,unserem Nutella und Erdnussbutter. Dann machen wir uns ans Packen, knüpfen noch die letzten Bändchen für die Kids fertig (insgesamt ca. 20) und Tahnee springt schonmal unter die Dusche. Ab und zu kommen ein paar Kids runter zum Haus, aber da auch sie sehen, dass wir alle Hände voll zu tun haben, gehen sie auch schnell wieder hoch. Auch Franz kommt einmal vorbei und ruft von vor der Türe"I miss youuuuu" rein, woraufhin wir zurückrufen "We miss you tooooo".
    Als Isi duschen geht, sieht sie plötzlich einen neugierigem Affen auf der Mauer durch das weit geöffneten Fenster spickeln. Als die Blicke sich treffen haut dieser ganz schnell ab ins Dickicht des nächsten Baumes. Isi stellt danach ihre Kamera auf und hält Inne. Und tatsächlich kommen nochmal drei Äffchen zurück, um die Lage zu inspizieren (siehe Video).
    Tahnee verpasst leider das Spektakel, da die Äffchen nach dem zweiten Mal die Lage für zu heikel empfinden und ein paar Bäume weiter springen.

    Dann gibt es auch schon Mittagessen ... Und surprise surprise...Es gibt Pommes und Spagetti-Omlette mit Tomatensoße.

    Irgendwann kommen die Kinder Agatha, Agnes und Diana zu uns und bringen gekühlte Wassermelone mit, worüber wir uns sehr freuen. Die Mädels bleiben bei Tahnee, die noch am Bändchen knüpfen ist und Isi packt ihren restlichen Kram in den Rucksack. Dann ist auf einmal schon kurz nach eins und so langsam heißt es Abschied nehmen. Lekey kommt runter, um uns daran zu erinnern, dass wir in einer Stunde los wollen und wir versichern ihm, dass wir um zwei fertig gepackt und oben stehen werden, "German time" versteht sich.

    Kelvin kommt zu uns, um beim Tragen zu helfen. Wir lassen für den Jungs "Mensch ärgere dich nicht" da, und für Franz eine Kopflampe, lange Unterhose und dicke Socken für den Kili. Die Mädels bekommen unsere Deutschlandtaschen (Geschenk der Sisters aus Immiliwaha), die bei uns sowieso in irgendeiner Ecke verschwunden wären.
    Unsere vier Gepäckstücke werden alle in den kleinen Fünfsitzer gestopft, aber da der Wagen auch 12 Menschen transportieren konnte, sind wir uns sicher ...unserer Gepäck packt er auch. Jedes Kind bekommt ein Armband von uns umgebunden und die Freude ist groß, sodass Barak und Joseph direkt probieren noch ein zweites abzusahnen.
    Wir machen noch ein Abschlussfoto mit allen und dann zwengen wir uns ins Auto. Der kleine Ibra macht uns das Tor auf und wir fahren winkend mit einem lachenden und einem weinenden Auge davon. Auf der Hälfte des Huckelweges wird es dann noch kuscheliger, als wir eine Frau einsammeln und Isi sich in die leere Mitte über der Handbremse setzt, damit die Frau noch reinpasst. Zum Glück fährt sie nur bis zur Hauptstraße mit, da Isi das eine Bein schon eingeschlafen ist. Lekey bedankt sich für Isi's Bereitschaft "the African way" zu akzeptieren und sagt "in Africa we say: A car is never full" (in Afrika sagen wir: ein Auto ist niemals voll).

    Fix wird noch getankt und wir starten unsere einstündige Fahrt Richtung Flughafen. Aus der Stadt raus kommen wir an vielen Mais- und Sonnenblumenfeldern vorbei.
    Am Flughafen angekommen passieren wir eine Schranke die von Security bewacht wird. Die zwei Männer gucken mit Spiegeln unter jedes Auto, damit niemand Unbefugtes auf das Flughafengelände kommt. Wir quatschen kurz mit ihnen und zeigen unsere bisher gelernten Swahili Skills, was die beiden so begeistert, dass sie uns direkt davon überzeugen wollen in Tansania zu bleiben und nicht zurückzufliegen. Auch Lekey fragt uns immer wieder, ob wir schon wissen, wann wir denn wiederkommen werden, worauf wir natürlich keine Antwort haben.

    Lekey hilft uns noch mit unserem Gepäck und wir verabschieden uns nun auch von ihm uns bedanken uns, dass er uns so herzlich bei sich und seiner Familie aufgenommen und die letzten Tage noch einiges mit uns unternommen hat. Er ist ein unglaublich passionierter Mensch, der in dem was er tut aufblüht und mit jeder Faser seines Seins versucht möglichst viele Kinder bei ihrer Schulbildung zu unterstützen und für seine eigenen Pflegekinder ein liebender Vater zu sein.

    Vor dem Flughafen erwartet uns eine lange Schlange an Menschen und da wir nicht so wirklich durchblicken, stellen wir uns einfach mit an. Wie sich herausstellt wird schon im Eingang die erste Sicherheitskontrolle durchgeführt. Wir zeigen unsere Reisepässe vor, nehmen alle Elektronik aus dem Gepäck raus und auch unsere Wanderschuhe müssen ausgezogen und durchleuchtet werden.
    Als wir und durch das Gewusel zum Qatar Check-in Schalter durchgekämpft haben, geht das Chaos erst richtig los. Die Person hinterm Schalter ist mit unseren vier Gepäckstücken sichtlich überfordert und immer wird der falsche Sticker ausgedruckt oder der richtige Sticker an den falschen Koffer geklebt.

    Zwischendrin hört Isi am Schalter rechts neben uns die Angestellte ein älteres spanisches Ehepaar fragen, ob diese denn keine*n Übersetzer*in dabei hätten, da sie nicht verstehen, was die Frau ihnen zu erklären versucht. Isi nutzt direkt mal die Gelegenheit, um ihre Español Kenntnisse auf den Prüfstand zu stellen. Also erklärt sie ihnen (mit ein/zwei Denkpausen), dass sie wegen ihres fortgeschritten Alters nicht am Notausgang sitzen dürfen und nun einen anderen Platz bekommen, wo sie trotzdem noch zusammensitzen. Die beiden bedanken sich herzlich und plötzlich ist ein anderer Flughafenmittelarbeiter ganz interessiert, da er gerade auch ein bisschen Spanisch lernt und die ganze Situation wird immer mehr zum Durcheinander. Unsere Koffer sind immer noch nicht richtig sortiert, da wird Isi noch einmal rüber gerufen, um zu dolmetschen.
    Irgendwann hat die Mitarbeiterin auch bei uns alles richtig sortiert und wir haben unsere Flugtickets ... Finally. Wir haben nun nur noch eine halbe Stunde bis zum Boarding, doch das Chaos geht im nächsten Raum weiter. Hier geht's nochmal zur Grenzkontrolle. Wir füllen wieder ein Formular aus und stellen uns anschließend in die Schlange vor dem nächsten Schalter an. Vor uns in der Schlange steht ein junges Pärchen, die die Dreistigkeit besaßen zu denken, sie müssten den Zettel (als einzige) bestimmt nicht ausfüllen. Als ihnen das nun ausdrücklich von Mann am Schalter erklärt wird, treten sie nicht zur Seite um dort alles auszufüllen... Neiiiin natürlich bleiben sie vor dem Schalter stehen und füllen alles seelenruhig aus, während wir Hummeln im Hintern haben. Nach einer weiteren, gefühlten Ewigkeit geht's also ab durch den mehr oder weniger sicheren Security Check. Dort heißt es wieder Schuhe aus, alle Elektronik raus, durch die Schleuse, Schuhe wieder an, Rucksack einpacken und los zum Gate, welches zum Glück nicht weit entfernt ist. Nach einem kurzen Sprint zur Toilette, läuft das Boarding auch schon und wir schießen draußen unser letztes Foto auf tansanischen Boden.
    Also wir abheben sind wir schnell über den tief hängenden Wolken und merken, dass die Passagiere auf der linken Seite den Kilimanjaro sehen können. Auch wir versuchen vergebens einen Blick zu erhaschen, aber dann tut der Pilot etwas, wofür wir ihm ewig dankbar sein werden. Er fliegt einen riesen Kreis , sodass wir den gigantischen Berg mit seinen drei Gipfeln aus der Ferne sehen können. Dann fliegt der Pilot sehr nah links am Berg vorbei, was uns den perfekten Blick auf den Uhuru Peak mit seinem Kater verschafft. Vor ein paar Tagen noch standen wir dort oben über den Wolken und auch jetzt scheint der Gipfel zum Greifen nah. Sogar der begrühmten Schatten-Kegel, den der Berg im Licht der untergehenden Sonne wirft, präsentiert sich uns in voller Pracht und wir können unser Glück kaum fassen. Was für ein großartiger letzten Eindruck, den dieses Land bei uns hinterlässt.
    Kwa Heri Tansania 🇹🇿👋

    Nach ca. fünf Stunden Flug und mehreren Filmen später, fangen wir gerade an müde zu werden, da setzen wir zum Langeanflug an und wir sitzen wieder stramm. Mal wieder leuchtet Doha bei Nacht auf als würden tausend Glühwürmchen in Formation fliegen. Da der Flughafen erstens riesig groß ist und zweitens geschätzt zu 50% aus Baustellen besteht, fahren wir geschlagene 20 Minuten im Stehen bis wir endlich aussteigen und in das Gebäude gehen können. Tahnee ist auch noch übel geworden auf der Fahrt und so wollen wir schnell einen Schlafplatz suchen. Wir fahren mit dem Indoor Skytrain einmal durch, gehen Zähne putzen und suchen uns unten bei den Gates eine ruhige Ecke auf dem Teppichboden. Isi bläst noch ihre Isomatte auf, wir stecken unsere Oropax rein, kuscheln uns in die Flugzeug Decken und probieren zu schlafen. Mit ca. fünf Stunden Schlaf von 0:30 bis 6:00 und einigen Wachphasen aufgrund von Durchsagen, ist die Nacht eher kurz. Wir packen zusammen und machen uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Alles ist brutal teuer und überfüllt. Da sich unsere Motivation noch weiter zu suchen in Grenzen hält, entscheiden wir uns für ein Sandwich und eine Bowl, wovon vermutlich nicht einmal ein Kleinkind satt werden würde.
    Damit gehen wir zum Gate, welches (oh Wunder) voll mit Menschen ist. Wir setzen uns in einen Gang auf den Boden und verzehren dort unser Frühstück. Wenig später geht es dann wieder 20 Minuten mit dem Bus der gefühlt drei Mal im Kreis fährt zum Flieger. Wir heben ab und Tahnee wird sofort in den Schlaf gebeamt.
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  • Day 55

    Last Day - lets get organized!

    June 21, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

    Der Wecker klingelt heute um 08:00 Uhr. Warum? Wissen wir selbst nicht so richtig.
    Der Morgen verläuft dann ganz gemütlich. Während Tahnee schonmal anfängt ihre Sachen zu sortieren und den großen Koffer fertig zu packen, schreibt Isi an den Blogs weiter und schaut Serie.
    Wir haben uns zu 11:00 Uhr mit Allen verabredet nochmal in die Stadt zu fahren, um mit Internet die letzten Formalitäten zu klären: Online Checkin für den Flug morgen, die letzten finanziellen Aspekte etc.

    Bevor wir losziehen, machen wir mit allen Kids noch ein „dental check up“, um zu gucken, ob einige von Ihnen Behandlungsbedarf haben und nochmal die Bedeutung des Zähne putzens zu untermalen.
    Mit unseren Stirnlampen ausgerüstet und Handschuhen über den Händen, die wir noch übrig haben, gucken wir also reihum einmal in alle Münder.
    Die Mundhygiene ist mit Ausnahme von zwei Kids wirklich erstaunlich gut. Da gibt es von unserer Seite her wirklich nichts auszusetzen.
    Wir erklären auch nochmal etwas bezüglich „Habits“ (Gewohnheiten), die bei den Kids zu Fehlbissen führen können und geben anschließend noch unsere Elmex Gelee Tuben ab, um ihnen diese zur Verfügung zu stellen - mit dem ausdrücklichen Hinweis, diese nur einmal wöchentlich bei den Kids älter als 6 Jahre anzuwenden. Fluorosen wollen wir damit natürlich hoffentlich vermeiden bei den Kleinen.

    Nach dem dental checkup geht es für uns mit Allen dann Richtung Moshi Town. Wir steigen in der Innenstadt aus und laufen zum Union Café, in dem wir auch vor dem Kili Abenteuer schon gesessen haben. Dort angekommen bestellen wir unsere beiden Fruit Juices und loggen uns in das WLAN ein. Jetzt heißt es viele Dinge organisieren, Absprachen mit daheim treffen, online einchecken und unsere To-dos abarbeiten.
    Nach einiger Zeit freuen wir uns darauf, unsere griechische Pizza wie beim letzten Besuch zu bestellen - mit Aubergine und Feta Käse (unser Käse Appetit ist mittlerweile wirklich ins Unermessliche gestiegen). Leider sagt der Kellner uns aber, dass heute keine Pizzen bestellbar sind. Die anfängliche Enttäuschung ist uns sichtlich ins Gesicht geschrieben. Wir haben uns doch soo auf Käse gefreut!
    Wir suchen uns also stattdessen andere Gerichte aus und warten dann ungeduldig knapp 60 weitere Minuten auf das Essen.

    Nach dem Essen stehen noch einige Souvenir Läden auf dem Plan. Wir gehen in einen lokalen Shop direkt nebenan und werden gleich fündig. Die Preise scheinen uns mehr als fair und der Verkäufer ist super herzlich und zuvorkommend! Jeder mit drei Artikeln im Gepäck laufen wir ein paar Straßen weiter - schon in Richtung Treffpunkt mit Allen - und besuchen einen weiteren, sehr großen Souvenirladen. Die Preise hier sind direkt in Dollar angegeben und gleich eine ganz andere Preiskategorie. Dennoch werden wir auch hier fündig! Gerade die Gemälde sind wirklich beeindruckend!

    Wir huschen zusammen mit Allen nochmal zu dem ersten Souvenir Shop, da das Preis-Leistung-Verhältnis dort wirklich unschlagbar war und machen uns dann zusammen mit ihm auf den Weg zu seiner Kirche, in der er als Pastor arbeitet. Wir kommen gerade zeitlich passend zu einem Gottesdienst an und gesellen uns dazu. Auch hier werden wir gleich wieder herzlichst aufgenommen, sollen uns kurz der Gemeinde vorstellen und setzen uns dazu.
    Vor Ort verabschiedeten wir uns noch von einer seiner Töchter und bedanken uns auch bei ihr für die schöne Zeit hier!

    Gegen 18 Uhr kommen wir zurück bei Allen zuhause an. Auch wenn nicht allzu viel passiert ist, sind wir doch irgendwie kaputt.
    Zum Abendessen gibt es - welch Wunder - Pommes mit Reis und Gemüsesauce.
    Den Abend über spielen wir zusammen mit Celvin, Franz, Elisha und dem kleinen Joseph noch „Mensch ärgere dich nicht“ und haben wirklich sehr viel Spaß dabei, bevor es gehen Mitternacht dann auch schon ins Bettchen geht.

    Ein schöner, ruhiger und doch sehr geselliger letzter Tag hier in Tansania geht vorüber. Morgen schon sind unsere 8 Wochen hier im Land vorbei. Wie schnell die Zeit doch vergangen ist.

    Usiku mwema, ihr Lieben ✨
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  • Day 54

    Tag der offenen Tür

    June 20, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute ist Ausschlafen angesagt und wir pennen bis zehn. Bis auf einige Unterbrechungen der Kids am morgen, die immer wieder runter zum Guesthouse kommen und "Hello" rufen (was durch die offenen Fenster unüberhörbar ist) schlafen wir durch.
    Um halb zehn dann das gleiche Spiel, aber diesmal sind wir wach und öffnen die Tür. Vor der Tür Franz (23J) steht mit Pretty (2J), die unbedingt zu uns will. Wir lassen sie rein und kurze Zeit später folgt ihr Tatu (3J.). Die beiden nehmen alles auseinander und nachdem sie Isi's Geldbörse gefunden und entleert haben, schmeißen wir die beiden raus. Das Geschrei von Pretty ist groß, aber wir bleiben hart. Es dauert auch nicht lange bis die nächsten Mädels zu uns kommen. Heute ist anscheinend Tag der offenen Tür, aber das ist okay. Tahnee liegt im Bett, während ist im Wohnzimmer hockt und die Mädels anlügt, als sie sagt, dass Tahnee schläft als sie diese auf dem Zimmer holen wollen. Während Isi langweilig ist und ihren Blog schreibt, nehmen sich Giovanna und Jaqueline ihre Haare vor. Vor allem Giovanna kennt keine Gnade und zieht wie eine Weltmeisterin an den nicht durchgekämmten Haaren. Auch eine tolle Idee der beiden war es, einen Zopf mit einem üblichen Gummi zu machen, denn dieses muss Isi ein wenig später minutenlang heraus friemeln. Irgendwann gesellt sich Tahnee dazu und Isi meint ein wenig Schadenfreude in Tahnees Gesichtsausdruck zu erkennen.
    Mit locker 100 Haaren weniger auf dem Kopf verabschieden sich die beiden irgendwann.
    Nach dem Mittagessen schaut Isi auf Netflix ihre runtergeladenen Folgen von "Unser Planet 2" (Empfehlung geht raus an dieser Stelle). Tahnee geht nach oben an die Straße und hofft auf Internet, um mit ihrer Familie zu telefonieren. Es klappt heute sogar erstaunt gut. Was auch gut klappt ist die Fähigkeit von Mosquitos Tahnees freie Arme und Beine aufzuspüren und ihr Blut zu saugen. Es dauert nicht lange, da bekommen wir beide Gesellschaft. Die Mehrheit entschließt sich aber dazu mit Isi die Natur Doku zu schauen. Als Tahnee wieder kommt sitzen mindestens 6 Kids mit im Raum und gucken gespannt zu wie eine Horde an Wilderbeasts und Zebras durch den Serengeti Nationalpark wandern. Es gesellen sich noch Franz, Kelvin und ein Kumpel der beiden zu uns. Die jüngeren Kids beschlagnahmen unsere Handys und haben großen Spaß an den Snapchat-Filtern. Währenddessen fangen Giovanna, Isi, Jaqueline und Kelvin an malen. Das gemeinsame Kunstwerk kann unten in den Bildern betrachtet werden. Kelvin kommt auf die tolle Idee als nächstes ein Porträtbild von Isi zeichnen zu wollen. Während Tahnee von hinten probiert Bilder von der Situation zu machen und sich dabei immer wieder kaputt lacht, über das was Kelvin gerade fabriziert, dreht Kelvin sich immer wieder im versteckt seine Zeichnung und sagt "I see you!". Ganz wichtig ist ihm dann der Countdown von Zehn bevor er mich sein Gemaltes offenbart. Oben drüber steht liebevoll "broken picture" und er muss selbst sehr mitmachen als er den Block umdreht. Natürlich verlangt er jetzt auch eine Gegenleistung und so kritzelt Isi in ein paar Minuten sein Profil. Beim offenbaren vergisst sie tragischer Weise den Countdown und muss das natürlich nochmal nachholen. Wir quatschen über alles mögliche und albern rum. Kelvin Holt irgendwann drei Becher aus dem Schrank und will uns den Cup-Song (Trend von Pitch perfect - 2010?) beibringen. Tahnee hats noch voll drauf, aber Isi macht's zum ersten Mal. Lieber singt sie den Song, während die beiden den Takt angeben, immer schneller werden und sich dabei battlen. Irgendwann kommt Lekei runter, fragt ob alles okay ist und nimmt dann alle Kids mit hoch zum Tutoring. Nur Franz und Kelvin bleiben noch unten. Während Tahnee sich ein bisschen von den Turbulenzen der letztes Stunden erholt spielen Isi Kelvin und Franz zwei Runden "Mensch ärgere dich nicht". Die erste gewinnt Kelvin die zweite Isi. Franz der sein Pech nicht fassen kann sagt immer wieder " Oh I think someone called me, I have to go" (ich glaube mich hat jemand gerufen, ich muss los). Natürlich hat ihn niemand gerufen und wir spielen weiter. Langsam wird es dunkel draußen und da schon den ganzen Tag der Strom nicht geht, kommen unsere Kopflampen unerwartet nochmal zum Einsatz. Nach 2 Runden muss Franz dann tatsächlich los und das Abendessen vorbereiten. Kurz nachdem uns das Abendessen runter gebracht wurde kommen die Jungs nochmal vorbei und fragen, ob wir noch ein zweites Licht für sie hätten. Franz (der als Porter am Kilimanjaro arbeitet) hatte vorhin beim Spielen schon gefragt, wie teuer so eine Kopflampen sei und so hatten wir uns ohnehin schon darauf geeinigt, dass wir ihm eine unserer Kopflampe schenken. Er ist überglücklich als wir ihm sagen, dass er die Lampe behalten kann und geht auf die Knie, um uns zu danken. So ein süßer Kerl. Während des Essens geht dann auch irgendwann das Licht wieder an, süß wir uns mit Licht fertig machen können. Wir legen uns ins Bettchen und schauen noch eintspanntbein bisschen Serien. Um 22 Uhr klopft es dann auf einmal alle der Tür, die wir schon abgeschlossen hatten, und hören Franz Stimme "Hello, sorry" Isi geht ans Fenster, um herauszufinden was los ist. Wie sich dann herausstellt, wollen die Jungs gerne noch eine Runde Mensch ärgere dich nicht zocken und wickelt sich isi in eine Decke ein, kramt das Spiel raus und übergibt es ihnen. 😂

    Nach diesem Tag der offenen Tür schließen wir unsere Türe nun zum letzten Mal und gehen schlafen.
    Usiku mwema, lala salama. Tuta onane kesho.
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  • Day 53

    Mambori Waterfalls

    June 19, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 21 °C

    07:00 Uhr. Der Wecker klingelt.
    Heute haben wir uns mit Allen verabredet gegen 08:00 Uhr - tansanischer Zeit, also ein sehr entspannter Morgen für uns - Richtung Moshi Town zu fahren, erst einige Erledigungen mit ihm zu machen und anschließend zu einem Wasserfall zu fahren.

    Nachdem wir unsere morgendlichen Pancakes gegessen haben und uns fertig gemacht haben, ziehen wir erneut mal wieder unsere Wanderschuhe an. Nach knapp zwei Tagen Pause erinnern sich unsere Füße dennoch direkt wieder an dieses Gefühl - unbedingt positiv ist dies nicht.

    Gegen 08:30 Uhr verlassen wir dann mit 8 weiteren Kids auf den Rückbänken das Haus. Diese dürfen uns heute begleiten und einen kleinen Ausflug machen. In Tansania sind gerade nämlich 4 Wochen Schulferien.

    Zuerst geht es für uns zu einer Art Baumarkt. Während Allen seine Einkäufe tätigt, bleiben wir mit den Kids im Auto und versuchen nebenbei Erledigungen abzuarbeiten, die aufgrund von nicht vorhandenem Internet an unserer Unterkunft (es gibt leider gar kein Netz, sodass wir wirklich komplett abgeschottet sind) zwischendurch mal liegen bleiben.
    Anschließend fahren wir mit den soeben gekauften Stahlplatten zu einem Grundstück, auf dem aktuell eine neue Kirche errichtet wird.
    Das Grundgerüst steht schon. Alles wird aus Holz angefertigt. Vier Männer hämmern immer wieder neue Nägel in das Holz. Wir beobachten das ganze sehr genau und sehen nur, wie sehr das gesamte Gerüst teilweise wackelt, wenn einer der Männer oben auf den Balken rumläuft. Mal wieder interessant zu sehen, wie anders solch ein Bau doch zu Deutschland ist.
    Die Männer laden die Stahlplatten vom Dach des Autos ab und wir beschäftigen uns während dessen mit den Kids. Da der Hunger doch recht groß ist, schaufeln sie Tassenweise Porridge aus einem großen Einer in ihre Tassen und essen trockenes Toastbrot dazu. Ein Highlight sind natürlich wieder unsere Handys bzw. die Kamera, mit denen die Kids sichtlich Spaß haben Fotos zu schießen.

    Gegen 11:00 Uhr machen wir uns dann auf den Weg Richtung Wasserfälle. Es geht über serpentinenartige Straßen durchweg bergauf. Irgendwann wandelt sich die asphaltierte Straße in einen Holperweg um, den Allen aber dennoch mit seinen durchschnittlichen 50km/h hinter sich lässt.
    Als das Auto auf einer Höhe von knapp 1500 Höhenmetern zum Stehen kommt, steigen wir aus und treffen auf Elfred, unseren heutigen Guide.
    Die Wasserfälle darf man nur in Begleitung eines lokalen Guides besuchen - den hatte Allen natürlich vorher für uns organisiert netterweise.
    Gemeinsam mit zwei Freunden des Guides stapfen wir also zu 14 zusammen zu den Wasserfällen.
    Der Weg erstreckt sich knapp 30 Minuten entlang eines tiefen Abhanges durch Gebüsch und Gräser. Teilweise auch hier wieder sehr rutschig - und der Blick nachx unten ist immer allgegenwärtig. Wenn man fallen würde, dann auch wirklich tief. Also lieber extra vorsichtig sein!

    Die Kids rennen den Weg entlang, als wäre er doppelt und dreifach mit Zäunen gesichert - wiedermal ein Zeichen dafür, wie furchtlos Kids doch sind. Und dazu muss man ebenfalls betonen, dass die meisten von ihnen nur FlipFlops an haben, während wir mit unseren Wanderschuhen unterwegs sind.

    Stetig bergabwärts laufen wir also in einer Karawane hintereinander her, bis sich irgendwann, eingebettet in tief grüne Pflanzen, ein riesig hoher Wasserfall vor uns auftut. Der Mambori Wasserfall. Wir sind an unserem Ziel angekommen.
    Unsere Wertsachen werden im Trockenen verstaut und der Weg bis vorne zum Wasserfall nur mit dem Nötigsten vollstreckt.
    Der Sprühregen, der durch den Wasserfall entsteht, taucht einen in einem gewisse Nässe und Feuchtigkeit ein. Dennoch genießen wir die leichte Nässe und haben Spaß uns mit den Kids volltropfen zu lasen.

    In etwas trockenerem wieder angekommen genießen wir einen kleinen Snack. Allen hat uns Burger mitgebracht, während die Kids wieder mit trockenem ToastBrot verkostet werden. Jeder von ihnen kriegt noch eine Pepsi in die Hand gedrückt und schon scheint jede*r happy.

    Alles was wir auf dem Hinweg runter gestapft sind, müssen wir jetzt natürlich wieder hoch. Die Luftfeuchtigkeit macht uns auf dem Rückweg definitiv wesentlich mehr zu schaffen als auf dem Hinweg. Der Schweiß tropft uns nur so von der Stirn und wir freuen uns schon jetzt auf eine Dusche zuhause.
    Auf dem Weg nach oben kreuzt uns noch ein kleines Chamäleon und eine bunte Raupe - beide wirklich hübsch anzusehen! Und für uns zumindest auch was neues, das Chamäleon einfach so auf dem Weg stolzieren zu sehen!

    Zurück am Auto angekommen bedanken wir uns bei Elfred für den kurzen, aber wirklich super schönen Ausflug und quetschen und erneut zu 11. in das Auto. Wir genießen den Fahrtwind an den Fensterplätzen und unterhalten uns mit Allen über die ehemalige deutsche Besetzung, und wie die Engländer dann anschließend ihr Zentrum nach Moshi Town verätz haben, während die Deutschen ihr Zentrum eher in der Höhe angesiedelt haben - woher wir gerade eben erst gekommen waren.

    Zurück bei Allen zuhause angekommen treffen wir auf die anderen Kids. Die kleine Pretty belagert uns nur so und weicht uns keinen Schritt von der Seite - bis in unser Zimmerchen. Wir verbringen den Nachmittag mit ihr, Jaqueline und Agnes und kriegen die Haare gemacht, knüpfen Bändchen und verteilen mal wieder ganz viele Kitzeleinheiten. Wirklich süß die kleinen!

    Irgendwann entscheidet sich Tahnee dazu, ihre helle Wäsche zu waschen - natürlich wieder per Hand - und anschließend direkt unter die Dusche zu springen. Auch Isi hat irgendwann genug von der Kids-Beschäftigung, sodass wir den Nachmittag über entspannt mit Serie gucken und Blog schreiben ausklingen lassen.

    Irgendwie sind wir doch auch noch echt müde von den Tagen auf dem Berg! Wie gehen verhältnismäßig also froh schlafen und freuen uns auf einen neuen Tag hier! Lange bleibt uns in diesem wundervollen Land ja auch garnicht mehr.
    Usiku mwema, ihr Lieben ✨
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  • Day 52

    Kirche mal anders

    June 18, 2023 in Tanzania ⋅ ☀️ 25 °C

    Pünktlich um 8:00, als wir aufstehen, stehen auch schon unsere Frühstückspfannkuchen auf dem Tisch draußen. Wir schnabulieren uns ein paar uns machen uns fertig. Zur Feier des Tages ziehen wir unsere neuen Kleidchen an, die Martha für uns genäht hat. Sie sitzen wie angegossen und wir machen noch schnell ein Zwillingsbild im Spiegel.
    Auf dem Weg nach oben werden wir vom Hahn und den Ziegen begrüßt. Pünktlich um 9 Uhr stehen wir also oben abfahrbereitlt, auch wenn uns gesagt wurde, dass es wohl eher African time wird. Ein paar Kids sind schon im Kirchenoutfit und werden von Lekei im großen Auto zur Kirche gebracht, die ca. 6 km entfernt ist. Nachdem er sie abgesetzt hat, fährt er selbst in die Innenstadt, um dort in seiner Kirche den Gottesdienst abzuhalten. Andere Kids springen jedoch noch in ihren Alltagsklamotten herum. Franz füttert während wir warten die Gänse, die wild rumschnattern und sich ums Futter kloppen. Alle watscheln hintereinander her und probieren sich gegenseitig Federn rauszurupfen. Pretty altbert draußen herum und fängt irgendwann ganz plötzlich an zu heulen und zeigt in ihren Mund. Isi geht zu ihr, um nachzuschauen und tatsächlich finden sich mehrere zerkaute Metallstücke unter ihrer Zunge. Keine Ahnung, wie die da hingekommen sind, aber nach einem Mal Ausspülen mit Wasser ist wieder alles gut. Als alle restlichen Kinder ihre Kleider und Hemden übergezogen bekommen haben, geht es um 9:30 auch für uns los. Wir quetschen uns zu viert auf die Rückbank und Martha, ihr Ehemann und die zwei Kinder nehmen vorne auf dem Beifahrersitz Platz während Agatha das Auto gekonnt den Berg hinauf steuert. Kurz vor der Kirche geht es noch eine steile Kurve und einen huckeligen Anstieg hoch und wir wackeln von rechts nach links. Es ertönt schon lautstarke Musik durch die offenen Fenster des Kirchengebäudes. Als wir reinkommen stehen alle Kinder mit ihren Outfits aus dem gleichen Stoff in einem Kreis und liefern sich ein Dancebattle. Immer wieder treten sie einzeln in die Mitte und zeigen ihre Moves. Vor allem Jaqueline ist ganz vorne mit dabei und wenn die anderen Kinder zu schüchtern sind kommt sie vor und füllt den Kreis.

    Am Anfang haben wir das Gefühl, dass nur Kinder und Erwachsene aus Lekeis Familie hier sind, aber bis 10 Uhr füllen sich dann doch noch die hinteren Reihen der Kirche mit Menschen und der Gottesdienst beginnt. Zunächst kommt der Kinderchor vorne auf die Bühne und singt ein Lied. Die Mikrophone sind viel zu laut, wodurch alles komplett schief und durcheinander klingt. Wir hoffen wir kommen heute ohne bleibende Hörschäden aus der Kirche raus. Es geht weiter mit Kirchenliedern der Predigt, Gebeten, wo alle wieder wild durcheinander reden und Tanzeinlagen der Kinder, die immer wieder die Kirche verlassen, um sie tanzend und im Gleichschritt wieder zu betreten. Eines der Gebete, welche von der stellvertretenden Pastorin durch das Micro geführt werden, dauert sogar ganze 12 Minuten und wird irgendwann von Agatha (Leitende Pastorin) beendet. Zwischendrin werden wir beide aufgerufen, um auf die Bühne zu kommen. Wir müssen uns einmal vorstellen und sagen woher wir kommen.

    Der Gottesdienst zieht sich ordentlich in die Länge und wird beendet mit der Gabe von Geschenken an die Pastorin. Dabei handelt es sich um eine Menge Waschmittel, Seife, Salz und 2 lange Stoffe, die die Kinder über den Köpfen tragen. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden ist der Gottesdienst (endlich) vorbei und wir reihen uns draußen alle in einer Reihe auf, sodass wir allen anderen Menschen, die rauskommen, einmal die Hand geben. Dann werden noch Lollis verteilt und selbst die Kleinsten (teilweise kein Jahr alt) bekommen einen in den Mund gesteckt. Das Mittagessen wird in riesigen Eimern gebracht. Ein Eimer ist voll mit Reis, der andere voll mit Kochbananen und Fleisch. Dazu gibt es noch Krautsalat und für jeden ein Softdrink. Die meisten öffnen die Flaschen (Metalldeckel) mit ihren Zähnen , wobei uns ein kalter Schauer den Rücken runter läuft. Auch Martha (die Tochter von Lekei) tut dies und Isi schüttelt nur den Kopf, worauf sie mit einem peinlich berührten Lachen antwortet.
    Der Mann von Martha versucht wiederum verzweifelt seine Flasche mit einer zweiten zu öffnen und bevor er sich verletzt, greift Isi ein und zeigt ihm wie es funktioniert (diesmal ohne Dusche).
    Nach einer Weile wird draußen noch ein Gruppenfoto mit (fast) allen Kids geschossen und wir machen uns auf den Rückweg. Dieses Mal zu zwölft in dem kleinen Fünfsitzer. Tahnee, Isi und Jaqueline auf der Rückbank mit Giovanna, Tatu, Pretty und Ibrahim auf dem Schoß, vorne wieder Martha und ihr Mann mit Gianna und Miles auf dem Schoß und natürlich Mama Agatha am Steuer. Den ersten Kilometer rennt Barak, einer der Jungs (ca. 10 J.) vor dem Auto her. Er ist echt fix, aber den ganzen Weg hält er dann doch nicht durch und wir überholen ihn irgendwann.

    Nach der Kirche gehen wir schnell zum Guesthouse, denn wir müssen wirklich sehr dringend aufs Klo. Danach wird erstmal ein ausgiebiges Mittagschläfchen eingelegt. Für Tahnee bedeutet das einen "Mittagsschlaf" von fast fünf Stunde, von 15:00 bis 19:30. Isi legt sich in der Zwischenzeit ins Wohnzimmer und knüpft ihre Bändchen weiter. Irgendwann kommen Eliza, Jaqueline, Agatha und Giovanna rein uns Isi schafft es nicht mehr rechtzeitig die Bändchen zu verstecken. Alle sind sehr interessiert daran, wie es geht und so macht Agatha mit Isi's Hilfe ihr eigenes Bändchen.
    Den Abend lassen wir ruhig ausklingen und gehen nach dem Essen früh ins Bett.
    Usiku mwema.
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  • Day 51

    Eat, Sleep, Relax & Repeat

    June 17, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

    Ausschlafen angesagt. Heute haben wir keinen Wecker gestellt. Und es kommt auch kein Jackson vorbei, welcher uns aufweckt.

    Wir merken doch ein wenig unsere Muskeln und blauen Flecke, die wir uns gestern am letzten Tag noch zugezogen haben.
    Noch ein Grund mehr, den Vormittag ganz relaxt im Bett zu verbringen.
    Isi serviert und irgendwann Pancakes mit Zimt & Zucker oder Nutella im Bett, und bis zum Mittagessen schaffen wir es nur für Toilettengänge aus dem Bett.
    Immer wieder nickern wir für ein halbes Stündchen weg, gucken Serie, lesen ein Buch, knüpfen unsere Bändchen oder relaxen einfach nur.
    Wie oben schon gesagt: unser Tag besteht tatsächlich nur aus essen, schlafen, relaxen - das alles in Dauerschleife!

    Zwischendurch kommen einige der Kids mal rein, um uns zu begrüßen und uns zu sagen, wie sehr sie uns doch vermisst haben.
    Nach dem Abendessen - in der Zwischenzeit haben wir es einmal nur geschafft unsere Koffer auszupacken und für die bevorstehende Flüge schonmal neu zu packen - gucken wir nochmal oben bei Allen und den Kids vorbei. Wir spielen knapp anderthalb Stunden mit Ihnen, geben viele Kitzeleinheiten und genießen das Beisammensein.
    Vor allem die kleine Pretty taut sehr auf und lässt uns immer mehr Einblicke in ihren sehr verrückten Charakter!

    An diesem Abend darf Isi auch zum ersten Mal die so genannten „Jackfruit“ probieren. Tahnee kennt diese schon aus Thailand und ist definitiv kein großer Fan davon. Isi letzten Endes auch so garnicht. Gut also, dass knapp 20 Kids um einen herum tanzen, die das Obst liebend gerne aufessen!

    Ein sehr relaxter, aber sehr nötiger Erholungstag geht für uns zu Ende! Auf dass wir ab morgen wieder mehr Kraft haben 🙈
    Lala salama, ihr Lieben! ✨
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  • Day 50

    Tag 8: Mweka Camp to Mweka Gate & Moshi

    June 16, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 23 °C

    Um 6:00 klopft Jackson ans Zelt und unsere Träume vom Ausschlafen platzen spätestens jetzt. Es ist noch halb dunkel und so kramen wir unsere Kopflampen raus und packen schweigend unsere Taschen zuende. Jackson bringt noch heißes Wasser fürs "wash wash", worauf wir heute verzichten, da uns heute Abend endlich wieder eine heiße Dusche erwartet. Nach dem gestrigen Abend gibt's morgens für Isi erstmal einen Medicocktail, um die heutige Wanderung meistern zu können. Da Benny und Willy uns jedoch gestern erzählt haben, dass es sich um einen easy walk handelt, machen wir uns erstmal keine großen Sorgen.
    Eigentlich war der Plan schon um 7:00 loszulaufen, aber als wir alle um 6:45 am Tisch sitzen, ist noch kein Frühstück in Sicht. Wir sind also wieder im afrikanischen Zeitgefühl angekommen... Sehr entspannt. Nach dem Frühstück machen wir noch ein Gruppenfoto mit allen. Leider fehlt unser Koch Bob Aly, der schon vorgegangen ist, um unten am Gate ein Lunch vorzubereiten und Barak, der angeschlagenen Porter, dem es im Basecamp wieder schlechter ging und deswegen frühzeitig absteigen musste. Dann wird noch (fast zeremoniell) bekannt gegeben wer wie viel Tip/ Trinkgeld bekommt, was sich für uns alle ganz komisch anfühlt. Wir vier sprechen allen Portern und Guides unser riesiges Dankeschön aus, dass sie uns diese Erfahrung möglich gemacht haben. Als Davy an der Reihe ist, erzählt er erstmalig den Portern (mit Hilfe von unseren Guides, die alles übersetzen), dass er sich gestern nicht nur seinen langen Traum erfüllt hat, sondern auch seiner Freundin Wies einen Heiratsantrag gemacht hat, den sie offensichtlich angenommen hat. Mit seinen emotionalen und wohl gewählten Worten treibt er uns drei Anderen Tränen in die Augen. Auch das Team freut sich über diese Neuigkeiten und wir singen ein letztes Mal gemeinsam. Dann heißt es "Twende zetu" und wir starten mit der letzten Etappe.
    Heute geht es 10 km bergab und der entspannte Walk wird relativ schnell zu einer einzigen Rutschpartie. Wir starten bei 3100 Metern und laufen noch an einigen Zelten und Gruppen vorbei, die ebenfalls gut gelaunt zusammen singen. Aus dem Camp raus, geht es direkt los und der steinige Untergrund wir zu einer Mischung aus feuchten Baumstämmen und lehmigem Boden. Anders als Wies und Davy haben wir unsere Wanderstöcke noch fest an unsere Rucksäcke geschnallt und sind der Auffassung, dass wir den Weg auch ohne Stöcke schaffen... Wie sehr wir uns täuschten.

    Während sich die Landschaft um uns verändert und wir tiefer in die Regenwaldregion hinein laufen, sind unsere Augen steht's auf den Boden gerichtet. Um die Landschaft zu bestaunen, Fotos zu schießen oder etwas zu trinken wird angehalten. Trotz aller Vorsicht klatscht Tahnee dann bei ca. 2500m über NN richtig auf den Allerwertesten. Sie rutscht auf einer Stufe aus und küsst diese dann mit ihrem Steißbein. Isi, die einige Meter hinter ihr läuft schlittert so schnell wie möglich zu ihr. Nach ein paar Minuten und ein zwei verdrückten Tränen geht es zum Glück wieder, sodass wir weiterlaufen können. Willy nimmt Tahnee den Rucksack ab und wir holen unsere Stöcke dann doch lieber raus. Einer von Tahnees Stöcken musste leider bei dem Sturz dran glauben und so geht Isi mit einem und Tahnee mit zweien weiter. Währenddessen staunen wir darüber, wie uns ein Porter nach dem anderen überholt. Sie joggen leichtfüßig den Berg hinab, während wir jeden Schritt bedacht setzen müssen. Keine 200 Höhenmeter später lässt es erneut einen Schlag. Tahnee rutscht aus und landet so blöd auf einem Baumstumpf, sodass sich an ihrem Oberschenkel in den nächsten Tagen noch ein riesen Hämatom in allen Farben des Regenbogens bilden wird. Nach dem zweiten Sturz wird Tahnee dann von Benny an die Hand genommen. Mit je einem Stock in der Hand gehen die beiden den restlichen Weg nun Arm in Arm. Zum krönenden Abschluss klatscht es noch ein drittes Mal. "Alle guten Dinge sind drei". Dieses Mal hat es Isi hingehauen, zum Glück jedoch ohne schlimmere Blessuren.
    Den versprochenen "easy walk" können wir dann tatsächlich noch die letzten 300 Höhenmeter genießen, als wir endlich wieder trockenen Boden unter den Füßen haben.

    Und da erblicken wir auch schon das letzte Schild des Mweka Gates. Strahlend laufen wir den letzten Abhang hinunter und dann ist es geschafft. 8 Tage Wandern auf dem höchsten Berg Afrikas liegen nun hinter uns und wir sind froh es geschafft, den Gipfel erklommen zu haben und sicher wieder unten angekommen zu sein. Nach dem obligatorischen Foto vor dem Gate-Sign geht es gegenüber in ein Gebäude, in dem es Toiletten mit komfortablen Kloschüsseln gibt. Vor dem Gebäude möchte man uns noch dazu bringen unsere Schuhe putzen zu lassen. Nicht, dass diese es nicht dringend nötig hätten, jedoch geben uns unsere Guides schnell zu verstehen, dass dafür natürlich Geld verlangt wird und so machen wir das lieber in Ruhe zu Hause bei Lekey.
    Im Gebäude tragen wir uns ein letztes Mal in das Register ein bzw. aus und unsere Zertifikate nehmen Benny und Willy entgegen. Dann geht es. mit dem vollen Bus einige Meter zur nächsten Location, wo uns Jackson ein letztes Mal Lunch auftischt.
    Hauptsächlich gibt es hier einen riesen Souvenir Shop mit allerlei tollen Kunst und Mitbringseln.. von handgefertigten Schmuck und anderen Accessoires, über Gemälde, Figuren aus Ebenholz bis hin zu Bekleidung. Es gibt sogar einen extra Bereich in dem verschiedenste Variationen des Edelsteins "Tansanit" ausgestellt und zu erwerben sind.
    Doch erstmal sitzen wir draußen an einem Tisch und bekommen Spaghetti-Omlett aufgetischt. Zum Glück gibt es noch einen letzten Rest Ketchup, den wir geschwisterlich teilen. Da wir auf unserer letzten Etappe von Benny erfahren haben, dass Willy heute Geburtstag hat, singen wir ihm ein Ständchen und er lacht ganz peinlich berührt. Danach witmen wir uns dem Souvenir Shopping und nehmen ein zwei Andenken mit. Die nächsten Tage wollen wir noch einmal durch Moshi laufen, um dort eventuell einen kleineren günstigeren Shop zu finden.

    Wir steigen zurück ins Auto und fahren alle gemeinsam zurück zu Enosa. Unsere Guides geben Noel unsere Zertifikate. Dieser wiederum holt uns dann in sein Büro, um uns diese zu übergeben und weist uns erneut darauf hin, dass wir bitte Enosa weiterempfehlen sollen.

    Von Enosa aus geht's mit dem Bus zur Bank, wo wir das erste Mal ohne Gebühr Geld abheben, um genug für das Trinkgeld zu haben. Wir stecken das Geld sicher weg und bringen Davy und Wies begleitet von Benny und Willy in ihr Hostel. Dort bedanken wir uns erneut bei den beiden und übergeben das Trinkgeld. Es gibt eine letzte Umarmung und die beiden verlassen das Hostel.

    Danach besorgen wir uns das WLAN Passwort des Hostels und ein Telefonmarathon geht los ... wir sind ca. 2 Stunden am Telefonieren und Nachrichten Schreiben, trinken dabei Mango Saft und sehen zu, wie sich Wies und Davy's Familie und Freund*innen über die Nachricht der Verlobung freuen.
    Nach einigen Komplikationen haben wir Lekey mit Hilfe der netten Mitarbeiterin erklären können, wo wir gerade stecken und er macht sich auf den Weg. Wir haben nicht einmal eine Runde Wizard zuende gespielt, da klingelt schon das Handy, dass er unten auf uns warte. Wir drücken die beiden zum Abschied ganz fest, schultern unsere Taschen und treffen Lekey unten auf der Straße. Durch die Hektik und die Verabschiedung haben wir beide glatt vergessen unseren Saft zu bezahlen, was und aber erst Tage später auffallen wird. Im Land Rover geht es dann zurück nach Mdawi, wo wir wieder kein Empfang haben werden.

    Zuhause angekommen sind wir doch ziemlich glücklich uns in unsere Betten schmeißen zu können und endlich wieder unter einer heißen Dusche zu stehen. HERRLICH!
    Den restlichen Tag liegen wir im Bett und gucken Serien ... Wir sind heute definitiv für nichts mehr zu gebrauchen.
    Das Schicksal was Isi gestern erleiden musste, sucht heute Tahnee heim und so sind wir froh um unsere private Toilette!
    In diesem Sinne tanken wir heute Nacht ein bisschen Kraft, schlafen aus und freuen uns auf die letzten Tage in Tansania.
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  • Day 49

    Tag 7: Gipfeltag ⛰️💪🏻

    June 15, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 1 °C

    Es ist 23 Uhr. Stockdunkel draußen. Nur die vielen Sterne am Himmelszelt leuchten.
    Jackson, einer der Porter, klopft an unser Zelt, um uns aufzuwecken. Er sagt uns, in einer halben Stunde gäbe es Tee und einen kleinen Snack.
    Die Augen haben wir innerhalb der letzten vier Stündchen kaum zubekommen. Im Gegenteil: Tahnee hat sich stattdessen lieber gedacht, doch das halbe Zelt nochmal dank plötzlichem Nasenbluten vollzutropfen - was ihr vielleicht einmal in zwei Jahren passiert, aber natürlich muss das heute vor diesem wichtigen Aufstieg passieren.

    Wir machen uns also fertig. Ziehen die angesprochenen Schichten noch über die schon von Schlafsack erwärmten Schichten, packen die restlichen Dinge in unseren Tagesrucksack, legen unsere Wärmesohlen in unsere Wanderschuhe und schnüren diese ganz fest zu. Denn heute steht so einiges auf dem Nacht-/Tagesplan.

    Im Essenzelt wartet schon Tee, Plätzchen und Trinkpäckchen auf uns. Wir schlürfen den heißen Tee, gepimpt mit ganz viel Zucker, und kriegen vielleicht ein Plätzchen runter.
    Schon stehen Benni, Willi und Nova (der Porter, welcher uns heute ebenfalls auf den Gipfel begleitet) im Eingang des Zeltes.
    Unsere Tagesrucksäcke werden ein letztes Mal auf Gewicht geprüft.
    Wir versammeln uns unter dem freien Sternenhimmel alle in einem Kreis, nehmen einander die Hände und schicken ein kurzes, aber bedeutungsvolles Gebet gen Himmel: auf dass wir den Gipfel erreichen und noch viel wichtiger, es gesund und heile wieder vom Berg herunter schaffen!

    Da Tahnee seit gestern kaum ein Bissen runter bekommen hat, und zudem noch das Nasenbluten hatte und Durchfall erleidet, entscheidet sich Benni dazu, sie direkt hinter sich laufen zu lassen. Als „Dada 1“, wie er bekannt gibt.
    Wies bildet das zweite Glied in der Karawane als „Dada 2“, Isi das dritte als „Dada 3“ und Dawy das Schlusslicht - natürlich aber gefolgt von Willi und Nova.

    Um Punkt 12 Uhr - „german time“ wie die Guides am Vortag explizit betont haben - laufen wir also los. Los in Richtung Gipfel. Los in Richtung höchsten Punkt Afrikas.
    Die Strecke beträgt gerade einmal 5km, soll aufgrund der Höhe (von 4700 Meter über Nn auf 5895m über Nn) und Steilheit aber ganze 7 Stunden normalerweise in Anspruch nehmen.

    Vor uns können wir zwei Gruppen, ebenso aufgereiht in einer Art Karawane, an ihren Stirnlampen schon den Berg etwas weiter über uns hoch laufen sehen.
    Durch den sternenklaren Himmel hat man eine atemberaubende Sicht über Moshi und auch den Gipfel, der vor einem liegt.
    Je weiter wir den Berg hoch laufen, desto mehr kleine Karawanen finden sich irgendwann ebenfalls auf dem Berg hinter uns, wenn man hinunter schaut. Zusammen mit den Lichtern der Stadt Moshi wirklich ein tolles Bild. Leider ist man zu verausgabt, um in einer solchen Situation an Fotos machen zu denken.

    Die 6 Schichten, die wir am Oberkörper anziehen sollten, werden relativ schnell schon zu warm, sodass mindestens eine Schicht davon nach knapp 15 Minuten schon abgelegt wird.

    Leider merkt Tahnee relativ schnell, dass sie heute nicht auf ihrem Top-Level ist. Das wenige Essen, der Durchfall, die aktuellen Bauchschmerzen und auch generelles Unbehagen machen ihr sehr zu schaffen. Die angestrebten 45-60 Minuten ohne Pause, die die Guides angekündigt haben, hält Tahnee also definitiv nicht ein und kündigt schon früh an, dass sie häufiger kleinere Pausen wünsche.
    Schon knapp nach 150 Höhenmetern muss sie also um die erste Pause bitten, da die Bauchschmerzen und der Drang zur Toilette zu stark sind.
    Die Guides bemerken Tahnees anfänglichen Zustand und nehmen ihr netterweise ihren Rucksack ab. Zusätzlich wird erstmal das gute alte „Dextro Energy“ eingenommen - hoffen wir, dass das hilft.

    Wir laufen also weiter, Schritt für Schritt in unserer Karawane. Unsere Stirnlampen immerzu auf die Füße unseres/unserer Vordermannes/Vorderfrau gerichtet und immerzu im Gleichtakt. Jeder Höhenmeter zählt. Jeder Schritt zählt.

    Viel umhergucken tun wir nicht. Dafür sieht man einfach zu wenig. Stattdessen verlassen wir uns voll und ganz auf Benni, der sich den Weg durch die Dunkelheit erkämpft und diesen natürlich auch immer direkt findet!

    Teilweise geht es steil bergauf, immer serpentinenarrig, über große Steine, sodass etwas wie Treppensteigen angesagt ist. Aber Treppen, mit einer großen Distanz die überwunden werden muss.
    In dieser Höhe raubt einem das wirklich alle Kraft.
    Fast schon wie erwartet geht es mit jedem Höhenmeter und jeder weiteren Anstrengung eher bergab mit Tahnee. Nach der zweiten kleinen Pause beginnt sie an, erst wie wild zu würgen und anschließend immer wieder tatsächlich zu Erbrechen. Wirklich auslaugend und noch zusätzlich anstrengender für sie. Wie die Guides aber sagen, sei das ein ganz normales Symptom von Höhenkrankheit. Das würde häufiger mal vorkommen. Also keinen Grund zu Sorge und weiter pushen!
    Während Tahnee neben der Übelkeit und dem Erbrechen mit Bauchschmerzen, Unbehagen, starken Kopfschmerzen, Lungenschmerzen und starkem Schwindel zu kämpfen hat, merkt auch Isi, dass die Höhe nicht ganz ohne Auswirkungen bleibt. Auch sie hat Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, leichten Schwindel und vor allem Achillessehnen-Schmerzen durch das ganze bergauf Gehen.

    Immer wieder überholen wir die Gruppe vor uns, während diese kleine Pausen einlegen, und umgekehrt.
    Irgendwann, nach knapp 4 Stunden Aufstieg, zahlreichen geschafften Höhenmetern, unzähligen Schweißtropfen und doch einigen kleinen Pausen - gewollt oder ungewollt - ziehen tatsächlich Wolken auf und umgeben uns unmittelbar. Das Wasser, welche die Wolken durch ihre unmittelbare Nähe mitbringen und auf unserem Körper und unseren Anziehsachen verbleiben, gefriert innerhalb weniger Sekunden. Wir laufen also inmitten der Wolkenschicht.
    Es werden also wieder alle Schichten, die man irgendwie dabei hat, angezogen, alle Kapuzen und Mützen aufgesetzt, das zweite dicke Paar Handschuhe übergestreift und einfach weiter gelaufen. In der Hoffnung hier schnell aus der Wolkenschicht zu entkommen.
    Der Blick auf die Kleidung oder auch die Handschuhe ist für uns auch ein seltener: alles gefroren.

    Während Tahnee in ihrem Tempo limitiert ist, da jegliche Überbelastung in Erbrechen und starkem Schwindel resultiert, werden die anderen leider durch die Nässe der Wolke immer kälter. Wir entscheiden uns also dazu, uns aufzuteilen: unser Guide Willi bleibt bei Tahnee, während die anderen etwas schnelleren Schrittes mit Benni und Nova Richtung Stella Point wandern.

    Irgendwann sieht man viele andere Bergsteiger*innen von rechts mit ihren Stirnlampen auf einem Grat entlang wandern. Aufatmen angesagt. Dies bedeutet, dass ganz bald der Stella Point erreicht ist. Der Punkt, an dem die Marangu und Lemosho Route sich vereinen, um den letzten Stück des Grates bis zum Gipfelpunkt gemeinsam zu bestreiten. Ab hier ist die Steigung im Vergleich zu den vorherigen 5,5 Stunden dann auch eher wieder moderat.

    Dawy winkt Tahnee vom Stella Point schon zu und ruft, dass sie es ganz bald geschafft habe. Endlich oben am Stella Point angekommen, gibt Willi Tahnee eine große Umarmung und faselt etwas von „stolz auf dich“ und „gut durchgezogen“. Tahnee versucht nur sich irgendwie aus dieser Umarmung zu lösen, dreht sich um und erbricht erneut vor ihre Füße. Diese Höhe macht ihr wirklich zu schaffen. Diese Höhe macht allen ein wenig zu schaffen. Aber besonders ihr.

    Auch die letzten 40 Minuten zum Gipfel bestreiten wir also in getrennten Gruppen. Während Tahnee noch zwei Minuten zum Ausruhen benötigt nach ihrer erneuten Kotzerei, machen die anderen sich aufgrund der Kälte schon auf den weiteren Weg.
    So langsam wird es etwas heller. Der Himmel hinter uns verfärbt sich in ein warmes Orange und die Helligkeit nimmt immer mehr zu, sodass irgendwann auch die Stirnlampen in den Rucksack gepackt werden können.
    Die Sonne geht also gerade auf, während wir irgendwo zwischen Stella Point und Uhuru Peak umherwandern.
    Bis zuletzt hat Tahnee die 5 immer zumindest in Sichtweite. Irgendwann verschwinden sie dann aber doch hinter einem großen Stein, um den der Weg eine Kurve macht.

    Dahinter jedoch eröffnet sich dann der Blick, auf den wir die letzten Tage hingearbeitet haben. Das Gipfelschild des Uhuru Peaks am Ende des Grates ist sichtbar. Knapp 400 Meter noch entfernt. Ganz bald geschafft! Die letzten Schritte noch!
    Eine große Menschenmenge tummelt sich vor diesen besagten Brettern (obwohl es gerade einmal 06:30 Uhr morgens ist) und die Freude ist einfach nur riesig. Wir haben es geschafft! Wir sind auf dem Uhuru Peak angekommen. Auf dem höchsten Punkt Afrikas! Wir haben den Kilimandscharo erklommen! Einen der „Seven Summits“!

    Alle dort angekommen fallen wir uns nur in die Arme! Was ein Glücksgefühl da doch in einem aufkommt - bei der einen mehr als bei der anderen, verschuldet durch den allgemeinen Zustand natürlich. Aber wir sind alle so froh und stolz es geschafft zu haben! Wie strahlen wirklich von einem zum anderen Ohr nur so um die Wette!

    Wir stellen uns in die Menschenmenge, um ebenfalls auf unseren Spot zu warten, um selbst unser Gipfelfoto vor dem Gipfelschild zu schießen. Manch einem geht das ganze zu langsam, sodass kurzerhand doch tatsächlich mal einige Stimmen ganz schön laut werden und man von anderen weiter nach vorne geschoben wird, zurück gezogen wird oder aber andere sich einfach vordrängeln.
    Sein Handy für ein Foto aus der Tasche zu holen stellt sich als sehr mühselig heraus. Die doch sehr erfrorenen Finger spielen definitiv nicht mehr so mit, wie man es eigentlich gerne hätte. Es passiert also alles im Grunde in Zeitlupe.

    Wie vorher abgesprochen, verlocken wir Dawy und Wies Alibi mäßig auf eine Klippe vor dem Sonnenaufgang. Dawy hat uns vorher in seine Pläne eingeweiht, Wies auf dem Summit einen Heiratsantrag machen zu wollen. Wir übernehmen also den Part des Foto- und Videographen und dürfen ein Teil dieses magischen Momentes werden! Wie besonders da oben, auf 5895m Höhe! Über den Wolken. Mit Blick in die endlose Weite dieser Welt!
    Glückwunsch an dieser Stelle nochmal an die beiden! 😍

    Während Wies und Dawy schon den Weg zurück zum Stella Point antreten, stellen wir uns nochmal kurz für Einzelfotos am Gipfelschild an. Als auch diese im Kasten sind heißt es nach knapp 30 Minuten auch für uns: Zeit diesen magischen Ort zu verlassen.
    Wir watscheln mit vielen anderen Menschen in einer Karawane zurück zum Stella Point, schießen auch hier noch kurz ein Foto zusammen (Tahnees Zustand beim Aufstieg hat dies vorher nicht zugelassen) und nehmen anschließend rechts den direkten Weg zurück zum Barafu Camp.
    Die mühseligen 1200 Höhenmeter, für die wir soeben noch sechseinhalb Stunden gebraucht haben, sollen jetzt in knapp zwei Stunden bergabwärts zu meistern sein.

    Schnell verstehen wir auch warum. Die Wege erstrecken sich Serpentinenartig aus feinem Geröll und Schotter. Man hat also die Möglichkeit im Grunde seine Wanderschuhe wie eine Art Ski zu benutzen, um die Wege runter zu gleiten. Funktionieren tut das mal besser, mal schlechter.
    Da Tahnee immer noch reihenweise echt schlecht und schwindelig wird und sie sich doch auch hier mal so richtig hinlegt, stützt Benni sie mit einem Arm, um sie von größerem Übel zu beschützen.
    Die Sonne strahlt mittlerweile stark vom Himmelsdach und wir dürfen noch immer das Panorama über den Wolken genießen.

    Nach knapp zwei Stunden, gegen kurz nach 09:00 Uhr, erreichen wir dann unsere Zelte im Barafu Camp.
    Dort angekommen, begrüßt uns die Crew mit Glückwünschen, Gejubel und Umarmungen! Genau hier merkt man: es ist wirklich „one team, one dream“! Alles, was die Jungs hier die letzten Tage geleistet haben und auch nach wie vor leisten, dient unserem Traum: best möglich den Gipfel zu erreichen! Und wir haben es geschafft. Vor allem auch dank der absolut genialen Crew!

    Wir kriegen einen Saft serviert und legen uns anschließend für knapp anderthalb Stunden in unsere Zelte zum schlafen. Es vergehen kaum ein paar Minuten und wir sind schon im Tiefschlaf.
    Gegen 11:00 Uhr weckt uns Jackson auf. Wir fühlen uns wie von einem Zug überfahren. Immer noch haben einige von uns wirklich sehr mit den Symptomen der Höhenkrankheit zu kämpfen. Die anderthalb Stunden Schlaf waren nötig, aber definitiv viel zu wenig. Dennoch heißt es jetzt: Sachen packen, versuchen Mittag zu essen und ab weiter nach unten. Jeder Höhenmeter zählt, um die Symptome der Höhenkrankheit los zu werden, sodass wir versuchen wollen heute noch bis auf 3100 Meter abzusteigen.

    Beim Mittagessen kriegen wir beide natürlich im Grunde keinen einzigen Bissen runter. Zu sehr hat unser Körper noch mit Übelkeit, Schwindel und Unbehagen zu kämpfen. Wir machen uns gegen 12:00 Uhr also auf den Weg, bedanken uns nochmal bei der Crew, die uns gleich so oder so direkt wieder überholen wird und gehen die ersten Schritte. Unsere Füße geben uns jetzt schon zu verstehen, dass sie eigentlich keinen weiteren Schritt in diesen Wanderschuhen gehen wollen. Aber: heute haben diese keine andere Wahl!

    Der Weg führt durch eine alpine Wüste, man ist umgeben von Geröll und Steinen, kaum Pflanzen zu sehen. Je weiter wir runter kommen, desto mehr verändert sich die Vegetation. Nach knapp anderthalb Stunden relativ angenehmen spazieren bergab erreichen wir das High Camp auf 3900m Höhe. Hier legen wir eine kleine Pause ein, bevor es weitere zwei Stunden über ganz üble Steinwege zum Mweka Camp geht, welches auf 3100 Metern Höhe liegt.
    Der Weg ist wirklich grausam. Jeder Schritt muss gut durchdacht werden und man tritt nur auf Steinen herum - unsere Füße und auch Knie finden das garnicht toll. Der Weg zieht sich dementsprechend extrem und wir wollen alle einfach nur noch ankommen! Ankommen und ins Bett!

    Gegen 15:30 Uhr erreichen wir dann auch endlich unser Camp für die letzte Nacht auf dem Berg: das Mweka Camp auf 3100m.
    Insgesamt sind wir heute also 1200 Höhenmeter bergauf und 2800 Höhenmeter bergab gelaufen!!
    Wir sind sichtlich erleichtert diesen Hammer Tag geschafft zu haben und freuen uns ungemein auf das warme Wasser, welches uns zum Waschen schon vor unsere Zelte gestellt wird. Endlich raus aus diesen verschwitzen Klamotten. Endlich frisch machen.

    Wir verbringen den Nachmittag mit einem weiteren Mittagsschläfchen, ruhen uns viel aus (Isabels Erkältung scheint durch das nachlassende Adrenalin nun auch schlimmer zu werden) und werden dann auch schon zum Abendessen gerufen. Siehe da, zur Feier des heutigen Tages gibt es doch tatsächlich unserer absolutes Lieblingsessen hier aus Tansania: Reis mit Grünkohl und Bohnen 😂

    Nach dem Abendessen kommen die Guides für ein letztes Briefing zu uns ins Zelt. Hauptthema heute ist das Trinkgeld, welches man der Crew am letzten Tag überreicht.
    Benni und Willi äußern ihre Vorstellung von der Summe für jeden einzelnen (Porter kriegen weniger als der Koch, der Koch kriegt weniger als die Guides etc) und bringen uns auf eine doch recht eindringliche Weise bei, dass wir das doch nochmal genauestens überdenken sollten 🙈
    Die ursprünglichen 300€, die jeder von uns geben wollte, stocken wir nach einer internen Diskussion um weitere 100€ auf, sodass wir dem Vorschlag von Benni und Willi auch gerecht werden. Am nächsten Morgen solle es eine kleine Zeremonie geben, wo wir jedem berichten, wer wie viel Trinkgeld bekomme (das muss wohl von uns kommen, da die Porter den Guides sonst wohl nicht wirklich glauben schenken, heißt es).

    Wir fallen dann endlich gegen 21:30 Uhr totmüde ins Bett und verabschieden uns direkt in das Land der Träume. Morgen heißt es ein letztes Mal: früh raus. Der letzte Tag für eine Wanderung steht an. Die letzten 10 der insgesamt 74 Kilometer stehen an.

    Was für ein absolut genialer und ereignisreicher Tag geht hier doch zu Ende! Wir können es alles immer noch nicht fassen und müssen das Ganze die kommenden Tage erst nochmal verarbeiten!
    Usiku mwema, ihr lieben! Wir haben es gerockt heute! 😍 Ihr könnt stolz auf uns sein!
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  • Day 47

    Tag 6: Karanga Camp to Barafu Camp

    June 13, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 3 °C

    Früh um 6:30 bringt uns Jackson unseren Guten Morgen Tee. Um 7:00 folgt water for wash wash und um 7:30 das Frühstück. Mit einer afrikanischen viertel Stunde Verspätung geht es los Richtung Base Camp. Wir beide waren zu diesem Zeitpunkt schon mehrmals auf Toilette. Das sind also die besten Vorraussetzungen vor dem morgigen Gipfeltag. Die erste Stunde geht es durch dichten Nebel stetig bergauf. Wir merken wie in diesen Höhen alles schon wesentlich anstrengender ist und Atem-, und Herzfrequenz bei minimaler körperlicher Betätigung stark steigen. Als wir das flachere Stück erreichen gibt es die erste Trinkpause...aber bloß nicht zu lange! Denn auch morgen können wir immer nur ganz kurze Pausen einlegen, damit unsere Körper nicht zu sehr runterkühlen.
    Von unserem Standpunkt ist über die geraden Strecke, die nun vor und liegt, schon der Mast des Basecamps zu sehen. Außerdem sehen wir oben auf dem Bergkamm Menschen laufen, die so klein erscheinen wie Ameisen oder eher Pantoffeltierchen. Der Weg bis zum Basecamp erscheint so nah, soll aber trotzdem noch fast zwei Stunden dauern.
    Den zweiten steilen Anstieg des heutigen Tages geschafft und kurz vorm Basecamp legen wir nochmal eine Pipipause ein. Während Isi ein Stück den Berg hinunter klettert, um ein ungestörtes Örtchen hinterm Fels zu finden, schwebt doch tatsächlich ein riesiger Adler knapp über die Köpfe der Anderen hinweg. Als Isi wiederkommt ist sie natürlich traurig, und kann den Adler nur noch in weiter Ferne kreisen sehen. Als würde er es wissen, fliegt er noch einmal zurück und posiert für die Kamera. Die sonst schon riesigen Raben, welche wir massenweise in den Camps finden, erscheinen in der Luft fast mickrig gegen den Adler. Angekommen am Barafu Camp stellen wir fest, dass sich das Camp über mehrere hundert Meter (auch Höhenmeter) erstreckt. Für unser Foto vor dem Camp Sign, geht es weitere 5 Minuten bergauf und wir kommen an... bei 4673 Höhenmetern. Für Tahnee, Wies und Davy der höchste Punkt über dem Meeresspiegel, den sie jemals zu Fuß erreicht haben.
    Nach unserem Foto kommen zwei Swahili sprechende Männer auf Isi zu und wollen ein Foto mit ihr machen. Sie postiert also noch einmal mit den Männer und als diese sich mit "Thank you mzungu" bedanken begegnet Isi ihnen "Karibu sana". Irgendwie verwirrend, dass es ihnen wichtig war hier oben mit 50% Wazungu Anteil ein Foto mit ihr machen zu wollen.

    Heute müssen wir tatsächlich das erste Mal auf unser Camp warten. Da der Weg heute ziemlich kurz und für alle anstrengend war, hatte das Team noch nicht geschafft alles aufzubauen. Wir genießen also noch ein wenig den Ausblick und allein der Anblick der Gletscher auf dem Gipfel direkt vor uns lässt die Herzfrequenz steigen.

    Mittlerweile ist die Sonne draußen und im Camp angekommen gibt es direkt Wasser zum Waschen. In unseren Zelten herrschen gerade Saunatemperaturen und während draußen die Temperaturen 10 Grad nicht überschreiten liegen wir entspannt mit T-Shirt im Zelt, ohne dass uns kalt ist.

    Jackson ruft uns zum Lunch und wir haben den Auftrag noch einmal richtig reinzuhauen, da der Appetit hier oben schnell schwinden wird. Es gibt Pommes, leckere Mandazi, Salat, Tikiti Maji und Mango.
    Auch wenn Tahnee's Hunger sich in Grenzen hält, schafft auch sie es fast alles zu essen. Nur der Andazi wird zur Seite gelegt, um ihn für später mit ins Zelt zu nehmen. Dann kommen Benny und Willy ins Zelt zu unserem letzten wichtigen Briefing. Willy erklärt uns alles zum Weg, den wir laufen werden und dem Terrain. Außerdem betont er nochmal, dass Höhenkrankheitssymptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen & Schwindel... normal sind und wir uns keine Sorgen machen brauchen. Allein bei Anzeichen eines Lungen- oder Hirnödems ist schnelles Handeln angesagt, aber wir hoffen mal, dass es nicht soweit kommt. Zum Weg erklärt er, dass die ersten 6 Stunden sich anfühlen werden wie eine Ewigkeit und vor allem die letzte Stunde vor dem sogenannten Stella Point anstrengend werden wird, aber wir nicht aufgeben dürfen oder wie er sagt "I need you to push", also "pushen" müssen. Nachdem wir Stella Point erreicht haben geht es nochmal 45 min- 60 min auf dem Bergkamm weiter bis zum Uhru Peak, wo wir bei gutem Wetter ca. 20 Minuten bleiben können. Dann werden wir uns auf den Rückweg machen und einen shortcut (Abkürzung) benutzen, in dem wir den Schotter am Berg als Schnee nutzen, unsere Wanderschuhe als Ski und dann runter "Ski fahren/laufen". Im Camp werden wir dann ein kurzes Mittagschläfchen einlegen können, bevor es (je nach Verfassung) weiter runter geht auf 3900 oder 3100 Höhenmeter ins letzte Camp. Das werden wir jedoch morgen nach dem Gipfel entscheiden.

    Benny übernimmt den Vortrag zur Kleidungsstrategie mit den Worten:
    "As I told you, today we're gonna empty our bags" (heute werden wir unsere Taschen leeren)

    Er startet von oben nach unten:
    -Oben: Mütze, Kopflampe, Buff
    -Oberkörper: insgesamt 6 schichten, 2 lange Unterhemden, 2 Fleecepullover, 1 Daunenjacke, 1 winddichte Jacke
    -Unterkörper: entweder lange Unterhose + Skihose oder drei lange Unterhosen + Wanderhose
    -Füße: 2 Paar Socken oder 1x dicke Socken
    -Hände: 2 Paar Handschuhe (Start mit dünnen, dicke für später)

    Nach dem Briefing muss Isi dringend auf Klo und auch Tahnee folgt ihr wenig später. Wir beide nehmen danach erst einmal einen Beutel Elotrans zu uns.
    Wir ordnen unsere Sachen im Zelt und packen die Rucksäcke für heute Nacht.
    Isi flechtet sich noch die mittlerweile ziemlich fettingen Haare, während Tahnee schon probiert zu schlummern. Das tut sie auf Isi's Daunenjacke die Isi im Packchaos auf ihre Seite geschmissen hat. Was jedoch beide nicht ahnen ist, was sich noch unter der Jacke versteckt. Als Isi diese unter Tahnee hervorzieht, finden wir das zermatschte fettige Andazi unter der Jacke, die jetzt an der Schulter komplett in Fett getränkt ist. Lecker lecker.

    Jetzt probieren wir aber wirklich zu schlafen bis zum Dinner um 17:00.
    Mit gefühlt 10 Pipipausen zwischendrin bekommen wir beide nur etwas mehr als eine Stunde Schlaf bevor Jackson uns weckt.
    Draußen strahlt die Sonne gerade den Mawenzi Peak an. Der Kilimanjaro besteht aus 3 Gipfel (Shira, Mawenzi & Uhuru). Uhuru ist der höchste und massivste, dafür ist Mawenzi so steil, dass er nicht bestiegen werden kann.
    Zum Dinner bekommen wir ein Süppchen und Nudeln mit leckerer Sauce aufgetischt.
    Tahnee und Wies schwächeln ein bisschen, während Isi und Davy ordentlich zu langen.
    Jackson zwingt uns natürlich trotzdem alle noch eine Gabel Nudeln zu essen, bevor er alles abräumt.

    Es folgt ein letzter Check-up von Benny und dann heißt es heute ausnahmsweise nur "Rest well" anstatt "Good night", denn um 23:00 wird uns Jackson wieder wecken, damit wir um 00:00 startklar sind. Benny fügt extra noch den Zusatz "Not African time.. German time" hinzu, damit wir wirklich pünktlich um Mitternacht alle bereit sind. Wir kuscheln und mit den Wärmflasche in die Schlafsäcke und machen ein letztes "Gute Nacht" Foto vor dem Aufstieg.

    Fingers crossed 🤞
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