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- 日73
- 2023年4月21日金曜日 20:39
- 🌙 11 °C
- 海抜: 323 m
 アルゼンチンEl Bolsón41°57’59” S  71°31’41” W アルゼンチンEl Bolsón41°57’59” S  71°31’41” W
Earthship ‚El Bolson‘
 2023年4月21日, アルゼンチン ⋅ 🌙 11 °C
 2023年4月21日, アルゼンチン ⋅ 🌙 11 °C
						
								Wer auch immer glauben mag ‚jetzt ist er völlig abgehoben‘ dem will ich vorweg sagen - ich bin nicht schuld! Schuld sind immer die Anderen. 
Noch am Abend habe ich kurzfristig entschieden in die nächste Stadt zu ziehen. Im Bus beim aussteigen sind unsere Rucksäcke zum verwechseln ähnlich mit einem anderen Mitfahrer der aber meinen gerade wegschleppt. Eh! Nichts da! - Und so treffe ich meine zwei fliegenden Holländer aus Chalten wieder. Da sie als einer der ersten eingestiegen waren und ich als letztes finden wir seinen dann aber auch. Gaaanz unten. Dann geht es auf gemeinsame Suche nach einem Hostel. Keine Lust zu zelten… 
Mitgegangen, mitgefangen. Wo ich lande? In einem Raumschiff. 
Von der Straße stolpern wir durch einen Garten der nur sehr spärlich beleuchtet ist. Das Bett finde ich dann in einer Jurte (*cool!* da habe ich noch nie geschlafen) die Duschen befinden sich umgeben von Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus mit Kiesbett und die Toiletten sind außerhalb in einem Baumhaus als Latrine versteckt. Willkommen im Raumschiff oder besser ‚Earthship Patagonia‘. Eine durchaus andere Erfahrung nachhaltig zu leben und zu schlafen. Und ich schlafe gut! Allein mit dem Wissen dass um mich herum heute Nacht 5 Katzen wachen. Mäuse sind so ziemlich ausgeschlossen. 
Erst am nächsten Morgen erblicke ich das ganze Ausmaß der Öko-Gemeinde. Jurten, und gestampfte Häuser aus gestapelten Autoreifen, Glasflaschen und Lehm. Gewächshäuser mit Selbstanbau die dazu führen dass jeden Abend ein hauseigenes vegetarisches Abendessen gekocht wird und man gemütlich beisammen sitzt. Das Wasser wird in aller Regel drei mal wiederaufbereitet und der Strom kommt via Solarzelle. Ebenso das meiste Warmwasser mit Sonnenkollektoren zustande. Ein einfaches Leben in dem ich mich selbst sehr schnell geerdet fühle. Vielleicht liegt das auch an den hunderten Umarmungen die man gefühlt immer hat sobald ich mich dem Aufenthaltsraum nähere. Ein traditionsreiches Relikt aus der Zeit der Hippies das erwiesener Maßen stets Zufriedenheit und Glücksgefühle hervorruft. Einzig was ich regelmäßig wahrnehme sind die Pumpen die das ganze stetig am laufen halten. Bei einem Morgenspaziergang durch den Garten fällt mir zudem auf dass gerade die Apfelernte reif ist. Außer drei Äpfeln und ein paar frischen Brombeeren die man für den Tag gebrauchen kann landet jedoch alles überflüssige in einer Kompostgrube. Schade dass die Argentinier damit zeigen dass sie entweder doch nicht so nachhaltig sind wie sie gern wären oder dass sie keine Lust haben mehr Arbeit zu investieren als es den Anschein hat. Sonst Top!
Eigentlich kam ich hier nach El Bolsón um Patagoniens letzte Berge in Angriff zu nehmen. Mit meinem Mitbewohner erkunde ich heute erst einmal das Umland und bin positiv beeindruckt wie grün die Stadt ist. So viele Bäume habe ich nirgends sonst in Argentiniens Städten gesehen. 
Das stimmt mich zuversichtlich auf ein paar sehr schöne Wandertage im ‚Raumschiff Erde‘.もっと詳しく
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- 日74
- 2023年4月22日土曜日 13:51
- ☀️ 10 °C
- 海抜: 1,512 m
 アルゼンチンDepartamento de Bariloche41°58’3” S  71°38’29” W アルゼンチンDepartamento de Bariloche41°58’3” S  71°38’29” W
Cerro Lindo
 2023年4月22日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 10 °C
 2023年4月22日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 10 °C
						
								Ich verspreche ich schreibe auch wieder über etwas anderes als Berge. Aber die sind einfach so schön! Ich bin in einer der regenreichsten Regionen Argentiniens nach der Provinz Missiones bei Iguazu. Von schlechtem Wetter ist weit und breit keine Spur und der Berg den ich heute in Angriff nehme heißt übersetzt auch noch „schöner Gipfel“. 
Aber - die Schönheit muss ich mir hart erarbeiten. Zuerst 5km staubige Schotterpiste über den mich nicht einmal ein Taxi hinbringen möchte. Zu Fuß bin ich natürlich langsamer. Gefühlt als letzter starte ich in den Wald. „Regenwald“. Der Boden federt schön sanft während es stetig bergan geht. Bei Regen möchte ich hier keineswegs sein! Fünf Stunden geht es mit frischen Kräften 1400 Höhenmeter hoch. Ungeübte brauchen definitiv länger denn der Weg ist einfach nur steil unf fast geradeaus durch den Wald geschlagen. Im übrigen räumen hier nicht die Elefanten den Wald auf. Weil es die in Südamerika nicht gibt schicken die Argentinier ihre Rinder da durch. Die weiten Flächen im Osten scheinen einfach nicht groß genug. Das hätte ich am allerwenigsten hier erwartet. Fröhlich überrascht bin ich auch als am Wegesrand zwei Mitarbeiter aus dem Earthship sitzen und Mate trinken. Sie haben heute und morgen frei und wollen ebenfalls im Refugio übernachten. Die sind mit viel weniger Gepäck unterwegs. Ich schwöre das nächste Mal muss ich einfach einen kleineren Rucksack wählen, dann nehme ich auch nicht so viel mit. Selbst wenn ich der Meinung bin dass für ein ansehnliches Leben gerade genug drin ist. Der Berg straft mich immer eines Besseren. Und der Kopf sagt dann, scheiß drauf. Jetzt gibt es kein zurück! Ich könnte ja auch einfach mehr von dem essen was ich mitschleppe und wenn ich wirklich hinterm Baum verschwinde, dann wird es von ganz allein leichter. Aber ich fühle mich dann immer von Spechten beobachtet. Die gibt es hier genau so wie auf gleicher Höhe in Chile wieder regelmäßig. 
Kurz vor Vier am Nachmittag erreiche ich das Refugio. Spartanisch und zugleich urig schön. Ein Kamin flackert. Am anderen Ende in der „Küche“ ein Bollerofen mit Herdplatte. Und zur Begrüßung heißes Wasser für einen Tee. Hier wird mit Liebe gewirtschaftet. Als ich aber von meinem Plan berichte heute noch auf den Gipfel aufzusteigen damit ich dass nicht morgen früh machen muss verstummt die Hüttenwirtin. „Hast du denn eine Karte dabei? Nachher wird es in drei Stunden finster! Für die Tour plant man in der Regel fünf Stunden…“ - Das ist ganz reizend, dann gebe ich mir selbst ein Zeitfenster von 3:30Std - würde aber gerne schon mal meinen Rucksack hier lassen und für heute Abend einen heißen Teller zu Essen bestellen. Spätestens um Acht bin ich zurück. In Argentinien wird jeder Freigeist sich selbst überlassen. Da kommt keiner und sagt das geht nicht, das kannst du nicht machen, dass ist gefährlich… 
Nach dem Refugio bin ich über dem Wald und finde leicht den weiteren Weg. Ein schöner See und dahinter ein Gipfel. Also denke ich, ah ja das muss er sein. Der schöne Gipfel. Doch weit gefehlt. Der Weg macht eine Biegung, verschwindet irgendwann im Schutt und Geröllfeld und auf der Karte heißt es „noch fünfhundert Höhenmeter bis zum Ziel“. Ok - dann habe ich jetzt wirklich die Zeit im Nacken, denn ohne Weg sollte ich im Dunkeln hier oben nicht mehr herum turnen. Zudem denke ich die ganze Zeit es kann doch nicht sein dass ich wirklich der einzige hier oben bin. Es muss doch zumindest mal noch jemand entgegen kommen der früher los ist und von oben zurück kommt. Doch der Gedanke ist vergebens. Bei den Eindrücken die sich um mich herum eröffnen schwindet ohnehin jede Sorge. Vor mir öffnen sich fantastische Täler wie eine Schlucht weit unter mir und gegenüber türmen sich Gletscher an den Nordhängen während die Abendsonne den Piltriquitrón, den Hausberg von El Bolson, in ein schönes gelbes Licht hüllt. Irgendwann ist es kurz vor Sechs am Abend. Die Deadline die ich mir selbst für die Rückkehr gesetzt habe. Den Gipfel habe ich im Blick und sage mir ich würde mich ärgern wenn ich da jetzt nicht auch noch hoch gehe. 
Geschafft! 2000 Höhenmeter an einem Tag. Ohne monatelanges Training in den Alpen habe ich mir schon so oft geschworen dass ich alt aussehen würde. Und tatsächlich schätzen mich die Leute meist 5 bis 10 Jahre jünger als ich tatsächlich bin. So lange das Tageslicht noch reicht ist der Heimweg leicht. Hier und da finde ich von oben sogar einen Anhaltspunkt von Weg. Im Sauseschritt bin ich die zweieinhalb Stunden Aufstieg in der halben Zeit wieder unten. Pünktlich! Typisch Deutsch eben, alles durchgeplant. Die Hüttenwirtin ist glücklich und ich auch sobald ich meinen heißen Teller mit Reis, Zwiebeln und gegrillter Wurst vor mir habe. 
Schöner Berg. Gefällt mir!もっと詳しく
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- 日75
- 2023年4月23日日曜日
- ⛅ 19 °C
- 海抜: 559 m
 アルゼンチンDepartamento de Bariloche41°51’24” S  71°36’5” W アルゼンチンDepartamento de Bariloche41°51’24” S  71°36’5” W
Cabeza del Indio
 2023年4月23日, アルゼンチン ⋅ ⛅ 19 °C
 2023年4月23日, アルゼンチン ⋅ ⛅ 19 °C
						
								Wie könnte es treffender sonst sein als dass das Land der Indios in Nord- genauso wie in Südamerika verbrannte Erde ist. Vor etwa einem Monat gab es hier ebenso wie in Chile riesige Waldbrände. Den Boden bedecken heute zum Teil 20cm Asche. Interessanterweise wussten die Argentinier mit denen ich heute darüber gesprochen habe nicht einmal dass es in Chile gebrannt hatte, aber egal. Bis dahin war es sowieso ein weiter weg. Und ich habe damit heute erstmals den Titel ‚loco‘ (sprich mit dem was ich tue gelte ich als verrückt) eingefahren. Lang, lang hat es gedauert…aber der Titel kam. 
Den Sonnenaufgang erwarte ich heute auf einem Felsbalkon direkt neben dem Refugio. Bis sich die Sonne mal über die gegenüberliegenden 2000er gequält hat ist es längst halb neun durch. Bis dahin hatte ich Zeit genug zu überdenken was ich heute anstelle. Gestern mein Plan ging auf, also früh der Abstieg von der Hütte und dann? Ich bin hippelich und kann den Sonnenaufgang gar nicht in vollen Zügen genießen. Nach dem Frühstück geht es erstmal die restlichen mühsam erarbeiteten 1400Hm hinab um sie am Nachmittag an anderer Stelle wieder aufzusteigen. Allein das dauert schon länger als eingeplant. Ich hatte bei sowas bislang selten einen vollen Mehrtagesrucksack auf dem Rücken. Durch das Tal des Rio Azul steige ich zu einem Aussichtspunkt auf der herrliche Blicke gen Süden frei gibt. Das ganze Tal liegt mir zu Füßen. Leider weiß ich nicht wie stabil der Fels hier nach dem Waldbrand noch ist. Allein das macht einen gewissen Reiz auf dem schmalen Grat unter Felsvorsprüngen zu wandern während sich neben mir der abgebrannte Abgrund auftut. Das kalkulierbare Risiko scheint mir in die Wiege gelegt worden zu sein. Es erstaunt mich wie schnell die Natur versucht das Beste daraus zu machen. Ringsum haben sich orangene Pilzgeflechte ausgebreitet und nutzen die Nährstoffe in der Asche für sich. Leider stacheln verbrannte Dornen genauso wie frische weshalb ich den ein oder anderen Kratzer heute mitnehme. Und immer wenn ich Pause mache steht mir die Zeit im Nacken dass ich möglichst im Hellen noch ankomme. So wie gestern, nur nicht mehr so frisch. Ich laufe auf dem ‚Cabeza del Indio’ Trail. Dass der eine Nummer schwerer ist während die Indios gefühlt darüber fliegen hätte mir vorher klar sein können. Aber eine wunderschöne Aussicht hats hier oben. Der Weg führt mich im Hellen noch bis nach Wharton. Letzter Außenposten von El Bolson bevor es wieder ins Gebirge geht. In Anbetracht der Zeit schwöre ich mir jedoch dass ich das Gipfelrefugio heute auslasse und lieber nur eines im Tal aufsuche. Auch dass hat aber noch etliche hundert Höhenmeter. Nach zehn Stunden auf den Beinen wird es dunkel und ich habe nicht mehr viel des Weges. Zugegeben in dem Tempo dass ich heute Abend vorgelegt habe könnte ich auch bergauf jedem Indio mithalten. 
Am Refugio angekommen muss ich erstmal runterkommen und sitze ohne Anteilnahme vor dem Kaminfeuer. Und als ich dann über mein Abenteuer berichte werde ich berechtigterweise als ein bisschen verrückt eingestuft. Aber es braucht auch solche Leute sonst gäbe es keine so tollen Geschichten.もっと詳しく
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- 日78
- 2023年4月26日水曜日 11:23
- ☀️ 10 °C
- 海抜: 805 m
 アルゼンチンCentro Civico41°8’2” S  71°18’42” W アルゼンチンCentro Civico41°8’2” S  71°18’42” W
Bariloche hat etwas zu feiern
 2023年4月26日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 10 °C
 2023年4月26日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 10 °C
						
								Bariloche hat etwas zu feiern
Schon am Vorabend dachte ich mir, ich kann mir ja auch einmal etwas gönnen und einer Empfehlung für eine Unterkunft folgen die in keinem Reiseführer auftaucht. Angekommen suche ich den Eingang auf der Straße vergebens. Ich muss mich ja auch nach oben orientieren und nach dem ein oder anderen Pförtner bin ich angekommen. 10. Stock, Penthouse, herrlicher Blick über den See und bis in den Sonnenuntergang. Dass ich Geburtstag habe bewirkt dass ich ein schönes Bett mit Blick über den See bekomme. Am nächsten Morgen ist die Überraschung dann perfekt. Es gibt Frühstück mit frisch gebackenem Brot, Spiegelei, Müsli und Joghurt frei Haus. Und es stellt sich heraus das neben mir noch ein weiterer Gast Geburtstag hat. Mir stellt sich unweigerlich die Frage ans Personal - wie feiert man in Argentinien eigentlich Geburtstag? Ganz einfach, man schläft aus, versammelt Leute um sich und hat ein großes Asado (BBQ vom Grill). Dann geht es an die Getränke. Das klingt für mich machbar. 
Im strahlenden Sonnenschein geht es raus vor die Tür. Gemeinsam mit einer Mexikanerin aus der Unterkunft habe ich heute einen Ausritt geplant. Ist lange her dass ich mit Pferden gearbeitet habe und die perfekte Gelegenheit hier in Argentinien. Die Estancia ‚la Fragua‘ ist mit 3Mio Hektar nicht gerade klein. Dennoch ist im Umkreis von 60 km kein Haus und keine asphaltierte Straße. Steppe, Canyons, ein paar Pferde und jede Menge Sonnenschein. Nach einer Geschichtsstunde und einem zweiten Frühstück geht es zu den Tieren. Ganz viel striegeln. Dann trennen wir die Gruppe àla mit und àla ohne Erfahrung im reiten. Meine Stute heißt ‚Collo‘. Es stellt sich heraus dass sie ursprünglich ein Lastenpferd war und stur den anderen Pferden folgt wenn sich nichts unvorhergesehenes auftut. Ich habe also recht wenig Arbeit und so geht es gemütlich in kleiner Gruppe dem Rest hinterher. Zeit die Umgebung zu genießen und Kondore zu sichten. Hier und da halten wir an. Ich freue mich dass ich mich dagegen entschieden habe irgendwo wandern zu gehen. Möglichkeiten gäbe es genug. Man darf sich aber auch mal hofieren lassen. Nach dem Ausritt wartet im Kamin schon ein großes Lagerfeuer. Dazu haben die Gauchos bereits den Grill angeworfen und bereiten köstliches Fleisch zu. Echt richt schonmal gut. Auf dem Tisch gibt es noch Salat, Brot und Wein. Als dann aber das Asado kommt geht das alles unter unter neben dem riesigen Berg aus lecker gegrilltem Fleisch. Sechs Leute am Tisch aber Fleisch für eine ganze Kompanie. Dazu Wein aus Mendoza. Schon zum Mittag hat jeder gut und gerne eine Flasche getrunken. Ich bin Kugelrund als es wieder zurück geht und die Siesta ist vorprogrammiert. 
Für den Nachmittag geht es nochmal an den Strand bis zum Sonnenuntergang. Von ein paar Straßenmusikern bekomme ich ein Ständchen getrommelt. Was kann ich mir für den Augenblick mehr wünschen? Dann trommeln sich ein paar Leute im Hostel zusammen und wir gehen gemeinsam in die nächste Bar. Zu unserer Überraschung oder weil Nebensaison ist gilt die Happy Hour hier von 0-22Uhr und die Preise sind tatsächlich niedriger als auf der Karte - schönes Geschenk. Da bleibe ich gern auch länger. Gegen halb zwei gehen wir dann freiwillig. Man sieht den Angestellten auch an dass sie uns rauskehren wollen. Morgen wartet ja auch schon wieder ein ganz anderes Bariloche auf mich.もっと詳しく
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- 日79
- 2023年4月27日木曜日 13:51
- ☁️ 12 °C
- 海抜: 789 m
 アルゼンチンBariloche41°5’46” S  71°30’36” W アルゼンチンBariloche41°5’46” S  71°30’36” W
Colonia Suissa
 2023年4月27日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 12 °C
 2023年4月27日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 12 °C
						
								Den zweiten Tag in Bariloche hatte ich mir vorgenommen im Wildwasser Raften zu gehen. Für den Donnerstag gab es jedoch keinen einzigen Anbieter der rausgefahren ist also gibt es einen Brückentag.
Nach einem ausgiebigen Frühstück nehme ich den Bus entlang der Strandpromenade und fahre zum Cerro Campanario. Ein kleiner Anstieg auf einen Hügel mit herrlichem Rundblick über die Seen und den angrenzenden Nahuel-Hapi-NP bis nach Chile. Ein Regenbogen rundet das ganze wieder ab. Auf meinem Fußmarsch in die nächste Siedlung gable ich Chris auf. Er wohnt auch im Penthouse und wartet gerade vergebens auf den Bus. Wir gehen gemeinsam ein Stück. Er erzählt mir über seine Leidenschaft zum Kochen und kulinarischen Gesichtspunkten er seine Zwischenstops auf der Reise auswählt. Schön dass es nicht immer die Berge sind die ins Gebirge treiben. Zumal wir auf dem Weg in die ‚colonia suissa‘ sind. Viele Getriebene und Auswanderer haben hier in Bariloche eine wirklich schöne neue Heimat gefunden und sich in ihrer eigenen Kleinkolonie niedergelassen. Heute ist das Ausflugsziel, Markt für Kunsthandwerk und was das Essen betrifft ein großer Reinfall. Der nächste Bus der kommt - also auch der Erste überhaupt - wird dann auch gleich wieder genommen um weg zu fahren. Schade. Dafür geht es entlang der vielen kleinen Seen die ich zuvor gesehen habe. Die Straße nimmt jeden Winkel mit. Das ganze ist malerisch vom Wald eingerahmt und hier hat auch noch kein Feuer gewütet. 
Kaum bin ich zurück in Bariloche nimmt erstmal das Unheil seinen Lauf. Das Rafting für morgen ist abgesagt. Grund sei das schlechte Wetter denn es soll regnen. Da denke ich mir doch - warum sagt man Rafting bei Regen ab wenn man sowieso nass wird. Und mit einer Sturzflut ist nicht zu rechnen. Geschweige denn das die Flüsse zuvor voll waren. Nun muss ich aber auch schauen dass ich meinen Bus einen Tag früher bekomme. Die Zeit kann ich anders nutzen als im Regen hier zu sitzen. Im Internet ist noch genau ein Platz frei. Ich will aber nicht im Internet kaufen denn da fallen Servicegebühren an und die Abrechnung ist für Ausländer in Dollar anstatt Peso was derzeit einen schlechteren Kurs um gut 100% ausmacht. Inflation eben die sich digital wunderbar als Einnahmequelle nutzen lässt. Nicht mit mir! Bevor den Platz ein anderer wegschnappt nehme ich die Füße in die Hand und jogge mal eben die vier Kilometer zum Busbahnhof. Brückentag ist ja kein Ruhetag. Geschafft! Und och bekomme obendrauf noch vom regulären argentinischen Preis 25% Last-Minute Rabatt. Dann zurück ins Penthouse wo das nächste Problem wartet weil die Rezeption plötzlich meint das geht nicht dass du kürzer bleibst. Glücklicherweise finde ich einen Ersatz der länger bleiben wollte aber keinen freien Platz mehr bekam. Wer jetzt aber denkt damit sei das Problem aus der Welt der irrt sich. Erwachsene können eben schon mal bockig wie im Kindergarten auftreten. Das sei halt so! Ich lass indes nicht locker und will durch etwas Verhandlungsgeschick erreichen dass die das mit ihrem Vorgesetzten klären während ich zu Abend esse. Glücklicherweise ist der nicht aus Argentinien und siehe da, alle Probleme lösen sich in Luft auf. Schade dass man umso mehr den Angestellten sagen muss was sie tun sollen weil die Moral nachlässt je touristischer es wird. Aber insgesamt kann ich jetzt Bariloche verlassen ohne böse zu sein.もっと詳しく
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- 日81
- 2023年4月29日土曜日 14:54
- ☀️ 25 °C
- 海抜: 790 m
 アルゼンチンRussell32°59’47” S  68°45’26” W アルゼンチンRussell32°59’47” S  68°45’26” W
Die Weinprobe
 2023年4月29日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 25 °C
 2023年4月29日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 25 °C
						
								Ich habe die letzten 17 Stunden im Bus verbracht. Der Rücken geht so. Die Beine sind dagegen schon mehrfach eingeschlafen. Sehr unangenehm wenn die dann wieder aufwachen. Und weil die Fernstraßen nicht mehr so gut sind wie in Patagonien passiert das aufwachen regelmäßig. Da hillft auch kein Ohrstöpsel und keine Schlafmaske. Die Nacht ist genauso endlos lang wie 1000km weiter südlich. Doch irgendwann wird es Tag. 
Am Horizont erheben sich unscheinbar die höchsten Berge der westlichen Welt. Davor liegen Weinfelder endlos weit. Links und rechts der Straße bahnen Strommasten ihren Weg durch die Pampa. Den Rest des Tages habe ich es heute schwer mit schreiben ui…
Zuerst wurde ich vor die Wahl gestellt eine geführte Weintour zu machen oder auf eigene Faust zu erkunden. Es geht wohlgemerkt um Wein und Öl. Frei meiner Natur bin ich mir ziemlich sicher dass ich das auf eigene Faust vielseitiger gestalte und keine Tour brauche. 
Über eine Stunde geht es mit dem Bus durch die Vororte Mendozas hin und her. Ich bin froh dass ich dem ganzen via GPS folgen kann sonst wäre ich schon ohne Wein verloren. Dann folgt ein Fahrzeugwechsel hin zum Rad. Frei nach dem Motto wenn ich nicht mehr fahren kann habe ich wenigstens etwas zum festhalten. 
Zur Auswahl stehen allein in der näheren Umgebung sechs Weingüter. Ich entscheide mich zuerst für das was am weitesten entfernt liegt. Da brauchen die anderen am längsten hin und ich kann die Atmosphäre genießen. Gesagt, getan und es war die richtige Entscheidung. Wobei - jetzt muss ich mich erstmal so richtig entscheiden. Es gibt drei verschiedene Tastings mit je drei Weinen und etwas zu essen. Meine Wunschmischung geht leider nicht in die Köpfe der Angestellten (wieso sollte ich einen schlechteren Wein verkosten wenn ich wegen einem anderen besseren den höheren Preis im Tasting zahle? Unglaublich. Wenn ich nun schon mal da bin fangen wir eben nur bei Premium an und lassen die unteren Regalreihen heute mal liegen. Es gibt einen Pinot Noir, einen Syrah und einen Blend aus Syrah, Pinot und Malbec. Das ein Blend nicht immer nur schlechte Mischung sein muss habe ich ja schon bei den schottischen Whiskys kennen gelernt. Aber die Winzer sollten wissen was sie tun, sonst wird es abscheulich. 
Argentinier mögen keinen Weißwein, so viel steht fest. Dafür ist der Rotwein nicht so streng wie die Farbe vermuten lässt. Tatsächlich ist der Blend am fruchtigsten, der Syrah am leichtesten und der Pinot Noir passt am besten zu den Empanadas. Der Blick schweift gemütlich über die Terrasse und in die Weinfelder. Eigentlich bin ich jetzt schon zufrieden.
Nächstes Weingut. Eigentlich will ich gern mal eine Führung in den Weinkeller. Die gibt es aber nur mit Verkostung an jedem Fass. Je mehr ich getrunken habe desto besser verstehe ich was die Erzählerin da vorne von mir auf Spanisch sagt. Zumindest fühle ich mich so. Hier gab es auch den ersten Weißwein zu verkosten. Der war sehr lieblich. Der Rote war in meinen Augen ungenießbar. Definitiv kein Premium. Ich weiß nicht ob die Zeit die Wunden heilt? Der Wein lagert erst 2 Monate im Fass und anschließend nochmal mindestens 6 Monate in der Flasche. Der Weinkeller wurde immer wieder angebaut. Das älteste Teilstück zeugt von 1816. Von der Zeit gibt es wohl irgendwo auch noch Flaschen hier. Nächstes Weingut - uiuiui. Die verweisen mich jedoch auf ihre Schließzeit. Hier gibts keinen Tropfen mehr. 
Nebenan ist aber noch eine vierte Winzerei und die will ich unbedingt noch verkosten denn die stellen neben Wein auch feinstes Olivenöl her und Balsamico Essig. 
Jawohl, die Küche habe geschlossen aber ohne zu Essen könne ich noch was trinken. Der Wein vom ersten Weingut bleibt mein Favorit. Danach folgt aber gleich das Öl? Und wer das noch nicht ausprobiert hat - ich denn zuvor auch nicht. Olivenöl und Balsamico Essig mischen. Da braucht es keine weiteren Zutaten außer Brot und man schwelgt im siebten Himmel. 
Und nun? Bis um sechs muss ich das Rad zum Verleih geschoben haben hoffentlich hält es mich bis dahin aus….nur einmal stehe ich kurz vor einem Abflug über den Lenker weil ein paar Bauarbeiter eine Ladung Kies auf dem Radweg verteilt haben. Vielleicht doch schieben… kaum bin ich angekommen freut sich der Verleiher über sein zurückgebrachtes Rad im ganzen und lädt mich zur Happy Hour ein. Also noch mehr Wein, Party Musik und wer kein Wein mehr sehen will der muss auf Bier umsteigen. Uiuiui…Bin ich froh dass ich dem Busfahrer noch sagen kann wo er mich auf dem Rückweg nach einer Stunde wieder raus lassen muss.もっと詳しく
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- 日82
- 2023年4月30日日曜日 14:51
- ☁️ 15 °C
- 海抜: 792 m
 アルゼンチンVilla Hipódromo32°53’12” S  68°51’40” W アルゼンチンVilla Hipódromo32°53’12” S  68°51’40” W
Mendoza
 2023年4月30日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 15 °C
 2023年4月30日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 15 °C
						
								Mendoza ist natürlich hauptsächlich bekannt für seinen Wein. Andere bezeichnen es auch als Eintrittstor zum Abenteuerspielplatz Anden. Wie in Bariloche auch kann man hier Wandern, Raften, Gleitschirmfliegen, Klettern, Kayak fahren und was nicht sonst noch alles. Es lohnt sich aber Mendoza einmal näher zu betrachten. Die Stadt ist dort wo die Generäle O‘Higgins aus Chile und San Martin aus Argentinien gewissermaßen die Klinke in die Hand gaben. O’Higgins schlug die Spanier in einer dramatischen Schlacht. Dass das nicht gut gehen konnte bestätigte ein Erdbeben das Mendoza 1861 eigentlich völlig dem Erdboden gleich machte. Daran erinnert heute nur noch die Ruine einer Basilika in der ganzen Stadt und ein paar Ausgrabungsreste in einem Museum. Der Rest wurde abtransportiert oder überbaut.
Anders als in Argentinien üblich geschah dass jedoch mit Stil. Weite Straßenzüge - um später vielleicht auch wieder mal den Schutt aus der Stadt zu schaffen - grüne Alleen, große Plätze, reiche Kultur mit und ohne Wein. Mendoza wurde nicht umsonst zu den schönsten Städten in Argentinien gewählt.
Früh am Morgen - also vor um Zwölf - sind die Städte ja immer ein wenig ausgestorben. Heute zum Sonntag besonders. Auch wenn ich an das gestrige Nachtleben zurück denke. Der Wein, ok - nach um zehn glich diese Metropole jedoch einer typisch deutschen ausgestorbenen Kleinstadt bei Nacht. Ich habe keine Ahnung wo alle sind. Morgen ist ja auch noch Feiertag in Argentinien. 1. Mai.
Nachdem ich lese dass die Busse heute ausnahmsweise nicht durch den Park fahren laufe ich doch gleich mal da hin. Es ist Marathon mit über 6000 Startern in Mendoza. Die wollen am Rand ja auch alle beklatscht und bejubelt werden. Das erklärt ein wenig die umliegende Tristesse der Stadt. Von einem Kaktushügel verschaffe och mir nachher noch einen Überblick. Nein, ich suche Stadt schon fast erstmal vergebens vor lauter Bäumen. Das ist echt schön. Aber ich finde zippich nochmal nicht das Cafe mit dem leckeren Kuchen von gestern Abend wieder. Das war hier, ich schwöre! Stattdessen lande ich in einer Boutique mit original Andinen Spezialitäten. Jetzt haben die ja generell keine herausragende Küche wenn nichts gegrillt wird. Statt Kuchen gibt es eine Linsensuppe. Die ist aber mega lecker. Womit wir beim Thema wären. Laufen, Essen und Siesta! Das Umherlaufen macht müde. Ich brauche unbedingt doch bald einen Kaffee!もっと詳しく
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- 日83
- 2023年5月1日月曜日 11:00
- ☀️ -1 °C
- 海抜: 2,723 m
 アルゼンチンPuente del Inca32°49’31” S  69°54’38” W アルゼンチンPuente del Inca32°49’31” S  69°54’38” W
Puente del Inca
 2023年5月1日, アルゼンチン ⋅ ☀️ -1 °C
 2023年5月1日, アルゼンチン ⋅ ☀️ -1 °C
						
								Der erste Mai war im Kalender ja immer schon ein wichtiger Tag. Früh aufstehen ist da die Devise. Und was tut man zum Feiertag wenn die Stadt ausgestorben ist? Man geht nicht ins Gebirge, nein man lässt sich fahren. Luftlinie sind es nach Santiago de Chile keine 180km. Ein Klacks! 
Allerdings gibt die Straße das nicht her und nach 180km bin ich weder bereits in Chile noch habe ich so lange Sitzfleisch denn alleine bis hierher dauerte es dreieinhalb Stunden. Das hätten die Inca auch ohne die Nutzung eines Rades schneller hinbekommen. Man ortet die Inka meist ja ein Stück weiter im Norden. So 2.000-3.000km. Allerdings waren sich die Archäologen schnell einig dass nicht die Tehaluche aus dem Süden sondern die Inka hier einen ihrer letzten Außenposten ihres Reiches hatten. Und damit der nicht frieren musste wurde hier an einer heißen Quelle eine Bäderanlage errichtet. Auf fast 3.000m Höhe! Heute zählt diese Ruine zu den eindrucksvollsten Naturschauspielen in Argentinien gleich nach Iguazu. Dafür müssen wir in der Geschichte etwas zurück gehen. Damals waren die Anden bis runter vergletschert. Hier und da ging eine Lawine ab und riss Geröll ins Tal. An der Stelle der heißen Quelle wurde dieses Geröll nun durch Mineralisches Wasser zu Beton verkleistert . Während sich das Eis darunter zurückbildete fließt heute ein Bach mit mal mehr oder Weniger Schmelzwasser. Die Gesteinsschichten bildeten indes eine natürliche Brücke. Die ‚Puente del Inca‘. Und was wollte man früher mehr als Bad mit Ausblick. 
Es ist unterdessen interessant dass die Bäder der Inca auch nach Jahrhunderten noch bestehen, wenn auch öffentlich nicht zugänglich. Durch zahlreiche spätere Lawinen wurde ein Hotel oberhalb komplett dem Erdboden gleichgemacht. Schauen wir mal ob, so Gott will, die Kapelle die heute dort steht genau so lange Bestand hat. Zumindest wohl schon länger als das Hotel.もっと詳しく
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- 日83
- 2023年5月1日月曜日 15:46
- ☀️ -1 °C
- 海抜: 3,127 m
 アルゼンチンDepartamento de Las Heras32°46’50” S  69°57’14” W アルゼンチンDepartamento de Las Heras32°46’50” S  69°57’14” W
Visite bei den Seven Summits
 2023年5月1日, アルゼンチン ⋅ ☀️ -1 °C
 2023年5月1日, アルゼンチン ⋅ ☀️ -1 °C
						Das die Straße trotz der kurzen Distanz so endlos lang ist liegt nun einmal an der Höhe. Wenn ich aber schon mal oben bin kann ich auch noch den großen Nachbarn der Puente del Inca besuchen. Zum heutigen Tag der Arbeit ist das gleichzeitig mal ein Höhentrainingslager. Wer weiß wofür das später mal gut ist. Ich habe nämlich keinen Unterstand für mein Gepäck und so müssen die Kilos heute den ganzen Tag mit nach oben. Offiziell irgendwas zwischen 6952 und 6961m über dem Meer. Wo auch immer da der Nullpunkt ist. Ist auch egal. Der Berg ist unter Bergsteigern weltweit bekannt als der höchste in der westlichen Hemisphäre. Naja so ganz allein traue ich mich auch nicht ganz hoch, aber zumindest bis ins erste Versorgungslager. Und sind wir mal ehrlich. Dieses Höher, schneller, weiter in der Szene wird den umliegenden Bergen und ihrer Schönheit besonders bei wolkenlosem Himmel in keiner Weise gerecht.もっと詳しく
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- 日84
- 2023年5月2日火曜日 8:51
- ☀️ 0 °C
- 海抜: 1,900 m
 アルゼンチンUspallata32°35’13” S  69°20’32” W アルゼンチンUspallata32°35’13” S  69°20’32” W
Valle Uspallata
 2023年5月2日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 0 °C
 2023年5月2日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 0 °C
						
								Der Bus zurück in die Zivilisation verspätet sich bis in die Nacht. Umso später erreiche ich auch erst meine nächste Unterkunft. Der Herbergsvater nimmt es gelassen und wir versuchen uns auf Spanisch noch bis weit in die Nacht zu unterhalten. Dann lädt er mich noch zum Schachspiel ein, doch die Müdigkeit übermannt mich. 
Die Anden zeigen hier ein völlig anderes Gesicht als noch in Bariloche. Farbenfroh, aber kahl. Vielleicht hier und da noch ein Kaktus oder Gräser. Die Berge hier sind ja auch viel höher. Das heißt nicht dass sie minder schön wären. Heute will ich das ein wenig weiter erkunden. 
Mein Herbergsvater empfiehlt mir dazu eine Wanderung auf einem nahegelegenen Kreuzweg. „Mit Blick auf verschneite Berge und doch so völlig anders als gestern.“ Wenn der das sagt… Das Dorf Uspallata liegt auf ca. 2000m. Der Einzige Ort im Umkreis von 100km in dem man zum Windschutz Bäume gepflanzt hat und früher ein wichtiger Knotenpunkt auf der Eisenbahnlinie nach Chile. Aber diese Zeiten sind mit heute auch nicht mehr vergleichbar. Das Laub sei ein Ärgernis und sonst kümmert sich niemand darum. Der Eisenbahn fehlen die Gleise hier und da. Was schön und nützlich ist gehört wohl in Zukunft immer mehr der Vergangenheit an. Außerdem gab es hier früher eine Silberschmiede. Dafür muss ich später einmal während der Hauptsaison wiederkehren. Keine Chance wenn es vielleicht gerade einmal zehn Besucher am Tag in der ganzen Stadt hat. 
Dort wo nie ein Baum wuchs zeigt die Natur wie in den Anden Erosion funktioniert. Die Berge sind allesamt runde, hügelige Halden voller Geröll und Schotter. Der Regen verfestigt das Ganze mit Schlick. Wenn der Berg Glück hat und hoch genug ist bekommt er eine weiße Mütze ansonsten strahlen seine Farben in allerlei rot, gelb und grau Tönen. Den Kreuzweg verfehle ich. Dafür laufe ich einem wunderschönen Flusslauf hinterher. Der wird zum Canyon und steigt bis zum Gipfelkreuz steil ansteigt. Vor mir erstreckt sich nun ein weites Tal in dem die gegenüberliegenden Berge so nah ausschauen und doch weit weg sind. Von hier gäbe es sicher einen herrlichen Sonnenaufgang. Heute etwas später und schon ein wenig warm gelaufen zu sein hat auch seine Vorzüge nach so einer kalten Nacht. Der Weg zurück nach Mendoza fordert seine Siesta und im Anschluss großes Stück Torte. Dann ist es wieder Zeit für einen Sprung und ein wenig mehr Kultur schadet sicher auch nicht.もっと詳しく
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- 日85
- 2023年5月3日水曜日 12:49
- ☁️ 16 °C
- 海抜: 402 m
 アルゼンチンCórdoba31°24’58” S  64°11’6” W アルゼンチンCórdoba31°24’58” S  64°11’6” W
30.000 unbekannte Schicksale
 2023年5月3日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 16 °C
 2023年5月3日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 16 °C
						
								Stelle sich einer vor ich bekomme erzählt dass ich heute in eine große Stadt fahre. Die zweitgrößte Stadt des Landes. Sieben Universitäten, unzählige Museen, Theater, Kultur, Geschichte… und dann komme ich an und habe Mühe das überhaupt zu finden was mir hier versprochen wurde. Die Straßenzüge sind eng. Das Zentrum wirkt beklemmend auf mich selbst wenn die Häuser selten höher wie vier Etagen haben. Zugegeben wusste ich bis vor ein paar Wochen noch nicht einmal dass es in Argentinien überhaupt ein Cordoba gibt. Voriges Jahr war ich ja erst im spanischen Pendant und das wirkt auf den ersten Blick schöner. Nach 3x3 Blöcken habe ich das Gefühl die Stadt besichtigt zu haben. Die Museen haben noch geschlossen, also ab auf den Markt. Wenigstens da ist schon leben. Was ich aber hier in Argentinien fast überall vermisse sind die für Lateinamerika so typischen Marktküchen und Essenstände. Zuletzt gab es ganz am Anfang in Santiago welche, seither nie wieder. Dabei wüsste ich nicht was es an frisch zubereiteten Leckereien anstatt Kaffee und Kuchen auszusetzen gäbe. Ich muss mich ein wenig zurück nehmen. Ich habe seit ein paar Tagen Zahnweh von dem vielen Süßkram.
Wieder zurück geht es auf tiefgründige Entdeckungstour. Der historische Schatz der Stadt liegt nämlich unter der Erde. Bei Straßenbauarbeiten fiel 1990 plötzlich der gesamte Untergrund zusammen und legte eine Alte Jesuitenmission frei. Die Jesuiten waren jene strenggläubigen evangelischen Christen die der Spanische König mit der Eroberung Südamerikas gleich im 16. Jahrhundert hierhin übersiedelte. Ihr Leben und ihre Arbeit will ich mir später noch anschauen. 
Der Zeitgenössische Schatz der Stadt lässt sich indes noch schwerer fassen. Es geht um Aufarbeitung und ein riesiges Staatsarchiv. Inmitten der Stadt umgeben von Kirchen, Plätzen und dem ganz normalen Alltag unterhielt die geheime „Aufklärungsabteilung“ (D2) ein Folter- und Internierungslager. Die Sondereinheit der argentinischen Militärdiktatur hatte die Aufgabe mögliche Aufwiegler zu entführen, zu foltern und deren Kinder an politisch „unverdächtige“ Familien zu „vermitteln“. Tausende Schicksale sind bis heute ungeklärt. Am meisten berührte mich die Geschichte zweier Geschwister bei denen die Schwester auf dem Weg entführt wurde, nur weil sie den fünf Minuten zuvor entführten Bruder bei der Polizei melden ging. Die Polizei erfuhr davon natürlich nichts. Die Diktatoren kannten hingegen bereits alle Möglichkeiten der Folter. Enge, kalte Zellen, überbelegt. Platzangst, Wasserfolter, körperliche Peinigung. Meist blieb den Mitarbeitern gar nichts anderes übrig als ihre verstümmelten Opfer mehr oder weniger lebendig verschwinden zu lassen.もっと詳しく
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- 日86
- 2023年5月4日木曜日
- 海抜: 1,831 m
 アルゼンチンDepartamento de Santa María31°39’54” S  64°41’43” W アルゼンチンDepartamento de Santa María31°39’54” S  64°41’43” W
Quebrada del Condorito
 2023年5月4日, アルゼンチン
 2023年5月4日, アルゼンチン
						
								Nach dem ersten Eindruck hat es eine Stadt meist schwer den zweiten Eindruck zu verbessern. In Cordoba ist das gelungen. Dank der Gemeinde von Couchsurfing. Da geht es nicht nur darum einen Schlafplatz zu erhalten. Es ist eine Lebensart mit fremden Menschen die Stadt oder Umgebung zu teilen. So geht es noch am gleichen Nachmittag auf eine Stadttour durch die Neustadt. Die wirkt viel lebendiger. Alles ist farbenfroh. Selbst die Kirche versucht sich in einem kunterbunten Sandsteinmix alà Gaudi in Barcelona. Den Zoo hat man aufgegeben. Stattdessen bringt ein riesiger Park heute die nötige Ruhe in das Großstadtleben. Das Bier wird lokal gebraut und ist im Gegensatz zu IPA und APA sogar genießbar. Man muss nur erst an die richtigen Orte geführt werden. Denn von außen übersieht man sie leicht. 
Den Tag darauf verabrede ich mich zu einem Ausflug in den nächstgelegenen Nationalpark.Die Sierra del Cordoba sind ein über 2000m hoher Gebirgszug der nicht mehr zu den Anden zählt. Der Stein wird hier durch die Sonne so sehr aufgeheizt dass für Kondore die perfekte Thermik entsteht. Und aus irgendeinem Grund lohnt sich ein Nationalpark immer zum Besuch. Sonst wäre es keiner geworden. 
Die sind aber leider auch nicht immer gleich neben der Stadt. Allein der Bus dauert zwei Stunden Anfahrt durch Dörfer und Niemandsland. Der Bus kämpft sich in das Gebirge hinauf. Noch einmal erblicken wir an einer Stichkehre wie die Sonnenstrahlen durch die Wolken drängen und das weite Tal fluten. Dann regnet es und wir werden wenig später in der Wolke aus dem Bus geworfen. Wir sind da. Zum Parkeingang ist es nicht weit. Außer zwei Parkrangern sind noch drei Besucher da. Also entweder ist das ein Geheimtipp oder es liegt fern abseits jeglicher Routen. Nach Geheimtipp sieht der Regen jetzt weiß Gott nicht aus und Kondore zu erspähen wird unter diesen Wetterbedingungen auch eine eher große Herausforderung. Natürlich haben wir aber einen Plan B. Lilly ist Biologiestudentin. Wenn es schon keinen Kondor gibt dann allemal andere Vögel, Gräser, Disteln, was die Natur so her gibt. Der Weg vergeht wie im Flug und ist trotzdem schön anzuschauen. Zweitweise vergesse ich wie mir der Regen kalt den Rücken hinunter läuft und der Nacken verspannt. Natürlich habe ich ein Regencape dabei. In Cordoba, im Rucksack. Ahnt ja keiner dass hier 5% Regenwahrscheinlichkeit zu einer Ganztagsaktivität werden. Ich bin ein wenig verwöhnt ich weiß.
Vielleicht gerade weil sich die Kondore verstecken schaut im Regen die restliche Tierwelt hervor. So das ich von dem Tag in keinem Fall enttäuscht bin. Ganz am Ende des Weges eröffnet sich ein Balkon über eine tiefe Schlucht. Und diesmal drehen wir den Spieß herum. Nicht der Kondor schaut von oben herab, sondern wir! Man erkennt leicht die Schlafplätze der Vögel. Ganz unten am Fluss fliegt einer von Baum zu Baum. Versucht im Regen nur das allernötigste zu erledigen. Jedenfalls gibt es heute keine Höhenflüge. Anstatt der angesetzten 6 Stunden sehen wir zu dass wir den Bus am Nachmittag erreichen und nicht bis in die Nacht hinein auf den nächsten warten müssen.もっと詳しく
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- 日87
- 2023年5月5日金曜日 13:04
- 🌧 15 °C
- 海抜: 585 m
 アルゼンチンAlta Gracia31°39’25” S  64°26’8” W アルゼンチンAlta Gracia31°39’25” S  64°26’8” W
Klosterrevolution
 2023年5月5日, アルゼンチン ⋅ 🌧 15 °C
 2023年5月5日, アルゼンチン ⋅ 🌧 15 °C
						
								Immer wenn ich in Cordoba eine Kirche besichtige fällt mir auf dass hier erstmals Bettler vor den Türen sitzen. Ich wünsche niemandem Armut am eigenen Leib zu verspüren. Jedoch schreckt es mich ab weil es doch die leichteste Art ist ohne Aufwand, einem Diebstahl gleich, durch nichts an Geld zu gelangen.
Die frühen Gläubigen im 16./17. Jahrhundert hätten das nicht geduldet. Hier packte jeder mit an. Der einzelne war ohne die Gesellschaft nichts um zu überleben. Meist wurden Estanzien und eine Kirche errichtet. Nachdem die Jesuiten ihr Kapital vor der Küste Brasiliens an Piraten verloren hatten bauten sie hier in der Region um Cordoba Wein an und verkauften ihn um ihre Universität im kolonialzeitlichen Cordoba zu finanzieren. Es war sonst auch ein einfaches Leben. Mehr nach dem Vorbild auf dem Bauernhof anstatt wie im Kloster. 
Alta Gracia hat jedoch noch mehr berühmte Einwohner beherbergt. Kurz erwähnt sei hier der Vizekönig Santiago de Liniers oder der hier bekannte Komponist Manuel de Falla von denen beiden ich jedoch noch nie gehört habe. Anders sieht das schon um Ernesto Guevara aus. Den jungen ‚Che‘ hätte ich zwar auch nicht hier her verortet sondern nach Cuba, jedoch war Cuba nur sein ruhmreichstes Kapitel. Seine Eltern lebten in Buenos Aires und zogen gerade nach Rosario als der Junge auf die Welt kam. Von Anfang an sportlich, jedoch von Asthma geplagt musste er raus aus der großen Stadt und Alta Gracia war seinerzeit als Luftkurort bekannt. Das bot sich an hier aufzuwachsen. Das Haus war stets ein frei zugänglicher Ort und stand jedem auch ohne Einladung offen. Mit dieser Philosophie und einigem mehr vom Lesen bis zum Reiten dass seine Eltern ihm auf den Weg gaben interessierte er sich früh für die Philosophie. Noch bevor er 18 war unternahm er eine Radreise. Einmal quer durch Argentinien um Land, Kultur und Leute kennenzulernen. Na, wem kommt das bekannt vor? Er war entsetzt von den industriellen Missständen, der Armut und der Sozialen Ungleichheit im Land. Ernesto ließ indes schnell von dem Fahrrad wieder ab, obwohl selbst dass schon einen kleinen Motorantrieb zusätzlich hatte. Das Motorrad inspirierte ihn zu einer weitaus längeren Reise quer durch Süd- und Mittelamerika. Dabei lernte er seine erste Frau kennen und später auch Fidel Castro. Spätestens ab hier war Alta Garcia nach elf Jahren seines Lebens nur noch Geschichte. Wie er selbst schrieb sah er sich befehligt Kuba aufzuräumen und zum Sieg über die Ungleichheit zu verhelfen oder selbst unterzugehen. Dabei war er mittlerweile auch bei dem Willen seiner Eltern ein angesehener Arzt. Eine völlig unbekannte Seite Guevaras.
Sein schleichender Untergang begann indes als er Revolutionskämpfe in Afrika nach dem Vorbild Cubas unterstützen wollte. Das führte wegen der inneren Zerstrittenheit und der fehlenden Selbstdisziplin der afrikanischen Clans zu einem Disaster. Bei Revolutionskämpfen in Bolivien erhielt das Militär schließlich den landesweiten Such- und Schießbefehl um die Straßenkämpfe endgültig zu unterdrücken. 
Es steht mir nicht zu die heutigen Gründe für Straßenkämpfe mit den damaligen zu vergleichen. Fest steht jedoch das das Militär sein Ziel verfehlte und der Gedanke zum Aufstand in diesen Ländern heute aktueller denn je ist.もっと詳しく
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- 日88
- 2023年5月6日土曜日 11:37
- ☁️ 17 °C
- 海抜: 19 m
 アルゼンチンRosario Norte Station32°55’49” S  60°39’36” W アルゼンチンRosario Norte Station32°55’49” S  60°39’36” W
Mit dem Zug durch die Pampa
 2023年5月6日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 17 °C
 2023年5月6日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 17 °C
						
								Ich bin auf dem Weg nach Buenos Aires. Auf was habe ich mich dabei nur eingelassen? Mit dem Zug. 700km. Zwanzig Stunden. Kein Pullerstop! Auch keine Kaffeepause. Anders als im Bus fahren wir aber auch keine Neunzig, sondern dreißig. Mehr geben die Schienen nicht her und Nachts wäre jeglicher Zusammenstoß fatal! Vielmehr sind die Gleise vom Graß zugewachsen. Das solche Züge hin und wieder mal entgleisen ist nur all zu nachvollziehbar wenn das Gleis als Fundament nichts taugt, taugt auch der Zug nicht viel. Die letzten verfügbaren Wagons die noch glänzen hat man am Bahnhof aneinander gereiht. Schlafwagen, Liegewagen und Erste Klasse (Sitzwagen). 
Am Bahnhof herrscht ein anderes Argentinien. Hundert Meter lange Warteschlangen, Passkontrolle, Gepäckabgabe. Für mich tatsächlich das erste Mal im Leben reise ich ganz vorn und mein Gepäck ganz hinten anstatt in meiner Obhut. Dazwischen zwanzig oder fünfundzwanzig Waggons. Mal eben für die Nacht noch die Zahnbürste holen ist da nicht. Das sollte man sich vorher überlegen. Das Ungestüm von Lokomotive darf ich mir indessen nicht anschauen. Ungläubig wofür das denn von Interesse sein könnte lässt man mich nicht vor. „Du sitzt doch schon im ersten Waggon was willst du dann da vorne? Nein, du sitzt hier, da vorne hast du nichts zu suchen, weiter hinten schließlich auch nicht…“
Der Zug rollt mit einem drei Minuten langen Hupton los. Als wollte er sagen „ich bin jetzt weg, ich komme auch erst in vier Tagen wieder. Tschüüüüss!“ Unterdessen geht die Zugbegleiterin von Waggon zu Waggon und erklärt 24 mal wo die Toiletten sind, wo die Steckdosen sind und das der Gang frei zu halten sei. Ach und dass das rauchen verboten ist weil sonst der Zug stehen bleibt wenn ein Rauchmelder losgeht. Später denke ich mir dass der Unterschied zum fahrenden Zug nun wirklich nur marginal sei. 
Am Tisch vor mir sitzt eine Mutter und passt auf dass ihre Kinder im Grundschulalter wirklich nur Nagellack auf die Fingernägel machen und nicht überall ins Gesicht. Als der Lack alle ist gibt es Abendessen. Reis mit Hot Dog. Ein typisches argentinisches Essen dieser Tage wenn man sich nicht mehr so viel leisten kann. Gemüse wird ohnehin überbewertet. Doch die Kinder folgen. Die Mutter weiß was sie an ihnen hat. Spätestens um viertel Elf geht im Zug das Licht aus. Nachtruhe. Plötzlich hört auch das Toben der Kinder auf. In den letzten zwei Stunden sind wir stolze 60km gefahren. Hoffen wir mal dass der Lockführer der einzige ist der dabei nicht einschläft.
Die Nacht vergeht denn wie im Flug. Ich hatte Anfangs Bedenken wegen der harten Stühle. Jedoch scheint das wie in Deutschland. Auf Nachtfahrten ist die erste Klasse unbequemer wenn man auf dem Ledersitz ständig herunter rutscht als wenn man sich in der Holzklasse in seinen Sessel kuscheln kann. Oder man hat gar zwei weil der Nachbarsitz frei bleibt.
Nach vierzehn Stunden hat der Zug die hälfte des Weges geschafft und fährt erstmals wieder in eine größere Stadt. Ein paar Gäste steigen um, ein und aus. Dichter Nebel liegt in der Luft und hüllt die Wolkenkratzer an der Spitze ein. Die Abstellgleise stehen voll von Containern und ich vermute dass die Waggons auch noch fahren. Einen TÜV brauchen sie hier nicht. Jetzt fährt der Zug auch schneller. Ich vermute dass das langsame fahren bei Nacht auch der Sicherheit vor Unfällen dient. Denn die Strecke führt durch Felder und Wiesen genauso wie durch die Vororte und Dörfer ganz ohne Abstand zu den Häusern. Wenn eine Kuh auf den Gleisen steht oder aus dem Haus plötzlich einer heraus rennt wäre es schade darum. Doch wer soll sie daran hindern wenn aller zwei Tage mal ein Zug vorbei kommt? 
Die Ankunft in Buenos Aires zieht sich bis halb Sechs hin. Diesseits und jenseits des Atlantik nimmt sich die Bahn also nicht viel in Punkto Verspätung. Dennoch, Zugfahren ist und bleibt ein einzigartiges Erlebnis. Der Zug in Argentinien bedeutet Entschleunigung pur. Jedoch nur wer langsam reist entdeckt am Wegesrand so viele Geschichten die sonst im Verborgenen blieben.もっと詳しく
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- 日89
- 2023年5月7日日曜日 10:50
- ☁️ 17 °C
- 海抜: 43 m
 アルゼンチンPlaza del Congreso34°36’31” S  58°23’41” W アルゼンチンPlaza del Congreso34°36’31” S  58°23’41” W
Tags in Buenos Aires …
 2023年5月7日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 17 °C
 2023年5月7日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 17 °C
						
								Das einzigartige an Buenos Aires fällt nicht sofort in den Sinn. Dazu braucht es ganz viel Ausdauer beim Treppensteigen oder den Sinn für Genickstarre. Dann aber eröffnet sich über den Häuserschluchten ein Meer an kolonialer Architektur und Kuppeldächern in allen Formen und Farben.
Zumindest im Zentrum. Jedes Viertel ist ganz eigen, hat eigene Architektur und die Leute ein anderes Verständniss gegenüber Touristen. Am 25 Mai 1810 rief man auf dem Platz vor dem Präsidentenpalast die Unabhängigkeit Argentiniens aus. Soweit so gut. Wenn das dem Land denn auch zur Blüte verholfen hätte. Stattdessen sitzt der Präsident in seiner rosa Villa, rühmt sich seiner prominenten VorgängerInnen und schafft es dennoch nicht seit nunmehr 2 Jahren und 3 Monaten den indigenen Völkern des Landes eine Audienz zu gewähren. Die Hausen auf dem Platz der Unabhängigkeit seit dieser Zeit schon in einem Palettenverschlag und harren aus. 
Ein anderes Schauspiel wieder hoch über den Köpfen spielt sich in den Ohren ab als die Kathedrale läutet und ich mich doch tatsächlich an die Heimat besinne. Das Glockengeläut stammt aus Thüringen, Deutschland, genauer aus dem kleinen Apolda. Zu jeder viertel Stunde ertönt der Ruf über die Stadt.もっと詳しく
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- 日89
- 2023年5月7日日曜日 21:53
- 🌙 17 °C
- 海抜: 21 m
 アルゼンチンPlaza Serrano34°35’19” S  58°25’48” W アルゼンチンPlaza Serrano34°35’19” S  58°25’48” W
Nachts in Palermo
 2023年5月7日, アルゼンチン ⋅ 🌙 17 °C
 2023年5月7日, アルゼンチン ⋅ 🌙 17 °C
						
								Diesen Ort und seine Geschichten muss man sich tatsächlich erlaufen. Jeder Versuch sich nach einem Reiseführer zu richten muss scheitern! 
Also bummle ich noch ein Wenig über den Sonntagsmarkt von San Telmo mit Tango, Musik und Kunsthandwerk. 
Die Entscheidung fällt leicht dass ich all das natürlich nicht allein erkunden kann. Darum treffe ich mich mit einigen Leuten die ich über Couchsurfing kennengelernt habe. Die kommen gerade vom Fußball und fahren zum feiern nach Palermo. In gefühlt einer aus hundert Bars fühlen sie sich wohl. Und ich mich auch denn eine Blues Band spielt gerade auf. Gemeinsam stecken wir sie Orte ab die es in den nächsten Tagen zu entdecken gilt. Das werden definitiv etlich viele Kilometer!もっと詳しく
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- 日90
- 2023年5月8日月曜日
- ☀️ 20 °C
- 海抜: 46 m
 アルゼンチンOnce34°36’13” S  58°24’37” W アルゼンチンOnce34°36’13” S  58°24’37” W
La Bomba de Tiempo
 2023年5月8日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 20 °C
 2023年5月8日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 20 °C
						
								Tiempo de la Bomba heißt übersetzt so etwas komisches wie ‚Zeit pumpen‘. Gute Idee! Wenn ich mir irgend woher Zeit beschaffe habe ich unendlich viele Möglichkeiten Buenos Aires zu entdecken. Aber wie geht das? Zeit pumpen… 
Am Vormittag im historischen Buenos Aires. Nach dem Casa Rosada (Präsidentenpalast) geht es heute zum Kongress. Ein Haus dass gerade einmal 120 Jahre alt ist aber weitaus älter scheint und ebenso bereits sanierungsbedürftig ist. Das bringt aber der viele Marmor in Zeiten des Wandels mit sich wenn in der Stadt nunmal regelmäßig saurer Regen fällt. Während die Besuchergruppe recht groß ausfällt teilt man hinterher in spanisch und englisch und siehe da, ich bin der einzige dem es auf Englisch dann doch lieber wäre über die Geschichte des Landes zu erfahren. Also bekomme ich eine Privattour. Das ist doch wieder ganz in meinem Sinn. Es geht durch das Parlament und den Senat. Das sind zwei voneinander getrennte Kammern ähnlich dem Bundestag und dem Bundesrat in Deutschland die sowohl die Bürger oder aber die Provinzen vertreten. Die beiden Gremien sprechen sogar genau so selten miteinander wie in Deutschland und brauchen dafür extra einen dritten Versammlungsraum. Das Parlament ist indes wirklich schön anzuschauen. Die Mischung aus römisch-griechischer Architektur beherbergt natürlich auch unzählige Büros wo die eigentliche Arbeit gemacht wird. In den Kongress finden die Abgeordneten tatsächlich dann immer nur zur Abstimmung. Debattiert wird hier kaum auch wenn jeder ein Mikro hat. Außerdem hat man Fingerabdruck-scans zu jeder Sitzung eingeführt nachdem ein Eklat aufkam dass einige Abgeordnete geschummelt haben und anstatt selbst ein Double dort sitzen hatten. Wer die Macht hat hat eben auch die Möglichkeiten… Argentinien selbst hat seither dreimal seine Verfassung grundlegend geändert. Die ist ebenfalls ausgestellt und zeugt heute davon dass Argentinien eines der liberalsten Länder in Südamerika geworden ist. Für die Menschen scheint das gut. Für das Land bleibt das fraglich nachdem es ja gerade wieder ziemlich rasant bergab geht. Die Leute geben natürlich nicht sich selbst die Schuld. Sich selbst zu hinterfragen warum man vielleicht im eigenen Land nicht mehr zufrieden ist und mehr Zeit in einem besseren Leben sucht wäre ja Aufwand. Schuld sind immer die Politiker. Stellen wir also fest es gibt gerade ziemlich viele Gemeinsamkeiten zwischen Argentinien und Deutschland. 
Der Straßenbummel hält noch den ganzen Tag an. Wenn ich die Zeit nicht anhalten kann muss ich sie so gut wie möglich nutzen. Am Abend muss ich aber den Kopf frei bekommen. Darum folge ich einer Empfehlung in das Künstlerviertel von Buenos Aires. Im Konnex spielt eine Drumband auf. Zwanzig Künstler die alle irgendwo rhythmisch drauf hauen. Das ganze kann dann sehr vielfältig klingen. Von indigenem Tanz bis Techno. Aber alles ohne Strom. Zwei Gastspieler treten mit Gitarre und Keyboard parallel dazu auf. Aber wie ich finde gehen die fast unter. Nichts gibt dem Körper sonst so ein kribbelndes Gefühl von Bass wie denn zwanzig Trommeln. 
‚Tiempo de las Bombas‘ - das heißt eben auch ‚Zeit der Bomben‘. Rein künstlerisch bestimmt nicht übertrieben. Und außerdem die perfekte Möglichkeit an einem Montag Abend die Zeit im Kopf mal eben kurz still stehen zu lassen.もっと詳しく
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- 日91
- 2023年5月9日火曜日 10:57
- ☁️ 16 °C
- 海抜: 26 m
 アルゼンチンMuseo Evita34°34’50” S  58°24’53” W アルゼンチンMuseo Evita34°34’50” S  58°24’53” W
EVITA
 2023年5月9日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 16 °C
 2023年5月9日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 16 °C
						
								Was ist der kleinste gemeinsame Nenner von Buenos Aires? 
Fußball, Tango und Eva Peron. Natuerlich gibt es noch viel mehr zu entdecken. Aber irgendwo muss man ja anfangen. Zuerst war der Tango, den hebe ich mir aber für später auf. Dann kam Eva. Sie zu verstehen dauert ein paar Tage weil sie hier in der Stadt selbst nach 70 Jahren noch so omnipresent ist. Naja und der Fußball ist hier eine Nation für sich. Bleiben wir also mal einen Tag bei Eva Maria Duarte Peron. 
Immerhin konnte sie sowohl Tango tanzen als auch Fußball spielen.
Dass sie heute noch so verehrt wird verdankt Evita nicht ihrem Status als Präsidentengattin, sie sollte schlussendlich ja sogar selbst Präsidentin werden und wollte es nicht, als vielmehr dem unvergleichlichen Engagement für Kinder und Frauenrechte die sie in der Bevölkerung populär machte und gegenüber der Politik als Präsidentengattin vielleicht leichter einfordern konnte als andere Aktivistinnen.もっと詳しく
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- 日91
- 2023年5月9日火曜日 14:03
- ☁️ 18 °C
- 海抜: 34 m
 アルゼンチンPlaza Francia34°35’18” S  58°23’37” W アルゼンチンPlaza Francia34°35’18” S  58°23’37” W
Die Familie Peron in Recoleta
 2023年5月9日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 18 °C
 2023年5月9日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 18 °C
						
								Wie das leider immer so ist machte sie erst Ihr früher Tod von ein Moment auf den nächsten unsterblich. Ihre 33 Lebensjahre waren genauso aktiv wie manchem seine 80 und mehr Lenze. Sie war nie Mitglied im Kongress und doch steht dort ihre Büste und ein ganzes Zimmer war bereits zu Lebzeiten mit und nach ihr rosa eingerichtet. Die Stiftung über Eva Peron zeigt in ihrem Haus heute viele Kleider und Alltagsutensilien die sie wohl benutzte. Genau so viel und gerne wurde in diesem Haus gekocht. Vielleicht fühle ich selbst mich der Geschichte deswegen so hingezogen.
Kleine Videos dokumentieren hier auch immer wieder mit welchen Heerscharen die Menschen auf der Straße ihre Kondolenz bekunden. Das ist nicht nur bei Evita der Fall. Aber in diesem besonders. Der Strom reißt bis heute nicht ab. Wenn ich das sehe und mich darin hineinversetze löst das Gänsehaut bei mir aus. 
Wer über den Friedhof von Recoleta schlendert findet neben allerlei quicklebendigen Smartphone-Journalisten und Instagrammern die komplette Riege der verflossener High Society von Buenos Aires. Etwa 90 dieser teils üppigen Mausoleen stehen unter Denkmalschutz. Bei anderen fallen schon die Fenster aus der Fassade und die Särge stauben ein. Der Friedhof wird aber bis heute noch fleißig genutzt. Es ist ein sauberer Ort aus 100% Beton und Marmor. Eine Stadt in der Stadt wo jedoch kein Baum wächst und kein Apfel mehr zur Erde fällt. In einer unscheinbaren engen Gasse liegt dort auch Eva Peron. Wäre da nicht selbst nach so vielen Jahrzehnten noch ein Blumenmeer und derzeit das große Gedenken an ihren 104. Geburtstag, ich wäre glatt daran vorbei gelaufen. Kein schmuckes Mausoleum. Eher ein schwarzer globiger Marmorkanten. Vielleicht ist das nur mein Gedanke. Jedoch hätte ich das bei einer Präsidenten Familie selbst vielleicht anders erwartet. Bei so viel Verehrung braucht es aber vielleicht auch nicht extra noch unter Denkmalschutz gestellt zu werden nur weil es einzigartig ausschaut. Es stellt sich heraus das mehr auch gar nicht möglich ist. Ähnlich wie bei den Kronjuwelen in England fordern die Tourguides der großen Gruppen unentwegt dazu auf ein Foto zu machen und dann weiter zu gehen anstatt inne zu halten. Damit stellt sich mir am Ende die Frage warum wir in Argentinien bis heute so einen Personenkult betreiben um dann ihr letztes Recht derart mit Füßen zu treten?もっと詳しく
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- 日92
- 2023年5月10日水曜日 10:31
- ☀️ 14 °C
- 海抜: 26 m
 アルゼンチンEstación Casa Amarilla34°38’8” S  58°21’53” W アルゼンチンEstación Casa Amarilla34°38’8” S  58°21’53” W
Argentinien und der Fußball
 2023年5月10日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 14 °C
 2023年5月10日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 14 °C
						
								Bereits als ich im Februar auf dem Weg nach Chile einen Zwischenstop in Buenos Aires eingelegt habe riet man mir im Flugzeug folgendes. Die Argentinier werden dich mögen solange du nur immer gut über die Malvinas redest, erwähne niemals die Falklandinseln! und solange du positiv mit den Argentiniern über Fußball und den Gewinn der letzten Weltmeisterschaft sprichst. Was will ich da noch hinzufügen? Die Inseln heißen auf meiner politischen Landkarte nun einmal Falklandinseln. Und der Fußball ist eine eigene Nation. Es herrscht quasi Selbstverwaltung, eigene Gesetze sowieso und dazugehört natürlich nur wer Patriot ist. Kein Wunder dass ich in meinem ganzen Leben dann bislang nur ein Fußballspiel live gesehen habe. Das war 2008 in Rio de Janeiro im alten Maracana-stadium. Da stellt sich ohnehin sofort die Frage wie die Argentinier da noch einen drauf legen wollen? 
Bereits am letzten Sonntag als ich über den Markt von San Telmo gestreift bin hatte man mir abgeraten, selbst wenn ich denn neutral gekleidet bin. La Boca ist gefährlich. Vor allem während einem Lokalderby wie an diesem Wochenende sollte man in keinem Fall das Risiko eingehen und zwischen die Fronten geraten. Ja - das kann ich aus deutscher Sicht nur all zu gut verstehen. Darum komme ich auch unter der Woche wieder. Denn ganz entziehen kann ich mich dem Fußball nicht in Argentinien. Das Land hat viele gute Spieler hervorgebracht die es wert sind sich mit ihnen zu beschäftigen. Eing ganzes Museum widmet sich dabei gleich erstmal Pokalen, Fußballschuhen und natürlich ganz vielen Toren. Aber nicht nur das Stadion, die ganze Stadt lebt vom Fußball und bringt dieses Lebensgefühl vom Jungen auf dem Schulhof bis zum übergroßen Hauswandgemälde auf die Straße.
Boca ist aber nicht nur der Inbegriff für Fußaball. Mindestens genauso bekannt sind die Wellblechhäuser in diesem Stadtteil. Boca ist arm. Es ist ein Arbeiterviertel. Nur zwei Blocks neben der Touristenmeile ist die Farbe dieses Ortes verblichen. Das ist jedoch nicht minder schön. Man soll aber schon aufpassen wohin man sich bewegt und wie man den Menschen gegenübertritt. Nicht jeder ist Touristen gewohnt oder mag sie. Können wir doch alles haben und überall hingehen was diese Leute nicht können.
Und da wo wir Touris natürlich hingelockt werden, dort erstrahlt alles in frischem Glanz. Dort grüßt Evita aus dem Fenster und Messi steht als Double an jeder Straßenecke. Die Künstler geben sich mühe die zahlende Kundschaft zu beeindrucken. Das Essen kann ich hingegen nicht empfehlen. Ein Ort mehr wo preis und Qualität nicht übereinstimmen. Ich glaube damit kann ich aber leben. Im Vergleich dazu fahre ich für 10 Cent dann mit dem Bus ins heutige Hafenviertel. Da wo die neue Skyline von Buenos Aires wohnt. Jedoch kann man die „Touristenpreise“ gleich nochmal verdoppeln und hat immer noch nichts auf dem Teller. Dann lieber nur ein Spaziergang entlang der Skyline.もっと詳しく
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- 日93
- 2023年5月11日木曜日
- ☀️ 15 °C
- 海抜: 34 m
 アルゼンチンOnce34°36’6” S  58°24’28” W アルゼンチンOnce34°36’6” S  58°24’28” W
Carlos Guardèl
 2023年5月11日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 15 °C
 2023年5月11日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 15 °C
						
								Zugegeben der Tango ist in Buenos Aires heute nicht mehr dass was er einmal war. Zwischen Klischee und Wirklichkeit versuchen heute immer noch junge Künstler ihren Weg zu finden. Tanzen können den Tango vor allem die Älteren. Anders als im Klischee zu Argentinien fristet der Gesellschaftstanz außerhalb Buenos Aires nur noch ein Nischendasein. Spätestens seit der Generation Smartphone. Innerhalb der Hauptstadt trifft man ihn vor allem noch in den Touristenvierteln öffentlich an. Und wer ihn erleben will muss an einer Milonga teilhaben oder privat mit einheimischen Freunden tanzen gehen. 
Zuerst muss irgend einer zum Tango erst einmal die Musik schreiben und singen. Hier kommt ein kleiner Junge aus Toulouse ins Spiel dessen Mutter alleinerziehend kein Gutes Leben mehr in Frankreich hatte und nach Argentinien auswanderte. Der kleine Charles ging zur Grundschule und verdiente sich mit Gesang auf der Straße ein paar Pesos dazu.
Er hatte Talent, das miss man ihm lassen. Und so wurde er schlussendlich mit der Ballade ‚la noche triste‘ über Nacht in ganz Argentinien berühmt.
In seinem kurzen Leben folgten etwa 900 weitere Lieder, oft mit Gitarrenbegleitung. Er war ebenso im Film bekannt. Was ihm in der Tango-Szene von Barcelona, New York und vor allem über die Grenzen hinaus in Südamerika bekannt machte.
Der Abend klingt dann ganz besonders musikalisch aus. In Buenos Aires ist heute nämlich der Nationale Musikchor Argentiniens zu Gast. Ich liebe Chormusik. Da bin ich zehnmal besser aufgehoben als auf jedem anderen Konzert auch wenn das am Ende genau so schön ist.もっと詳しく
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- 日94
- 2023年5月12日金曜日 12:27
- ☁️ 16 °C
- 海抜: 20 m
 アルゼンチンRío Matanza-Riachuelo34°38’30” S  58°21’37” W アルゼンチンRío Matanza-Riachuelo34°38’30” S  58°21’37” W
Teatro Colón
 2023年5月12日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 16 °C
 2023年5月12日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 16 °C
						
								Ich erinnere mich noch an Montag. Da hieß es zu meiner ‚privaten‘ Führung dass der Architekt vom Congress der gleiche sei wie der vom Teatro Colon. Griechisch-Römischer Stil, Marmorsäulen, rote Vorhänge. Den Weg ins Theater habe ich nun eh nicht angetreten. Es gab keine Karten mehr auf dem Schwarzmarkt und auch keine die unter der Woche zurückgegeben wurden. Halb so wild - dafür habe ich in dieser Woche so viele andere schöne Aufführungen gesehen. Ganz lasse ich mir das Theater aber nicht nehmen. Einzigartig in Südamerika ist es im Colon möglich in die Theaterfabrik hinter die Kulissen zu schauen. Oder besser di Kulissen hautnah zu erleben. „Theater zum anfassen“ bekommt dabei eine ganz neue Bedeutung. 
Die Lagerräume des Theaters sind weit außerhalb des Zentrums im Hafen von Bocca. Bis zur Pandemie waren es auch ganz gewöhnliche Lagerräume. Alles wurde aufgehoben was einmal produziert wurde. Manche Requisiten bleiben einmalig. Andere kommen regelmäßig wieder zum Einsatz. Man weiß ja nie was die Verantwortlichen des Spielplanes sich einfallen lassen. Seit drei Jahren ist das Lagerhaus nun gleichzeitig eine Ausstellung all jener vergangenen Aufführungen. Ganz viel Leinwand, Pappmasche, Polyesterschaum und Farbe. Fertig. Dabei reichen die Szenen von Turandot über Donqijote bis zu Gastspielen wie E.T.Hoffmann, dem Nussknacker oder Aida. Natürlich ist die Aufführung schöner, aber wann hat man denn schon mal alle binnen zwei Stunden auf einmal abgehandelt? Jetzt kann ich mir indessen die Schauspiele nach dem Bühnenbild zurecht suchen die ich dann auf meine must-see-Liste setze. 
Um fünf Uhr am Nachmittag treffe ich mich zum Cafe. Die Schlange reicht bis um die Straßenecke. Der Cafe muss also echt gut sein… ich stelle aber bald fest dass alle Cafes um diese Uhrzeit so voll sind.
Im Cafe arbeitet eine Freundin von Marlene, einer Couchsurferin mit der es zum Abend noch auf eine Abschiedsparty aus Buenos Aires geht. 
Die die im Cafe arbeitet fährt jeden Tag 90 Minuten in die Stadt um Cafe zuzubereiten… ein durchaus normaler Arbeitsweg in der Stadt.もっと詳しく
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- 日95
- 2023年5月13日土曜日 14:19
- ☁️ 22 °C
- 海抜: 17 m
 アルゼンチンRío Sarmiento34°23’57” S  58°34’21” W アルゼンチンRío Sarmiento34°23’57” S  58°34’21” W
Karten spielen am Tigre
 2023年5月13日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 22 °C
 2023年5月13日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 22 °C
						
								Auch wenn das gestern eine Abschiedsfeier war. Ich verlasse von Buenos Aires eigentlich nur das Zentrum. Auf Einladung geht es hinaus in den Vorort Tigre. Die Hürden sind groß. Der Bahnhof wird nämlich gerade umgebaut und due S-Bahn fährt nicht bis ins Zentrum. Da heißt es einmal mehr Bis fahren und sich bis an das Ende durchschlagen. Zum Glück wollen aber gefühlt alle Porteños am Wochenende nach Tigre zum Marktbummel. Der Weg ist also vorgezeichnet. Nur will ich dann noch ein Stück weiter. Ich treffe mich mit Pablo er nimmt mich über das Wochenende zu sich auf. Wir wollten eigentlich Kajak fahren. Dazu ist das Tigre Delta super geeignet. Wir fahren am Nachmittag auch ins Delta. Nur der Plan hat sich schon wieder geändert. Es wird zu zeitig finster als dass wir den Weg zurück schaffen würden. Mit dem Bootstaxi fahren wir zu einem Stück Land auf dem der gelernte Schreiner gerade versucht sich ein neues Haus zu errichten. Es ist echt schön hier. Heißt nicht umsonst der „Spreewald Südamerikas“. Aber warum er sich freiwillig dazu entscheidet von Mosquitos aufgefressen zu werden erschließt sich mir nicht. Für mich ist das jetzt am Nachmittag ein großer Minuspunkt. 
Wir gehen im Anschluss Flor besuchen. Sie ist eine gute Freundin. Bei Mate, Kuchen und Pecan-Nüssen aus dem heimischen Garten empfängt sie uns und will uns gar nicht wieder gehen lassen. Wenn doch jetzt Wochenende ist könnten wir auch zum Abendessen bleiben und bei ihr übernachten. Als es heißt dass wir schön ein Feuer im Kamin machen um die Nacht auch ohne Zahnbürste & Co zu überstehen und um die Mosquitos fern zu halten bin ich endgültig positiv überzeugt. 
Flor ist Geschichtslehrerin und fährt unter der Woche jeden Tag aus dem Delta eine halbe Stunde heraus um dann zur Schule zu fahren. Was tut man nicht alles. Außerdem unterhält sie eine Yoga-Schule für die umliegenden Anwohner. Heute Abend kommt sie noch auf die Idee Trucha zu spielen. Das ist ein klassisches argentinisches Kartenspiel von dem ich keine Ahnung habe. Da lasse ich mich doch gerne inspirieren. Am Ende kommt eine Mischung aus Skat, poker und Bluff heraus. Haben wir’s wieder. Die Argentinier können hervorragend bluffen. Auch wenn ich dieses Kartenspiel wegen des ganz eigentümlichen Blattes außerhalb Argentiniens nie wieder spielen kann. Gut zu wissen übrigens dass mein Spanisch zum Bluffen jetzt schon völlig ausreicht.もっと詳しく
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- 日96
- 2023年5月14日日曜日 16:15
- ☀️ 26 °C
- 海抜: 21 m
 アルゼンチンRío de la Reconquista34°24’38” S  58°35’24” W アルゼンチンRío de la Reconquista34°24’38” S  58°35’24” W
Der Weg durch das Tigre-Delta
 2023年5月14日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 26 °C
 2023年5月14日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 26 °C
						
								Es ist Sonntag. Es wäre sogar Zeit zum lange Ausschlafen, doch die Sonne treibt mich mit den ersten Strahlen schon halb Neun aus den Federn. Wir genießen noch ein ausgiebiges Frühstück mit Mate und Honig. Pablo muss um zwölf wieder in der Stadt sein. Heute Abend ist Klassentreffen. Er erzählt mir wie es hier in seiner Vorstadt durchaus üblich ist dass kaum einer den Fuß in die große weite Welt setzt. Insoweit ist es auch nach Jahrzehnten ein Treffen unter Freunden. Ich fahre mit ihm zurück. Ich habe noch nicht einmal Zähne geputzt. Dass kommt noch vor dem Duschen als wir zurück sind. Pablo gibt mir noch einige Tipps wie ich auch ohne Hilfe meinen Weg durch das Delta finde. 
Dabei geht es zuerst die Uferpromenade entlang. Wie auf der Autobahn reiht sich ein Boot an das Nächste. Die Argentinier brauchen immer einen Untersatz der sie von A nach B bringt. Möglichst laut, damit man auch hört wenn er einwandfrei funktioniert und wenn es Probleme gibt. Wenn man das Kleingeld für ein Boot nicht hat kann das genau so gut ein Oldtimer sein. Im Museum der modernen Künste sind diese alten auf Hochglanz polierten Rostlauben heute angereist und ausgestellt. Dass sie wirklich noch fahren zeigt einer nach dem nächsten als sie gegen Mittag lieber bereits wieder den Rückweg in Richtung Großstadt antreten. Ziel ist schließlich noch im Hellen zu Hause anzukommen. 
Am Nachmittag fahre ich noch einmal in das Delta hinaus. Diesmal aber mit Ohrenschützern. Auf einer anderen Insel sind die Bungalows schon nicht mehr so wild und richtige kleine Ferienhäuser die zum Teil auch zum Verkauf stehen. Für die Lage in der Natur mit allem rundherum gar nicht mal ein schlechter Preis. Überall ziehen sich kleine Wasserstraßen durch die Inseln und laden auf den Piers zum Bummeln, oder besser verweilen ein.
Am Ende empfinde ich den Ausflug heute dann aber doch sehr überlaufen . Sehr viele Tagesausflügler kommen aus BA mit der S-Bahn hierher. Und wenn nicht innerhalb der Inseln dann tummeln sie sich im Puerto de las Frutos. Dem ehemaligen Gemüsemarkt der heute jedoch alles und jeden Kram feil bietet. Auf den Schock gönne ich mir erstmal eine große Portion Waffeln mit Heidelbeeren, Mousse au Chocolatte und einer Kugel Eis obendrauf bevor es gen Heimat geht.もっと詳しく
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- 日97
- 2023年5月15日月曜日
- ☀️ 19 °C
- 海抜: 海水位
 Río de la Plata34°34’29” S  58°8’18” W Río de la Plata34°34’29” S  58°8’18” W
Don‘t cry for me Argentina
 2023年5月15日, Río de la Plata ⋅ ☀️ 19 °C
 2023年5月15日, Río de la Plata ⋅ ☀️ 19 °C
						
								Jetzt wo ich das Kleinstadtleben schon wieder zwei Tage genieße geht es noch einmal hinein in den Moloch von Buenos Aires. Ich bin reichlich froh über meine Entscheidung weiter zu reisen auch wenn es hier noch so viel zu entdecken gibt. Selbst meine ‚must see - Liste‘ habe ich nicht vollständig abgearbeitet. Dafür habe ich jede Menge unbekannte Menschen getroffen und neue Freunde gewonnen. Das ist viel mehr wert. 
Also ab durch die Mitte. Die Bahn fährt ja nicht bis zum Bahnhof und der Bus der mich zum Glück ohne Umsteigen bis zum Fährterminal Colonia bringt braucht durch den Berufsverkehr eben auch nochmal seine Stunde und länger. 
Dann in letzter Minute Ticket kaufen, beim auswandern anstellen und dann verweigert mir der Beamte tatsächlich wieder mal die Ausreise. Ups. Ich hab zwar ein Ticket gekauft aber nicht eingecheckt. Also am Ende zwei Mal durch die ganzen Scanner und Gepäckkontrolle bis ich endlich den nächsten Stempel im Reisepass habe. In Argentinien gibt es ja keine mehr der Pass wird aber hinter der Scheibe zum Nachbarn gereicht. Das beides gleich an einer Stelle abgenommen wird ist sehr löblich, wenn auch selten. In nur etwas mehr als einer Stunde bringt die Fähre mich an das andere Ufer des Rio de la Plata. Richtig - Fluss - und mehr als eine Stunde Überfahrt. Das braune Wasser erinnert noch daran dass es Süßwasser sein könnte. Die Weite, die Gleißende Sonne auf einer sonst stillen Wasseroberfläche ohne jegliche Skyline am Horizont erinnert dann doch eher an das Meer. Das Komplette Gegenteil der Drake-Passage (das letzte Mal Meer) aber irgendwie doch mehr Meer als Fluss. 
Angekommen in Colonia del Sacramento bin ich jetzt in Uruguay. Der weg zum Hostel ist gerade einmal fünf Blocks weit. Ich schaffe es trotzdem mich zu verlaufen denn das Hostel ist umgezogen. Was mir aber sofort auffällt ist die Hilfsbereitschaft hier auf der anderen Seite des Flusses. Kaum habe ich mich um einen halben Block verlaufen und sehe unbeholfen mit Rucksack aus sitzen da drei Rentner am Straßenrand und fragen ob sie mir helfen können oder eine junge Frau hält an und löst meine Probleme. Das bin ich gleich gar nicht mehr gewöhnt.もっと詳しく


































































































































































































































































