• Tobias Lange

Canada 🇹🇩

Work and Travel through Canada đŸ„°đŸ‡šđŸ‡Š Lue lisÀÀ
  • Letzten Tage in Tofino

    7.–12. syysk. 2024, Kanada ⋅ ☁ 22 °C

    Meine Zeit in Tofino war eine bunte Mischung aus Aktivitäten und Entspannung, auch wenn nicht alles nach Plan verlief. Am 07.09. besuchte ich den Green Village Markt, einen kleinen, charmanten Wochenmarkt im Green Village Park. Danach ging es zu Bravocado, einem veganen Restaurant in Tofino, wo ich Blumenkohlnuggets probierte. Sie waren zwar gut, aber die bei Kkoki in Hamburg sind definitiv besser.

    Für den nächsten Tag hatte ich eine Sea Kayaking Tour geplant, aber da ich der einzige Teilnehmer war, wurde sie abgesagt. Stattdessen verbrachte ich den Tag mit Basketball, um trotzdem etwas in Bewegung zu bleiben. Am 09.09. klappte es dann doch noch mit dem Kayaken: Ich nahm an einer 6-stündigen „Hidden Places“-Tour teil. Wir sahen Harbour Seals, die neugierig aus dem Wasser schauten, und einen majestätischen Bald Eagle. Die Landschaft war wunderschön, auch wenn das ständige Anhalten wegen vieler Fragen der anderen Teilnehmerinnen das Tempo verlangsamte. Mein Kayak war recht eng, aber die Tour war insgesamt trotzdem eine tolle Erfahrung.

    Am 10.09. bereitete ich mich intensiv auf ein Jobinterview vor, das ich am nächsten Tag hatte. Draußen regnete es, was mir die Entscheidung leicht machte, die Zeit mit Basketball und etwas Bewegung zu verbringen. Am 11.09. wachte ich jedoch mit starken Rückenschmerzen auf, die meine Beweglichkeit stark einschränkten. Trotzdem stand um 12:00 Uhr mein Interview mit Claire vom Restaurant „Crazy Raven“ an, das sich im Ski-Resort Cypress Mountain in der Nähe von Vancouver befindet. Zum Glück hatte ich mich gut vorbereitet, und das Gespräch lief super. Ich konnte alle Fragen beantworten und stellte selbst viele, was Claire positiv aufnahm. Einziger Nachteil: Es gibt keine Unterkunft, und Vancouver ist bekanntlich teuer. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, meine Rückenschmerzen zu behandeln, indem ich spazieren ging, mich ausruhte und mir schließlich eine Massage in der Stadt gönnte – das hatte ich wirklich nötig.

    Trotz einiger Herausforderungen war es eine ereignisreiche und erfüllende Zeit. Jetzt heißt es abwarten und Daumen drücken für den Job!
    Lue lisÀÀ

  • Goodbye Tofino

    12.–13. syysk. 2024, Kanada ⋅ ☁ 15 °C

    Am 12.09. hieß es Abschied nehmen von Tofino. Bevor ich mich endgültig auf den Weg machte, fuhr ich noch einmal in die Stadt, um etwas zu schlendern und Kaffee zu trinken. Ich gab dem Rhino Café eine zweite Chance, und diesmal war der Kaffee deutlich besser. Danach ging es weiter zum Rainforest Walk, wo ich noch eine entspannte Wanderung machte. Schließlich fuhr ich zum Long Beach, um den Strand ein letztes Mal zu genießen.

    Später ging es weiter nach Wally Creek, wo ich bereits auf dem Hinweg übernachtet hatte, direkt beim Wasserfall. Dort kochte ich mir ein einfaches Dinner, machte noch eine Yoga-Session und versuchte, meinen Rücken etwas zu entspannen. Es war ein ruhiger Abend, und ich ging früh schlafen, um am nächsten Tag fit zu sein.
    Lue lisÀÀ

  • Fahrt nach Telegraph Cove

    13.–14. syysk. 2024, Kanada ⋅ 🌧 14 °C

    Am Morgen begann ich den Tag mit einer Yoga-Session, um meinen Rücken zu entspannen. Ich hatte mein Frühstück zwar vorbereitet, aber es noch nicht gegessen, während ich bei offener Tür geschlafen und dem beruhigenden Geräusch des nahegelegenen Wasserfalls gelauscht habe. Danach ging es nach Port Alberni, wo ich bei Walmart einige Lebensmittel aufgestockt habe. Mein Frühstück gab es schließlich auf dem Parkplatz des Wanderwegs "The Hole" – begleitet von leichtem Regen.

    Die lange Fahrt nach Telegraph Cove war dank Musik und lautem Mitsingen gut zu bewältigen, da ich beim Autofahren schnell müde werde. Mein Rücken hat erfreulicherweise gut mitgemacht, und am Nachmittag kam ich schließlich an. Ich fand einen Platz zum Übernachten bei einem alten Forst und kochte mir dort mein Dinner. Ein Einheimischer, der auf dem Berg in einem Wohnwagen lebt, kam noch vorbei, um Hallo zu sagen. Nach einem gemütlichen Abend mit Wraps, ein paar Dehnübungen und einem kleinen Spaziergang legte ich mich schlafen.

    Mein Schlafplatz bei dem alten Forst hatte ich über iOverlander gefunden. Dort wurde auch erwähnt, dass es ein Gebiet ist, in dem Schwarzbären häufig anzutreffen sind, da viele Beerenbüsche in der Umgebung wachsen. Leider war die Nacht alles andere als erholsam, und ich fand kaum Ruhe.
    Lue lisÀÀ

  • Telegraph Cove

    14.–15. syysk. 2024, Kanada ⋅ ☁ 12 °C

    Am 14.09. begann der Tag mit dem Gedanken an den Geburtstag meiner Schwester – đŸŽ‰đŸ„ł. Ich verbrachte den Tag damit, Telegraph Cove zu erkunden, ein malerisches kleines Fischerdorf, das direkt an der Küste liegt und für seine Walbeobachtungstouren bekannt ist.

    Ich meldete mich bei Tide Tours für eine Tour an und bekam einige wichtige Hinweise: nichts stark riechendes tragen und kein Essen mitnehmen, da dies die Grizzlies anlocken könnte, die in der Region häufig anzutreffen sind. Nach der Erkundung kehrte ich zu meinem Platz zurück, wo ich mein Dinner genoss. Da ich in der vorherigen Nacht schlecht geschlafen hatte und am nächsten Morgen früh aufstehen musste, war ich froh, mich früh ins Bett zu legen.
    Lue lisÀÀ

  • Bear-watching-Tour

    16.–17. syysk. 2024, Kanada ⋅ ☁ 17 °C

    Ich bin sehr früh aufgestanden, um pünktlich um 06:30 Uhr beim Office von Tide Tours zu sein – aufgeregt wegen der bevorstehenden Bear-Watching-Tour, bei der die Chance, Grizzlies zu sehen, bei 95 % lag. Vor Ort gab es ein kleines Frühstück; ich bekam zwei Äpfel und Müsliriegel, während die anderen Joghurt mit gefrorenen Früchten genossen. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und auf zwei Boote verteilt. Glücklicherweise hatte ich einen Platz mit viel Beinfreiheit.

    Unser junger Guide erzählte während der ganzen Tour spannende Fakten über die Tierarten im Meer, die Schutzzonen, Grizzlies und Schwarzbären. Er unterhielt uns auch mit einem kleinen Quiz, was die Fahrt auflockerte. Besonders gerne war ich draußen auf dem Deck, mit meiner Schwimmweste, und genoss den Ausblick. Gleich beim Auslaufen sichteten wir am Ufer einen Schwarzbären, der gemütlich herumschlenderte.

    An Deck lernte ich zwei Schottinnen kennen, Claire und Sophie, die hier Urlaub machten. Ihr krasser Akzent fiel mir sofort auf, und wir unterhielten uns nett. Immer wieder hielten wir an, wenn Orcas gesichtet wurden – und die haben wir reichlich gesehen! Auch ein paar Buckelwale kamen ab und zu zum Vorschein, was richtig cool war.

    Kurz vor dem Lunch erspähten wir schließlich eine Grizzlymama mit ihren beiden einjährigen Jungen, die an einer Klippe Muscheln sammelten und fraßen. Fun Fact: Grizzlies sind zu 90 % Vegetarier und ernähren sich hauptsächlich von Beeren (bis zu 900 am Tag!) und Gras. Natürlich fressen sie auch Muscheln und Lachs, obwohl viele glauben, sie würden fast nur Lachs essen.

    Nach dieser beeindruckenden Begegnung fuhren wir weiter zum berühmten Knight Inlet, einer Region, die für ihre Grizzlypopulation bekannt ist. Das Seegras dort zieht normalerweise viele Bären an, doch leider hatten wir kein Glück – es war schon spät in der Saison, und das Gras war nicht mehr so nahrhaft. Trotzdem war die Fahrt dorthin wunderschön, und wir sahen unterwegs weiterhin viele Wale, darunter auch Delfine.

    Die Landschaft um Telegraph Cove ist einfach atemberaubend: Inseln, die aus dem Ozean ragen, majestätische Berge im Hintergrund, und das glitzernde Meer, das sich bis zum Horizont erstreckt – fast schon magisch.

    Nach der Tour fuhr ich den Ozean Drive nach Nanaimo entlang und erlebte einen traumhaften Sonnenuntergang, bei dem die Berge auf den Ozean trafen – ein malerischer Anblick. Ich nahm die späte Fähre von Nanaimo nach Vancouver, die um 22:45 Uhr abfuhr und gegen 00:25 Uhr ankam. Ein langer, aber wunderschöner Tag! Leider habe ich auf der Fähre meine Mütze verloren. Es fiel mir sofort auf, aber ich konnte nicht mehr zurück, da niemand mehr da war, um mich wieder auf die Fähre zu lassen. Mir wurde gesagt, ich solle am nächsten Tag nochmal vorbeikommen.

    Zum Schluss fand ich in Nord-Vancouver neben einem Walmart einen Schlafplatz für die Nacht.
    Lue lisÀÀ

  • St. Marks Summit Trail

    16.–17. syysk. 2024, Kanada ⋅ ⛅ 15 °C

    obwohl ich erst um 2:00 Uhr schlafen konnte, stand ich bereits um 07:00 Uhr wieder auf. Ich machte mich direkt auf den Weg zum Fährterminal, um nach meiner verlorenen Mütze zu fragen. Glücklicherweise wurde sie auf der Fähre gefunden, und ich konnte sie am nächsten Tag abholen. Danach fuhr ich zum Heywood Park in North-Vancouver, der ganz in der Nähe lag, und begann meinen Morgen mit 40 Minuten Yoga.

    Michelle kam mit dem Bus, und wir hatten uns verabredet, um den Tag gemeinsam zu verbringen – es waren ihre letzten Tage hier, also wollten wir noch etwas Zeit zusammen genießen. Wir fuhren zum Cypress Mountain Provincial Park und wanderten den Saint Marks Summit Trail. Der Trail war ordentlich anstrengend, vor allem für Michelle, die vorher ein Beintraining gemacht hatte. Oben angekommen, wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt! Vom Gipfel aus konnten wir den Howe Sound, die umliegenden Inseln und das tiefblaue Wasser überblicken. Es war so beeindruckend, dass wir fast eine Stunde dort oben verbrachten.

    Auf dem Rückweg hielten wir noch kurz bei Crazy Raven, dem Restaurant, bei dem ich mich beworben hatte, und danach ging es weiter nach Downtown Vancouver. Dort schlenderten wir etwas durch die Straßen, und auf der Davie St. gönnte ich uns ein veganes Essen bei The Hestia – das Essen war wirklich hervorragend! Den Abend ließen wir gemütlich am Sunset Beach ausklingen, wo wir den Sonnenuntergang genossen. Es war ein milder Sommertag, und viele Menschen waren unterwegs, um den schönen Abend am Wasser zu verbringen.

    Leider habe ich dabei vergessen, ein Parkticket zu lösen und prompt ein 70$-Ticket bekommen. 🙈 Ich fuhr Michelle später zurück zu Max und machte mich auf den Weg zurück zu meinem Schlafplatz in North Vancouver, wo ich den Tag mit etwas Yoga zur Entspannung ausklingen ließ.
    Lue lisÀÀ

  • Letzter Tag von Michelle

    17.–18. syysk. 2024, Kanada ⋅ ⛅ 16 °C

    Ich startete den Tag ganz entspannt und machte ein langsames Freeletics-Workout im Heywood Park. Es war das erste Mal seit meinen Rückenschmerzen, dass ich wieder richtig trainierte, und es fühlte sich gut an, mich wieder zu bewegen. Danach ging es nach Downtown, um Michelle abzuholen. Wir tranken Kaffee in der **Small Victory Bakery** – ein echt schöner Ort mit guten Getränken und Snacks. Dann schlenderten wir die Granville Street rauf und runter.

    Hungrig fuhren wir nach Granville Island und gönnten uns bei **Lee’s Donuts** einen Donut – einfach himmlisch! Weil wir noch nicht satt waren, holten wir uns eine leckere Suppe bei **A La Mode**, die mit Blätterteig überbacken war und super aussah. Danach schlenderten wir noch etwas entlang des Seawall, bis Max nach der Arbeit zu uns stieß.

    Vorher machten wir noch einen kurzen Halt bei **Craffles** für einen veganen Snack, weil der Hunger uns wieder einholte. Abends ging es dann ins **Banana Leaf**, ein malaysisches Restaurant, wo Michelle uns einlud. Der Tag endete mit einem entspannten Bier in einer Brauerei, wobei ich mich für ein alkoholfreies Becks entschied. Ein richtig schöner Tag, der mit der Rückfahrt zu meinem Schlafplatz in North Vancouver endete.
    Lue lisÀÀ

  • Abschied nehmen

    18. syyskuuta 2024, Kanada ⋅ ⛅ 18 °C

    Am Morgen ging es zuerst zum Ferry-Terminal, um meine Mütze abzuholen. Michelle hatte mich gestern daran erinnert – zum Glück, denn es stellte sich heraus, dass mein Schlauchschal auch dabei war! Ein doppelter Gewinn also. Danach fuhr ich zum Flughafen, wo ich mit Michelle noch etwas Zeit verbrachte, bevor ich sie zur Sicherheitskontrolle brachte. Der Abschied fiel schwer, aber ich bin unglaublich dankbar für die gemeinsame Zeit. Michelle ist jemand, mit dem man sich sofort wohlfühlt – sie strahlt eine unglaubliche Wärme und Positivität aus, und unsere gemeinsamen Erlebnisse werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Ich bin wirklich froh, dass wir diese schönen Momente zusammen hatten.

    Nach dem Abschied blieb ich noch ein wenig am Flughafen und hörte einem Musiker namens Jeff zu, der alte Songs spielte – genau die, die Nastja früher in ihrer Band gesungen hat. Das war einfach magisch! Ich unterhielt mich später mit Jeff und hatte ein wirklich inspirierendes Gespräch mit ihm.

    Danach fuhr ich zum Spanish Beach, machte eine Einheit Freeletics und entspannte ein wenig am Strand. Später ging es weiter nach West Vancouver, wo ich im Community Center duschte. Zufällig entdeckte ich dort ein Basketballtraining der U-16-Auswahl und schaute ein wenig zu – natürlich hatte ich gleich ein paar Verbesserungsvorschläge im Kopf!

    Am Abend versuchte ich noch, meinen Wassertank aufzufüllen, fand aber keinen Anschluss. Das bleibt also meine Aufgabe für morgen! Zum Abschluss gab es noch Wraps und dann ging es relativ spät ins Bett.
    Lue lisÀÀ

  • Queen Elisabeth Park

    19.–20. syysk. 2024, Kanada ⋅ ⛅ 19 °C

    Morgens bekam ich erstmal die gute Nachricht, ich habe den Job im Crazy Raven auf Cypress Mountain! đŸ„łđŸ„ł
    Ich startete den Tag mit einer Freeletics-Einheit im Heywood Park, gefolgt von einem gemütlichen Frühstück. Danach stand das Auffüllen meines Wassertanks auf dem Plan, was mich jedoch eine 30-minütige Fahrt kostete. Anschließend fuhr ich zum Queen Elizabeth Park, wo ich einen entspannten Spaziergang machte und die Natur genoss.

    Am Abend traf ich Paul, einen Deutschen, der ab dem 01.11. einen Mitbewohner sucht. Die Miete liegt bei 1.200$ im Monat – ganz schön happig! Trotzdem hatten wir ein nettes Gespräch und beschlossen, in Kontakt zu bleiben. Wenn ich bis Ende September keine andere Unterkunft finden, wäre es eine Option, mit ihm zusammenzuziehen

    Den Tag beendete ich wieder in North Vancouver, an meinem gewohnten Schlafplatz.
    Lue lisÀÀ

  • Random Vancouver Stuff Part I

    20. syysk.–6. lokak. 2024, Kanada ⋅ ☁ 18 °C

    Willkommen zurück zu einem weiteren kleinen Einblick in mein Leben hier in Vancouver. Heute geht’s um ein paar Eindrücke und Erlebnisse aus meiner Zeit zwischen dem 20. September und dem 6. Oktober. Nichts Großes, aber alles Teil dieser besonderen Reise. Los geht’s!

    Der Wechsel des Wetters

    Der Übergang vom Sommer in den Herbst ist hier in Vancouver magisch. Morgens habe ich oft neblige Blicke auf die Berge, während die Nachmittage teilweise noch sonnig und warm sind. Dieses Wechselspiel der Jahreszeiten ist jedes Mal aufs Neue faszinierend. Auf meinen Wanderungen fällt mir auch auf, wie die Natur sich langsam in warme, goldene Töne kleidet. Einfach perfekt, um den Kopf freizukriegen.

    Ein etwas anderes Abenteuer: Parken in der Stadt

    Eine meiner weniger glamourösen Erinnerungen: Ich habe mal wieder kein Parkticket gelöst und prompt ein $70-Ticket kassiert. Vancouver ist da gnadenlos. Man könnte denken, ich hätte daraus gelernt – Spoiler: nicht wirklich. Es ist immer eine Mischung aus Hoffnung und Leichtsinn, aber am Ende zahlt man dann halt doch.

    Vegane Food-Entdeckungen

    Wenn du mich kennst, weißt du, dass ich gutes Essen liebe – vor allem, wenn es vegan ist! Vancouver ist ein Schlaraffenland für Veganer. Von kleinen Cafés bis zu richtig coolen Restaurants habe ich wieder ein paar Perlen entdeckt. Ich bin zum Beispiel öfter bei ‘The Hestia’ auf der Davie St. gelandet. Der Laden ist wie ein kleiner Ruhepol im Trubel der Stadt, und das Essen? Ein Traum.

    Hier mal ein paar Bilder, die die Zeit von Ende September bis Anfang Oktober ganz gut zusammenfassen. Vancouver, du machst es einem echt leicht, sich in deine Vielseitigkeit zu verlieben.

    Das war’s erst mal von diesem kleinen Zwischenstopp in meinem Vancouver-Abenteuer. Es geht bald weiter, und ich freue mich schon darauf, euch mehr davon zu zeigen!
    Lue lisÀÀ

  • Taves Applebarn

    6. lokakuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 19 °C

    Es gibt Tage, die einfach perfekt sind. Einer dieser Tage war mein Besuch bei der Taves Applebarn, einer wunderschönen Farm in Abbotsford, zusammen mit Leo und seinen mexikanischen Freunden. Wir waren an einem Sonntag dort, und die Sonne hat uns einen goldenen Herbsttag beschert.

    Taves Applebarn ist eine familiengeführte Farm, die vor allem für ihre Apfelernte und das große Kürbisfeld bekannt ist. Im Herbst wird die Farm zu einem Paradies für Familien und Freunde, die die herbstliche Atmosphäre genießen wollen. Es gibt ein riesiges Kürbisfeld, einen Corn Maze und natürlich jede Menge frische Äpfel. Perfekt also für einen Tagesausflug, besonders bei diesem herrlichen Wetter.

    Wir sind direkt los und haben uns die Kürbisse angeschaut, die wirklich in allen erdenklichen Farben leuchteten. Ich war beeindruckt von der Vielfalt und Größe – von leuchtend orange bis grün war alles dabei. Danach sind wir durch das Corn Maze geschlendert, was eine echte Herausforderung war. Es hat eine Weile gedauert, bis wir den Ausgang gefunden haben, aber das war auch irgendwie das Ziel – sich ein bisschen zu verlieren und die Natur zu genießen.

    Auf der Farm hingen noch ein paar Äpfel an den Bäumen, und ich hatte einen klaren Vorteil. Dank meiner Größe konnte ich die Äpfel pflücken, die für andere vielleicht außer Reichweite gewesen wären. Leo und seine Freunde mussten sich etwas mehr anstrengen, aber zusammen haben wir ein paar wirklich knackige Äpfel erwischt.

    Ein weiteres Highlight waren die gegrillten Maiskolben. Frisch vom Feld und leicht geröstet – es war so gut, dass ich beinahe noch einen zweiten geholt hätte.

    Der Tag bei Taves Applebarn hat mir mal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, sich Zeit für kleine Momente zu nehmen und die einfachen Dinge zu genießen. Ein Tag, an dem ich viel gelacht habe, gute Gespräche mit neuen Freunden geführt habe und die Natur in vollen Zügen genießen konnte.
    Lue lisÀÀ

  • RĂŒcken


    7. lokakuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 20 °C

    Manchmal kommt das Leben anders, als man es plant. Eigentlich wollte ich nach den ersten Wochen in Vancouver weiter reisen, ich hatte México im Visier, noch mehr wandern, mehr Zeit draußen verbringen und nochmal Sonne vor dem anstehenden Winter tanken. Doch mein Körper hatte andere Pläne, und so wurde ich gezwungen, eine ungeplante Pause einzulegen.

    Ich kämpfe schon seit einer Weile mit Rückenschmerzen, die mich immer mal wieder ausbremsen. Ich habe wohl eine falsche Übung bei Freeletics gemacht Body Hollow hat mich in die Knie gezwungen. Und so wachte ich nächsten Morgen mit so dollen Rückenschmerzen auf, dass ich mich kaum bewegen konnte.

    Ich habe gelernt, dass es okay ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, auch wenn es schwerfällt, die eigenen Pläne auf Eis zu legen. Ich habe begonnen, mich noch intensiver mit meinem Körper auseinanderzusetzen – sei es durch Yoga, Meditation, oder einfach durch regelmäßige Rückenübungen. Ich habe auch ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, um herauszufinden, was ich tun kann, um die Schmerzen zu lindern und langfristig wieder beweglicher zu werden. Und aktuell befinde ich mich in Osteopathischer Behandlung. Das zusammen mit Kräftigungs- und Dehnübungen und antientzündliche und schmerzstillende Medikamente helfen mir wieder auf die Beine zu kommen. Besonders die Aussicht bald den Job anzufangen machte mir Sorge…

    Es war eine Herausforderung, vor allem mental. Es ist leicht, sich darüber zu ärgern, dass der Körper nicht so funktioniert, wie man es sich wünscht. Aber diese Erfahrung hat mir auch gezeigt, wie wichtig es ist, geduldig mit sich selbst zu sein und sich nicht zu überfordern.

    Obwohl es nicht das Abenteuer war, das ich geplant hatte, ist diese Zeit in Vancouver eine wertvolle Lektion in Sachen Selbstfürsorge und Achtsamkeit. Ich arbeite daran, wieder stärker zu werden und meinen Körper langsam, aber sicher zu heilen. Es hält mich nicht davon ab, die Natur um Vancouver herum zu erkunden - denn Spazierengehen hilft auch, nur nicht die langen Wanderstrecken…

    Manchmal ist der Weg das Ziel, auch wenn er anders aussieht, als man es sich vorgestellt hat.
    Lue lisÀÀ

  • Diez Vistas Trail

    12. lokakuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 19 °C

    Manchmal ruft die Natur und man kann einfach nicht widerstehen – so war es auch an einem wunderschönen sonnigen Tag, als ich mich trotz meiner Rückenschmerzen entschloss, den Diez Vistas Trail zu wandern. Vancouver wird schließlich nicht umsonst „Raincouver“ genannt, und solche Tage müssen einfach genutzt werden, bevor die Regenzeit richtig losgeht.

    Der Diez Vistas Trail ist eine der beliebtesten Wanderungen in der Umgebung von Vancouver, und das zurecht. Der Name bedeutet übersetzt „zehn Ausblicke“, und genau das bekommt man auf dieser 10 km langen Rundwanderung – beeindruckende Panoramen, die einem den Atem rauben. Der Trail startet am Buntzen Lake, einem idyllischen See in der Nähe von Port Moody, der von Bergen und Wäldern umgeben ist. Ursprünglich hatte ich vor, den See zu umrunden, aber als ich ankam und die Sonne schien, änderte ich spontan meine Pläne und entschied mich, den Berg hochzuwandern.

    Ich startete etwas später als geplant, aber manchmal geht es nicht um die Zeit, sondern um das Erlebnis. Der Aufstieg war fordernd, vor allem mit meinen Rückenschmerzen, aber erstaunlicherweise hat mein Rücken gut mitgemacht. Manchmal braucht man nur den Mut, den ersten Schritt zu machen, und der Rest ergibt sich von selbst.

    Der Trail war zwar herausfordernd, aber die Mühe hat sich mehr als gelohnt. Die erste Vista, also der erste Aussichtspunkt, war einfach unglaublich. Von hier aus hat man einen Blick auf den Indian Arm, einen schmalen, tiefen Fjord, der sich durch die Berge zieht. Der Blick auf das Wasser, eingerahmt von den majestätischen Bergen, ist einfach unvergesslich. Es ist einer dieser Momente, in denen man sich ganz klein, aber gleichzeitig unendlich frei fühlt.

    Nach der Wanderung fuhr ich nach Port Moody, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Ich kam gerade rechtzeitig, um das Ende des Sonnenuntergangs am Wasser zu erleben. Ein lokaler Künstler spielte Musik und die Atmosphäre war magisch – ein perfekter Abschluss für diesen Tag in der Natur.

    Was ich nicht erwartet hatte, war die Hexenparade auf Stand-Up-Paddle-Boards! Es war eine lustige und etwas skurrile Überraschung. Die Menschen in Kostümen, die auf ihren Boards über das Wasser glitten, haben definitiv für einen unerwarteten, aber unterhaltsamen Abschluss des Tages gesorgt.

    Insgesamt war es ein Tag voller Überraschungen, schöner Ausblicke und der Erkenntnis, dass der Körper manchmal stärker ist, als man denkt. Solche Tage in der Natur lassen mich immer wieder aufleben, und ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, diesen sonnigen Herbsttag voll auszukosten – bevor der Regen von „Raincouver“ uns wieder einholt.
    Lue lisÀÀ

  • Letzten Tage im Auto

    14.–21. lokak. 2024, Kanada ⋅ 🌧 15 °C

    Alltag in Vancouver

    Manchmal wirkt das Leben hier in Vancouver fast schon wie eine Routine – auch wenn die Kulisse spektakulär ist. In den letzten Wochen hat sich ein fester Rhythmus in meinen Alltag geschlichen. Jeder Tag beginnt früh für mich. Zu lange schlafen ist nicht mein Ding, besonders, wenn ich im Auto übernachte und der Trubel um mich herum früh einsetzt. Auch wenn ich meine Fenster abdecke, fühlt es sich angenehmer an, den Tag früh zu beginnen.

    Nach dem Aufwachen fahre ich meistens direkt zu einem überdachten Park, wo ich an regnerischen Tagen meine Rückenübungen und Yoga praktiziere. Das tut meinem Rücken gut und hilft mir, mit einem klaren Kopf in den Tag zu starten. Danach folgt ein kleiner Spaziergang – oft bleibe ich in der Stadt, damit ich nicht allzu lange im Auto sitzen muss.

    Mittags koche ich entweder etwas Einfaches oder gönne mir eine Mahlzeit in einem der vielen tollen Restaurants in Vancouver. Danach geht es auf Erkundungstour – ich schlendere durch die Stadt, versuche immer wieder neue Orte zu entdecken und lasse mich einfach treiben. Wohnungsbesichtigungen gehören momentan auch zu meinem Tagesablauf, genauso wie die Suche nach Wohnungen zum Übernachten.

    An besonders regnerischen Tagen finde ich Zuflucht in Cafés. Ich habe hier schon einige tolle Orte entdeckt und neue Lieblingsplätze gefunden. Vancouver hat eine fantastische Café-Kultur, und ich liebe es, mich mit einem Kaffee hinzusetzen und das Leben um mich herum zu beobachten. Zugegeben, es ist ein teures Hobby, aber immerhin spare ich an den Unterkunftskosten, was das Ganze wieder ein bisschen ausgleicht.

    Am Abend geht’s dann zurück zu meinem „Zuhause-Standplatz.“ Hier mache ich mich bettfertig, lese ein bisschen oder schaue etwas an, bevor ich meistens recht früh schlafen gehe. Einmal pro Woche steht außerdem ein Termin beim Osteopathen an, um meinen Rücken weiter zu stärken und die Mobilität zu verbessern.

    Es ist ein simpler Alltag, aber er hat etwas Beruhigendes und hilft mir, einen Rhythmus zu finden. Jeder Tag ist dabei auch eine kleine Entdeckungstour, selbst wenn der Tagesablauf immer ähnlich aussieht. Und bald wird das schlafen im Auto auch ein Ende haben!! Ich habe nämlich ein Zimmer!!
    Lue lisÀÀ

  • Burnaby Mountains

    21. lokakuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 11 °C

    Zwischen dem Trubel von Wohnungsbesichtigungen und meiner täglichen Routine, um meinen Rücken wieder in Schuss zu bekommen, habe ich es mir nicht nehmen lassen, den Nachmittag zu nutzen, um nach Burnaby Mountain zu fahren. Nach meinem Osteopathen-Termin brauchte ich einfach frische Luft und etwas Zeit in der Natur – und der Berg war dafür genau der richtige Ort.

    Burnaby Mountain liegt etwa 20 Minuten außerhalb von Vancouver und bietet eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Städte und das Meer. Im Herbst ist dieser Ort besonders magisch. Die bunten Blätter und die frische Luft sind Balsam für die Seele. Obwohl der Tag schon gut gefüllt war, wollte ich diese herbstliche Stimmung einfach einfangen.

    Nach meinem Besuch beim Osteopathen fühlte ich mich bereit, mich ein wenig zu bewegen – natürlich vorsichtig und im Rahmen meiner Möglichkeiten. Die kurzen Spaziergänge auf Burnaby Mountain, kombiniert mit der herbstlichen Landschaft, waren genau das, was ich brauchte, um den Kopf freizubekommen und mich wieder zu erden. Es war nicht nur ein Ausflug für meinen Körper, sondern auch für meinen Geist.

    Es ist einfach immer wieder schön, sich in die Natur zu begeben und den Moment zu genießen, besonders in einer so schnelllebigen Zeit wie jetzt. Manchmal braucht es nur einen ruhigen Nachmittag, um sich wieder mit sich selbst zu verbinden.
    Lue lisÀÀ

  • New Home!!

    24. lokak.–7. marrask. 2024, Kanada ⋅ ☁ 12 °C

    Nach einer intensiven Wohnungssuche und der Erkenntnis, dass ich wohl mehr monatlich für ein Zimmer zahlen muss, als ich ursprünglich geplant hatte, habe ich nun ein neues Zuhause in North Vancouver gefunden. Es ist ein Haus mit insgesamt sieben Zimmern, und nach einer Woche im Airbnb konnte ich am 24.10. endlich einziehen. Ich habe mich für das etwas teurere Zimmer entschieden – für 100 Dollar mehr im Monat bekomme ich dafür mehr Platz für mein Workout und Ruhe, da es im hinteren Teil des Hauses liegt. Kosten im Monat für das Zimmer: $1050/Monat

    Ehrlich gesagt war ich anfangs nicht ganz überzeugt, da das Zimmer und die Gemeinschaftsbereiche alles andere als sauber waren. Also hieß es erst mal: Putzen, putzen, putzen. Die ersten drei Tage habe ich damit verbracht, die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Das hat nicht nur das Umfeld verbessert, sondern mir auch das Gefühl gegeben, endlich angekommen zu sein.

    Die ersten Mitbewohner waren zwei Männer aus Nigeria, und auch wenn sie super freundlich waren und wir tolle Gespräche geführt haben, war ihr Verständnis für Sauberkeit ein ganz anderes. Bis mitten in der Nacht laute Telefonate, knallende Türen, und die Gemeinschaftsbereiche, die nie wirklich sauber hinterlassen wurden – das war eine Herausforderung. Glücklicherweise haben beide mir nach kurzer Zeit verkündet, dass sie bald ausziehen würden, da sie eine günstigere und zentralere Wohnung gefunden hatten. Ich habe es dann dabei belassen und nicht weiter über das Putzen diskutiert, sondern einfach abgewartet, bis sie am 06.11. schließlich ausgezogen sind.

    Nach ihrem Auszug habe ich erneut alles gereinigt, von Grund auf, was mich fast drei Tage beschäftigt hat. Es mag seltsam klingen, aber ich finde Putzen fast meditativ – das Gefühl, etwas getan zu haben und den Erfolg zu sehen, war einfach perfekt, vor allem, weil das Wetter ohnehin nicht mitgespielt hat. Der Kühlschrank und der Backofen hatten es dringend nötig, da ich endlich kochen wollte und das natürlich in einer hygienischen Umgebung.

    Seit dem 09.11. habe ich nun einen neuen Mitbewohner, Connor aus England. Er scheint echt nett zu sein und meinte gleich, dass er auch auf Sauberkeit achtet – ein guter Start! Wir hatten am ersten Abend schon ein paar schöne Gespräche, und ich habe das Gefühl, dass die nächsten Monate hier sehr angenehm werden könnten. Endlich habe ich das Gefühl, irgendwo richtig „angekommen“ zu sein und einen Ort zu haben, den ich für die nächste Zeit Zuhause nennen kann.

    Ein Zimmer in North Vancouver zu finden war definitiv ein Abenteuer, aber nun freue ich mich auf die kommenden Monate und darauf, diesen Raum nach und nach für mich einzurichten.
    Lue lisÀÀ

  • Herbstfeeling

    9. marraskuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 6 °C

    Vancouver im Herbst ist wirklich ein Erlebnis für sich. Die Farben des Indian Summers tauchen die Stadt und die Umgebung in ein leuchtendes, goldenes Licht. Die letzten warmen Tage des Jahres lassen die vielen Parks und Straßen der Stadt besonders einladend wirken, und es gibt kaum eine bessere Zeit, Vancouver in seiner ganzen herbstlichen Pracht zu erkunden.

    Ein Highlight war mein Besuch in Kitsilano. Dieser Stadtteil, liebevoll “Kits” genannt, versprüht mit seinen Cafés, Yogastudios und den kleinen Boutiquen einen entspannten Hippie-Charme. Die Straßen sind gesäumt von herbstlich verfärbten Bäumen, und Kits Beach bietet auch im Herbst eine fantastische Aussicht auf die Skyline der Stadt und den Bergen im Hintergrund. Der Mix aus urbanem Lebensgefühl und Natur ist hier besonders spürbar, und man merkt, warum „Kits“ für viele einer der beliebtesten Orte in Vancouver ist.

    Ein weiteres Ziel auf meiner Liste war Granville Street, gleich nach einem Termin beim Osteopathen. Die Straße ist eine perfekte Mischung aus urbanem Flair und kleinen Überraschungen, die jeden Spaziergang spannend machen. Man entdeckt immer wieder neue, interessante Orte, und die Energie der Straße ist einfach inspirierend. Besonders schön ist Granville Island mit seinen Künstlerateliers, kleinen Läden und dem berühmten Public Market. Ein Spaziergang über die Insel ist wie ein kleiner Ausflug in eine Welt voller Farben und Gerüche – die frischen Produkte und das bunte Treiben der Marktstände bringen die Stimmung des Indian Summers perfekt zur Geltung.

    Auch in North Vancouver gibt es eine Menge zu entdecken, besonders im Lynn Valley. Die Lynn Canyon Suspension Bridge führt über eine schmale, von Baumkronen gesäumte Schlucht – der Blick hinunter ins Tal ist atemberaubend. Die Wanderwege durch den Wald sind jetzt im Herbst besonders schön und bieten eine willkommene Auszeit von der Stadt. Die herbstlichen Farben, das Rascheln der Blätter unter den Füßen und die klare Luft machen Lynn Valley zu einem perfekten Ort, um in die Natur einzutauchen und den Kopf frei zu bekommen.

    Inspiriert von meinem Besuch auf der Taves Applebarn, wo ich einen großen Kürbis mitgenommen habe, habe ich die Suppen-Saison eröffnet und eine Kürbissuppe gekocht. Es gibt nichts Besseres, als an einem kühlen Herbstabend eine heiße, würzige Suppe zu genießen. Der frische Kürbis von der Farm hat dem Ganzen eine besondere Note gegeben – der perfekte Einstieg in die herbstliche Gemütlichkeit!

    Doch der Herbst geht langsam dem Ende zu, und der Regen hat bereits eingesetzt. In der Ferne sieht man schon den ersten Schnee auf den Berggipfeln – ein Vorgeschmack auf die bevorstehenden Wintermonate. Die Vorfreude auf den Schnee und die kommende Skisaison wächst, und die Stadt scheint in Erwartung auf den Winter zu sein. Der Wechsel der Jahreszeiten ist hier in Vancouver so intensiv spürbar, und ich freue mich darauf, bald die verschneiten Hänge zu erkunden.

    Der Herbst in Vancouver ist eine ganz besondere Zeit, in der man die Natur und die Stadt gleichermaßen genießen kann. Ob beim Spaziergang durch Kitsilano, bei einem Ausflug nach Lynn Valley oder mit einer heißen Kürbissuppe – dieser Indian Summer war voller kleiner, unvergesslicher Momente. Jetzt heißt es, sich auf den Winter vorzubereiten und die ersten Schneeflocken willkommen zu heißen.
    Lue lisÀÀ

  • Facebook Marketplace my new friend 😅

    10. marraskuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 12 °C

    Mit der neuen Wohnung kamen auch ein paar Veränderungen – und ich muss sagen, ich habe mich regelrecht in Facebook Marketplace verliebt. Es ist erstaunlich, was man dort alles finden kann und wie viel Spaß es macht, den Raum Stück für Stück zu verbessern.

    Das erste, was ich nach meiner ersten Nacht hier besorgt habe, waren lichtdichte Vorhänge für nur 30 Dollar. Eine mega Investition, denn so konnte ich endlich richtig ausschlafen und hatte mehr Privatsphäre.

    Kurz darauf kam der nächste Glücksgriff: ein Esstisch mit Stühlen – komplett kostenlos! Das Beste daran? Die Leute haben ihn mir sogar geliefert, obwohl ich nicht mal zu Hause war. Damit hatte ich nicht nur eine tolle Essgelegenheit, sondern konnte auch die alte, wenig ansprechende Couch endlich rauswerfen und etwas Platz schaffen.

    Dann ging es weiter mit einer Stehlampe für das Wohnzimmer, ebenfalls kostenlos, und einer kleinen Bettlampe für 10 Dollar. Langsam füllte sich der Raum mit kleinen Dingen, die ihn wohnlicher machten.

    Ein echtes Highlight war die Espressomaschine. Für nur 35 Dollar habe ich mir diesen Luxus gegönnt, und der Verkäufer hat mir dazu noch vier hochwertige Kaffeetassen geschenkt. Dazu passend ein Wasserkocher für 10 Dollar, und schon war mein Morgenritual gesichert.

    Da meine vorherigen Mitbewohner alle Töpfe mitgenommen hatten, habe ich mir neue Töpfe im Superstore gekauft und für 10 Dollar noch einen Reiskocher ergattert. So ist meine Küche wieder einsatzbereit und perfekt für kleine Kochabenteuer ausgestattet. Endlich wieder kochen!! Habe auch gleich losgelegt und freue mich, mich wieder austoben zu können!!

    Als kleines Extra freue ich mich besonders auf die kommende Woche, denn Alex, eine supernette Mitbewohnerin aus dem ersten Stock, wird ein paar Pflanzen mitbringen. Das wird dem Raum noch mehr Leben verleihen und für eine gemütliche Atmosphäre sorgen.

    Ich bin echt begeistert, wie sich die Wohnung Stück für Stück verwandelt hat. Facebook Marketplace ist für solche Schnäppchen einfach unschlagbar, und ich freue mich schon darauf, den Raum weiter zu gestalten. Schon jetzt fühlt es sich hier viel mehr nach Zuhause an!
    Lue lisÀÀ

  • Mein erstes Solo Konzert-Erlebnis

    17. marraskuuta 2024, Kanada ⋅ ⛅ 8 °C

    Mein erstes Solo-Konzert-Erlebnis – Ein Schritt aus der Komfortzone

    Es gibt Momente im Leben, die uns herausfordern und wachsen lassen. Für mich war einer dieser Momente, als ich mich entschied, alleine auf ein Konzert zu gehen. Rückblickend erinnere ich mich an eine Situation in Hamburg, als ich aufgrund der Erkrankung einer Freundin plötzlich alleine zu einem Konzert gehen sollte. Damals traute ich mich nicht, ging zweimal am Club vorbei und fuhr schließlich enttäuscht nach Hause. Dieses Erlebnis hinterließ ein Gefühl der Frustration und Traurigkeit über meine eigene Unsicherheit.

    Ein neuer Versuch in Vancouver

    Durch Zufall erfuhr ich, dass Alexander Stewart in Vancouver auftreten würde. Alexander Stewart ist ein kanadischer Sänger und YouTube-Persönlichkeit. Er erlangte Bekanntheit durch seine Gesangscover populärer Songs auf YouTube und hat mittlerweile über 2,6 Millionen Abonnenten. ïżŒ

    Ich fragte meinen Freund Leo, ob er mitkommen wolle, doch er musste bis 22 Uhr arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich niemanden sonst, den ich fragen konnte oder wollte. Also fasste ich mir ein Herz, kaufte ein Ticket und bereitete mich mental auf den Abend vor. Die Aufregung mischte sich mit Nervosität, als der Tag näher rückte.

    Die Herausforderung, alleine zu sein

    In der Schlange vor dem Club fühlte ich mich unwohl. Alleine zwischen Gruppen von Menschen zu stehen, verstärkte das Gefühl der Einsamkeit. Doch dieses Mal wollte ich nicht zurückweichen. Ich blieb standhaft und betrat schließlich den Club. Zu meiner Überraschung spielte bereits Alex Sampson auf der Bühne. Alex Sampson, ebenfalls Kanadier, ist ein Sänger und Social-Media-Star, bekannt für Songs wie “Stay Here” und “Cold”. Er hat eine beachtliche Online-Präsenz mit über 1,9 Millionen Followern auf TikTok. ïżŒ

    Seine Musik kannte ich bereits und hatte sie sogar in meiner Spotify-Jahresliste. Das unerwartete Live-Erlebnis seiner Performance war ein besonderes Highlight.

    Ein Abend voller Musik und Selbstüberwindung

    Im Konzertsaal versuchte ich, die Musik und die Atmosphäre zu genießen, trotz der anfänglichen Unsicherheit. Die Performances von Alexander Stewart und Alex Sampson waren mitreißend und machten den Abend unvergesslich. Ich merkte, wie ich mich langsam entspannte und den Moment mehr und mehr auskostete.

    Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, über den eigenen Schatten zu springen und Neues auszuprobieren, auch wenn es anfangs unangenehm erscheint. Alleine auf ein Konzert zu gehen, war für mich ein großer Schritt, der mich nicht nur mit großartiger Musik belohnt hat, sondern auch mit einem gestärkten Selbstvertrauen. Manchmal muss man einfach den Mut finden, Dinge alleine zu tun, um persönliche Grenzen zu überwinden und daran zu wachsen.
    Lue lisÀÀ

  • Abschied von Leo

    29. marraskuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 5 °C

    Eine intensive Verbindung und das Loslassen…

    Manchmal trifft man Menschen, die sofort einen besonderen Platz im eigenen Leben einnehmen – so war es mit Leo. Er ist ein unglaublich herzlicher und warmer Mensch, mit dem ich von Anfang an intensive und tiefgründige Gespräche führen konnte. Wir verbrachten viel Zeit zusammen, lachten, schauten Filme, unternahmen Spaziergänge, und es fühlte sich immer an, als wären wir emotional auf Augenhöhe.

    Die gemeinsame Zeit mit Leo war intensiv und wertvoll. Wir haben so viel erlebt: Wir besuchten die Taves Applebarn, sahen uns “Mozart” und den “Wicked”-Film an, machten lange Spaziergänge und suchten gemeinsam die Serie Heartstopper. Es war eine Verbindung, die sich natürlich anfühlte – als ob wir uns schon ewig kennen würden.

    Doch leider war unsere Zeit auch von Anfang an zeitlich begrenzt. Ich wusste, dass es irgendwann einen Abschied geben würde, aber ich hatte gehofft, dass wir noch mehr Zeit miteinander hätten.

    Im Dezember erzählte mir Leo plötzlich, dass er in einer Woche nach Mexiko zurückfliegen würde. Er fühlte sich in Vancouver nicht mehr wohl, kämpfte mit finanziellen Schwierigkeiten, seiner Wohnungssituation und dem Job. Er wollte näher bei seiner Familie und seinen Freunden sein. Für mich war das ein Schock – ich hatte gedacht, dass wir noch länger Zeit miteinander verbringe könnten. Aber ich konnte auch seine Situation verstehen und nachvollziehen.

    Doch anstatt mich von der Traurigkeit überwältigen zu lassen, beschloss ich, die verbleibende Woche voll auszukosten. Wir verbrachten jeden Tag zusammen, und ich brachte ihn schließlich zum Flughafen. Der Moment des Abschieds war schwer, aber wir versprachen uns, in Kontakt zu bleiben.

    Wir hielten tatsächlich den Kontakt, und ich vermisste Leo. Aber er wollte in Mexiko bleiben und dort sein Leben weiterführen, während ich immer noch unsicher bin, wohin mich mein Weg führt – zurück nach Deutschland oder vielleicht in ein anderes Land? Ich kenne diese Situation schon und weiß, wie schwer es sein kann, an einer Verbindung festzuhalten, die durch Distanz und unterschiedliche Lebenspläne belastet wird.

    Deshalb habe ich mich entschieden, die Verbindung zu Leo abzubrechen. Es war keine leichte Entscheidung, aber sie fühlte sich richtig an. Ich nehme die wunderschöne Zeit, die wir miteinander verbrachten, als wertvolle Erinnerung mit. Leo wird immer ein besonderer Mensch in meinem Leben bleiben, auch wenn unsere Wege sich nun trennen.

    Abschiede sind schwer, besonders von Menschen, die einem so viel bedeuten. Doch manchmal ist das Loslassen der einzige Weg, um Platz für Neues zu schaffen – und die schönen Erinnerungen bleiben für immer.
    Lue lisÀÀ

  • Crazy Raven

    30. marraskuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 2 °C

    Das Abenteuer im Cypress Mountain Ski Resort hat offiziell begonnen! Nach einem Monat im Restaurant Crazy Raven blicke ich zurück auf meine ersten Wochen, die ersten Herausforderungen und die Highlights in einem Job, der sich jetzt schon wie ein Glücksgriff anfühlt.

    Falls ihr Cypress Mountain noch nicht kennt: Es ist eines der größten und bekanntesten Ski-Resorts in der Nähe von Vancouver. Nur etwa 30 Minuten von der Stadt entfernt, bietet das Resort über 50 Pisten, die für Anfänger genauso wie für Fortgeschrittene geeignet sind. Besonders cool ist das Night-Skiing, das Cypress zu einem echten Anziehungspunkt macht, auch wenn es in den ersten Wochen aufgrund des wechselhaften Wetters noch verschoben werden musste.

    Neben dem Skifahren bietet das Resort auch Langlaufloipen, Snowtubing und Schneeschuhwanderungen – ein Paradies für Winterfans.

    Crazy Raven – Mein Arbeitsplatz auf dem Berg

    Das Crazy Raven ist eines der Restaurants im Cypress Mountain Ski Resort und bekannt für seine entspannte Atmosphäre und leckeren Gerichte. Es ist ein gemütlicher Ort, wo Gäste nach einem langen Tag auf der Piste einkehren können, um sich aufzuwärmen und gutes Essen zu genießen. Die Aussicht von dort ist atemberaubend, besonders an klaren Tagen, wenn man die umliegenden Berge sehen kann.

    Die ersten Wochen im Job waren ehrlich gesagt etwas ruhiger als erwartet. Das wechselhafte Wetter hat nicht nur die Eröffnung des Night-Skiing verzögert, sondern auch dafür gesorgt, dass es noch nicht konstant kalt genug für gute Schneebedingungen war. Trotzdem habe ich die Zeit genutzt, um mich ins Team einzufinden und meinen Arbeitsplatz besser kennenzulernen.

    Der erste richtige Arbeitstag und die offizielle Eröffnung des Ski-Resorts und des Restaurants waren dann am 30.11. – ein aufregender Moment für uns alle.

    Eines der besten Dinge an meinem Job ist das Team. Die Zusammenarbeit mit so vielen unterschiedlichen Menschen macht unglaublich viel Spaß, und ich fühle mich richtig wohl. Anfangs hatte ich ein wenig Angst, dass die Sprachbarriere ein Problem sein könnte, aber diese Sorge hat sich schnell gelegt. Es hat zwar ein paar Tage gebraucht, bis ich mich sicher gefühlt habe, aber jetzt klappt es super, und ich genieße die Gespräche mit Kollegen und Gästen.

    Ich bin gespannt, wie sich die Arbeit entwickelt, wenn der Schnee endlich konstant bleibt. Die Energie im Resort wird dann sicherlich nochmal auf ein neues Level gehoben. Für mich fühlt sich der Job jetzt schon wie ein besonderes Kapitel an – eine Mischung aus Abenteuer und Alltag, inmitten der Natur und mit der Möglichkeit, mich persönlich weiterzuentwickeln.
    Lue lisÀÀ

  • Mein erstes Mal auf Skiern

    19. joulukuuta 2024, Kanada ⋅ 🌧 5 °C

    Manchmal sind die besten Entscheidungen die spontanen, und so war es auch mit meinem ersten Mal auf Skiern. Als Mitarbeiter im Cypress Mountain Ski Resort habe ich das Privileg eines kostenlosen Ski-Passes und Sonderpreise für Ausrüstung – perfekte Voraussetzungen, um es einfach mal auszuprobieren. Ursprünglich wollte ich eigentlich Snowboarden lernen, doch wie das Universum es wollte, passte kein breites Snowboard zu meiner Schuhgröße. Also: Skier an und los!

    Bevor es auf die Piste ging, musste ich mich erst mal ausrüsten. Bei Sport Chek habe ich mir eine Schneehose, eine Ski-Jacke und Handschuhe gegönnt. Einen Helm habe ich mir zunächst geliehen, werde mir aber bald einen eigenen kaufen, da das auf Dauer günstiger ist. Bei den Rentals habe ich dann die längsten Skier, die längsten Poles und die größten Skischuhe bekommen – Vorteile, wenn man so groß ist wie ich.

    Die ersten Versuche auf dem Bunny Hill

    Jenny und Katherine, mit denen ich arbeite, haben mich direkt mit auf den Bunny Hill genommen, um die Basics zu lernen. Katherine, die selbst an dem Tag zum ersten Mal Snowboard ausprobierte, wollte mir ein paar Tipps geben – das klappte eher mäßig, da sie ja selbst noch dabei war, sich zurechtzufinden.

    Nach den ersten Versuchen brach die Verbindung zwischen meinem Skischuh und den Skiern. Also musste ich den Hang runterlaufen, um die Skier bei den Rentals auszutauschen. Ein kleiner Rückschlag, aber kein Problem, denn bei meiner Rückkehr wartete Abby auf mich.

    Ab auf die Piste – mit Hilfe von Abby

    Abby war eine fantastische Lehrerin. Mit ihrer Hilfe habe ich mich nach drei Abfahrten auf dem Bunny Hill sicher genug gefühlt, um eine längere und steilere Piste auszuprobieren. Zugegeben, ich hatte großen Respekt vor dem ersten richtigen Hang, aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Auch wenn ich oft hingefallen bin, habe ich schnell Fortschritte gemacht und konnte richtig genießen, was das Skifahren ausmacht – die Geschwindigkeit, die Bewegung und die beeindruckende Natur um mich herum.

    Ein perfekter Abschluss mit Christmas Dinner

    Nach einem aufregenden Tag auf den Skiern lud das Resort alle Mitarbeiter zu einem Christmas Dinner ein. Sogar für mich als Veganer gab es etwas Leckeres, was ich sehr zu schätzen wusste. Danach ging es für mich direkt in meine erste Spätschicht – ein gut genutzter Tag, der mir in Erinnerung bleiben wird.

    Mein erstes Mal Skifahren war ein Abenteuer voller Herausforderungen, Spaß und neuer Erfahrungen. Ich freue mich schon darauf, wieder auf die Piste zu gehen und meine Skills weiter auszubauen – und wer weiß, vielleicht probiere ich das Snowboard doch noch irgendwann aus.
    Lue lisÀÀ

  • Erster Todestag von Paps

    21. joulukuuta 2024, Saksa ⋅ ☁ 8 °C

    ✹ Ein Jahr ohne dich, Papa ✹

    Heute jährt sich dein Todestag zum ersten Mal, und nicht ein Tag vergeht, an dem ich dich nicht vermisse.

    Ich vermisse die kleinen Dinge, die uns verbunden haben – unsere spontanen Frühstücke und dein legendäres Omelett. Ich vermisse deine Art, das Leben einfach zu halten, deinen Humor und die Leichtigkeit, mit der man dich aufziehen konnte. Du bist wirklich auf jeden Witz reingefallen, selbst wenn du danach ein bisschen genervt warst!

    Du warst immer für uns da, ganz egal, worum es ging. Ob es um kleine Gefallen oder große Bitten ging – von dir kam nie ein “Nein.” Du hast uns immer unterstützt, ohne zu zögern.

    Ich denke oft an unsere gemeinsamen Abenteuer zurück – wie wir nach einem Sturm auf den Klippen von Rügen mit Sabrina versucht haben, einen Weg zurück nach oben zu finden, weil die Treppe zerstört war. Oder an die unzähligen Fahrradtouren, bei denen wir einfach drauflos fuhren und neue Orte entdeckten.

    Besonders unvergesslich bleibt das eine tiefe Gespräch in Rostock, als du so ehrlich über deine Vergangenheit gesprochen hast. Es war ein Moment, in dem ich dich noch besser kennengelernt habe und der mich dir nähergebracht hat.

    Um den Tag zu überstehen, habe ich beschlossen, den Tag im Crazy Raven Restaurant zu verbringen. Die Arbeit war eine gute Ablenkung, und meine Kolleginnen und Kollegen haben alles getan, um mich aufzuheitern. Es hat gutgetan, von so vielen herzlichen Menschen umgeben zu sein, die einen verstehen, ohne dass man viele Worte machen muss. Dafür bin ich unendlich dankbar.

    Danke, dass du immer du selbst warst und dass du uns so viele wertvolle Erinnerungen hinterlassen hast. Diese Erinnerungen trage ich in meinem Herzen – sie sind ein Teil von mir und begleiten mich jeden Tag.

    Ich liebe dich, Papa, und ich bin unendlich dankbar für die Zeit, die wir miteinander hatten. ❀
    Lue lisÀÀ

  • Weihnachten und Silvester

    24. joulukuuta 2024, Kanada ⋅ ☁ 9 °C

    Es ist nicht das erste Mal, dass ich die Feiertage fernab der Heimat verbringe. Vor einigen Jahren feierte ich Weihnachten auf Fraser Island und erlebte den Jahreswechsel in Sydney. Dieses Jahr jedoch stand im Zeichen der Arbeit: Im Crazy Raven Restaurant war während der Ferienzeit Hochbetrieb, dank des hervorragenden Schnees und der vielen Gäste.

    Weihnachten im Crazy Raven und ein herzliches Fest

    Am 24. Dezember, dem für uns Europäer traditionellen Weihnachtstag, arbeitete ich bis 16:30 Uhr. In Kanada hingegen wird Weihnachten hauptsächlich am 25. Dezember gefeiert. Dieser Unterschied hat historische Wurzeln: Während in vielen europäischen Ländern die Bescherung am Abend des 24. Dezember stattfindet, hat sich in Nordamerika der Brauch etabliert, die Geschenke am Morgen des 25. Dezember zu öffnen. Dies geht auf britische und europäische Einflüsse zurück, wobei der Heiligabend weniger im Fokus steht. ïżŒ

    Nach der Arbeit wurde ich von Jenny, einer deutschen Kollegin aus dem Raven, in ihre Wohngemeinschaft eingeladen. Ich hatte zuvor vegane Leckereien besorgt, und Jenny sowie Alina bereiteten einen veganen Kartoffelgratin und einen köstlichen Datteldip zu – letzterer erinnerte mich an den Dip meiner Mutter. Insgesamt kamen 14 Leute zusammen, jeder brachte etwas mit, und wir genossen ein riesiges Buffet.

    Nach dem Essen spielten wir ein unterhaltsames Würfelspiel namens “Fun-Julklapp”. Jeder hatte ein Geschenk mitgebracht, und durch verschiedene Würfelzahlen wurden die Geschenke verteilt, getauscht und weitergegeben. Am Ende landete ich wieder bei meinem eigenen Geschenk: einer Reiseversion von Monopoly. Trotzdem war ich zufrieden damit.

    Nach einem entspannten Abend auf der Couch mit vielen tollen Konversationen machte ich mich auf den Heimweg, da am nächsten Tag wieder Arbeit anstand.

    Am ersten Weihnachtstag, der in Deutschland traditionell im Kreis der Familie verbracht wird, habe ich zunächst wieder gearbeitet – Feiertagsstimmung hin oder her, im Resort war viel los. Am Abend jedoch stand etwas Besonderes auf dem Programm:

    Ich hatte über Instagram von einem veganen Weihnachtsdinner gelesen, das von einem professionellen Koch organisiert wurde – ein mehrgängiges Menü für eine kleine Gruppe Fremder. Ich war neugierig und meldete mich spontan an. Als ich dort ankam, saß ich mit acht völlig fremden Menschen am Tisch. Zuerst fühlte sich die Situation etwas ungewohnt an, aber schon bald kamen interessante Gespräche in Gang, die Atmosphäre wurde locker und herzlich – und das Essen war unglaublich gut. Jeder Gang war kreativ, mit Liebe zubereitet, und geschmacklich ein echtes Highlight.

    Es war eine besondere Art, Weihnachten zu feiern – anders als zu Hause, aber auf eine neue, schöne Weise verbunden mit Fremden, die für ein paar Stunden zu vertrauten Tischpartnern wurden.

    Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr waren geprägt von intensiver Arbeit. Am Silvestertag arbeitete ich bis 22:30 Uhr – ein 11-Stunden-Tag, der bisher vollste der Saison. Trotz der Müdigkeit freute ich mich auf den Jahreswechsel.

    Um 23:00 Uhr stieß ich wieder zu Jenny und Katherine in ihrer Wohngemeinschaft. Sie hatten Raclette vorbereitet, und ich brachte erneut vegane Zutaten mit. Die Atmosphäre war herzlich und familiär. Pünktlich um Mitternacht stießen wir an, und anschließend schauten wir “Dinner for One”. Interessanterweise kannten nur wir Deutschen diesen Sketch.

    Kurz darauf machte ich mich auf den Weg nach Hause, da am nächsten Morgen eine Frühschicht auf mich wartete. Trotz der vielen Arbeit während der Feiertage war ich dankbar, diese besonderen Momente mit so wunderbaren Menschen teilen zu können.

    Auch wenn die Feiertage in diesem Jahr anders waren als gewohnt, haben sie mir gezeigt, wie wichtig Gemeinschaft und Freundschaft sind. Ich bin dankbar für die neuen Traditionen und die Herzlichkeit, die ich hier in Vancouver erleben durfte.
    Lue lisÀÀ

  • Leben mit der Dunkelheit

    13. tammik.–4. maalisk., Kanada ⋅ ☁ 5 °C

    Wie mich Depressionen begleiten

    Es gibt Dinge im Leben, die man nicht immer sieht – aber sie sind da. Mal leise im Hintergrund, mal laut und überwältigend. Depressionen gehören für mich genau dazu. Auch wenn ich nicht oft darüber spreche, begleiten sie mich seit vielen Jahren. Sie sind Teil meines Lebens geworden – nicht, weil ich das so will, sondern weil sie einfach da sind. In diesem Beitrag möchte ich offen darüber sprechen: über meine Erfahrungen, meine Strategien, meine Rückschläge und kleine Siege.

    Die stille Begleiterin

    Depression fühlt sich für mich nicht immer gleich an. An manchen Tagen ist es diese lähmende Müdigkeit, die selbst einfache Dinge wie Zähneputzen oder eine Nachricht zu beantworten zur Herausforderung macht. An anderen Tagen ist da diese Leere – ein inneres Taubsein, obwohl im Außen alles scheinbar in Ordnung ist. Oft sind es aber auch die vielen kreisenden Gedanken, Zweifel, das ständige Hinterfragen: Bin ich genug? Mache ich genug? Wohin will ich eigentlich?

    Diese Gedanken schleichen sich vor allem in ruhigen Momenten ein. Ich kenne ihre Muster mittlerweile gut – sie kommen in Wellen, mal flach, mal hoch und bedrohlich. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, dass ich schwimmen kann. Auch wenn es Kraft kostet.

    Was mir hilft

    Ich habe mir im Laufe der Jahre Wege aufgebaut, mit dieser inneren Dunkelheit umzugehen. Struktur ist ein wichtiger Teil davon. Ein geregelter Tagesablauf hilft mir, nicht ganz im Strudel der Gedanken unterzugehen. In meinem Alltag stehe ich früh auf – nicht nur, weil das Leben um mich herum (gerade wenn ich im Auto übernachte) früh beginnt, sondern auch, weil es mir ein Gefühl von Kontrolle gibt.

    Bewegung ist ein weiterer Anker. Auch wenn mein Körper durch meine Rückenprobleme nicht mehr alles mitmacht wie früher, versuche ich täglich in Bewegung zu bleiben: Rückenmobilisation, Yoga, Spaziergänge, kleine Workouts. Sie bringen mich zurück zu mir. Als ehemaliger Leistungssportler weiß ich, wie heilsam Bewegung sein kann – nicht nur für den Körper, sondern auch für den Kopf.

    Achtsamkeit, Dankbarkeit und Selbstreflexion sind für mich mittlerweile tägliche Rituale. Ich halte fest, wofür ich dankbar bin, setze mir kleine Ziele, reflektiere meine Gedanken. Diese Momente helfen mir, meine Perspektive zu sortieren und wieder Verbindung zu mir selbst aufzubauen – besonders an den Tagen, an denen ich mich verloren fühle.

    Und dann sind da die Menschen. Ich hatte das Glück, in Vancouver wundervolle Verbindungen zu knüpfen – mit Leo, Jenny, Monti und anderen. Es sind die tiefen Gespräche, das gemeinsame Lachen, das stille Nebeneinandersitzen, das mir zeigt: Ich bin nicht allein.

    Wenn nichts mehr hilft

    Und doch gibt es Phasen, in denen nichts davon reicht. In denen alles anstrengend ist, sogar Atmen. Anfang Januar hatte ich ein solches Tief – eines der heftigsten, die ich je erlebt habe. Mein Körper begann zu streiken, ich verlor von einem auf den anderen Tag meine Stimme. Als Servicekraft war ich damit schlicht arbeitsunfähig. Dennoch schleppte ich mich zur Arbeit, klammerte mich an meine Routine. Aber irgendwann ging es nicht mehr – ich nahm mir eine Woche Auszeit (was in Kanada auch bedeutet: kein Geld in dieser Zeit).

    In dieser Woche brach etwas in mir zusammen. Mein Kartenhaus stürzte ein. Ich war tief unten. Keines meiner Tools funktionierte mehr. Ich war gefangen in mir selbst – gefühlt tagelang.

    Und ganz ehrlich: Ich bin bis heute noch nicht ganz raus aus diesem Loch. Jetzt, während ich diesen Beitrag schreibe, ist es der 08. April 2025, eine Woche vor meiner Abreise. Und ich spüre das Tief immer noch. Mein Körper ist erschöpft, meine Gedanken unruhig. Ich schlafe schlecht, bin gereizt, unruhig. Es fühlt sich an, als hänge ich irgendwo zwischen „gerade noch so“ und „gleich kippt alles“. Und das macht Angst.

    Aber ich habe mir fest vorgenommen: Wenn ich zurück in Deutschland bin, werde ich mir professionelle Hilfe holen. Und ich schäme mich kein bisschen dafür. Niemand sollte das tun. Depression hat viele Gesichter – und oft erkennt man sie nicht. Nach außen wirke ich oft fröhlich, energiegeladen, lebenslustig. Doch innerlich bin ich manchmal starr vor Schmerz.

    Deshalb: Achtet auf eure Mitmenschen. Seid präsent. Hört zu. Manchmal reicht schon ein einfaches „Ich bin da“ oder eine Umarmung. (Wusstest du, dass eine Umarmung Oxytocin freisetzt – das sogenannte Bindungshormon – und sich oft schon dadurch etwas lösen kann?) Es braucht nicht immer Lösungen. Oft wissen wir selbst nicht, was uns helfen würde – und genau dann überfordern gut gemeinte Ratschläge mehr, als sie helfen.

    Depression ist nicht das Ende

    Ich habe gelernt, dass es okay ist, sich schwach zu fühlen. Dass ich nicht immer stark sein muss. Dass ich mir Hilfe holen darf – durch Gespräche, durch Schreiben, durch Unterstützung von außen. Und dass es ein Zeichen von Stärke ist, sich einzugestehen, dass man es gerade nicht allein schafft.

    Depression ist nicht das Ende. Sie ist Teil meines Weges – aber nicht meine ganze Geschichte. Und manchmal, wenn ich draußen in der Natur bin, auf einem Berg stehe oder durch einen Park spaziere, spüre ich: Ich bin noch da. Ich lebe. Ich fühle. Und auch wenn die Dunkelheit wiederkommt – ich habe Mittel, mit ihr umzugehen.

    Wenn du das hier liest und dich ähnlich fühlst:
    Du bist nicht allein.
    Deine Gefühle sind real.
    Du bist es wert, Hilfe zu suchen.
    Du darfst dich zeigen.
    Du darfst schwach sein.
    Und du darfst wieder aufstehen.
    Lue lisÀÀ