• Mar-Tina
  • Wanderfisch

Neuseeland

Wir starten unser Abenteuer in Melbourne am Australian open. Nach wenigen Tagen werden wir in Auckland einen Camperbus für ca. 1.5 Monate mieten. Wenn wir dann in Christchurch angekommen sind gehts mit dem Flieger über Singapur wieder nach Hause. Читать далее
  • Von Te Mata über Napier nach Wellington

    2 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ 🌬 25 °C

    Wir lesen relativ viele Tipps in unserem Reiseführer nach, so auch dieser. In der Nähe unseres Aufenthalts in Hastings gibt es einen kleinen Berg, den die Einheimischen oft vor Sonnenaufgang besteigen und die weitreichende, herrliche Aussicht geniessen. Da wir unser Tagesprogramm so legen mussten, dass wir gegen 11.00 Uhr in Hastings unsere gekaufte Weine vom Vortag abholen können, wäre es von Vorteil in der Nähe zu bleiben. Wir standen um 05.15 auf und fuhren um halb 6 auf den Te Mata hoch. Das gute an diesem Berg war, dass man praktisch mit dem Auto auf den Gipfel hochfahren konnte. Wir entschieden uns daher für die bequemere Art und fuhren hoch. Oben angekommen zeigte sich am Horizont bereits das helle Licht der bald aufgehenden Sonne. Remo meinte stets, dass der Sonnenaufgang an sich weit vor dem Erscheinen der Sonne beginnt, es fängt schon beim Morgenrot an. Und das stimmt. Die Stimmung vor effektivem Sonnenaufgang muss man erlebt haben. Die Farben, die sich am Horizont mischen sind unbeschreiblich. Einfach nur zum Geniessen. Wir kletterten ein kleines Reststück weiter hoch um den perfekten Blick zu haben. Hinter uns lag Hawke’s Bay im Schatten der Berge. Die Spitzen der Hügel rundum wurden von den ersten Sonnenstrahlen geküsst. Das Licht der Sonne beleuchtete langsam die noch ruhige Stadt hinter uns. Ein weiteres Paar, man konnte es fast erahnen, aus der Schwiz, gesellte sich zu uns. Der Herr meinte noch keck: nur Schweizer stehen so früh auf. Wir genossen die Morgenstimmung bis die Sonne ganz erscheinte. Wenige Einheimische nutzten auch hier wieder den Berg als Morgensport. Vereinzelt marschierten die Menschen hoch, schauten kurz um und liefen den Weg wieder hinunter. Nach dem Sonnenaufgang, gegen 07.00 Uhr war es noch zu früh für die Abholung der Weinflaschen. Wir nutzten die Stunden für einen Besuch in Napier.

    Nach gut 30 Minuten fahrt trafen wir in Napier ein. Napier, ist eine Küstenstadt und liegt inmitten der berühmten Weinregion Hawke's Bay. Die Stadt, die nach einem Erdbeben im Jahr 1931 wieder aufgebaut wurde, ist für ihre Sehenswürdigkeiten im Art-déco-Stil bekannt. Wir fuhren die von Bäumen gesäumten Marine Parade entlang. Napier wird auch häufig als ‚Nizza vom Pazifik’ bezeichnet. Wir stellten den Van in der Stadt ab und suchten uns ein Kaffee zum Frühstücken. Die Stadt war um halb 8 morgens noch sehr verschlafen. Kaum jemand war unterwegs. In einem kleinen Kaffee in einer Seitenstrasse genossen wir unseren Kaffee und das leckere Frühstück. Nach der morgentlichen Stärkung machten wir uns auf, die Stadt mit ihrem speziellen Baustil zu erkundigen. Diverse Graffitis zierrten die Wände. In Neuseeland gibt es selten kahle Betonwände. Vielerorts werden die grossen Flächen von Künstler mit diversen Motiven besprayt. Gewisse Bilder sind so gut gezeichnet, dass man sich vorkommt, als stünde man in einer Gallerie vor einem riesigen Gemälde. Auch den Baustil liessen wir uns nicht entgehen. Die Romantische Art von 1930 Gebäudefassaden zu verschönern, sieht man an vielen Stellen noch sehr gut. Beinahe an jeder Ecken gibt es etwas anzuschauen. Am Schluss der Besichtigung landeten wir an der Marine Promenade. Hier erstreckte sich einen Steg mit weissen Säulen und einem weissen Dach ins Meer hinaus. Steht man am Anfang des Steges und schaut aufs Meer hinaus, sieht es so kitschig aus, als laufe man in den Himmel. Faszinierend. Wir sind beide sehr angetan von Napier. Gegen 9 Uhr war es Zeit zurück zum Van zu gehen, nicht nur wegen der Parkuhr, sondern mehr, weil wir ins National Aquarium von New Zealand wollen. Hier gibt es um halb 10 eine Pinguinfütterung, welche wir uns nicht entgehen lassen wollen. Das Aquarium erstreckt sich entlang der Marine Parade in Napier wie ein Stachelrochen. Im Aquarium selber sahen wir diverse Süss- und Salzwassertiere, wie auch Landtiere aus ganz Neuseeland. Pünktlich um halb 10 standen wir vor dem Pinguin-Pool und schauten gespannt was nun passieren wird. 2 Mitarbeiterinnen des Aquaiums tauchten auf, eine mit einem Mikrofon, die andere mit einem Kessel. Während die eine Dame das Füttern übernahm, wurden wir von der anderen Damen über die Pinguine informiert. Einzeln hüpften die kleinen Vögel aus dem Wasser und watschelten zum Kübel voller Fische. Die kleinen Fische wurden in einem Nu verschlungen. Es sah lustig und zugleich supersüss aus. Das Aquarium ist für die Pinguine aber nur eine Auffangstation. Hier sind nur Pinguine, welche in der Natur ums Überleben kämpften und hier aufgepäppelt werden.
    Weiter ging es zu Oceania, einem riesigen Aquarium im Aquarium selber, gefüllt mit kleinen und grösseren Fischen. Mithilfe eines Förderbands am Boden wurden wir unter dem Aquarium hindurch befördert. Wir mussten nur unsere Köpfe drehen und staunen. Um 10.15 Uhr war eine weitere Show im Aquarium angesagt. 2 Taucher erschienen, eine Frau vor dem Becken erklärte uns das Geschehen. Die 2 Taucher fütterten die Fische und boten eine grandiose Show für gross und klein mit vielen Lachern. Gar Jongglier-Künste unter Wasser und ein High-5 durch die Scheibe wurde uns nicht vorenthalten.

    Nach einem Besuch im Gift-Shop des Aquariums und einem Kaffee ging es für uns wieder zürück nach Hastings, um unsere Weine abzuholen. Wir hielten bei den 4 Weinkellereien einzeln an, holten die Flaschen und fuhren weiter nach Wellington.

    Die Fahrt war lange und windig, teilweise so windig, dass Remo den Van kräftig dagegen steuern musste. Mir war nicht immer ganz wohl dabei. Das Wetter war praktisch die ganze Fahrt über stürmisch; mal Sonne, mal Regen. Die 4 Stunden fahrt waren anstrengend und lange. Eine Lunchpause legten wir in einem direkt am Highway liegenden unscheinbaren Restaurant ein. Wir bestellten Burger und Loaded Wedges (überbackene Country Fries mit Sourecream, Käse und Speck, fettig aber mega lecker). Als der Koch uns das Essen brachte, meinte er zu Remo: Man your Beard is amazing, i’m so jalous! Wir lachten alle drei. Gegen 18.00 Uhr erreichten wir endlich die Hauptstadt Neuseelands. Hier blieben wir für die nächsten 3 Nächte und übernachteten zur Abwechslung in einem Hotel. Das Abendessen genossen wir nach kurzem Fussmarsch an den Pier beim urchigen CrabShack, ein Restaurant, dass mehr an eine Fischerkneippe erinnert.
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  • Gigantisches Wellington

    2–4 февр. 2024, Новая Зеландия ⋅ 🌧 18 °C

    Das erste Frühstück in Wellington genossen wir am Hafen. Nochmals kurz ins Hotelzimmer zurück, bereit fürs Museum. Das Te Papa Tongarewa ist Neuseelands Hauptmuseum mit einheimischer und kolonialer Kultur, sowie Naturgeschichte. Das Museum ist gemäss der netten Weinverkäuferin bei Ash Ridge so gut, dass sie es selbst schon mindestens vier mal besucht hat. Unser Reiseführer wie auch die Google-Rezessionen stimmten ihr zu. Das Museum ist der Hammer! Geschichte zum erleben, anfassen, spüren. Grandios wie die Flora und Fauna der Inseln präsentiert werden. Alle Sinne werden verwöhnt, und dies nicht zu wenig. Es gibt überall etwas zum Anfassen, Riechen, Abtasten, Lesen, Hören, Sehen. Alleine über das Museum könnte ich einen kompletten Footprint schreiben. Da Wellington jedoch nicht komplett aus Museum besteht, verzichte ich darauf und fasse unseren Besuch etwas zusammen.
    Wir starteten im Naturgeschichtlichen Teil. Pflanzen und Tiere werden einem nicht nur auf gewöhnliche Art und Weise näher gebracht, ein grosser Teil der Ausstellung ist dem Zusammenspiel der Maori mit der Natur gewidmet. Beim Vulkanteil z.B. wird nicht nur die wissenschaftliche Entstehung der Vulkane erklärt, auch die wunderbar ausgeschmückten Geschichten der Maoris werden erzählt. Mitten in der Vulkanlandschaft des Museums dann das erste Highlight, das Erdbebenhaus. Hier konnten wir miterleben, wie sich ein Erdbeben anfühlt. Am Tsunamisimulator konnte man eine Welle generieren und schauen, wie diese aufs Land trifft.
    Dies nur ein kleiner Auszug der aktiveren Parts des Museums. Eine weitere Ausstellung widmete sich dem Waitangi-Day, daneben konnte man viel über die Besiedlung der Inseln erfahren. Nach ca. 3.5h und unzählige weitere Eindrücke später verliessen wir das Museum.
    Kaum draussen angekommen, trafen wir auf Freunde aus Oberrohrdorf. Der Nachmittag und anschliessende Abend bestand mehrheitlich aus gegenseitigem Austausch, was bis jetzt am tollsten war und wohin die Reise noch geht. Was bei den Highlights unserer Schweizer Kollegen besonders hoch im Kurs war, war die Sonderausstellung "Gallipoli" im Te Papa Museum. Toll. Da wir vor 2 Jahren im Sommer in Frankreich waren und dort mindestens 3 Ausstellungen, 10 Kriegsschauplätze, jegliche Kanonen und Festungen inkl. der umgebauten U-Boot Werft in Bordeaux gesehen hatten, war unsere Motivation definitiv nicht sehr gross, eine weitere Kriegsausstellung zu besuchen. "Die normalen Ausstellungen sind ja schon der Wahnsinn, die Sonderausstellung "Gallipoli" übertrifft diese jedoch um Welten. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Ihr müsst dies unbedingt nachholen!" redete der grosse Mann aus Oberrohrdorf auf uns ein. Da das Museum keinen Eintritt verlangt, setzten wir den 2. Besuch auf unsere ToDo-Liste.
    Nachdem wir das Abendessen zusammen reserviert hatten, gingen Martina und ich noch ins Hanging Ditch, wo wir uns einen kleinen Apèro gönnten. Es war so gemütlich, dass wir beinahe zu spät zum Abendessen kamen. Aber die über der Bar hängenden Flaschen waren wirklich ein Hingucker. Das Nachtessen im Pravda war gut, die Küche war aber wahrscheinlich mit 4x Rindsfilet, 1x Fisch und einem Cesar-Salat überfordert. Knapp 10 Minuten, nachdem wir bestellt hatten, kam der Kellner auf uns zu, und teilte uns mit, dass wir ca. 40 Minuten auf unser Essen warten müssten. Dies wird wohl der Grund sein, weshalb wir etwas mehr Wein tranken als geplant. Das Essen jedenfalls war ausgezeichnet. Der Wein übrigens auch. Mit vollen Mägen und voller Eindrücke legten wir uns ins gemütliche Doppelbett unseres Studios.
    Wir starteten mit einem gesunden Frühstück in den zweiten Tag. Martina wählte den Avocado Smash mit Cappuccino, ich genoss das Früchte-Granola-Müsli mit Espresso. Das stille Wasser gabs, wie in jedem Restaurant, gratis dazu.
    Unser Tagesprogramm war gross. Herr der Ringe Drehplätze, Marvel-Sonderausstellung, Botanischer Garten, Cable-Car, und Gallipoli waren die Ziele. Bereits beim Frühstück wurde priorisiert und die optimale Route gesucht. Da wir hörten, dass die Schlange beim Wellington-Marvel-Schild riesig war, war dies auch unser erstes Ziel. Nicht nur aufgrund der zu erwartenden Wartezeit, nein, auch weil es perfekt auf dem Weg zum Aussichtspunkt und den Herr der Ringe Drehorte lag. Als wir beim beliebten Fotomotiv ankamen, war eine grosse Gruppe rund um die Buchstaben. Glücklicherweise löste sich diese kurze Zeit später auf, und Martina und ich hatten genügend Zeit für ein Fotoshooting. Gleich nebenan konnte ich einen nackten Mann vor dem Sprung ins kalte Wasser retten. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, handelte es sich um eine Statue die "Solace in the Wind" genannt wird.
    Einige Gehminuten später folgte der Aufstieg zum Mount Victoria Lookout. Steil gings hoch, die Anstrengungen wurden aber grosszügig mit einer wundervollen Aussicht belohnt. Etwas weiter unten befinden sich gleich 3 Drehorte der Herr der Ringe Filme. Glücklicherweise führte der Weg dahin an einer Rutschbahn vorbei, welche uns beiden mehr als nur ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
    Folgende Szenen aus Teil 1 wurden am Mount Victoria gedreht:
    - Hobbit Versteck: Als Sam, Merry und Pippin den Hang runter rollen und einige Pilze sammeln, hört Frodo etwas in der Ferne und ruft: "Verlasst den Weg!". Frodo und die anderen Hobbits springen vom Weg und verstecken sich unter einer Baumwurzel, während die Ringgeister (Nazgul) den Ring suchen. Der Baum ist nicht mehr da, dieser wurde künstlich hergestellt und wieder entfernt, die Mulde ist aber noch klar ersichtlich.
    - Sam und Frodo im Baum: Nachdem Frodo und Sam aus Hobbiton weggehen, machen sie eine Pause beim Baum und sehen die Elfen Richtung Westen gehen.
    - Weg der Nazgul: kurze Szene im Film, man sieht die Nazgul durch eine Art Tunnel aus Bäumen durchreiten. Ein Teil der Bäume wurde künstlich erstellt, den Tunnel sieht man aber noch.
    Zum Vergleich habe ich zwei Collagen erstellt, eine mit unseren Bildern, die zweite mit Filmausschnitten.
    Schon sehr speziell, wenn man an den Drehorten eines solchen epischen Filmes sein kann. Wir hatten jedenfalls eine menge Spass beim Fotografieren.
    Danach gings zur "Gallipoli" Ausstellung. Überdimensional grosse Figuren mit den dazugehörigen Geschichten. Wir beide hatten noch nie etwas Derartiges gesehen. Die Detailtreue war unglaublich. Von Kopf bis Fuss war selbst das kleinste Haar perfekt in Szene gesetzt. Die eigenen Haare stellte es uns auf, als wir die dazugehörenden Geschichten gelesen haben.
    Nachdenklich und zugleich glücklich darüber, nicht direkt von einem solchen Geschehnis betroffen zu sein, machten wir uns auf den Weg zum Cable-Car.
    Dieser befand sich direkt neben unserem Hotel.
    1902 fuhr der erste Cable-Car aus der Stadt in Richtung Botanischer Garten. Die Sitze waren damals noch seitlich angebracht. Im Jahre 1979 wurde mit Schweizer Hilfe die gesamte Anlage inklusive Wagen erneuert.
    Oben angekommen hat man wieder eine unglaubliche Aussicht auf Wellington. Es wird einem bewusst, warum die Stadt auch San Francisco des Südens genannt wird. Der Garten ist gut Beschildert und man findet sich schnell zurecht. Martina wollte unbedingt den Rosengarten sehen. Auf dem Weg dorthin fanden wir noch eine Riesen-Ananas. Angeblich ist dies eine Agava americana, ich bin mir aber sicher, dass dies eine Grossus Ananasus war. Kurze Zeit später erreichten wir den Rosengarten. Auch riesig, mit unzähligen Rosenarten aus der ganzen Welt. Nebenan kam ein Herr mit Bart und einem grossen Pack Erbsen, welcher den Enten rief, vorbei und wie beim Rattenfänger kamen die Enten aus dem Teich und folgten dem Mann. Die darauffolgende Fütterung war ein Spektakel sondergleichen. Enten und Vögel, aus allen Richtungen herfliegend, umzingelten den Mann, während er mit lachendem Gesicht den Tieren grosszügige Portionen aus seiner Tasche spendierte. Tolles Erlebnis. Da wir den Cable-Car hin und zurück bezahlt hatten, liefen wir den Berg wieder hoch, obwohl sich der Rosengarten schon beinahe in der Stadt befindet.
    Nach dem gemütlichen Spaziergang durch den Botanischen Garten, und dem Sichten der LED-Konstruktionen, die die beiden Tunnels des Cable-Cars schmücken, waren wir wieder in der Stadt angekommen. An gewissen Ampeln hat man das Glück, sehr kreative Ampel-Menschen zu entdecken. Man könnte beinahe von einem Ampel-Haka sprechen.
    Abendessen waren wir beim Vietnamesen. Sah das Lokal von aussen schon interessant aus, zeigte sich im inneren ein kleines Restaurant, welches sich auf Vietnamesische Gerichte spezialisiert hatte. Klingt toll, ist aber sehr speziell, wenn man wie wir, noch nie vietnamesisch gegessen hat. Die freundliche Bedienung erklärte uns, dass die Gerichte geteilt werden, aber man könne auch einzeln bestellen, aber die meisten teilen. Aber es sei ok, nur für sich zu bestellen. Aber teilen könnt man auch. Wow, danke. Wir waren dermassen überfordert, dass wir uns das ganze teilen und bestellen noch weitere zweimal erklären liessen. Nach gefühlt einer halben Stunde hatten wir einige Gerichte aus der Karte herausgelesen und fragten die Bedienung, ob dies genug für zwei Personen sei. Sie lachte, nickte, sagte es sollte schon reichen, und ansonsten gebe es noch eine Dessertkarte. Gut, so bestellten wir das kulinarische Abenteuer. Hätte nie gedacht, dass ich beim Bestellen einer Mahlzeit so überfordert sein könne. Die vietnamesischen Nudeln, der gebratene Reis, das Lachs-Dings und das Omeletten ähnliche Teil mit Schwein, Shrimps und Gemüse waren sehr lecker. Das Dessert nahmen wir in flüssiger Form in einer bunten Bar ein. Selbst die Wand bei den Pissoirs war farbig gesprayt.
    Endlich war es dunkel, Zeit für den letzten Punkt unserer ToDo-Liste: Mjölnir, auch bekannt als Thors Hammer. Dieser war aufgrund der Marvel Ausstellung, die gerade in Wellington ist, im Hafenbecken zu bestaunen und am Abend sogar beleuchtet. Und wie fast alles an diesem Tag war auch dieser RIESIG!!
    Mit diesen Gigantischen Eindrücken legten wir uns ins Bett und freuten uns auf die am nächsten Tag anstehende Reise mit der Fähre.
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  • Fähre und Fjorde, Enten und Seehunde

    5 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ 🌬 22 °C

    Der frühe Camper nimmt die Fähre, oder so ähnlich. Um zwanzig vor Sieben stehen wir am Hafen. Da ich keine Ahnung vom Morgenverkehr in Wellington hatte, wollte ich ganz sicher sein, dass wir auf keinen Fall unser Check-in verpassen. Mindestens 1h vor Abfahrt müssen wir bei Bluebridge sein. So stand es im E-Mail von Directferries.
    Unsere geplante Abfahrtszeit war 08:15 Uhr. Lässig steuerte ich unseren knapp 6 Meter langen Toyota Hiace in Richtung Schalter am Ende der Schlange. Der Dame im weiss-blauen Häuschen hielt ich, auf ihre Frage nach der Buchungsnummer, lässig mein Handy mit geöffneter E-Mail hin. Ein kurzer Blick auf meinen Bildschirm, dann auf ihren. Sie lächelte mich an und sagte äusserst höflich, dass sie mich leider nicht einchecken könne, ich solle an den Fussgänger-Schalter im grossen Gebäude. Toll. Ich wurde etwas nervös, Martina neben mir auch. Haben wir den richtigen Tag erwischt? Stimmt die Zeit? Wir kontrollierten alles noch einmal. Und vielleicht auch noch ein zweites Mal.
    Im grossen Gebäude sah es aus wie beim Gate, kurz vor dem Abflug. Viele Menschen auf engem Raum warteten ungeduldig auf die Öffnung der Türen, die zur Fähre führten. Der Schalter wurde sofort frei, so kamen wir schnell dran. Ich schilderte der Dame die Situation, die für Martina und mich noch immer verwirrend war. Wieder ein Blick auf meine Mail, ein Blick in den Computer. Fahrzeuge kleiner als 6 Meter können sie nicht Einchecken, wenn diese über Directferries gebucht werden. Während sie noch immer auf ihren Bildschirm schaute, tippte sie irgendetwas ein, sprach mit ihrer Kollegin am Schalter nebenan darüber, dass die Fähre überbucht sei, und funkte gleichzeitig irgendjemanden an. Dass nenn ich Multitasking! Gratulation an die Dame, mich mochte das ganze Gewusel jedoch nicht beruhigen. Im Gegenteil. Je länger ihr Gespräch mit ihrer Kollegin dauerte, desto nervöser wurde ich. Auf einmal streckte sie mir zwei kleine Zettel entgegen, auf denen Boarding-Pass stand. Wir sollen reinfahren, und dem Personal die temporären Boardingpässe geben. Die Fähre sei zwar überbucht, sie hätten aber immer irgendwie Platz für alle.
    Puh, das war ja mal wieder Glück! Wir fuhren in den Warteraum, kurze Zeit später nahm die Kontrolleurin unsere Karton-Zettel entgegen und schickte uns auf die Fähre.
    Kaum auf der Fähre angelangt, gab es Frühstück. Da wir kein Zimmer auf der Fähre gebucht hatten, durften wir uns an der Schlange im Café anstellen. Nach ungefähr 30 Minuten hatte ich ein Sandwich, Martina ein Müsli und eine Früchteschale auf dem Tisch. Das Sandwich war ok, die Früchte auch, das Müsli mit Joghurt wäre ohne Haar drin bestimmt besser gewesen. Schade, hatte Martina doch erst 3 Löffel davon gehabt.
    Um die Stimmung etwas zu heben gingen wir hoch auf die Aussichtsplattform. Unglaublich toll, das bombastische Wetter machte vieles wieder gut. Der Wind war stark, und trug oft viel Salzwasser mit aufs Deck. Die Sonne gab ihr bestes, und lies den Sprühnebel gleich verdunsten. Dies führte dazu, dass sich auf unseren Kleidern eine hauchdünne Salzschicht bildete. Faszinierend, diese Natur.
    Die Überfahrt war ruhig, kein grosses Hin und Her auf dem Boot.
    Je näher wir der Südinsel kamen, desto mehr Leute kamen auf die Plattform. Die Rundumsicht war grandios! Fjordlandschaften sind dermassen bezaubernd. Der Wind hatte sich etwas gelegt und so wurde es an der Reeling auch schnell wieder eng, da alle versuchten die besten Plätze für ein tolles Erinnerungsfoto zu ergattern. Nach ca. 3 Stunden war der erste Teil unserer Reise zu Ende und die Räder unseres Vans berührten die Südinsel.
    Die ersten Minuten fuhren wir in einer riesigen Schlange aus Blech. So viele Autos vor uns, so viele hinter uns. Oh jeh, hoffentlich wollen die nicht alle nach Kaikoura. Glücklicherweise verteilten sich die Fahrzeuge schnell, dass wir freie Fahrt hatten.
    Die Landschaft war unglaublich kahl. Wo zu beginn noch Weinreben die Strasse begleiteten, wurde die Vegetation langsam immer dünner. Sanddünen ähnliche Hügel türmten sich links und rechts des Weges.
    Nach ungefähr einer Stunde auf der SH 1 assen wir am Lake Elterwater das vorher im New World gekaufte Essen. Das Garlicbread passte wunderbar zum Salat von Martina, ich hätte mir mein Sandwich sparen können. Es war ok, das Garlicbread aber um Welten besser. Am See sah man so viele Enten, wie ich in meinem gesamten Leben noch nie gesehen hatte. Egal wohin man seine Blicke richtete, Enten, Enten, Enten! Eigentlich hätten wir auch einfach Reis, Frühlingszwiebeln, Sojasauce, Karotten, Ananas, Süsssauer-Chili und einen Wok kaufen können. Da wir jedoch schlecht im Enten fangen sind, und hier am gesamten See absolutes Jagdverbot herrscht, verzichteten wir darauf.
    Weiter gings, an der Ostküste entlang Richtung Süden.
    Da kam er plötzlich hinter einem Hügel vor, der Südpazifik. Die Küste war grob, die Wellen schlugen hart und regelmässig auf den Steinen auf.
    Nach vielen weiteren malerischen Kilometer hielten wir an einem bekannten Spot, den uns unsere Rohrdorfer Freunde empfohlen hatten, an. Was vorher die Enten am See waren, sind jetzt die Seehunde auf den Steinen. Man konnte hinschauen wo man wollte, überall robbten die pelzigen Tollpatsche mit ihren grossen schwarzen Augen über die Steine. Ein Schauspiel sondergleichen, und nicht zu vergleichen mit irgendeiner Zirkusaufführung oder einem Zoobesuch. Die Tiere waren freiwillig dort, wir durften aus sicherer Distanz Beobachter sein, Zugang zum Strand hat dort niemand.
    Faszinierend, dieses Neuseeland. Vieles kommt einem so bekannt und doch fremd vor. Wir sind gespannt, wass wir noch alles erleben dürfen.
    Am späten Nachmittag erreichen wir unseren Campingplatz in Kaikoura. Das Nachtessen genossen wir mit unseren Schweizer Kollegen, die auch für ein paar Tage in Kaikoura verweilten.
    Oh, wie wir nervös im Bett lagen. Am nächsten Tag steht das schwimmen mit Delphinen an. Hoffentlich klappt alles.
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  • Ein Tag, den wir nie vergessen werden

    6–8 февр. 2024, Новая Зеландия ⋅ ☀️ 25 °C

    Die Nacht war kurz und unruhig. Wir wussten nicht genau, an was es lag, aber wir schliefen alles andere als gut. Um ehrlich zu sein: wir hätten uns bald die Köpfe eingeschlagen. Ich war wütend auf Remo weil er heftig schnarchte, er wiederum wütend auf mich, weil ich ihn deswegen dauernd weckte. Es war weit nach Mitternacht, bis wir beide endlich eingeschlafen sind.

    Eine Ausrede fürs frühe Aufstehen gab es aber nicht, musste es auch nicht. Heute stand ein lang ersehntes und grosses Highlight auf dem Plan, ein Highlight, auf dass wir uns seit Monaten gefreut hatten.
    Um 04.45 Uhr klingelt der Wecker. Noch früher als für jeden Sonnenaufgang. Sichtlich gezeichnet von der üblen Nacht, zogen wir unsere Kleider an, suchten kurz das Bad auf und los ging es. Auf dem 20 Minütigen Fussmarsch durch Kaikōura war es dunkel und sehr ruhig. Der Sternenhimmel funkelte an diesem klaren frühen Morgen über uns. Nur wenige waren unterwegs, vermutlich aus dem selben Grund, wie wir. Pünktlich um 05.20 Uhr kamen wir am vorgesehenen Treffpunkt an. Das vorhandene, noch geschlossene Café wurde von den bereits eingetroffenen Gästen als Warteraum genutzt. Wir checkten ein und erhielten einen roten Badge, andere einen blauen. Auch wir warteten im Café auf die weitere Aufforderung. Nach wenigen Minuten Warterei wurden alle mit einem roten Badge aufgeboten in den Nebenraum zu gehen. Wir mussten uns in einem Halbkreis aufstellen. Vor uns war eine Wand voller Flossen in diversen Grösse, daneben Taucherbrillen und Schnorchel und im hinteren Raumbereich die Neoprenanzüge. Wir mussten der Reihe nach die Flossengrösse angeben, erhielten die Brillen und Schnorchel und bekamen den Neoprenanzug übergeben. In der Kabine konnten wir uns umziehen. Wenn alles passte und nichts fehlte oder drückte, konnten wir in einem weiteren Zimmer Platz nehmen und eine Dokumentation über das vorkommen der einheimischen Delfinen und Wale anschauen. Als alle ihre sieben Sachen zusammen hatten, wurde der Film gestoppt und eine junge Dame kam in den Raum. Sie instruierte uns kurz über die bevorstehende Aktivität. Sie wies uns alle explizit darauf hin, dass alle antreffende Delfinen wild sind. Man füttert sie nicht und man zämt sie nicht. Und ganz wichtig: Man weiss nie, wie sich wilde Tiere verhalten. Wir werden uns in den kommenden 2 Stunden in einem Naturschutzgebiet bewegen. Als nächstes konnten wir einen kurzen Infofilm schauen, was auf uns zukommen wird. Es zeigte uns verschiedene Verhaltensweise mit unseren dos und don‘ts. Wieder wurde erwähnt, dass die Delfinen wild sind. Ins Wasser dürfen wir erst, wenn das Boot gestoppt hat und das Horn ertönt. Alles klar, soweit alles verstanden. Durch den Hinterausgang konnten wir direkt in den Bus steigen, welcher uns an die South Bay von Kaikōura brachte. Eben war es noch Nacht schon färbte sich der Horizont langsam rötlich. Es war ein herrlicher Morgen. Bevor wir aufs Boot konnten, wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt. Auf dem Boot mussten wir auf den Sitzen platz nehmen. Um 06.00 Uhr startete der Motor des Bootes.

    Wir fuhren mit dem Boot raus aufs Meer. Hinter uns lag Kaikōura, rechts von uns die Gooch Bay. Die Fahrdauer konnte sich zwischen 15-45 Minuten bewegen, je nach dem, wo sich die Delfinen befinden. Nach ca. 5 Minuten fahrt durften wir von den Sitzen aufstehen und im hinteren Bootsbereich den Sonnenaufgang anschauen. Es ist schwieig diesen Moment in Worte zu fassen, es war unbeschreiblich schön, so schön, dass ich Gänsehaut hatte. In solchen Momente möchte man die Zeit anhalten. Es sollte aber noch lange nicht der einzige Moment an diesem Tag bleiben. Wir blickten alle gespannt aufs Meer hinaus, rechts von uns die aufgehende Sonne, vor uns Kaikōura. Da war etwas! Ein Delfin? Nein! Es ist eine Robbe! Bereits jetzt lohnte sich die fahrt schon. Keine Minute später erschienen an der Wasseroberfläche die ersten Flossen. Die Delfinen tauchten kurz auf und verschwanden im Meer wieder. Auf einmal tauchten immer mehr Rückenflossen auf. Einzelne Delfine sprangen regelrecht aus dem Wasser, als wollen sie uns begrüssen. Der Guide meinte, wir sollen uns bereit machen, es geht für uns in wenigen Augenblicke ins Wasser. Wir waren unglaublich aufgeregt. Endlich! Mit Delfinen schwimmen! Was für ein Moment. Zeitgleich hatte ich aber auch etwas Respekt vor dem offenen Meer. Man will sich gar nicht vorstellen, was da unten alles herumschwimmt. Jeder musste sich im hinteren Berich des Bootes hinsetzen. Total waren wir 17 Schwimmer und ein paar wenige, die ‚nur‘ zuschauten. Remo und ich waren beim ersten Schwimmgang gleich die vordersten. Kneiffen konnte ich nicht, ich musste als erste das Boot verlassen und ins Meer rausschwimmen. Der Guide gab uns die Anweisung in welche Richtung wir schwimmen mussten. Gespannt warteten wir aufs Horn. Remo machte die GoPro Kamera bereit. ‚Tüüüt‘ - los geht‘s! Wir stiegen ins Wasser und schwammen los. Den Kopf nach unten gerichtet schauten wir gebannt unter Wasser um uns und ins dunkle Loch unter uns. Zack, da waren sie! Eins, zwei, drei, vier. Vorn unten, hinter uns - überall waren sie. Wir waren von Delfinen umzingelt. Vor laueter Aufregung habe ich fast das Atmen vergessen. Ah ja stimmt! Durch den Mund. Wie wild schwammen wir umher. Immer auf der Suche nach den Delfinen. Hier handelt es sich übrigens um sogennante Dusky Dolphins. Sie sind bekannt für ihre spierische Art. Nach ein paar Minuten war das Meer wieder ruhig, nur wir 17 Schwimmer waren zu sehen. Fraglich schauten wir umher. Es waren keine Delfinen mehr zu sehen. ‚Tüüt’! Das Horn erklang, das heisst für uns wieder zurück aufs Boot und die Delfinen erneut aufsuchen. Bereits nach dem ersten Schwimmgang sah man in allen Gesichter die Freude und Euphorie an. Aufgeregt fragte ich Remo nach den ersten Bildern und Video. Jap. Er war auch aufgeregt. Sogar so aufgeregt, dass er vergessen hatte die GoPro zu starten… 🫣 Zum Glück hatten wir nicht nur ein Schwimmgang😮‍💨😅Wir konnten es kaum erwarten wieder ins Wasser zu gehen. Angst vor dem offenen Meer? War wie weggeblasen. Es dauerte nicht lange, da sprangen die Delfinen wieder neben uns aus dem Wasser. Wir warteten im hinteren Teil nur noch aufs laute Hupen bis wir wieder ins Wasser dürfen. Beim zweiten Stop machten wir bei einer, für die Delfinen, sehr Nahrhaften Region halt. Hier schwammen nicht nur die Delfinen um uns, auch extrem viel (wir vermuten) Krill. Alle Schwimmer waren bereit. Man konnte fast meinen, wir sind kurz vor dem Start eines Wettschwimmens, so angespannt wie wir aufs ‚Go’ warteten. Boot stoppte, Horn ertönte, wir schwaderten los. Ich rief Remo noch zu, er soll seine Kamera auch starten. Kaum waren wir im Wasser, wurden wir erneut von den Delfinen umzingelt. Wieder konnten wir uns kaum satt sehen. Manchmal waren die Delfinen zum Anfassen nah, manchmal schwammen sie direkt auf einen zu, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten und manchmal konnten wir sogar mit ihnen etwas herumalbern, indem wir mit ihnen um die Wette im Kreis schwammen. Auch unter Wasser zu singen soll helfen die Delfinen anzulocken. Somit trällerten 17 Schwimmer irgendeine Melodie in den Schnorchel.

    Das ganze wiederholte sich noch 3 weitere Mal. Bei jedem Schnorchelgang konnten wir die Begegnung mit Delfinen aufs Neue erfahren. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Die Tiere sind zwar wild, doch kamen sie einem so nah.

    Nach dem letzten Tauchgang konnten wir uns auf dem Boot mit heissem Wasser abspritzen und die Neoprenanzüge ausziehen. Die Erlebnisse wurden unter den Schwimmern rege ausgetauscht. Die lachenden Gesichter zeigten, dass es ein gelungener Anlass war. Ein Moment fürs Leben. Beim Zurückfahren schwammen die Delfinen wieder ums Boot. Manche zeigten ihre verspielte Art mit akrobatischen Luftsprünge, andere machten ein Wettschwimmen mit uns. Wie konnten ein letztes Mal den Moment mit Videos und Fotos festhalten. Für die letzten paar Kilometer mussten wir uns im Boot wieder hinsetzen. Remo und ich schauten uns gemeinsam unsere Videos und Fotos an. Er hatte den Start-Knopf zum Glück doch noch gefunden😄

    Um 08.30 Uhr waren wir zurück beim ursprünglichen Treffpunkt. Wir hatten bereits so viel erlebt und dennoch startete der Tag erst. Nach einem leckeren Frühstück (Smashed Avocado-Poached Eggs, -Sundried Tomato Sauce-Feta Toast) inkl. Kaffee, schauten wir uns noch etwas im Gift Shop um und kauften das eine oder andere Erinnerungsstück. Die Erinnerungen vom Morgen waren bei uns zwei immer wieder Gesprächsthema an diesem Tag, sozusagen komplett geflasht von dem Erlebten.

    Die restliche Zeit an diesem Tag verbrachten wir in Kaikōura selber, besuchten diverse Souvenierläden, kauften uns T-Shirts und schlenderten an der Meerespromenade entlang. Auch einen Besuch im Fyffe House, ein letztes Überbleibsel eines alten Fischerhauses der Walvergangenheit von Kaikōura aus 1840, liessen wir uns nicht entgehen. Das Fyffe House wurde ursprünglich sogar auf einem Fundament aus Walknochen gebaut. Den Abend liessen wir mit unseren Freunden aus der Schweiz in einem Restaurant ausklingen. Unsere Erlebnisse wurden bei leckerem Essen noch rege diskutiert. Heute durften wir etwas unglaublich schönes erleben, was wir bestimmt nie nie mehr vergessen werden!❤️
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  • Marlborough Sounds

    7–8 февр. 2024, Новая Зеландия ⋅ ☀️ 27 °C

    Auch am Tag nach diesem unglaublich tollen Erlebnis waren die Delfinen noch oft unser Gesprächsthema. Unsere Reise ging aber weiter, eine andere im vorausgebuchte Aktivität stand auf dem Programm. Somit hiess es für uns bereits am Vorabend Abschied nehmen von unseren Schweizer Freunden und Kaikōura hinter uns zu lassen. Unsere Reise führt uns auf dem selben Weg zurück nach Picton. Erneut fuhren wir der impossanten und malerischen Küstenstrasse entlang. Rechts von uns das Meer, links die Berge und die Eisenbahnschiene. Hier gibt es tatsächlich auch Personenzüge. Dieser hier fährt von Picton via Kaikōura nach Christchurch. Der erste Stop war unser Frühstückshalt. Wir hatten beide extra keinen Zmorge gegessen, denn wir wussten bereits wo wir diesen zu uns nehmen wollen. In einer vor Monaten geschauten Dokumentation über Neuseeland brachten sie den ‘Nin’s Bin’, ein kleines blau-weisses Kabäuschen direkt am State Highway 1. Im Nin’s Bin kann man täglich frischen Crayfish (Flusskrebs) kaufen und auch direkt vor Ort essen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir hielten auf dem Parkplatz vor dem kleinen Häuschen an und schauten uns das ganze näher an. Beim Eintretten wurden wir sehr freundlich von der Dame hinter der Theke begrüsst. Neben der Auswahl von verschieden grossen Krebse, konnte man auch Fish and Chips oder Muscheln wählen. Wir entschieden uns für den grössten Flusskrebs an einer Knoblauchbutter mit Zitronensaft. Wir erhielten die Bestellnummer 1. Sobald sie unsere Nummer ruft, ist der Krebs fertig. Wir setzten uns an einer der Picknick Tische und genossen das herrliche Wetter und die Aussicht aufs Meer. Die Wartezeit beschränkte sich auf wenige Minuten und schon wurde die Nummer 1 ausgerufen. Genüsslich verspeisten wir den Flusskrebs. Ohne Krebszange waren die Beine eine etwas kniffligere Angelegenheit, aber der grösste Teil war von der Schale einfach zu lösen. Man gönnt sich ja nicht jeden Tag eine solche Delikatesse. Den nächsten Stop legten wir unweit vom Nin’s Bin, etwas weiter nördlich bei den Robben ein. Man könnte Stunden dastehen und den Seelöwen zusehen, besonders die jungen haben es uns angetan. Manche jagten etwas erfolglos die Möwen auf den Klippen, andere lagen auf dem Rücken und aalten sich in der Sonne. Mega süss!

    Nach diesem fantastischen Frühstück setzten wir unsere Fahrt fort. Nach dem Verlassen der Küste tauchten wir wieder in die Wüstenlandschaft ein. Das Braun/Beige Gras, welches die Landschaft bedeckt, lässt die Hügel als Dünen erscheinen. Die einzel verteilten Rebfelder erscheinen markant als Farbtupfer in dieser eher eintöniger, aber sehr spezieller und schönen Landschaft. Diese Art Landschaft zierrt sich von der Ortschaft Ward bis nach Blenheim. Nach Blenheim wurde es wieder grüner. Hier hätten wir den schnelleren Weg auf dem SH 6 bis nach Havelock nehmen können, da wir aber Zeit hatten, entschieden wir uns für einen 1-Stündigen Umweg. Wir fuhren auf dem SH 1 bis nach Picton weiter, hier drehten wir links weg und fuhren den Queen Charlotte Drive bis nach Havelock.

    Der Queen Charlotte Drive ist einer der malerischsten Küstenstrassen in Neuseeland. Die knapp 40km lange Strasse windet sich den Hügeln entlang. Rechts von uns bot uns die Route eine traumhafte Aussicht auf die Buchten und Fjorde von Marlborough Sounds, links türmte sich der Dschungel auf. Man konnte gefühlt alle paar Meter einen Stop einlegen und die Aussicht geniessen. Uns wurde ein wunderbsres Panorama geboten. Bei einer Tafel mit dem Hinweis auf einen landschaftlichen Ausblick hielten wir an und gingen ein Stück zum Aussichtspunkt. Diese Sicht übertraf beinahe alles, was wir auf dieser Route gesehen hatten. Hellblause Meer umgeben von kleinen Inseln und traumhafte Buchten. Der Umweg über den Queen Charlotte Drive hatte sich mehr als nur gelohnt, im Gegenteil; wir wurden belohnt.

    In Havelock bogen wir wieder auf die SH6 ab und fuhren weiter bis nach Nelson. In Nelson legten wir aber nur einen Halt ein, um noch etwas fürs Abendessen und die nächsten 3 Tage einzukaufen. In den kommenden 3 Tagen werden wir einen Teil auf dem Abel Tasman Track laufen. Da wir keinen Kocher dabei haben, beschränkt sich unsere Nahrung auf Wasser, Elektrolythegetränke, Brot, Dosenfutter und Müsliriegel. Die Unterkünfte werden einfache Hütten ohne Kochgelegenheiten und Trinkwasser sein.

    Von Nelson aus war es noch eine gute Stunde bis zu unserem Camping nahe dem Start des Abel Tasman Tracks in Marahau. Hier blieben wir für eine Nacht bevor wir unseren heimeligen Camper gegen Massenschläge und Wanderwege eintauschen.
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  • Abel Tasman Nationalpark

    8–10 февр. 2024, Новая Зеландия ⋅ ☁️ 23 °C

    Ausnahmsweise beginnt unsere 3 tägige Reise durch Neuseelands meist beschäftigter Nationalpark nicht extrem früh am Morgen. Der Treffpunkt fürs Wassertaxi ist nur wenige Autominuten neben dem Camping. Um 07:00 Uhr stehen wir auf, packen die letzten Sachen in unsere Rucksäcke, und nach einem leckeren Instant-Kaffee, einem Müsli für Martina und einem Sandwich vom Vortag für mich gehts los. Am Treffpunkt stehen 6 oder 7 Boote bereit. Das spannende daran, die Boote sind auf Anhängern. Einige Personen sassen schon in den Booten, wir wurden auch nach einigen Minuten aufgerufen. Unser Aqua-Taxi-Dude hat knapp schulterlange Haare, die etwa gleich dunkel wie seine Sonnenbrille sind. Das Boot hatte für ca. 20 - 25 Personen Platz. Wir sitzen zu dritt und lange bleibt dies auch so. Gemütlich ziehen wir uns die Schwimmwesten an und kommen mit dem pensionierten Schweden neben uns ins Gespräch. Er erzählte uns, dass er vor 42 Jahren bereits einmal auf der Insel war. Damals sei alles anders gewesen, und doch sei vieles noch gleich. Kurz darauf stiegen noch weitere 4 Personen ins Boot. Unser Aqua-Taxi-Dude meinte, es sollen alle die Schwimmweste anziehen, die weiteren Sicherheitshinweise stünden auf einem Zettel am Sitz vor uns. Er würde dann später noch etwas sagen. Kaum beendete er seinen Satz, fuhren wir auf dem Boot, welches auf dem Anhänger von einem Traktor gezogen wurde, los. Spätestens jetzt macht das Wort Schifffahrt Sinn.
    Kaum eingewässert starteten die Motoren. Wir fuhren zuerst noch etwas südlicher, um weitere Passagiere aufzuladen. Das Boot fuhr nahe an den Strand, unser Dude setzte die Anker und legte den Mini-Steg, der hinten am Taxi war, in Richtung Strand aus. Das Taxi war jetzt voll. Nochmals die Instruktionen und los gings. Erster Halt, Split Apple Rock. Gemäss unserem Fahrer der zweit meist fotografierte Stein der Welt, direkt nach dem Uluru in Australien. Er sei der Meinung, der Stein sehe einem betrunkenen Pacman ähnlicher als einem Apfel. Nach dem Touri-Foto-Stopp fuhren wir eine Bucht nach der anderen an, immer Richtung unseres Startpunktes, Awaroa Bay. An den jetzt angefahrenen Buchten konnte er den Steg nicht mehr ausfahren, da das Wasser zu seicht war. An gewissen Stellen Verschiebt sich der Meeresrand um 900 Meter bei Ebbe und Flut. Neunhundert Meter! Nach knapp einer Stunde waren wir an der Reihe. Mit stark reduziertem Tempo fuhren wir Rückwärts Richtung Strand. Der Anker am Bug wurde ins Wasser gelassen, das Schnellboot driftete langsam weiter Richtung Ufer. Der flinke Taxi-Dude hüpfte nach hinten, sprang vom Boot und lief im kniehohen Wasser Richtung Strand. Er zog das Boot noch ein oder zwei Meter weiter zu sich, dann legte er den Heck-Anker in den Sand. Wir durften aussteigen. Schuhe aus, Rucksack auf und los. Martinas Rucksack wurde vom Dude an den Strand getragen, ich durfte meinen selber mitnehmen.
    Bevor wir losmarschierten wollte ich meinen Wassersack kontrollieren. Beim Tongariro-Crossing verlor ich viel Wasser, respektive mein Wassersack. Die defekte Stelle konnte ich nicht genau lokalisieren, daher packte ich fast den ganzen Sack in einen zusätzlichen Beutel. Dieser wurde Semiprofessionell mit Klebeband festgemacht. Jetzt war der Rucksack wieder nass. Während Martina ihre Blase leerte, kontrollierte ich meinen Beutel. Das Provisorium war dicht, das Wasser kam zwar aus dem zusätzlichen Beutel, lief jedoch nur aus, weil ich diesen oben nicht komplett geschlossen hatte. Alles Safe, wir können loslaufen. Noch ein letzter Kaffee, besonders hart für Martina, da die beiden Dosenkaffees, welche Sie mitnehmen wollte, in der Kühlbox im Büssli blieben.
    Die ersten Meter waren voller Euphorie. Was würde uns alles erwarten? Werden wir endlich einen Kiwi sehen? Also den Vogel, denn Früchte und Menschen sahen wir genügend.
    Der erste Teil war eher kurz, nur 8.2 km zur Bark Bay Hütte. Gut für uns, war es doch schon 11:20 Uhr und gemäss Tafel noch knapp 3 Stunden zu laufen.
    Wir hatten gehört, dass es ab 14:00 Uhr sein kann, dass man in den Hütten keinen Platz mehr nebeneinander findet. Dies wollten wir natürlich um jeden Preis verhindern.
    Daher los. Knapp eine Stunde später knurrte der Magen. Es gab den Käse-Pesto Dip mit Brot. Super lecker, diese Kombination aus Weichkäse mit Basilikum Pesto. Das luftige Brötchen passte hervorragend dazu. Frisch gestärkt nahmen wir den Rest in Angriff. Die Landschaft war unglaublich. Wie schon so oft erwähnt, waren die Wege ganz klar zu erkennen. Die Vegetation ein Mix aus Europäischem Wald und Dschungel gepaart mit Palmen am Meer. Eine einzigartige Kombination. Zu unserem Glück liefen uns sehr viele Wanderer entgegen. Die meisten wandern von Süden in Richtung Norden, was uns sehr entgegen kam. Nach Total 2h und 45 Minuten kamen wir an der ersten Hütte an. Als erstes legten wir unsere schweren Rucksäcke nieder. Zu unserem Glück war ein komplettes Zimmer mit 14 Betten, 7 unten und 7 oben, noch frei. Das zweite vorhandene Zimmer war schon gut besetzt. Wir legten unsere Schlafsäcke im freien Zimmer aus und zogen unsere Badekleider an. Fürs schwimmen wars uns beiden etwas zu frisch, aber da gerade Ebbe war, konnte man sehr weit hinaus laufen. Während dem laufen im seichten Wasser begegneten wir einem Stachelrochen, den wir wahrscheinlich beim Abendbrot störten. Die Ebbe und Flut war an dieser Bucht so gigantisch, dass ich am Nachmittag noch ein Bild im Meer an der selben Stelle machte, wo wir am Morgen noch Leute ausgeladen hatten.
    Unser Abendbrot war nicht aus dem Meer, jedoch gut verschlossen in Stahldosen zubereitet. Ich hatte mit meinem BBQ Chicken etwas mehr Glück als Martina mit ihrem Chicken Teriaki. Obwohl wir uns beide wie Katzen vorkamen, mundete mein BBQ uns beiden doch eher. Da wir ja bewusst auf einen Gaskocher verzichteten, blieb uns ja nicht viel anderes übrig. Die Hütten haben gerade noch Strom fürs Licht und fliessend Wasser bei den Toiletten und in der Abwaschinsel. Jegliches Wasser muss abgekocht werden, Küchen findet man jedoch in den Hütten keine.
    Den pensionierten Schweden hatten wir übrigens auch wieder getroffen und wir hörten eine Geschichte nach der anderen. Sein Znacht bestand aus Toastbrot und Käsescheibe.
    Nach dem Essen zeigte sich der Sternenhimmel inklusive Milchstrasse in ihrer vollen Schönheit. Nicht einmal auf dem Susten, bei Leermond und um 2 Uhr morgens, habe ich den Sternenhimmel so klar und deutlich gesehen. Unvorstellbar und leider mit unseren Handys nicht abbildbar.
    Gleichzeitig mit dem Sternenhimmel kamen leider auch die Mücken, weshalb der Spass nur von kurzer Dauer war. Egal, wir mussten uns eh erholen und hatten ein interessantes Stück vor uns.
    Um ca. 08:00 Uhr liefen wir ohne Kaffee, dafür mit frisch angemachtem Gatorade-Ersatz, los in Richtung Anchorage Bucht los. Das Frühstück bestand aus Brot mit Erdnussbutter.
    Die Route noch immer grandios. Führte sie uns an unzähligen Stränden und durch dichten Dschungel an die schrillsten Orte. Das einzig fiese an dieser Strecke war, dass man zwar auf Meereshöhe startet und endet, der weg dazwischen aber immer wieder hoch und runter geht. So machten wir am zweiten Tag total knapp 500 Höhenmeter, obwohl wir ständig am Meer entlang liefen. Diese Strecke hat eine besondere Stelle, bei Torrent Bay. Ursprünglich hätte hier Nelson gebaut werden sollen, aufgrund der Hügeligen Landschaft wählte man jedoch einen anderen Standort. Einige hatten jedoch schon Land erworben und dieses bebaut. Als der Staat das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärte, wollte er die Ländereien zurückkaufen. Der Preis war aber derart tief, dass viele ihre Häuser behielten. Gemäss unserem Taxi-Dude seien einzelne Häuser um die 12 Millionen Wert. Der Wanderweg führt einen mitten durch das kleine Dorf. Echt speziell und eher fremd, läuft man ja schon einen ganzen tag durch beinahe unberührte Natur. Kurz vor der Anchorage Hut kann dann der Weg bei Ebbe abgekürzt werden. Leider war an diesem Tag Ebbe erst am späten Nachmittag. So machten wir den stündigen Umweg. Dies hatte den Vorteil, dass wir näher an Kleopatras Pool waren. So nennen sie hier die eine Bade Möglichkeit am Fluss. Und ja, das Wasser war kalt, ich hatte mindestens 10 Minuten bis ich drin war, Martina verzichtete. Ein junger Mann rutschte in einer Wasserrutsche, welche von der Natur so geformt wurde. Dies war für mich genügend Motivation es ihm nachzutun. Was für ein Spass! Kurze Zeit später wollte ich mich wieder umziehen, denn mit nassen Hosen läuft es sich nicht so gut. Doch meine Wanderhose war nicht mehr auffindbar. Echt jetzt? Hat mir jemand meine Wanderhose geklaut? Mit Portemonnaie und Handy drin? Was soll ich jetzt tun?
    Plötzlich hörte ich es rascheln neben mir. Ein Weka versuchte gerade, mit meiner Hose im Schnabel, im Wald zu verschwinden. Davor hatten sie uns noch auf Plakaten gewarnt. Wekas sind nichtfliegende Vögel, die alles klauen was sie in den Schnabel bekommen. Diese frechen Dinger! Schon ihr Blick ist verdächtig. Egal, ich war happy, dass ich meine Hose wieder hatte. Der ertappte Dieb wühlte mit seinem Schnabel noch verzweifelt im Laubhaufen umher, wo er die Hose fallen lies, als ich ihn ertappte. Das Brot in meinem Rucksack hatte er auch noch probiert, der freche Hagel!
    Doch alles war noch da, weiter gings. Da wir ja nicht übers Meer laufen konnten, durften wir nochmals 104 Höhenmeter abspulen, bevor wir bei der zweiten Hütte ankamen.
    Und wieder hatten wir Glück, ein ganzes Zimmer noch frei. Diesmal waren es etwa 5 Zimmer mit jeweils 4 Kajüten-Betten. Wir entschieden uns für das Bett im Ecken, Martina legte ihren Schlafsack unten hin, ich auf das obere Bett.
    Danach gabs Zmittag. Hmm, fein, leckerer Lachs. Wäre er nicht auch aus der Dose. Nichts gegen Dosenlachs, aber.... Ich finde wirklich keine lobenden Worte, das Mittagessen war nicht gut. Wir teilten uns noch einen Energy-Riegel und spülten den Fisch mit Wasser runter.
    Danach gings ans Meer, diesmal waren wir eher am Sonnenbaden als im Wasser. Auch hier wieder, grandiose Strände mit so klarem Wasser wie wir es selten gesehen haben.
    Irgendwann gegen Abend kam dann der Moment, wir mussten uns an die letzte Dose wagen. Es war Mayo-Chicken angeschrieben, das Bild sah schon mal lecker aus. Aber auch das Lachsbild sah täuschend gut aus. Etwas vorsichtig aber trotzdem hungrig testeten wir das Hühnchen aus der Dose. Und siehe da, es war geniessbar. Ich würde mich sogar fast schon zu einem lecker hinreissen lassen, Martina fands ok. Mit je einem halben Energy-Riegel waren wir dann auch satt. Die Tutti-Frutti Mischung half bestimmt auch mit.
    Egal, der Sternenhimmel war wieder zu sehen. Geduscht mit Anti-Mückenspray setzten wir uns am Strand auf einen angeschwemmten Baumstamm und studierten die fremden Sterne. Mit Hilfe von Apps erfuhren wir dann, dass der helle Stern nicht der Polarstern ist, sondern Merkur. Eigentlich wollten wir uns gar nicht schlafen legen, da wir aber den Sonnenaufgang am nächsten Tag in einer anderen Bucht sehen wollten, mussten wir.
    Nach einer kurzen Nacht liefen wir um ca. 6:20 Uhr früh los. Den Sonnenaufgang um 06:40 in der Te Pukatea Bucht wollten wir auf keinen Fall verpassen. Glücklicherweise ist diese nur wenige Minuten von der Hütte entfernt. Wir waren tatsächlich die einzigen am Strand. Obwohl gleich nebenan ein Zeltplatz war, wollte niemand ausser uns beiden den Sonnenaufgang am Strand bestaunen. Tolles Erlebnis!
    Das letzte Brot mit Erdnussbutter schmeckte gleich noch ein wenig besser mit den ersten Sonnenstrahlen im Gesicht. Weiter gings, wir hatten noch 17 Kilometer vor uns.
    Und die Landschaft war wieder gigantisch. Es fällt mir schwer, die passenden Worte zu finden. Nicht nur die für die Augen war es grandios, auch die vielen Vögel waren wunderbar anzuhören. Einige klangen wie die Laserpistolen aus Starwars, gemischt mit R2D2 und anderen komischen Geräuschen. Echt speziell und einzigartig. Und die Zikaden erst. Das lauteste Insekt der Welt, zu tausende um einen herum. Es klingt teilweise so, als würde man an einem Fussballfeld voller Schiedsrichter vorbeilaufen, wo alle gleichzeitig pfeifen. Und trotzdem fehlte es irgendwie, wenn es durch Vogelgezwitscher ersetzt wurde.
    Etwas mehr als 48 Stunden nach Start, 12 Stunden Wanderzeit, 42 Kilometer und 1200 Höhenmeter später erreichen wir gegen Mittag den Campervan in Marahau.
    Was für eine Wanderung!
    Jetzt wollen wir nur noch eines, einen saftigen Burger mit Pommes. Den gönnen wir uns im nahegelegenen Café, bevor wir dann überglücklich weiterfahren.
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  • Nelson - der erste Adrenalinkick

    10–12 февр. 2024, Новая Зеландия ⋅ ☀️ 21 °C

    Das wohltuende Mittagessen linderte meine Fussschmerzen deutlich, die lange Wanderung hatte bei mir doch die eine oder andere Blessur hinterlassen. Ich mag eher kurze, intensive Wanderungen, dennoch hatte sich diese mehr als nur gelohnt. Mit unserem wiedergewonnenen Van fuhren wir der Küste entlang zurück in die Zivilisation. Mein 2-tägiger Kaffeeentzug musste gestillt werden. Wir machten unterwegs, etwas südlich von Kaiteriteri, in Motueka einen kurzen Kaffeestop bevor unsere Fahrt nach Nelson weiter ging. Remo wollte unbedingt den Coastal Highway an der Ruby Bay zwischen Mapua und dem Abel Tasman fahren, hatte die Abzweigung aber irgendwie verpasst und ich habe nicht geschaut. Somit ging es auf direktem Weg nach Nelson.

    In Nelson auf dem Camping angekommen, brachten wir erst einmal unsere fahrende Wohnung und die Kleider auf Vordermann. Eine kleine Putzaktion im Van und bei unseren Kleider brachte wieder etwas Glanz und Sauberkeit in unser Leben. Wir selber suchten nach der Ankuft auf dem Camping die Nasszellen auf, um eine lange, warme Dusche zu nehmen. Beim Warten auf die Wäsche nutzen wir die Zeit das Programm für die nächsten zwei Tage in Nelson zu gestalten und ein verdientes Bier zu trinken. Tripadvisor gab uns den Tipp im Nahegelegenen Adventurpark die Skywire auszuprobieren. Der erste Adrenalinkick wurde gleich für den nächsten Tag gebucht. Nach dem Trocknen und Zusammenlegen unserer Wäsche, machten wir uns zu Fuss in das 2km entfernte Stadtcenter auf. Die Suche nach einem geeigneten Restaurant für das Abendessen hielten wir kurz, das erst Beste wurde genommen und wieder einmal zeigte sich unsere glückliches Händchen. Im pub-style eingerichteten Lone Star hatten wir ein herrvorragendes Abendessen genossen. Nach dem Essen zog es uns in eine nahgelegene Bar, von aussen eine Kirche, innendrin eine Bar. Was fancy klingt, entpuppte sich als eine eher interessante Location, ähnlich dem Frau Gerold‘s Garten. Für ein Bier reichte es trotzdem. Ein Uber brachte uns zum Camping zurück.

    Der nächste Tag begann ruhig. Ausgeschlafen assen wir gemütlich unser Frühstück und machten uns um 10.30 Uhr zum ersten Programmpunkt des heutigen Tages auf. Der Founders Heritage Park. Eigentlich sah ich im Reiseführer nur ein Bild mit einer malerischen Kirche und einer Windmühle im Hintergrund und wollte das unbedingt anschauen gehen. Das Bild entpuppte sich als ein Teil eines super coolen Freilichtmuseums. Die Zeit war etwas knapp, da wir nach 1.5h weiter mussten, dennoch besuchten wir den Founder Heritage Park. Der Park ist ein Dorf wie aus dem Bilderbuch, umgeben von Gebäuden aus der damaligen Zeit und Gärten, die von Menschen gepflegt und gehegt wurden, die eindeutig einen grünen Daumen verdient haben. Es ist nicht nur ein Spaziergang, sondern eine Reise durch die Zeit, mit Schautafeln, die das reiche Erbe von Nelson beleuchten, mit Geschichten über lokale Legenden. Um 12.00 Uhr wäre noch einen Rundkurs mit einer Lokomotive möglich gewesen, aufgrund zeitlichen Aspekten liessen wir die Fahrt aus. Für Remo kein schmerzhaftes Entgehen, da es sich nicht um eine Dampf-Lok handelte.

    Um halb 1 ging es für uns weiter zum Cable Bay Adventure Park. Der Park liegt etwas nördlich, ca. 25 Minuten Autofahrt von Nelson entfernt. Dort angekommen, meldeten wir uns beim Check in. Die Dame fragte mich nach dem Reservationsnamen. Im Kopf war ich felsenfest davon überzeugt, sie braucht die Buchungsnummer. Ich nahm also mein Handy in die Hand und suchte im Bestätigungsmail die Nummer. Bevor ich sie hatte, nannte Remo meinen Namen. Ah ja, sie hat nach dem Namen gefragt. Die Dame hinter der Theke schaute mich etwas verwirrt an. Remo schaute mich verwirrt an. Ich war verwirrt. Oder wohl eher aufgeregt.🙄😅 Die Dame bestätigte die Buchung und zeigte auf die Tablets nebenan. Wir sollen uns manuell einchecken und die Fragen zu unserer körperlicher Verfassung beantworten. Ausserdem mussten wir die Kontaktperson im Falle eines Todesfalles angeben. Ok… etwas mulmig wurde mir dabei schon. Pünktlich um 13.00 Uhr fuhr ein Kleinbus vor. Wir 2 und 8 andere stiegen ein. Die anderen 8 im Bus waren alles Neuseeländer. Zac, unser Guide, ist Kanadier und nach Neuseeland ausgewandert, resp. er kam vor 8 Monaten hier runter, auf der Suche nach weniger Menschen und leeren Pisten und verliess das Land nicht mehr. Auf dem Weg zum Skywire fuhren wir eine enge, steinige und kurvige Strasse hoch. Neben uns tauchten immer wieder Down-Hill Fahrer auf. In wenigen Wochen startet hier anscheinen ein Rennen. Zac erzählte uns einige interessante Dinge aus der Flora und Fauna Welt. Im 400 Hektar grossen Park hat es Bäume, die über 2000 Jahre alt sind. 2000!! Das war weit vor den ersten Siedler in Neuseeland. Oben angekommen, stiegen wir aus und liefen um ein Holzhaus herum. Die Aussicht war grandios. Wieder wurde uns ein grossartiges Panorama geboten. Vorsichtig machen wir uns auf, diese Skywire etwas näher zu begutachten. Es handelt sich hier um eine Art Sessellift. Es konnten immer 4 Personen Platz nehmen und sich mit Gurten über Schulter und Bauch sichern. Vor der Fahrt wird jeder gewogen. Vermutlich aus Sicherheitsgründen und Gewichtsverteilung. Die ersten 4 Personen machten sich bereit. Zac instruierte sie, schaute nach den Gurten und öffnete das Gitter vor der Schaukel. Hinter der Schaukel löste er die Befestigung und drückte auf Start. Los ging die erste Fahrt. Wir schauten alle gebannt zu. Ohje, das ging ziemlich fix runter. Das coole an der Fahrt war, dass alles einmal vorwärts und rückwärts verläuft. Die 2. Fahrt verlief dann mit uns und einem neuseeländischen Paar. 3,2,1 und los! Zuerst fuhr der Cable Car langsam, dan lösste sich die Bremse und wir fuhren mit voller Geschwindigkeit den Berg hinunter. Unter uns die Bäume, um uns eine wahsinns Ausblick. Mit knapp 90km/h erreichten wir eine angemessene Geschwindigkeit (Rekord Speed liegt hier bei 101km/h). Wir flitzten nun also das Tal hinunter und auf der anderen Seite wieder hoch. Als wir immer langsamer wurden, hackte sich unser Sessellift wieder ein und wir wurden auf der anderen Seite nach oben transportiert. Plötzlich stoppten wir. Nanu, und jetzt? Mit einem Ruck flitzte unser Lift rückwärts das Tal hinunter. Nicht mehr ganz so schnell, aber mit genau so viel Spass. Nach 10 Minuten Adrenalin hatten wir wieder festen Boden unter den Füssen. Spassfaktor gross! Nachdem alle mit dem Cable Car einmal quer über das Tal geflitzt waren, gab uns Zac noch eine kleinen Überblick der geografischen und geschichtlichen Eckpunkte des Ortes. Um 14.30 Uhr waren wir zurück beim Parkplatz. Im Parkeigenen Restaurant nahmen wir noch einen kleinen Snack zu uns und fuhren weiter Richtung Cable Bay.

    Dank unserem Schaukel-Guide wissen wir, wesshalb die Bucht Cable Bay genannt wird. 1876 wurde die erste internationale telegraphische Verbindung zwischen Australien (Sydney) und Neuseeland gelegt. Innerhalb 12 Tage und 2’100km wurde das ganze fertig erbaut. Ein Denkmal an der Bucht sorgt für die Erinnerung des historischen Durchbruches. Auf dem Rückweg schauten wir uns eine weitere Sehenswürdigkeit von Nelson an. Das Centre of New Zealand. Auf dem Berg geschmückt mit einer Nadel. Ursprünglich wurde dieser Punkt zu Vermessungszwecken gebraucht. Die Ausssicht soll über Nelson und Tasman Bay fantastisch sein. Wir wollten uns das nicht entgehen lassen. Zuerst musste uns aber ein ausgebüxtes Schaf noch die Strasse frei machen. Das Schaf wusste nicht so recht, was ihn da verfolgt. Hektisch umherrenend mit ängstlichen Blicken zurück versuchte es das Loch im Zaun zu finden. Das Schaf bog in eine Nebenstrasse ab, wir fuhren geradeaus weiter.

    Den Van stellten wir am Fusse des Hügels ab und machten uns am späten Nachmittag auf den Weg die 20-Minütige steile Strasse hoch zu spazieren. Oben angekommen bot uns der Punkt eine 360 Grad Aussicht über Nelson und den Nationalpark. Den vollgepackten Tag liessen wir bei einem selbstgekochten Essen in Begleitung mit einem der gekauften Weine aus Hawk‘s Bay ausklingen.
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  • Pancakes aus Steinen & traumhafte Küste

    12 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 16 °C

    Jetzt sind wir genau einen ganzen Monat unterwegs, das heisst ca. Halbzeit. Nach 2 Tage Nelson und etwas mehr easy-going nach unserem Great Walk im Tasman National Park, hiess es von Nelson Abschied nehmen und unseren Roadtrip fortsetzen. Aber! Als bekennenden Herr der Ringe Fan verlässt man Nelson nicht ohne einen Besuch beim Jens Hansen Juwelier, dem Ringmacher. Dem Juwelier ist seine Bekanntheit wohl sehr bewusst, nicht umsonst kann man günstigere Kopien des Einen Ringes inkl. Inschrift (Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden) kaufen. Der Eine Ring (auch Meisterring, Ring der Macht oder Isildurs Fluch genannt) wird im Film vom Dunklen Herrscher Sauron im zweiten Zeitalter heimlich in den Feuern des Schicksalsberges in Mordor geschmiedet. Remo verliess den Laden natürlich mit einem neuen Schmuckstück, ich ohne.

    Unsere Fahrt ging weiter an die Westküste der Südinsel. Die Strasse an die Westküste verlief durch 2 Nationalparks, zuerst durch den Nelson Lakes Nationalpark, dann den Victoria Forest Park, entlang dem Buller River. Malerische Strassen, unendliche Weite, angsteinflössende Schluchten und bilderbuchreife Ausblicke verkürzten die Fahrtdauer. Die Nationalparks in Neuseeland sind traumhaft. An den Maruia Falls legten wir den ersten kurzen Stop ein. Nach einem kurzen Spaziergang runter zum Wasserfall und genossenen Minuten fuhren wir weiter zur Buller Gorge Swing Bridge. Die Buller Swing Bridge ist eine 110 Meter lange Hängebrücke 17 Meter über dem reissenden Buller River. Hier könnte man neben JetBoat fahren eine Zipline Flug im Tandem, als Superman oder alleine sitzend über den River machen. Wir beliessen es beim Spaziergang im Park. Um den Eintrittspreis möglichst voll auszunutzen erweiterten wir den Rundgang um etwa weitere 40 Minuten für die Besichtigung eines uralten Baumes. Interessant an diesem Park war es anzuschauen, wie massiv sich die Höhe von Land und Fluss nach dem Erdbeben 1929 verschoben hat. Es waren sage und schreibe 4.5 Meter!

    Das Knurren unseren Mägen deutete auf eine baldige Mittagspause hin. Wir setzten uns wieder in den Van und fuhren zum nächsten Picknick-Platz. Das herrlich warme und sonnige Wetter und der Platz mit Sicht auf den Fluss lud uns förmlich ein, hier zu essen. Was idyllisch klingt, war mit den ganzen Insekten eher mässig geniessbar. Meistens waren es aber nur dicke Hummel, die etwas Nähe suchten.

    Wir fuhren am Buller River weiter entlang bis zur Abzweigung der SH6 mit der SH67, welche nördlich nach Westport führte. Westport ist eine Stadt, welche bereits 2 mal verschoben wurde. Zu viele Mal wurde sie wegen dem leicht zu Überschwemmung neigenden Buller Rivers unter Wasssr gesetzt, jetzt droht gar eine 3. Verschiebung. Unser Weg führte aber auf der SH6 weiter via Charleston an die Westküste durch den Paparoa National Park runter nach Hokitika. Folgender Fahrt- Abschnitt ist kaum in Worte zu fassen. Ich habe noch nie eine solche wunderschöne, impossante, eindrückliche, gigantische Küste gesehen. Ich denke, Remo ging es ähnlich wie mir. Für meinen Geschmack kann selbst der Highway #1 in Kalifornien dem hier kaum das Wasser reichen. Und der ist schon mega! Die Strasse schlängelt sich den Bergen entlang, führt durch Dschungelalleen entlang des Tasmanischen Meeres. Mächtige Buchten sorgten für überwältigende Anblicke. Manchmal hatte man das Gefühl vor einer riesigen Leinwand zu stehen, dermassen unreal kam einem die Aussicht teilweise vor. Unzählige sich lohnende Fotostops zogen die Fahrt in die Länge, uns war es egal, wir hatten Zeit, Zeit es zu geniessen.

    Die Fahrt an der Westküste entlang dauerte ca. 1.5h (ohne Halt 40 Minuten) bis zu unserem heutigen letzten eingeplanten Stop. Die Pancake Rocks. Den Namen erhielten sie, weil sie durch die verschiedenen Schichten aussehen, als wären Pancakes aufeinander gestappelt worden. Die Felsen entstanden vor rund 30 Mio. Jahren durch Meer-Ablagerungen. Hier sah man deutlich, welche enorme Wucht des Wasser hat. Bei Ebbe spritzt das Wasser noch nicht ganz so hoch, was sich bei Flut sicherlich ändert. Die Felspools waren kaum mit Wasser gefüllt, denoch liessen die Wellen das Wasser an den Felswände entlang hochpeitschen.
    Im örtlichen Souvenierladen kauften wir noch einen süssen Kiwi-Kaffeemug für mich und Wasserfeste Jasskarten für Remo.

    Eine gute Stunde weiter erreichten wir Hokitika. Hier hatten wir einen Camping vorab gebucht. Der Camping worb mit traumhaften Sonnenuntergängen UND einem Glowworm Dell. Grund genug da zu nächtigen. Das war aber noch nicht die einzige Überraschung an diesem Abend. Als wir uns beim Empfang meldeten und unseren Platz erhielten, erzählte uns die Dame des Campings, dass die Anlage hier vor einiger Zeit eine Psychiatrie war und nun als Hostel genutzt wird. Mh… okay. Creepy! Das mag ich :). Wir stellten den Camper auf der Wiese ab. Ich wollte mir diesen gruseligen Ort etwas genauer anschauen und bei Gelegenheit gleich ein Bild der Einrichtung machen. Ich betrat also das Haus und lief durch den Aufenthaltsraum. Hier standen Sofas und Bücherregale. Eine grosse Fensterfront mit Blick aufs Meer sorgte für einen tollen Ausblick. Im nächsten Raum erwartete mich doch etwas skurilles. Ein Krankenbett mit einer Puppe drin, welche verkabelt war… okay? Weiter vorne sass eine alte Dame mit einer älteren Dame und assen zusammen Abendessen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie auch zum Camping gehörten, oder doch noch Restbestand der Psychiatrie waren. Manchmal habe ich doch eine ausgedehnte Fantasie. Zurück beim Van bereitete ich alles fürs Abendessen vor. Man könnte meinen, wir vermissten den Dosenfrass, aber die Spaghetti in der Dose wollten wir nicht unversucht lassen und es ging schnell. Wir werden es aber beim einmaligen Versuch belassen. Nach dem Essen, einer warmen Dusche und einem romantischen Sonnenuntergang warteten wir im Camper auf die Dunkelheit. Diesen Glowworm Dell mussten wir uns schliesslich auch anschauen. Während ich in meinem Krimi weiter lass, wurde Remo sichtlich nervöser. Der am Vortag gebuchte Heliflug auf den Franz Josef Glacier wurde noch nicht bestätigt. Aufgrund des Wetters haben wir in Nelson entschieden, innert 2 Tage zum Gletscher zu fahren, damit wir den Flug machen können, denn auch diese Aktivität ist extrem wetterabhängig. Wir entschieden uns morgen trotzdem dahin zu fahren und vor Ort zu schauen.

    Um 22.00 Uhr machten wir uns auf den kurzen Fussmarsch zum Dell. Das Dell lag effektiv direkt unterhalb des Campings im Wald. Nach wenigen Minuten erreichten wir diesen mystischen Ort. Unzählige blaue Punkte klebten an den Wänden des Dells. Rundum leuchteten die Glühwürmchen, über uns funkelteten die Sterne. Wow! Gänsehautmoment. Der Anblick war unglaublich schön! Hat man sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnt, sieht man die kleinen leuchtenden Tierchen immer besser. Das Dell war wohl bekannt, wir teilten den Moment mit gefühlt 50 weiteren Besucher. Was das Dell aber genau war, konnten wir nicht sagen, es war stockdunkel. Um knapp nach halb 11 legten wir uns ins Bett. Wieder erlebten wir einen Tag, der voller unglaublich tollen Momente war. Neuseeland du bist grossartig❤️
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  • Franz Josef, wir kommen!

    13 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 14 °C

    Was für eine Nacht! Noch immer fasziniert und noch ein wenig verschlafen, fuhren wir um ca. 07:00 Uhr los. Das Ziel war der Franz Josef Gletscher. Ich hatte zwar noch keine Bestätigung bekommen, aber das wird schon klappen. Gegen 8 Uhr rief ich kurz an, um nachzufragen, ob alles klappt. Anscheinend war die Verbindung nicht gut, denn obwohl ich dem Herr antworte, fragt er noch 2x nach meinem Namen, denn legt er auf. Mein Blick aufs Telefon bestätigt meine Vermutung, kein Empfang. Das war irgendwie doof. Auf der einen Seite wollte ich nochmals anrufen, auf der anderen Seite glaubte ich fest daran, dass alles klappen würde, und ich weiterfahren muss, da wir sonst zu knapp am Treffpunkt ankommen würden. Gemäss Anbieter mussten wir mindestens 1h vor Abflug beim Center sein. Da wir genügend Reserve eingeplant hatten, versuchte ich es nach ca. 45 Minuten fahrt nochmals. Beim dritten Anlauf funktionierte die Verbindung dann endlich. Der freundliche Mann am Telefon sagte mir, dass er meine Buchung suchen muss. Die Frage, ob ich denn am Sonntag gebucht habe, bejahe ich. Er meint ganz ruhig, dass es ihm leid tue, die Flüge seien alle voll, sie kämen mit den Drittanbietern nicht nach. Wir sollen es vor Ort versuchen, manchmal wird noch etwas Platz frei. Falls zum Beispiel bestätigte Kunden nicht auftauchen. Ok, harte Kost aber trotzdem eine gute Chance auf einen Flug. Nichts wie los! Die Fahrt dauerte noch immer eine gefühlte Ewigkeit. Weitere 45 Minuten später erreichten wir den Treffpunkt, Franz Josef Glacier Guides. Das Wetter war grandios, klare Sicht auf den Gipfel. Die Dame am Schalter schaute sich meine Buchung an und meint, dass sie zwar den ganzen Tag schon ausgebucht seien, aber wir können auf eine Warteliste. Es seien schon welche drauf, die Wahrscheinlichkeit sei sehr klein, heute noch zu fliegen. Aber wir könnten auf den nächsten Tag buchen, es hätte noch Plätze.
    Ach wie doof. Ein Wechselbad der Gefühle, doch noch mehr Unsicherheit mochten weder Martina noch ich vertragen. Wir entschieden uns für die Variante B, fix auf Mittwoch morgen buchen.
    Um den angefangenen Tag noch optimal zu nutzen reservierten wir den Campingplatz. Der Self-Check in beim Orange Sheep Campervan Park war eine ganz neue Erfahrung für uns. Online nicht möglich, die Verfügbaren Plätze mit Strom standen auf einem A4 Blatt, wo sich jeder selbst für die gewünschte Anzahl Nächte eintragen konnte. In einem Zipp-Säckchen war der Check-In Zettel, den galt es auszufüllen. Dann den Betrag für die Anzahl Nächte mit dem Zettel ins Säckchen und dieses in einen Behälter werfen. Danach gabs Frühstück in einem Café ganz in der Nähe. Während dem Essen entschieden wir uns für eine kleine Wanderung etwas ausserhalb, damit wir von der hochgelobten Westküste noch etwas mehr sehen konnten.
    Der Okarito Trig Walk hat es uns angetan. Malerischer Küstenweg, am Strand entlang zurück, traumhafte Aussicht. Bei bombastischem Sonnenwetter fuhren wir also wieder los. Eine halbe Stunde später erreichen wir schon den halbleeren Parkplatz im kleinen unscheinbaren Dorf Okarito. Zu beginn des Weges bereits die nächste doofe Info, der Rückweg ist nur bei Ebbe möglich. Wir sind natürlich fast perfekt auf Flut angekommen. Egal, laufen wir den selben Weg zurück.
    Die Wanderung selbst war cool, der grösste Teil im Schatten, selten sah man zwischen den dichten Bäumen und Büschen das Meer. Ab und zu hörte man die Wellen. Was aber definitiv ständig hörbar war, waren wieder die Vögel und Zikaden, die ihr bestes gaben. Nach knapp einer Stunde erreichten wir das Meer, schauten uns noch etwas um und machten uns auf den Rückweg. Die Wellen waren definitiv zu gross, die Ebbe noch mehrere Stunden entfernt. Kurz nach dem Wendepunkt entdeckten wir noch eine Seilbrücke, die wir natürlich auch noch passieren mussten.
    Den selben Weg zurück, und bald waren wir wieder im Camping angelangt. Dort machten wir uns einen gemütliche Nachmittag, und assen leckere Nudeln mit Tomatensauce zum Abendessen. Dazu gabs einen der in Hastings gekauften Weine. Schmeckt übrigens auch aus Ikea-Gläsern super.
    Danach gings ab in die Heia, am Mittwoch müssen wir uns um 10:10 Uhr beim Check in melden.
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  • Es sollte noch nicht sein…

    14–15 февр. 2024, Новая Зеландия ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute starteten wir den 2. Anlauf für den Heli Hike. Die nette Dame von gestern hatte uns auf heute für den 10.30 Uhr Flug umgebucht, resp. neu gebucht, da wir gar nie eine Buchung hatten. Unser Wettercheck sagte zwar gestern noch eine durchzogene Vorhersage, die Dame meinte aber, es sehe gut aus - bis jetzt! Somit starteten wir gemütlich in den Tag. Wir standen kurz nach 8 auf, Wettercheck war noch einigermassen positiv, die Wolken schlichen doch schon sehr eng um den Berg herum. Es sah nicht danach aus, dass es besser wird, gar eher nach einer zähen weisser Decke. Remo meinte noch, von unsere Nachbarn gehört zu haben, dass ihr Flug am Morgen bereits gecancelt wurde. Nun ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt. Nach dem Frühstück machten wir uns bereit. Die Vorfreude steigerte sich allmälich zu einer grossen Aufregung. Endlich kanns los gehen! Da wir gleich vis à vis vom Visitor Center nächtigten, war es für uns ein kurzer Fussmarsch über die Strasse zum Check-in des Heli Hikes. Wir meldeten uns an. Die Dame am Infoschalter meinte, sie seien wegen des Wetters ca. 15 Minuten im Verzug, wir können hier aber problemlos warten, bis wir aufgerufen werden. Eine weitere Dame machte uns während des Wartens auf die Rückerstattungs-Regelung aufmerksam. Falls wir gar nicht gehen könnten, gibt es den vollen Betrag zurück. Alle bereits angemeldeten Gäste standen danach in eine Reihe vor einem Pult mit 3 Computer drauf und tippten irgendwas in die Tastatur. Müssen wir das auch machen? Uns hat sie aber nichts gesagt? Unsicherheit machte sich breit. Remo fragte nach. Oh ja, wir müssen uns noch manuell einchecken, meinte die Dame am Check-in Schalter. Gut hatte Remo noch nachgefragt. An dem soll es als letztes scheitern. Wir gesellten uns in die Schlange. Ein Pärchen vor uns (oder zumindest sie) freute sich wohl auch riesig, so wie sie rum zappelte und ihren Freund angrinste. Endlich waren wir an der Reihe. Fragen zur Gesundheit und Notfall-Kontaktdaten waren gefragt. Remo war soeben dabei seinen Notfallkontakt einzugeben, da kam einer der Guides in den Wartebereich und bat uns um Aufmerksamkeit. Wir wurden nervös. Wir waren noch gar nicht fertig mit den Eingaben. Geht es schon los? Der Guide war aber nicht da, um uns abzuholen, nein, er kam um die Tour zu canceln. Das Wetter wurde schlechter, die Flüge werden zu riskant, vor allem weil sie im Stande sein müssen, uns vom Gletscher auch wieder zur Base zurück zu bringen. Die Entäuschung war im Raum zu hören, Seufzer und traurige Gesichter zeigten den Frust. Aber Safety first. Kann man nichts machen. Unser Tagesprogramm muss also neu gestaltet werden. Einem anderen Paar ging es wohl gleich. Wir hörten ihnen zu, wie sie einer der Mitarbeiter vom Visitor Center um Tipps fragten. Ihnen wurde der Roberts Point Track empfohlen. Von da aus kann man den Franz Josef Gletscher aus der Ferne anschauen.

    Wir gingen zurück zum Van und bereiteten unsere Rucksäcke für die 5.5h Wanderung vor. Da wir erst noch gut gefrühstückt hatten, brauchten wir nicht viel für den Lunch einzupacken. Ein paar Power-Riegel sollten reichen. Wir fuhren mit dem Camper 10 Minuten zum Parkplatz des Tracks. Das Wetter wurde immer schlechter. Hoffnetlich sehen wir den Gletscher noch! Wir starteten um kurz nach 11.00 Uhr die Wanderung. Uns erwartete 565 Höhenmeter und 12.3km. Da es sich um keine Rundwanderung handelt, sondern wir den selben Weg wieder zurück mussten, wussten wir, was uns alles nach der Hälft erwarten wird.

    Der Weg verläuft anfangs durch eine Buschlandschaft bis zum Peters Pool, ein kleiner See, indem sich bei guter Sicht die Berge spiegeln (sollten). Danach geht es durch den Wald. Auf dem ganzen Weg gab es 4 Hängebrücken. Vor der erste zeigte ein Schild einen Warnhinweis, was bei zu grosser Belastung geschehen könnte. Alle weiteren Hängebrücken waren klar gekennzeichnet, was das maximum an Menschen auf der Brücken beträgt. Unweit nach der ersten Hängebrücke stand ein weiteres Schild. Es waren Zeitungsausschnitte von 3 Todesfällen auf diesem Track. Erstaunlich, wie die Neuseeländer die Menschen daran erinnert, was bei Unachtsamkeit oder falschen Ausrüstungen passieren könnte. Nach kurzem Angstmachen ging es weiter. Der Weg wurde steiler und steiniger. Zwischendurch verliefen immer wieder Baumwurzeln über den Pfad. Auch kurze Kletterpartien mussten gemeistert werden. Als wir bereits eine gute Stunde unterwegs waren, begann es zu nieseln. Mit den ganzen Wurzeln eine heikle Sache, nasse Wurzel sind eisglatt. Unsere Konzentration galt nun ganz dem Weg. Als wir kurz eine Lichtung überquerten, wurden wir wieder von den neuseländischen Wegmacher überrascht. Ein Art Hühnertreppe führte dem Fels entlang runter. Abwechslung pur!
    Etwa 1km vor dem Ziel verlief der Weg über grosse flache Steine, einen klaren Weg gab es hier nicht.
    Nach 2.5h hatten wir das Ziel erreicht. Ein Hochplateau mit Bänken und einem Tisch darauf, sorgten zum Verweilen und zum Lunchen, wenn man welchen dabei hat. Wir drehten uns zum Gletscher um. Die Sicht war gerade noch gut genug, um den Gletscher gut zu sehen. Selbst aus der Distanz war er riesig. Wir trauerten nochmals unserem nicht stattgefundenen Heli Hike nach. Wäre schon sehr cool gewesen. Nach staunenden Blicken und vielen Fotos aus unterschiedlichen Winkel assen wir unser Mittagessen, die uns gut mundenden Riegel (die sind wirklich gut!), auf dem Plateau. Das Wetter war bis anhin schon eher trist, nun zogen aber immer mehr Wolken über den Gletscher, bis er kaum noch zu sehen war. Zeit uns auf den Rückweg zu machen.

    Wir marschierten los. Nach wenigen Minuten verwandelte sich der Niesel zu Regen. Zum Glück sind wir gut vorbereitet und haben unsere Regensachen dabei, andere hatten das nicht und mussten mit ihren Turnschuhe den rutschigen Weg hinunter. Bei der Stelle, wo wir über die Steinen mussten und kein sichtbarer Weg zu sehen war, liefen wir etwas gutgläubig den 2 jungen Damen vor uns nach. Promt waren wir ab vom Weg gekommen. Zum Glück hatte Remo solch gute Erfahrung, dass er wusste, das wir den kleinen roten Pfeilen an den Bäumen folgen mussten. Somit machten wir und auf die Suche nach einem, dass wir wieder auf Kurs waren. Gefunden! Weiter geht’s. Da wir die 2 Mädels nicht der Wildnis überlassen wollten, riefen wir ihnen zu, wo es effektiv lang geht. Wir denken, sie waren sehr froh darum.

    Der Regen setzte zu. Die Wege wurden glitschiger. Wir mussten uns nicht nue auf den Weg konzentrieren, sondern auch schauen, dass wir auf keine Wurzel stehen. Hier oben haben wir kaum Empfang. Ein Unfall wäre äusserst ungünstig. Da wir den selben Weg zurück wanderten, wussten wir auch, was uns alles noch erwartet.

    Nach 12.2km und 4.5h waren wir um kurz vor 16.00 Uhr zurück auf dem Parkplatz. Wir zogen unsere nassen Kleider aus und setzten uns in den Van. Zurück auf dem Camping gönnten wir uns eine lange warme Dusche. Für das Abendessen gingen wir in das nahe gelegene Zentrum und entschieden uns für das Restaurant Alice May. Ein coole Restaurant, benannt nach einer Mörderin aus Napier. Daraus wurde eine True Cime Story. Genau mein Ding! Die Story kann man sich übrigens auf Spotify anhören. Kurz: sie wurde von ihrem Mann verarscht und hintergangen. Aufgrund des Herausfindens seiner Taten, ergriff sie die weiteren Schritte. Wir assen ein leckeres Abendessen und nahmen je eine Nachspeise. Da Valentinstag war, gab es einen 2 für 1 Rabatt auf die Nachspeise. Mit vollen Mägen ging es für uns noch in die Bar nebenan für einen Absacker. Trotz morgentlicher Entäuschung, war es ein sehr cooler Tag geworden.

    https://open.spotify.com/episode/1tyodU6RZPJ3LQ…
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  • Flucht vor dem Regen

    15 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ 🌧 16 °C

    Das Wetter war definitiv nicht auf unserer Seite. 3 Tage Regen war uns irgendwie zu schade für unsere Reise. Wir wollten Sonne. Leider war diese in den nächsten Tagen nur auf der anderen Seite der Berge zu finden. Kein Problem, wir sind ja Mobil.
    Damit wir doch noch etwas vom Tag hatten, standen wir zwar zu normaler Zeit auf, fuhren dann aber schnell los in Richtung Fox Glacier. Es soll dort einen tollen Aussichtspunkt geben, von welchem aus man super auf die Südalpen mit den Gletschern sieht. Daneben ein Kaffee. Logisch fahren wir dahin, und legten unseren ersten Halt ein. Nach dem leckeren Cappuccino mit Schokopulver mit einem Egg Benedict für Martina und einem guten Espresso mit dem Frühstücks Burger für mich, fuhren wir noch ca. 5 Minuten zu besagtem Aussichtspunkt.
    Unglaublich schön, wie man hier die majestätischen Berggipfel von Mt Tasman, Mt Cook und den gewaltigen Gletschern sehen könnte, wäre da nicht das fiese Wetter. Die vorher noch weissen Wolken wurden immer dunkler, mittlerweile waren diese bereits hellgrau. Und auf dem Weg zurück zum Van begann es jetzt auch noch zu regnen. Schnell huschten wir ins trockene und fuhren los.
    Wir hatten eine lange Reise vor uns. Knapp 75 Kilometer trennten uns vom nächsten Campingplatz. Luftlinie. Auf der Strasse waren es 6.5x so viele. Genauer gesagt 487 Kilometer.
    Die Strecke verlief zwar durch wunderschöne Gegenden, aufgrund des Wetters konnten wir diese jedoch leider nicht sehen. Der Thunder Creek Wasserfall war aufgrund der starken Niederschläge zwar spektakulär, im Regen macht aber so ein Wasserfall nicht ganz so viel Spass. Spass hatten aber ganz sicher die 10-20 Mücken oder Sandflys, die sich an meinen schön gebräunten Waden, Fussgelenken und Kniekehlen austobten. Trotz Regen! Unfassbar! Sauviecher! Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal lange Hosen anziehen. Aber Egal, fuhr ich den Rest der Fahrt mit etwa 20 juckenden Stichen weiter. Als wir den Haast Pass überquerten, wurden die Regenwolken weniger, und auf der Passhöhe von Lindis Pass gelang uns doch noch ein tolles Foto.
    Ansonsten war die Reise bis zum fast schon unrealistisch blauen Lake Pukaki eher unspektakulär. Trockene Ebenen, die stark an Arizona mit der Route 66 erinnern. Kilometerlange gerade Strassen, umgeben von nichts. Und zwar wirklich gerade, nicht die kleinste Kurve für mehrere Kilometer, dann ein kleiner Knick und wieder Kilometerlang geradeaus. Ganze 7 Stunden und 40 Minuten verbrachte ich an diesem Tag am Steuer.
    Doch die Aussicht wurde am Abend immer besser, die Seen immer blauer. Unser Campingplatz lag direkt am Lake Tekapo, einem Stausee.
    Völlig erschöpft und hungrig gingen wir nach Bezug unseres Stellplatzes in die Stadt. Die Burgerbude hatte noch offen und Platz. Super, denn müde waren wir beide. Früh gingen wir ins Bett, denn am nächsten Morgen sollte ein toller Sonnenaufgang sichtbar sein.
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  • Blaue Seen und Mount Cook

    16–17 февр. 2024, Новая Зеландия ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach dem langen Fahrtag wollten wir heute keine grosse Zeit im Van verlieren. Leider ist Tekapo ein bisschen abgelegen, das heisst, egal wohin man will, es dauert. Wir entschieden uns gestern für eine gemütliche Wanderung im Hooker Valley. Vom Wanderweg aus kann man den höchsten Gipfel von Neuseeland sehen- den Aoraki, besser bekannt als Mount Cook. Im Reiseführer stand noch, dass diese Wanderung, aufgrund der Einfachheit, eher überlaufen sei. Ich hab es gelesen, nicht gross beachtet und Remo auch nichts erzählt. Fehler!😅

    Trotz der langen Fahrt und Müdigkeit, vor allem bei Remo, da er sich einiges mehr konzentrieren muss, standen wir sehr früh auf. Nicht unbedingt wegen dem Sonnenaufgang, mehr weil wir in der Nähe einer Kirche waren, die bei Tagesanbruch resp. ende besonders in Szene gesetzt wird. Vielleicht weil ich auch Googlebilder von der Kirche bei einer diesen Tageszeiten gesehen hatte und das so auch sehen wollte :). Die Kirche ist übrigens besser bekannt als ‘The Church of the good Shepherd’. Um 06.00 Uhr klingelte der Wecker, um 06.15 gingen wir los. Meine Tasse bereits mit dem Kaffepulver darin, stellte ich schon mal in die Camping-Küche. Warum? Weiss ich selbst nicht. Wohl in der Hoffnung, dass sie bei meiner Rückkehr mit heissem Wasser gefüllt trinkbereit auf mich wartet.

    Wir liefen zum Bootssteg runter. Die ersten Fotos geknipst genossen wir die morgentlichen Ruhe. Nun schnell weiter zur Kirche. Die gut 1km entfernte Kirche machten wir anfangs in Begleitung von wilden Häschen. Süss, wie sie rumhoppeln. Vor der Kirche mussten wir eine Brücke überqueren. Unser Blick schweifte nach links über den See. Wahnsinn, wie blau der ist. Glassklar und flach. Wir nahmen kaum eine Bewegung an der Wasseroberfläche wahr. Die Kirche war stets in unserem Blickfeld. Bei ihr angekommen, machten bereits einige andere Besucher fleissig Fotos. Unsere Perspektiven bewegten sich rund um die Kirche. Da die Kirche im Namen Shepherd hat, darf natürlich der Schäferhund daneben auch nicht fehlen. Nicht in echt, aber als Statue. Die Kirche dient heute noch als Gotteshaus für die Einwohner Tekapos. Die Erbauer der Kirche im Jahr 1935 wurden damals angewiesen, das Gelände ungestört zu lassen und sogar die Matagouri-Büsche, die das Gebäude umgeben, zu erhalten. Felsen, die zufällig auf der Mauerlinie lagen, durften nicht entfernt werden. Die Steine für die Mauer sollten aus einem Umkreis von fünf Meilen um den Bauplatz beschafft werden und sollten ungeschliffen und in ihrem natürlichen Zustand sein.

    Nach dem morgentlichen Ausflug kehrten wir zurück zum Camping. Unterwegs tobten wir uns auf dem Spielplatz noch etwas aus. Man bleibt ja innerlich bekannatlich immer ein Kind. Auf dem Camping suchte ich zuerst die Küche auf. Ich freute mich auf einen Kaffee. Zu meiner Entäuschung wartete aber leider der fertige Kaffee nicht auf mich. Die Arbeit des Wasserkochens musste ich also doch noch selber übernehmen. Immerhin stand die Tasse inkl. Pulver noch da. Wir genossen bei herrlichem Wetter und grandioser Sicht auf den See unser Frühstück. Gegen 09.30 Uhr fuhren wir Richtung Mount Cook Village. Von da aus startete unsere Wanderung. Da wussten wir noch nicht, was auf uns zukommen wird.

    Die Fahrt dauerte etwas mehr als 1h. Wir fuhren die Strasse zurück Richtung Wanaka. Auf der unteren Seeseite vom Lake Pukai bogen wir rechts ab und fuhren dem Linken Seeufer entlang hoch zum Hooker Valley. Die Aussicht war wieder einmal atemberaubend. Eine solche Seefarbe findet man effektiv nur hier unten. Als wir den See hinter uns gelassen haben, zeichneten sich vor uns die mächtige Bergkette des Mount Cook National Parks. Wir sprechen hier von Bergmassiven teilweise über 3000 Meter über Meer. Der Mount Cook ist mit 3754 M.ü.M. der höchste Berg Neuseelands. Daneben sind 19 weitere Gipfel im Park über 3000 Meter. Der 707km2 grosse Nationalpark ist zu 40% mit Gletscher bedeckt.
    Als wir den Parkplatz von weitem erblickten, wussten wir, welche Challenge nun folgen wird. Der Parkplatz platzte mit parkenden Autos, Vans und anderen Wohnmobilen aus allen Nähten. Da erwähnte ich Remo gegenüber das erste Mal, was ich im Reiseführer über das Menschenaufkommen bei dieser Wanderung gelesen hatte. Nun ja. Hätte ich dem mehr Beachtung geschenkt, wären wir am Morgen noch vor dem Frühstück los, weil dass, was wir hier antraffen, überbot jegliche Vorstellung von ‘Beliebt’. Da viele Autos schon weit vor dem Parkplatz am Strassenrand parkten und wir keine Lust hatten 30 Minuten zum Hauptparkplatz zu laufen, versuchten wir dennoch unser Glück auf dem eigentlichen Parkplatz. Und siehe da! Nach 3 gedrehten Runden, fanden wir eine Lücke, oder besser gesagt ein noch akzeptabler Platz vor und hinter anderen Autos.
    Vor der Wanderung noch husch aufs WC. Mit dem ‘husch’ wurde leider auch nichts. Die Schlange vor dem Damen WC begrenzte sich auf einen ganzen Car😮‍💨. Nach etlichen Minuten konnte es endlich losgehen mit unserer Wanderung. Wir liefen den gut gekennzeichneten Weg ins Tal hinein, überquerten 3 Hängebrücken, wobei alle eine Beschrenkung mit max 20 Personen darauf hatten, umgeben von einem grossartigen Panorama. Ehrlich? Wir liefen mehrheitlich in einer Kolonne, selbst auf den Hängebrücken tummelten sich weit mehr als der erlaubten 20 Personen. Von weitem sah es aus, als wäre ein Tausendfüssler unterwegs. Aber das Panorama war wirklich grossartig!
    Nach 5km und knapp 1h Marschzeit erreichten wir den ‘Look out’ des Mount Cooks. Anfangs noch etwas hinter den Wolken, nach ein Paar Minuten Wartezeit besserte sich die Sicht und man konnte den weissen Gipfel und der mächtige Berg deutlich vor uns sehen. Beim Aussichtspunkt machten wir eine kurze Riegelpause, diverse Fotos und schauten den vielen Besucher bei ihrem Tun zu.
    Den gleichen Weg mussten wir nun wieder zurück. Das selbe Spiel nochmals. Im Entenmarsch, überholen, Tempo erhöhen, bremsen, Entenmarsch, usw. Aber wir haben es geschaft. Das Witzige war, dass entweder viele Besucher meinten, sie sehen den Mount Cook nach wenigen Lauf-Meter bereits (obwohl es sich hier um einen anderen Berg handelte), oder die Meisten keine Lust hatten, die 10km auf sich zu nehmen und nur ein Foto von Schnee, Gletschern und Bergen machen wollten.

    Weiter ging unse Fahrt nach Wanaka. Heute war das Wetter einiges besser als gestern bei der Fahrt nach Tekapo. Kurz vor dem Lindis Pass machten wir einen letzten Abstecher zu den Clay Cliffs. Die Clay Cliffs sind ein beeindruckender Anblick - hohe Felsen, die durch enge Schluchten voneinander getrennt sind.
    Diese unwirklichen Formationen bestehen aus Kies- und Schlammschichten, die ursprünglich durch den Abfluss alter Gletscher vor über einer Million Jahren entstanden sind. Da ich leider nur die Flip Flops montier hatte (schade, schade), konnte ich nicht ganz so tief in die Formation eindringen, wie Remo. Er hatte Spass ich war ab mir genervt. Weiter ging die letzte Etappe über den Lindis Pass, der sich heute übrigens von seiner schönsten Seite zeigte bis nach Wanaka.

    Vom Hunger getrieben und einer schnellen Dusche gingen wir in die Stadt. Huuuch, was ist denn hier los? Es sieht nach einem grossen Event aus? Wir marschierten Richtung getümmel. Ein Triathlon! Das nennen wir mal wieder Timing! Wir schauten dem Wettkampf einige Minuten gespannt zu, gingen dann aber weiter ins nächste Restaurant. Es war ein Pub, was sonst? Mit einem leckere Guinness Beef Pie und einem Guinness schauten wir der Rangverlesung zu. Und siehe da! Bei den Frauen wurde Jolanda Annen 2.! Mega! Das Rennen der Frauen haben wir aber leider um 1h verpasst, sonst hätte ich die Schweizer Flagge nach dem Australian Open nochmals gebrauchen können. Nichtsdestotrotz applaudierten wir ihr vom Pub aus zu😅. Nach dem Pub reichte es vor dem Schlafen noch für einen Amaretto Sour in der Bar nebenan.
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  • Nur eine optische Täuschung?

    17 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 20 °C

    Am Morgen standen wir gemütlich auf und genossen den Instant-Kaffee mit perfekter Aussicht auf die wenigen Campingnachbarn. Komisch, denn der Typ am Check in meinte gestern noch zu Martina, dass wir Glück gehabt hätten, da wir bereits gebucht hätten. Doch der Camping war nicht mal zur Hälfte belegt. Die Bungalows und Hütten sehr wohl, diese waren zum Bersten vollgestopft mit Sportsraketen und solchen die gerne welche wären. Da wir gerade Lust auf ein paar gemütliche Tage hatten, buchten wir spontan noch eine Nacht dazu, sonst hätten wir heute schon wieder abreisen müssen.
    Somit hatten wir den ganzen Tag Zeit für Wanaka. Für den ersten Besuch brauchten wir das Auto. Also eigentlich brauchten wir das Auto nur, da wir nachher noch einkaufen mussten. Im Eifer des Gefechts ist leider ein Trinkglas runtergefallen. Ich habe mit Martina abgemacht, dass ich nicht schreibe, wem das Glas heruntergefallen ist. Aber es hätte gerade so gut auch mir passieren können.
    Wir fuhren also, ein Ikea-Glas leichter, zur Puzzling World. Optische Täuschungen finden wir beide toll. Zu Beginn war ein Tunnel, mit blossem Auge erkannte man nur farbige Punkte. Erst die Smartphone-Kamera brachte die wahre Kunst zum Vorschein. Als nächstes folgte ein ziemlich schräger Raum. Also wortwörtlich ein schräger Raum. Man musste hochlaufen, während an der Wand neben einem das Wasser auch nach oben zu laufen schien. Sogar Billardkugeln rollten nach oben. Martina wurde nach wenigen Minuten unwohl im Raum. Kaum draussen war plötzlich wieder alles normal. Vor uns stand ein riesiger Raum mit Gesichtern, die einen irgendwie immer verfolgten. Die sogenannten Hollow-Masken sind eigentlich nach innen gewölbte Gesichter. Unser Gehirn gaukelt uns nur vor, dass diese nach aussen gewölbt sind.
    Lustig war auch der Gross-Klein Raum. Je nachdem in welchem Ecken man Stand, sah man ganz klein oder Riesengross aus. Die selbe Technik wurde übrigens bereits bei vielen Filmen verwendet. Der Trick ist die Perspektive. Die kleine Person ist viel weiter hinten als die grosse. Der Raum sieht zwar Rechteckig aus, ist aber komplett verzogen. So wird unser Gehirn getäuscht. Nach noch einigen verwirrenden und lustigen Räumen war es dann Zeit für einen Kaffee. Schliesslich waren unsere Köpfe bereits seit etwa einer Stunde stark beschäftigt.
    Nach der flüssigen Stärkung gings weiter zum letzten Teil der Puzzling World. Das Labyrinth. Oder besser gesagt, das riesige Labyrinth. Gleich zu Beginn war ein Schild mit folgender Aufschrift: "Einfach: Finde alle 4 Türme in den Ecken, Reihenfolge egal, Zeit ca. 40 - 60 Minuten. Schwierig: Finde die Türme in folgender Reihenfolge: Gelb, Blau, Grün, Rot. Zeit ca. 60 - 90 Minuten.".
    Ok, danke für die Challenge. Logisch, dass wir die Reihenfolge einhalten wollten. Der Timer gestartet und los gings. Wie im Atemschutz bei der Feuerwehr war meine Taktik zu Beginn sehr einfach. Alles Links herum absuchen. Klingt super einfach, wäre es auch, wenn das Labyrinth nicht so viele falsche Wege oder Rundläufe installiert hätte. Und doch waren wir sehr erfolgreich. Martinas Intuition war auch oft sehr nützlich. Die ersten Türme fanden wir nach wenigen Minuten. Innerhalb von 18 Minuten fanden wir alle 4 Türme und waren beim Exit angelangt, leider war es noch komplett die falsche Reihenfolge. Der letzte gefundene Turm sollte der erste sein. Also nochmals zurück zu diesem. Wo war jetzt der nächste? Hier links, oder doch rechts? Da waren wir doch gerade, nicht? Über diese Brücke oder die daneben? Woher kommen diese Leute jetzt wieder? Die haben wir doch vorhin schon gesehen? Oh man, wieder im Kreis? Dies nur ein Auszug unserer Kommunikation während des Herumirrens. Nach genau einer Stunde und 3.2 Kilometer im Labyrinth fanden wir alle Türme in der korrekten Reihenfolge und durften erfolgreich zum Exit raus. Etwas stolz waren wir schon, schliesslich sahen wir sehr viele Leute die Notausgänge benutzten und waren uns sicher, dass nicht viele die Herausforderung annahmen.
    Danach gingen wir kurz Einkaufen, ein Ikea-Glas fanden wir jedoch leider nicht. Die Verkäuferin im Laden meinte zu Martina, dass es nur eine Ikea in Neuseeland gebe, diese sei in Auckland. Schade, da waren wir vor einigen Wochen. Es gäbe aber einen Laden, der ähnliche Gläser hätte in Queenstown. Da reisen wir in einigen Tagen hin.
    Dafür fanden wir den Wanaka Tree. Also The Wanaka Tree. Der auch etwas schräge Baum fühlt sich pudelwohl mitten im See. Oder zumindest einige Meter vom Ufer entfernt. Und ja, irgendwie hat das alte Gewächs schon eine gewisse Magie. Auf jeden Fall hat er eine grosse Anziehungskraft, denn alleine waren wir definitiv nicht. Ein tolles Foto gelang uns dennoch.
    Das Abendrot war übrigens auch wie der gesamte Tag fast schon zauberhaft.
    Magischer Tag irgendwie. Und irgendwie nicht wirklich viel gemacht und trotzdem jede menge erlebt.
    Morgen steht wieder eine längere Fahrt an, ab ins Bett.
    Zum Abendessen gingen wir in die Water Bar. Zurück auf dem Camping gönnten wir uns noch ein Glas Wein. Also besser gesagt eine Tasse Wein. Denn Gläser hatten wir ja zu wenig.
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  • Catlins - die Küstenstrasse im Süden

    18 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☀️ 16 °C

    Wir starteten unsere Weiterreise morgens um 08.00 Uhr. Das heutige Ziel war Invercargill (wie dieser Ort genau ausgesprochen wird, wissen wir bis heute nicht😅) im Süden der Südinsel. Kurz nach der Losfahrt, fuhren wir an der neuseeländischen Provence vorbei. Hier reihten sich ein paar wenige Lavendelfelder hintereinander. Die Blühzeit war hier aber leider schon vorbei. Um die violette Pracht anschauen zu können, müsste man wohl im November hier sein. Aber Lavendel ist Lavendel - der parfümierte Duft stieg uns trotzdem in die Nase. Herrlich! Ich liebe Lavendel!

    Weiter ging die Fahrt Richtung Clyde. Auf dem Weg dahin passierten wir ein paar interessante Orte. Da wäre zum Beispiel der Ort Cromwell. Cromwell war im 19 Jh. besonders bekannt wegen dem Goldrausch. Hier fand man einige Schätze. Eine Eisenbahnlinie verband Dunedin (Hauptstadt Distirkt Otago) mit Cromwell und war ein wichtiger wirtschaftlicher Drehpunkt. Mit dem Baubeginn des Clyde-Staudamms 1977 musste die Eisenbahnverbindung zwischen Clyde und Cromwell eingestellt und Teile der Stadt in höhere Bereiche umgesiedelt werden. So wurden Teile der historischen Stadt unter Wasser gesetzt und die Stadt durch erheblichen Neuzubau modernisiert.

    Der Staudamm ist ein gutes Stichwort - dahin fahren wir gleich. Auf dem Weg dahin halteten wir bei einer riesigen Falken-Skulptur an. Die Skulptur ist 5.5 Meter hoch, aus recycletem Stahl und zeigt den Nationalfalken von Neuseeland, den Kārearea.

    Beim Staudamm angekommen schauten wir auf ein riesiges Basin runter. Der Damm wurde 1979-1992 zur Stromerzeugung erbaut und misst eine Höhe von 105 Meter und die Mauer ist 490 Meter lang.

    Unsere Fahrt verlief dem SH 8 weiter. In einem kleinen Café unterwegs machten wir kurz einen Frühstückshalt, wo Remo sich ein Kaffee und einen Pie gönnte, mir reichte ein Cappuccino. Die weitere Strecke verlief grösstenteils durch unberührte Landschaften. Uns wurde eine unglaubliche Weite, viele Hügel, Flüsse und kleine Seen geboten. Die Anblicke sind malerisch und einzigartig. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. Es war eine Fahrt zum Geniessen. Nach weiteren 2h im Van erreichten wir die nächste Attraktion auf unserem Weg, der Mount-Stuart-Tunnel. Der auch als Glenore-Tunnel bekannte Mount-Stuart-Tunnel diente als Zugang für die Tokomairiro-Lawrence-Eisenbahn.
    Er wurde zwischen 1875 und 1876 gebaut und hat eine Länge von 442 Metern. Wir parkten am nördlichen Ende des Tunnels und gingen die kurze Strecke zum Tunneleingang. Der Eingang ist über einen relativ einfachen Weg erreichbar, der durch einheimischen Busch führte. Eine kühle Brise bliess uns entgegen, der Tunnell war stockdunkel. Nur das andere Ende des Tunnels leuchtete in die Dunkelheit. Wir spazierten einmal quer durch, ohne Stirnlampe wäre es doch etwas sehr dunkel gewesen. Wir löschten immer mal wieder das Licht der Stirnlampe und schauten um uns, in der Hoffnung Glühwürmchen zu sehen. Hier gab es aber leider keine. Am anderen Ende machten wir wieder kehrt und gingen den selben Weg zurück durch die kühle historische Höhle.

    Inzwischen plagte uns der Hunger etwas. Kurz nach Milton bogen wir rechts auf den SH 1 ab und fuhren nach Balclutha. In einem einheimischen Supermarkt deckten wir uns mit Essen und Getränke ein und suchten ein Stück weiter einen ruhigen Ort zum Essen. Hier verliessen wir den Highway 1 auch schon wieder und fuhren in den Süden, der Caitlins entlang zum Caitlins Lake. Ein kleiner Picknickplatz am See lud zum Verweilen ein. Hier assen wie unser Mittagessen und markierten uns die weiteren Stopps an den Caitlins. Der 100 Kilometer lange Küstenstreifen verläuft an der Grenze zwischen den Regionen Otago und Southland und beherbergt üppigen Regenwald, goldene Strände und einene vielfältige Tierwelt.
    An der Küste, die vom Wald bis zum Meer reicht, finden sich epische Klippen und berühmte Meereshöhlen. Wie zum Beispiel der Florence Hill. Auf diesem Hügel hat man eine grandiose Sicht auf die Tautuku Bay, einen perfekt geformten Strand mit Quartz-Sand von uraltem Gestein.

    Nach wenigen Autominuten erreichten wir den zweiten Stop, die Curio Bay. Neben einem wunderschönen Sandstrand, den seltenen Gelbaugenpinguinen (Hoiho) und einer ansässigen Gruppe von Hector-Delfinen (Upokohue) ist das Gebiet vor allem für seinen Wald berühmt - eine Welterbestätte mit einem 170 Millionen Jahre alten versteinerten Wald. Diese Landschaft erstreckt sich 20km bis zum Slope Point - dem südlichsten Zipfel des Festlandes der Südinsel Neuseelands. Wir spazierten den ‘Penguine Walk’ entlang an den Aussichtspunkt an der historischen Küste. Pinguine haben wir zwar keine gesehen, aber eine unglaubliche Landschaft. Heute hatten wir weniger Glück mit der Tierwelt Neuseelands. Im örtlichen Visitorcenter legten wir noch kurz einen WC-Halt ein und fuhren zum letzten Stop.

    Der Slope Point ist der südlichste Pubkt des Neuseelǎndischen Festlandes. Zu diesem Punkt führt keine Strasse, sondern nur ein 20 Minütigen Fussmarsch. Dass Land um den Slope Point begrenzt sich mit grossen Rasenflächen und wird für die Schafzucht genutzt. Es gibt keine Häuser in der Nähe. Klippen fallen zum Meer hinab. Ein kleiner Wegweiser zeigt die Entfernung zum Äquator und zum Südpol an, und ein kleiner solarbetriebener Leuchtturm steht auf dem Ackerland. Schon erstaunlich, so nahe am Südpol sind wie noch nie gestanden. Das Wetter wurde immer schlechter, der Wind wurde stärker. Der Ort war fast unheimlich. Mit einem kleinen Umweg marschierten wir zurück zum Auto und fuhren nach Invercagill. Der Wind machte die Fahrt nach einem langen Tag noch mühsamer. Mit verlangsamter Geschwindikeit fuhren wir in die Stadt hinein. Einen kurzen Stop legten wir beim Supermarkt ein, um unser Abendessen zu kaufen. Wir haben des öfteren gesehen, dass es diverse Menüs in einem Papiersack zu kaufen gibt. Im Sack sind alle Zutaten für das Menü, welches mit Bild und Rezept am Sack angeheftet ist, drin. Was noch zusätzlich gebraucht wird, steht ebenfalls drauf. Wir wollten dies ausprobieren und kauften uns ein Nudel-Rindfleisch Teryaki Gericht. Auf dem Camping bereitete ich nach einer Dusche das Abendessen vor, während Remo unseren Van etwas aufräumte und den Abwasch vom Mittagessen machte. Wir blickten kurz auf die Wettervorhersage und sahen, das der morgige Tag viel Regen bringt. Unser Programm wird daher eher indoor statt finden. Wir haben auch etwas ziemlich cooles entdeckt in Invercargill. Wir wollen uns dies morgen unbedingt genauer anschauen gehen. Mit stürmischen Winden und peitschenden Regen liess es sich doch relativ einfach und kuschelig einschlafen.
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  • Nostalgie im Doppelpack

    19 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ 🌬 15 °C

    Da wir keine allzu lange Fahrt vor uns hatten, schliefen wir etwas länger als sonst. Das Frühstück genossen wir um halb 10 Uhr im Cheeky Llama Cafe mitten im Queens Park von Invercargill. Martina wählte diesmal Avocado Toast mit Cappuccino, für mich gabs das selbe, jedoch mit einem "normalen" Kaffee. Man könnte auch sagen "langweiliger" Kaffee, aber ich mag klassische einfache Dinge. So wie unser nächstes Ziel, die Bill Richardson Transport World. Der Name verrät schon, worum es geht. Dachte ich zumindest. Doch es war schwer zu glauben was wir sahen. Über 300 aufwändig restaurierte Fahrzeuge, die meisten davon Veteranen und Oldtimer, in mehreren Hallen verteilt, teils mit Vorher-Nachher Bildern, oder den Stories, wie die Fahrzeuge zur Ausstellung kamen. Gewaltig! Wir waren beide sehr beeindruckt. Und obwohl Martina nicht per se der Grösste Autofan ist, hatte sie grossen Spass in der Lastwagenkabine oder auch im VW Bus. Die Hallen sind riesig und die Fahrzeuge in hervorragendem Zustand. Während unserem Besuch wurde in der Lastwagenhalle von einem Mechaniker der Luftdruck aller Räder kontrolliert. Die Ölwannen unter den Fahrzeugen, sowie die vielen noch eingelösten Fahrzeuge zeigten, dass dies definitiv kein Museum war. Es handelte sich eher um eine Sammlung, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Unglaublich, wie liebevoll alles gestaltet wurde. Die Sammlung wird laufend ergänzt, es sollen noch mehrere Hundert alter Tanksäulen zum restaurieren bereit stehen, laufend kommen neue Fahrzeuge dazu. Teils absolute Raritäten. Gemäss einer Infotafel sei hier die vollständigste Ford Sammlung der ersten Produktionsjahre (1903-1908). Einzig das seltene Model B aus dieser Zeit fehlt. Aus den Produktionsjahren nach 1927 standen auch jegliche Modelle von Ford in den Hallen. Um die Mittagszeit knurrte dann nicht mehr nur der Kompressor des Mechanikers, nein auch unsere Mägen wollten wieder gefüllt werden. Passenderweise war direkt in der Ausstellung im selben Stil ein Diner eingerichtet. Die Lampen bestanden aus zusammengeschweissten Amerikanischen Autonummern, der Rest der Einrichtung hätte aus den 50ern stammen können. Als wäre die Zeit stehen geblieben.
    Nach so viel Nostalgie bewunderten wir ganz in der Nähe ein neueres Bild. Wie schon so oft erwähnt, findet man hier in beinahe jeder Stadt wunderschöne Street Art. Diesmal eine Katze, welche so realistisch gezeichnet war, dass es von weitem aussah, als wäre es ein Foto. Und keine Schmiererei weit und breit. Wäre toll, würden wir dies in der Schweiz auch mal so hinbringen.
    Der Tag war schon etwas älter als wir losfuhren in Richtung Te Anau. Einen Halt mussten wir jedoch noch in Lumsden machen. Ich habe gelesen, dass es da einen alten Bahnhof mit Dampfloks zu bewundern gibt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Lumsden war früher das Drehkreuz der Nord-Süd und Ost-West Verbindungen. Als jedoch der Bahnverkehr durch bessere Strassen immer mehr in den Hintergrund trat, und die Eisenbahnlinien immer mehr verschwanden, wurde der Bahnhof hier auch überflüssig. Die Lokomotiven hatte man in einer Bucht versenkt, um das Ufer zu stabilisieren. Nur dank einem Nostalgie-Verein wurden die beiden Alteisen-Monster wieder gefunden und aufwändig ausgegraben. Jetzt rosten sie neben dem alten Bahnhofsgebäude vor sich hin. Die Warnschilder rund herum Warnen eindrücklich davor, die Dinger zu betreten. Und wenn man sie so sieht, kommt man definitiv auch nicht auf solche Gedanken. Die Kiesflachen rund um den Bahnhof werden mittlerweile als Campingplatz gebraucht.
    Weiter gings Richtung Te Anau. Die Strecke wie immer unglaublich eindrücklich.
    Als wir den Campingplatz bezogen hatten zog es uns noch an den malerischen See, welcher zu kurzweiligen Spaziergängen einlädt.
    Zum Abendessen gabs aufgewärmte Pasta vom Vortag. Die Aufregung vor dem nächsten Tag war extrem. Hoffentlich hält das Wetter was es verspricht.
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  • Milford Sound

    20 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☀️ 13 °C

    Von Te Anau bis Milford Sound braucht man für die 181km knapp 1h50 reine Fahrzeit. Dies gibt Google Maps uns auf jeden Fall an. Jenste Reiseberichte sagen aber, man soll mindestens 2.5h einplanen, es habe immer wieder Baustellen oder andere Gründe auf dieser Strecke, die zu mehr Zeit führen. Unser Schiff legt um 09.30 Uhr ab, das heisst wir wollen spätestens um halb 9 auf dem Parkplatz sein, da der gratis Parkplatz gut 20 Minuten zu Fuss vom Hafen entfernt ist. Es gäbe auch noch einen kostenpflichtigen Parkplatz direkt am Hafen. 10$ pro Stunde ist es uns jedoch nicht Wert. Mit dem gesparten Geld gönnen wir uns dann doch lieber ein Nachtessen mehr.

    Um kurz nach 6 Uhr fuhren wir los. Es war noch dunkel und ziemlich kalt. Hier spührt man die kühlere Fjordluft deutlich. Die Strassen waren leer. Es führt nur eine Strasse nach Milford Sound der SH 94, die Milford Road. Wer die langsamen Reisebusse nicht vor sich haben möchte, sollte hier möglichst am Morgen losfahren. Die langsam erscheinende Sonne erhellte die Landschaft. Durch die Feuchtigkeit in der Nacht hat sich Nebel gebildet. Wir fuhren ins Tal hinein, um uns die hoch ragende Berge, vor uns eine weite flache Wiesenlandschaft. Der Nebel schleicht sich durch das Tal. Was für ein unglaublich mystischer und dennoch extrem schöner Anblick. Fotos und Videos halten diesen Moment fest. Wir waren fast alleine unterwegs. Nur wenige gleichgesinnte fuhren die eine Strasse durch die Bergen zum Milford Sound hinunter. Stops legten wir unterwegs nicht gross ein, zu gross war die Angst, man könnte genau desswegen am Schluss das Schiff verpassen. Nach 100km erreichten wir den knapp 2km langen Homer Tunnel. Wir haben bisher ganz wenige Tunnels durchfahren, ich meinte es waren deren 3. Neuseeland ist kein Tunnelland, die Strassen verlaufen hier kurvenreich um die Berge herum. Der Homer Tunnel ist eine Einbahnstrasse. Der Verkehr wird mit einem Lichtsignal geregelt. Nach dem Tunnel warteten noch 79km auf uns. Da wir gut in der Zeit waren, legten wir kurz nach dem Tunnel einen Fotostop ein. Das Panorama mit der Sicht ins Milford Tal und die hohen Berge in der Morgensonne waren gigantisch.

    Um kurz nach 8 trafen wir auf dem gratis Parkplatz ein. Es waren schon einige Autos da. Wir konnten uns gut vorstellen, dass gegen 11.00 Uhr, wenn die ersten noch auf dem Schiff sind und die weiteren Besucher eintreffen, kaum noch ein Platz frei ist hier. Wir machten uns Schifffertig und spazierten zum Visitorcenter. Bevor wir da ankamen, wollte ich noch einen Kaffee holen. Da das Kaffee erst um 08.30 Uhr öffnete, verweilten wir noch wenige Minuten davor. Wir nutzten die Zeit am Freshwater Basin um Fotos von der Aussicht und der Spiegelung der Bergen zu machen. Der Anblick mit den noch dunklen Bergen im Vordergrund, dem spiegelden Wasser und der Sonnengeküssten Bergen im Hintergrund war wunderschön. Um Punkt 8.30Uhr drehte eine Dame das Schild des Kaffees auf ‘open’. Ich bestellte mir einen Coffee to go und wir begaben uns zum Check in der Schifffahrtsgeselleschaft. Wir erhielten unsere Fahrkarten und fragten die Dame am Desk, ob wir auch noch die Under Water Obervatory im Nachhinein dazu buchen können. Sie meinte höflich, wir sollen dies direkt auf dem Schiff kaufen, da es uns viel günstiger kommt, als hier bei ihr. Sehr fair von ihr, dachten wir! Da wir noch etwas früh dran waren, tümpelten wir in der Eingangshalle herum. Wir mussten erst gut 30 Minuten später am Steg sein. Wir vertrieben uns die Zeit mit Prospekte anschauen und Menschen beobachten. Es gibt schon lustige Völker auf dieser Erde. Um 09.10 Uhr standen wir in die Menschen-Schlange vor dem Schiff. Um 09.30 Uhr legten wir ab.

    Das Schiff fuhr aus dem Freshwater Basin raus Richtung Meer. Das Meer konnte man aber noch lange nicht sehen. Wir standen zuoberst auf dem Deck. Von hier hatten wir die beste Sicht auf den Milford Sound. Übrigens: der Unterschied von Sound und Fjorden liegt in der Art der Entstehung. Sound wird von Wasser gebildet, Fjorde von Gletschern. Das Schiff fuhr langsam auf den Sound zu. Um uns ragten die Berge in die Höhe. In Milford Sound ist der höchste Berg, der Mitre Peak, welcher von Meereshöhe 1692 Meter direkt nach oben schiesst. Diverse Wasserfällen peitschten die Berge hinunter. Wir fuhren auf der linken Seite den Milford Sound hoch bis zur Mündung mit dem Tasmanischen Meer. Die gut 15km hoch vergingen im Nu, wir wollten keinen Blick missen und verbrachten daher den grössten Teil auf dem obersten Deck. Die Sicht war zu einzigartig, dass wir der Kälte und dem eisigen Wind trotzten, das Wetter war traumhaft, was nicht selbstverständlich ist an diesem Ort. An 252 Tagen im Jahr regnet es hier. Beim Zurückfahren wurde uns die andere Seite des Sounds gezeigt. Teilweise fuhr das Schiff so nah an die Wasserfälle ran, das die vordersten Besucher auf den Schiff sicher einen Spritzer abbekamen. Regenbogen entstanden und schimmerten vor uns. Nach 1.5h auf dem Boot machten wir kurz einen Halt beim Under Water Observatory. Wir hatten leider auf dem Boot keine Tickets mehr bekommen, vielleicht hätten wir gleich nach dem Einsteigen fragen sollen und nicht erst nach einer Stunde. Hier stiegen beinahe 3/4 der Besucher vom Schiff. Ich nutzte den kurzen Halt um mich unter Deck mit einem heissen Tee aufzuwärmen. Nach 2h Bootsfahrt kehrten wir zum Hafen zurück. Wir waren geflasht von der Schönheit der Natur, dem impossanten Anblick und den gigantischen Fjorden. Kein Wunder wurde Milford Sound 2008 zum besten Reiseziel der Welt gewählt und ist immer noch das beliebteste Reiseziel in Neuseeland.

    Im selben Cafe vom Morgen stärkten wir uns am Mittag. Eine Pizza für Remo und einen Salat für mich sollten den grössten Hunger stillen. Nach dem Essen schauten wir uns rund um Milford Sound noch um, machten kleine Spaziergänge und stiegen gegen 13.00 Uhr in unseren Van. Die Parkplätze waren nun alle ziemlich voll.

    Auf dem Rückweg legten wir noch die Stops ein, für die es uns am Morgen nicht reichte. Den ersten machten wir bei dem Chasm. Einen 20-minütigen Spaziergang, der zu The Chasm führt, ein spektakulärer Wasserfall, bei dem sich der Cleddau River seinen Weg durch massives Gestein gebahnt hat. Leider war hier die Brücke kaputt und der Rundweg konnte nicht gemacht werden. Bei den Christie Falls schauten wir einem Wasserfall zu. Den 3. Stop legten wir beim Monkey Creek ein. Hier soll man wilde Keas sehen. Wir stiegen aus, die Landschaft an sich war hier schon sehr schön. Der Stop hat sich bereits für die Fotos gelohnt. Keas haben wir nicht gesehen. Soeben wollten wir wieder in den Van steigen da schrie es aus dem Wald und 2 Keas landeten direkt vor unserem Van. Wow! Mit dem haben wir nicht gerechnet. Der Kea Papagei ist der einzige Papagei, der nicht in den Tropen lebt und ist vom Aussterben bedroht. Man schätzt die Anzahl der lebenden Exemplare zwischen 3000-7000. Der Kea ist frech und verspielt. Hat man das Autofenster offen, kann es sein, dass er reinflattert. Als ich aus dem Van ausgestiegen bin, sass der 2. auf dem Dach über der Tür unseres Vans. Himmel bin ich erschrocken und für die Zuschauer ein amüsanter Anblick. Der letzte Halt war am Mirror Lake. Ein kleiner sehr klarer See mit Enten und Fischen darin.

    Um 16.00 Uhr waren wir zurück auf dem Camping. Eine Dusche und einen Waschgang lagen vor dem Abendessen noch drin. Inzwischen hatte sich Remo mit unseren Campernachbarn Tedd und Genie angefreundet, 2 pensionierte Amerikaner aus Kalifornien. Ihr Sohn wohne in Dunedin. Wir erhielten von ihnen ein paar Tipps für Queenstown und Dunedin. Mal schauen, welche wir umsetzten. Das Abendessen wollten wir in der Stadt entgegen nehmen. Hätten wir früher gewusst, wie voll die Restaurants um 19.00 Uhr sind, wäre unser Zeitmanagement wohl anders gewesen. Um 20.30 Uhr hatten wir dann endlich unser Essen auf dem Tisch. Was wir morgen noch anstellen, wussten wir am Abend noch nicht. Das heutige Erlebte konnte aber schwierig getopt werden, was für ein Tag!
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  • Key Summit Track

    21 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☀️ 16 °C

    Wohin wollen wir gehen? Diese Frage stellten wir uns bereits am Vortag. Noch immer fasziniert von den Bildern der Schiffsfahrt und aufgrund des tollen Wetters wollten wir eine tolle Wanderung machen. Aber wo genau? Und wie lange? Da wir am nächsten Tag wieder eine längere Fahrt geplant hatten, verzichteten wir auf eine Tageswanderung. Um eine tolle Wanderung zu finden, liefen wir schon früh am Morgen zur iSite von Te Anau. Dort wurde uns die 3 Stündige Wanderung zum Key Summit empfohlen. Diese Wanderung startet bei the Divide, was etwa eine Stunde Richtung Millford Sound liegt. Die Strecke war so toll, die Landschaft so einzigartig, liebend gerne fuhr ich die 85 Kilometer pro Weg zum Wanderstart. Doch zuerst gabs Frühstück.
    Auf dem Rückweg zum Campingplatz lag das Lakefront Café. Toll, es hatte noch gut Platz, wir konnten sofort bestellen und bekamen unsere Tischnummer. Martina bestellte den Cappuccino und einen Avocado-Toast, ich den Espresso und das Full-Breakfast. Kaum hatten wir uns hingesetzt, fuhren zwei mittelgrosse Personentransporter und ein Reise Car auf den Parkplatz zwischen Café und See. Gerade nochmals Glück gehabt, denken wir uns, während sich das liebevoll eingerichtete Lokal füllt. Die Schlange reicht beinahe bis zum Eingang.
    Nach dem sehr leckeren Frühstück gingen wir zügig zum Van und machten diesen Abfahrbereit. Die Fahrt zum Wanderstart war wunderbar. Wieder diese schier endlose weite, die steilen Berge und flachen Täler. Traumhaft!
    Als wir bei The Divine ankamen, warteten wir noch etwa 5 Minuten, bis ein Schattenparkplatz frei wurde. Es war schon 12:20 Uhr, als wir losliefen, da wir jedoch erst um halb 10 Gefrühstückt hatten, hielt sich unser Hunger in Grenzen.
    Die 440 Höhenmeter zum höchsten Punkt der Wanderung waren besonders gegen Ende eher steil, die Aussicht aber jede Anstrengung wert. Der Blick auf die Uhr bestätigte unser Gefühl, wir waren recht schnell unterwegs. Also sehr schnell. Nach nur einer Stunde waren wir schon oben. Oder besser gesagt am Ende der Wanderung. Ganz zum Gipfel konnte man nicht, der Weg war zugewachsen. Es gab jedoch einen grossen Platz mit Bänken. Hier konnte man rasten, die Aussicht auf die Berge geniessen und etwas Essen. Wir hatten zwei leckere Wanderriegel dabei. Zurück gings zuerst noch durch einen Märchenwald. Das Giftgrüne Moos umgeben von trockenen Flachen ist echt speziell. Dieser Gipfel ist ein Feuchtgebiet, weshalb der Pfad auf Holzbrücken über die Landschaft verlief. Nach einigen Metern kam der Weg wieder zusammen und wir liefen den selben Track zum Start wie wir hochgelaufen sind. Die Aussicht diesmal noch etwas besser, denn runter ist definitiv weniger anstrengend. Die Landschaft änderte sich fast jeden Meter. Ich habe versucht, dies mit dem Zeitraffervideo aufzunehmen. Von trockener Wüstenlandschaft, steinig und steil, über Büsche, bis hin zu Wald hatten wir alles in der knappen Stunde Abstieg gesehen. Somit waren wir eine ganze Stunde schneller als angegeben. Super, so blieb mehr Zeit für Zwischenstopps beim Zurückfahren.
    Allzu spät wollten wir jedoch nicht zurück sein, Martinas Kreditkarten wurden aufgrund von Missbrauch gesperrt. Da der Empfang in den Bergen noch schlechter war als sonst, war telefonieren hier unmöglich. Als wir zurück in Te Anau waren telefonierte Martina mit dem Kreditkarten Institut, danach gingen wir sofort Essen. Die Erfahrung vom Vortag sollte sich nicht wiederholen. Gerade noch Glück gehabt mit dem Tisch, nach uns wurde die Schlange wieder riesig und viele Gäste kehrten um, als sie hörten, dass man momentan etwa eine Stunde aufs Essen warten müsse. Uns war dies Egal, schliesslich hatten die Getränke keine Wartezeit.
    So genossen wir nach diesem tollen Tag unsere lokalen Lamm- und Hirsch-Teller mit Wein und Bier und gingen früh schlafen. Am Donnerstag wollen wir nach Queenstown fahren. Dort werden wir für mehrere Nächte bleiben.
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  • Auf in die Stadt des Adrenalins

    22 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute war es Zeit das Dorf Te Anau zu verlassen und auf nach Queenstown zu fahren. Den Camping hatten wir bereits eine Woche im Voraus gebucht. Wir hatten es schon vor einer Woche in betracht gezogen, nach Queenstown zu fahren, haben aber uns aufgrund Wetterlage in Milford Sound und mangelnde Kapazität an Übernachtunsgplätzen in Queenstown umentschieden.

    Gegen 9 Uhr fuhren wir in Te Anau los. Die Fahrt nach Queenstown war beinahe ein Katzensprung. Die 2h Fahrt nahmen wir denentsprechend locker hin, resp. Remo war sichtlich froh, keinen Halbmarathon beim Fahren hinlegen zu müssen. Wir fuhren auf dem SH 94 nicht nach Milford Sound, sondern nach Mossburn. Kurz nach Te Anau machten wir einen kleinen Abstecher zum Start des Kepler Tracks. Da war ebenfalls noch ein Drehort von Herr der Ringe. Ich habe ja oft keinen blassen Schimmer von welcher Szene wir hier wieder sprechen. Nicht dass ich den Film nicht gesehen habe (denn das habe ich erst vor einem halben Jahr! 1 Mal!), viel mehr lag es daran, dass Special Effects hinzukommen, sodass ich die Szene sowieso nicht erkennen könnte. Remo kann es, er sieht die Szene immer vor sich. Bewundernswert… Nach Mossburn bogen wir links ab auf den SH 8 und fuhren Richtung Queenstown. Im Auto schaute ich im Reiseführer diverse Tipps für in und um Queenstown an. Erst gestern hatten wir das ZipTrek gebucht und uns gegen eine 3-Tageskarte der Skyline Gondula entschieden. Heute hatte ich aber die Idee, das Abendessen in dem Queenstown Skyline Restaurant zu buchen. Die Idee kam mir auch erst, da der Reiseführer dies empfohlen hatte. Ich schrieb eine Email an das Restaurant. Wir waren aber etwas zu kurzfristig. Leider hatte das Restaurant keinen Platz mehr, was wir dann am nächsten Tag aber auch nicht mehr bereut hatten.

    Wir fuhren an den unteren Seezipfel des Wakapitu Sees. Da liegt die Ortschaft Kingston. In dieser Ortschaft machten wir kurz einen Halt und kauften unser Mittagessen. Eine Quiche, ein Sandwich. Salat hatten wir noch in unserer Kühlbox, welcher dringend gegesen werden musste. In Kingston selber fuhren wir noch kurz zu einem alten Bahnhof. Remo hat einen kleine Vorliebe für die Ortsschilder ‘Historic’. Da wird er praktisch magnetisch davon angezogen. Manchmal find ich es ja auch cool, aber nicht immer…

    Kurz nach Kingston erreichten wir einen schönen Piknikplatz direkt am Lake Wakatipu. Wir stellten gleich fest, dass es ein Campingplatz für self-contained Wohnmobile ist, also wäre es eh nichts für uns. Wir geniessen den Platz daher nur um den Lunch zu Essen, sind aber im Stillen auch etwas froh darüber bei all diesen Sandfliegen. Die Stechfliegen sind hier unten ziemlich mühsam, schlimmer als Bremen oder Mücken. Wir assen gemütlich unsere Quiche mit Salat und Remo noch ein Sandwich dazu. Die Aussicht war schön, die Stimmung ruhig und gemütlich.

    Der nächste Fahrabschnitt gehört wieder zu einer unseren Top-Routen. Die Strasse von Kingston nach Queenstown ist zum Geniessen. Die Strasse führt um die Bergen, links der Strasse der blaue Lake Wakatipu. Den ersten Stop machten wir beim Devils Staircase. Der teuflische Name kommt noch aus der Goldgräberzeiten, als die Wege noch sehr gefährlich waren. Heute ist es nur noch teuflisch schön. Den 2. Stop war vis à vis der Half Moon Bay. Da steht ein Monument, welches zu Gedenken 2 Helikopterpiloten ist, welche bei einem Absturz ums Leben kamen. Die wunderschöne Fahrt am See entlang genossen wir sehr. Kurz vor Queenstown passierten wir den Vorort Frankton. Hier findet man neben dem Flughafen auch diverse Shoppingcenter. Die gute Dame, die ich nach der Ikea gefragt habe, gab mir einen weiteren Tipp eines Ladens mit ähnlichen Gläser. Wir versuchten also da unser Glück. Und siehe da! Wie haben Gläser gefunden. Keine Trinkgläser, aber Outdoor Weingläser. Der Wein musste ab sofort nicht mehr aus der Tasse getrunken werden! Kurz vor halb 2 Uhr erreichten wir dann Queenstown. Das Navi führte uns zum Camping durch die Stadt, Somit konnten wir bereits einen ersten Blick auf den äusserst beliebten Touristenort werfen. Es war extem viel los. Wir checkten ein und machten uns gleich ready, um uns Queenstown anzuschauen und wer weiss - vielleicht auch den einen oder anderen Tipp für einen aussergewöhnlichen Kick zu holen? Bei der Camping Reception hatten wir noch einige Flyer eingepackt, um einen ersten Überblick der möglichen Attraktionen zu erhalten. Eine Beer Tasting Tour wurde aufgrund der schlechten Wettervorhersage gleich für Samstagnachmittag gebucht.

    Unweit von unserem Camping war das iFly Center - wir kennen es auch als Bodyflying. Hier schauten wir einer Gruppe beim Üben zu. Danach zeigte der Guide selber noch unglaubliche Flying Tricks. Das wäre sicher cool! Wir behalten es aber vorerst im Hinterkopf. Weiter ging die Stadttour. Remo wollte noch kurz beim Infocenter des Ziptreks vorbei. Dieser stand am nächsten Tag auf dem Programm. Wir fragten, ob wir noch eine mögliche Reservationsbestätigung abgeben müssen und wo der Endpunkt des Ziptrecks ist. Nach erhaltenen Antworten spazierten wir an die Seepromenade. Unterwegs passierten wir x Anbieter von möglichen Attraktionen, Events, Ausflüge und Adrenalinkicks in und um Queenstown. Langeweile? Gibts in dieser Stadt nicht. Am See suchten wir uns einen gemütlichen Ort für einen Kaffee oder Apèro. Die Reizüberflutung und die Menschenmassen waren doch etwas prompt gekommen. Nach den, für unsere Verhältnisse, eher ruhigeren Orte Invercargill und Te Anau, war das gleich das Gegenteil.
    Wir setzten uns ins Public, es war das erste Restaurant, dass noch Platz hatte. Wir bestellten ein Beer Tasting für Remo und ein Aprol Spritz für mich dazu ein Ciabatta. Direkt am See genossen wir die letzten Sonnenstrahlen, schauten dem historischen Dampfschiff TSS Earnslaw zu, wie es den Hafen verlässt und komentierten das Treiben der Menschen. Wir mussten in Queenstown erst einmal ankommen, bevor wir uns ins Getümmel stürzten.

    Nach dem ersten Drink, merkten wir auch unsere knurrende Mägen. Aber wohin? Hier hätten wir einen Platz, aber langsam wird es kalt. Der Wind war doch etwas stärker und kühler als gedacht. Ich kam auf die Idee, hier schnell zu fragen, ob es für uns drin noch Platz zum Essen hätte. Hatte es, bis 19.00 Uhr und jetzt war 17.45 Uhr. Wir nahmen den Tisch und waren froh über einen angenehmeren Platz. Die Speisekarte war klein. Remo sprang direkt das Chef’s Choice in die Augen - ein überraschungs 3 Gänge Menü vom Chefkoch zusammengestellt. Wir sind hier in einer Draufgängerstadt, wieso auch nicht gleich beim Essen anfangen? Wir mussten nur unsere Unverträglichkeiten der uns bediendenden Dame angeben. Wir wurden nicht entäuscht. Als Vorspeise wurden uns 3 Teller aufgetischt - immer zum Teilen gedacht: ein Teller mit gegrilltem Blumenkohl, der 2. Teller mit Tintenfisch an einer Mayonaise und der 3. war ein Carpaccio mit Parmesan. Als Hauptgang erhielten wir ebenfalls 3 Teller. Dieses mal wurde uns ein kalter Gemüseteller, einen ganzen Fisch und einer mit gebratenen Kartoffel aufgetischt. Für die Nachspeise mussten wir den Tisch abgeben und uns an die Bar setzen. Was kein Problem war. Die Nachspeise war eine Kokosnuss-Crème Brûlée. Das Essen war grandios! Eine super Wahl!

    Nach dem Essen schlenederten wir noch ein bisschen dem Pier entlang und schauten uns die Ice Bar von aussen an. Gegen halb 9 sassen wir bereits wieder auf dem Camping und tranken das erste mal Wein aus unseren neuen Weingläser. Wir mussten die hektische Art von Queenstown erst einmal sacken lassen. Aber wir wussten beide: hier werden wir einiges erleben!
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  • Kopfüber ins Abenteuer

    23 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir standen früh am Morgen auf, assen Frühstück und machten uns zu Fuss auf den Weg zur Skyline Bergstation. Die Strecke ist eher Steil und nicht so gut befestigt, darauf wird auch bereits zu Beginn des Tracks mehrmals hingewiesen. Aufgrund Bauarbeiten und wegen Sturmschäden mussten wir einen kleinen Umweg machen, der noch etwas Steiler als die normale Strecke war. Der Weg war grandios! Endlich mal ein Wanderweg, der unseren in der Schweiz ähnlich war. Kein flacher, breiter Kiesweg, keine Treppen, ok, fast keine Treppen, meist nur Waldboden, Felsen und Wurzeln. Angegeben mit 1.5h pro Weg waren wir nach 1h schon oben angekommen. Gerade früh genug, um vor der grossen Menschenmenge unsere 6 Luge-Fahrten zu geniessen. Das oder den Luge stellt man sich am besten vor wie eine Rodelbahn, aber die Bobs sind auf Rädern und man fährt eine ca. 2 Meter breite Strasse den Berg hinunter. Man hält einen Lenker, ähnlich wie bei einem Fahrrad, in der Hand, welchen man zum Bremsen zu sich zieht. Lässt man diesen los, hält das schwarze Geschoss auch. Der Spass liegt dazwischen. Nach zweimal Testbremsen, einmal kurz links, einmal kurz rechts fahren gabs einen Stempel auf die Hand, als Zeichen, dass wir instruiert waren.
    Langsam und vorsichtig tasteten wir uns an die ersten Kurven der Strecke heran. Zwei Stellen waren wahrscheinlich Sprünge, wenn man denn genügend Speed drauf hatte. Die Kurven waren leichte Steilkurven, der Tunnel war gerade, am Ende gab es früh genug Warnschilder, welche einen zum Bremsen zwangen. Nach wenigen Minuten waren wir unten. Während dem erneuten Hochfahren mit dem Sessel-Lift, an welchem die Bobs durch ein ausgeklügeltes System vollautomatisch angehängt wurden, diskutierten wir die Strecke und wo man schnell fahren kann. Wieder oben angekommen liefen wir zügig zum Start und holten uns neue fahrbare Untersätze. Kaum sassen wir drin, gabs für Martina kein halten mehr. Wie ein geölter Blitz heizte sie die Strecke hinunter. Links, dann rechts, geradeaus, den Kopf nach unten und doch genügend vorsichtig, dass ich hinter ihr ab und zu bremsen musste. Selten, aber Grund genug, um bei der nächsten Fahrt als erster Starten zu wollen. Boah war das ein Spass! Als wir das dritte Mal oban ankamen merkten wir schon, dass es jetzt mehr Leute hat. Kein Problem, neue Challenge, die Strecke hat jetzt bewegliche Hindernisse. Die weiteren Fahrten waren gemischt, mal super, mal mühsam, da gewisse "Amateur-Rodler" zu zweit gemütlich nebeneinander fuhren, oder alleine die ganze breite ausnutzten. Das Highlight war aber die 13 köpfige Familie, die wie ein Schnurwurm hintereinander fuhren. Wäre ja ok gewesen, leider waren sie so langsam unterwegs, dass sie teils im absoluten Stillstand die Strecke blockierten. Kein Problem für uns, wir warteten einfach sehr lange. Also wirklich sehr lange. Etwa 10 Minuten später starteten wir zum letzten Lauf. So lange dauerte im Durchschnitt ein Durchgang für uns inkl. hochfahren. Ich nahm die Kurven, als würde ich auf meinem Motorrad sitzen. Die beiden Sprünge waren wirklich Sprünge, mein Steissbein kann dies bestätigen. In der vierten Kurve dann die Überraschung, das Ende des Schnurwurmes war noch immer auf der Strecke. Ich machte mich laut bemerkbar, meldete an, dass ich rechts vorbeiziehe, und schwupp, flitzte ich in den letzten Streckenabschnitt. Martina schaffte den Anschluss nicht ganz, und leider machte sich die Familie nach mir wieder etwas sehr breit, dass überholen für sie unmöglich war. Topzeit für mich, ärger für Martina. Jetzt war die Strecke nicht mehr so schnell wie zu beginn. Viel zu viele Träumer unterwegs. Früh aufstehen hat sich wieder einmal bewährt.
    Jetzt hatten wir Zeit für unseren Lunch. Mit bester Aussicht auf Queenstown und den Lake Wakatipu genossen wir unsere selbstgeschmierten Käse-Chicken-Toasts.
    Danach gings zur Zipline. Gemäss Internetseite warteten 6 atemberaubende Ziplines, darunter die Steilste der Welt. Das wollten wir nicht nur sehen, sondern auch erleben. Schliesslich sind wir in der Stadt des Adrenalins. 2 Guides, Xavier und Kahu, führten unsere 10 köpfige Gruppe sicher von Seil zu Seil. Ich fragte zu beginn noch, ob ich mich denn irgendwo halten müsse, oder ob ich mich einfach gehen lassen könne. Kahu meinte zu mir, ich könne machen was ich wolle, einfach nicht ins Seil greifen. Super, auf einem Bild habe ich gesehen, dass jemand kopfüber war. Also versuchte ich dies. Es funktionierte! Wahrscheinlich sah es noch nicht wirklich fotoreif aus, aber für den Anfang nicht schlecht. Der Rest der Gruppe rutschte normal am Seil entlang. Posten für Posten ging es weiter, manchmal mit Challenges der Guides, selten ohne. Mein Highlights der Challenges? Rückwärts freihändig fand ich extrem cool. Martinas Favorit war die eine Line, wo wir so laut wie möglich singen mussten und uns ganz klein machen, um möglichst schnell zu werden. Einmal mussten wir noch knapp 15 Minuten laufen, da die letzte und steilste Zipline etwas tiefer als die anderen war. Die Bilder zeigen, wie viel Spass wir hatten.
    Welch coole Variante, einen Berg runter zu kommen. Wow. Vollgepumpt mit Adrenalin ging es in Richtung Campingplatz. Unser Abendessen bestand aus einem gemischten Salat mit Avocado. Da wir den Luge mit Gondel gebucht hatten, konnten wir jetzt noch gemütlich hochfahren und den Sonnenuntergang in der Bar oben am Berg geniessen. Was für ein Tag! Die Sichtbare Milchstrasse mit beleuchtetem Queenstown und dem Schatten der Remarkables brachten uns beide zum Staunen. Gegen 10 Uhr nahmen wir die Gondel nach unten. Jetzt schon schlafen? Nein. Queenstown ist seit Wochen die erste Stadt, in der nach 21 Uhr noch etwas läuft. Wir fanden eine tolle Rumbar und genossen den Abend in vollen Zügen. Morgen müssen wir nicht allzu früh raus, die Wettervorhersage ist nicht wirklich toll.
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  • Kiwi, Horror und Beer Tasting

    24 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach gestrigem Abend und dem bevorstehenden strengen Sonntag, wollten wir den regnerischen Samstag ruhig angehen. Das Wetter spielte heute nicht mehr ganz so mit. Da wir dies aber wussten, haben wir unser Programm dementsprechend mehrheitlich indoor geplant.

    Wir starteten den Morgen mit einem Besuch im Kiwi Park. Bis anhin hatten wir nie einen Kiwi lebendig gesehen, minimum einmal müssen wir das Nationaltier von Neuseeland doch sehen. Wir wollten gleich um 9 Uhr dort sein, damit wir um 10.00 Uhr den Kiwi Entcounter nicht verpassen. Bis jetzt sind wir noch vom Regen verschont geblieben. Nach einem kurzen Fussmarsch erreichten wir den Kiwi Park. Wir hatten die Tickets bereits vorab gekauft. Bei der Kasse erhielten wir 2 Jettons für den Kiwi Entcounter. Ein Deutscher Audio-Guide verhalf uns auf der ganzen Tour, um weitere Informationen zu den einzelnen bezifferten Stationen zu erhalten. Die verschieden Stationen beinhalteten Erklärungen zu der Flora und Fauna dieses Parks. Auch die Entstehung vor 60 Jahren wurde erzählt. Wir sahen diverse einheimische Vögel, Pflanzen und Bäume. Bei den Keas durfte man sogar ins Gehege rein. Viel mehr als ihnen beim Putzen zuzuschauen konnten wir aber nicht machen. Um kurz vor 10 Uhr standen wir vor dem Kiwi Haus. Eine Tierpflegerin nahm uns die Jettons ab und gab uns die Anweisung in das Haus einzutreten, dies aber möglichst leise zu tun. Hier galt absolutes Licht- und Fotografierverbot. Es würde die Tiere verstören. Das Kiwi Haus war beinahe stockdunkel. Unsere Augen mussten sich zuerst an das schwache Licht, was einem Mondlicht ähnlich kam, gewöhnen. Leise traten wir ein und schauten uns um. In jeder Ecke des kleinen Hauses war eine Scheibenfront angerichtet. Innerhalb dieser Scheibenfront waren kleine Gebüsche und Äste zu sehen. Der Boden der Gehege kamen einem Waldboden sehr nahe. Angestrengt schauten wir in das Glasgehege rein. Da!! Da hinten war was! Etwas bewegt sich inmitten des Unterholzes. Umso länger man sich in der Dunkelheit bewegt, desto besser passten sich unsere Augen an und man konnte jetzt nicht nur Silhouetten der Äste sehen, sondern sah sie klar vor sich. Und auch endlich den ersten Kiwi. Wie wild pickte er mit seinem langen Schnabel immer wieder in den Boden und suchte nach Fressen. Er bewegte sich äusserst flink hin und her, hüpfte über die Äste und suchte nach fressbarem. Wir durften eine Weile den Kiwis zuschauen. Nach kurzem Staunen hörten wir plötzlich eine Stimme. Ein Tierpfleger stand mitten im Raum und erzählte uns die Geschichte des Kiwi Hauses, warum sie das machen, wofür sie dies Nutzen und was mit den Kiwis geschah und noch passieren wird. Dannach erzählte er uns allgemeines über die Kiwis. Im Anschluss beantwortete er diverse Fragen.

    Kurz und knapp: Kiwis sind nachtaktive Vögel. Damit wir Besucher sie sehen können, stellen sie im Kiwi Haus die Tagesezeiten um, das heisst sie stellen das Licht am Abend heller. Für die Kiwis wird nun Tag und sie gehen schlafen. Am Morgen wird es dunkler, also für sie Nacht und sie erscheinen. Um im Stand das Gleichgewicht zu halten, stützen Kiwis sich oft auf ihren Schnabel. Kiwis können nicht besonders gut sehen, dafür aber umso besser hören und – eine Besonderheit unter Vögeln – sehr gut riechen. Die Nasenöffnungen liegen an der Spitze und nicht wie bei den meisten Vögeln an der Basis des Schnabels. Daher stecken Kiwi ihren Schnabel in die Erde. Die Kiwieier sind im Verhältnis zur Körpergrösse die grössten Eier der Vogelwelt. Sie können bis zu 30% des Körpergewichts wiegen. Als Vergleich: bei uns Menschen wäre das ein Baby mit 20kg. Das Kiwi Haus päppelt schwache oder verletzte Kiwi wieder auf und setzt sie dann in die Wildnis aus. Die Kiwis sind eine bedrohte Tierart, daher ist es umso wichtiger ihre Art zu schützen.
    Nach dem Kiwihaus liefen wir noch etwas durch den Park und landeten um halb 12 bei der Conservation Show. Hier wurde uns eine Tier Show vom feinsten geboten. Über das Publikum fliegende Vögel, nah gezeigte Tuatara (250 Mio. Jahr altes Reptil, welches ein direkter Nachkommen der Dinosaurier ist und man weiss bis heute nicht, wie alt sie werden), lebendiges! Possum oder Ratten. Inzwischen fing es an zu regnen.

    Nach dem Besuch der Show legten wir noch kurz einen Kaffeestop ein und durften leckeren einheimischen Honig degustieren. Dabei liessen wir uns die Story des wertvollen Manuka-Honigs erklären. Gekauft hatten wir aber keinen. Die Zeit rast. Bald war Mittagszeit, um halb 2 stand schon der nächste Programmpunkt auf dem Plan. Wir suchten in der Stadt etwas Schutz vor dem Regen und ein gemütlicher Platz zum Essen. Ein heimeliges Pub, das Pog Mahones war genau das richtige. Wir bestellten uns Caesar Salat und Guinness Beef-Pie. Die Mittagspause war eher kurz, schon nach 45 Minuten verliessen wir das Pub und bereiteten uns psychisch auf das nächste Spektakel vor.

    Pünktlich um halb 2 nachmittags betraten wir die Fear Factory, eine Art Geisterbahn. Aber! Mit echten Schauspieler. Ich wollte das unbedingt erleben, Remo auch. Ich meine, Ed Sheeran hat es gemäss Fotos auch gemacht😏. Wie mussten eine Treppe hoch zum Empfang laufen. Die Empfangsdame sah aus, als käme sie direkt von einem Horror-Streifen. In ihren Augen sahen aus, wie jene einer Schlange, an ihrem Mundwinkel lief ‘Blut’ hinunter. Mit ihrem spanischen Akzent begrüsste sie uns und gab uns die Instrunktion zur kommenden Attraktion. Vor uns war ein anderes Paar. Nachdem sie von uns Grussel-Fotos geschossen hat (die, die auch Ed Sheeran machte, gemäss Prospekt der Fear Factory) mussten wir vor der Tür auf das grüne Licht warten. Alle elektronische Geräte mussten wir vorab abgeben. Als wir auf das grüne Zeichen wartete, platzten plötzlich 3 andere Gästen aus einer Tür. Nein, sie kamen vielmehr schreiend und rennend aus der Tür, einer hielt die Hand an die Brust, allen war die Angst ins Gesicht gezeichnet. Ok, in dem Moment belächelte ich die 3 Besucher noch. Ich, die Horror Filme schaut, True Crime Podcast hört und am liebsten eine Hexe wäre. Mich kann so schnell nichts schockieren - dachte ich… das Licht wechselt auf Grün, Remo ging voraus. Ich, dicht hinter ihm, musste ihn nach Anweisung den ganzen Weg halten, er den Weg weisen. Es war, bis auf ein paar Blitzlichter, stockdunkel in dieser Geisterbahn. Bereits nach 2 Meter der erste Schock. Ein Grusel-Gesicht vor ihm aufblitzend. Remo erschrack, ich hinter ihm, mit geschlossenen Augen, ebenfalls. In den folgenden 10 Minuten ging es so weiter. Remo musste den Weg irgendwie finden. Dabei wurde er von lauten Geräuschen, plötzlich erscheinenden Gestalten, und eckligen Durchgängen erschreckt und bei all dem Horror musste er noch den Weg aus dem Labyrinth finden. Ich, hinter ihm, konnte mit geduckter Haltung und geschlossenen Augen den Weg hinter mich bringen. Der letzte Part war der schlimmste. Wir wurden von einer lauten bös lachenden Gestalt verfolgt. Wir rannten schreiend dem Ausgang entgegen! Wie die Gruppe, die wir gesehen hatten. Alle schauten uns beim Eingang schockiert an. Denken sie wohl gleich, wie ich am Anfang? ;) Muahaha.

    Der Schock musste zuerst verdaut werden. Wir hatten noch knapp eine Stunde Zeit bis wir zum nächsten Treffpunkt gingen. Wie nutzten die Zeit um kurz in Kleiderläden zu gehen und unsere Fragen zu den gebuchten Programmpunkten am kommenden Tag in den Buchungscenter zu beantworten.

    Um 15.00 Uhr standen wir am vereinbarten Treffpunkt. Los geht die Beer Tasting Tour! Ein silberner Van fuhr vor, eine junge blonde Frau stieg aus und fragten nach unseren Namen. Nach ihrer Bestätigung durften wir einsteigen. Wir und 9 andere junge Leute sassen am Schluss im Van und fuhren noch etwas ruhig und verhalten zur ersten Station. Unser Guide, Do, aus Holland lockerte die Stimmung mit diverse Fragen an uns auf. Im Bus sassen 6 Frauen und 5 Herren, alle zwischen 20 und 36 Jahre aus Australien, England, Usa und der Schweiz. 3 von denen hatten am Morgen den höchsten Bungee Sprung Neuseelands absolviert! Ich war beeindruckt! Das erste Tasting war in Gibbston. Ein Ort unweit ausserhalb von Queenstown. Hier konnte man Wein oder Bier probieren. Das Bier war super, gar so gut, dass Remo und ich 4 Dosen vom Ginger Beer kauften. Auch die anderen kamen auf ihren Geschmack und kauften ein. Weiter ging es zur nächsten Station. Eher bekannt für seine Weine. Die Stimmung wurde lockerer, man sprach im Bus miteinander. Auf dem Weg dahin wurden die vorhin gekauften Biere bereits getrunken. Nach der 2. Degu dauerte die Fahrt etwas länger, die Stimmung immer besser. Beim 3. Tasting Ort waren wir in einer Art Garage. Ein DJ sorgte für guten Sound, wir für lautes gejole. Inzwischen waren wir alle in einer Konversation mit den Sitznachbaren vertieft, tranken und lachten. Ein perfekter Samstagnachmittag. Die Sonne scheinte wieder, die Musik stimmte, die Leute waren gut drauf, das Bier war super. Kurz nach 19.00 Uhr fuhren wir zurück nach Queenstown. Es waren lediglich 3 Minuten fahrt. Das hinterte uns nicht lautstak ABBA mit dem Radio mitzusingen. Do lud uns aus, wünschte uns einen schönen Abend. Wir verabschiedeten uns vorübergehend von der Gruppe, da wir zum Abendessen reserviert hatten.

    Um halb 8 trafen wir im Fogo, einem brasilianischen Restaurant ein. Nach so viel flüssiger Nahrung musste mal wieder etwas Festes in den Magen. Remo bestellte das all you can it, ich die Mini Version von seinem. Das Fleisch war herrvorragend. Ich bekam einen Teller mit diversen Fleischstücke, Saucen und Beilagen drauf. Remo konnte so viel essen, wie er wollte. Im Restaursnt liefen die Bedienungen mit diversen Spiessen und Teller herum. Drehte Remo den erhaltenen Badge auf grün, konnten sie ihm Fleisch bringen, drehte er ihn auf rot, signalisierte er eine Pause. Da ich das eine oder andere nicht auf dem Teller hatte, durfte ich von ihm ein Stück probieren. Nach dem Essen trafen wir einen Teil der Beer Tasting Gruppe nochmals in der Stadt auf ein Bier und liessen den Samstag ausklingen. Zu spät wurde es aber nicht, denn am Sonntag steht ein grosser und wahnsinnig aufregender Tag vor uns!
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  • What a feeling!

    25 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☀️ 10 °C

    Wir gehen etwas in die Vergangenheit. Genauer gesagt ins Jahr 2005. Mein damaliger Oberstift war Fallschirmspringer. Ich war 15 Jahre jung und hell begeistert. Man fühle sich wie ein Vogel, die Sicht sei unglaublich, das Gefühl des freien Falls unbeschreiblich. Ich war so interessiert, dass ich sogar in der Berufsschule einen Vortrag über das Fallschirmspringen hielt. Mein Lehrer fragte mich damals, ob ich denn auch schon gesprungen sei. Ich meinte nur, bis jetzt noch nicht, aber ich möchte bald meinen ersten Sprung wagen.

    20 Jahre und etwa 15000 Ausreden später sitze ich am Freitag mit einem Prospekt in der Hand in Queenstown. "Ich könnte am Sonntag einen Fallschirmsprung machen." sage ich zu Martina. Ihre Augen werden grösser. "Das würdest du tun?" fragt sie mich etwas überrascht. Es folgte eine Diskussion mit genauer Planung der nächsten Tage. Hatten wir noch Zeit für Extras? Ja, wir hatten. Der Sonntagmorgen war frei. Frei für Action, kein Platz für Ausreden. Wenn nicht hier und jetzt, wo und wann dann? Nochmals 20 Jahre warten? Nein Danke. Ich buchte. Der erste Schritt war getan.
    Das ganze Wochenende war ich völlig gelassen. Bis zu diesem Morgen.

    Um 07:00 Uhr ging mein Wecker los. Ich war bereits 5 Minuten vorher wach. Mein Magen meldete sich, wie er es des Öfteren tut, wenn ich nervös bin.
    Oh man, was habe ich da getan. Und typisch für mich, reicht ein kurzer Sprung nicht, nein, ich muss gleich All-in gehen, mit dem höchstmöglichen Sprung in Queenstown. 15000 Fuss, also für jede Ausrede einen. An Frühstück wagte ich gar nicht zu denken. Wie ein nervöser Weka tigerte ich um unseren Camper, Martina steht etwas später auf, ihr Programm ist ein wenig kürzer.
    Etwas früher als im Mail stand war ich bereits beim Treffpunkt. In einem kleinen Shop war eine Theke, dahinter 3 Frauen. Ich meldete mich an, man sagte mir, ich könne mich hinsetzen, sie hätten schon alle Daten von mir. Pre-Self-Check-in sei Dank.
    Während ich wartete, füllte sich der Shop allmählich. Pünktlich um 08:00 Uhr wurden wir in einen separaten Raum gebeten. Mittlerweile war die Gruppe auf etwa 20 Personen gewachsen. Wir durften uns ein Sicherheitsvideo anschauen. Die Bananenposition wurde danach noch von einer Frau separat präsentiert, diese sei extrem wichtig.
    Gut, dann los in den Car. Ui war ich nervös. Ich kannte noch zwei Typen vom Biertasting, respektive vom Ausgang danach, das Hauptthema blieb aber der Sprung. Und die Frage aller Fragen während der Fahrt: Wie hoch springst du, und warum.
    Meine Antwort darauf war ganz simpel. Wenn ich schon aus einem Flieger springe, dann von ganz oben. Das einzige was ändert ist die Zeit im freien Fall. Und dies möchte ich so lange wie möglich geniessen können.
    Nach einigen Minuten fahrt kamen wir bei der Dropzone an. Wir sahen schon die ersten Propellermaschinen mit Hai-Zähnen bemalen, auf der Startbahn.
    Am Hangar gab es nochmals weitere Instruktionen. Da wir zu viele für ein Flugzeug waren, wurden wir aufgeteilt. Mein Name wurde als drittes aufgerufen, ich durfte in den ersten Flieger des Tages. Ok, jetzt war ich so richtig nervös. Meine Hand zitterte ein wenig, als mir der Dude die 1 drauf malte. Nebenan war ein Fenster, durch dieses konnte man die Skydiver sehen, die sich aufwärmten. Ui waren das viele. Wir durften bald darauf unsere Anzüge anziehen. Alles persönliche material mussten wir einschliessen, da wir nichts mit in den Flieger nehmen durften.
    Gerade in dem Moment als ich den letzten Reissverschluss zumachte, stand ein Dude vor mich hin und stellte sich als Chris vor. Er würde heute mit mir springen. Cool, er war ungefähr in meinem Alter und wirkte total entspannt. Meine Nervosität legte sich wieder etwas. Ich bekam eine lustige Kopfbedeckung, einen Augenschutz, Sauerstoffmaske und Handschuhe. Ausserdem band er mir eine Gelbe Tasche um den Bauch. Darin sei die Schwimmweste. Hoffen wir mal, dass die auch da drin bleibt.
    Da ich die Option mit Videoaufnahmen buchte, machte Chris noch ein kurzes Interview vor dem Sprung mit mir. Auch danach filmte er ständig, dank ihm habe ich jetzt total 5 Minuten Videomaterial.
    Dann noch ein letztes Mal die Bananenposition. Wenn wir im Flieger sind, müssen wir dann die Beine aus dem Flugzeug halten, unter den Flieger und den Kopf nach hinten legen. Von der Seite sehe dies aus wie eine Banane. Mit den Händen sollen wir die Gurte an der Brust halten. Sobald uns dann unser Dude auf die Schulter klopfe, können wir die Arme nach oben nehmen. Gut, alles klar. Chris holt mich wieder ab, diesmal hat er den Schirm dabei. Wir laufen Richtung Flugzeug. Plötzlich bin ich nicht mehr nervös. Vielleicht ist es aber auch die Vorfreude, die jetzt gewinnt. Die Maschine steht bereit, wir laufen als zweitletzte zum Flieger, setzen uns rückwärts auf eine Bank. Werde ich etwa als zweiter Springen? Cool!
    Im Flieger geniesse ich die Aussicht. Was für ein tolles Wetter! Nach einigen Minuten setzte mir Chris die Maske auf und schaltete die Frischluftzufuhr ein. Ok, sind wir schon so hoch? Egal, ich genoss weiter die Aussicht. Während dem Flug bindet mich Chris an sein Gstältli, damit ich auch gesichert bin. Dann geht es auf einmal sehr schnell. Ein grünes Licht leuchtet, der Kollege neben mir rutscht auf einer Matte Richtung geöffneter Türe. Kaum sitzt er da, verschwinden sie aus dem Flieger. Ich rutsche nach, schaue kurz aus dem Flieger, gehe in Bananenstellung und ehe ich realisiere was gerade geschieht, befinde ich mich im freien Fall. Wow, wie krass! Anfangs fällt mir das Atmen schwer, der Ohrendruck ist extrem stark, doch nach wenigen Sekunden kann ich den Fall geniessen. Was für eine Aussicht! Wir befinden uns noch immer im freien Fall, Chris dreht uns einige Male hin und her. Was für ein Erlebnis!
    Dann, nach ungefähr einer Minute gibt es einen starken Ruck, der Fallschirm ist draussen. Ab jetzt sind wir im Gleitschirmmodus. Nach einigen Manövern darf ich selbst steuern, Chris gibt Anweisungen, ich führe aus. Kurz vor der Landung übernimmt er wieder, wenige Sekunden später landen wir sanft in einer Wiese.
    Hammer! Das Video zeigt meine Emotionen recht gut.
    Nach dem Sprung schaute ich noch einige Minuten den anderen zu, bevor ich dann wieder mit dem Shuttle nach Queenstown fuhr.
    Dort angekommen wartete ich auf dem Campingplatz auf Martina für das Nachmittagsprogram.
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  • Wenn nicht jetzt, wann dann?

    25 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☀️ 14 °C

    What a day! Meine Worte am Sonntagabend. Neben dem Delfinenschwimmen wohl der grösste und beste Tag auf unserer Neuseelandreise. Für mich sind die beiden Erlebnisse zu unterschiedlich, dass ich sagen könnte, welches besser war. Mit Delfinen zu schwimmen ist eher was einmaliges und einzigartiges. Dieses Erlebnis ist wohl kaum so schnell wiederholbar. Wohingegen das Erlebte an diesem Sonntagmorgen in der Schweiz auch machbar wäre.

    Wie kam mein Entscheid Paragliding auszuprobieren und welche Überwindung kostete es mich, um den Flug zu buchen? Paragliding ist in der Schweiz ein oft gesehener Sport. Beinahe in jeder dafür geeigneter Bergregion sieht man die Schirme am Himmel. Egal, ob beim Wandern, auf dem See oder beim Sonnen im Tessin, die fliegenden Menschen am Himmel sind in allen Jahreszeiten anzutreffen. Ein weiterer Grund, weshalb ich das tun wollte, war die häufigen und faszinierenden Erzählungen eines guten Migros-Gspändli, der es als Hobby gar Leidenschaft ausübt.

    Am Freitagabend, 23.2. waren Remo und ich in der Skylinebar in Queenstown. Von hier oben starten die Paraglider. Ein grossartiges Panorama wird hier oben einem geboten. Die Sicht über den Lake Wakatipu und die Berge sind unglaublich malerisch. Proforma schaute ich auf der Homepage einer der Anbieter (GForce) nach, ob am Sonntagmorgen überhaupt noch ein Platz frei wäre. Das Wetter soll perfekt sein. Und siehe da, um halb 10 ist gerade noch einer frei. Schicksal! 2 Skyline Sours später drückte ich auf meinem Handy ‘book now’. Ich habe es getan!! Meinetwegen und ein bisschen auch, dass ich Remo etwas zu erzählen haben wollte und nicht nur er mir. Es gibt kein zurück mehr.

    Am Sonntagmorgen stand Remo um 7 Uhr auf. Meine Nervosität besiegte den Schlaf, keine Chance es zu versuchen weiter zu schlafen. Viel länger hätte ich sowieso nicht gekonnt, da ich nicht mit der Gondel hochfahren, sondern hochlaufen wollte. Remo verabschiedete sich und ich ging in die Küche, um mir einen Kaffee zu kochen. Uii war der nervös! Die Zeit läuft, den Kaffee konnte ich gar nicht richtig austrinken, schon musste ich mich gegen 8 auf den Weg nach oben machen. Um halb 10 sollte ich mich am Treffpunkt bei der Bergstation melden. Ich packte meine nötigsten Sachen in meine Jacketaschen, ich wusste ja nicht, ob ich überhaupt einen Rucksack mitnehmen konnte. Besser nichts riskieren. Um 9 Uhr stand ich auf dem Gipfel und wartete. Eigentlich wollte ich vorab einen Kaffee oben im Restaurant trinken, doch das Restaurant macht selber auch erst 9.30 Uhr auf. Dann warte ich halt bis halb 10. Ich schaute auf mein Hany die Nachrichten vom Tag an und bekam plötzlich eine SMS von GForce. Aufgrund der schlechten Windverhältnisse verschieben wir unsere Flug zum Coronet Peak, ein Berg etwa 30 Minuten ausserhalb Queenstown. Ok, und jetzt? Ich stehe hier oben. Soll ich runter rennen? Warten, bis die Gondel fährt? Soll ich alles abblasen? Ich schrieb zurück, dass ich bei der Bergstation stehe, aber um halb 10 mit der ersten Gondel runter komme könnte. Ich soll, hiess es. Schnell besorgte ich mir ein Ticket, fuhr nach unten und meldete mich bei GForce an. Ein schnelles Check in, Gewicht angeben und los geht die Fahrt mit 10 anderen im Van auf den Coronet Peak. Die Fahrt war ruhig, die Nervosität bei den anderen Gäste war spührbar. Als wir auf der neuen Startbahn ankammen, ging es ziemlich rassant. Alle Guides packten ihre Schirme aus, breiteten sie auf dem Boden aus, machten sich startklar. Eine junge Dame fragte in die Runde: who wants to be first? Ich meldete mich. Manchmal bin ich selber erstaunt über meine Gourage ;). Sie gab mir die Ausrüstung, band mich an ihr fest und schon waren wir vorn am Hang. The start is very easy! Meinte sie. Ich solle nach vorn laufen und wenn sie sagt ich solle rennen, soll ich den Berg hinunter rennen. Ok, das schaffe ich. Ich schaute den Hang hinunter. Ich lief vorwärts und kaum schrie sie ich solle rennen, zog uns der Schirm in die Luft. Leider nicht geplant. Nach einem kurzen Luftsprung landeten wir 2 Meter weiter unten im Rasen. Etwas weh tat es schon - naja es war auch eine kleine Bruchlandung. Ich war etwas perplex, es geschah alles ziemlich schnell. Kaum gelandet, standen wir bereits wieder oben am Start, dieses Mal aber den Startversuch mit Hilfe eines anderen Guides. Er half den Schirm in die Luft zu hieven und los gehts. Wir rennten los und schwups waren wir in der Luft und schwebten über der Erde. Wahnsinn, ich fliege!! Anfangs noch etwas verkrampft, legte sich mit der Zeit und der unglaublichen Aussicht die Nervosität. Meine Flugbegleiterin, Clem aus Frankreich, versuchte etwas Auftrieb über den Berge zu erhalten, damit wir länger segeln konnten. Der Flug dauerte etwa 15 Minuten, mir kam es aber ewig vor. Ich genoss es durch die Lüfte zu schweben. Gegen Schluss machte meine Fluglotsin noch ein paar Tricks, wobei ich den freien Fall etwas spührte. Und schon waren wir am Boden. Meeeeega! Das war nicht mein letzter Paragliding- Flug. Das werde ich auf jeden Fall wiederholen!
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  • Nur ein normaler Sonntag in Queenstown

    25 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☀️ 12 °C

    Obwohl Martina und ich am Morgen verschiedene Programme hatten, trafen wir uns um die Mittagszeit wieder beim Camper. Völlig aufgepuscht von den Erlebnissen des Morgens erzählten wir uns gegenseitig die Highlights der ersten Stunden dieses so grandiosen Tages.
    Hier nochmals zusammengefasst:
    Martina machte einen Tandem Paraglide-Flug, ich sprang aus einem Flieger für einen Tandem-Skydive. Die Details dazu sind in separaten Footprints nachzulesen.
    Noch immer vollgepumpt mit Adrenalin vom Morgen, gings an den See. Wir beide hatten kaum etwas gefrühstückt und unser nächstes Abenteuer wartete auf uns. Am See entdeckten wir viele kleinere Foodstände, die frische Waren anboten. Wir entschieden uns für den Stand mit Dumplings. 6x Beef, 6x Chicken, auf beiden gute Portionen Sauce, ein paar Spritzer Chiliöl darüber. Sehr sehr lecker! Nach dem Essen gings dann schon bald zum Treffpunkt. Wir sassen zu zweit in einem grossen weissen Bus, die Fahrerin meinte noch, dass wir danach nicht mehr nur zu zweit seien, die anderen kämen aber direkt.
    So weit so gut, genossen wir die 20 Minuten Ruhe noch. Am Ziel angekommen folgten wir der Dame zum Schalter. Die beiden Frauen dahinter begrüssten uns höflich, meinten, dass wir unsere Taschen und alles was wir nicht brauchen in einen Korb legen sollen. Ausserdem legten sie uns farbige Papierbänder um die Handgelenke. Wir dürfen damit vorne Sitzen, meinte sie. Wir waren beide fassungslos! Zum einten, weil es endlich klappt mit unserem Heliflug, zum anderen, weil wir vorne neben dem Piloten sitzen dürfen!
    Ein Pärchen aus Südkorea, sowie eine junge Frau aus Neuseeland leisteten uns Gesellschaft. Eine Frau der Fluggesellschaft kam, und gab die Sicherheitsregeln durch. Ausserdem erfuhren wir, dass wir beim Hinflug, das andere Pärchen beim Rückflug vorne sitzen dürfen. Grandios, immerhin hatten wir den 50 minütigen Südalpen-Rundflug mit Gletscherlandung gebucht.
    Nach dem Briefing holte uns der Pilot ab, wir nahmen im Heli Platz, schnallten uns an, setzten die Kopfhörer mit Mikros auf und warteten, bis wir abhoben. Knapp eine Minute verging, der Pilot setzte sich neben uns, startete die Maschine und schon hoben wir ab. Sanft aber zügig flogen wir quer über den Flugplatz Richtung Gebirge. Während dem ungefähr 20 Minütigen Hinflug zeigte der Pilot immer wieder auf Stellen oder in Täler und erzählte die Geschichte dahinter. Oft spielte der Goldrausch mit, manchmal machte er auch auf unberührte Landschaften aufmerksam. Den Flug in Worte zu fassen fällt mir schwer. Es war unglaublich toll! Nach einigen Minuten waren wir mitten in den Alpen, umzingelt von Gletschern und Berggipfeln. Dass wir so nah an den Gletschern vorbeifliegen würden, hätten wir beide nicht gedacht. Und dann setzte er zur Landung an. Wir landeten sanft auf dem Mount Tyndall. Der Blick rundum unbeschreiblich. Und das Wetter erst! Sonnenschein, kaum Wolken, Temperaturen die kurze Hosen erlaubten. Für den Rückflug sassen wir auf den hinteren Sitzen, was nicht weniger spektakulär war. Wieder ergänzte der Pilot die traumhafte Landschaft mit seinen spannenden Infos. So viel Zeit in der Luft werden wir wohl erst wieder beim Rückflug haben. Obwohl da die Aussicht definitiv nicht so toll sein wird.
    Zurück in Queenstown belohnten wir uns mit einem leckeren Drink und einem speziellen Knoblibrot. Dieses hatte noch Käse drauf. Lecker wars auf jeden Fall.
    Während wir nach dem Drink so am See antlang schlenderten, fiel uns das Jetboat auf, das sich wie wild im Seebecken drehte. Wir könnten doch mal schauen, ob wir noch Platz hatten, in der Luft waren wir ja genug, aber Wasserzeit hatten wir noch keine.
    Perfekt, in knapp einer Stunde haben wir noch Platz. Die Zeit, Achtung Wortspiel, ging wie im Flug vorbei. Um 17:00 Uhr stiegen wir mit Schwimmweste in unser Jetboat. Und als Krönung durften wir auch hier vorne sitzen. Die folgenden 60 Minuten waren genial. Unser Kapitän hatte einen dunklen Schnauz, und trug Sonnenbrille und eine kleine schwarze Schwimweste, an welcher ein Funkgerät befestigt war. Er hätte gerade so gut in einem Actionfilm aus den 80ern mitspielen können. Er redete auch ein bisschen wie ein Actionheld. Die Sicherheitsinstruktionen gab er kurz und knapp durch, der Notaus befand sich gleich neben Martina, falls ihm etwas zustösse. Beruhigend, hoffentlich brauchen wir diesen nicht.
    Jedes Mal wenn er mit hochgestrecktem Zeigefinger über seinem Kopf kreise, mache er einen Spin. Spins sind schnelle dreher mit dem Boot. Und Spins machen Spass. Und wie! Die Fahrt mit einem solchen Jetboat war eine interessante Erfahrung, auch weil er nur 5cm Wassertiefe brauchte um das Boot zu steuern. Ab und zu hörte man den Bootsboden melden, dass es doch weniger Wassertiefe war als gedacht. Unser Actionheld steuerte das Jetboat gekonnt haarscharf an den Büschen und Felsen vorbei. Ein paarmal stopten wir, er erzählte kurz etwas über das Boot oder die Landschaft, dann gings weiter. Jeder Spin wurde wilder, die Fahrgäste immer feuchter. Der Typ ganz rechts aussen tropfte schon, während Martina und ich noch fast komplett trocken waren. Dies lag wohl daran, dass der Schnauz-Dude sich selbst nicht Nass machen wollte, und die vorderste Sitzreihe durch den langen spitzen Bug gut geschützt war. Die seitlichen Fahrgäste wurden nur Nass, da jedem Spin eine Welle folgte, die das Jetboat von der Seite traf. Nach einer Stunde wilder Fahrt im Kawarau und Shotover River kehrten wir zurück nach Queenstown. Natürlich nicht ohne einen letzten Spin im Hafen. Was für ein Spass!
    Wie könnte man so einen Tag abschliessen? Genau, mit einem Fergburger. Keine Ahnung woher der Hype kommt, aber die Schlange vor dem Lokal ist riesig! Mindestens so riesig war unser Hunger. Und so stellten wir uns in die Schlange. Nach etwa 15 Minuten konnten wir bestellen, weitere 10 Minuten später hatten wir unsere Burger in der Tasche und waren unterwegs zum Campingplatz. Es war 18:45 Uhr als wir beide unsere Burger assen. Und wow, es lohnte sich definitiv, so lange zu warten. Das Gingerbier vom Beertasting rundete das ganze ab.
    Was für ein toller Tag! Für uns intensiv, für Queenstown warscheindlich ein gewöhnlicher Sonntag. Crazy diese Stadt!
    Hundemüde legten wir uns schlafen, bald gehts weiter in Richtung Paradies.
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  • Glenorchy - ein Ort mit Paradies

    26 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach gestrigem Adrenalin-Schub mussten wir zuerst etwas herunterfahren. Wir hatten beide einen unglaublich tollen Tag erlebt. Nach dem Aufstehen schlenderten wir ein letztes mal in die Stadt. In einem nahegelegenen Café frühstückten wir einen leckeren Avocado Toast mit poschierten Eiern und je einen Kaffee. Wir nahmen es heute eher gemütlich. Nach dem Frühstück gingen wir zurück auf den Camping und fuhren nach Frankton zu den grossen Einkaufscentern. Hier kauften wir das nötigste an Essen ein und fuhren zurück via Queenstown nach Glenorchy. Kurz nach dem Einkauf bemerkten wir, dass wir eigentlich beim DOC vorbei wollten, und uns noch Tipps für Glenorchy und Umgebung zu holen, somit verlief unsere Route nochmals nach Queenstown in die Stadt, kurzer Halt beim DOC und in einem kleinen Supermarkt und weiter ging die Fahrt nach Glenorchy.

    Die Route führt direkt am Lake Wakatipu entlang weiter in den Nordwesten. Glenorchy liegt unweit von Queenstown und ist vor allem auch wegen Drehorten für Herr der Ringe bekannt. Reine Fahrzeit beträgt die Distanz zu Queenstown lediglich 45 Minuten. Unterwegs legten wir diverse Stopps ein. Den ersten Halt machten wir beim 12 Miles Delta.

    Gemäss Recherche werden die Filmlocation wie folgt beschrieben:
    Im 12 Mile Delta, nur 20 Minuten vom pulsierenden Queenstown entfernt, betreten wir eine abwechslungsreiche Landschaft mit Manuka-Bäumen und spindeldürren Matagouri-Sträuchern, die einen kristallblauen Fluss säumen. Dies war der denkwürdige Schauplatz der Schlacht zwischen den Waldläufern von Gondor und den Männern von Harad. Wir suchten die Stelle, an der Sam, Sméagal und Frodo in Erwartung des Erscheinens der Olifanten liegen. Ein 5m hohes Gerüst wurde verwendet, um den Raum zu schaffen, in dem Peter Jackson, der Regisseur, die Oliphanten, die teils aus Mammuts, teils aus Elefanten bestehen und die Hobbits in ihren Bann zogen, digital einfügte.
    Das 12-Meilen-Delta ist auch der Schauplatz der Szene, in der Sam und Smeagal darüber diskutieren, wie man die berühmten Cooneys am besten zubereitet. "Kochen, pürieren, in einen Eintopf stecken". Wir liefen zum Look out Point und schauten uns die Umgebung an. Ich hatte wieder mal keinen blassen Schimmer, was hier gedreht wurde, aber Remo identifizierte die korrekte Location dank Google Bilder. Ich fand die Umgebung an sich schon schön. Nach kurzer Wanderung stiegen wir in den Van und fuhren weiter.

    Etwa 15 Minuten später bogen wir links ab und fuhren auf den Parkplatz. Hier war der Bennetts Bluff Viewpoint. Ein kurzer Weg führt auf einen kleinen Hügel empor. Von da hatte man eine weite Sicht über den Lake Wakatipu und die umliegenden Bergen. Das Wetter war nicht mehr ganz so schön, wie am Morgen, dennoch war der Anblick schön. Dies war keine Drehlocation.

    Die Fahrt ging weiter bis nach Glenorchy. Da wir gut in der Zeit waren und wir mal kein straffes Programm hatten, nutzten wir den Tag um uns diverse weitere Spots von Herr der Ringe anzuschauen und kleine Spaziergänge zu machen. Wir fuhren an Glenorchy vorbei und bogen auf die Schotter-Strasse mit dem Namen The Road to Paradise ab. Die Ortschaft mit gleichem Namen, wie die Strasse war etwa 10km weiter. Ein Foto soll dies beweisen, dass wir kurz in Paradies zu Besuch waren. Auf dem Rückweg waren weitere Drehorte von Herr der Ringe. Zum Beispiel Lothlorien: ‘Wenn man den Mt. Aspiring National Park betritt, fällt einem als erstes das unglaubliche Licht auf. Goldene Schattierungen, die die verschiedenen Grüntöne der uralten Buchen und anderer einzigartiger Pflanzen noch verstärken. In seinen Romanen beschreibt Tolkien Lothlorien als einen goldenen Wald, himmlisch und verwunschen. Die Elben verliebten sich ursprünglich in diesen goldenen Wald und richteten sich in den Zweigen der Bäume ein’.

    Isengard Lookout: ‘Im majestätischen Dart Valley, nördlich der malerischen Gemeinde Glenorchy, liegt dieser beeindruckende Ort. Das Dart Valley diente als Kulisse für den dramatischen Film "Wizards Vale".
    Insengard selbst liegt vor einer zerklüfteten Bergkette, die ein eigenes Wettermuster zu schaffen scheint. Wolken und Nebel ziehen ohne Vorwarnung heran und schaffen eine mystische und manchmal auch imposante Atmosphäre. Peter Jackson wählte diesen Schauplatz wegen seiner ungezähmten Schönheit, die die schiere Macht Isengarts auf der grossen Leinwand zum Ausdruck bringt’. Diese Region des Dart-Tals ist einfach atemberaubend.

    Bevor wir auf den Camping fuhren, hielten wir in einem Allerlei-Shop direkt nebenan an, der Shop beinhaltete ein kleines Café, ein Mini-Supermarkt und ein Gift-Shop. Während ich meinen Cappuccino draussen an der Sonne trank, stöberte Remo etwas im Shop herum. Gegen 5 Uhr Nachmittags stellten wir den Van ab und diskutierten ncoh etwas über die weitere Reiseroute. Bevor wir das Abendessen kochten, machten wir einen kleinen Spaziergang an den See und besuchten die Glenchory Wharf. Ein leckeres selbstgekochtes Abendessen rundete den Tag ab. Die Aufregung und der gestrige vollgepackten Tag lag uns noch sichtlich in den Knochen. Wir legten uns früh schlafen.
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  • Pässe, Flüsse und Gold

    27 февраля 2024 г., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 17 °C

    Um etwa 8 Uhr standen wir auf und frühstückten gemütlich auf dem Campingplatz. Das heutige Reiseziel war nur 66km, also ungefähr eine Stunde, von Glenorchy entfernt. Doch das eigentliche Ziel war der Weg dahin. Heute hatten wir wieder Mal totales Wetterglück. Die Autofahrt am Lake Wakatipu entlang war ein Traum! Das klare Wasser, die hohen Berge, einfach unbeschreiblich. Natürlich hielten wir wieder. Ganz alleine waren wir am Ufer, einzig ein Anhänger mit Kajaks stand nebenan. Doch wir waren nicht alleine. Für ungefähr 15 Sandflys waren wir das Frühstück. Ich hatte mich nach der schlechten Erfahrung beim Wasserfall immer gut eingesprayt, mittlerweile mit einem organischen lokalen Produkt, Martina leider nicht. Nach wenigen Minuten vertrieben uns die Sandflys vom Strand. Kein Problem, es gab noch viele tolle andere Stopps, wie unsere Bilder zeigen.
    Einer davon war auf der alten Shotover Bridge. Heute nicht mehr für Autos zugänglich, ist die Aussicht auf den gleichnamigen Fluss grandios. Ein paar Tage zuvor flitzten wir hier noch mit dem Jetboat durch, jetzt wirkte der Fluss zurückhaltend und ruhig.
    Den nächsten Stopp legten wir auf Neuseelands höchstgelegener befestigter Strasse ein. Der Crown Range Road. Seit gerade mal 24 Jahren ist die Strasse versiegelt. Vorher wars ein breiter Kiesweg. Endlich ein Pass, der unseren Passstrassen ähnelt. Vergleichbar mit der Gotthardstrecke zwischen Göschenen und Andermatt, schlängelte sich die schmale Strasse von Arrow Junction aus in Richtung Wanaka, wobei sie ab Passhöhe eher gerade weiter verläuft. Mir egal, nach Wanaka wollten wir eh nicht, daher hatten wir den Spassteil zweimal. Auf knapp 1100 M.ü.M. erreicht man bereits den höchsten Punkt. Natürlich wanderten wir noch etwas den Gipfel hoch, auf 1300 kehrten wir jedoch wieder, da der Weg keine Aussicht mehr bot, und kaum mehr an Höhe gewann.
    Zurück zum Van, die Kurven wieder runter, natürlich mit einigen Stopps, Richtung Arrowtown. Die Sicht ins Goldgräbertal war überwältigend. Schliesslich kannten wir vom Heliflug die Sicht von oben bereits.
    In Arrowtown angekommen, checkten wir ein und gingen ins Dorf. Und bäm, waren wir hundert Jahre in der Vergangenheit. Die Buckingham Street war wie aus einem alten Westernfilm. Einfach mit vielen Autos und Touristen. Aber die Gebäude! Der Hammer! Wenige Gehminuten vom Dorfzentrum entfernt befindet sich der Arrow River. Dieser war Teil einer Szene bei Herr der Ringe. Da sich der Fluss in den letzten 20 Jahren an einigen Stellen verschoben hat, und es auch zu einigen Erdrutschen kam, konnte ich diesmal den exakten Ort nicht ausfindig machen. Die Landschaft war aber auch so toll.
    Zurück im Dorf, liefen wir am Chinese Settlement vorbei. Hier wurden die vielen Goldgräber aus China gewürdigt. Man konnte alte Hütten besichtigen und erfuhr einiges über deren Geschichte. Spannend, was während des Goldrushs alles los war.
    Im August 1862 fand Jack Tewa, auch bekannt als Maori Tewa, Gold in der Nähe von Arrowtown. Er selbst war nicht interessiert, sein Wort legte jedoch den Grundstein für den folgenden Goldrush.
    Mit dem Fahrrad könnte man viele alte Minen besichtigen, dafür fehlte uns leider die Zeit. Wenn wir wieder einmal nach Neuseeland kommen würden, würden wir definitiv einige Strecken mit dem Fahrrad fahren.
    Am Abend gabs gutes lokales Fleisch mit leckerem Bier aus der Hauseigenen Brauerei.
    Was für ein toller gemütlicher Tag, und doch wieder so viel entdeckt und erlebt.
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