Jetzt war mein Schatz dann doch mal spontaner als ich… Und wir fahren ohne (m)einen Plan einfach los. Mal schauen wo es uns hin verschlägt… bleibt gespannt - wir sind es auch Read more
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  • Day 9

    Marktgeflüster

    August 21, 2022 in Latvia ⋅ ⛅ 24 °C

    Hier für euch jetzt ein kleiner Einblick, was in den Markthallen und davor alles verkauft wird. Ich war so fasziniert, dass ich noch unendlich viele Bilder mehr gemacht habe. Aber am Ende bekommt ihr nur Hunger. Also sollten die hier reichen.Read more

  • Day 9

    Riga - das Herz des Baltikums

    August 21, 2022 in Estonia ⋅ ⛅ 22 °C

    Nachdem Rüdi so tapfer mit mir durch die Markthallen getrabt ist, wird es Zeit uns auch mal das tatsächliche Riga anzuschauen. Ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass er aber auch ein kleines Highlight in den Markthallen hatte, was ihm den Aufenthalt sprichwörtlich versüßt hat. Es gab nämlich eine „Pavlova-Rolle mit Heidelbeeren“. Für die Unwissenden unter Euch, erkläre ich es kurz. Pavlova - ist eine mit Sahne und Früchten gefüllte Torte aus einer Baisermasse. In diesem Fall, wurde es aber als Rolle neu interpretiert. Es war auch echt lecker. So lecker, dass wir nicht einmal ein Foto gemacht haben, so schnell war das Ding verputzt. So, aber nun los. Die Altstadt ist nur durch eine Bahntrasse vom Markt getrennt, also sind wir in wenigen Minuten dort. Rüdi entdeckt sofort wieder unsere neuen, treuen Begleiter von BOLT und will direkt einen dieser E-Scooter leihen. Ich bin nicht ganz so begeistert, denn an sich wollte ich gern zu Fuß, die Altstadt erkunden. Weil man da besser gucken kann und auch hier und da mal was anschauen. Wir laufen also noch eine Weile durch die Gegend, schauen in eine Kirche, in der gerade ein deutscher Gottesdienst abgehalten wird und sind mal wieder fasziniert von den vielen Kneipen, Bars und Restaurants. Dass wir uns in einer Metropole befinden ist auch ganz deutlich, denn es sind unendlich viele, internationale Touristen unterwegs. Das hatten wir in den letzten Städten ja kaum. Überrascht sind wir, als wir neben einer Kirche, die bronzene Statue der „Bremer Stadtmusikanten“ entdecken. An der immer wieder Touristen empor hüpfen, um die Schnauzen der Tiere zu berühren. Ich war natürlich neugierig, was es damit auf sich hat und habe das schlaue Internet befragt. Die Partnerstadt von Riga ist Bremen und deshalb hat es 1990 besagte Statue als Geschenk gemacht. Der Aberglaube besagt nun, dass es Glück bringt, die Tiere an der Nase zu berühren. Und je weiter oben sich das Tier befindet, desto größer ist das Glück. Deshalb versucht natürlich jeder, den Hahn am Schnabel zu erwischen. Dass dies nur wenigen Leuten gelingt, sieht man deutlich, da der Schnabel noch dunkel ist, wie der Rest des Körpers. Hingegen die Schnauzen von Esel, Hund und Katze bereits golden glänzen. Rüdi erreicht den Hahnenschnabel natürlich spielend, während ich auf ganzer Linie versage und ins Nichts greife. Ich bin zwar hoch gesprungen, aber eben über die Katze hinaus und für den Hahn nicht hoch genug. Da bereits die nächsten „Hüpfer“ in den Startlöchern stehen, versuche ich es nicht noch ein weiteres Mal, sondern verlasse mich darauf, dass das große Glück meines Schatzes auch für uns beide ausreicht. Für mich ist ER ja sowieso das größte Glück. Als wir an einem größeren Platz wieder einmal die Roller stehen sehen, ist Rüdi nicht mehr zu bremsen und will jetzt unbedingt Rollern statt laufen. Also gebe ich mich geschlagen. Wir fahren vorbei am Freiheitsdenkmal, einem 42m hohen Obelisken mit Frauenstatue auf der Spitze. Davor patrouilliert eine Ehrengarde täglich von 9-18 Uhr. Ich stelle mir diesen Job echt langweilig vor. Auch wenn es dort stündlich einen Wechsel gibt, möchte ich nicht darüber nachdenken, im Gleichschritt mit meinem zweiten Wachmann, eine Stunde lang hin und her zu schreiten. Dann verkaufe ich doch lieber schnöde Klamotten, an meine netten Geschäfte. Wir fahren weiter zu einer russisch – orthodoxen Kirche, deren goldener Zwiebelturm schon von weitem strahlt. Hinein können wir natürlich wieder mal nicht, denn ich habe schon wieder das falsche Outfit an. Für den Kirchenbesuch zumindest. Denn da heißt es ja bekanntlich bedeckte Schultern und Knie. Hier wird sogar noch ein Kopftuch gefordert. Also machen wir nur ein Foto von außen und düsen weiter. Wir fahren durch einen wunderhübschen Park, durch den sich ein Fluss schlängelt. Hier kann man Bootstouren unternehmen, oder wie man bei einigen Leuten auch sieht, mit dem SUP durch die Stadt paddeln. Das würde mir auch gefallen. Als wir wieder im historischen Teil der Altstadt ankommen, beginnt der schlimme Teil dieser Tour.
    ACHTUNG: An dieser Stelle bitte ich alle Leute, die das lesen und mit dem Gedanken spielen in alten Städten E-Scooter zu fahren, dies genau zu überdenken. Zumindest wenn die Straßen noch aus den originalen, klobigen Kopfsteinpflastern bestehen. Ich war nach wenigen hundert Metern schon komplett durchgeschüttelt und hatte Magenschmerzen. Teilweise habe ich den Roller sogar geschoben. Wenn man bedenkt,dass man für die Teile ja minütlich Geld bezahlt, ist das schon ganz schön blöd. Die Straßen wurden nicht besser, aber meine Schmerzen immer schlimmer. Also haben wir die Dinger dann auf dem Rathausplatz am Schwarzhäupterhaus abgestellt und sind zu Fuß weiter. Langsam macht sich ein kleines Hungergefühl breit, nachdem sich mein Magen wieder beruhigt hat und ich schau schnell mal bei Google nach den Bewertungen der umliegenden Kneipen. Das ist auch so eine Macke von mir. Ich habe immer Angst, auf die Nase zu fallen, was das Essen betrifft. Besonders in touristischen Regionen, wo Touri – Nepp großgeschrieben wird. Direkt um die Ecke, soll es einen super Burger – Laden geben. Na dann nichts wie hin. In den Bewertungen wurde der Yeti Burger besonders gelobt und auch die Knoblauchsauce. Damit müssen wir nicht lange überlegen und bestellen uns zweimal den Yeti, mit Pommes und Knoblauchsauce. Unsere Erwartungen waren hoch und wurden sogar noch übertroffen. Ich habe meinen nicht geschafft, obwohl ich wirklich gekämpft habe und selbst Rüdi, konnte kaum noch atmen, nachdem er seinen und meinen Rest verdrückt hatte. Auch bei der Knoblauchsauce wurde nicht übertrieben. Sie war absolut köstlich.
    Nach dieser riesigen Mahlzeit, war der Verdauungsspaziergang Pflichtprogramm. Also haben wir uns noch eine Weile, mit unseren kugelrunden Bäuchen durch die Stadt geschleppt, bevor wir zurück zum Parkplatz gelaufen sind. Jetzt stand sie wieder im Raum, die große Frage: „wo geht es jetzt hin?“
    Nun sind wir schon so weit gekommen, da können wir auch noch weiter nach Norden fahren. Schließlich ist es bis zur nächsten Landesgrenze ja nicht mehr weit…
    Eine knappe Stunde später, passieren wir die Grenze zu Estland. Verrückt!!! Jetzt sind wir gerade mal 9 Tage unterwegs, wollten eigentlich nur nach Polen und sind jetzt im nördlichsten Land des Baltikums angelangt. Es ist wirklich schön, sich einfach mal treiben zu lassen. Selbst für mich - alte Planerin. Direkt nach der Grenze weist ein Schild auf eine romantische Touristenstraße hin. Die erste Abfahrt dorthin, haben wir klassisch verpasst, aber ich navigiere uns einfach über die nächste kleine Seitenstraße dorthin. Die Straße führt wieder parallel an der Küste entlang und auch hier gibt es wieder zahlreiche Stellplätze. Aber es gibt einen großen Unterschied zu den vorangegangenen Ländern. In Estland gilt das „Jedermannsrecht“. und das besagt, dass Jedermann das Recht hat, überall zu übernachten, wo es keine deutlichen Verbote gibt. Natürlich gilt dies nur für öffentliche Bereiche und nicht für Privatbesitz. Ergo bedeutet dies, man kann auf jeder Wiese, jedem Waldparkplatz, oder auch direkt im Wald übernachten. Und als ob das nicht schon gut genug ist, richtet die Forstbehörde mitten im Wald auch noch Grill- und Feuerplätze, sowie Trockentoiletten aka Plumpsklos für die Camper ein. Es ist also wie im Paradies. Denn man muss nicht langfristig planen, wo man übernachtet, oder wie weit man noch fahren muss. Nein - man bleibt einfach stehen wo es einem gefällt. Und das machen wir natürlich auch. Am ersten Parkplatz steht ein Wohnmobil aus Leipzig, womit die Theorie der reiselustigen Sachsen wieder bestätigt wäre. Leider haben wir hier keinen Meerblick, also gehen wir uns eine Runde im Meer erfrischen und laufen dann noch ein Stück am Strand entlang, der wieder fast menschenleer ist. Dann fahren wir ein paar Minuten weiter. Wir sind zwar auch hier nicht die Ersten auf dem kleinen Parkplatz, neben einem Vogelbeobachtungszentrum, aber die anderen Camper mit ihrem riesigen Expeditionsmobil sind total freundlich und so halten wir noch einen Plausch, bevor wir uns ein kleines Feuer anmachen und ein Glas Rotwein genehmigen.
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  • Day 10

    Tallinn - Stadt der Gegensätze

    August 22, 2022 in Estonia ⋅ ☁️ 21 °C

    Guten Morgen Welt…
    heute begrüßt du uns mit grauen Wolken, Wind und ein paar Regentropfen. Das ist ein ganz ungewohnter Anblick für uns. Mit dem Meer im Hintergrund, wirkt es allerdings längst nicht so trist, wie man vielleicht denken würde. Der Blick in unsere Wetter App verrät, dass dies nur ein kurzes Intermezzo war und gegen 10:00 Uhr der Spuk vorbei sein soll. Die Temperaturen werden zwar nicht mehr so heiß wie in den letzten Tagen, aber das braucht ja auch wirklich niemand. Zumindest nicht, wenn mal wieder ein Städtetrip auf der Agenda steht. Tallinn heißt unser heutiges Ziel, was gleichzeitig auch die nördlichste Metropole unseres kleinen Baltikum – Trips sein wird. Wir haben schon viel gehört und auch gesehen. Natürlich bisher nur in unseren geliebten Reise Dokus. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet. Von Tallinn wird ja mindestens genauso geschwärmt, wie von Riga. Und das war zwar eine schöne Stadt, aber jetzt auch nicht der absolute Oberkracher. Zumindest aus unserer Sicht. Könnte natürlich auch daran gelegen haben, dass wir an den falschen Orten waren, oder ich ein Schleudertrauma von der E-Rollerfahrt hatte. Da unsere Reise ja spontan war, sind wir natürlich auch nicht immer bestens vorbereitet, was die jeweiligen Reiseziele angeht. An dieser Stelle hätten mir wahrscheinlich meine geliebten Reiseführer weiterhelfen können. Aber wer weiß, ob wir dann überhaupt soweit gekommen wären und uns nicht zwischendrin irgendwo verzettelt hätten. Es ist also alles perfekt so wie es ist… Man hätte es nicht besser planen können. Wir fahren also quer durchs Land in Richtung Tallinn. Als wir die Hafenstadt Pärnu durchfahren, welche einst vom Deutschen Order gegründet wurde, wie übrigens scheinbar fast jede Stadt im Baltikum, fasziniert uns mal wieder, wie sauber und gepflegt hier alles ist. Ich weiß, wir wiederholen uns in diesem Punkt, aber wir stellen es immer wieder fest und man kann es sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Gegen 14:00 Uhr erreichen wir unseren Parkplatz in Tallinn am Hafen, den ich während unserer Anfahrt raus gesucht hatte. Er ist zwar recht gut gefüllt, aber wir finden noch ein perfektes Plätzchen in der hintersten Ecke. Die Parkgebühren von 4 € für 24 Stunden sind auch mehr als fair. Direkt nebenan befindet sich gleich das hippe Trendviertel „Rotermanni Kvartal“ auf einem ehemaligen Fabrikgelände. Dort vereinen sich historische Fabrikgebäude, mit modernster Architektur und bieten stylischen Cafés, Kneipen und hippen Trendläden ein Zuhause. Das ist wirklich so beeindruckend. Rüdiger ist direkt in Shoppinglaune und kauft sich eine neue Übergangsjacke… Komisch - ich dachte immer, Männer brauchen so etwas nicht. Hihi (Bilder von dem Viertel findet ihr im separaten Beitrag)
    Jetzt laufen wir aber endlich mal in die Altstadt. Die liegt auch nur ein paar Hundert Meter weit entfernt. Wenn man die Stadtmauer durchquert hat, ist es, als wäre man in einer anderen Stadt, in einer anderen Zeit. Dort ist alles noch wirklich sehr historisch, aber perfekt erhalten. Die Straßen bestehen wieder aus den großen Kopfsteinpflastern und hübsche Fassaden prägen das Stadtbild. Es gibt auch hier viele hübsche Kneipen, in denen oftmals sogar noch im mittelalterlichen Gewand bedient wird. An den Straßenständen werden gebrannte Mandeln verkauft, was eine Spezialität der Stadt sein soll und in den Souvenirläden gibt es tatsächlich regionale Kunst und Andenken, anstatt des bunten Gerassels, was man in anderen Touristenstädten überall hinterher geworfen bekommt. Es ist wirklich überaus schön. Um uns einen noch besseren Überblick zu verschaffen, laufen wir den Domberg zur Oberstadt empor, wo sich mehrere Aussichtspunkte befinden. Man kann von hier oben wirklich über die ganze Stadt schauen und sieht selbst die Kreuzfahrt-Riesen und Fähren im Hafen liegen. Man kann von hier aus nämlich in knapp 2 Stunden nach Helsinki fahren. Klingt super verlockend, aber leider fehlt uns dafür die Zeit. Auf dem Domberg steht übrigens auch noch die orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale, die wir uns selbstverständlich anschauen. Heute können wir sogar mal hinein, denn ich habe extra Leggings angezogen. Ich muss sagen, ich hätte es mir tatsächlich noch prunkvoller vorgestellt. Wenn ich es jetzt mal mit den Kirchen und Kathedralen in Rom vergleiche. Ich kaufe, wie in jeder Kirche, eine Kerze für meinen Papa und stelle sie zu den bereits brennenden. Da es inzwischen Nachmittag ist, melden sich unsere Mägen und wir begeben uns zu den nahe gelegenen Markthallen. Falls der ein oder andere schon schmunzeln muss und insgeheim meinen Schatz bemitleidet, kann ich euch beruhigen. Denn in diesen Markthallen gibt es reichlich Streetfood. Die unterschiedlichsten Essensstände bieten kulinarische Köstlichkeiten aus der ganzen Welt an. Hier kann man mexikanische Tacos, türkischen Kebab, italienische Pizza, japanischer Ramen, russische Pelmeni und etliches mehr genießen. Wir entscheiden uns für Pirukad. Das sind wieder gefüllte Teigtaschen, ähnlich denen die wir schon in Litauen so lecker fanden. Das war natürlich nur ein kleiner Snack, aber vielleicht essen wir ja später noch etwas anderes. Im Obergeschoss der Markthallen befindet sich ein buntes Potpourri an skurrilen Geschäften. Mehrere Vintage Läden verkaufen echt schräge Klamotten, dazwischen gibt es ein paar Galerien und einen riesigen Bereich mit Antiquitätenläden. Hier könnte man wirklich ewig stöbern. Blöd nur dass ich irgendwie starke Kopfschmerzen habe und deshalb natürlich nicht richtig in Shoppinglaune bin. Zum Glück gibt es hier auch eine Apotheke, in der wir schnell Tabletten kaufen. Glücklicherweise helfen sie auch recht schnell, denn wir wollen ja noch weiter.
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  • Day 10

    Modernes, kreatives Tallinn

    August 22, 2022 in Estonia ⋅ ☁️ 20 °C

    Nachdem es meinem Kopf wie gesagt besser geht, machen wir noch ein Foto in der Markhalle, mit einem süßen Fiat 500 und laufen weiter ins kreative Herz dieser jungen, pulsierenden Stadt. Telliskivi heißt der Kreativcampus, der sich in alten Fabikhallen und Hinterhöfen des ehemaligen Fabrikkomplexes befindet. Hier haben sich jede Menge Künstler, mit ihren Ateliers und Galerien, sowie Designer mit ihren Läden zusammen gefunden. Außerdem findet man hier auch Marketingagenturen, Ausstellungen, Museen, Gastronomie und natürlich Streetart (die ich Euch später noch zeige). Bevor wir dies aber alles entdecken können, schleift mich Rüdiger noch in einen Laden mit allen möglichen E-Gefährten. Das ist ja wieder typisch, dass er Blut geleckt hat und nun gleich so einen Elektro-Roller haben will. Ja manchmal ist er eben ein echter „WILL(i)“. Der Verkäufer ist super nett und erklärt alles mögliche, während ich mich im Laden umschaue. Hier gibt es elektrische Skateboards, Surfbretter, Roller und auch diese spacigen Teile die aussehen wie Einräder ohne Sattel. Mein Schatz interessiert sich für Roller 🛴, aber natürlich mit genug Leistung, Reichweite und möglichst gebraucht. Sowas gibt es hier tatsächlich. Und das sogar zu einem recht guten Preis, aber eben nur einen, da der zweite Vorführer bereits verkauft ist. Ich bin da recht erleichtert, denn wir brauchen meiner Meinung nach, nicht noch mehr „Spielzeuge“. Am Ende fahren nur die Kids damit und sie sind beizeiten im Eimer. Also verabschieden wir uns und laufen zur Hintertür hinaus, wo wir direkt auf dem Kreativcampus stehen. Wieder zeigt sich ein ganz neues Bild. Wir schlendern umher, schauen in die unterschiedlichen Ateliers und Geschäfte, gönnen uns ein Eis und fotografieren die Graffiti an den Wänden. Dann wird es langsam Zeit, uns auf den Weg zurück zu begeben. Rüdiger möchte mich gerne noch zum Essen einladen und so halten wir an einem weiteren kleinen Streetfood Arial. Wir bestellen uns ein paar asiatische Leckereien und schnappen uns anschließend für einen schnelleren Rückweg doch noch einmal die E–Scooter von Bolt. Als wir am Wohnmobil ankommen, steht die Sonne schon tief am Himmel. Falls ihr euch über die kleinen weißen fahrenden Kühltruhen auf dem vorletzten Bild wundern solltet, Das sind nicht etwa die kleinen Geschwister von R2-D2, sondern das scheint Teil unserer Zukunft zu werden. Diese Teile liefern einem Lebensmitteleinkäufe oder werden von Restaurants für die Auslieferung von Essensbestellungen genutzt. Diese Teile wurden von einem estnischen start up start 2014 erfunden Und haben bis April diesen Jahres bereits über 3 Millionen Lieferungen weltweit erfolgreich durchgeführt. Angeblich gibt es diese Teile auch schon in Hamburg.Read more

  • Day 10

    Sunset Point

    August 22, 2022 in Estonia ⋅ ☁️ 20 °C

    Auf der Suche nach einem Stellplatz für die heutige Nacht, bin ich über einen Parkplatz mit dem verheißungsvollen Namen Sunset Point gestolpert. Also beeilen wir uns, um dorthin zu kommen. In der Hoffnung Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt zu werden. Wir müssen nur 10 Minuten fahren und parken dann direkt neben der Uferpromenade. Wir schnappen uns den Hund und eine Picknickdecke und legen uns auf die Wiese. Was unbedingt noch erwähnt werden sollte, ist der traumhafte Strand, der sich direkt am östlichen Teil der Stadt, neben dem Hafen beginnt und mehrere Kilometer lang ist. Diese Stadt bietet wirklich alles, was man braucht, um glücklich zu sein, oder eben einen schönen Urlaubstag hier zu verbringen. Um uns herum kreisen Motorschirme und machen waghalsige Manöver dicht über dem Boden, oder dem Meer. Gisela ist das natürlich nicht geheuer und sie bellt die unheimlichen Teile immer ganz wild an. An sich wollten wir den Sonnenuntergang im Zeitraffer aufnehmen, aber uns ist ständig jemand ins Bild gerannt. Also schauen wir lieber einfach nur hin und albern ein wenig mit Gisela rum. Als die Sonne untergegangen ist, fahren wir zu unserem heutigen Stellplatz am Meer.Read more

  • Day 11

    Nein Mann - ich will noch nicht gehn…

    August 23, 2022 in Estonia ⋅ ⛅ 22 °C

    …ich will noch ein bisschen bleiben.

    Genau diesen Gedanken haben wir in den letzten Tagen ständig. Was nicht daran liegt, dass wir unsere Family nicht vermissen, sondern an dem Fakt wie schön es hier einfach ist. Als wir heut früh aufgewacht sind beispielsweise, standen wir ja ein Stück östlich von Tallinn auf einem dieser kostenfreies RKM Plätze, direkt am Wasser und waren dort fast ganz allein. So dass man am Strand entlang laufen kann, ohne irgendjemand zu treffen. Das ist herrlich entspannend. Heute wollen wir noch ein Stück die Küste entlang fahren, da uns das empfohlen wurde. Also packen wir zusammen und starten in den Tag. Die Strecke ist wieder total schön. Es ist eine kleine Straße die sich an der Küste entlang schlängelt und von hübschen winzigen Dörfern gesäumt ist. Man möchte im Minuten-Takt sagen: „wow - ist das schön“. Überall stehen so super hübsche Häuser (ich mache euch dann noch einen extra Beitrag mit Fotos). Wir sinnieren wie schön es doch sei, irgendwann mal so ein Haus zu besitzen und fragen uns wie die Preise hier in Estland eigentlich so sind. In Deutschland wären diese Anwesen in solch einer Lage unbezahlbar. Aber Estland ist nun auch mal weit weg. Selbst wenn man hier so ein Haus besitzen würde, würden uns jedes Mal unheimlich viele Kilometer trennen. Wobei wir auch bei unserem Problem wären, was wir gerade erkannt haben. Es ist ganz schön weit nach Hause. Also müssen wir uns langsam zumindest in Richtung Heimfahrt orientieren. Aber heute wollen wir uns davon noch nicht allzu doll stressen lassen und fahren also entspannt weiter. Ein paar Strände weiter besichtigen wir ein altes Holzwrack. Auch hier ist wieder niemand außer uns. Wir suchen uns dann noch ein schönes Plätzchen zum Mittagessen und ich koche uns Hähnchengeschnetzeltes mit Reis. Bei der Aussicht steht man doch gern in der Küche…Read more

  • Day 11

    Burgherren für einen kleinen Moment

    August 23, 2022 in Estonia ⋅ ☀️ 22 °C

    Direkt an der Küste steht dann noch die verfallene Tolsburg. Sie stammt bereits aus dem 14. Jahrhundert und wurde damals zum Schutz des Hafens errichtet, später oft fremd besetzt und war dann sogar mal eine Kneipe. Wir stellen uns vor wie es hier früher mal aussah und wandeln durch den Hof und die Räume. Es war sicher sehr cool, wenn man hier gewohnt hat. Nachdem wir unsere „Herrschaft als Burgherr und -Fräulein“ mit einem lauen Fußbad im flachen Meer beendet haben, machen wir uns auf den Weg unsere herrschaftlichen Wälder und Felder zu besuchen…
    Was in Estland total witzig ist und ich euch schon seit Tagen erzählen wollte, sind die Namen beziehungsweise die Sprache allgemein. Spätestens jetzt wissen wir, wo die IKEA Designer die Namen für ihre Produkte hernehmen. So viele „Ö“, „Ä“ oder „Ü“ haben wir nie zuvor irgendwo gesehen. Es sieht dabei so ulkig aus und auch irgendwie sehr niedlich. Eigentlich wollten wir auch noch eine Nacht im Naturreservat verbringen, wo es Bären, Elche, Luchse und andere Tiere geben soll. Aber unser Zeitmanagement erlaubt das leider nicht und so fahren wir nur hindurch. Am Rande des Reservats liegt der Peipussee. Es ist der fünftgrößte Binnensee Europas und mehr als sieben mal so groß wie der Bodensee. Mitten im See verläuft die Grenze zwischen Estland und Russland. Wobei man das russische Ufer kaum erkennen kann, aufgrund der Größe. Wir halten kurz im Wald und laufen mit Gisela noch einmal zum Wasser. Rüdiger überlegt kurz, ob er noch mal ein Bad nehmen möchte. Als wir allerdings bereits knapp 50 m gelaufen sind und das Wasser immer noch nicht bis zum Knie reicht, verwirft er diesen Plan. Wahrscheinlich könnte man direkt bis Russland rüber laufen… 🤣
    Wir fahren also weiter, zu unserem heutigen Stellplatz. Ich habe uns einen Platz an einem kleinen See mit Feuerstelle und Sitzecke rausgesucht. Als wir dort eintreffen, parkt dort bereits ein Auto, am Ufer flackert ein Feuer und eine estnische Familie grüßt freundlich. Außer ihnen sind hier wieder nur dutzende Mücken und Bremsen am Start. Also schlüpfen wir schnell in unsere Onepiece und setzten uns mit unserem Abendbrot an einen Picknicktisch. Kurze Zeit später kommt der Vater mit seinen zwei Söhnen und der Tochter zu uns rüber, weil sie sich gern ein wenig mit uns unterhalten möchten. Die Kinder sind 10, 12 und 14 Jahre alt und sprechen erstaunlich gut und vor allem souverän Englisch. Ich glaube nicht, dass unsere Kinder sich so mit fremden Leuten auf Englisch unterhalten würden.
    Wir verbringen den Rest des Abends gemeinsam und unterhalten uns über alles mögliche. Während die Männer eher über geschäftliche Dinge, Politik und Autos sprechen, unterhalte ich mich mit den Kids, die mir neugierig Löcher in den Bauch fragen. Aber es ist ganz süß. vorallem wenn Fragen kommen, wie beispielsweise: ob ich denn an Aliens glauben würde? Oder ob es in Deutschland irgendwelche Legenden und Fabelwesen gäbe? Nachdem wir noch ein paar Sternschnuppen gesehen haben, verabschieden wir uns und gehen schlafen. Ich bin so platt, dass ich nicht mal mehr einen Bericht für euch schreiben konnte. Nach einer ruhigen Nacht, in der man nur in einiger Ferne einen Harvester die ganze Nacht hindurch „Holz ernten“ hört, wachen wir gegen 8 Uhr auf. Unsere estnischen Nachbarn haben im kleinen Dachboden, des zum Stellplatz gehörenden Holzschobers geschlafen und sich somit sogar das aufbauen des Zeltes gespart. Echt praktisch diese Plätze.
    Wir stehen also auf und machen uns und dem Nachbarn einen Kaffee und bekommen von den Kids dafür sogar ein paar Pancakes. Na das ist doch mal ein perfekter Start in den Tag. Wir setzen unsere gestrigen Gespräche fort und könnten wahrscheinlich noch ewig so weiter reden, aber wir haben ja noch ein ganzes Stück Weg vor uns, also starten wir kurz nach 10 Uhr.
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