Vamos a España

February - April 2023
Primavera a España
Der dritte Versuch von Spanien etwas mehr als nur die Costa Brava zu sehen. Unsere Tour soll uns bis nach Andalusien führen. Ein lang gehegter Traum: Frühling im Süden zu erleben. Der Sonne und dem Frühling entgegen!
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  • Day 10

    Markt in Torroella de Montgri-Kartenpech

    March 6, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    Pünktlich um 8.00 Uhr bin ich heute im Hallenbad des Campings "Les Medes". Schwimmen vor dem Frühstück ist Luxus pur, zumindest in meinem Leben.

    Auf mein freundliches "Hola! Buenas Dias!" erhalte ich keine Antwort von den bereits anwesenden Frühschwimmern. Liegt das nun an der Badekappe, die hier Vorschrift ist, am Alter der Ohren ....oder bin ich einfach zu leise? Egal! Ich versuche eine Bahn zu finden, in der ich durch das Becken schwimmen kann. Meine Mitschwimmer bearbeiten ihre Bahnen in vollster Konzentation Brust- Rücken-, Kraulschwimmen und schauen etwas irritiert auf mein Aqua-Jogging.
    Ich hätte ja mal richtig Lust, kreuz und quer zu schwimmen. Mit diesen Ambitionen sollte ich vielleicht doch lieber in den Zeiten baden gehen, in denen auch Kinder zugelassen sind.

    Bevor ich es mit den Anwesenden verderbe, beende ich lieber meinen Wasserfrühsport, besorge ein Brot und bin "Kaffeereif" zum Frühstück zurück am Wohnmobil.

    Heute ist Markt im 7 km entfernten Torroella del Montgri. Von Torroella de Montgri – l’Estartit sagt man, dass der Ort die Quintessenz der ganzen Gegend ist. Die ehemals königliche Stadt liegt zu Füßen des Kalksteinmassivs des Montgri sowie am Unterlauf des Ter, der die Felder und Wiesen der Gegend bewässert.

    Das mit dem Markt passt sich gut, denn nach Torroella del Montgri wollten wir heute sowieso mit dem Rad fahren, um uns eine spanische Internet Karte zu besorgen. Es gibt dort einen Symio Telefon Shop.

    Das Radeln bei dem herrlichem Sonnenschein über die Feldwege und entlang von Apfelplantagen ist herrlich, wenn auch der kalte Fahrtwind uns stets daran erinnert, dass auch in Spanien noch kein Sommer ist.

    Den ausgewiesenen Radweg haben wir fast für uns alleine. Fast.....Die zwei, drei Autos, die an uns vorbeifahren, wirbeln ordentlich Staub auf, der sich mit Vergnügen auf allem niederlässt, was ihm in den Weg kommt. Ich weiß schon jetzt, was morgen geputzt werden muss.

    Fast, bezieht sich auch auf den freilaufend Hund, der uns entgegen kommt. Ich bin wegen meiner Fotografiererei mal wieder das Schlusslicht. Da gab es doch so ein Sprichwort: " Den letzten beißen die Hunde! "
    Ich trete ordentlich in die Pedale, doch der Hund ist weder an Michael noch an mir interessiert, sondern hebt nur gelangweilt sein Bein am nächsten Baum.

    Kaum sind wir im Ort, da sehen wir auch schon die ersten Händler mit ihren Ständen in der Straße. Der Markt muss noch etwas warten. Erst den Kartenhändler suchen.

    Als wir ihn gefunden haben und uns freuen, gleich mit einer ordentlichen Portion preisgünstigen Internets den Laden verlassen zu können, erfolgt die Enttäuschung auf den Fuß.
    Unsere Ausweise liegen neben der ACSI-Karte im Wohnmobil, so wie wir sie zur Anmeldung benötigt haben.
    Nur da nutzen sie uns gerade nichts. Denn wir brauchen sie hier und jetzt zum Kauf für die Prepaidkarte.

    Wenn wir schon kein Internet kaufen können, dann schauen wir mal auf dem Markt nach Obst und Gemüse.
    Zunächst finden wir nur Kleidung, Schuhe und Haushaltswaren.
    Doch der Markt zieht sich durch den ganzen Ort. Überall in den engen Gassen finden sich Stände und bietet der Wochenmarkt ein vielfältiges kulinarisches Angebot.
    Gleichzeitig machen wir auch einen Streifzug durch den mittelalterlichen Ortskern, kommen zur Kirche Sant Genis. Von der Stadtbefestigung sind nur noch Teile der Stadtmauer und ein Turm erhalten.

    Oliven, Apfelsinen, Möhren, Tomaten und mehr landet im Einkaufsbeutel .....und wir später in einer Bar in der Sonne bei einem Café von Leche, bevor wir den Rückweg antreten.

    Am Nachmittag will ich mein Kartenglück noch mal probieren und überlege mir in diesem Zug eine kleine Radtour, die mich am Ufer des Ter nach Torrella del Montgi bringt. Eine schöne Strecke, die entlang des Flusses führt.
    Der Telefonladen macht allerdings erst um 17.00 Uhr wieder auf. So bleibt noch Zeit, herumzubummeln.

    Mit genug Internet für die nächste Zeit, radele ich wieder zurück.
    Es ist ganz schön frisch geworden.

    Morgen bleiben wir noch hier, aber dann geht es weiter südlich.

    Schöne Radstrecke entlang des "Ters"
    https://www.komoot.de/tour/1045587275?ref=aso&a…
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  • Day 11

    Radtour zur Platja Fonollera

    March 7, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Der Morgen beginnt kühl, doch die Sonne scheint vielversprechend in den Tag.

    Nach dem Frühstück überlege ich, was ich an diesem letzten Tag in der Umgebung von Estartit, zwischen Meer und "Ter" und dem Parc naturale de Montgri unternehmen könnte.


    Eine Wanderung zur Cala de Calella oder eine Radtour nach Pals? Der Ort soll sehr schön sein.

    Michael kann sich für beides nicht begeistern.
    Er will lieber Ver-und Entsorgen und schon mal zusammen packen, denn wir wollen morgen gut 200 km weiter in die Nähe von Tarragona fahren.

    Ich hätte statt der Radtour die Wanderung wählen sollen.

    Ab Torroella de Montgri führt die ausgewählte Strecke entlang der stark befahrenen C31. Doch da streike ich und versuche entlang des "Ters" über kleinste Wege in Richtung Pals zu kommen. Aber immer wieder komme ich auf die Hauptstraße.

    Dann eben nicht Pals. Ich suche nach einem anderen Ort, den ich erreichen kann.
    Da kommt mir Mas Pills an der Platja Fonollera gerade recht und ich freue mich schon auf einen Café con Leche in einer kleinen Bar am Strand.
    Ich bin überrascht. Diese Strecke ist aber so was für Radfahrer gemacht, dass sich die Autos scheinbar gar nicht auf die Straße trauen. Oder warum bin ich so allein auf weiter Flur?

    Nach 6 km erreiche ich den Ort und die Enttäuschungen ist groß. Eine Geisterstadt, die nur in der Saison zum Leben erwacht.
    So viel Wohnraum, der die meiste Zeit nicht genutzt wird.

    Statt Café con Leche gibt es Wasser aus meiner Trinkflasche am Strand, der hinter einer Dünenlandschaft liegt.
    Eine kurze Pause in der Sonne, im Sand und dem Plätschern der Wellen zuhören.
    Dann versuche ich an die Mündung des "Ter" ( Gola del Ter) zu fahren.
    Der Wanderweg entlang der Dünen, das merke ich schnell, ist mit meinem Rad nicht zu befahren. Alles versandet.

    Aber auch die anderen Wege, die auf meiner Karte eingezeichnet sind, enden vor den geschlossenen Toren von Ferienresorts.

    Letztendlich muss ich die komplette Strecke wieder zurückfahren, bis nach Torroella de Montgri.

    Die Sonne hat sich verzogen, der Wind hat aufgefrischt, als ich an den Obstplantagen zurück zum Campingplatz fahre.

    Das war wohl nix. Aber immerhin habe ich 32 km auf dem Tacho und für heute ordentlich Bewegung gehabt.
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  • Day 12

    Creixell -Area 340

    March 8, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Tag beginnt mit einer Herausforderung, nämlich unseren Platz auf dem Camping Les Medes in Estartit zu verlassen.

    Seit gestern steht der PKW eines Gespannes ziemlich dicht hinter uns und vorne werden wir durch einen Baum begrenzt. Doch das ist wider Erwarten gut zu meistern.
    Das eigentliche Problem kommt später, nämlich das links bzw. rechts Abbiegen auf dem schmalen Weg.

    Wenn nicht parkende Fahrzeuge den Radius einschränken, dann Bäume mit niedrigen Ästen oder eine hohe Bordsteinkante.
    Keine Chance, so wie geplant wegzukommen.

    Zum Glück hat kurz zuvor ein Wohnmobil seinen Platz verlassen. Wir können die Fläche zum Drehen nutzen.
    Ein netter Camper, der vorher schon Bedenken hatte, hilft mit aufzupassen. "An der Ecke sind schon viel kleinere Fahrzeuge gescheitert," meint er.
    In der Gegenrichtung den Platz zu verlassen, macht dann keine Probleme mehr.

    Wir verlassen den wirklich zu empfehlenden Camping Richtung Girona.

    Auf der Landstraße zur AP 7, der "Autopista de la Mediterrània " grüßen die schneebedeckten Berge am Horizont.

    Wir fahren durch kleine Orte wie Verges, Sant Jordi und Colomeres, deren Kirchtürme schon von weitem zu sehen sind.

    Einen treuen Begleiter haben wir im Fluß Ter, der mal links, mal rechts der Straße auftaucht und den wir auch schon mal überqueren.

    Wie dumm. Die Auffahrt zur AP7 ist gesperrt und wir müssen etwas komplizierter zur nächsten Auffahrt weiterfahren. Da sind wir aber schon fast in Girona.

    Bis Barcelona ist die Strecke nicht großartig spektakulär. Einzig das leere Flußbett des/der "Toderra" fällt ins Auge. Kein Wasser, nur Steine soweit das Auge reicht. Und das in dieser Jahreszeit.

    Kurz vor Barcelona wird der Verkehr stetig mehr und Hochhäuser, Industrie und Einkaufszentren zeigen die Nähe der Großstadt an. Die Straßen gehen unter und übereinander und wir können einen kurzen Blick auf die Metropole werfen.

    Hinter Barcelona wird es etwas besser mit dem Verkehr, die Sonne setzt sich durch und die Außentemperaturen steigen auf 20 Grad.
    Die LKWs brettern vorbei als gäbe es kein Morgen.

    Hinter Llobregat machen wie eine kurze Pause.

    Blühende Bäume und Weinfelder tauchen danach auf.
    Weit und offen wird die Landschaft.
    Auf halbem Weg zwischen Barcelona und Tarragona liegt die Landschaft Penedès zwischen der Küste und den Bergen.

    Penedes oder Panadés ist die bedeutendste Weinregion Kataloniens.
    Rechter Hand taucht Vila Franca del Pendes auf, einer der Hauptorte dieser Gegend.

    Wie kommen in die Provinz Tarragona.
    Kurze Zeit später verlassen wir die Autopista und fahren in Richtung Creixell Costa Dourada.
    In Roda de Berà haben wir uns einen Stellplatz direkt am Strand ausgeguckt, die Area 340.

    Die Anfahrt ist ein bißchen tricky.
    Schon bei der Fahrt zur Rezeption und zum, wie wir danach feststellen, ersten Teil des Platzes, begegnen uns immer wieder "Durchfahrt verboten Schilder" für Wohnmobile.

    Als wir auf den Platz fahren bin ich zunächst enttäuscht. Unter Bäumen wollten wir eigentlich nicht stehen.
    Auf meine Frage nach den Standplätzen, bekomme ich einen QR Code, der zu Google Maps führt , dessen Wegbeschreibung wir nach dem Bezahlen folgen. Es sind dann 3 km die wir fahren müssen, um auf den 2.Teil des Platzes zu gelangen.

    Zwischen Teil 1 und Teil 2 des Platzes fährt die Bahn.
    Wir müssen daher wieder zurück zur nächsten für uns befahrbaren Unter- bzw./Überführung der Bahngleise. Dann geht es ein unbestigtes Stück am Strand entlang, bis wir die Einfahrt erreichen.

    Das ist ja mal abenteuerlich. Doch dafür stehen wir direkt am Meer.

    Die sanitären Einrichtungen sind auf der anderen Seite der Gleise, doch es gibt extra einen Fussgängertunnel dorthin.
    Wir haben den Platz 5 zugewiesen bekommen, können uns aber auch auf jeden anderen freien Platz stellen, wenn wir wollen.

    Die Plätze tun sich nichts und auf dem Sahnestück direkt vorne am Strandausgang steht doch wirklich ein Womo mit Herforder Kennzeichen. Die Heimat lässt grüßen. Das Ehepaar kommt aus Hiddenhausen und hat die komplizierte Anfahrt sogar mit dem Hänger gemeistert.

    Schnell sind wir am Strand und testen die Temperatur des Meeres mit den Füßen. Da muss noch ein bißchen was kommen.🙂

    Am Nachmittag mache ich einen Spaziergang am Strand entlang und bin begeistert über den Weg, der zum Hafen von
    El Roc de Sant Gaietà führt. Damit habe ich so nicht gerechnet. Einfach toll, dieser Teil eines "Camino de Ronda".

    Das El Roc de Sant Gaietà ist als typisches Fischerdorf im mediterranen Stil in der Zeit von 1964 bis 1972 gebaut worden.

    Im Hafen hat heute sogar eine Bar geöffnet und ich bekomme meinen Café con Leche ☕️in der Sonne mit Blick aufs Meer. Wunderbar!🥰
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  • Day 13

    Castell de Creixell

    March 9, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute Morgen werde ich von einem eigenartigen Knistern auf dem Dach geweckt. Was ist das denn? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auf feine Regentropfen tippen. Der Blick aus dem Fenster zeigt Sonne über dem Meer. Der Blick zur anderen Seite allerdings eine dunkle Wolkenwand, die schon im Vorfeld erste Tropfen verliert.

    Ganz Spanien ist wolkenlos und genau über uns hängt eine Wolke. Das hatten wir aber nicht bestellt.

    Das heißt, gestern noch habe ich gedacht, ich bräuchte mal so einen halben Tag zum Bilder sortieren, waschen usw. Schönes Wetter ist mir dafür immer zu schade.
    Da hat das Universum aber promt reagiert.
    So kriegen wir den Regenvormittag mit besagten Tätigkeiten herum.

    Ab Mittag ist der Spuk vorbei, das Meer ist wieder wunderbar blau und liefert sich einen Konkurenzkampf mit dem Himmel.

    Zeit für Outdoor Aktivitäten. In unserem Kühlschrank ist ziemliche "Ebbe". Darum überlege ich mir einen Spaziergang am Strand entlang mit dem Endziel Lidl oder Mercadona, für den ich Michael auch begeistern kann.

    Rucksack auf und los geht es.
    Wir haben uns allerdings etwas verkalkuliert. Erstens sind wir viel zu warm angezogen. Die wärmeren Temperaturen haben wir noch nicht so ganz verinnerlicht und so ist ein kleiner Striptease auf einer Bank notwendig, damit wir neben dem Spaziergang nicht auch noch saunieren.

    Zweitens haben wir die Entfernung unterschätzt. Bedingt durch die Bahngleise und die Durchgangsstraße zieht sich das Ganze viel länger hin.

    Für Michael ist das zu viel. Große Laufstrecken und Radtouren strengen ihn immer noch zu sehr an. Er geht am Strand wieder zurück und ich allein weiter.

    Die Kirche Sant Jaume thront ganz oben im Ort neben dem Castell unter blauem Himmel und schaut einladend zu mir herunter. Es wäre doch schade, wenn ich die Einladung nicht annehmen würde. Der Einkauf läuft mir nicht davon.
    Und schon bin ich auf dem Weg hoch zum Castell.

    Es ist wenig, um nicht zu sagen nichts los in den Straßen.

    Wieder einmal begeistern mich die in den Gärten wachsenden Apfelsinen- und Zitronenbäume. Ein Sinnbild für den Süden.
    Und etwas, was es zuhause nicht gibt.

    Unterhalb des Castellss ist ein großer Platz von dem man weit hinunter und aufs Meer schauen kann.Von seinem privilegierten Aussichtspunkt (48 Meter über dem Meeresspiegel) überagt Creixell den östlichen Teil der Costa Daurada.

    Eigentlich ist Creixell ein touristischer Ort mit 3.000 Einwohnern. Die Bevölkerung steigt im Sommer auf das 10 fache.
    Jetzt Anfang März sehe ich nicht mal drei.
    Die Kirche Sant Jaume, die 1559 über einer älteren Kirche gebaut wurde, ist verschlossen, bietet aber mit dem Glockenturm ein wunderbares Bild gegen den blauen Himmel.

    Durch enge Gassen komme ich zum Castell de Creixell. Die lustig im Wind flatterte Fahnen sind das einzige Lebenszeichen in den Mauern.

    Ein paar Stühle weisen auf eine Bar hin und ich freue mich schon auf einen Café mit tollem Blick. Leider bin ich am frühen Nachmittag hier. Entweder bis 16.30 Uhr warten oder selber kochen.;-).

    Langsam mache ich mich auf den Rückweg. Lidl oder Mercadona ist die Frage für meinen Einkauf?

    Auch im Supermarkt kaum jemand. Wer kauft denn die ganzen Sachen?

    Mit gefülltem Rucksack, geht es auf den Rückweg wieder am Strand entlang und dann direkt zum Kaffeetrinken in der Sonne, zum Sonne tanken und zu einem Plausch mit den Wohnmobilnachbarn.
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  • Day 14

    Oropesa del Mar

    March 10, 2023 in Spain ⋅ 🌬 17 °C

    Ein sonniger Tag beginnt und ich habe wieder das Glück, zur rechten Zeit wach zu werden und die Sonne aufgehen zu sehen. Sie hüllt die Palmengruppe vor uns in flammendes Rot.

    Unser Abendessen gestern war Dank der Mitbringsel aus meinem Rucksack einfach, aber köstlich: Tortilla, Chorizo, Seranno Schinken,Oliven, Tomaten und Brot.

    Gegen 9.30 Uhr verlassen wir den schönen Strandplatz und trotz aller Vorsicht setzen wir wieder auf. Dieses Mal beim Herunterfahren vom Strand. Ein riesiges Schlagloch mindestens einen halben Meter tief und voller Wasser am Ende des Hangs ist der Grund.
    Ein paar Karren Split und das Problem wäre keins mehr.

    Auf der AP 7 pfeift der Wind unverändert. Genau wie in den letzten Tagen.
    Wir fahren an Tarragona vorbei. Eine schroffe Bergwelt zeigt sich am Horizont. Olivenhaine lösen mehr und mehr den Wein ab.

    Ab L' Hospitalet de L'enfant führt die AP 7 direkt am Meer entlang und bietet immer wieder einen schönen Blick auf das silbern in der Sonne glitzernde Meer, während rechter Hand zum Teil karstig gelber Fels die Straße begrenzt.

    Die dunklen Spitzen der Zypressen ragen deutlich aus dem helleren Grün der sie umgebenden Bäume heraus.

    Wir durchfahren die Flusslandschaft des Ebros, der hier in einem Delta ins Meer mündet und überqueren ihn schließlich sogar.
    Das ganze Ebrodelta ist als Naturpark ausgewiesen. Auch ein lohnendes Ziel für einen Aufenthalt. Vielleicht bei der Rückfahrt.

    Die ersten Apfelsinenplantagen sind zu sehen.
    Die Berge weichen zurück und die Landschaft öffnet sich zu einem Tal.
    Auf einem frisch gepflügten rotbraunen Feld steht ein Mann mit einer Hacke und bearbeitet nach alter Väter Art die Fläche.

    Wir kommen in die Provinz Castellon. Links taucht das Meer wieder auf, rechts wachsen kilometerweit Apfelsinenbäume.

    Das Thermometer meldet 26 Grad Außentemperatur.

    Wir sind jetzt schon über drei Flüsse gefahren, die ausgetrocknet sind und uns nur das steinere Flussbett zeigen. Da beginnt man schon zu überlegen.

    Eine kurze Pause bei Benicarló. Der Rastplatz ist überfüllt mit LKWs. Nicht schön und daher schnell weiter.

    Auf den Artischockenfeldern ernten Menschen mit umgehängten Eimern das leckere Gemüse. Blühende Mandelbäume nehmen sich zwischen den alten Olivenbäumen und den Apfelsinenbäumchen aus, wie Ballerinas mit einem rosa Tutu.

    La Primavera, der Frühling ist da.

    Wir nähern uns Oropesa.
    Oropesa del Mar liegt an einer kleinen Bucht und ist eine historische Stadt in Castellón, im Herzen der Costa del Azahar, der Küste der Orangenblüten bzw. der Küste der Orangenbäume.
    An einer Tankstelle kann ich Händler sehen, die Säcke mit Apfelsinen verkaufen.

    Als wir abfahren, zeigt sich gleich die moderne Touristik des Ortes, die Hochhäuser mit Hotels und Ferienwohnungen . Eine Bausünde in der schönen Landschaft.

    Unser Ziel für die nächsten Tage ist der Camping Didota.

    In Oropesa auf dem Camping "Brava Playa" sind Hans und Marion sowie noch zwei bekannte Ehepaare. Auf unserer Tour nach Andalusien wollen wir einmal "Hallo" sagen und vielleicht noch gemeinsam etwas unternehmen.

    Auf dem Campingplatz "Didota" können wir uns unter ca. 25 als frei gekennzeichneten Plätzen einen aussuchen.

    Die Ankunft auf einen Platz ist immer aufregend und dem entsprechend sind wir angespannt, bis endlich das Wohnmobil auf dem ausgesuchten Platz steht für den ACSI Preis von 19,00 Euro.

    Unsere erste Tat danach ist der Gang zum Meer. Das sind nur ein paar Schritte, denn der Campingplatz liegt direkt am Strand.

    Dabei fällt uns auf, dass überall auf dem Platz gebaut und renoviert wird.

    Die Gäste des Restaurants sitzen quasi mitten in einer Baustelle.

    Wir fahren mit dem Rad zum Nachbarcamping und haben Glück ohne Kontrolle und Eintrittsgeld auf den Platz zu kommen, denn wir haben nicht das obligatorische Bändchen, das uns als Gast ausweist.

    Das Hallo ist groß, denn niemand wusste, dass wir heute in Oropesa sein würden.

    Später, als wir zurück am Wohnmobil sind, hole ich meine Walkingstöcke und laufe noch ein ordentliches Stück am Meer entlang und durch die angrenzenden Parks (Am Ende habe ich meine 10 000 Schritte voll).

    Überall sind Mosaike zu finden, auf den Parkbänken und sogar als Begrenzungskanten an Beeten und Rasen.

    Die Hochhäuser in dem Anlagen sind fast ein wenig gruselig. Alles leer. Restaurants, Läden, Cafés. Alles wartet darauf, von der Saison geweckt zu werden.

    Als ich zurück bin, verabschiedet sich gerade die Sonne von unserem Platz, aber es ist noch warm genug, um draußen zu essen.
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  • Day 15

    Far d' Oropesa, Torre del Rey

    March 11, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Diese Tauben. Sitzen im Baum über uns und machen schon in aller Herrgottsfrühe einen riesen Raddau mit ihrem Gegurre.

    Die Morgendämmerung liegt über dem Platz und außer dem Rauschen des Meeres und den verrückten Tauben ist es still. Da ich nun schon mal wach bin, kann ich auch gleich ganz aufstehen und den Tag am Meer begrüßen. Am Strand sitzend schaue ich zu, wie sich die Sonne über den Horizont schiebt. Immer wieder ein toller Moment, den außer mir nur zwei Hunde, die ihr Herrchen am Strand hinter sich herziehen, erleben.

    Scheinbar hat mir die Sonne ungeahnte Energien verpasst, denn am Vormittag bekommen die Betten ein neues Outfit, wird eine leere Waschmaschine geentert, das Wohnmobil geschrubbt, die Räder vom Staub der Feldwege Estartits befreit und in dem tollen Mercadonamarkt eingekauft.

    Danach bin ich bereit für Oropesa per Rad.
    Da ich "Meer"Lust habe, fahre ich am Strand entlang. Um diese Jahreszeit ist das kein Problem über die Promenade zu fahren.
    Genauso scheint es auch für die "Freisteher" am Strand kein Problem zu geben.

    Bei dem schönen Wetter und Wochenende suchen auch einige Spanier den Strand zum Sonnenbaden und die geöffneten Strandbars auf.

    Vorbei geht es an den Hochhäusern von Marina d' Or bis zum Ende der Strände.
    Hier bietet sich ein toller Blick auf die "La Isleta", einer kleinen Felseninsel.

    Ein wunderschöner Wanderweg, der "Passeig del Far" führt über die Felsen hoch zum Leuchtturm, den ich heute ausnahmsweise mal mit dem Rad befahre.

    Der Far d' Oropesa befindet sich am Kap Oropesa , das die Küste der Provinz Castellón in zwei Teile teilt. Er wurde 1857 eingeweiht und verwendete Olivenöl, Paraffin und später Petroleum als Brennstoff, bevor er elektrifiziert wurde

    Heute Nachmittag ist er ein wunderschöner Ort, den ich für mich allein habe und an dem ich mich an dem Farbenspiel, weißer Turm vor dunkelblauen Meer freuen kann.

    Gleich nebenan steht der Torre del Rey, der Königsturm, ein Wachturm aus dem Jahr 1413 auf seinem 40 Meter hohen Standort auf dem Kap Oropesa.
    Vom Leuchtturm führt der Passeig Maritime del Rey bis hinunter in den Ort und den Strand. Auch hier gibt es immer wieder tolle Ausblicke.

    Zeit für die Rückfahrt, denn um 16.30 Uhr kommen Ruschmeiers und Meyers auf einen Drink an unserem Wohnmobil vorbei.

    Danach wollen wir eigentlich alle zusammen essen gehen im Restaurant vom Camping Brava Playa.
    Aber wir haben die Rechnung ohne die "Bändchen" gemacht, die die Gäste vom Camping tragen müssen.

    Da wir nicht Gäste vom Camping Bravo Playa sind, dürfen wir nicht ins Restaurant mit den anderen und werden von den Ordnungskräften zurückgewiesen.

    Die Wogen schlagen hoch. Letztendlich entgeht dem Restaurant von Bravo Playa die Einnahmen, die acht Personen, denn inzwischen sind 4 Löhner Mobile hier in Oropesa, bei einem gemeinsamen Essen da gelassen hätten.

    Das ist eine für uns unverständliche Maßnahme, die für den Camping Bravo Playa nicht unbedingt positive Werbung ist.

    Wir finden ein anderes Restaurant, indem wir alle willkommen sind und verbringen dort einen unterhaltsamen Abend.
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  • Day 16

    Auf dem Via Verde nach Benicàssim

    March 12, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute ist Sonntag. Am Sonntag schläft man etwas länger. Das machen wir eigentlich jeden Tag. Am Sonntag frühstückt man schön. Auch das machen wir jeden Tag und am Sonntag unternimmt man schöne Sachen.... machen wir auch fast jeden Tag. Also ist bei uns zurzeit eigentlich immer Sonntag:-)

    Und heute ist sogar ein richtiger Sonnen- Sonntag. Temperaturen um 26 Grad, dazu ein frischer Wind vom Meer, das ideale Wetter, um mit dem Rad die Gegend zu erkunden.

    Das wollen wir heute auf dem Via Verde machen. Um es ganz genau zu sagen, auf dem Via Verde al Mar.

    Der Via Verde wurde 2009 eröffnet, als eine Bahntrasse zwischen Oropesa und Benicàssim abgebaut wurde.
    Dank der Bahnlinie war bisher nicht groß in die Natur eingegriffen worden. Nur an Anfang und Ende finden sich Häuser.

    Wir müssen auch was finden, nämlich erst einmal den Beginn des Weges. Der irgendwo in Oropesa anfängt.

    Schnell lassen wir die Hochhäuser von Marina D'Or hinter uns und fahren entlang eines landwirtschaftlich genutzten Gebietes, unter anderem auch vorbei an wunderschön blühenden Mandelbäumen.

    In Oropesa geht es dann einmal kreuz und quer durch die Stadt, bis ein Schild den Via Verde ankündigt.

    Dann folgt eine gut 6 km Strecke, die für Radfahrer und Wanderer zweigeteilt ist.
    Heute sind die Wanderer eindeutig in der Überzahl. Ganze Familien wandern durch die von Pinien bewachsene Landschaft, deren holziger Duft angenehm in die Nase steigt.

    Eine richtige Attraktion ist die Fahrt durch einen Tunnel. Der Temperaturunterschied im Tunnel ist sehr deutlich🥶 zu merken.

    Immer wieder gibt es Aussichtspunkte und Rastplätze, von denen man das Meer sehen kann.
    Eine zerklüftete Küste und in Felsen gehauen Stufen. Wir entdecken versteckte Buchten und Wanderwege, die auf den Berg führen.

    Etwas weiter kommen wir zu einer Klippe, auf der sich der Colomera-Turm befindet. Von den Wachtürmem konnten die Piraten kontrolliert werden.

    Am Ende des Weges machen wir einen Stopp an einem Aussichtspunkt, der eine Postkarte von Benicassim bietet. Es gibt  dort einen schattigen Sitzbereich und einen Brunnen.

    Das mit dem Kaffee trinken in Benicàssim erweist sich wenig später als etwas schwierig.

    Gefühlt halb Spanien isst in den Strandbars und Restaurants heute zu Mittag.
    Alles ist eingedeckt und die Servicekräfte schleppen Unmengen an Essen und Getränke an die Tische.

    Ich frage mich, wie lange dauert in Spanien eigentlich das Mittagessen? In Deutschland wäre jetzt beste Kaffeezeit.

    Comida, das Mittagessen,
    wird in Spanien erst zwischen 14.00 und 16.00 Uhr gegessen, wenn die heißeste Zeit des Tages ist. Traditionell nimmt man sich für das Mittagessen Zeit, da sich daran in vielen Regionen nach wie vor die Siesta anschließt. Gut zu wissen, wenn wir das nächste Mal nach Kaffee Ausschau halten wollen.

    Wer keinen Tisch bekommen hat, steht mit seinem Getränk einfach im Gang, an der Mauer oder wo die Sonne sonst noch hinscheint.

    An die Lautstärke, die hier herrscht, muss man sich gewöhnen, wenn man, wie wir, mitten drin sitzt, um etwas zu trinken. Aber es ist ausgesprochen interessant, dass alles zu beobachten.

    Nach dem Kaffee geht es zurück. Dieses Mal nehmen wir von Oropesa aus die Strecke am Meer entlang zum Campingplatz.

    Auch an den Stränden und Restaurants in Oropesa ist heute Betrieb, aber gegen Benicàssim ist es hier vergleichsweise ruhig.
    Den Rest des Tages machen wir das, was die meisten am Sonntag machen..... Entspannen.
    Wir allerdings etwas "meer".
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  • Day 17

    Cumpleaños en Oropesa

    March 13, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Tag heute beginnt mit einem Ständchen für Michael und zwei brennenden Kerzen auf einem Schokoriegel. Ersatz für den obligatorischen Geburtstagskuchen.

    Die Kerzen werden schnell ausgepustet bevor Schlimmeres passiert. Die Schokoriegel überleben den Tag auch nicht.

    Michael hat Geburtstag und wir wollen den Tag mit ein paar lieben Menschen auf unserem Campingplatz feiern. Deshalb haben wir Samstag bereits Marion, Hans, Helmut und Heike zum Kaffeetrinken an unserem Wohnmobil eingeladen.

    Nach dem die Geschenke ausgepackt sind, geht es daher in den Mercadona. Zur Feier des Tages möchte ich heute Waffeln backen.

    Das Waffeleisen habe ich, wie auch die Geschenke, heimlich vor der Abfahrt im Wohnmobil versteckt. Was wirklich nicht so einfach war.

    Die Zutaten für den Waffelteig finden sich auch ruckzuck im Supermarkt, nur mit dem Backpulver haben wir so unsere Probleme. Wie heißt das bloß auf Spanisch und vor allem, wo sollen wir das suchen?

    Letztendlich riecht am frühen Nachmittag der ganze Campingplatz nach frisch gebackenen Waffeln, die auf die Ankunft der Gäste warten.

    Ein Problem haben wir mir den Sitzmöglichkeiten, weil wir nur zwei Stühle dabei haben.
    Eine freundliche Frage an der Rezeption und schon werden uns Tisch und 4 Stühle von der Terrasse eines nicht genutzten Bungalows gebracht.

    Das ist doch mal ein Service.
    Beim Camping Didota darf man nicht nur kostenlos Besuch empfangen, man bekommt sogar noch Hilfe bei der Unterbringung. Von wegen Mitglieder- Bändchen und Eintritt für Besucher.

    Wir verbringen einen schönen gemeinsamen Nachmittag.

    Als wir die Geburtstagsrunde schließlich auflösen, verabschieden wir uns von Heike und Helmut, die morgen weiter nach Carthagena fahren.

    Mit Hans und Marion dagegen verabreden wir uns für morgen früh zu einer Fahrt zu den heißen Quellen von Montanejos in den Bergen bei Castellón.

    "Das war ein schöner Geburtstag, so unter spanischer Frühlingssonne, mit netten Menschen und vielen lieben Grüßen aus der Heimat," war die Meinung des Geburtstagskindes.
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  • Day 18

    Fuente de los Baños/Montanejos

    March 14, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute geht es in die Berge. Mit Marion und Hans haben wir uns für eine Fahrt zu den gut 90 km entfernten, heißen Quellen vom Monteanjos verabredet.
    Diesen Tipp habe ich von unserem Nachbarn auf dem Campingplatz bekommen.
    Hans und Marion kennen die Quellen bereits. Sie waren schon einmal vor vielen Jahren dort.

    Die heißen Quellen von Montanejos sollen in Nebensaison sehr zu empfehlen sein, denn kaum eine Menschenseele soll sich sich dahin verirren. Glasklar und angenehm von der Temperatur (25 Grad Celsius) soll das Wasser sein. Lassen wir uns mal überraschen.

    Wir starten gegen 10.00 Uhr und auf der N340 geht es vorbei an Benicàssim und Castellón. Auf einem Berg können wir das Castell Vell sehen. Das Castell gilt als Wiege von Castelló und der Einwohner von Castellón und ist auch ein schönes Ausflugsziel in dieser Gegend.

    Wir verlassen die N340 und fahren auf der CV 20 in Richtung Onda.

    Onda ist nicht nur bekannt für seine Burg mit den 300 Türmen und seine Altstadt, sondern auch für seine Keramik.
    Keramikfabrik an Keramikfabrik reihen sich auf etliche Kilometer entlang der CV 20. Wen wundert es da, dass es sogar ein "Museum der Keramikfliesen" gibt.

    Hinter Onda führt die CV 20 dann in unendlichen Serpentinen und Kurven durch die beeindruckende Bergwelt, immer in Begleitung des Riu Millars. Außer uns scheint niemand die im übrigen ausgezeichnete Straße zu befahren.
    Je weiter man ins Land hinein fährt, umso wild-romantischer und enger wird das Tal. Die Häuser einiger kleiner Orte wie Espadilla, Toga und El Tormo schmiegen sich dicht an dicht an den Berg und scheinen an diesem sonnigen Vormittag ausgestorben.

    Beeindruckend der Verlauf der Straße durch eine enge Schlucht, deren Felsen wie ein Dach über der Straße hängen.
    Wir erreichen Montanejos und fahren zunächst über die Brücke zu einem ausgewiesenen Parkplatz am Fluss.

    Sehr schön und idyllisch sieht es dort aus. Der Fluss plätschert hier sehr flach. Ein Wanderweg führt am ihm entlang.
    Doch das ist noch nicht die Stelle an der Quelle und der Schlucht, die wir suchen.

    Wir fahren ein Stück aus Montanejos hinaus und dann sehen wir einen Parkplatz und eine Aussichtplattform......und ein Kassenhäuschen, das aber geschlossen ist.

    In der Saison kostet der Zugang zu der Badestelle Eintritt.
    Auf dem Parkplatz haben sich mehrere Vans einen Stellplatz gesucht.

    Wir laufen den angelegten und gepflasterten Weg hinunter zum Fluss, der hier durch mehreren natürliche, flache Becken fließt und in einer Schlucht verschwindet.

    Das aus mehreren Hähnen fließende Quellwasser ist lauwarm, von heißen Quellen kann man da wohl nicht sprechen.

    Es sind einige Besucher da, die in der Sonne liegen oder auch im Wasser baden.

    Hier unten weht ein recht kühles Lüftchen, das unsere Ambitionen im Fluss zu baden doch sehr in Frage stellt, denn so warm wie erhofft, ist das Wasser nun nicht.

    Das Baden, das wir eigentlich vor hatten, beschränkt sich daher auf ein wenig Wassertreten und die Fische und die Mutigen im Wasser zu beobachten, die bis in die Schlucht hinein geschwommen sind.

    Ein schöner Ort zum Verweilen, auch wenn man nicht badet.

    In der Saison gibt es hier wohl auch Toiletten, Umkleidemöglichkeiten und Gastronomie.

    Da wir keine Saison haben, der Magen aber trotzdem zu seinem Recht kommen will, fahren wir später in den Ort und finden sogar, wenn auch auf recht abenteuerlichem Weg ein kleines Lokal.
    Das Navi will uns in Straßen schicken bzw schickt uns in Straßen von der Größe eines Bürgersteiges zwischen den Häusern.

    Das Essen in dem Lokal ist ungewöhnlich in der Zusammenstellung, aber lecker und preiswert.(Gebratener Serranoschinken, Patatas braves Spiegelei, Tomate und Brot.

    So gesättigt, geht es wieder auf den Rückweg durch die herrlichen Landschaft.

    Es ist 16.00 Uhr als wir zurück am Campingplatz sind. Das war ein toller Ausflug, bei herrlichem Wetter in einer bezaubernden Landschaft, auch wenn wir nicht gebadet haben und das empfohlene Restaurant geschlossen hatte.
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  • Day 19

    Mit dem Rad in den spanischen Frühling

    March 15, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Jawohl!
    Davon haben wir im kalten und regnerischen Januar in Deutschland nur geträumt: Bäume, zwischen deren grünen Blätter die Apfelsinen leuchten, blühende Mandelbäume, weiße Blümchenteppiche zwischen Olivenbäumen, knackig grüne Artischocken in ihrem Distelbett und über allem ein wolkenloser blauer Himmel.

    Wir sind mit dem Rad unterwegs auf der "Ruta de las Torres de Cabanes" , auf der wir die eben beschriebenen Frühlingstäume in Natura präsentiert bekommen.

    Diese Route der Türme führt zum Größtenteil über kleine Asphaltstraßen und beginnt am nördlichen Ende von Torre del Sal, dem Salzturm, also quasi vor unserem Campingplatz.

    Alle Türme auf dieser Route, hatten einzig allein die Aufgabe, als Wachtürme, die Küste vor Piraten und anderen Angreifern zu schützen.

    Zu diesen Türmen gehört auch der Colomeres Turm, den wir auf der Tour nach Benicàssim gesehen haben, sowie der Turm am Leuchtturm vom Oropesa.

    Neben den Türmen gibt es auf dieser tollen Strecke auch viel Natur zu bestaunen. Vor allem die gut mit Zäunen geschützten Apfelsinenplantagen, in die sich hin und wieder auch mal ein Zitronenbaum verirrt hat, haben es uns angetan.

    Am liebsten würden wir einmal selbst Hand anlegen und eine Apfelsine pflücken.
    Aber das verbieten nicht nur die Zäune, sondern auch unser Respekt vor der Arbeit der Bauern, für deren Lebenserhalt die Früchte dienen.

    Und doch sollen wir mit einer gut gefüllten Radtasche später heimkehren.
    Vor einer kleinen Plantage liegen Apfelsinen, Zitronen, Mandeln und Bohnen auf einer umgedreht Kiste. Daneben ein Schild mit dem Preis.

    Der Hund, der die Einfahrt bewacht, hat uns als potenzielle Kunden akzeptiert und nachdem wir uns bemerkbar gemacht haben, wiegt uns wenig später eine Frau die Apfelsinen ab.
    6 kg für 5 Euro.
    Wir gut, dass ich gerade heute Morgen bei dem "Chinesen" neben dem Mercadona eine Zitruspresse gekauft habe.
    Ab sofort gibt es frisch gepressten Orangensaft.

    Etwas gewichtiger setzen wir die Tour fort.
    Mitten in seinem Artischockenfeld sitzt der Bauer auf einem klapprigen Stuhl und genießt seine Pause ganz nach dem Motto: "Carpe diem".

    Den Wegweiser folgend entfernen wir uns ein wenig von der Küste und erreichen den Torre del Carmen. Dies ist dem Torre del Sal sehr ähnlich, nur dass er ein angeschlossenes Haus hat. Als die Türme militärisch nicht mehr genutzt wurden, machten sie die Bewohner mit Türen, Fenster und Balkonen bewohnbar.
    Kurz vor Torreblanca beenden wir unsere Tour der Türme, die natürlich mindestens noch bis Torrenostra fortzusetzen wäre.

    Eigentlich wollen wir auf dem Rückweg in der "Casa Artemio", das direkt am Strand und in der Nähe des Torre de la Sal liegt, etwas trinken, Aber leider hat es geschlossen.

    Die hübschen kleinen Fischerhäuser, die sich an die Gaststätte anschließen, haben alle Schilder und Banner aus den Fenstern hängen. Sie wehren sich gegen den Abriss.

    Statt dieser authentischen und idyllischen Häuser der Region, sollen hier mehrstöckige Häuser mit Ferienwohnungen entstehen.
    Haben die Spanier immer noch nichts aus ihren Bausünden gelernt?

    Die Trabantenstadt für Urlauber "Marina d'Or" scheint noch nicht auszureichen. Gerade wird wieder ein zehnstöckiges Hochhaus zwischen zwei Campingplätze gebaut.

    Mit gut 25 km auf dem Tacho, 6 kg Apfelsinen in der Radtasche und vielen Frühlingsbildern im Kopf und im Handy kehren wir zum Wohnmobil zurück.

    Am Abend gehen wir mit Hans und Marion essen und verabschieden uns dabei gleichzeitig von den beiden.

    Unsere Zeit in Oropesa ist zu Ende. Morgen geht es weiter zu einem neuen Ort und zu neuen Erlebnissen und Eindrücken.
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