A dream comes true... Read more
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  • Day 1

    Auf geht's

    April 10, 2019 in Japan ⋅ 🌧 5 °C

    Flughäfen haben etwas Magisches - vor allem wenn man aus dem Geschäftsreisen-Trott ausbricht, der Fliegen dem Busfahren gleich macht. In der Luft hängt die Vorfreude auf Neues, die Erwartung außergewöhnlicher Erlebnisse. Nach einem kleinen Extra-Check an der Security segeln wir smooth durch die Gänge und checken beim goldenen M ein. In Einstimmung auf das Land von Technik und Digitalisierung bestellen wir natürlich bei einer Maschine, glücklicherweise erfolgt die Auslieferung des Essens in human. Neben uns landet ein Schwarm grün gewandeter, christlicher Mädchen... um gleich darauf schnatternd gen Shanghai aufzubrechen. Wir genießen weiter das lebende Flughafen-Wimmelbild, die ersten japanischen Durchsagen... das Reisefieber steigt!Read more

  • Day 3

    Nagasaki 1 - Frieden und Toleranz

    April 12, 2019 in Japan ⋅ 🌙 13 °C

    Heute holt uns am Morgen ein kleiner freundlicher älterer Herr im Hotel ab: Toru ist unser Guide für den Tag. Und er lässt uns gleich in einer Reihe stramm stehen an der Tram-Station, das muss alles seine Ordnung haben. Erst steigen Leute vorne aus, dann darf man hinten einsteigen. Und findet sich umgeben von einem Wald an Werbeschildern. Überhaupt ist die Tram wie ein Einmannorchester voller Geräusche töfftöff, ping, tröt, bleep, bleep, doingdoing, kosinmasimass... Aber der nette Tramführer - schick in Uniform und Handschuhen - bedankt sich bei jedem Fahrgast, dass er das Gefährt genutzt hat. Arigatooo.
    So kommen wir am Atombombenmuseum an: harte Kost zum Anfang unserer Reise. Vom luftigen Eingang führt die Tour hinab in das bedrückende Untergeschoss, wo eindrücklich gezeigt wird, was Fat Man angerichtet hat. Da steht unser Guide vor einem Video das den aufsteigenden Atompilz zeigt und sagt:
    „I saw this with my own eyes. I was nine years old“.
    Und schon hat die Katastrophe ein Gesicht. Gänsehaut.
    Sichtlich bewegt wandeln wir danach durch den Peace Park, der mit seinen Skulpturen und Statuen den Frieden ehren soll. Um 11:02 erklingt wie jeden Tag zur genauen Minute, zu der dicke Mann am 9. August 1945 die Stadt traf, ein Friedenslied. Ein weiteres Sinnbild des Friedens sind die sorgsamst gefalteten Origami-Kraniche, die man zu Ketten verschlungen hier überall findet.
    Nagasaki ist auch die Hochburg der „hidden Christians“, die über 200 Jahre hinweg das Christentum heimlich praktiziert und weitergegeben haben, während Japan sich von der Außenwelt abschottete und Christen verfolgt wurden. Also ist der erste Tempel, den wir in Japan betreten, eine Kirche. Fünf Minuten absoluter Stille widmen wir der Betrachtung der Jungfrau Maria und kommen gedanklich zur Ruhe. Nagasaki zeigt sich uns an diesem Vormittag als Stadt, in der Hoffnung auf Frieden und die Toleranz der Religionen hoch gehalten werden.
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  • Day 3

    Nagasaki 2 - Einflüsse von Außen

    April 12, 2019 in Japan ⋅ 🌙 13 °C

    Was haben Nagasaki, Japan und San José, Costa Rica gemeinsam? Die Fussgängerampeln rufen Kuckuck, wenn man die Straße überqueren kann. Hier mischt sich sogar noch ein anderer Vogel in die Geräuschkulisse, damit man auf keinen Fall die Ampeln verwechselt.
    Wir treffen Schulklassen auf Schulausflug, bestimmt Hundert Schüler, alle identisch von Kopf bis Fuß angezogen, brav in einer Reihe -à la queue leu leu- aufgestellt, und hopp, als der Kuckuck ruft, geht es im Laufschritt (!) auf Anweisung des Lehrers weiter.... Erstaunlich, der Traum eines jeden Lehrers, aber gibt es hier kein pubertäres Aufbäumen gegen die Autorität?
    Wir finden Ruhe im Glover Park, der nach einem Schotten benannt ist. Wir sitzen in der Sonne, es riecht nach Frühling und der Hafen Nagasakis mit seinen riesigen (Kreuzfahrt-)Schiffen liegt uns zu Füßen. Koi-Karpfen schwimmen träge durch angelegte Teiche, kleine Schildkröten recken ihre Köpfchen in die Sonne. Wir flanieren an gepflegten Rabatten und Bäumen vorbei, grüßen Madame Butterfly und Puccini am Wegesrand. Und da man auch in einem Park nicht auf Beschallung verzichten will, hängen die Klänge von „un bel di vedremo“ in der Luft. Jaja, wir werden sehen.
    Weiter gehts zum Tempel Kōfuku-ji, dem ältesten chinesischen Zen-Tempel in Japan, flugs ein Tempelbuch gekauft und eintragen lassen, eine kleine Privatführung... und dann treibt uns unser Guide zur Eile an. Wir haben Mühe mit dem 83jährigen Schritt zu halten!
    Nach den Portugiesen kamen die Holländer nach Japan, durften aber nur auf der Mini-Insel Dejima, vor Nagasaki leben. In der Zwischenzeit liegt diese Insel in der Stadt, so dass sich das Ensemble kleiner, alter holländischer Häuschen an moderne Riesengebäude anschließt. Unser Guide huldigt dem Deutschen Dr. Siebold, das die moderne Medizin nach Japan brachte. Wir waren ob dieser deutschen Errungenschaften ahnungslos, Asche auf unser Haupt.
    Der Tag klingt im All-You-Can-Eat-Restaurant aus, wir futtern uns durch Töpfchen und Schälchen, bis wir satt und glücklich sind.
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  • Day 4

    Nagasaki 3 - Treppen und Tempel

    April 13, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute steht der Tag zur freien Verfügung und wir nehmen uns vor, es ruhig angehen zu lassen.... Nach einem Besuch in unserem Konbini, wo wir Getränke aus der Kühltheke und nicht aus der Warmtheke (!) erstehen, machen wir uns auf den Weg. Praktischerweise kann man in Nagasaki fast alles mit der Tram erreichen, alles ist leicht verständlich und das Notwendige auf Englisch ausgeschildert. Unsere Tempeltour startet versehentlich mit einem kleinen, in ein Wohngebiet gequetschten Shinto-Schrein, Yasaka-jinja, zu dem man über eine lange Treppe gelangt. Freundlich werden wir in absoluter Ruhe empfangen. Wir beobachten wie Japaner hier kurz zum Gebet Einkehr finden, bevor sie schnell mit ihrem Alltag fortfahren.
    Um die Ecke finden wir, wieder über Treppen erreichbar, den zweitältesten chinesischen buddhistischen Tempel Sōfuku-ji. Farbenfroh geschmückt, von Fledermäusen gegen böse Geister bewacht, thront hinter einem eigens errichteten Tor, Mazu, die daoistische Schutzgöttin der Seefahrer. Seit dem 17. Jahrhundert wacht sie hier über die Geschicke der Hafenstadt.
    Wir werfen einen kurzen Blick auf die Brillenbrücke, wobei wir anderen asiatischen Touristen bei ihrem Instagram-Moment helfen.
    Der Eingang zu Suwa-jinja wird von einem grauen Torii markiert, das relativ unscheinbar zwischen den Häusern aufragt und in keinster Weise darauf hinweist, dass man gefühlt 1000 krumme Steintreppen erklimmen muss, um zum Schrein zu gelangen. Auch die Treppengeländer sind hier keine wirkliche Hilfe, sie sind einfach zu niedrig angebracht. Endlich oben angelangt dürfen wir eine Verschnaufpause einlegen, denn auf den letzten Stufen vor dem Schrein nimmt eine Hochzeitsgesellschaft feierlich-ernst Aufstellung für‘s offizielle Foto. Und wir sehen zu, ganz die staunenden Touristen. Die relativ weitläufige, friedlich daliegende Anlage ist den Göttern des Kampfes und der Jagd geweiht, heute werden hier auch Autos geweiht.
    Fußläufig entfernt liegt verlassen der Tempel Shōfuku-ji. Auch hier sind wieder einige Treppen zu erklimmen, bevor man den etwas morbiden Charme und die Schlichtheit der verwitterten Holz-Gebäude, des kleinen Friedhofs und des stillen Gärtchens bewundern kann.
    Dagegen nimmt sich der letzte Tempel des Tages wie niederbayrisches Barock im Vergleich zur Romanik aus. Kōshibyō, ein Konfuzius-Schrein, ist bunt und mit vielen Details reich verziert. Im Innenhof stehen die 72 Konfuzius-Schüler in Reih und Glied. Aber immerhin ist er ebenerdig ohne Treppen zugänglich!
    Der Tag klingt auf dem Berg Inasayama aus, den wir bequem per Seilbahn erreichen. Nach spektakulärem Sonnenuntergang breitet sich die Bucht von Nagasakis glitzernd vor uns aus.
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  • Day 5

    Kumamoto - Land der Samurai

    April 14, 2019 in Japan ⋅ 🌧 13 °C

    Per Überlandbus fahren wir von Nagasaki nach Kumamoto, einer ehemaligen Samurai-Hochburg, die 1877 während des Satsuma-Aufstands fiel (ich sage nur „Last Samurai“). Heute grüßen uns moderne „Samurai“ von Plakaten: man ist hier schon in Vorbereitungen für die Rugby-WM im Herbst begriffen.
    Zur Beginn unserer Tour haben wir richtig Glück, es treten verschiedene Taiko-Klassen auf und wir werden Zeugen einer traditionellen Trommel-Einlage.
    Leider hat der Regen uns eingeholt, ich vermisse schon meinen Freund, den Regenponcho. Aber der Japaner an sich ist ja immer gut vorbereitet, weswegen es hier überall Schirme gibt. Wir folgen unserer Führerin Yuki zunächst zur Burg Kumamoto. Leider können wir nur einen Blick von außen darauf werfen, da sie 2016 durch ein Erdbeben nahezu vollständig zerstört wurde. Jetzt werden alle Steine einzeln nummeriert und katalogisiert und das Puzzle als Ganzes wieder zusammengesetzt (kein Scherz). Danach fahren wir per Tram zum Garten Suizenji Jōju-en, der 1636 angelegt wurde, sehr malerisch - selbst im Regen. Auch hier finden wir Shinto-Schreine -Izumi-jinja. Yuki erklärt gibt uns eine Einführung in Shintoismus und Buddhismus. Sehr interessant, leider hat sie ein kleines l/r-Problem: für uns ist der Schrein nun für immer der „ugly culture“ gewidmet statt der Landwirtschaft.
    Abends machen wir uns auf die Suche nach etwas Essbaren. Da wir ganz offensichtlich nach Touristen aussehen, bekommen wir sofort gewollt oder ungewollt Hilfe, sehr freundlich, die Japaner. Dennoch nehmen wir unser Schicksal in die eigene Hand und landen in einem sehr hübschen, traditionellen Restaurant - Schuhe ausziehen, Hotpot am Tisch. Spezialität der Hauses: Kutteln! Konnte man leider so nicht vorhersehen... aber mit Knoblauch und Gemüse erstaunlich lecker! Und als „Nachtisch“ japanisches Risotto. Abenteuer Essen.
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  • Day 6

    Aso - Vulkane und Treppen

    April 15, 2019 in Japan ⋅ ☀️ 12 °C

    Per Bus reisen wir zum Vulkan Aso, beziehungsweise zum Vulkangebiet Aso, dass durch eine Supereruption vor 90.000 Jahren entstanden ist. Der einzige noch aktive Vulkan ist der Naka-Dake, in dessen Krater wir schauen wollen. Aber er ist schlecht gelaunt, grummelt und raucht vor sich hin. Er will einfach keine Gesellschaft. Also bleibt uns der Aufstieg auf den Nachbarberg, bei bestem Wetter und frischer Luft, wandern wir steil, also wirklich steil hinauf. Gefühlt tausende Stufen, die Tempel-Treppen in Nagasaki waren nur das Aufwärmtraining! Aber es lohnt sich, wir haben eine fantastische Sicht auf den schlecht gelaunten Berg, der weiter Rauchzeichen von sich gibt. Die Landschaft darum herum erinnert ein bisschen an eine Mischung aus Highlands und Mondlandschaft. Wieder herabgestiegen, machen wir uns auf den Rückweg. Wir haben ein bisschen Zeit, die uns Yuki - „ich hab da mal was vorbereitet“ - mit einem Exkurs über japanische Musik (mit Kassettenrecorder!) verkürzt. Etwas gewöhnungsbedürftig für westliche Ohren, aber sehr interessant.
    Wieder in Kumamoto schauen wir uns Burg und Kirschblüten noch einmal bei schönem Wetter an und lassen den Tag stilecht mit lecker Sushi ausklingen.
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  • Day 7

    Hiroshima

    April 16, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 15 °C

    Wir verlassen Kyûshû und begeben uns geschwind mit dem Shinkansen auf die Hauptinsel Honshû. Erster Halt ist Hiroshima (die Bedeutung Big Island wirkt wie ein Augenzwinkern an Hawaii). Wenn man die quirlige Millionenmetropole sieht, kann man sich nicht vorstellen, dass sie am 6.August 1945 durch eine relativ kleine Bombe und „nur“ einem Kilo Uran quasi dem Erboden gleich gemacht wurde. Doch obwohl man nach der Katastrophe dachte, hier wächst kein Gras mehr, trieben innerhalb weniger Monate neue Oleander aus und gaben den Überlebenden neue Hoffnung, heute ist das die Blume der Stadt. Auch hier: Fluctuat nec mergitur!
    Weitere Hoffnungsträger sind die auch hier allgegenwärtigen Origami-Kraniche,die auf die Schülerin Sadako zurückgehen, die in der Hoffnung auf Genesung über 1000 Miniatur-Kraniche gefaltet hat. Leider vergebens, aber die Tradition wird fortgeführt, jedes Jahr schicken Schüler aus aller Welt über 10 Millionen Kraniche nach Hiroshima. Wir flanieren weiter bei schönstem Wetter durch den Friedenspark, läuten die Friedensglocke und besuchen das Atombombenmuseum.
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  • Day 7

    Kurashiki - Entspanntes Flanieren

    April 16, 2019 in Japan ⋅ ☀️ 18 °C

    Von Hiroshima aus fahren wir mit dem Shinkansen nach Okayama, wo wir -sehr „local“- in einen kleinen Regionalzug nach Kurashiki umsteigen. Die kleine Händlerstadt aus der Edo-Zeit, wird das kleine Venedig Japans genannt. Das historische Dorf aus Lagerhäusern ist in die moderne Stadt eingebetet. Man muss nur um eine Ecke biegen und schon ist man in einer anderen Zeit, als dies ein wichtiger Umschlagplatz für Reis war, der über Kanäle bis zum Ozean transportiert wurde. Die schwarz-weißen Gebäude mit den liebevoll gestalteten Giebeln beherbergen heute Lädchen und Galerien und laden zum entspannten Flanieren ein. Und dann brauchen wir ja noch unsere tägliche „Tempel- und Schreindosis“, über einige Treppen gelangen wir zu einem schönen Shinto-Shrein, der beschaulich in der Abendsonne die Stadt überblickt.Read more

  • Day 8

    Himeji - der Reiher über der Stadt

    April 17, 2019 in Japan ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute sind wir auf eigene Faust unterwegs und genießen wieder die Vorzüge des Shinkansen, der uns schnell und bequem nach Himeji „fliegt“. Schon vom Zug aus können wir die Burg des weißen Reihers über der Stadt thronen sehen. Sehr praktisch, um sich schnell und unkompliziert zurechtzufinden. Das gesamte Burg-Ensemble ist sehr gut erhalten, frisch renoviert und strahlt in schönstem Alpina-Weiß. Mit den Kirschbäumen davor ein wahres Postkartenmotiv. Vermutlich zu Recht soll dies die schönste Burg Japans sein. Malerisch, an Kitsch grenzend schön, und nie eingenommen. Von innen bewundern wir das glatte, dunkle Holz und erklimmen -auf Socken und immer den Kopf einziehend- Stockwerk um Stockwerk. Ein richtiges Labyrinth, in dem sich Angreifer vermutlich sowieso nicht zurechtgefunden hätten. Wir Touristen werden sorgsam gelotst, auf der einen Seite gehen alle hoch auf der anderen Seite wieder runter. Auch hier will alles seine Ordnung haben. Glücklich, ganz von der Schönheit des Ortes, machen wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Station.Read more

  • Day 8

    Okayama - Garten mit Burg

    April 17, 2019 in Japan ⋅ ☀️ 21 °C

    Der Shinkansen bringt uns hurtig zurück nach Okayama, wo wir noch einen Garten-Stopp einlegen wollen. Wir steigen in einen Katzen-Bus um (kein Scherz! Der Bus ist wirklich von oben bis unten mit schwarzen Katzen dekoriert) und gelangen problemlos und direkt ans Ziel. Der Kōraku-en gehört zu den drei berühmten Gärten Japans und lädt zum lustwandeln ein (endlich kann man dieses Wort einmal benutzen). Jedes Detail ist liebevoll angelegt, jede Perspektive stimmt, das Schloss im Hintergrund wird in den Garten integriert, es gibt Seen mit dekorativen Inseln, Koi-Karpfen, malerische Hügel, Feuerahorn, Kirschblüten, Schreine, alles was man in einem japanischen Garten erwartet. So genießen wir die letzten Sonnenstrahlen bevor wir nach Kurashiki zurückkehren.Read more