A short but fine adventure by Kerstin Read more
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  • Day 286

    Dunkle Wolken über Santiago

    October 19, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    Meine lieben Blog-Leser!

    Gestern noch so glücklich...heute tief traurig!
    In der Nacht erreichte mich die furchtbare Nachricht vom plötzlichen Tod meines geliebten Papa's.
    ...
    Mein gestrige Einladung zum fröhlichen Wiedersehensfest muss ich leider zurück ziehen. Ihr versteht das, danke.
    ....
    "Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt."
    (Dr. Martin Buber)
    ......
    Mittlerweile ist mehr als ein halbes Jahr vergangen und ich habe genau diese Zeit gebraucht, um meine vielen Abenteuer der langen Pilgertour zu verarbeiten und den Schock über den plötzlichen Tod meines geliebten Papa's zu verkraften.
    Meine Erlebnisse und Gefühle schrieb ich in einem Buch nieder: "3.000 Kilometer im PILGERGLÜCK - Mein Tagebuch"... das tat ja so gut!
    Seit dem 27. April ist dieses Taschenbuch bei Amazon erhältlich: ISBN 978-1797483740.
    Das Buch hab ich meinem Papa gewidmet.
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  • Day 285

    Santiago - Abschluss meiner Pilgerreise

    October 18, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Die heutige Pilgermesse in der Kathedrale war nun noch die Krönung meiner Pilgertour.
    Mein Wunsch, dass Butafumeiro (das 1,60 m große und 54 kg schwere Weihrauchfass) schwingen zu sehen, wurde mir erfüllt. Es fliegt sonst nur an besonderen kirchlichen Feiertagen durch die Kathedrale, oder es findet sich halt jemand, der für 300 € dieses beeindruckende Erlebnis (für alle 1200 Besucher, die Kathedrale war übervoll) bucht. Danke dem edlen Spender! :)
    Gerührt saß ich in der Kirchenbank.
    Die nächsten Wochen werde ich wohl brauchen, um die vielen Erlebnisse, die unzähligen kleinen Rendezvous meiner Wanderung zu begreifen.

    Ich bin so dankbar, daß ich diese Pilgertour erleben durfte!

    Nach der Messe gab es noch ein Abschiedsessen mit Yvonne. Wir werden uns ganz sicher in Dortmund wiedertreffen. :) Danke, liebe Yvonne.

    Ich bummelte noch ein wenig durch Santiago's Altstadt: Restaurants, Cafés, Souvenirshop an Souvenirshop, ... Menschenmassen.

    Am späten Nachmittag war ich schon in der Herberge, hatte mich vom Trubel der Stadt verabschiedet. Nun denk ich an meine morgige Heimreise, der Wecker klingelt 4:30 Uhr.
    Ich freu mich auf daheim!!!

    *****
    Jetzt ist an der Zeit, daß ich euch allen - meinen lieben Blog-Lesern - ganz herzlich DANKE sage. Mit eurem Interesse an meiner Tour, mit den liebevollen Grüßen und Kommentaren habt ihr mich förmlich nach Santiago getragen.

    Dankesworte sind mir aber ehrlich gesagt zu wenig für euren Einsatz!

    Deshalb möchte ich gern meinen 55. Geburtstag zum Anlass nehmen und mit jedem von euch auf die - auch durch eure Unterstützung - gelungene Tour anstoßen!
    In der Zeit von 9:55 Uhr bis 21:55 Uhr (22 Uhr ist wie gewohnt Hüttenruhe ;) steht mein Haus (in Kamenz, Elsteraue 16) am 3.11. für euch offen und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr vorbei schaut.
    Ich würde euch gern ein bißchen kulinarisch verwöhnen, mit euch lachen und erzählen.
    Natürlich wartet auch eine winzige Überraschung auf euch.

    P. S. Einzige "Bedingung": bitte keine Geschenke!
    Über bereits gesammelte Briefmarken für unsere gemeinsame Bethel-Aktion würde ich mich natürlich sehr freuen. :)

    Zum Andenken an meine Pilgertour möchte ich gern mein schönstes Foto (ich hab es schon ausgewählt :) als "Knopfbild" gestalten. Falls der ein oder andere von euch ein paar bunte Knöpfe aus der "Schatzdose" entbehren kann, würdet ihr mir eine große Freude bereiten. Danke

    Liebe Grüße an euch alle von
    eurer Pilgerin Kerstin
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  • Day 284

    138. Etappe O Pedrouzo - Santiago

    October 17, 2018 in Spain ⋅ 🌧 13 °C

    Letzte Nacht knisterte es förmlich vor Aufregung und Vorfreude in unserem Schlafraum - das war vielleicht eine Unruhe! Gegen 8 Uhr stand ich mit Yvonne am Start, wir waren mal wieder die letzten.

    Der Weg bis an den Stadtrand von Santiago war sehr idyllisch. Weiche Waldwege verwöhnten unsere Füße, kleine Dörfer mit zahlreichen Cafébars und kleinen Restaurants (allerdings schon mit Großstadtpreisen) sorgten für ausreichend Wegzehrung.
    Meine Spagetti durfte ich nicht aus den Augen lassen, die Katzen des Hause hatten es wohl auf meinen Teller abgesehen. Yvonne hatte einen Heidenspaß!

    Einige "bekannte Gesichter" traf ich heute unterwegs wieder, alle sehr ausgelassen und fröhlich. Auch mit Klein-Benny aus Singapore wurde nochmal abgeklatscht. :)

    Dann erreichten wir den Flugplatz und damit den Stadtrand von Santiago.
    Wenige Kilometer später standen wir auf dem Hügel Monte do Gozo (380 m) - "Berg der Freude" genannt, weil die Pilger hier (bei klarer Sicht) endlich die Türme der Kathedrale sehen konnten. Wir mussten uns in Geduld üben, ein Nebelvorhang versperrte die Sicht.
    Viel Verkehr, Baustellen, graue Neubaublocks - der erste Eindruck der Stadt ist nicht so besonders hübsch.

    Egal, wir zogen fröhlich weiter in Richtung Altstadt. Ein letzter Kaffee in der Vorstadt ... als wir dann die ersten Turmspitzen der Kathedrale erblickten, flossen die ersten Freudentränen - zunächst vom Himmel.
    Und dann stand ich plötzlich auf dem großen Platz vor der Kathedrale ... ich hab's geschafft! Über 3000 km bin ich gelaufen, hab die Natur genossen, lernte tolle Menschen (neue Freunde!) kennen, löste meine Schuh- und "Fußproblemchen", habe gelacht und geweint, geschwitzt und gefroren ...
    es war einfach eine fantastische, abenteuerliche Tour!!!
    Da kullerten natürlich auch bei mir die Tränen! So viele Emotionen!

    Im Pilgerbüro wurde es "förmlich", nach Vorlage meines ordentlich mit Stempeln gefüllten Credentials erhielt ich die Compostela und zusätzlich eine Urkunde über meine von Kamenz nach Santiago zurückgelegte Laufstrecke von 3120 km. Wow!

    Im Seminario Menor, einer riesigen Herberge etwas außerhalb vom Stadtzentrum, bewohne ich heute ein schlichtes Einzelzimmer. Das tut gut.
    In kleiner Runde waren wir noch Tapas essen und ein Gläschen Wein trinken, echte Partystimmung hat sich bei mir jedoch noch nicht eingestellt.
    Das kommt ganz sicher noch, ich kenn mich doch. ;) :)

    Der Besuch der Pilgermesse wird morgen dann der symbolische Schlusspunkt meiner Pilgertour sein.

    Herzlichen Dank für eure vielen Glückwünsche. Ich würde mich freuen, wenn ihr morgen Abend noch einmal "vorbei" schaut. Ich hab da noch so eine Idee...

    Liebe Grüße aus Santiago
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  • Day 283

    137. Etappe Arzúa - O Pedrouzo

    October 16, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Meine vorletzte Etappe ... wie das klingt! Es waren wunderschöne Kilometer - heute mal wieder bei herrlichsten Sommerwetter.

    "Spanier wandern nur bei Sonne", so sagt man. Jetzt glaub ich es auch: gestern trafen wir tatsächlich nicht solche Massen an Pilgern, dafür heute! Manche zogen in so einem "Affenzahn" an uns vorbei, es war irgendwie lustig. :)

    Die Eukalyptuswälder sind hier ziemlich großflächig und die Bäume echt hoch - 30 bis 40 m. Der Anblick erinnert mich so sehr an meine Australienreisen, es fehlen nur noch die Koalas. ;)

    Ein echter (!!!) Biergarten zog fast jeden Pilger magisch an. Natürlich musste ich mit Yvonne auch ein "Peregrina" trinken, die leeren Flaschen wurden zur Erinnerung beschriftet und im Garten plaziert. :)

    Unterwegs beobachtete ich zwei süße Pilger aus Singapore: Papa mit Sohn. Benny (11 Jahre) hatte nach der Mittagpause nicht mehr die größte Lust zu laufen. Ich erzählte ihm meine kleine Schornigeschichte: wenn man nämlich so einen kleinen Zaubermann in der Hand hält, können die Füße wieder hüpfen! Hat geholfen. :) :)

    'Porta de Santiago' ist der bezeichnende Name meiner heutigen Herberge. Noch dazu ist hier alles schön bunt, leise Meditationsmusik, Palmen, eine Dachterrasse ... Vorfreude :)
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  • Day 282

    136. Etappe Melide - Arzúa

    October 15, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Es gibt doch tatsächlich immer wieder Pilger in meiner Nähe, die nicht Alfons Zitterbacke's Ossi-Benimm-dich-Schule besucht haben. Die Herberge der letzten Nacht befand sich in einem großen, hübschen Stadthaus mit hohen Räumen und wunderschönen alten Holztüren. Und genau diese flogen die ganze Nacht trotz vorhandener Klinken permanent ins Schloss (Zimmertür - Toilettentür - Toilettentür - Zimmertür - etc.). Zehnmal musste Alfons die Haustür vor Hausmeister Krauses (stimmt der Name???) Augen und Ohren leise schließen. Das wäre ein tolles Nachtprogramm gewesen!

    Als ich am Morgen aus meinem Schlafsack kroch, strahlte mich Ines schon an. "Danke für den Schorni, meine Flugumbuchung hat geklappt!" :) Na, geht doch. :)

    Der Vormittag war kalt und galicisch nass - das stört hier keinen, so kurz vor Santiago. Der Weg führte durch kleine Wäldchen, winzige Dörfer, immer wieder vorbei an Herbergen, Cafébars und kleinen Restaurants. Gute Gelegenheiten zum Aufwärmen und Stärken: heute musste es nochmal Tortilla sein - typisch spanisch.
    Sprachbarrieren gibt es keine, die Bilder der Speisen oder der vorhandenen Schlafräume sind für alle Pilger eindeutig. :)

    Zum heutigen Welttag des Händewaschens (von der WHO 2008 ins Leben gerufen) hatten wir beschlossen, in Vorfreude auf Santiago einen Wäschewaschtag einzulegen. Die Herberge bietet Waschmaschine und Trockner, herrlich!

    Zur Feier des Tages leisteten wir uns in sauberer Kleidung Chocolate con Churros (das iberische Spritzgebäck - frittiert). Lecker!

    Der Tages-Schorni geht heute an ein Vierer-Gespann von 18-jährigen Pilgern aus Hamburg. Sie wandern die entscheidenden 100 km nach Santiago, sind aber leider ziemlich unvorbereitet und unerfahren (natürlich, mit 18!). Mit Schmerztabletten retten sie sich über die Distanz. Der kleine Schwarze möge Ihnen das Durchstehvermögen für die letzten 38 km nach Santiago geben. Wir sind alle lernfähig! :)
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  • Day 281

    135. Etappe Ligonde - Melide

    October 14, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach einer stürmischen Gewitternacht startete ich mit Yvonne und ihrer Taschenlampe in den neuen Pilgertag. Meine Regenbekleidung ist Gold wert! :) Heute kam sie ganztägig zum Einsatz.

    Der leichte galizische Regen tut aber der Wanderlaune keinen Abbruch. Zum Trocknen und Aufwärmen gibt es genügend Cafébars am Wegesrand.
    Herbergen wachsen mittlerweile wie Pilze aus dem Boden und sie werben ordentlich um Kundschaft (gern auch mit Mega-Muscheln). Der Pilgerstrom ist Mitte Oktober ja lange nicht mehr so üppig wie in den Sommermonaten.

    Heute lief ich wieder oft durch Eukalyptuswälder, es roch so angenehm nach Hustenbonbons. Ich musste grinsend an meine neuen schweizer Freunde und Ricola denken
    (https://youtu.be/WSyQL7hJffE). :)

    Täglich erreichen mich Ankunfts-Nachrichten von liebgewordenen Pilgerfreunden aus Santiago: Peter aus Frankfurt, Sven aus Leipzig, Urs, Sacha ...
    In drei Tagen stehe auch ich vor der Kathedrale, nur noch 52,551 km.

    Diese drei Etappen sind nur noch kurz, ich werde sie genießen. Bereits am 10. Februar buchte ich mir prophylaktisch für den 17. + 18.10. eine Herberge in Santiago. Schnarchfreies EZ!
    Es wird also eine Punktlandung! :) :) :)
    Da hat sich doch mein BWL-Studium mit der Fachrichtung Planung, Abrechnung, Analyse mal wieder so richtig "ausgezahlt". ;) :)

    Hier in Melide treffen der Camino Frances und der bedeutend schwierigere Camino Primitivo zusammen. Im Bett über mir schläft heute Ines aus Frankfurt, sie hat den Primitivo schneller geschafft als gedacht und ist überglücklich.
    Nun kommt sie aber zu früh nach Santiago und braucht morgen ganz viel Schorni-Glück bei der Umbuchung ihres Rückfluges. Ich drücke ihr die Daumen!
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  • Day 280

    134. Etappe Mercadoiro - Ligonde

    October 13, 2018 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

    Der Koch der Herberge tauchte heute morgen nicht auf - wir Pilger zogen also ohne Frühstück in den Sonnenaufgang. :)

    Nach dem Frühstück in Portomarin (hier tauchte Sepp nochmal zum Fotoshooting auf) kam die Sonne und auch der Wind - mein Hut musste schnell im Rucksack verschwinden (ich wollte ihn nicht als Drachen davon fliegen sehen).

    Die Iglesia de San Nicolás von Portomarin wurde ursprünglich an einem anderen Ort vom Río Miño überflutet. Dort trug man sie Stein für Stein ab und baute sie am jetzigen, höhergelegenen Platz wieder auf. Eine feine, bescheidene Kirche.

    Die Wanderwege waren herrlich, oft ging es durch Wälder. Auch die ersten Eukalyptuswälder durchquerten wir.
    Die hohe Nachfrage der Holz- und der Papierindustrie nach Eukalyptusholz führte zur politisch gewollten Aufforstung. Der Nutzen des Eukalyptus ist aber sehr umstritten. So entzieht er doch anderen Pflanzen das Wasser und ist wegen dem Öl unter der Rinde schnell brennbar.

    Der starke Wind machte das Laufen etwas beschwerlich, wehte er doch von allen Seiten - nur eben nicht von hinten.
    Dafür motivieren uns die Wegesteine unglaublich, die Kilometer "purzeln" nur so. :) Noch 75,5! :)

    Wunschzettelbäume am Wegesrand sind doch was tolles! Hier konnte ich nicht anders: ein kleiner Erfüllungsgehilfe sitzt ab sofort mit im Baum! Du schaffst das, Kleiner!
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  • Day 279

    133. Etappe San Mamede - Mercadoiro

    October 12, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Mit einem gemütlichen Frühstück im "bunten Salon" starteten wir in den Nationalfeiertag Spaniens ... https://youtu.be/UdtgC1kyTYc.

    Den "Dia de la Hispanidad" feiert lt. Wanderführer ganz Spanien mit vielen Fiestas am 12. Oktober in Gedenken an die Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus im Jahr 1492.
    In den kleinen Dörfern am Wegesrand war leider nichts von Fiesta zu spüren, dafür stürmte es den ganzen Tag heftig.

    In Sarria hieß es für uns mal wieder Abschied nehmen, Anne-Marie beendete hier ihre diesjährige Pilgertour. Alles Gute für dich, Anne-Marie! Wir sehen uns sicher wieder. ;)

    Galicien ist so herrlich grün und es blühen sogar noch Blumen (Dahlien, Studentenblumen, Hortensien). Selbst Passionsfrüchte konnten wir heute naschen.
    Sehr speziell für diese Region sind die zahlreichen Hórreo's - Speichergebäude für Feldfrüchte (z. B. Mais).

    Noch ein Grund zum Feiern: kurz vorm heutigen Tagesziel passierte ich gemeinsam mit Yvonne den so "magischen" 100 km-Stein. :) :) :)
    Santiago rückt jetzt ganz schnell näher.

    Der Tages-Schorni geht heute an Sepp aus Tirol. Sepp läuft seinen 5. Camino, mehrere Krankheiten hat er schon erfolgreich "weggewandert". Jetzt wünscht er sich für Santiago einen Gottesdienst mit schwingendem Butafumerio. Also Schorni, mit langen Leinen kennst du dich gut aus und das Weihrauchfass bekommst du schon irgendwie durch die Kathedrale "geworfen"! ;)
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  • Day 278

    132. Etappe Fonfría - San Mamede

    October 11, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Grün, landschaftlich idyllisch, regenreich ... Galicien macht seinem Ruf alle Ehre!
    Die ganze Nacht stürmte und regnete es heftig (die Herberge steht ziemlich frei in 1300 m Höhe), ich lag direkt vorm Fenster und hab mal vorsichtshalber die "Nachtwache" übernommen (;) - geschlafen hab ich kaum.
    Diese Ausrede nützte mir aber auch nichts, gemeinsam mit Anne-Marie schloss ich mich dem Strom der Teletubbies an. So lustig! Schaut mal aus dem Fenster - Foto 2. :)

    Über 2900 km trug ich brav meine Regenhose vom Erdbeerfeld durch die Lande, heute durfte sie endlich aus dem Rucksack! Meine Rettung!
    Keine Ahnung wo der Weg am Vormittag so hinführte, durch mein sehr eingeschränktes Blickfeld und die große Rutschgefahr bekam ich nicht so viel mit. Erst gegen Nachmittag lockerten sich die Wolken am Himmel etwas, es schaute sogar noch die Sonne vorbei.
    Hoffentlich sind die Schuhe morgen wieder trocken, wasserdicht ist längst vorbei.

    In einem winzigen Dörflein mussten wir uns, mittlerweile hatte sich Yvonne aus Magdeburg zu uns gesellt, bei heißen und scharfen Makkaronis aufwärmen. Das tat gut!

    Hier in Galicien stehen sie nun, die absolut motivierenden Wegzeichen: in kurzen Abständen werden wir über die verbleibende Distanz bis Santiago mit drei Stellen nach dem Komma (!!!) informiert. Und die Kilometer purzeln nur so. :) Noch 117,998 km.

    Das vegetarische Dinner war mal wieder köstlich, in fröhlicher Runde kann man nur genießen.
    Am Halskettchen von Yvonne hängt ab heute der kleine Schwarze. Sie hat ihre Krebserkrankung gut überstanden und nutzt die Zeit auf dem Jakobsweg zum Entspannen und Abschalten. Ich wünsche dir alles Gute, liebe Yvonne!
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  • Day 277

    131. Etappe Las Herrerías - Fonfría

    October 10, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Gut geschlafen und verwöhnt mit einem leckeren Frühstück startete ich mit Anne-Marie in Richtung Berge. Eingemummelt! Es ist kalt und windig.
    Nach etwa 7 km erreichten wir das Museumsdorf O Cebreiro und somit Galicien. :)
    Die kleine Kirche Santa Maria la Real ist die älteste (9.Jh) erhaltene Kirche am Camino Frances. Typisch für diese Region sind die ovalen Steinhäuser mit tief heruntergezogenen Strohdächern - die Pallozas. Bis in die 60er Jahre waren diese Häuschen hier in O Cebreiro bewohnt, heute sind sie nur noch Museum.

    Wunderschön war die Wanderung über die Pässe San Roque und Alto do Poio, die letzten großen Erhebungen vor Santiago. Was für Ausblicke!
    Für uns entgegen kommende Rinderherden räumen wir sehr gern den Pilgerweg - Respekt!

    Zum Glück soll das Wetter erst morgen umschlagen - diesen Tag konnten alle Pilger wieder so richtig genießen.

    Heute ist die Herberge randvoll - 80 Pilger relaxen hier und freuten sich auf das gemeinsame Abendessen. Pilgermenü für 9 €: Spinatsuppe, Rindfleisch auf "Erbsen- und Paprika-Bett" mit Reis, Mandelkuchen, Wasser und Wein.
    Bin ich satt!

    Den Tages-Schorni schenkte ich heute Anne-Marie. Sie hat noch zwei Pilgertage vor sich und kommt im nächsten Jahr für den "Zieleinlauf" in Santiago wieder. Es war ein fröhlicher Wandertag mit ihr. Danke! Schon wieder eine nette "Schweizer Bekanntschaft", toll!
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