traveled in 24 countries Read more Schweiz
  • Day 205–207

    die letzten tage

    April 24 in Romania ⋅ ☀️ 22 °C

    die letzten tage unserer reise sind angebrochen. nun heisst es: viel strecke in kurzer zeit. auf dem landweg von istanbul über bukarest und budapest bis in die schweiz. konkret: 12h busfahren, 14h zugfahren und nochmals 12h im zug nach zürich. wobei wir uns budapest nicht entgehen lassen wollen. die letzten tage sollen nochmals richtig gut werden.

    gestern verbrachten wir ein tag in bukarest, rumänien.
    am morgen früh mit dem nachtbus angekommen und abends um 18:00 wieder weiter.
    unsere zeit verbrachten wir in einem kunstmuseum und beim bücher und second hand shoppen. (nein wir haben eigentlich keinen platz dafür und ja unsere rucksäcke sind schon randvoll und viel zu schwer).

    nun sind wir auf dem weg nach budapest. ausgerüstet mit snacks und viel wasser bleibt es spannend.

    eine reise wie diese ist nur für wenige möglich. in ländern wie vietnam und kasachstan, thailand und sri lanka war es für leute kaum vorstellbar, dass man mit 20 jahren 7 monate reisen kann. und das einfach weil ich zwei monate vollzeit gearbeitet habe. denn genau soviel haben wir schlussendlich ausgegeben: einwenig mehr als zwei einstiegsmonatslöhne.
    natürlich machten wir abstriche in komfort und teilten oft unsere zimmer mit anderen. wir bereisten günstige länder, gingen in japan höchtens einmal pro tag auswärts essen, benutzen günstigen transport und haben paar sachen auch nicht gemacht weil sie zu teuer waren. trotzdem reisten wir damit einmal durch asien.

    und bei einem kambodschanischen mädchen das gerne studieren will aber keine finanziellen möglichkeiten hat wurde mir einmal mehr bewusst:
    vieles ist unmöglich, egal wie fest man es will.

    denn unsere reise war kein produkt harter arbeit sondern ausdruck eines riesen privilegs. in der schweiz aufzuwachsen und zu arbeiten, mit schier unbegrenzten möglichkeiten und einem stabilen sozialsystem ist erst einmal reine glücksache.
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  • Day 200–204

    konstantinopel

    April 19 in Turkey ⋅ ☁️ 16 °C

    istanbul ist eine weltmetropole. und einer meiner liebsten bisher. es ist immer etwas los und sie hat ihren türkischen vibe noch.

    die türkei hat viele probleme allem voran die einschränkung der meinungsfreiheit, politische verfolgung und repression, unterdrückung von minderheiten als auch die zunehmende zentralisierung der macht. durch eine verfassungsänderung von 2017 hat der präsident erdogan nun weitreichende kontrolle über alle drei gewalten des staates. und das wiederum ist beängstigend. es bleibt spannend, wie sich das zukünftig entwickeln wird.

    das türkische essen ist natürlich ein traum (auch ohne döner). baklava, türkischer kaffee, çai tee, manti, menemen, börek, pitta und viel mehr.

    wie trafen uns in istanbul mit einer freundin, mit der wir vorher schon 2 monate durch thailand, laos und vietnam reisten. neben der berühmten hagia sophia besuchten wir auch noch andere moscheen, süsse viertel und stadtteile.
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  • Day 198

    wie aus 1001 nacht

    April 17 in Uzbekistan ⋅ 🌬 27 °C

    der letzte stop in zentralasien, buxoro.

    moscheen finden sich hier überall.
    es gibt solche, die wir besuchen können und solche bei denen wir uns bedecken sollten. diese lassen wir aber aus. das recht zu tragen was ich will, lasse ich mir auch hier nicht nehmen.
    und schliesslich gibt es so so viele die wir trotzdem betreten können. und sie erschlagen uns immer aufs neue. die prunkvollen verzierungen, die liebe zum detail und nicht zuletzt ihre hingabe zu ihrer religion.

    kurze begriffserklärung
    moschee: gebetsraum
    minarett: turm, erkennungszeichen
    mansarde: bildungseinrichtung in der der islam gelehrt wird

    die moscheen
    insgesamt verdeutlicht die bedeutung der moscheen in zentralasien, wie der islam nicht nur die religiöse landschaft, sondern auch die soziale struktur und das kulturelle leben der region tiefgreifend geformt hat. sie stehen als symbole für den kulturellen reichtum und die historische bedeutung zentralasiens innerhalb des netzwerks der seidenstraße.

    die seidenstrasse startete in china, zog sich über zentralasien bis ans mittelmeer und von dort dann nach europa. sie entstand etwa 2 jahrhundert vor christus und förderte den handel zwischen den zivilisationen.

    durch sie wanderte das papier und der kompass gen westen und das christentum gen süden.

    dabei spielte zentralasien eine schlüsselrolle. in handelskontenpunkte wie samarkand, buxoro und xiva (in uz) waren zentren, wo waren kulturen und ideeen getauscht wurden.
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  • Day 195

    ein etwas anderer kochkurs

    April 14 in Uzbekistan ⋅ ☁️ 23 °C

    an einem abend beschlossen wir, dass wir lernen möchten wie sie hier ihr brot backen.
    somit besuchten wir am nächsten morgen einen kochkurs. bei jemandem zuhause.

    der erste stop war der lokale markt. wir kauften, zusammen mit einem jungen usbek, die zutaten für brot und vegetarisches plov, das nationalgericht usbekistans.

    danach machten wir uns auf dem weg zum haus. dort wurden wir von einem alten mann mit bademantel und pinken schlappen begrüsst. bzw wir denken er hat uns begrüsst, verstanden haben wir wiedermal nichts.

    im haus kam uns eine frau mitte 30 entgegen.
    "as-salamu alaykum" ("friede sei mit dir")
    es hat sich herausgestellt, dass sie zwar auch kein english spricht, aber dafür 4 andere sprachen. und eine davon ist französisch.

    also wir haben:
    - ein junger usbek, fliessend in usbekisch, russisch und englisch.
    - eine junge frau fliessend in usbekisch, tadjikisch, russisch und französisch
    - ein alter mann, fliessend in usbekisch, tadjikisch und russisch.

    die sprachenvielfalt in ganz zentralasien ist bemerkenswert und beeindruckend.

    wir sprachen mit der frau unsere brocken französisch, was besser funktionierte als gedacht, mit dem jungen mann english und sie sprachen untereinander usbekisch. ein dreieck, sozusagen.

    wir schnippelten und redeten und lachten und tauschten uns aus. zu allem möglichen dingen. sie sind so unterschiedlich und trotzdem so gleich wie wir. wir sprachen über religion und heirat. die bedeutung des islams in ihrem leben und welchen stellenwert die familie in usbekistan hat.
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  • Day 192

    der islam und unser problem damit

    April 11 in Uzbekistan ⋅ ☁️ 21 °C

    nun waren wir 3 nächte in samarkand. dabei haben wir den registan und weitere moscheen gesehen. die dimensionen dieser gebäude sind unglaublich! und alles wunderschön geschmückt. eine augenweide.
    die frauengruppe auf dem ersten bild fragte uns nach einem foto. sie konnten kein englisch, haben sich aber richtig gefreut uns zu treffen. und wir ebenso.

    nun, welchen imput gibt es heute?

    ich wage mich an ein thema über das seit jahren hitzige diskussionen in der schweiz und europa- bzw weltweit geführt werden. kaum eine religion spaltet uns mehr. ein thema, wo wir uns nur zu oft von vorurteilen und unwissen leiten lassen und selten einen persönlichen bezug haben, geschweige denn, den diskurs suchen.
    (natürlich bin ich erst 20 und kann noch nicht alles wissen. im darauffolgende text sind paar meiner gedanken zum thema von den letzten tagen)

    usbekistan ist ein muslimisches land.

    "Häufig wird bewusst ein Bild von «dem Islam», welcher als Bedrohung für «den Westen» wahrgenommen und mit Gewalt und Terrorismus in Verbindung gebracht wird, propagiert." (www.humanrights.ch )

    denn während die nzz immer mal wieder vor einer "islamisierung" warnt und die svp schon neue wahlposter bastelt und versucht, den islam per se zu verbieten (jedenfalls gefühlt), ist er an sich erstmal eine religion wie das christentum. und natürlich kann man diesem auch kritisch gegenüber stehen.
    aber die steigende "angst" vor muslim*innen in europa und ihre ständige verbindung mit terrororganisationen und stark konservativ-patriarchalen strukturen ist erschreckend.

    an dieser stelle will ich mich nicht zu tief im thema verlieren. ich glaube wichtig ist, dass wir zunächst religion und "im namen der religion" bzw. tradition/ gesellschaftliche sitten, trennen.

    der rassismus gegen muslim*innen steigt und das nicht erst seit gestern. es ist halt auch einfach ein gemeinsames feindbild zu haben.

    denn so kann man sich solidarisieren und gemeinsam mit dem finger auf leute zeigen mit denen man sich höchstwahrscheinlich nie persönlich unterhalten hat.
    weil wenn gewalt an frauen ein "importiertes problem" ist, heisst das, dass wir nicht beim netten nachbarn anfangen müssen, sondern bei "denen". und ich verstehe, dass das einfacher ist, aber ist es auch die lösung?

    die frage ist vielmehr wovon haben wir denn so furchbare angst? glauben wir wirklich, dass in der schule plötzlich mehr leute arabisch reden anstatt schweizerdeutsch? das ist doch absurd.
    klar machen mir terroranschläge angst, aber das macht auch anderen muslim*innen angst.
    und ich bin die erste die sagt, frauenrechte sind menschenrechte, aber wie viel religion und wie viel tradition steckt wirklich hinter diesen patriarchalen strukturen?

    vielleicht hilft dies ja als gedankenanstoss. ich bin es leid zu hören "wir müssen uns in ihrem land auch anpassen, dann können sie es ja auch". als ob es "ein" land wäre und als ob sie sich nicht anpassen würden. weil du ja so genau weisst wie wenig mühe sie sich in der schweiz geben, weil du ja mit so vielen schon gesprochen hast.
    es gibt weder "einen islam" noch gibts überall nur ansatzweise die gleichen regeln. diese ganze pauschalisierung greift zu kurz und leuten sagen zu wollen wie sie ihre religion ausleben sollen, obwohl sie niemandem schaden, ist nicht demokratiefreundlich.

    wir haben viele super liebe muslim*innen kennengelernt und auch sie stehen teilweise kritisch ihren sitten gegenüber.
    lasst uns doch gemeinsam nicht alle in den gleichen topf werfen.
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  • Day 190–194

    altes zentrum - moderne grossstadt

    April 9 in Uzbekistan ⋅ ☀️ 18 °C

    bishkek und tashkent sind wie tag und nacht.

    beides sind die hauptstädte von ländern in zentralasien. vielleicht verbindet sie noch ihre liebe zum brot und die alte seidenstrasse und dann ist schon fertig mit den gemeinsamkeiten.

    tashkent ist super modern und super grün.
    hat eine schöne metro, gute strassen und die menschen sprechen perfektes englisch.

    seit monaten war es schwierig sich verbal auszudrücken. es war heruasfordernd aber auch harzig alles zu übersetzten und mit händen und füssen zu erklären und plötzlich können die leute wieder englisch. und zwar richtig richtig gut.
    das macht unser reisen eindeutig um einiges einfacher!

    die letzten zwei tage besuchten wir moscheen, museen, parks, bazare und kaffees. erkundeten die stadt und staunten über ihre sauberkeit. bei temperaturen von sonnigen 25grad.
    usbekistan ist das bisher muslimischste land in dem ich je war. was bedeutet das? lange kleidung ist ein muss. schulterbedeckte t-shirts und lange hosen stören uns aber nicht unbedingt. auch haben wir immer einen schal dabei um moscheen zu besuchen. wobei wir sie bisher noch nicht als kopftücher benutzt haben.
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  • Day 188

    exzessiver brotkonsum

    April 7 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 15 °C

    zum zmorgen gibts brot, zum zmittag und zum znacht steht auch brot auf dem tisch. und es ist gut, richtig gut sogar. denn zentralasien ist bekannt dafür. sie machen es in riesen öfen und verkaufen es am strassenrand.
    nach 6 monaten täglichem reis wechselte nun das grundlebensmittel. wie ich das finde? ich liebe brot und vermisse den reis und freue mich gleichzeitig aber auch auf die gerichte zuhause, ohne brot und reis. gemischte gefühle könnte man es nennen.

    nach fast zwei wochen kirgistan gehts übermorgen nach usbekistan! ich freue mich und gleichzeitig wäre ich auch gern länger geblieben. das nächste mal eher im sommer und kartentechnisch besser ausgerüstet. (mit normalen schweizer kreditkarten ist es nicht möglich geld abzuheben, daher ist unsere prepaid karte unsere lebensretterin).
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  • Day 188–189

    die sowjetunion und ihre überbleibsel

    April 7 in Kyrgyzstan ⋅ ☁️ 5 °C

    wir reisen in ländern die stark von der sowjetunion geprägt sind.

    die sowjetunion ist eine direkte folge des ersten weltkriegs. sie entstand nach der oktoberrevolution 1917 als die bolschewiki (kommunistische gruppe) unter der führung von lenin die macht in russland übernahmen. zusammen mit anderen sowjetischen republiken wurden sie zur udssr. auch kasachstan, kirgistan und usbekistan gehörten dazu.

    die udssr hatte viele probleme. ineffiziente planwirtschaft, politische unterdrückung, menschenrechtsverletzungen und durch den kalten krieg ein geschwächtes militär. ab 1980 zerfiel die union dann schliessich und die republiken erhielten ihre unabhängigkeit.

    das thema der sowjetunion ist vielschichtig und unübersichtlich. es gibt viele gruppen und gründe für die jeweiligen geschehnisse, mehrere geschichtliche sachen vermischen sich und die theoretischen ideologien und die prakische umsetzung sind oft nicht kongruent.
    wichtig ist: sie hat die länder bis heute geprägt und langfristig verändert. verschiedene erblasten wie die russische sprache oder teile der infrastruktur sind bis heute erhalten geblieben.

    obwohl die kirgisen russisch können, sind sie ein turkenvolk. ihre landessprache ist an das türkisch angelehnt. kirgistan ist teil der alten seidenstrasse und ein nomadenvolk.
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  • Day 185–187

    salam aleikum!

    April 4 in Kyrgyzstan ⋅ ☀️ 8 °C

    heute gingen wir spazieren.

    wir liefen durch das dorf, kinder rannen auf uns zu und gaben uns die hand. "helloo!" riefen sie schon von weitem. kein wort mehr können sie auf englisch und trotzdem sind sie interessiert.

    die älteren leute grüssten mit "salam" und fragten woher wir sind.

    ein normales gespräch hier:
    "salam aleikum, *etwas das wir nicht verstehen*"
    "aleikum salam, we don't speak kirgiz or russian"
    "ahhh *wieder keine ahnung* germania, america?"
    "swizaria"
    "oooh swizaria, *wieder kein plan*"
    *sagen es den leuten die neben ihnen stehen, alle durcheinander am reden.* "parents?"
    "in swizaria"
    *nocheinmal ein gerede*
    "kirgistan good?"
    "da! beautiful"
    *grosses grinsen*
    "welcome in kirgistan!"
    "rachmad!"

    wenn ich das nächste mal hier bin möchte ich auf jedenfall russische grundkenntnisse haben!

    als wir dann das dorf verliessen und durch die riesen wisenfälder liefen, kam ein reiter auf uns zu. nach einem kurzen gespräch sassen wir auch schon auf seinem pferd. er erklärte uns wie er es reitet und überliess es dann uns. die leute hier haben eine tiefe verbindung zu pferden. es fühlt sich ursprünglich und gewissenhaft an. es ist vielmehr ein miteinander.
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  • Day 183–185

    wie im film

    April 2 in Kyrgyzstan ⋅ ☀️ 4 °C

    marshukas sind kleine busse, die bestimmte strecken machen und erst fahren wenn sie voll sind. das heisst, sie haben keine abfahrtszeiten und gehen erst dann, wenn es sich für sie lohnt. sie haben paar abfahrtsorte oder man stellt sich auf die strasse und hält das nächste an indem man die hand rausstreckt und die handfläche parallel zum boden auf und ab bewegt. einfach und effizient.
    mit ihnen kamen wir von bishkek nach karakol und nun auch nach barskoon. ein kleines dorf am grössten see des landes, dem yssykköl see. nach einer wilden busfahrt inkl gesprächen mit den einheimischen und ein von ihnen übersetzten "willkommen in kirgistan liebe gäste", erreichten wir das dorf für unsere nächste unterkunft.

    unser guesthouse befindet sich ausserhalb des dorfes mit wunderschöner sicht auf die berge. jeden morgen und abend gibt es feines, frisch gemachtes essen. das zmorge ist inbegriffen und das znacht ist 3 gängig und kostet 5 franken.
    die aprikosenconfi ist ein traum.

    wir assen bereits laghman, ashlan-fu und samsa, alles ohne fleisch natürlich. obwohl die leute hier unglaublich viel fleisch essen, ist es meist gut möglich keins zu bestellen.

    heute besuchten wir mit zwei japaner*innen aus osaka einen canyon und einen gefrorenen wasserfall. der canyon war etwas vom surrealsten was wir bisher gesehen haben! der vater der guesthousebesitzerin fuhr uns mit seinem auto zu den einzelnen orten.
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