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  • Day 165

    Alles hat ein Ende nur die Wurst hat z..

    July 20, 2017 in Iceland ⋅ ☁️ 11 °C

    Wow wow wow! Eine Ära geht zu Ende. Okay, das ist ein bisschen theatralisch, aber es ist für mich eine Ära meines jungen Lebens, die mich für immer begleiten und prägen wird. Ich kann gar nicht in Worte fassen wie ich mich fühle. Ich bin so stolz, glücklich, dankbar, traurig und freudig zugleich. Stolz, weil ich es gepackt hab und die geilste Reise meines Lebens hatte. Glücklich, weil ich so viele unbeschreibliche Momente erlebt habe. Dankbar, für alles was ich gelernt habe, sowie die Menschen und Begegnungen, die diese Reise so speziell gemacht haben. Traurig, weil es jetzt vorbei ist. Freudig, weil ich es kaum erwarten kann EUCH zu sehen und viele, viele Geschichten zu erzählen.
    Es ist so ein seltsames Gefühl. Einerseits würde ich am liebsten gar nicht mehr Heim. Mir gefällt das Reisen. Mir gefällt die Freiheit und das tägliche Abenteuer. Es ist unglaublich, wie lebendig ich mich während der Reise gefühlt habe. So oft hatte ich das beschwingende Gefühl einfach genau am richtigen Fleck zu sein - 100% zufrieden mit mir und der Welt. Für mich als Perfektionist, der nie wirklich zufrieden war, eine ganz neue Erfahrung.
    Natürlich war nicht alles immer Heiter-Keiter-Sonnenschein. Bei weitem nicht. Oft war ich am Rande meiner Kräfte, bin an meine Grenzen gekommen oder habe sie übertreten. Ich wurde beklaut, belogen und verarscht. Aber das kommt vor, auch wenn es gemein und scheiße ist. Ich habe gelernt mit solchen Situationen besser umzugehen, auch wenn ich manchmal fast den Glauben an die Menscheit verloren habe.
    Ich hoffe, dass ich nie vergesse, dass es manchmal gar nicht schlimm ist wenn etwas nicht klappt, denn oft ergeben sich daraus die wunderbarsten Zufälle. Man trifft tolle Leute die man sonst nicht kennen gelernt hätte, man sieht etwas ganz besonderes was man sonst wohl verpasst hätte, etc. Auf jeden Fall ist es wichtig nie den Kopf hängen zu lassen, denn wenn Plan A nicht klappt muss man eben einen noch besseren Plan B rausholen 💪🏼 Loslassen und die Dinge nehmen wie sie kommen - etwas das ich angefangen habe zu lernen.
    Denke ich an das vergangene halbe Jahr zurück, kann ich es gar nicht fassen. Was für Eindrücke, was für Momente ich erlebt habe! In Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Indien, das ich zum Glück mit Julien gemeistert habe, hat mir anfangs die größte Angst gemacht. Um ehrlich zu sein war es das einzige Land vor dem ich Angst hatte. Wieso genau wollte ich da nochmal hin...? Letztendlich hat es sich sowas von gelohnt! Auch wenn es dreckig, chaotisch und laut ist - Indien ist schön. Es ist so ein geschichtsträchtiges und buntes Land, das einen ständig staunen lässt - ob vor Begeisterung oder Ungläubigkeit. Jedenfalls bin ich froh im Doppelpack dort gewesen zu sein, denn alleine ist es schon krass. Nicht weil man dort unsicher wäre, oder Angst haben müsste. Einfach weil es SO anders ist. Alles. Indien - Land der Kontraste.
    Nächster Stopp war Nepal. Oh Nepal, du fehlst mir so sehr. Ich habe mich richtig in das Land verliebt. Zum einen in die Menschen, die Landschaften, die Kultur. Zum anderen in die Franzi, die ich dort war. Ich habe eine ganz neue Seite in mir geweckt bzw entdeckt. Obwohl das Leben dort aus westlicher Sicht so primitiv ist, war ich so glücklich und zufrieden wie noch nie. Ich mochte diese neue Franzi, die ich kennen lernen durfte. Eine Franzi, der es egal ist wie sauber oder dreckig die Küche ist. Eine Franzi die gerne Klos schrubbt. Eine Franzi die mit eiskaltem Wasser duscht (naja hatte auch keine andere Wahl 😅), die morgens aufwacht und sich auf dreimal Reis und Curry am Tag freut und dafür auch gerne stundenlang Knoblauch und Kartoffeln schält. Natürlich haben auch die Begegnungen einen sehr sehr großen Teil zu diesem Erlebnis beigetragen, aber es war auch ich selbst, die diese drei Wochen im Children's Home zu etwas ganz besonderem gemacht hat. Nepal war auch das Land, in dem ich mich von Julien verabschieden musste. Das war so schmerzhaft und angsteinflößend, dass ich es mir gar nicht richtig vorstellen konnte. Und es war so komisch auf einmal "alleine" zu sein. Aber auch das habe ich, haben wir beide, geschafft. Auch darauf bin ich stolz.
    In Indonesien war ich das erste mal seit zwei Monaten wieder in einer modernen, westlich wirkenden Stadt - Jakarta. Auch das Wetter war was Neues - so schwül wie ich es noch nie erlebt habe. Auf Bali musste ich feststellen, dass es mir fast schon zu touristisch ist. Außerdem hat es mir gar nicht so gut gefallen, wie ich erwartet hätte. Dafür habe ich die Inseln um Bali herum für mich entdeckt! So unerschlossen und schön! Und das erste mal in meinem Leben sehe ich knalltürkisblaues Meer. Es ist wie im Traum! Zusammen mit Rose erkunde ich die Inseln stundenlang auf einem Roller, mutiere zur super Linksfahrerin und genieße die üppig grünen Landschaften mit ihren Bananenstauden und dem Dschungel. Ich kann nicht genug vom leckeren und sau billigen Nasi Campur bekommen, einer Art Buffet, bei der man sich sein Essen zusammenstellt. Ich erlebe Indonesien als vielfältiges, wunderschönes Land, mit freundlichen Menschen. Zumindest da, wo man noch nicht nur auf den Profit aus ist.
    Nach Indien, Nepal und Indonesien habe ich nur einen winzig kleinen Einblick in die asiatische Welt bekommen - und möchte eigentlich noch gar nicht weiter. Jetzt hab ich erst recht Lust auf Asien!
    Deswegen bin ich ganz froh, dass ich immer an meine im Voraus gebuchten Flüge gebunden war - sonst hätte ich mich bestimmt an der ein oder anderen Stelle verzettelt.
    Los Angeles, ein kurzer Zwischenstopp, ist geprägt von gemischten Gefühlen. Ich erlebe die vollen drei Tage dort als anstrengend, erlebnisreich und emotional. Es ist das erste Mal seit 2014, dass ich in den USA bin und irgendwie ist es ziemlich seltsam. Viele Erinnerungen kommen hoch und ich fühle mich auf einmal ganz schrecklich alleine, und habe Angst vor Greenwich/ New York. Die Idee kommt auf, diesen späteren Flug zu stornieren bzw umzubuchen. Trotz gemischter Gefühle mache ich das meiste aus meiner Zeit in der Megametropole. Mit dem Bus und zu Fuß erkunde ich verschiedene Stadtteile. Obwohl es wirklich schön ist, berührt mich LA irgendwie nicht... bisher mein "least favorite stop". Aber auch das habe ich in den sechs Monaten gelernt - ich mag die Natur lieber als Städte, denn Städte sind anstrengend und berühren mich nicht. Egal wie schön sie sind. Das heißt nicht, dass ich die Zeit dort nicht genießen kann, oder dass es mir nicht gefällt - jedoch kann man es nicht mit Erlebnissen in der Natur vergleichen. Die sind tausend Mal intensiver.

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    to be continued
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  • Day 118

    Erster Tag in Colombia!

    June 3, 2017 in Colombia ⋅ ⛅ 14 °C

    Lange lange ists her - aaaber nun: ich melde mich zurück!
    Mein erster Tag in Kolumbien neigt sich dem Ende zu. Nachdem ich gestern Nacht um 1 endlich im Hostel war habe ich heute morgen erst einmal schön ausgeschlafen. Irgendwie kam es mir so vor als ob ich eeewig geschlafen hätte - aber um kurz nach 11 bin ich dann wach und dabei ist das ja gar nicht sooo spät. Meine erste Mission des Tages: warme Klamotten aus dem Rucksack kramen. Hier in Bogotá ists eben n Kittel kälter. Oder zwei, verglichen mit dem tropisch-heißen Klima in Mexiko... habe voll Angst dass meine hart erarbeitete Bräune sich ganz schnell wieder aus dem Staub macht 😳 deswegen vieeeel eincremen!
    Um eins werd ich von einem Zimmergenossen "zum Essen eingeladen". Er hat gekocht und gefragt ob ich auch was will - na klar! Wollte nämlich grade los mal was zu essen suchen. Ich ziehe mir noch meine Jeans an und dann geh ich runter. Das Hostel ist ziemlich groß, mit einer offenen Küche, Gemeinschaftsraum und co. Zu Essen gibt es Salat, Kartoffeln und ein Stück Fleisch, das ich dem Koch aber sofort auf seinen Teller zurückschiebe 😅 Voll lieb, dass ich mitessen durfte!
    Als ich mich ein bisschen umschaue entdecke ich einen deutschen Kolumbien-Reiseführer von 2016! Cool! Damit bin ich die nächsten Stunden also beschäftigt. Eingekuschelt in eine Decke schmöker ich nach guten Tipps und Sehenswürdigkeiten. In vier Tagen kommt ja schon die Lea, aber bis dahin muss ich ja auch irgendwas machen 😊 Es gibt jedenfalls mehr als genug zu sehen!
    Um halb vier habe ich wieder Hunger und beschließe mich auf zum Supermarkt zu machen. Regenjacke an, Sneakers rausgekramt und los gehts! Die Gegend ist etwas heruntergekommen, aber in der Ferne sieht man dunkel bewaldete Berge aufragen - wie schön!
    Der Supermarkt ist nichts besonderes, aber ich finde alles was ich brauche. Ein Baguette, Joghurt, Tomaten, Kartoffeln, eine Zwiebel, ein Schokodrink... - ich kaufe alles worauf ich Lust habe 😅 natürlich in kleinen Mengen! Am Ende habe ich trotzdem viel zu viel.. so ist das mit dem hungrig einkaufen gehen.
    Auf dem Weg zurück zum Hostel rupfe ich ab und zu einen Zipfel vom Baguette ab und hab so schonmal meine Vorspeise.
    Als ich zurück bin packe ich erstmal alles auf einen Tisch, der Kühlschrank ist nämlich gestopft voll. Allgemein fällt mir bei genauerer Betrachtung auf, wie dreckig und schmuddelig die Küche eigentlich ist... aber jetzt hab ich das Zeug schon gekauft. Ich muss erstmal benutzte Töpfe spülen um meine Kartoffeln kochen zu können. Dann schnibbel ich Zwiebel und grüne Bohnen. Als zweite Vorspeise gibts Baguette mit Frischkäse - wow wie lecker! Hatte ich eeeewig nicht mehr. Bzw, hatte ich überhaupt schon mal Frischkäse seit ich weg bin?? Glaube nicht!
    Leider gibt es kaum Gewürze, beziehungsweise eigentlich nur Salz. Das sich später als Zucker herausstellt. Uuupsssiiii.... deswegen schmeckt das alles so süßlich!!! Naja eine Meisterleistung sind die Bohnen sicherlich nicht, aber man kanns schon essen. Zum Glück finde ich das Salz dann noch - und wie sagt die Carla Oma immer so schön? Salz und Zucker neutralisieren sich 😂 naja also fast...
    Nach dem Essen spüle ich und mache mich dann auf ins Zimmer. Gestern während ich in Mexiko City mehrere Stunden auf meinen Anschluss warten musste, habe ich ein Buch angefangen und es fehlen nur noch ein paar Seiten, bis ich durch bin. Als ich aber ins Zimmer komme treffe ich meinen Bettnachbarn - einen netten Schotten der in Kolumbien gerade als Lehrer arbeitet. Wir schwätzen ein bisschen über dies und das und er erzählt, dass die Lehrer in Kolumbien seit mehreren Wochen streiken. Finde ich krass, weil was ist mit den ganzen Schülern? In einer Woche sollen Sommerferien sein...
    Er macht sich dann aber auf in die Stadt und ich schlüpfe gemütlich in meine Jogginghose. Was für ein entspannter erster Tag 🤓🇨🇴 jetzt freue ich mich auf die Planung der nächsten Tage und besonders auf meine Lea!!! Das wird super!
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  • Day 86

    Flug von LA nach Mexiko

    May 2, 2017 in Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach nur 4 Stunden Schlaf klingelt mein Wecker um 4:30 Uhr. Mein Flug geht zwar erst um 9:40 Uhr, aber um zweieinhalb Stunden früher am Flughafen zu sein muss ich den Bus um 5:15 nehmen, bin dann nämlich eineinhalb Stunden unterwegs und plane noch Puffer ein, falls das umsteigen nicht klappt oder der zweite Bus nicht kommt etc... Bevor ich in den Bus steige muss ich noch schnell zu einem Briefkasten, meine Postkarten abschicken, das hab ich gestern total vergessen bzw. hatte dann keine Gelegenheit.
    Zum Glück steht der Kasten, da wo er soll und ich werfe die Karten ein! So jetzt aber flux wieder die zwei Blocks zurück zur Haltestelle laufen!
    Eine einzelne Fahrt kostet 1,75$, heißt das muss ich in beiden Bussen jeweils zahlen. Ich habe es aber nie passend und so zahle ich beim ersten Mal 1,64$ und beim zweiten 1,50$. Ist ja auch cool, dass die Busfahrer das nicht so eng sehen! Da es ja kein Rückgeld gibt, hätte ich sonst beides Mal 2$ zahlen müssen. Wollte aber auch meine Münzen loswerden. Das würde es beispielsweise in Deutschland nie geben. Da müsste man sicher zwei Dollar zahlen!
    Die Busfahrt verläuft reibungslos, beim Warten auf den Anschluss habe ich sogar Zeit mir schnell zwei Doughnuts in einem Laden, der zufällig direkt hinter der Haltestelle liegt, zu kaufen. Mich überrascht, dass die Cafes und co dann doch um fünf Uhr schon öffnen. Die Doughnuts sind ein Traum und dazu noch total bezahlbar (75 cent für einen!). Ich mag am liebsten die klassisch glasierten mit dünnem Zuckerguss 😍 Wieso schmecken Doughnuts in Deutschland immer so scheußlich? Hier zergeht jeder Bissen auf der Zunge, der Zuckerguss sorgt für die angenehme Süße und den Biss. Himmlisch!
    Den zweiten Doughnut hebe ich für später auf. Von meinem Supermarkt einkauf habe ich noch ein bisschen Soja Milch, die ich eh vor dem Flug noch trinken muss. Ein gelungenes Frühstück!
    Die meisten Leute im Bus sind Afro-Amerikaner oder Hispanics. Die Wohlhabenderen fahren natürlich alle Auto. Im Bus zum Flughafen steigen das erste Mal zwei andere Touris ein. Denk auch Touristen fahren hier üblicherweise keinen Bus, was ich nicht verstehen kann, da es im Gegenzug zu allem anderen ziemlich billig ist. Ein Hop-on-hop-off Busticket kostet 70 Dollar für zwei Tage. Da kann man auch zwei Tagestickets kaufen und selber Hop-on-hop-off spielen... außerdem fahren die Touri Busse nur bis 17 Uhr oder so, die regulären fahren fast die Nacht durch.
    Ich bin jedenfalls froh, dass sich der Touri Bus für mich nicht gelohnt hat (die nächste Station wäre 30 Minuten zu Fuß weg gewesen und da die Busse in verschiedenen Linien im Kreis fahren hätte ich oft mehrere Stunden gebraucht um überhaupt mal wohin zu kommen, da ich dann erst die lila Linie, danach die gelbe, dann die blaue komplett hätte abfahren müssen etc), denn sonst hätte ich die Erfahrung mit der Metro nicht gemacht. Eine Sache dir mir aus dem Bus auch in Erinnerung bleiben wird ist der Einspieler, der an JEDER Haltestelle abläuft: eine super amerikanische Männerstimme sagt "For your safety, watch your step when exciting the bus". Aber wie die Stimme das sagt 😂 ganz schlimm haha
    Am Flughafen angekommen habe ich das Glück eine super gut gelaunte und sehr nette Busfahrerin des Shuttles zu den Gates zu haben, die mich direkt an der Tür zum Check-In von Aeromexico herauslässt. Ich checke ein und frage ob ich am Fenster sitzen kann. Letztendlich habe ich doppelt Glück weil ich nicht nur einen Fensterplatz bekomme, sondern der einzige Sitz am Fenster in der Notausgangreihe war. Juhu, Beinfreiheit!
    Der Flug dauert nur drei Stunden und trotzdem bin ich voll müde vom frühen aufstehen und schreibe zwar erst ein bisschen in meinem Journal (das Büchlein das ich von meinen Mädels zum Geburtstag bekommen habe und in dem nun jedes Land ein paar Seiten bekommt!), schlafe dann aber den restlichen Flug.
    In Mexiko angekommen gehe ich zur Einreise, gebe mein ausgefülltes Formular ab und bekomme meinen Aufenthaltsstempel. Da hab ich übrigens kurz vorm Einsteigen in den Flieger in den USA einen riesigen Schreck bekommen - ich stand schon im Eingang zum Flugzeug, als mir aufgefallen ist, dass ich keinen Aureisestempel im Pass habe 😳 auf Nachfrage wurde mir aber gesagt, dass das elektronisch im System ist. Aha, hoffentlich stimmt das, nicht dass das Department of Homeland Security mich suchen kommt weil ich meine Aufenthaltsgenehmigung überschritten habe...
    Als ich auf mein Gepäck warte fühle ich mich auf einmal mulmig. Ich kann Mexiko nicht einschätzen und in Kombi mit der Erschöpfung der letzten Tage, dem Jetlag noch im Nacken, habe ich auf einmal Bedenken. Kann ich einfach die Metro zu meinem Hostel nehmen? Ist das gefährlich? Ich fühle mich irgendwie total elend, möchte nur noch ins Bett oder in den Arm genommen werden. Fühle mich auf jeden Fall nicht bereit für den Großstadtdschungel. Tja das ist eben einer der Nachteile wenn man alleine unterwegs ist - man ist auch allein wenn es einem mal nicht so gut geht. Vielleicht hat auch das frisch verliebte Pärchen, das im Flieger neben mir saß was damit zu tun. Während die beiden kaum die Finger von sich lassen konnten und die ganze Zeit am kuscheln und küssen waren, weiß ich dass mein Julien tausende Kilometer weg ist. Manno.
    Als ich dann keinen Geldautomaten finde an dem ich kostenlos Bargeld abheben kann, hab ich echt keine Lust mehr. Ich setzte mich auf eine Bank und mache eine Pause. Da es hier Wlan gibt telefoniere ich mit Julien. Inzwischen schüttet es draußen, was heißt dass ich das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auch vergessen kann, weil ich immer mindestens noch 15 Minuten laufen muss. Ughh.
    Nach dem telefonieren geht es mir nicht unbedingt besser, aber ich bin wenigstens nicht mehr ganz so entmutigt. Ich hole Bargeld am Automat mit der geringsten Gebühr, und beschließe mir noch einen Smores Frappuccino im Starbucks zu holen. Den wollte ich gestern in LA schon probieren, aber ich hatte übersehen, dass der erst ab dem 2. Mai verfügbar ist.
    Ich bestelle auf Spanisch, da ich mir vorgenommen habe so viel wie möglich zu sprechen. Es klappt gut, auch wenn der Angestellte irgendwie das Smores überhört und ich also für einen normalen Frappuccino zahle. Als mir der Fehler auffällt frage ich nochmal nach - und bekomme den Smores Frappuccino zum Preis von einem normalen 😋 juhu! Richtig lecker schmeckts zum Glück auch!
    Ich bestelle ein Uber und zu meiner Überraschung ist der Fahrer der "gepflegteste" und zuvorkommendste den ich bisher kennen gelernt habe. Er trägt ein schickes Hemd und blank polierte Lederschuhe. Ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Bammel vor dem Uber fahren, nicht weil ich Angst um meine Sicherheit hatte, sondern weil ich nicht einschätzen konnte was für eine Art von Mann der Fahrer sein würde. In Indonesien sind die Fahrer oft anstrengend und nervig und wollen dir irgendwas andrehen oder verkaufen. Darauf hatte ich einfach gar keine Lust! Glück also, dass der Fahrer ein sehr angenehmer Mensch ist, der seinen Beruf verstanden hat. Er entschuldigt sich sogar dafür, dass ich am Ende 10 Meter zu meinem Hostel laufen muss, da es in einer Einbahnstraße liegt und er nicht reinfahren kann. Es ist aber wirklich direkt um die Ecke. Während der ca halbstündigen Fahrt bekomme ich einen ersten Eindruck von dieser Stadt. Es ist alles ein bisschen "amerikanisierter" als in Brasilien zum Beispiel und viel sauberer und gepflegter. Trotzdem sind viele Dinge einfach "Südamerikanisch" ( jaja ich weiß dass Mexiko zu Zentralamerika bzw Nordamerika gehört..). Mir gefällt es auf jeden Fall sofort! Ich beobachte die Menschen auf der Straße, wundere mich über die Masse an Läden mit schicken Abendkleidern und schmunzele über ein Graffiti, das eine karikaturartige Darstellung von Donald Trump zeigt, der eine Hakenkreuzfahne in der Hand hebt. Darunter steht irgendwas mit "racista". In der Altstadt angekommen sehe ich viele ehemals prunkvolle Häuser mit Steinfassaden, riesige Kathedrahlen und einige Touristen. Ich bin erleichtert, dass sich alle meine Bedenken verflüchtigt haben und freue mich nun auf die Zeit!
    Das Hostel war der nächste kritische Punkt und ich habe lieber nicht so viel erwartet. Letztendlich werde ich positiv überrascht! Der Mann an der Rezeption freut sich so darüber, dass ich Spanisch spreche und checkt mich schnell ein. Er ist sehr freundlich und auch sehr angenehm von der Art her. Das Zimmer ist im ersten Stock und ziemlich groß. Es sind viele Hochbetten (dreistöckig!) aber der Schlafsaal wirkt offen und gemütlich. Ich habe sogar das Glück ein Bett ganz unten zu bekommen. Es ist sauber, man hat seine Privatsphäre durch einen Vorhang am Bett, es hat eine Steckdose - was will man mehr? Auch das Bad ist groß und sehr sauber. Die Lage im historischen Zentrum ist perfekt, um die Gegend ein bisschen zu Fuß zu erkunden. Ich bekomme sogar einen Bändel mit dem ich an einer kostenlosen Stadtführung teilnehmen kann. In den Straßen gibt es viele kleine Läden und Restaurants. Beim Herfahren habe ich schon ein kleines Lokal direkt um die Ecke gesehen, in dem ich zu Abend essen will.
    Die einzige meiner Zimmergenossinnen die da ist als ich ankomme ist eine nette Japanerin. Sie warnt mich, dass ihr Geld aus dem Schließfach unter dem Bett geklaut wurde weil ihr Schloss zu groß war, sodass man mit einer Hand durch den Schlitz fassen konnte. Ich bin ein bisschen vor den Kopf gestoßen, weil ich mir bisher nie Gedanken über Diebstahl im Hostel gemacht hatte... hab alle meine Sachen immer offen im Raum stehen gehabt und mir ist nie was weg gekommen. Ich mag es einfach nicht wenn man wegen jeder Kleinigkeit so ein Prozedere mit den Schlössern und co hat. Ich beschließe nur meinen kleinen Rucksack mit dem Geld und dem Pass einzuschließen. Wenn jemand meinen großen Rucksack durchwühlt dann findet er da nicht viel (meine schmutzigen Unterhosen vielleicht 😝).
    Ich mache mich kurz frisch und gehe dann los zum Abendessen in das kleine Lokal um die Ecke. Ich habe beschlossen hier in Mexiko nicht immer alles Bargeld mitzunehmen, sondern nur so viel wie ich brauche. Habe zwar eh nicht so viel abgehoben, aber trotzdem. Ich stecke also nur 50 Pesos ein. Als ich um die Ecke direkt neben dem Hostel laufen will, fällt mir der supersüße Mädchenkrimskrams-Laden auf, der im Eckhaus ist. Woaaah sooo schöne Sachen! Ich entdecke ganz viele Haarbänder und weil ich schon so lange eins haben wollte gehe ich rein. Alles glitzert und ist bunt. Letztendlich gibt es sogar ein super cooles Angebot, dass man drei Artikel zum Preis von einem kaufen kann. Das Haarband meiner Wahl ist Teil der Aktion. Ja cool, dann kann ich mir ja noch zwei Sachen für umme on top aussuchen 💸😋 Da das Haarband nur 49 Pesos kostet müssen die anderen Sachen vom Preis her drunter liegen. Ich entscheide mich für ein schönes Haargummi mit Schleife und Glitzersticker🤷🏽‍♀️
    Als ich an der Kasse stehe fällt mir auf einmal ein, dass ich ja nur den 50 Pesos Schein haben. Oh oh hoffentlich kostet das echt nur 49! Ich hab Glück. Beschwingt laufe ich also nochmal zurück um neues Geld fürs Essen zu holen :D im Lokal sitzen nur Einheimische, es läuft eine Telenovela und einer der Angestellten sitzt an einem Tisch und schält eine rieeesige Menge Knoblauch. Ich werde auf Spanisch angesprochen und bin echt froh, alles (wenigstens halbwegs) zu verstehen. Als meine Quesadilla kommt, warte ich auf Besteck, bekomme aber keins. Hm muss ich das selber holen? Ich sehe mich um. Nein, die anderen bekommen es. Naja dann ess ich eben mit den Fingern! Es schmeckt lecker und ich sitze nach dem Essen einfach noch eine Weile da und komme an. Morgen will ich mir mal einen ruhigen Tag gönnen, war doch alles ganz schön viel die letzten Tage! Aber trotzdem ist alles doch ganz schön ok gerade!
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  • Day 84

    Zweiter Tag in LA 2

    April 30, 2017 in the United States ⋅ 🌙 20 °C

    Eine Stunde Busfahren später stehe ich endlich an der Haltestelle im StadteilLos Feliz, von der aus der Shuttle Bus zum Griffith Observatory hochfährt. Urplötzlich bin ich hundemüde. Das wenige Schlafen, die stechende Sonne und das viele Laufen sind keine gute Kombi. Dazu kommen noch ganz seltsame Nacken- und Rückenschmerzen. Ich fühl mich echt gerädert! An der zweiten Haltestelle wollen auf einmal sehr sehr viele Menschen einsteigen. Das Observstory ist ein beliebtes Ziel zum Sonnenuntergang. Obwohl das letzte worauf ich Lust habe stehen ist, biete ich einer älteren Dame meinen Sitzplatz an. Ohne ein Lächeln oder ein kleines Dankeschön setzt die Gute sich hin und ich bereue es fast schon überhaupt aufgestanden zu sein. Der Bus wird immer voller und es ist klar, dass eh nicht alle reinpassen werden. Dennoch verstehen es manche Leute nicht, dass mehr Menschen Platz finden wenn man nicht in der Mitte stehen bleibt sondern nach hinten durchläuft. Eine dicke Amerikanerin (von der ganz nervigen und schlimmen Sorte) steht also direkt in der Mitte und denkt nichtmal daran sich einen Zentimeter nach hinten zu bewegen. Als ich ihr freundlich vorschlage ein wenig nach hinten durchzulaufen, weil ich fast von den Menschenmassen erdrückt werde, schaut sie mich herablassend an und meint total motzig "Well you can surely go, I'm gonna stay right here". Blöde Kuh 🙄. Ich quetsche mich also an ihrem dicken Arsch vorbei und laufe nach ganz hinten, wo es - oh Freude! - noch zwei Sitzplätze in der letzten Ecke gibt. Ha! Das hat sie davon! Die halbstündige Fahrt döse ich vor mich hin und als wir oben beim Observatory ankommen, bestaune ich den tollen Ausblick. Die Sonne steht tief und blendet wie immer, aber nur auf der Seite mit dem Hollywood Sign. Mich fröstelt es ein wenig, ob von der Müdigkeit oder den frischen 25 Grad weiß ich nicht so genau. Zum Glück hab ich meine Indien und Nepal Hose dabei, die ich schwups überziehe! So blöd es klingt, aber die Hose gibt mir ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit. Sie erinnert mich an meine Erlebnisse in Indien und vor allem an Nepal - die nur mir gehören und die mir so viel bedeuten! Ich fühle mich gleich ein bisschen weniger allein in diesem Land, zu dem ich eine doch sehr ambivalente Beziehung habe.
    Ganze vier Stunden nehme ich mir Zeit um alles zu erkunden. Den Ausblick in alle Richtungen, das Hollywood Sign, die vielen Menschen die man beobachten kann, den Sonnenuntergang und natürlich das Museum selbst. Ich wechsele ein paar Mal zwischen drinnen und draußen und erkunde die unterschiedlichen Terassen. Auch für eine kurze Pause auf der Wiese vor dem Gebäude nehme ich mir Zeit, in der ich meinen Jumbo, zu 100% genmanipulierten Apfel esse (halb so groß wie mein Gesicht). Das Licht ist golden und taucht alles in ein warmes Gelb. Als die Sonne untergeht färbt sich der Himmel orange und pink. Es ist so schön! Als es dunkel wird gehe ich wieder ins Observatorium, wo ich mir in bester Franzi-Manier ALLES ganz genau anschaue und durchlese. Es ist so interessant! Manche Dinge sind mir neu, an andere erinnere ich mich aus dem Physik- und Chemieunterricht. Alles dreht sich um Sterne, den Weltraum und die Phänomene die damit zu tun haben. Gezeiten, Mondphasen, wie Sterne entstehen, Lebenszyklen verschiededer Arten von Sternen, was passiert mit der Sonne in ein paar Milliarden Jahren, Erdrotation, Jahreszeiten, Zeitzonen, verschiedene Arten von Strahlung und wie sie uns in der Wissenschaft helfen, eine Lochkamera und wie sie funktioniert, Spektren von Licht und Elementen, wie funktionieren Teleskope... und so weiter und so fort! Ich bin begeistert! Tolle, verständliche Erklärungen und viele, zum Teil sehr detaillierte Infos. Sind doch nicht alle doof, die Amis 😝. Es gibt übrigens auch ein Zeiss Teleskop mit dem man toll in den Weltraum blicken kann. Mir ist allerdings die Schlange zu lang und so wichtig ist mir das nicht, dass ich mich über eine Stunde anstelle. Zum Schluss, nachdem ich mir draußen noch die nun in schimmernden Lichtern erleuchtete Stadt angeschaut habe, gehe ich in die Eingangshalle, wo ein riesiges Pendel die Erdrotation zeigt. Ein älterer Herr, der im Observatorium arbeitet steht zufällig neben mir und fragt ob ich eine Frage habe. Und die hab ich! Wir fangen an zu quatschen und ich stelle alle Fragen die sich in den letzten Stunden angesammelt haben. Am Ende landen wir bei der Raum-Zeit Krümmung und Einsteins Relativitätstheorie. Es macht total Spaß dem Mann zuzuhören, da er mit solcher Begeisterung erzählt und fachsimpelt! Mein Interesse freut ihn sichtlich und er geht richtig auf. Ein Blick auf die Uhr verrät mir aber dass ich los muss um den Bus zu erwischen - Schade, gerne hätte ich mich noch länger unterhalten.
    Letztendlich kommt der Shuttle Bus nicht und die rieeeesige Schlange an der Haltestelle zeigt mir, dass ich höchstens den zweiten oder dritten Bus nehmen könnte. Vordrängeln ist nicht, da passen die vorne in der Schlange genau auf... ich will eigentlich auf keinen Fall meinen Anschluss verpassen weil es schon 21 Uhr ist und ich mir nicht sicher bin wie lange die Busse Sonntags fahren...
    Bevor ich also ewig warte beschließe ich den Berg runter zu laufen, was bleibt mir auch groß anderes übrig. Der nächste Bus kommt erst in 30 Minuten und dann müsste ich ja nochmal warten. Ich laufe also los, renne teilweise, bis ich einsehe dass ich meinen Bus eh nicht mehr bekomme. Letztendlich laufe ich fast 40 Minuten und bin fix und fertig. Ich war doch vorhin schon so müde, bin ja seit kurz vor 4 wach 😳. Die Strecke bis zur Haltestelle kommt mir ewig vor. Um 23 Uhr bin ich endlich an "meiner" Haltestelle beim AirBnb. Weil ich aber heute noch nichts wirklich gegessen habe falle ich jetzt fast vom Stängel. Natürlich gibt es in der Nähe nichts was offen hat, so laufe ich dann nochmal 3 Blocks bis ich ein Vietnamesisches Nudelrestaurant finde, das noch offen hat. Wo sind denn die ganzen 24h geöffneten Restaurants wenn man sie einmal braucht 💔
    Die Suppe ist jetzt nicht super besonders und mit 9$ auch etwas zu teuer für mein Empfinden aber ich will einfach nur noch ins Bett. Lockerlässig löse ich nebenbei noch mein Bargeldproblem, da ich mit meiner Bankkarte mindestens 50€ auf einmal abheben muss, das aber viel zu viel wäre - ich brauche nur ein paar Dollar für das Busticket morgen. Ich frage einfach zwei Herren am Nachbartisch ob ich ihre Rechnung mit der Kreditkarte mitzahlen könnte (man konnte eh erst ab 15$ mit Karte zahlen, und da war ich drunter, hatte aber nicht mehr genug Bargeld 😅) und sie mir das Geld einfach in bar geben. Nachdem ich das Dilemma kurz erläutert habe sind die beiden einverstanden und fragen was ich in LA machen würde und so weiter. Der Einfachheit halber hatte ich in meiner Erklärung gesagt ich würde morgen zurück nach Hause fliegen, und als ich dann sage ich käme aus Deutschland kommt die obligatorische "Oh wow Deutschland, da kommt der Urgroßvater meines Cousins dritten Grades her" und "Cool Germany, das hab ich scjon mal auf der Landkarte gesehen. Beautiful country!" Standard Scheiße. Die lächel ich aber gekonnt weg, freue mich über die 25 Dollar in bar und mache mich dann flott auf den Weg heim. Naja flott ist anders, aber so schnell es eben geht. Den ganzen Tag in FlipFlops laufen war eben keine so gute Idee 😅
    Endlich im Apartment angekommen (24 Uhr!!) wasche ich noch schnell meine Füße, putze Zähne und falle dann todmüde ins Bett. Na wenn ich morgen früh nicht ausschlafen kann, dann weiß ich auch nicht!
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  • Day 84

    Bilder Farmer's Market

    April 30, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Hier die Bilder zum im "Zweiter Tag in Los Angeles"-Text erwähnten Farmer's Market 😊

  • Day 84

    Zweiter Tag in Los Angeles

    April 30, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 29 °C

    Der Tag startet für mich um vier Uhr morgens. Na toll, das mit dem bis 8 schlafen hat schon wieder nicht geklappt... die 15 Stunden Zeitverschiebung zu Bali machen sich halt doch bemerkbar.
    Lange liege ich noch im Bett und versuche weiterzuschlafen. Leider ohne Erfolg. Nach einem fast zweistündigen Telefonat mit Julien mache ich mich ans Frühstücken. Gestern habe ich im Supermarkt ein paar Bananen und griechischen Joghurt gekauft - wie ewig ich letzteres schon nicht mehr gegessen habe! Trotz 0% Fettanteil (was anderes gibts hier nicht!!) schmeckt es super! Als "Nachtisch" gibt es noch ein Reese's Peanutbutter Cup und einen Mini-Amerikaner, der hier Half Moon Cookie heißt, und von denen ich bei Trader Joe's (super trendige Supermarktkette) eine ganze Schachtel ergattert habe.
    Nach einigem Überlegen, Metropläne checken und auf die Karte schauen steht mein Plan für heute: Farmersmarket, dann zum Rodeo Drive und anschließend hoch in die Hollywood Hills zum Griffith Observatory.
    Ich laufe also zur Busstation und bin mal gespannt wie das so klappt. Es gibt hier nämlich nirgends Fahrpläne, keine Ahnung woher man wissen soll wann ein Bus kommt 😳 Da ich unterwegs kein Internet habe und Wlan rar ist, muss ich mit Screenshots von Googlemaps zurecht kommen. Naja aber zur Not kann man ja auch immer jemanden Fragen. Da die Straßen hier eh fast alle linear angeordnet sind, kann man sich auch nicht so schnell verlaufen und an jedem zweiten Block gibt es in der Regel eine Haltestelle... Es stellt sich dann nur immer die Frage wohin der Bus denn genau fährt 😅
    Noch habe ich kein Tagesticket, meine aber dass ich für 7$ eins im Bus kaufen kann - was tatsächlich stimmt! Für 1$ muss ich mir noch eine "Tab-Card" kaufen, auf die mein Tagesticket dann quasi geladen wird. Ich bin happy, weil es so einfach klappt! Leider gibt es kein Rückgeld im Bus und ich habe nur einen 10$ Schein. Kurzerhand frage ich in die Runde ob jemand den Schein in kleinere Noten wechseln könnte. Eine ältere Frau kramt ein Bündel Dollars heraus und fängt an die Einser Scheine abzuzählen - schwubsdiwups habe ich 10$ in "klein" und kann passend zahlen. Cool!
    Angekommen beim Farmers Market schlendere ich durch die Gassen voll mit Essensständen aller Art. Es gibt Crepes, Sushi, Burger, HotDogs, typische Amerikanische Sachen wie Cole Slaw und Fries oder Pulled Pork Sandwiches, Paninis, Waffeln, Pizza, Fisch, Mexikanische Gerichte, Asia und sogar einen Stand mit indonesischem Essen, das auf Bananenblättern serviert wird (ich lache über die unverschämten Preise und die halb vertrockneten Bananenblätter - ein Erdnusscurry für 10 Dollar?! Da kannst in Indonesien fünf mal essen!)
    Am Eingang gibt es eine Eisdiele mit "Old School Homemade Ice Cream", daneben einen Stand mit Doughnuts und eine Pizzeria. Als ich weiterlaufe komme ich zu einem "Feinkostgeschäft", das spezielle Lebensmittel aus den USA und aller Welt anbietet. Ein bisschen erinnert es mich an den Feinkost Böhm im Stuttgart, auch wenn der viel größer ist. Trotzdem gibt es eine Käsetheke (die für mich als Deutsche jedoch ziemlich durchschnittlich aussieht - Käse aus Frankreich, Italien und der Schweiz..), Gewürze, Essig und Öle (nicht so besondere wie bei dir Mama!), Wein, allerlei Cidre (den ich leider nicht probieren kann - blödes Gesetz mit 21...), Süßigkeiten, Schokolade, Konfitüren aber auch Kochbücher, Deko rund ums Essen und Geschirr. Sogar mit Muscheln verzierte Zahnstocher - wie absurd, dass man sogar Zahnstocher "unvegan" machen kann 😅
    Es gibt viele Sachen zum probieren und ich scheue mich nicht überall ein Pröbchen zu kosten. Mhh der französische Dijon ist richtig lecker, genau wie der im Fass gereifte Balsamico aus Kalifornien. Auch die zwei Olivenöle sind richtig lecker. Eine Feigenmarmelade aus Korsika finde ich dagegen nicht ganz so gelungen. Auf jeden Fall stelle ich fest, dass es DIE Verkaufsstrategie überhaupt ist, einfach überall ein "French" davor, oder ein "from Paris" dahinter zu setzen. Da stehen die Amis drauf. Und zahlen locker den dreifachen Preis. So gibt es zum Beispiel die grünen Gummifrösche die man bei uns in jedem Supermarkt für ein, zwei Euro kaufen kann in einer Mini-Dose (50g oder so?) für stolze 7,50$! Aber hey sind ja schließlich "French Gummi Frogs". Ich verlasse den Laden mit einer Pink Grapefruit Limo aus Australien in einer dekorativen Glasflasche. War bestimmt auch total überzogen vom Preis her, aber was solls, hier ist eh alles teuer 😅
    Es gibt wirklich leckere und auch ausgefallene Sachen, und es ist Schade, dass ich niemanden habe um mich durchzuprobieren. Leider sind die Portionen hier (wie eben alles in den USA) rieeesig. Man zahlt zwar auch ein bisschen mehr, bekommt aber dafür echt was geboten. Die Megaportionen sind aber zu 90% einfach zu groß, weswegen ich fast das kotzen kriege. Und zwar deswegen, weil die meisten Leute nicht mal die Hälfte ihres Tellers schaffen und den Rest dann einfach wegschmeißen. Das schlimmste waren zwei jüngere Mädels, vielleicht so um die 15-16, die beide einen Wrap mit Beilagen gekauft haben. Jetzt sitzen die beiden an einem Tisch (mir gegenüber), nippen ab und zu an ihrem Jumbobecher mit was auch immer, stochern ein bisschen in den Beilagen herum. Die eine hat ihren Wrap halb gegessen, als sie ihre benutzte Serviette auf den Teller legt. Diesen Moment finde ich immer faszinierend und irgendwie ekelerregend zugleich. Innerhalb von Sekunden wird aus Essen Müll. Jedenfalls denke ich mir schon "Waaaaas du kannst doch nicht deinen 12$ Wrap nach 3 Bissen wegschmeißen 😣", doch dann kommt die zweite Trulla und toppt alles. Sie nimmt ihren Wrap in die Hand, macht einen kleinen Bissen, legt ihn wieder hin, steht auf und wirft den kompletten Teller in den Müll. Ist das jetzt ihr Ernst?! Mir blutet das Herz und ich bin kurz davor der verwöhnten Göre einen Vortrag über Lebensmittelverschwendung und Hungersnöte zu halten. Nützt ja aber doch nichts... Die beiden sind ja auch keine Ausnahmen, sondern eher die Regel.
    Jedenfalls wünsche ich mir meine gefräßige Sippe herbei, eben weil Lebensmittelverschwendung ganz schlimm ist und ich einfach nicht hungrig genug für eine ganze Portion bin. Dazu kommt, dass viele Sachen doch mit Fleisch sind und es keine Veggie-Alternativen gibt. Zum Beispiel bei Burgern und Hot Dogs. Letztendlich kaufe ich mir ein kleines Stück "Rocky Road Fudge" - Karamell mit Schokolade und Marshmellows. Richtig lecker!
    Alles in allem ist der Flair des Markts echt schön und es macht Spaß die verschiedenen Gerüche und Eindrücke auf sich wirken zu lassen und sich an der kulinarischen Vielfalt "satt" zu sehen.
    Nach einigen Runden auf dem Markt und einer kleinen Pause im Schatten mache ich mich auf zur Bushaltestelle - next stop: Rodeo Drive!
    Ich steige aus dem Bus und befinde mich mitten in Beverly, das übrigens kein Stadtteil von LA ist, sondern eine eigene Stadt, die jedoch quasi von Los Angeled verschluckt und umzingelt wurde. Ich bin nicht weit vom Beverly Hills Sign weg, und als früherer 90210 Beverly Hills Fan will ich mir das gerne anschauen. Der Schriftzug liegt in einem kleinen Park und nachdem ich ein, zwei Fotos gemacht habe setze ich mich in den Schatten eines gewaltigen Baums, um den Rest von meinem gestrigen Abendessen aufzumampfen. Ein Chipotle Burrito ❤️ früher hab ich so ein Ding auf einmal weggehauen - kein Wunder habe ich damals 10 Kilo zugenommen 😂
    Frisch gestärkt laufe ich ein bisschen in die Wohngegend auf dem South Rodeo Drive, aber es ist etwas langweilig immergleiche gepflegte Vorgärten und schicke Villen anzugucken. Später lese ich, dass die Mieten hier in der Straße zu den höchsten der Welt gehören - naja so toll sieht das hier dann auch nicht aus😳. Ich mache mich auf zum North Rodeo Drive und der dahintergelegenen Via Rodeo. Um ehrlich zu sein wusste ich gar nicht genau was das ist, dieser Rodeo Drive. Eine bekannte Straße halt, oder? Dass es tatsächlich die teuerste Einkaufsstraße in Los Angeles (und wer weiß wo noch in der Welt) ist, war mir nicht bewusst. Irgendwie fühle ich mich ein bisschen deplaziert zwischen all den aufgetakelten Lackaffen und den Luxus-Geschäften um mich herum. Ein wenig Heimatgefühle kommen auf als ich den Hugo Boss Laden entdecke (da habe ich gearbeitet um mir die Reise zu finanzieren). Hi Hugo!
    Seltsamerweise steht die Sonne in LA ganz komisch hoch, sodass man eigentlich kostant am Augen zusammenkneifen ist und eigentlich kaum etwas sieht. Ich nehme mir fest vor morgen Kontaktlinsen reinzumachen um endlich eine Sonnenbrille anziehen zu können, das macht ja keinen Spaß so!
    Als ich fertig mit Schaufenstergucken bin laufe ich zurück in die Richtung in der mir Google Maps die Bushaltestelle anzeigt (geladen mit dem kostenlosen Gästewlan von Dior 💸). Auf dem Weg laufen zwei halbwüchsige amerikanische Jungs vor mir und ich krieg fast das kotzen als ich ihr Gespräch mit anhören muss. "Hm also ich wollte ja gerne noch eine neue Uhr, eine Rolex vielleicht, meine letzte ist schon drei Monate alt" - "Oh ja, da wirds aber höchste Zeit... wobei... ich trage meine Uhren eigentlich gar nie" - "naja ich eigentlich auch nicht". Ich verdehe nur die Augen und hab Mitleid mit den Konsumopfern in ihren hässlichen Markenpolos und hochgezogenen Socken (das ist cool hier!). Dieses ganze Geprotze und Gehabe ist mir so zu wider! Auch bei den ganzen pubertierenden Typen (ungelogen 16-18!!) in ihren flotten teuren Schlitten, die sie an jeder Ampel schön laut aufheulen lassen, kann ich nur den Kopf schütteln. Was machen die in so schnellen Sportwagen mit hunderten PS? Das kann ja nur schief gehen 😳
    Als ich bei meiner Bushaltestelle angekommen bin - sehe ich eine große Baustelle und keine Haltestation. Naaaa super. Fast eineinhalb Stunden, einen Cupcake von Sprinkels und vieeele Blocks später habe ich endlich die richtige andere Haltestelle gefunden. Sowas nerviges aber auch! Bin total viel unnötig rumgelatscht, weil ich jeweils zur nächsten Haltestelle wollte - die es dann auch nicht gab. In beiden Richtungen! Letztendlich musste ich dann wo ganz anders hin. Da wundert man sich auch nicht wie ich trotz Bus fahren meine 17 km heute hinbekommen habe...
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  • Day 77

    Schnorcheln auf den Gilis 2

    April 23, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    Etwas bemitleidenswert sind ein paar Babyschildkröten, die zur "Aufzucht" in einem kleinen aufblasbaren Pool gehalten werden. Trostloser könnte es nicht sein. Da würde ich als Baby lieber aufgefressen werden glaube ich...
    Nach dem heruntergeschlungenen Curry (als es kam hatten wir noch 15 Minuten inklusive 10 Minuten Rückweg...) schaffen wir es verschwitzt gerade so pünktlich aufs Boot. Es geht zum letzten Spot.
    Rose und ich fragen eine Frau ob sie ein Foto von uns in Schnorchelausrüstung machen kann. Ich creme mich nochmal mit etwas Sonnenschutz ein und beschließe es zu wagen, ohne Tshirt ins Wasser zu gehen. Es ist zwar genau Mittagshitze jetzt und die Sonne steht am höchsten, aber es ist ja nur für 10-15 Minuten und mein Tshirt ist schon fast trocken, da ich es über die Pause in die Sonne gelegt hab.
    Wieder sehen wir tolle Korallenformationen und interessante Fische. Was für ein gelungener Ausflug! Ich kann mich nur nicht an die Taucherbrille gewöhnen, die sich irgendwie immer total in mein Gesicht saugt. Der Unterdruck gibt mir das Gefühl keine Luft zu bekommen und oft habe ich fast einen Würgereiz deswegen - nicht so toll, aber auch kein Weltuntergang. Trotzdem ist es wunderschön!
    Als wir zurück auf Gili Air sind bin ich so froh ein Tshirt im Wasser getragen zu haben - fast alle haben einen fetten Sonnenbrand.
    Rose hat leider vergessen ihren Popo einzucremen, was man sofort sieht 😅 wir laufen zurück zu unserer Hütte und holen uns auf dem Weg einen frischgepressten Melonensaft. Der Verkäufer kennt uns schon und als Rose von ihrem Sonnenbrand erzählt verschwindet er kurz hinterm Haus und kommt mit einem "Blatt" Aloe Vera zurück. Das sollen wir auf die verbrannte Haut auftragen. Wie lieb!
    Zurück in der Hütte stelle ich leider nicht nur fest, dass zum ersten Mal seit wir angekommen sind das Wlan funktioniert - sondern auch, dass ich auch einen Sonnenbrand am Popo hab... na toll! Obwohl ich Sonnencreme drauf hab.
    Die Gelegenheit mit dem funktionierenden Internet nutze ich jedoch sofort und telefoniere kurz mit Julien, der auf Studienfahrt in Berlin ist. Ich werde für mein verschwitztes Gesicht ausgelacht und freue mich ihn zu sehen! Als das Wlan auf mysteriöse Weise wieder komplett verschwindet machen Rose und ich uns auf zum Strand, wir haben voll Lust auf Onion Rings! Das Schnorcheln in Kombi mit der Hitze war ganz schön anstrengend, wo wir doch eh schon komplett vermuskelkatert vom Yoga sind... da tut etwas Stärkung gut! Wir laufen die östliche Seite der Insel hoch, da wir hier bisher noch nicht waren. Uns tut es ein riesiger Doughnut für nur 15.000 Rupiah an und kurz darauf finden wir eine gemütliche Strandbar mit billigen Zwiebelringen. Juhu! Wir verbringen knapp zwei Stunden am Strand, schauen nach einer neuen Unterkunft auf Bali und laufen dann anschließend an die westliche Seite um den Sonnenuntergang zu sehen.
    Man glaubt es kaum, aber um sieben sind wir schon wieder hungrig und bestellen im Warung Bambu, das zu unserem Homestay gehört, einen Markabak. Das wurde uns von einem Local empfohlen und anscheinend gibts es hier das Beste, was für ein Zufall! In das asiatische Essen habe ich mich eh verliebt und mir wird schon ganz schlecht beim Gedanken daran, nicht mehr jeden Tag irgendwas mit Reis, Tempe und Curry zu haben 😓 Das Markabak ist eine Art frittierte Teigtasche gefüllt mit Gemüse und Ei. Lecker!
    Es stürmt inzwischen ganz schön, was unsere Pläne für das Open Air Kino am Strand durchkreuzt. Als wir gerade dort sind, heute läuft Suicide Squad, kommt zu den Sturmböen noch Regen. Nicht viel, aber ziemlich dicke Tropfen. Wir gehen lieber wieder zurück. Der Regen hier artet oft gut und gerne in einen Sturzbach aus. Gegenüber von unserem Homestay gibt es ein supergemütliches Cafe namens "Breadelicious". Weil es der letzte Abend ist und wir eh schon hoffnunglos am dick werden sind, mampfen wir noch ein leckeres Eis und lassen so den letzten Abend auf den Gilis gemütlich ausklingen.
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  • Day 77

    Eindrücke von Gili Meno

    April 23, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 32 °C

    Hier sind ein paar Bilder von meinem kurzen einstündigen Stopp auf Gili Meno! Was für eine verträumte, kleine Insel 🌴 Während wir aufs Essen gewartet haben, haben wir die Zeit produktiv für ein paar Bilder genutzt! Bereit für ein paar Eindrücke? Na dann los, die Bilder anschauen! 😊

    P.S.: Die bemitleidenswerten Babyschildkröten in ihrem dümpeligen "Pool" oder eher zweckentfremdeten Kinderplanschbecken erspare ich euch...
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