traveled in 22 countries Read more Hildesheim, Deutschland
  • Day 15

    Amman

    August 13, 2023 in Jordan ⋅ ☁️ 40 °C

    Wer besucht schon ein Land ohne einen einzigen Blick in seine Hauptstadt zu werfen?
    Wir jedenfalls nicht. Für uns stand während unserer Reiseplanung fest, dass wir Jordaniens Hauptstadt Amman zumindest einen Tag unserer Reisezeit widmen wollen. Damit wir zum Abschluss noch ordentlich Mitbringsel shoppen und am nächsten Morgen ohne Stress unseren Flug antreten konnten, haben wir dafür den letzten Tag unserer Reise gewählt.

    Was gibt es zu Amman zu sagen?
    Auf den ersten Blick wirkt die Großstadt wie jede andere arabische Großstadt. Sie ist laut, auf den Straßen herrscht Chaos, überall gibt es kleine Märkte mit Stände mit Gewürzen und Früchten, es liegt sehr viel Müll herum und die meisten Häuser wirken eher staubig und heruntergekommen als modern und gut gepflegt. Zugleich gibt es aber auch sehr gepflegte und moderne Wohngegenden, hochwertige Autos, westlich gekleidete und arbeitende Frauen sowie (überall!!) die Möglichkeit mit Karte zu zahlen.
    Es kommt also ein bisschen darauf an wo man sich in Amman aufhält, ob es einem gefällt oder nicht.

    Unser Hotel lag sehr zentral gelegen, sodass wir überall hin etwa 20 min. gehen mussten. Durch die dichte Bewölkung an unserem letzten Tag war die Sonneneinstrahlung erstmals nicht besonders stark. Trotzdem war unser Gang durch die Stadt nicht ohne, immerhin ist Amman zwischen Bergen gebaut, sodass man immerzu Treppen oder Steigungen gehen muss.

    Bei unserer kleinen Erkundungstour ließen wir uns einfach treiben. Als erstes entdeckten wir das römische Theater von Amman, welches kurz nach Christus errichtet wurde. Zufälligerweise lag dies direkt gegenüber von unserem Hotel, sodass wir es uns aus unserem Zimmer ansehen konnten und uns einen Gang hinein sparten.
    Als nächstes trafen wir auf einen lokalen Markt in der Stadtmitte, auf dem Früchte, Gewürze, aber auch Schulsachen und andere Dinge des alltäglichen Lebens verkauft wurden. Bei den Mengen an Gewürzen wurden wir natürlich auch fündig und nahmen uns selbst ein paar für schmales Geld mit.
    Anschließend wanderten wir zur Zitadelle von Amman hinauf, welche auf einem Hügel liegt. Drei Epochen haben seit 2000 v. Chr. an diesem Ort ihre Spuren hinterlassen. Heute ist hier allerdings nicht mehr viel mehr als zwei große Ruinen und einige kleinere Funde zu bestaunen. Beeindruckend fanden wir vor allem den Umayyaden-Palast. Die übrig gebliebenen Ruinen zeigen sichtbar über welch eine große Fläche sich der im Jahr 730 n. Chr. errichtete Palast einmal erstreckt haben muss. Außerdem lassen die Mauerreste Spekulationen über die einzelnen Räume des Palasts zu und die restaurierte Kuppel verdeutlicht, wie imposant das Gebäude einmal gewesen sein muss.

    Von der Zitadelle aus steuerten wir die bekannte Rainbow-Street an. Bei unserer Ankunft waren wir zunächst enttäuscht, war hier doch ziemlich tote Hose und besonders bunt kam uns die Straße auch nicht vor. Allerdings war die Touristenstraße zumindest sauber und hatte einige fancy Läden zu bieten. So schlenderten wir zunächst durch die vielen kleinen Läden und kauften einige Mitbringsel, bevor wir uns auf einen Tee und eine letzte Shisha in ein gemütliches Café setzten. In Richtung Abend wurde die Straße immer voller und bunter, sodass wir nun doch verstehen konnten, warum sie bei Google so angepriesen wird. Zum Ausklang unseres gelungenen Urlaubs kehrten wir ein letztes Mal in ein jordanisches Restaurant ein, in dem wir uns bei einer Mezze verschiedene leckere jordanische Speisen schmecken ließen.

    Abschließend können wir sagen, dass Jordanien das optimale Reiseziel für unseren diesjährigen Sommer war. In nur wenigen Tagen gab uns das Land viele Möglichkeiten Neues zu entdecken, aber auch genug Zeit zum Entspannen. Dabei haben wir die arabische Kultur noch einmal ganz anders kennengelernt und Begeisterung für ihr fantastisches Essen entwickelt. Aber auch die Menschen vor Ort haben unsere Reise bereichert, indem sie sich uns gegenüber stets freundlich, offen und selten aufdringlich gezeigt haben. Zudem hat uns die Möglichkeit als Selbstfahrer das Land zu erkunden, viel Stress erspart und zugleich die Möglichkeit eingeräumt unserem individuellen Reiseplan zu folgen. Alles in Einem können wir Jordanien als Reiseland nur weiterempfehlen und sind uns sicher selbst irgendwann noch einmal zurückzukehren.
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  • Day 12

    Eat, dive & chill at the Red Sea

    August 10, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 36 °C

    Früh am Morgen haben wir uns auf den Weg von Wadi Rum nach Aqaba gemacht. Aqaba ist mit 148.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Jordaniens und liegt direkt am Roten Meer. Da wir den Ort nochmal zum Krafttanken unserer Reise nutzen wollten, haben wir uns für ein schönes Resort mit eigenem Strandabschnitt in einem 10 km von Aqaba entfernten Marine Hafen entschieden. Es war gar nicht so leicht ein Hotel mit eigenem Strandabschnitt am Roten Meer zu finden. Denn die Küste Jordaniens hat im Vergleich zu Ägypten (800km) und Saudi Arabien (2.640km) nur noch eine winzige Länge von 30 km.

    Im Hotel angekommen hat es uns direkt zum Strand getrieben, welcher mit vielen Palmen und diversen Liegemöglichkeiten sehr schön gestaltet war. Man hat sich fast wie in einem Ägypten All Inclusive Urlaub gefühlt. Besonders haben wir uns aber über die Erfrischung des Meeres gefreut. Denn im Vergleich zum Toten Meer und den vorherigen Pools bot uns das 28 Grad kühle Meer die erste wahrnehmbare Abkühlung beim Baden.

    Besondere Highlights unseres Aufenthalts in Aqaba waren unsere fünf Tauchgänge, deren Tauchplätze einmalige Kulissen darstellten. So konnten wir am Tristar ein versunkenes Flugzeug nicht nur von außen bestaunen, sondern sind auch durch das Innere getaucht. Des Weiteren konnten wir am Cedar Pride ein versunkenes Frachtschiff, welches vor 30 Jahren versunken ist, bestaunen. Am zweiten Tauchtag erwarteten uns ein weiteres Flugzeug und ein Panzer.

    Abends haben wir den schönen Ort „Tala Bay“ bei verschiedenen Restaurants des Yachthafens an der Promenade ausklingen lassen. Nach 5 Tagen Sonnenbaden, Relaxen, leckerem Essen und viel Zeit zum Lesen sind wir erholt und bereit für das letzte Ziel unserer Reise.
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  • Day 9

    Wadi Rum - Kamelreiten & Sonnenuntergang

    August 7, 2023 in Jordan ⋅ 🌩️ 29 °C

    Die letzte Attraktion unserer Jeeptour war die Khazali Schlucht. Die sich zwischen zwei eng aneinander stehenden Felsen auftuende Schlucht enthält eine besondere Magie. Wegen ihrer Funktion als natürlichem Wasserspeicher, galt die Schlucht über Jahrtausende hinweg als heilig und die Wände der Felsen wurden von den Tamuden, den Nebatäern sowie anderen alten Völkern mit Wandmalereien und Innschriften versehen. Weil wir die Schriften nicht lesen konnten, haben uns vor allem die Bilder von Menschen, Händen, Füßen, Kamelen und Böcken besonders fasziniert. Es breitet sich ein verrücktes Gefühl in einem aus, wenn man bedenkt, dass genau an diesem Ort vor Tausenden von Jahren Menschen gestanden haben und ihre Botschaften in den Stein gemeißelt haben.

    Nach der vierstündigen Tour brauchten wir erst einmal Zeit um uns zu erholen, die Eindrücke auf uns wirken zu lassen und uns mit einer arabischen Mahlzeit zu stärken. Bei dem Stand der Mittagssonne war dies allerdings gar nicht so leicht, immerhin gab es in unserem Camp kaum Schattenplätze an denen man es hätte aushalten können. Umso dankbarer waren wir dem Koch als er uns einen Schattenplatz an den Felsen zeigte, an dem er uns später auch ein super leckeres Mittagessen im klassischen jordanischen Stil einer Mezza auf dem Boden bereitete.

    Für den Nachmittag war ein einstündiger Kamelritt geplant. Überraschenderweise holte uns unser Guide dazu mit einem anderen Auto als am Vormittag ab. Der Grund dafür war tragischerweise, dass sein Auto nach unserer Tour kaputt gegangen ist, sodass er sich ein anderes leihen musste. Er muss sich dieses allerdings vom Schrottplatz geliehen haben, denn das Auto war komplett ausgeschlachtet, sodass es eigentlich ein Wunder war, dass es überhaupt noch fuhr. Die Scheiben hielten sich nicht oben, die Windschutzscheibe war komplett gesprungen, die Innenverkleidung der Türen sowie die Knaufe der Fensterkurbeln fehlten, der Beifahrersitz wackelte und die Beifahrertür ließ sich nur mit einem ganz bestimmten Trick öffnen. Kurz: Es war mit Abstand das heruntergekommenste Auto, das wir jemals gesehen haben. Aber hey: Es fuhr und bereitete uns dennoch einen tollen Nachmittag 🙌🏻😄.

    Normalerweise hätte unser Gewissen gegen einen Kamelritt gesprochen. Weil wir zuvor jedoch schon so viele Tiere frei herumlaufen sehen haben, die offensichtlich in Besitz von Menschen waren, fanden wir es hier in Ordnung und ließen uns trotzdem darauf ein. In der prallen Sonne wurden wir also von Susu und Schuschu über den Sand getragen, was bestimmt toll gewesen wäre, hätte man nicht doch Mitleid mit den Tieren gehabt. Somit war es wohl wirklich der letzte Kamelritt für uns, denn insbesondere Schuschu sah nicht sonderlich gut behandelt aus und glücklich wirkten die beiden Tiere auch nicht unbedingt….

    Entgegen unserer Erwartung brachte uns unser Guide im Anschluss an den Ritt nicht zurück zum Camp, sondern lud uns zu einer Sonnenuntergangstour ein. Dazu fuhr er mit uns aus der protected Area, in der es erlaubt war Camps aufzubauen, hinaus in die freie Wüste, die nur von Beduinen und Tieren bewohnt ist. Weil auch seine Familie hier lebt, legten wir einen kurzen Stopp bei deren Zelt ein, damit er etwas Essen vorbeibringen konnte. In der Zwischenzeit ließ er uns die Tiere hinter dem Zelt ansehen. Während diese tagsüber wohlmöglich frei oder behütet in der Wüste umherliefen, waren sie am Abend in einem wirklich kleinen Käfig eingesperrt. Dies hatten wir bereits bei vielen Beduinen beobachtet, an deren Zelten wir auf unserer Reise vorbeigekommen sind. Nach dem kurzen Stopp fuhren wir weiter zu einem großen Hügel, den wir zur Hälfte bestiegen. Von oben hatten wir dann einen atemberaubenden Ausblick auf die im Licht der untergehenden Sonnen stehenden, weitreichenden und verlassenen Wüste. Dass sich hin und wieder auch Ziegenherden hierhin verirrten und scheinbar Wasser in dem Felsen gespeichert ist, konnten wir uns anhand feuchter Stellen am Boden sowie Ziegenkötteln erschließen.

    Das Highlight der unerwarteten Tour war die abschließende Beobachtung des Sonnenuntergangs. Dazu suchte uns der Guide eine Stelle mitten im Nirgendwo mit Blick auf die Sonne und den Horizont aus. Und natürlich durfte auch hier wieder der Tee nicht fehlen, sodass er direkt nach unserer Ankunft ein kleines Feuer legte, auf dem er später die geliehene Teekanne anderer Beduine setzte.

    Insgesamt war die Tour ein fantastisches Ende unseres Aufenthalts in Wadi Rum. :)
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  • Day 9

    Wadi Rum - Wüstentour

    August 7, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 28 °C

    Um Wadi Rum bestmöglich erkunden zu können, haben wir eine 4-stündige Jeeptour gebucht.

    Auf der mit provisorischen Bänken ausgestatteten Ladefläche eines Jeeps fuhr uns unser Guide Reight zu verschiedenen Highlights quer durch die Wüste. Allein die Fahrten durch den Sand waren das Geld wert. Aber auch die Ausblicke von den beiden Felsen, die wir hinaufkletterten waren wunderschön. Zur Erholung wurden wir danach jeweils in Beduinenzelten mit einem Tee empfangen. Man konnte dort auch Souvenirs kaufen, diese wurden einem aber nicht aufgeschwatzt. Toll war auch der 20-minütige Gang durch eine Schlucht. Die dunkelroten Felsen ragten dabei wie gigantische Mauern rechts und links von uns auf. Außerdem lebten hier sehr viele Vögel, die durch die Schlucht sausten. Am Ende der Schlucht erwartete uns unser Guide mit einer freudigen Überraschung. Wie selbstverständlich hatte er während unseres Spaziergangs schonmal ein Feuer vorbereitet, um einen Tee kochen zu können. Im Schatten an einen Felsen gelehnt ruhten wir uns dadurch nicht nur aus, sondern lernten auch wie die Beduinen ihren klassischen Tee zubereiten. Auch wenn sie diesen für unseren Geschmack mit etwas zu viel Zucker zubereiten, schmeckt uns der Tee sehr gut und sorgt zudem für Entspannung.Read more

  • Day 8

    Wadi Rum

    August 6, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 31 °C

    Als wir Abid in Wadi Mujib fragten, was sein Lieblingsort in Jordanien sei, antwortete er „Wadi Rum“. Für uns war diese Antwort seltsam. Immerhin ist Wadi Rum eine Wüste und was sollte man an einer Wüste so toll finden?

    Jetzt, wo auch wir in Wadi Rum waren, können wir Abids Antwort verstehen. Wadi Rum ist nicht einfach nur eine Wüste oder ein Ort mit viel Sand. Die Wüste sendet eine besondere Magie aus. Diese spürten wir nicht nur bei den sternklaren Nächten, in denen selbst die Milchstraße deutlich sichtbar war. Wir fühlten sie auch bei den Fahrten auf der Ladefläche des Pickups über den Sand, bei denen man weit und breit nichts als Sand, Felsen und Kamelen entdecken konnte. Auch, dass wir von unserer Terrasse aus Kamelherden beobachten konnten und morgens von dem Trappeln der vielen Vögel auf unserem Zeltdach geweckt worden, machte die Wüste besonders. Und trotz der unglaublich hohen Temperaturen, die auch Nachts kaum absinken, konnten wir herrlich gut entspannen. Dies lag wohlmöglich an der Tatsache, dass wir keinen Empfang hatten und dadurch von der Außenwelt abgeschirmt waren. Vielleicht lag es aber auch gerade an den heißen Temperaturen, die einen oft dazu gezwungen haben sich in den Schatten zu setzten, wo man nicht mehr zu tun hatte als die Umwelt zu bestaunen und Tee zu trinken.

    Insgesamt sollte Wadi Rum also auf keiner Jordanienreise fehlen. In unserem Beduinen Camp, das nur eines von vielen Camps in der Protected Area ist, bewohnten wir ein Zelt mit großen Fenstern und eigenem Badezimmer. Die Aussicht auf die Wüste war somit garantiert. Sie ließ sich allerdings vor allem morgens genießen, da wir Aufenthalte im Zelt ansonsten aufgrund der Hitze eher mieden. Auch hier waren wir mal wieder die einzigen Gäste, sodass der Koch die Mahlzeiten einzig für uns zubereitete und wir auch alle Touren allein machten.
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  • Day 8

    Petra —> Shobak Castle —> Wadi Rum

    August 6, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 30 °C

    Von Petra bis nach Wadi Rum sind es 100 km. Um den angebrochenen Tag sinnvoll zu nutzen, bevor wir am Nachmittag in unserem Camp in Wadi Rum einchecken konnten, haben wir uns einen kurzen Zwischenstopp gesucht. So kam es, dass wir zunächst das nah an Petra gelegene Schloss „Shobak Castle“ aufsuchten, bevor wir in Richtung Wüste (und dieses Mal meine ich die richtige Wüste) aufbrachen.

    Die Kreuzfahrerburg Shobak Castle wurde um 1115 auf einem steilen Hügel errichtet und ist deswegen schon von weitem zu sehen. Dank ihrer Lage ließ sie sich stets bestens verteidigen, was wir bei einem Blick durch die Schießscharten selbst nachempfunden haben. Heute ist die Burg nur noch eine Ruine, die jedoch die damalige Baukunst anhand vieler Türbögen und akkurat gemauerter Wände nachvollziehen lässt. Uns hat es auch Spaß gemacht zu raten wozu welcher der vielen Räume wohl gedient hat und von so weit oben die umliegende Umgebung zu bestaunen. Als kleiner Zwischenhalt war die Burg somit perfekt.

    Anschließend ging es für uns weiter in Richtung Wadi Rum, wobei wir nochmal einen Blick auf die Felsenstadt sowie die daneben liegende bewohnte Stadt Petra werfen konnten. Je weiter wir in Richtung Wadi Rum gelangten, desto mehr erinnerte uns die Umgebung an alte Cowboyfilme. Die Anzahl der LKWs nahm beim Einbiegen auf den Desert Highway extrem zu. Und als wir schließlich die Straße in Richtung Wadi Rum einbogen, konnten wir rechts und links wieder viele Beduine mit ihren Herden sehen. Außerdem ragten am Straßenrand immer wieder „Achtung Kamel“- Schilder auf, welche in Hinsicht auf die vielen frei herumlaufenden Kamele absolut notwendig sind.
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  • Day 7

    Felsenstadt Petra - ein Weltwunder

    August 5, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 31 °C

    Wie es zu erwarten war, zeigt die Bekanntheit der Felsenstadt Petra Auswirkungen auf die Anzahl der Touristen. Diese nahm nämlich stetig zu je weiter wir in die Felsenstadt hineingelangen.

    In Hinblick auf die Einzigartigkeit der Ruinenstädte ist dies aber natürlich absolut berechtigt. Ein Hauptweg führt einen wegweisend an verschiedenen Highlights vorbei. Wer mehr sehen möchte kann aber auch die Felsen hinaufklettern oder abzweigende Wege einschlagen, um zu weiteren Attraktionen zu gelangen.

    Die Historie des Ortes ist lang. So soll er bereits im Altsteinalter zeitweilig und ab 9000 vor Christus sogar dauerhaft von verschiedenen Völkern besiedelt gewesen sein. Ab dem 5. Jahrhundert vor Christus wurde Petra von den Nabatäer eingenommen und besiedelt, denen die meisten der Sehenswürdigkeiten zu verdanken sind. Etwa zu dieser Zeit wurden auch die ersten Höhlen in die Felsen gehauen, wobei die Masse der Bauten wohl erst in Petras Blütezeit ab dem 3. Jahrhundert vor Christus hinzukam. Die Nabatäer nutzen die Kreuzung verschiedener Handelswege zwischen Ägypten, Syrien und Saudi Arabien, um Petra zu einem bedeutenden Handelsplatz zu machen. Dies brachte Wohlstand in die Stadt, welche sogar durch in Stein gemeißelte Rinnen mit Wasser versorgt wurde. Bis zu ihrer Eingliederung in das römische Reich um ca. 100 nach Christus verzierten die Nabatäer ihre Stadt weiter mit m gigantischen Gebäudefasaden, welche wir noch heute bestaunen dürfen. Das größte Highlight aus dieser Zeit ist die Schatzkammer, welche von zahlreichen Fotos bekannt und wahrscheinlich genau deswegen von diversen Touristen belagert wird. Nachdem wir die Monastery zuvor beinahe alleine bestaunen konnten, waren wir von dem Platz vor der Schatzkammer etwas geschockt und weniger beeindruckt als wir es zuvor von der Monastery waren.

    Ein weiteres Highlight, welches wir ziemlich bald nach dem Betreten der Felsenstadt entdeckten ist das römische Theater. Dieses wurde im 1. Jahrhundert von den Römern gebaut und bietet auf 45 im Halbkreis gebauten Sitzreihen Platz für fünf- bis zehntausend Zuschauer. Auch wir waren sehr beeindruckt als wir davor standen und die gut durchdachte Konstruktion sahen, welche über ein ausgeklügeltes Abflusssystem sowie Tunnel zum rein- und rausfahren verfügt.

    Sehr beeindruckend fanden wir auf unserem Rückweg von der Schatzkammer zum Ein- bzw. Ausgang der Stadt auch die orange-rostfarbenen Felswände, die rechts und links von dem sandigen Weg aufragten und bei dem dauerhaften Sonnenlicht ganz besonders toll aussahen.

    Auch wenn Petra noch vieles mehr zu bieten gehabt hätte, waren wir froh als wir gegen 14 Uhr den Ausgang erreichten. Bei den hohen Temperaturen war der lange Weg doch ziemlich anstrengend, insbesondere da es wenig Beschattung gab. Umso verlockender waren demnach die vielen Reittiere wie Esel, Kamele und Pferde, die einem von den Beduinen für den Rückweg angeboten wurden. Aber auch wenn es in Jordanien, insbesondere bei den Beduinen, üblich ist auf diesen zu reiten, konnten wir den Tieren unsere Last nicht zumuten, sodass wir dankend ablehnten.

    Auch diesen Abend ließen wir wieder klassisch beduinisch auslaufen, indem wir bei Tee und einer guten Pfeife am Lagerfeuer saßen und der Gitarrenmusik sowie dem Gesang eines Beduinen lauschten.
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  • Day 7

    Petra Monastery (Ad Deir)

    August 5, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 32 °C

    Wie von unserem Gastgeber empfohlen, nahmen wir am Morgen den ersten Bus um 7:30 Uhr von Little Petra in Richtung Petra. Um die etwas geringere Temperatur am Morgen (ca. 30 Grad) sinnvoll zu nutzen, wollten wir als erstes den Berg zur Monastery von Petra hinauf wandern. Obwohl oder gerade weil wir die ersten Kunden des Tages an der Bushaltestelle waren, hatten wir jedoch ein bisschen Pech dabei. Der Ticketdrucker ging nämlich zunächst nicht, sodass wir lange warten mussten. Das allein war jedoch nicht das Problem, sondern eher, dass der Ticketverkäufer dann auch noch vergessen hat uns das entscheidende Ticket (nämlich die Eintrittskarte für Petra) zu geben. Leider fiel das erst auf als der Shuttlebus schon auf halber Strecke zum Startpunkt war. Während alle anderen als allererste die Wanderung zur Monastery starten konnten, saßen wir in der Wüste fest und mussten auf den nächsten Shuttlebus warten, der uns unsere Tickets bringen sollte (die wir übrigens nie vorzeigen mussten). Naja, immerhin konnten wir während unserer Wartezeit die Beduine beim Teekochen und -trinken und Esel beim Fressen beobachten sowie die dicksten Ziegeneuter aller Zeiten bemitleiden.

    Schließlich konnten wir unsere Wanderung durch die weitreichende und schöne Felsenlandschaft starten. Mit einigen kurzen Pausen sowie relativ viel schattigen Streckenabschnitten war die 1-stündige Wanderung angenehm. Toll war es auch hier wieder, dass wir den ganzen Weg über nur wenigen anderen Menschen begegneten und die Umgebung damit noch mehr auf uns wirken lassen und genießen konnten.

    Dass sich das frühe Aufstehen und die Wanderung bezahlt gemacht haben, stellten wir fest als wir endlich die Monastery erreichten. Mit einer Breite von 50 m und einer Höhe von 39 m erstreckte sich das in Stein gemeißelte Felsgebäude vor uns, sodass es schon aus der Ferne zu bewundern war. Direkt davor war es natürlich noch imposanter, gerade weil uns die aufgehende Sonne an der Felskante entgegen strahlte. Die gemeißelten Säulen und Verzierungen sind mit Perfektion ausgearbeitet und extrem glatt, sodass es kaum zu glauben ist, dass das ehemalige Mausoleum schon im 1. Jahrhundert nach Christus gebaut wurde. Aber auch die umliegenden Felsen, in welche überall kleine Höhlen gehauen sind, waren sehr beeindruckend. Ähnlich wie in Little Petra wiesen sporadische Einrichtungen, aber leider auch ein penetranter Uringeruch darauf hin, dass hier einige Menschen zuhause sind. Zum Teil waren die Höhleneingänge sogar mit richtigen Türen oder sporadischen Zäunen abgesperrt.

    Als wir schließlich den Rückweg antraten, waren wir einmal mehr froh am Morgen die schöne Wanderung durch die Felsenlandschaft zur Monastery gewählt zu haben. Die Alternative wäre nämlich ein recht steiler Weg mit über 800 Stufen gewesen, welcher rechts und links von Verkaufsständen umgeben war, dessen Verkäufer unbedingt etwas verkaufen wollten. Zudem nahmen viele Touristen diesen Weg, der sie sichtlich zur Erschöpfung brachte. Hinab war der Weg hingehen (abgesehen von den Verkäufern) auch bei den mittlerweile angestiegenen Temperaturen noch recht angenehm zu bewältigen. Somit kamen wir schließlich am Hintereingang der Felsenstadt Petra an, welche wir im Anschluss besichtigen wollten.
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  • Day 6

    Little Petra

    August 4, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Felsenstadt Petra ist als Weltkulturerbe international bekannt und hat es sogar auf ein Feld auf unserem Monopoly „Weltreise“ geschafft. Dass nur wenige Kilometer entfernt eine ebenso erstaunliche und bewundernswerte Miniversion der Felsenstadt liegt, ist weniger bekannt. Und auch wenn unser Camp direkt neben „Little Petra“ lag, war es auch uns vor unserer Ankunft nicht präsent. Umso erfreulicher war es als uns der Campbesitzer beim Checkin darauf aufmerksam machte.

    Noch am selben Nachmittag gingen wir diesen Ort erkunden und waren überwältigt der Schönheit des Ortes, den wir uns mit nur wenigen anderen Touristen teilen mussten. Auf dem kurzen Fußweg von unserem (übrigens extremst empfehlenswerten) Little Petra Beduine Camp zu der kleinen Felsenstadt kamen wir mal wieder an ein paar Kamelen vorbei, die sich gerade ausruhten und fraßen. Noch vor dem eigentlichen Eingang der Little Petra gab uns ein riesiges in Fels gemeißeltes Gebäude einen Vorgeschmack darauf was uns drinnen, aber auch am nächsten Tag in Petra, erwarten würde.
    Zwischen den Felsen hindurch gelangten wir über sandigen Boden (und damit meine ich schon richtig tiefen Sand) auf einen großen von Felsen umzingelten Platz. In die umliegenden Felsen lagen viele kleine eckige Höhlen, die früher einmal als Häuser gedient haben. Eingemeißelte Treppen ermöglichten es außerdem zu weiter oben gelegenen Höhlen aufzusteigen. Die Felsenstadt ist heute nicht mehr so bewohnt wie etwa zu 9.000 vor Christus, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass immer noch einige Beduine hier zuhause sind. Diese hocken hier nämlich überall im Captain Jack Sparrow Style herum, kochen und trinken ihren Tee und bieten verschiedene Souvenirs an. In den kleinen Höhlen kann man manchmal aber auch spärliche Ausstattung wie Matten, Töpfe oder Decken sehen, was darauf hindeutet, dass einige Menschen hier leben könnten.

    Auch auf unserem weiteren Weg durch die „Stadt“ konnten wir überall solche Höhlen entdecken. Schließlich endete der Weg an einem schönen Aussichtspunkt, bei dem ein Beduine ein kleines Café betreute, in dem er Getränke (in erster Linie Tee von seiner kleinen Feuerstelle) anbot.
    Weil Little Petra schon so bemerkenswert war, konnten wir es kaum fassen, dass Petra noch besonderer sein sollte. Unsere Aufregung und Vorfreude für den folgenden Tag steigerte sich demnach extrem.

    Zunächst genossen wir aber noch unseren ersten Abend im Little Petra Beduine Camp. Dort wurde uns nicht nur ein fantastisches Abendessen serviert, sondern wir konnten unseren Abend auch bei arabischer Musik, Tee und Shisha am Lagerfeuer ausklingen lassen. Als absolutes Highlight wurden irgendwann auch noch die umliegenden Felsen beleuchtet, die von den Campbesitzern in den vielen kleinen Einbuchtungen mit Lampen versehen sind. Der Anblick ist wirklich wunderschön und sorgt direkt für eine romantische Wohlfühlatmosphäre.
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  • Day 6

    Wadi Mujib —> Petra

    August 4, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 30 °C

    Drei Stunden sollte die Fahrt von unserem Camp im Wadi Mujib zu unserem neuen Camp vor Little Petra dauern. Wenn man aber über 200 Kilometer durch eine atemberaubende (und für uns auch exotische) Landschaft fährt, kann die Strecke dank vieler Zwischenstopps gerne auch mal doppelt so lange dauern. 😅

    Der erste Streckenabschnitt führte uns wieder an den von Olivenbauern besiedelten Örtchen vorbei. Nicht nur hier, sondern auch auf dem Rest der Strecke, sichteten wir immer wieder verschiedene Tiere. Viele frei lebende, aber auch gehaltene, Kamele, Esel, Ziegen und Schafe halten sich auf den großen Sandflächen auf. Die meisten stehen in der prallen Sonne, aber bewegen sich dort frei. Der Esel auf dem Foto hat zwar Schatten, wurde dafür aber angebunden. Außerdem lassen sich immer wieder Beduinenzelte inmitten der Landschaft ausmachen, wobei ihre Tierherden oft nicht weit entfernt zu entdecken sind.

    Nach einigen Kilometern wurde die ohnehin hügelige Landschaft steiniger und aus dem Auto bot sich uns ein atemberaubender Blick über die felsige Landschaft. Nur selten begegnete uns ein anderes Auto. Umso verrückter erschien es uns, als plötzlich ein Café an der Straße vor uns zu sehen war. Weil wir nun schon ein ganzes Stück gefahren waren und die Aussicht an dem Café ganz besonders schön war, legten wir einen kurzen Stopp ein. Bei einem Getränk genossen wir die tolle Aussicht, von dem schönen und direkt am Hang gelegenen Örtchen. Ein Mann arbeitete hier (bzw. hing hier ab), der auch hier zu leben schien. Zumindest machten wir ein kleines unbedecktes Igluzelt auf einem Gestell neben dem Café aus (auf dem Video lässt sich dieses auch kurz sehen).

    Es dauerte noch etwa 100 km, ein Selfie im lokalen Supermarkt und einen weiteren Aussichtspunkt bis wir uns schließlich Petra näherten. Insbesondere auf den letzten Kilometern, von denen man die Felsen am Horizont bereits erkennen konnten, machten wir viele Grüppchen aus, die am Straßenrand ein kleines Picknick aufgebaut hatten und relaxten. Solche kurze Pausen sind hier in Jordanien üblich und werden oftmals (nach unserem Empfinden) an den willkürlichsten Plätzen eingelegt. So hatten wir bereits auf unserer allerersten Autofahrt immer wieder Menschen am Straßenrand Shisha rauchen sehen. Aber bei den Temperaturen ist es wohl auch clever sich einfach draußen im leichten Wind in den Schatten zu setzen und zu relaxen.
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