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- Day 62
- Thursday, July 3, 2025 at 3:37 PM
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 131 m
LuxembourgSchwebsingen49°30’34” N 6°21’54” E
Remich und Schwebsange

Ein sonniger Morgen, nicht mehr so heiß, es ist viel angenehmer auf dem Boot. Die Solaris liegt ruhig am Stadtanleger in Remich, Luxemburg. Der Schwell durch vorbeifahrende Schiffe hält sich in Grenzen, denn die Mosel ist breit genug. Der Autolärm von der Brücke nimmt nach dem Berufsverkehr ab und die Gänse haben sich an das deutsche Moselufer verzogen, denn da füttert sie jemand. Wir begrüßen den Betreiber des Kinderkarussells, sein Geschäft geht früh los. Er kennt Merzig, unseren Heimathafen, hat selbst ein kleines Boot dort.
Den Gang zur Brasserie verbinden wir mit einer kleinen Stadtbesichtigung. Der Ort Remich existierte schon in der Römerzeit, wurde aber immer mal wieder von Erobern in Schutt und Asche gelegt. Trotzdem findet man ein paar interessante Gebäude, fast alle mit einem Weinkeller mit Luke auf den Bürgersteig. Zwischen den Straßen gibt es einige Gassen, eher ‚lost places‘, nicht wirklich sehenswert, aber wirklich sehr schmal. Am auffälligsten ist das Gebäude der Touristen-Information direkt an der kilometerlangen Moselpromenade, von der die Ausflugsschiffe abfahren. Lustig ist die sich drehende Bacchus-Skulptur am Moselufer. Unser Fazit: verschlafen - ist denn immer noch Vorsaison?!
Wir fahren heute nur ein kleines Stück weiter auf der Mosel nach Schwebsange, ein Ortsteil von Schengen. Ja genau, DAS Schengen. Unterwegs am Moselufer Gartengrundstücke, einige wenige Weinberge, Kiesabbau. Eine ruhige Fahrt, wir sind in 45 Minuten am Ziel.
In der Marina Schengen in Schwebsange hatten wir uns telefonisch angemeldet, kein Problem, es gibt Platz für zwei Nächte. Bevor wir zum Liegeplatz fahren, geht es zur Bootstankstelle gleich rechts hinter der Einfahrt. Diesel für 1,42 €/Liter, ein sehr guter Preis. „Ich geb‘ Euch nur die Zapfpistole,“ sagt der Tankwart, „wo ihr die reinsteckt ist Eure Sache“. Was muss der arme Mann schon erlebt haben! Fäkalien abpumpen? Heute nicht mehr, aber vielleicht morgen, meint er. Wundert uns nicht, wir scheinen die Einzigen zu sein, die das Thema kümmert.
Die Marina ist günstig, Liegegebühr 23,50€ pro Tag, sanitäre Anlagen, Wasser und Strom inklusive. Die Gebäude sind neu und sehr sauber.. Im Hafen liegen einige sehr große Yachten, insgesamt gibt es über 200 Liegeplätze. Zwei Restaurants und eine Strandbar, das hatten wir bisher noch nicht, wow. Schwebsange hat den einzigen richtigen Moselyachthafen in Luxemburg.
Der hübsche Ort Schwebsange ist dagegen sehr klein, 433 Einwohner, von sanften Weinbergen umschlossen. Unser Rundgang ist schnell beendet. Zeit für Kaffee und Kuchen bzw. Flammkuchen in der Marina.
Interessanter ist der Funkspruch der Revierzentrale Oberwesel: Gestern hat ein Kreuzfahrtschiff das Sankt Aldegund Schleusentor angefahren, die Schleuse ist außer Betrieb, mehr als 50 Schiffe stauen sich schon. Da waren wir vor einer Woche, zwischen Senheim und Traben-Trarbach. Glück gehabt!
Heute, Do., 3.7..: Mosel bergwärts von Remich bis Schwebsange, Mosel-km 233 - 238 Strecke 5 km, Schleusen 0, Fähren 0, Fahrdauer 30 Min., Wetter: sonnig bis 26 Grad.Read more
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- Day 63
- Friday, July 4, 2025 at 12:01 AM
- 🌙 16 °C
- Altitude: 131 m
LuxembourgSchwebsingen49°30’34” N 6°21’54” E
Drei Sterne und ein Batterieberg

Man hört beim Aufwachen im Boot das Vogelgezwitscher, das Vorbeirauschen der Frachter, manchmal das Quietschen der Taue. Heute werde ich durch einen Rasenmäher geweckt, der an meinem Bett vorbeifährt. Kann nicht sein, auf dem Wasser?! Doch, tatsächlich ist ein Wasserfahrzeug des Bauhof Schwebsange den ganzen Vormittag damit beschäftigt, das Grünzeug aus der Marina zu fischen, das bei diesen Temperaturen um die Boote herum wächst. Dafür haben sie ein - sehr lautes - Floß mit Propellerantrieb und Sonnenschirm, das in alle Ecken fahren kann und mit einer riesigen Harke die Algen u.a . einsammelt. Gut so, aber muss das so früh sein?!
Nun, wenn ich schon mal wach bin, wandere ich zur Dusche auf der anderen Seite des Hafenbeckens. Man braucht ganze fünf Minuten, bis man da ist. Lohne sich aber, sagt mein Mann. Die Duschräume seien neu, sauber und großzügig. Keine Münzautomaten, keine Insekten. Aber irgendwas ist ja immer: Der Duschkopf hängt in vier Meter Höhe. Gefühlt springt man von Wasserstrahl zu Wasserstrahl! Eine Handbrause gibt es nicht. Da lobe ich mir doch die Dusche an Bord.
Wir bleiben heute mit der Solaris in der Marina Schwebsange. Eine Wanderung im nahen Naturschutzgebiet ‘Haff Réimech’ mit seinen kleinen Teichen, die früher mal Kiesgruben waren. Dann ist es auch schon Zeit für unsere ganz besondere Verabredung: Wir besuchen zu dritt Victor’s Fine Dining by Christian Bau! Das Restaurant befindet sich in Nennig auf der deutschen Moselseite. Eigentlich ein Katzensprung, aber während des Berufsverkehrs ist auf der Moselbrücke kein Durchkommen, Wir fahren die Route über Schengen .zum Schloss Berg.
Ununterbrochen mit drei Sternen ausgezeichnet seit 2005, gilt Christian Bau als einer der besten Köche Deutschlands. Mit seiner einzigartigen Herangehensweise an die japanische Küche hat er nicht nur zahlreiche Auszeichnungen erhalten, sondern auch eine ganze Generation von Köchen inspiriert. Signature Dish: “Japanisches Meer”: Gelbflossenmakrele, jodige Strandkräuter, Seeigel-Eis.
Dazu lokale Weine, ein Riesling von Immich-Batterieberg und ein Glas Auslese von Nik Weis. Insgesamt ein tolles Erlebnis und sehr lecker!
Heute Fr., 4.7.: Marina Schengen in Schwebsange, Mosel-km 238 Strecke 0 km, Schleusen 0, Fähren 0, Fahrdauer 0 Std., Wetter: sonnig bis 25 Grad.Read more
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- Day 64
- Saturday, July 5, 2025 at 8:00 PM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 140 m
FranceOberham49°23’8” N 6°13’23” E
Im Schatten der Reaktortürme

Von Schwebsange fahren wir nur knapp eine halbe Stunde bis Schengen, Mosel-km 241,5. Kai geht dort wieder von Bord und nimmt den Zug nach Hause. Wir befinden uns am Dreiländereck Luxemburg, Frankreich, Deutschland (und an der Grenze von Saarland und Rheinland-Pfalz). Kein Wunder, dass dieser Ort für das Schengener Abkommen ausgesucht wurde!
Das Problem ist, dass der kurze Pier in Schengen von der Prinzessin Marie-Astrid Europa belegt ist, das 40-Meter-Passagierschiff, auf dem 1985 die Unterschriften unter das Abkommen gesetzt wurden. Die übrigen 15 Meter der Pier ziert ein großes Parkverbotsschild. Trotzdem legen wir an, schließlich muss Kai ja irgendwie a Land kommen!
Aber wie so oft trügt der erste Eindruck und ein vermeintliches Problem löst sich einfach auf. Das Passagierschiff ist ein Museum, es liegt meistens fest. Die Kassiererin erklärt uns, dass wir das Museum unbedingt besuchen sollten und dafür natürlich an der Pier liegen bleiben könnten. Also gönnen wir uns eine halbe Stunde politische Bildung und begleiten Kai dann zu Fuß über die alte Moselbrücke zum Zug auf der deutschen Seite.
Anschließend marschieren wir zurück nach Luxemburg in einen Supermarkt und füllen den Kühlschrank auf. Hier im Dreiländereck herrscht ein reger Einkaufstourismus. Kraftstoffe, Kaffee, Alkohol, Zigaretten sind in Luxemburg günstiger, dafür kaufen die Luxemburger und Franzosen gern im DM Markt auf der deutschen Seite ein, dem wohl größten Europas. Für Käse und Wein ist Frankreich eine gute Adresse.
Wir verlassen Luxemburg - schade, denn im Museum haben wir endlich eine luxemburgische Flagge für unser Boot bekommen. Von der Sauermündung bei Wasserbillig (km 206) bis km 242 (Schleuse Apach) sind wir auf der luxemburgischen “Musel” gefahren, so nennt man die Mosel hier. Ab km 243,4 sind beide Ufer französisch.
Zwei französische Schleusen wollen wir heute noch durchfahren, die erste Écluse Apach direkt bei Schengen. Wir fragen die Schleusung per Funk an, vergessen aber, dass der deutsche Sprachraum an der Grenze enden könnte. In Luxemburg ist die Sprache kein Problem, man kann überall auf Deutsch, Französisch oder Englisch reden, oft geht es durcheinander. Ob es an der Sprache liegt oder ob der Schleusenwärter generell nicht gern spricht, keine Ahnung. Jedenfalls kommt keine Antwort von der Schleuse, merkwürdig. Nach einiger Zeit springt die Ampel um auf Grün und wir fahren ein.
An der nächsten Schleuse, Écluse Königsmacker, wissen wir schnell, woran wir sind. Auf unsere Frage ob wir Schleusen könnten, kommt auf Französisch die Aufforderung, die Schwimmwesten anzuziehen. Ja, das ist Vorschrift! In der Schleuse lehnt der nette Mann sich aus dem Fenster des Schleusenturms hoch oben und bedeutet uns an der linken Wand festzumachen, nicht an der rechten! Schikane? Mitnichten. Als wir schleusen, merken wir, dass das Wasser mit viel Wucht auf der rechten Seite ins Schleusenbecken sprudelt. Das hätte uns unweigerlich von der Wand weggetrieben.
Unser Ziel heute ist Basse-Ham bzw. Haute-Ham. Diese beiden Orte liegen nebeneinander, dazwischen gibt es eine Marina “Nautic’ Ham-Port de Plaisance” mit vier Gastliegeplätzen. Die Marina ist ein richtiges Sport- und Ferienzentrum, aber als wir um 20 Uhr ankommen ist in der Capitainerie niemand mehr da. Wir haben telefonisch den letzten freien Platz bekommen, direkt in der Hafeneinfahrt mit freiem Blick auf die Mosel - und die vier Türme des Kernkraftwerks Cattenom ☢️
Heute, Sa., 5.7.: Moselaufwärts von Schwebsange nach Haute-Ham (via Schengen), Mosel-km 238-261 Strecke 23 km, Schleusen 2 (Apach, Königsmacker) , Fähren 0, Fahrdauer 6 Std., Wetter: leicht bewölkt, nachmittags teilweise sonnig bis 26 Grad.Read more
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- Day 65
- Sunday, July 6, 2025 at 5:30 PM
- 🌧 17 °C
- Altitude: 151 m
FranceRusingen49°10’51” N 6°12’0” E
Wok d’extérieur sur le Ponton

Regentropfen haben uns heute Morgen geweckt. Man kennt das, draußen Schauer und man liegt trocken im Zelt, sprich Boot, herrlich! Also haben wir unsere nächste Marina vom Bett aus reserviert, den Segelclub in Olgy.
In der Marina Basse-Ham, wo wir gestern spät angekommen sind, schauen wir nach dem Frühstück noch kurz einen Kunsthandwerk- und Modellbauer-Markt an. Der ist nicht so gut besucht, Vorsaison und Regen. Später im Jahr muss viel los sein, es gibt in der Marina sehr viele Wohnmobilstellplätze mit Blick auf das Atomkraftwerk Cattenom… Als wir uns anmelden, ist es schon Mittag und wir wollen bald wieder weiter. Die Hafenmeisterin ist sehr zuvorkommend, knapp 20 Euro kostet der Liegeplatz inkl. Strom, Wasser Dusche, WC. Schwarzwasser Abpumpen? Leider, leider defekt. Waschmaschine? Ja, aber nur am späten Nachmittag. Neue Gasflasche fũr unseren Gasherd? Leider heute nicht, es ist Sonntag. Ok, geht auch so. Immerhin ist alles sauber und ordentlich. Selbst die Sicherheitsregeln für den Fall eines Störfalls im Atomkraftwerk sind im Aushang nachzulesen, neben denen für Feuer oder Überschwemmungen. Die Hafenmeisterin sagt, sie sei so alt wie das AKW, für sie wäre das alles ganz normal.
Drei Schleusen durchfahren wir heute. Unser Ziel ist Olgy kurz vor Metz. Endlich passen die kleineren Bootsschleusen für die Solaris. Sie sind 5m breit und nur 40m lang. Ganz sanft wird man ins Oberwasser getragen.
Die Mosel zieht Schleifen bis zur Écluse de l’Orne, dann wird es eintönig, wir fahren auf dem Canal des Mines de Fer de Moselle (Eisenkanal, 1867-1932 gebaut). Man sieht Werften, Kohleberge und Stahlwerke, nicht mehr alle in Betrieb. Es geht streng geradeaus, von Zeit zu Zeit durch eine Brücke. Von der Altmosel sieht man leider nicht viel.
Inzwischen gibt es eine Antwort von der Marina, die wir heute ansteuern:
“… Ok pour amarrer votre bateau au ponton du club de voile. C’est le ponton où il y a deux grues. Je vous vois grâce aux caméras de notre club. Votre gateau est blanc avec une capote noir? Je suis a plus de 150 kms du club….” Jean-François bestätigt den Liegeplatz, soweit, so gut. Er sieht uns mit der Kamera auf dem Dach des Clubhauses - hm… und dann haben wir herzlich gelacht, er schreibt “Ihr Kuchen ist weiß mit einem schwarzen Kondom?” Google Übersetzung kombiniert mit einem Tippfehler :) Aber das Wichtigste ist, dass wir da zwischen den zwei Kränen liegen können, obwohl der Club eigentlich keine Gastliegeplätze hat. Perfekt!
Am Nachmittag gibt es eine schöne Überraschung an diesem Regentag: Ute und Frank kommen schon heute in Olgy zu Besuch! Sie bringen alles mit, um im Freien zu kochen, wir sind gespannt. Eine Wok-Pfanne mit Gasbefeuerung auf einem dreibeinigen Gestell und alle Zutaten für ein formidables Abendessen haben sie dabei! Wir haben einen sehr schönen Abend mit leckerem Essen auf dem Achterdeck der Solaris. Erinnerungen an ähnliche Abende vor über 10 Jahren in Indien werden wach. Im Süden (Metz?) gibt es gegen 23 Uhr ein Feuerwerk.
So., 6.7.: Moselaufwärts von Haute-Ham nach Olgy, Mosel-km 261 - 289, Strecke 28 km, Schleusen 3 (Ecluse Robert Schuman Thionville, Écluse de l’Orne Richement, Écluse de Talange), Fähren 0, Fahrdauer 4 Std., Wetter: Regen, 18 Grad.Read more
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- Day 66
- Monday, July 7, 2025 at 2:15 PM
- 🌧 17 °C
- Altitude: 161 m
FranceMetz49°7’3” N 6°10’4” E
Prächtiges Metz in Ockergelb

Es regnet ordentlich als wir ablegen. Vielen Dank nochmal dem CYVM Cercle Yachting Olgy für die gratis Liegestelle mit Strom, das ist nicht selbstverständlich! Schade, dass wir niemanden vom Segelclub persönlich kennenlernen durften.
Metz ist nur zehn KM von Olgy entfernt. An beiden Seiten bewaldete Ufer und vereinzelte, schön bebaute Grundstücke. Wir kommen an der Central Electrique de la Maxe vorbei, ein stillgelegtes Kohlekraftwerk (1971-2015) mit riesigem Kühlwassersee. Und wir passieren den größten Getreideumschlaghafen Frankreichs bei Mosel-km 295 am Stadtrand von Metz.
Eigentlich wollte ich die Schleuse Metz nicht erwähnen, denn sie präsentiert sich wie die drei vorhergehenden. Eine Bootsschleuse mit 40 x 6m und 5-7m Hub. Nur, dass es an der Wand nach oben nur einen Poller gibt und die Schleuse sehr schnell gefüllt wird. Prompt treibt unser Boot von der Wand weg! Wir haben alle Hände voll zu tun, die Solaris wieder zu stabilisieren. Motor starten, Bootshaken an die Leiter… Schleusen sind immer wieder für eine Überraschung gut.
Wind und Regen begleiten uns in den Stadthafen. Die Eimer stehen wieder unter den Lecks im Verdeck. Wir finden eine Liegestelle und legen bei starkem Westwind rückwärts an. Ohne seitlichen Steg und mit nur einer Dalbe an Backbord klappt es schon beim dritten Versuch. Drei Bootsnachbarn helfen, teils weil es gute Sitte ist, teils aus Sorge um ihre Boote :) Danke allen, u.a. Cita und Jürgen (www.leben-auf-dem-Schiff.de)
Wir liegen in der Marina des Ruderclubs (Société des Régates Messines von 1861), an einem Park mit Blick auf den Temple Neuf. Das macht neugierig auf die Stadt! Auf unserem Weg von der Marina zum Dom staunen wir nicht schlecht über das prächtige Stadtbild in ockergelb. Viele Gebäude sind aus diesem gelben Muschelkalk, es verleiht dem Ganzen einen mediterranen Touch. Kurz gesagt, Metz haben wir trotz des Regens sofort ins Herz geschlossen. Leider waren heute, Montag, viele Läden geschlossen, u.a. die Markthalle von Metz. Wir bleiben also noch einen Tag länger hier. Die Tipps auf meinfrankreich.com klingen einfach zu gut! Danke, Ute, für den Hinweis!
Nicht zuletzt auch die sehr herzliche Begrüßung in der Capitainerie überzeugt. Mit knapp 16 € inkl. Wasser, Strom, sanitäre Anlagen und Waschmaschine ist der Liegeplatz sehr günstig. Ja, genau, morgen ist Waschtag, aber nicht nur.
In Metz treffen wir Ute und Frank wieder und gehen am Abend zusammen zu “Chez Baptiste” in der Rue Lafayette, gute französische Küche, sehr schönes Ambiente, ein netter Abend mit guten Freunden!
Heute, Mo, 7.7.: Mosel aufwärts von Olgy nach Metz, km 289-299, Strecke 10 km, Schleusen 1 (Écluse Metz),, Fahrdauer 1,5 Std., Wetter: Regen, 17 Grad.Read more
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- Day 67
- Tuesday, July 8, 2025 at 12:01 AM
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 158 m
FranceMetz49°7’2” N 6°10’4” E
Metz mit Sonne

Unsere Bootsnachbarn im Stadthafen von Metz sind aus Dänemark. Sie haben eine interessante, hochseetüchtige Yacht, die Katanne, ungefähr so groß wie die Solaris, aber mit 1,80 m Tiefgang. Es ist ein ehemaliges Segelboot, das mit seinem früheren Besitzer aus England von 2004-2012 um die Welt gesegelt ist (circumnavigation). Beeindruckend!
Ein Hoch auf den Regattaverein Metz, Waschmaschine und Trockner funktionieren, und zwar ohne Münzen, einfach so! Das haben auch alle anderen Bootsfahrer gemerkt. Es setzt ein reger Verkehr zur Capitainerie ein. Ich bin nur einmal unmsonst im Waschraum gewesen, sprich, gerade als ich durch die Tür mit dem Codeschloss komme, hat schon eine Frau aus Australien die Maschine gefüllt. Ansonsten haben wir uns die Klinke in die Hand gegeben, Niederlande, England, Deutschland, Dänemark, Ungarn, manchmal die Wäsche der anderen aus dem Trockner geräumt, wenn sie/er nicht schnell genug da war. So haben wir über den Tag verteilt drei Ladungen Wäsche gewaschen und getrocknet.
Zwischendurch schauen wir Metz an. Das Wetter ist besser heute, nur ab und zu Schauer, die Sonne kommt raus. Jetzt leuchten die gelben Mauern wirklich schön! Wir laufen zum Deutschen Tor, eine burgartige Anlage an der Rue des Allemands, die im Mittelalter bis Mainz führte. In den Markthallen neben der Kathedrale bekommen wir leckere Kirschen und Johannisbeeren. Gegen Abend locken die Bars am Place Saint Louis.
Heute ist unser letzter Tag in Metz und wir verabschieden uns an Bord von Ute und Frank. Schön war’s!
Di., 8.7.: Port de Plaisance de Metz, Mosel-km 299, Strecke 0 km, Schleusen 0, Fähren 0, Fahrdauer 0 Std., Wetter: morgens 12, später 17 Grad, Sonne, Wolken, einige RegenschauerRead more
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- Day 68
- Wednesday, July 9, 2025 at 7:00 PM
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 174 m
FranceMoselbrück48°54’3” N 6°3’48” E
Handbremswende vor Pont-à-Mousson

Thomas besucht am Morgen noch einmal die Markthalle in Metz. Die Kirschen gestern waren einfach zu lecker! Unseren Käsevorrat müssen wir nicht aufstocken, denn von den Käseleckereien, die Ute und Frank mitgebracht hatten, ist noch genug übrig. Nochmals vielen Dank!
Unser Ziel heute ist Pont-à-Mousson. Wir genießen eine ruhige, ereignislose Fahrt durch das ländliche Lothringen. Die Namen der Orte, an denen wir vorbeifahren, haben wir noch nie gehört und auch gleich wieder vergessen, weil sie vom Wasser aus nicht zu sehen sind. Vielleicht mit Ausnahme von Jouy-aux-Arches bei Mosel-km 309. Dort sind die Ruinen eines römischen Aquädukts, über 1900 Jahre alt. Hat damals die Mosel überspannt und Metz mit Wasser versorgt. Die Bögen strahlen frisch renoviert.
Durch den Canal latéral de la Moselle/ Derivation de Pagny ist die Fahrt eintönig. Die Mosel verläuft hier parallel und ist viel kurviger. Naturschutz und schnellere Berufsschiffahrt in einem. Abwechslung bringt heute die zweimalige Begegnung mit dem Frachter ‚Chateau Lafaurie‘, die erste in der Schleuse, der Ecluse de Pagny.
Zusammen mit einem anderen Sportboot fahren wir in die Schleusenkammer ein und machen an der ersten Möglichkeit fest. Der Schleusenwärter kommt auf die Schleusenbrücke und bedeutet uns mit Gesten, weiter nach vorn zu fahren, sehr weit nach vorn. Wir sind nicht begeistert, denn beim Schleusen zu Berg ist es ja vorn oft sehr unruhig. Also warum? Aber des Wärters Anweisungen ist Folge zu leisten. Den Grund sehen wir bald. Ein Frachter fährt in die Schleuse ein. Hoffentlich hält er rechtzeitig an… Ganz schön spannend, wenn so ein Koloss sich auf dich zu bewegt! Normalerweise stehen wir hinter denen. Schließlich wird er langsamer und stoppt 10 m vor unserem Heck. Auch die Schleusung ist ruhig. Umsonst gefürchtet :)
Nach der Ausfahrt überholt der Frachter unsere Solaris und entfernt sich langsam. Die Fahrt geht ruhig weiter, Angler am Ufer und ein paar Reiher. Wir sind fast am Ziel. Bei der Porte de Garde de Pont-à-Mouson, einem schmalen Sicherheitstor mit Brücke, hupen wir laut wie vorgeschrieben, aber Gegenverkehr ist nicht zu erwarten. Eigentlich - kommt uns da doch die ‚Chateau Lafaurie‘ wieder entgegen! Ich kann gerade noch im vor dem Tor zur Seite abdrehen. An der Seite warten wir, bis der Frachter vorbei ist. Das war knapp!
Auf den letzten zwei Kilometern bis zum Yachthafen begleiten uns zwei Ruderboote, Rudertraining. Ansonsten alles ruhig, auch im Hafen. Es gibt mehrere freie Plätze. Immer noch Vorsaison?! Der Liegeplatz ist günstig, knapp 20 €, die Duschen so lala. Aber wir liegen auf jeden Fall superschön mit Blick auf den Hafen, die Kirchtürme von Pont-à-Mousson und den Sonnenuntergang.
Mi, 9.7.: Moselaufwärts von Metz bis Pont-à-Mousson, Mosel-km 302-328, Strecke 26 km, Schleusen 2 (Écluse no 10 de Ars-sur-Moselle, Écluse no 9 de Pagny-de-Moselle), Fahrdauer 4 3/4Std., Wetter: wolkig, etwas Sonne, bis 18 GradRead more
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- Day 69
- Thursday, July 10, 2025 at 5:15 PM
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 109 m
GermanyFrankfurt am Main50°7’1” N 8°41’1” E
Die Mosel wird schlanker

Der blaue Himmel am Morgen macht doch gleich gute Laune! Von Pont-à-Mousson wollen wir heute auf der Mosel Richtung Toul fahren, nach Liverdun. Bevor wir starten, schauen wir kurz den VNF Bericht für unsere Strecke auf der Mosel an.
An der Ecluse Blènot ist eine Dichtung am Untertor defekt. Die Durchfahrt ist wohl weiter möglich. Man solle aber vorsichtig fahren, denn die Dichtung läge im Wasser und könnte sich um die Schiffsschraube wickeln 👀
Als wir an der Schleuse ankommen, sehen wir, dass ein Wasserfall rechts aus dem geschlossenen Tor sprudelt, als sie voll ist. Vier Arbeiter haben die Dichtung inzwischen geborgen und legten sie am Schleusenrand aus, um die Länge zu messen. Aber unsere Schleusung vom Unterwasser mit einem weiteren Sportboot und dem Frachter Rapida klappt gut.
Rechts von der kanalisierten Mosel verläuft die Bahnstrecke, links ein Fahrradweg. Wälder und Felder wohin man schaut. In dieser Gegend war früher die lothringische Stahlindustrie, jetzt holt die Natur sich den Platz zurück. Einige Frachter sind aber noch auf diesem Teilstück der Mosel unterwegs.
Wir kommen hinter Pompey in eine sehr bewaldete Gegend. Die Ufer werden steiler und die Mosel schlängelt sich durch das Grün, sehr hübsch. Wir fahren durch mehrere Bogenbrücken, bevor wir den Ort Liverdun erreichen, der an einen Hang gebaut ist. Es gibt keinen Hafen, aber in einem Seitenarm einen L-förmigen Steg, heute ohne Wasser und Strom.
Für eine Nacht geht das wohl mal. Wir sind aber gespannt, wieviel Batterie der Kühlschrank, das Licht und die Toilettenspülung verbrauchen. Jedenfalls ist der Steg sehr einsam gelegen. Das finden auch die Holländer, die kurz nach uns an den Steg fahren. Es gibt vor Toul in dieser Gegend keine andere Möglichkeit zum Anlegen. Vielleicht mit Ausnahme des Piers in Pompey. Dann doch lieber mitten in der Natur mit Froschkonzert!
Heute, Do., 10.7.: Moselaufwärts von Pont-à-Mousson nach Liverdun, Mosel-km 328-354, Strecke 26 km, Schleusen 3 (Ecluse Blènod-lès-Pont-à-Mousson, Ecluse de Custines, Ecluse Pompey), Fahrdauer 5 Std. 15 Min, Wetter: sonnig mit Schäfchenwolken, bis 24 GradRead more
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- Day 70
- Friday, July 11, 2025 at 5:15 PM
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 220 m
FranceToul48°40’26” N 5°53’25” E
Endstation: Toul verkrautet

Von unserem idyllischen Liegeplatz sind wir heute früh nach Liverdun gewandert, ein kleines, sehr altes Städtchen hoch oben über der Mosel auf einem Felsen. Scheinbar gibt es zu anderen Zeiten viele Touristen hier, die Parkfläche vor der 5000 Einwohner-Stadt ist recht groß. Mit einem Schlösschen, malerischen Gassen, einem kopflosen Bischof und einem schönen Blick auf die Moselschleife kann sich Liverdun sehen lassen.
Auf dem Weg nach Toul treffen wir kein anderes fahrendes Sportboot. Warum nur? Dazu später. Die zwei großen Moselschleusen passieren wir ohne Probleme. Aber die letzen drei auf dem Rhein-Marne-Kanal-West bis zum Hafen „Port de France“ (echt!?) in Toul haben es in sich.
Kurz vor der ersten sehen wir ein Zugseil; im Vorbeifahren ziehen und leicht drehen steht auf einem Schildchen am Ufer. Es funktioniert, wir biegen ein in den Schleusenkanal und sehen die grüne Ampel. Und wir sehen die dicken, krautigen Wasserpflanzen! Der ganze Kanal ist bewachsen. Die langen, zähen Ranken wickeln sich um Schraube und Ruder, alles geht langsamer. Hoffentlich ist nichts defekt…jetzt könnte man den Algensammler aus Schwebsange gebrauchen, der voraus fährt. Oder eine Kettensäge.
Die kleinen Schleusen (5-6m breit, 3.-4m Hub), funktionieren nach dem Seiltrick automatisch, die Straßen-Hebebrücke auch. Das Tor bzw. die Straße öffnen sich, wenn man sich nähert. In der Kammer merken wir dann, dass nicht nur das Kraut ein Problem ist, sondern auch das Festmachen. Es gibt eine rostige Leiter und oben auf der Mauer, also in 4 m Höhe einen Poller. Na toll. Also klettert Thomas auf das Kabinendach und hält das Boot von da mit einem Seil am Poller und ich halte das Boot an der Leiter. So ein Schrott! Aber es klappt.
Die Marina von Toul ist einigermaßen befreit von den Algen und wir bekommen einen Liegeplatz für knapp 16 €. Der Hafenmeister hilft aus mit einem französischen Gardena Adapter für den Wasserschlauch. Und er informiert uns, dass die Schleusung Richtung Nancy morgen nur im Päckchen stattfindet, nicht mehr einzeln. Die Gegend hat Wassermangel und bei jeder Schleusung zu Tal verlieren sie mehr Wasser. Wir werden also morgen um 9 Uhr zusammen mit dem Segler Belafonte in die Schleusen gehen. Der Rhein-Marne-Kanal-West ist schon gesperrt. Wir haben heute die letzte Schleuse auf dem Kanal Richtung Maas durchfahren, weiter geht es nicht.
Ein englisches Paar, mit ihrem Sportboot, das eigentlich zur Maas weiterfahren wollte, kommt hier also nicht mehr weiter. So eine Wasserknappheit gab es hier noch nie so früh im Sommer. Ob wir morgen tauchen müssen, um das Ruder und den Propeller der Solaris von dem Kraut zu befreien? Wir werden sehen. Jetzt schauen wir erstmal Toul an, entlang des ‚Parcours Lumineux‘, Lichtinstallationen überall in dieser hübschen französischen Stadt.
Heute, Fr., 11.7.: Moselaufwärts von Liverdun nach Toul, Mosel-km 354-369, Rhein-Marne-Kanal 131-129, Strecke 17 km, Schleusen 5 (Ecluse Aingeray, Ecluse de Fontenoy und in Toul Ecluse ‚27bis‘, 27 und 26), Hubbrücke 1, Fahrdauer 4 Std. 45 Min, Wetter: sonnig mit Schäfchenwolken, bis 25 GradRead more
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- Day 70
- Friday, July 11, 2025 at 6:00 PM
- ⛅ 25 °C
- Altitude: 194 m
FranceVilley-Saint-Étienne48°44’13” N 5°59’19” E
Illuminiertes Toul

Wir beschließen, uns für den Rest des Tages keine Sorgen mehr um verkrautete Propeller zu machen. Ist Toul ist einen Besuch wert? Eindeutig ja! Gegründet als gallischer Ort, und schon Mitte des 4.Jh. eine römische Stadt mit Bischofssitz. Die Kathedrale St. Éthienne wurde vom 12.-15. Jh. erbaut, ein eindrucksvolles Gebäude! Seit dem Mittelalter verläuft der Jakobsweg durch Toul. Der Festungswall von Vauban stammt aus dem 17.Jh. und ist voll erhalten.
Heute hat die Stadt ca. 15000 Einwohner. Man betritt die Innenstadt vom Hafen her durch ein schönes Ringtor. Licht-Installationen sind dieses Wochenende in der Stadt verteilt, die alten Gebäude sind bunt gefärbt, uralte Holztüren angestrahlt. In einem Straßenkaffee mit Blick auf überdimensional große Schreibtischlampen, die um einen rosafarbenen Springbrunnen auf einer Verkehrsinsel aufgebaut sind, stärken wir uns für den Stadtrundgang und verbringen dann den Abend staunend in Toul.Read more
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- Day 71
- Saturday, July 12, 2025 at 5:30 PM
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 193 m
FranceNancy48°41’35” N 6°11’35” E
Im Konvoi nach Nancy

Mit den schönen Bildern von Toul im Hinterkopf stehen wir sehr früh auf. Wir wollen noch kurz einkaufen und zum Bäcker, bevor es um 9 Uhr an der Écluse 26 losgeht. Die Schleuse liegt direkt am Hafen. Um den Tauchgang wegen der Wasserpflanzen drücken wir uns herum. Wir säubern den Filter, fahren im Hafen ein paar Mal vor und zurück. Der Motor hört sich immer noch merkwürdig an. Wird schon gehen.
Zusammen mit der Belafonte, die von zwei Seglern aus Israel gesteuert wird, fahren wir durch die drei kleinen Schleusen in Toul. Ruhig, weil zu Tal, betreut durch nette Schleusenwärter. Das Kraut wickelt sich wieder um Ruder und Propeller. Zeitweise rumpelt der Motor laut und die Ruderwirkung ist minimal. Beschleunigen geht kaum. Und dann sind wir durch und wieder auf der Mosel. Mit Gasstößen vorwärts und rückwärts wickeln wir die Schlingpflanzen vom Propeller ab und wir fahren einige enge Kurven, um das Ruder frei zu machen. Funktioniert! Auf nach Nancy!
Der Weg führt auf der Mosel zurück bis Pompey. Auf den ersten Kilometern ist das Wasser richtig grün, wie geschmückt für den St. Patrick’s Day. Sieht nicht gut aus. Bei Liverdun auf dem Felshang ist der Fluss dann wieder klarer. Schön hier! Aber nicht vergessen: in dieser Moselschleife zu Tal fährt man links, also auch durch den Brückenbogen ganz außen an Backbord.
Auf der Mosel passieren wir zusammen mit der Belafonte drei weitere Schleusen zu Tal. Alle haben schon das Tor geöffnet, als wir kommen; das freut uns. Die haben sicher schon von uns gehört… Bei km 344 geht es schließlich rechts ab auf den Rhein-Marne-Kanal (RMK). Der Kanal verläuft hier parallel zum Fluß Meurthe und seinen Ausläufern. Nun noch die zwei letzten Schleusen für heute, jetzt wieder zu Berg. Die Schleuse Clévant ist ok, aber die Écluse de Frouard, oh la la!
Die Einfahrt beginnt mit einer tiefen Brücke, die aussieht wie ein zu niedriger Tunnel. Wir fahren extrem langsam und vorsichtig Richtung Schleuse. Unsere Eigenbau-Messlatte vorn am Bug bewährt sich hier mal wieder: Sie ist etwas höher als das Toplicht und wir wissen damit schon früh ob es passen wird. Die Funk-Drahtantenne biegt sich zwar beim Durchfahren, aber das Toplicht hat noch wenige Zentimeter Platz nach oben.
Die Schleusenkammer schließt sich direkt an. Wir sichern uns vorn und hinten mit zwei Seilen. Die Belafonte hat immerhin einen Poller und eine Leiter zum Festhalten. Und dann geht es über 7 m im Wildwasser nach oben. Reicht für heute.
Nach der Schleuse erreichen wir schnell die Vororte von Nancy: Frouard, Champigneulles, Maxéville… Eine beschauliche Fahrt durch die Stadt und durch sehr viele, zum Teil recht niedrige Brücken. Bis eine Straße vor uns den Weg versperrt. Wir haben in der Schleuse zwar eine Fernbedienung bekommen, aber die funktioniert nicht. Unser Konvoi macht sich nun bezahlt, denn einer der israelischen Segler von der Belafonte spricht sehr gut französisch: Drei Anrufe und die Hubbrücke geht auf.
Nach achteinhalb Stunden Fahrt und acht Schleusen machen wir im Port de Plaisance in Nancy im Bassin St.-Georges fest und verabschieden uns von den zwei Jungs von der Belafonte. Für sie geht es morgen schon weiter nach Straßburg und dann Richtung Süden.
Wir bleiben 1-2 Tage in Nancy. Die freundliche Begrüßung in der Capitainerie ist ein toller Start. Wir dürfen den Liegeplatz im Hafen frei wählen, sagt der weißhaarige ‚Angus Young’ und erzählt uns dann begeistert von den sehenswerten Orten in seiner Stadt an den zwei Flüssen, Meurthe und Mosel.
Heute, Sa, 12.7.: In Toul in den RMK-West (Rhein-Marne-Kanal (West) bis zur Mosel, dann moselabwärts bis Pompey, dort in den Rhein-Marne-Kanal (Ost) nach Nancy; RMK-km 129-131, Mosel-km 369-345, RMK-km 154-164; Strecke 26 km; Schleusen RMK-Ost 3 (Écluse ‚27bis‘, 27 und 26), Mosel 3 (Écluse Aingeray, Écluse de Fontenoy, Écluse Pompey), RMK-West 2 (Écluse Clévant, Écluse de Frouard); Hebebrücken 2; Brücken mit +- 3,60m Höhe mindestens 15, Fahrdauer 8,5 Std., Wetter: sonnig mit ein paar Wolken, bis 28 Grad.Read more
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- Day 72
- Sunday, July 13, 2025 at 12:01 AM
- 🌙 19 °C
- Altitude: 190 m
FranceNancy48°41’35” N 6°11’36” E
Schönster Platz der Welt?

„It is true, Place Stanislas in Nancy is the most beautiful place in the world“ behauptete der Hafenmeister mit der wallenden grauen Mähne gestern stolz. Schauen wir uns das mal an!
Nancy zeigt sich von seiner besten Seite bei sommerlichen 28 Grad. Schon der Zugang zum Place Stanislas ist unerwartet prunkvoll, das Blattgold glänzt in der Sonne. Mächtige Gebäude aus dem 18. Jh. rahmen den Platz ein, in der Mitte die Statue des ehemaligen Königs von Polen, der seine Tochter mit dem französischen Ludwig XV verheiratet hat und so Herzog von Lothringen wurde, ... usw., der Mensch hatte einen turbulenten Lebenslauf, bis er im hohen Alter seinem offenen Kamin zu nahe kam.
Der Platz ist zusammen mit zwei anderen in Nancy UNESCO Welterbe und auf jeden Fall sehenswert, auch die Lichtshow am Abend. Wir bummeln in Richtung Palais, machen Pause in Café Louis XV und schlendern weiter durch die schöne Altstadt bis hin zum Park. Eine Kathedrale gibt es, eine Basilika, die gerade renoviert wird, viele, viele gut erhaltene bzw. renovierte Gebäude, Torbögen, Statuen, die interessante Geschichten erzählen, auf Infotafeln (natürlich nur in französischer Sprache) oder eben online. Für einen Tag wirklich viel, gut dass wir morgen auch noch hier sind. Geht aber auch nicht anders. Der 14. Juni ist französischer Nationalfeiertag und viele Schleusen sind geschlossen.
Heute, So, 13.7.: Nancy, RMK-km 164; Strecke auf dem Wasser 0 km; Schleusen 0; Hebebrücken 0; Fahrdauer 0 Std., Wetter: sonnig, bis 28 GradRead more
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- Day 73
- Monday, July 14, 2025 at 12:01 AM
- 🌙 20 °C
- Altitude: 203 m
FranceMalzéville48°42’33” N 6°11’5” E
Nationalfeiertag in Nancy

Die Franzosen haben ein langes Wochenende. Seit 1880 gibt es am 14. Juli den nationalen Feiertag. In Nancy sehen wir in den Straßen nichts Besonderes, weder Paraden noch Fähnchen schwingende Menschen o.ä. Anlässlich des Termins gibt es in der Stadt aber schon am Sonntag verschiedene kleinere Veranstaltungen und dann am Montag Musik und ein 15-minütiges Feuerwerk zum Abschluss in Gentilly.
Nach einem ruhigen Tag im Hafen machen wir uns auf, Art Nouveau in Nancy zu finden. In der Neustadt sind viele Straßen lange, schnurgerade Achsen, man kann weit schauen! Einige schöne Jugendstilgebäude gibt es in der Stadt, wenn auch nicht alle so herausgeputzt sind wie die Villa Majorelle oder die der Banken. Wir haben auch Street Art gefunden, manchmal erst auf den zweiten Blick wie das Ikarus Mosaik unter einem großen Fenster oder die Spiegelkugeln.
Unser Abschluss ist in der Bar „Le Brexit“ in der Rue de la Faïencerie. Au revoir Nancy!
Heute, Mo, 14.7.: Nancy, RMK-km 164; Strecke auf dem Wasser 0 km; Wetter: Morgens Regen, dann sonnig bis 28 GradRead more
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- Day 74
- Tuesday, July 15, 2025 at 5:20 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 212 m
FranceEinville-au-Jard48°39’13” N 6°29’25” E
Das Salz Lothringens

Wir verlassen das Bassin Saint-Georges mit dem Yachthafen von Nancy. Neun Schleusen und unzählige Brücken liegen jetzt vor uns im Rhein-Marne Kanal. Die meisten Brücken sind mit 3,60 m Höhe ausgezeichnet, einige mit 3,50 m. Wir entscheiden, den Mast und das Verdeck oben zu lassen. Durch die Wasserknappheit im Kanal sind wir ja bisher durch jede Brücke durchgekommen.
Einen Kilometer und fünf Brücken weiter legen wir schon wieder an, wir brauchen Campinggas. Der Kanal verbreitert sich hier zu einem Becken, wie das Hafenbecken in Nancy, nur ohne Stege oder Poller. Aber es gibt einen Zaunpfahl, an dem wir uns anbinden 😎 Der Supermarkt „Auchan Hypermarché Nancy Lobau“ liegt direkt am Kanal. Also marschiert Thomas mit der leeren Kartusche los und kommt 30 Minuten später beladen zurück, Jagd erfolgreich!
Wir fahren nun aus Nancy hinaus, vorbei an Wohnsilos, und es wird wieder grüner. In Laneuveville-devant-Nancy bei RMK-km 169 zweigt der Verbindungskanal zum Canal Vosges und nach Toul ab, den wir ursprünglich befahren wollten. Das geht dieses Jahr nicht, Wassermangel.
Wieso gibt es eigentlich keine Enten und Gänse am Rhein-Marne Kanal in Lothringen? Ehrlich gesagt, sehen wir auch kaum andere Vögel, außer Tauben. Ich habe eine leise Ahnung, warum.
Lothringen ist bekannt für Salzabbau und Salzproduktion. Im Saulnois (Deutsch: Salzgau) wurde schon lange vor den Römern Salz abgebaut. Wir durchfahren Orte wie Varangéville, Dombasle-sur-Meurthe oder Einville-au-Jard in denen noch heute Salz produziert wird, Speisesalz, Streusalz, Industriesalze, etc.
Als Nicolas-de-Port in Sicht kommt staunen wir nicht schlecht. Inmitten von Feldern erhebt sich eine Kirche, die auch in Nancy stehen könnte, die Basilika Saint Nicolas aus dem 15.. Jh. in St.-Nicolas-de-Port. Eigentlich ein Muss, wenn wir in den letzten Tagen nicht gerade einen Kirchen-Overkill gehabt hätten.
Zum Anlegen heute haben wir die Wahl zwischen einem öffentlichen Anleger ohne Strom und Wasser an einer niedrigen Pier mit Picknicktischen in Crévic oder einem Hafenbecken mit „Halte“ in Einville-au-Jard, beides lothringische Dorf-Tristesse. Bzw. willkommene Ruhe, wenn man mal vom Traktorenverkehr absieht.
Es fehlt noch ein Thema heute, die Schleusen! Die neun Schleusen auf unserem Weg sind halbautomatisch. Wir öffnen sie mit einer kleinen gelben Fernbedienung, ein Druckknopf, das versteht jeder. Den Schleusenvorgang setzen wir mit der blauen Stange in Gang. Die Kammern sind ca 5 x 40 m groß, also klein, und haben einen Hub von 2,5-3,5 m. Wir halten das Boot vorn und in der Mitte fest. Mit lautem Getöse schießt das Wasser in die Kammer und - wir merken fast nichts! Es geht ruhig nach oben. So kann es weitergehen.
Di., 15.7.: Rhein-Marne-Kanal bergwärts von Nancy nach Einville-au-Jard, RMK-km 164 - 191; Strecke auf dem Wasser 27 km; Schleusen 9 (Écluse No. 26-18); Kanalbrücke 1 (Pont Canal de Saint-Phin, km 172,5), Fahrdauer 7 Std., Wetter: sonnig bis wolkig, bis 24 GradRead more
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- Day 75
- Wednesday, July 16, 2025 at 5:30 PM
- 🌧 20 °C
- Altitude: 246 m
FranceMulsach48°40’37” N 6°47’30” E
Merci, voies navigables de France

Die Marina Einville-au-Jard hat eine der fünf Stromsäulen an ihrem Pier nicht mit Plastik überzogen. Um Strom zu bekommen, begibt man sich in den Ort und kauft beim Proxi-Markt, der Bäckerei, der Apotheke oder im Restaurant „Le relais fleuri“ Marken für 3€ - je nachdem, was offen ist. Ganz schön umständlich. Aber auch die nahe Straße und das Fehlen jeglichen Willkommengrußes macht diese „Haltestelle“ nicht sympathisch. Immerhin sind die Bootsnachbarn nett, obwohl sie die einzige offene Stromsäule belegen :)
Wir sitzen beim Frühstück als wir einen durchdringenden Piepton hören. Bei uns auf dem Boot? Ja! Unsere Bilgenpumpe gibt den Warnton ab. Wasser im Boot! Im Kiel steht Wasser, weil der Deckel des Wasserfilters, den wir gestern gesäubert haben, nicht ganz geschlossen ist. Das Wasser ist schnell beseitigt, gut dass die Solaris keinen richtigen Defekt hat.
Gegen 11 Uhr fahren wir los. Man hatte uns erzählt, dass auf dem Rhein-Marne-Kanal bei Nancy sehr viele Charterboote fahren. Heute treffen wir tatsächlich einige, also vier… Das Geschäft scheint nicht gut zu laufen. Oder immer noch Vorsaison? Einen alten Bekannten treffen wir auch unterwegs: Die Horizon II mit ihren amerikanischen Gästen kommt uns wieder entgegen, wohl auf dem Weg nach Nancy.
Im Rhein-Marne-Kanal hat die Solaris 1,70 - 2 m Platz unter dem Kiel und der RMK hat nicht so viel Kraut wie erwartet. Er wird hier ja auch geputzt. Darum kümmert sich die VNF, die alle Flüsse und Kanäle Frankreichs überwacht und instand hält. Danke!
Wir haben eine ruhige Fahrt. Während wir gestern noch viel Industrie gesehen haben, geht es heute durch Feld und Wald, mehr Feld wie Wald. Parallel zum Kanal fließt in einiger Entfernung der Fluss Sânon, ein Nebenfluss der Meurthe, der zur Wasserversorgung des RMK beiträgt.
Nach sechs Stunden und acht alten, aber ruhigen Schleusen legen wir in der Marina Port Sainte Marie an, gerade noch vor dem Regen. Der frei zugängliche Yachthafen, betrieben von der Navig France, ist voller Charterboote, die auf ihre Vermietung warten. Keine Menschenseele hier. Wir bezahlen am Automaten, 13€ inkl. Strom, und beschließen den Tag mit einer leckeren Nudelpfanne à la bateau de Plaisance 🛟
Heute, Mi., 16.7.: Einville-au-Jard bis Port de Sainte Marie, RMK-km 191 - 216; Strecke 25 km; Schleusen 8 (Écluse No. 17 - 10); , Fahrdauer 6 Std., Wetter: wolkig, manchmal Regen, bis 21 GradRead more
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- Day 76
- Thursday, July 17, 2025 at 6:00 PM
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 288 m
FranceGunderchingen48°40’59” N 6°55’37” E
Eine Schuhfabrik im Nirgendwo

Unser Liegeplatz in der „Marina Sainte Marie“ ist eigentlich nur eine „halte fluviale“, ein Fluss-Rastplatz mit sehr kurzen Stegen, Wasser, Strom und Mülleimern. Aber da wir schon seit einigen Tagen auf dem Boot duschen, ist unser Anspruch an die Häfen gesunken. Strom und Wasser, mehr brauchen wir regelmäßig nicht.
Bevor wir heute weiterfahren, wollen wir einen Ort anschauen, der früher mal Bataville hieß. Genau, Bata Schuhe wurden dort hergestellt. Tomáš Baťa, Schuhmacher in achter Generation aus der Tschechoslowakei, hat in den 1930ern eine große und damals hypermoderne Schuhfabrik samt einer ganzen Stadt für die Mitarbeiter aufgebaut: Häuser Kindergarten, Schule, Kirche, Geschäfte, Sportplatz und einen Teich zum Baden und Angeln. Vorbild war der Produktionsstandort in seiner Heimat. Bataville in Frankreich gibt es heute nicht mehr, in die Fabrik sind kleinere Firmen eingezogen, und es gibt viel Leerstand, auch im Ort. Die Firma Bata hat erfolgreich in die ganze Welt expandiert, der Konzern wird heute von einem Inder geleitet. Bataville, spannende Geschichte!
Die letzten Schleusen auf dem Rhein-Marne-Kanal mit dem Finale in Réchicourt! Nach den vielen Schleusen mit 3 m Hub wartet diese Schleuse jetzt mit 15 m Hub auf. Ganz schön hoch! Während alle kleinen Schleusen auf dem RMK einsam und verlassen sind, ist diese bemannt. Der nette Schleusenwärter schenkt uns einen ruhigen Lift nach oben und eine Postkarte von der Schleuse.
Nach 65 Kilometern bei RMK-km 227 biegen wir vom Rhein-Marne-Kanal in den Saarkanal ein. Die Sauerkraut-Rundtour ist komplett! Hier waren wir schon am 13. Mai. Wir haben noch ein paar Tage, bis wir die Solaris in Merzig wieder abgeben, heute machen wir halt in Port du Houillon. Wir erkennen es wieder, fast unverändert, nur unser damaliger Liegeplatz ist inzwischen versenkt worden 😂.
Direkt neben der Marina gibt es einen See, den Etang de Gondrexange, ein Anglerparadies. Gut, der Platz für die Fische ist kleiner geworden, der See hat viel weniger Wasser als im Mai und ist sehr krautig. Schade, zum Baden lädt das nicht ein, auch wenn man liest, dass man hier schwimmen könnte.
Wir planen die letzte Woche an Bord der Solaris. Morgen fahren wir erstmal durch 16 kleine Schleusen zum Anleger beim Restaurant „Auberge de l‘Ecluse No. 16“, Mal sehen, ob das klappt!
Heute, Do., 17.7.: Port de Sainte Marie bis Port Houillons, RMK-km 216-227 und Saarkanal-km 0-2,; Strecke auf dem Wasser 13 km; Schleusen 4 (Écluse No. No. 9-7 und Écluse Réchicourt); Fahrdauer 3 Std., Wetter: sonnig mit Schäfchenwolken bis 25 GradRead more

TravelerSchade, dass es zu Ende geht. Es war jeden Tag ein Vergnügen euch zu folgen. Vielen Dank und bis demnächst wieder persönlich auf "festem Boden ". Liebe Grüße Claus

Thomas WassnerDanke danke - eine Woche haben wir noch, hier dem Saarkanal und auf der Saar

Traveler8,5 Wochen Sauerkraut-Tour …das kann doch nicht einfach schon zuende sein 😢
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- Day 77
- Friday, July 18, 2025 at 6:04 PM
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 220 m
FranceAltweiler48°55’50” N 6°58’53” E
Geheimtipp Écluse 16

Früh los heute: 25 km und viele Schleusen liegen vor uns - und wir haben um 19 Uhr einen Tisch reserviert. Schon am Morgen begegnen uns mehr Boote als sonst den ganzen Tag. Es gibt doch ein paar Urlauber hier! Aber überschaubar.
An der Schleuse No 1 brauchen wir 45 Minuten bis wir durch sind, 2 Boote sind vor uns dran. Hier bekommen wir aus einem Automaten die Fernbedienung für die Schleusen des frz. Teils des Saarkanals. Der Automat spricht, auf französisch fordert er alle 20 Sekunden dazu auf, die Fernbedienung zurückzugeben 😅. Die Schleusung startet sonst nicht. Glücklicherweise erreicht man einen lebendigen Schleusenwärter via Rufknopf, der den Apparat überschreibt. Und weiter geht’s. Nur noch 15 Schleusen heute…
Wir fahren sieben Stunden bei schönstem Sonnenschein; ruhige Kanalfahrt durch Wald und Feld, immer wieder hat man einen schönen Blick auf die Seen rechts und links vom Kanal. Die kleinen, ruhigen Schleusen alle paar Kilometer halten uns in Bewegung. Zu ruhig? Eher nicht, viel Zeit für Gespräche. Entspannt, das leichte Schaukeln des Bootes ist gemütlich, man schwankt mit. Man achtet auf den Weg, die Blumen und Pflanzen am Ufer. Tiere haben wir nicht gesehen, abgesehen von Schmetterlingen und Insekten. Die VNF hat große Schilder mit Bildern von Tieren aufgestellt, Frosch, Fuchs, Reiher, Schlange,… hm. Im Mai waren wir ja ob der toten Rehe im Kanal entsetzt. Jetzt schwimmt nur ein totes Kitz im Wasser. Schlimm genug.
Auf dem Saarkanal bis Sarreguemines ist Einkaufs-Diaspora. So gut wie keine Läden, Märkte, Verkaufsstände o.ä.. In der Nähe des Kanals ist nur ein kleiner Proxi in Mittersheim und ein Eierverkauf an Écluse No 8, der von zwei eifrigen kleinen Hunden lautstark bewacht wird. Besser man wartet an der Pforte, bis jemand kommt. Oder man fährt einfach weiter. An der Schleuse in Mittersheim plaudern wir darüber mit anderen Urlaubern, während unser Boot langsam in die Kammer sinkt.
Unser Kühlschrank ist ziemlich leer. Nun, heute gehen wir ja essen im Restaurant de l‘écluse 16. Ein Highlight! Französische Küche auf sehr hohem Niveau (Ecluse16.com, Bonne Fontaine, 67260 Altwiller) . Wer hätte das erwartet in dieser entlegenen Gegend. Von dem sehr schönen Liegeplatz am gegenüberliegenden Ufer schlendern wir über die Schleusenbrücke zum Abendessen.
Heute, Fr., 18.7.: Port Houillons via Marina Mittersheim bis zum Liegeplatz im Unterwasser der Écluse No. 16, Saarkanal-km 2-27; Strecke 25 km; Schleusen 17 (Écluse No. No. 1-16); Kanalbrücke 1 (Pont-Canal Trois Points, km 6); Fahrdauer 7 Std., Wetter: sonnig mit wenigen Wolken bis 26 GradRead more
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- Day 78
- Saturday, July 19, 2025 at 3:00 PM
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 231 m
FranceKeskastel48°59’36” N 7°3’5” E
Sarralbe oder Saaralben

Gestern hatten wir lausigen Handy-Empfang, heute auf der Fahrt von Écluse No. 16 nach Sarralbe wird es langsam besser. Freies WLAN an den Liegeplätzen gibt es seit Nancy nicht. Da wir einige Apps intensiv für Navigation und Orientierung nutzen (Waterkaarten, Google Maps, NAVI) schrumpft unser Datenvolumen zusehends. Meist geht es ja auch ohne, aber die VNF Hinweise zu den Wasserstraßen abzufragen macht schon Sinn. Oder auf Google Maps zu schauen, wie eine Marina von oben aussieht.
Die heutige Anlegestelle in Sarralbe ist ein Pier an einer Grünanlage der Kleinstadt, nicht weit vom Zentrum entfernt. Als wir anlegen, haben wir heftige Windböen. Endlich fest, bemerken wir, dass die Stromsäule nicht funktioniert. Also wieder losmachen und „umparken“. Ein Australischer Bootsfahrer von der QUERCY, neben der wir schon in Konz gelegen haben, hilft beim Anlegen, so dass wir trotz Wind leicht festmachen können.
Der Ort liegt am Zusammenfluss von Saar und Albe, wer hätte das gedacht. Sarralbe’s Wurzeln reichen bis in die Römerzeit, auch wenn man davon heute nicht mehr viel sieht. In den letzten Jahrhunderten war der Ort mal deutsch (Saaralben), mal französisch (Sarralbe).
Wir schauen Sarralbe an, der Weg zum nächsten Supermarkt am anderen Ende des Ortes führt an den Sehenswürdigkeiten des Ortes vorbei. Die zwei schlanken Kirchtürme von St. Martin sieht man schon von weitem, und einige andere interessante Gebäude. Leider auch viel Leerstand. Auf dem Dach der Kirche gibt es ein Storchennest und auch auf vielen anderen Häusern, überall Störche! Dank der vielen Schautafeln im Ort wissen wir jetzt, warum es in Elsass-Lothringen die vielen Störche gibt.
1974 waren es nur noch 11 Storchenpaare (cigognes) in Frankreich. Der Verein L’ APRECIAL hat sich also überlegt, die Störche sesshaft zu machen. Die Vögel wurden drei Jahre lang in Volieren eingeschlossen, die über Elsass-Lothringen verteilt waren. Als sie wieder freikamen, siedelten sich die Jungvögel in der Nähe an. Ein Erfolg, 3000 Storchenpaare wurden 2016 gezählt. Allein in Saaralbe gab es 25 Storchennester. Wir haben nicht gezählt, wie viele Störche wir heute gesehen haben, aber es sind wirklich sehr viele. Hier findet man die Storchen- Lifecam Saaralbe: https://www.sarralbe.fr/cigognes
Heute, Sa., 19.7.: Halte Fluviale Écluse No. 16 bis Sarralbe, Saarkanal-km 27 bis 41; Strecke 14 km; Schleusen 4 (Écluse No. No. 17 - 20); Kanalbrücke 1 (Pont-Canal de Sarralbe); Engstellen; Fahrdauer 2,5 Std., Wetter: sonnig, später schwül, Wind und Regen am Nachmittag, am Abend wieder sonnig, bis 26 GradRead more
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- Day 79
- Sunday, July 20, 2025 at 3:45 PM
- ☁️ 26 °C
- Altitude: 215 m
FranceGroßblittersdorf49°9’28” N 7°1’40” E
Fayencen an der Saar

Gerade noch vor dem Regen legen wir in Sarreguemines an, Glück gehabt! Das schlechte Wetter hatte sich schon angekündigt, es war sehr schwül heute. Wir sind gut durchgekommen durch die Schleusen und Engstellen. Bei dem Wetter wächst aber so langsam alles zu. Das Schilf verengt den Fahrweg, Wasserpflanzen sieht man bis zur Wasseroberfläche ranken. Der Saarkanal ist derzeit 1,10 m bis 0,80 m tief unter unserem Kiel. Reicht noch :)
In Sarreguemines waren wir schon im Mai, aber nur kurz. Bekannt ist die Stadt für ihre einst blühende Keramikproduktion. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das „Casino“ am Saarufer. Das ist ein Bauwerk, das um 1800 für die Arbeiter der Fayencerie errichtet wurde. Es gab damals ein Shuttleboot zwischen der Fabrik und dem Casino, das als Gesellschaftshaus und Kantine diente. Es hatte wohl sogar einen Turnraum. Genau davor legen wir an, beim Club Nautique L‘eau Reine.
Das Musée de la Faïence in der Villa Geiger ist bei dem Wetter genau das richtige, auch wenn wir nur noch knapp 2 Stunden haben, bis es schließt. Paul de Geiger, einer der Direktoren der Fayenceries de Sarreguemines hat diese Villa bewohnt, Von außen ist es ein unauffälliges Stadthaus, innen ein Porzellanmuseum mit viel Geschichte und außerordentlichen Fayencen, besonders in dem sehenswerten Wintergarten.
Zum Abschluss gehen wir ins Casino zum Abendessen, in die Brasserie Le Casino! Es gibt für uns Ceviche und Flammkuchen, für meinen Sitznachbarn eine Schale Wasser, siehe Bild.
Der Hauptsitz von Villeroy & Boch ist übrigens auch an der Saar, in Mettlach.
Heute, So., 20.7.: Sarralbe bis Sarreguemines (Saargemünd), Saarkanal-km 41 - 64 ; Strecke 23 km; Schleusen 7 (Écluse No 21- No 27); Engstellen; Fahrdauer 5 Std., Wetter: früh morgens sonnig, dann bewölkt und schwül, Regen ab 16:30 Uhr, bis 28 GradRead more
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- Day 80
- Monday, July 21, 2025 at 5:45 PM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 166 m
GermanyVölklingen49°14’44” N 6°50’26” E
Gewitter in der Schleuse Saarbrücken

Noch 10 Kilometer und drei Schleusen, dann müssen wir Frankreich leider Tschüss sagen. Auch verlassen wir den Saarkanal und kommen auf die Saar. Die ersten Schwäne, viel mehr Reiher und andere Vögel sehen wir. Die Saar schlängelt sich ins Industrierevier des Saarlands.
Die bequeme Fernbedienung für die französischen Schleusen müssen wir leider abgeben. In der Écluse No 30 fordert die Automatenstimme ausdrücklich dazu auf. Als die Tür der Box klemmt, in die man das Teil samt Ladegerät legt, ist der Kontakt zu einem hilfreichen Schleusenwärter schnell hergestellt. Die Stimme des Automaten quäkt zwar weiter, aber das Schleusen klappt trotzdem.
Ab jetzt müssen wir die Schleusen wieder anfunken. Die Schleuse Güdingen ist auf Kanal 79 erreichbar. Keine Antwort. Wir stehen vor dem Haltezeichen und sind ratlos. Die Schleuse und die Ampel sind nicht zu sehen, denn Güdingen hat einen Vorkanal, der um die Kurve geht. Für den Nachmittag ist Regen und Gewitter angesagt. Es wäre gut, wenn wir bis dahin am Ziel wären. Also sagen wir nochmal unseren Funkspruch auf. „Ja, ich lass schon Wasser in die Schleuse, “ kommt es gelangweilt zurück. Danke. Dann fahren wir mal vor. Hinter der Kurve sehen wir die rote Ampel und halten hinter der Panta Rhei aus Schweich, die auch wartet, schon länger als wir. Das Paar war aufgebracht, denn sie hätten beobachtet, dass der Schleusenwärter erst in Ruhe eine Zigarette geraucht hat, bevor er sich gemeldet hätte.
Jetzt geht es endlich weiter, von Güdingen nach Saarbrücken. Der Himmel vor uns wird dunkler. Zusammen mit der Panta Rhei fahren wir auf die Wolkenwand zu und dann in die Schleuse Saarbrücken, die letzte vor unserem heutigen Ziel. Ein Reiher fliegt hinter uns und landet in der Schleuse auf dem Drempel, den Absatz auf der Bergseite jeder Schleuse. Er beginnt, im flachen Wasser Insekten zu fischen.
Dann eine Windböe und das Gewitter ist da, der Reiher fliegt weg. Der Wind drückt unsere Boote vorn von der Wand weg, stellt sie schräg. Wir haben unsere liebe Not, die Solaris gerade zu halten. Die Panta Rai hat weniger Glück, das Heck haut gegen die Schleusenwand. Blitze zucken durch die Luft, der Donner kommt kurz darauf. Hat man nicht als Kind gelernt, dass man bei Gewitter nicht im Wasser sein soll? Tja, aussteigen ist keine Option. Wir halten das Boot zu zweit und werden ziemlich nass. Der Dreck von der Schleusenwand spritzt umher. Und dann sind wir endlich unten, und fahren hinter der Panta Rhei aus der Kammer. Das Gewitter lässt nach, der Regen begleitet uns noch ein Stück. Wir fahren langsam, zum Anlegen im Regen hat keiner Lust.
Am Sportbootanleger der Stadt Völklingen kommen wir an, als der Regen aufhört. Ein langer Steg am Ufer, den wir schon kennen. Wir waren im Mai schon hier: 24 h kostenlos, Wasser und Strom nach Münzeinwurf (zwei 1€ Stücke), den Türcode erfährt man telefonisch bei der Feuerwehr. Die Panta Rhei macht vor uns fest, und wir sehen auch die Altlantis aus Düsseldorf (die mit dem Hund und der Satellitenschüssel), die wir an der Écluse No 16 getroffen hatten. Die Saar ist klein.
Uns beschäftigt, wo wir Tanken könnten. In den Wasserkarten sind auf der Saar bzw. dem Saarkanal zwei Bootstankstellen verzeichnet, in Port Houillon und zwischen Ecluse No 26 und 27. Beide sind defekt und zwar schon seit Jahren! Der Vercharterter sagt, dass es auf der Saar keine Tankstellen gäbe. Wir könnten das Boot aber mit leerem Tank abgeben; er würde 2€ pro Liter berechnen…
Wir haben herausgefunden, dass es ein paar Landtankstellen in erreichbarer Nähe zum Wasser gibt, aber ohne Benzinkanister? Und wer schleppt die ggf. zum Boot? Der junge Hafenmeister in Sarreguemines hätte uns immerhin Kanister und eine Schubkarre geliehen. Die Tankstelle dort war einen Kilometer vom Liegeplatz entfernt. Danke! Wir schauen uns jetzt mal an, was die Marina in Merzig anbietet: Man stellt angeblich ein Auto zur Verfügung für die Fahrt zur nächsten Landtankstelle. Wir sind gespannt!
Heute, Mo, 21.7.: Sarreguemines (Saargemünd) bis Völklingen, frz. Saar-km 64 -75,6 (auf der St..-frz. Grenze), dann Saar-km 94-75 ; Strecke 32 km; Schleusen 5 (Écluse No 28 - 30 und Schleusen Güdingen und Saarbrücken); Engstellen; Fahrdauer 5 Std., Wetter: früh morgens sonnig, dann bewölkt, bis 21 Grad, nachmittags Regen und GewitterRead more
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- Day 81
- Tuesday, July 22, 2025 at 3:45 PM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 164 m
GermanyMerzig49°27’8” N 6°36’58” E
Tankstop in … Merzig

Das Frühstück mit Fabrikbrötchen aus Völklingen ergänzen wir mit den letzten Croissants aus Sarreguemines. Wir vermissen die wunderbare Auswahl an französischen Backwaren! Nach und nach legen alle Boote aus Völklingen ab, wir zuletzt, nachdem wir Leergut zum Supermarkt gebracht und Wasser gebunkert haben - Dank an die Atlantis, die uns den Rest des Wassers aus der Münzsäule überlässt.
Die Saar schlängelt sich ruhig durch die grüne Landschaft, vorbei an Hostenbach, Bous, Lisdorf, Saarlouis, Dillingen, Rehlingen, Saarfels, Fremersdorf… bis Merzig. Man sieht ein paar Industrieanlagen, das Saar-Polygon und den Dillinger Hafen mit seinem großen Schrottabladeplatz. Die Orte Lisdorf und Rehlingen kennt man wegen der großen Saarschleusen und Fremersdorf wegen des dortigen Pegels. Meist sind die Ufer aber grün und man sieht ab und zu einen Reiher.
In Merzig freuen wir uns über den Liegeplatz in einer Box. Das Anlegen war schwierig wegen des Windes, hat aber geklappt dank helfender Hände. Fast drei Monate ist es her, dass wir da waren! Aber es war eigentlich nicht geplant, wir sind nur zum Tanken hier, einzige Möglichkeit. Morgen fahren wir dann noch weiter nach Saarburg.
Dass es an der Saar praktisch keine Bootstankstellen gibt, hat die Marina Merzig veranlasst, den Bootsfahrern ein Auto gratis zu leihen. Damit können sie zur nächsten Tankstelle fahren. Kanister sind im Kofferraum, einen Trichter gibt es auch. An der Tankstelle in Hafennähe erleben wir dann eine Überraschung: Diesel ist ausverkauft! Gibt’s nicht… wir fahren zur nächsten freien Tankstelle, da werden wir fündig. Mit sechs Kanistern tanken wir die Solaris voll. Der Tank fasst 240 Liter.
Ok, erstmal riecht alles nach Sprit… aber der geringere Preis (1,57€ statt 2€ bei Abgabe des Bootes mit leerem Tank) rechtfertigt den Aufwand! Oder?
Heute, Di, 22.7.: von Völklingen bis Merzig, Saar-km 76 - 44; Strecke 32 km; Schleusen 2 (Lisdorf und Rehlingen Bootsschleuse); Fahrdauer 4,5 Std., Wetter: bewölkt, windig, ab und zu Regen, bis 20 Grad.
P.S.: Um 22:04 Uhr kommt ein Anruf von der Shell-Tankstelle In Merzig: Es gibt wieder Diesel 😂Read more
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- Day 82
- Wednesday, July 23, 2025 at 5:00 PM
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 187 m
GermanySaarburg49°36’13” N 6°33’60” E
Finale: Die Große Saarschleife

Hinter Merzig wandelt sich das Saarufer schnell: Überraschend hohe bewaldete Hänge, die Saar wird breiter, die Strömung stärker, wir fahren zu Tal, über Grund 10-11 km/h. Es geht auf die Große Saarschleife zu.
In unseren Karten steht, dass man sich auf Kanal 10 bemerkbar machen soll: „Sportboot Solaris zu Tal vor der Großen Saarschleife!“. Für größere Schiffe bzw. lange Schubverbände besteht hier ein Begegnungsverbot, weil die Saarschleife so eng ist, dass sie nicht aneinander vorbei kommen würden. Wir entscheiden uns, in der Außenkurve auf der linken Seite zu fahren und haben Glück, dass uns nur ein Fischerboot begegnet.
Die Saar ist hier immerhin bis zu 10 m tief und auch hinter der Saarschleife weiter kurvig, eine sehr abwechslungsreiche Fahrt.
Mettlach mit der Villeroy & Boch „Erlebniswelt“ in der Alten Abtei passieren wir. Das „Schloss“ ist 112m lang und seit 1809 im Besitz von Villeroy & Boch, direkt am Ufer der Saar. Vielleicht später mal. Mettlach und Serrig sind zwei große Schleusen mit 170 m Länge und 11 m Hub. Beide haben eine Bootsschleuse. Die zweite Kammer für die kleine Boote unter 40m Länge passt für uns mit ihren 6-7m Breite. Besonders sind die riesigen, einflügeligen Schleusentore im Unterwasser, hier schwingen über 80 qm zur Seite. Damit man dem Tor nicht zu nahe kommt, gibt es in der Schleusenkammer eine Markierung, die man tunlichst nicht überfahren sollte.
Jetzt sind wir in Rheinland Pfalz. In Saarburg halten wir in der Nähe der Altstadt an einem stabilen blauen Steg, der zu Holiday Tours gehört, unserem Vercharterer. Kein Wasser und Strom, aber für eine Nacht gut genug. Vor uns liegen zwei noble „joy life boats“, Hausboote, die von Holiday Tours gebaut wurden,. Als ein Frachter vorbeifährt, bewegen wir uns mit dem Steg nur leicht hin und her, gut abgefendert ;)
Saarburg ist eine niedliche, verwinkelte Stadt! Wir erwandern sie vom „Staden“ her, dem tiefsten Teil von Saarburg. Durch enge Gassen gelangen wir in die höher gelegene Altstadt. Der 18 m Wasserfall mit den Mühlrädern mitten im Ort ist spektakulär, ebenso der Ausblick über die Saar und die Stadt. Überrascht sind wir über die vielen Menschen! So viele Touristen haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Aber Saarburg ist darauf eingerichtet, es gibt viele gemütliche Straßencafés und Restaurants und Konzerte auf dem Marktplatz. Unsere Wahl: Trattoria Bella Vista mit schöner Aussichtsterrasse hoch oben über der Saar.
Heute, Mi, 23.7.: Merzig bis Saarburg, Saar-km 44-12; Strecke 32 km; Schleusen 2 (Mettlach, Serrig, beide mit Bootsschleuse, 11 m Hub); Fähre 1 („Welles“, vor der Saarschleife) Fahrdauer 5 Std., Wetter: sonnig bis bewölkt, bis 20 GradRead more

TravelerWünschen euch eine gute letzte Nacht auf der Solaris🤩 Es war eine tolle Reise mit euch. Vielen Dank fürs Mitnehmen und Teilen der ganzen Erfahrungen und Eindrücke 😘

Katharina unterwegsFast, wir fahren die Saarschleife morgen nochmal zurück nach Merzig 😊
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- Day 83
- Thursday, July 24, 2025 at 1:00 PM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 180 m
GermanySaarburg49°36’20” N 6°33’51” E
Zwei namhafte Weingüter

Der Bootssteg in der Nähe der Saarburger Altstadt liegt direkt im Fahrwasser. An unserem Schlafzimmerbullauge fahren also die Frachter direkt vorbei. Tagsüber eher vorsichtig, aber nachts bzw. am frühen Morgen… nachdem drei Frachter den Steg ordentlich zum Schwanken bringen und die Festmacher laut ächzen lässt, sind wir früh wach.
Beim Frühstück an Deck beobachten wir das Ablegemanöver der zwei noblen Hausboote vor uns. Die machen das vermutlich zum ersten Mal, spannend zu sehen, wie sie lenken. Erinnert an unsere ersten Manöver vor einigen Jahren ;) Kurz darauf fährt die Yak vorbei, ein Arbeitsschiff mit einem Bagger und einem großen Kran an Bord. Ganz schön viel Verkehr hier.
Wir verlegen die Solaris heute in den Sportboothafen Saarburg, weg vom Fahrwasser. Ein netter Hafen mit einem engagiertem Hafenmeister, der gleichzeitig das Clubheim bewirtschaftet. 20,20€ pro Nacht inkl. Wasser, Strom, Duschen, WC und tolle Lage mit Blick auf die Weinberge. Gut, dass wir reserviert haben, die Sportboot-Armada aus Luxemburg, die wir schon in Saarbrücken getroffen hatten, kommt heute auch noch in den Hafen.
Die Fahrt heute ist kurz, nur knapp einen Kilometer. Mittlerweile scheint die Sonne. Gleich nach dem Anlegen machen uns mit den Fahrrädern auf den Weg zu zwei Weingütern in der Nähe. Zunächst das Weingut Von Othegraven in Kanzem - Eigentümer sind Thea und Günther Jauch, die das Traditionsweingut 2010 erworben haben und damit ihre Familientradition fortsetzen. Sie verzichten bei der Bewirtschaftung der 18 ha auf den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden. Wir schließen uns einem Bus voller älterer Damen aus dem Stuttgarter Raum an, die eine Weinprobe mit dem Kellermeister gebucht haben. Sie haben im Anschluss begeistert die von Jauch signierten Weinbestände eingekauft. Die Rieslinge sind aber auch nicht schlecht, sei es der 2023 Max Riesling trocken (VDP Gutswein) oder der 2020 Bockstein Riesling trocken (VDP Großes Gewächs).
Danach sind wir zu Van Volxem in Wiltingen weitergefahren - gehört seit 2000 Roman Niwodniczanski, Bitburger Brauerei Erbe und einer der erfolgreichsten Quereinstiegs-Winzer an der Saar. Das Weingut bewirtschaftet eine Rebfäche von 85 ha, auch hauptsächlich Riesling. Hier lassen wir uns ein Glas VDP Gutswein 2023 Geisbock schmecken, mit tollem Blick auf die Saar und die Reben.
Das Wetter hält, nur ein paar Tropfen kommen runter, als wir zum Boot zurück radeln. Nach leckerem Wein ist der Abschluss ein harter Kontrast: Wir trinken einen „Viez mit Sprudel in der Porz“ im Garten des Clubhauses im Hafen Saarburg. Was das ist? Ein Äppler in einem Porzellanbecher, siehe Bilder von gestern…Das Ambiente im Hafen mit dem Blick auf die Reben kann sich allerdings mit dem der Weingüter gut messen.Read more
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- Day 84
- Friday, July 25, 2025 at 5:00 PM
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 164 m
GermanyMerzig49°27’19” N 6°36’43” E
Letzter Tag an Bord der Solaris

Heute ist unsere letzte Fahrt auf der Solaris! Die Sonne scheint, wir sind an der frischen Luft, Verdeck offen, leichter Fahrtwind… das werden wir vermissen!
Aus der Marina des Yachtclubs Saarburg fahren wir bergwärts aus. Die schöne Kulisse von Saarburg zieht vorbei. Einige Kilometer weiter geht es wieder durch die 11m Schleuse Serrig; dank moderner Schleusentechnik werden wir ganz sanft angehoben, zu Berg eher ungewöhnlich sanft.
Wir passieren den Steinbruch der Hartsteinwerke Düro. Man fährt an einer riesigen roten Wand vorbei, dem Tagebau direkt an der Saar. Weiter durch das hoch bewaldete, teilweise felsige Saartal bis das imposante Gebäude von Villeroy & Boch in Sichtweite kommt. Heute liegt dort am Kai das Flusskreuzfahrtschiff Amadeus Brilliant, Heimathafen Passau. Zur Schleuse Mettlach sind es wenige 100 m.
Schließlich fahren wir durch die kleine und die große Saarschleife bis nach Merzig. Eigentlich sind wir diese Strecke ja schon vorgestern gefahren, aber es war bewölkt. Und man hat aus jeder Richtung eine andere Sicht auf die bewachsenen Felshänge. Die Schleife vom Wasser aus zu sehen ist mindestens so schön, wie sie von oben verspricht. Toller Abschluss!
Im Merziger Hafen werden wir von Ralf, Georg und Milena begrüßt, die sogar ein Präsent dabei hat! An beide ein ganz herzliches Dankeschön für die Unterstützung unseres Törns! Morgen früh übergeben wir das Boot wieder an den Vercharterer.
Die Solaris ist die 188 Fahrstunden mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 6,7 km/h ohne Probleme gefahren und hat dabei 540 Liter Diesel verbraucht. 80 Tage waren wir unterwegs auf der Saar, dem Saarkanal, dem Rhein-Marne-Kanal, dem Rhein und der Mosel, also auf der großen “Sauerkrautrunde” von und nach Merzig. Das waren 1262 Flusskilometer mit 184 Schleusendurchfahrten. 58 Häfen und Anleger haben wir angefahren in Deutschland, Frankreich und Luxemburg.
Wir würden gern einfach weiterfahren!
Heute, Fr. 25.7.: Saarburg bis Merzig, bergwärts, Saar-km 12 - 44; Strecke 32 km; Schleusen 2 (Serrig und Mettlach, beide mit Bootsschleuse, 11m Hub); Fähre 1 („Welles“, hinter der Saarschleife stillliegend) Fahrdauer 5 Std., Wetter: sonnig bis bewölkt, bis 24 GradRead more

Katharina unterwegsWir sind sehr erholt, man reist ja richtig langsam uns mit wenig Gepäck. Bis bald!
Traveler
Seid ihr verwandt?😎😆
TravelerAllerdings Glück gehabt!? Die Bilder dazu sahen übel aus. Mal sehen wie lange das da dauert. Euch weiter gute und glückliche Fahrt 👍🤗
Traveler
Der deutsche Name klingt doch viel netter, oder ? Vor allen Dingen, wenn ein Luxemburger ihn ausspricht 😁
Katharina unterwegsSchwebsange ist der französische Ortsname, auf deutsch heißt er Schwebsingen. Wir hören RTL Radio, das moselfränkische Luxemburgisch/Lëtzebuergesch ist echt schwer zu verstehen!