• Katharina unterwegs
  • Thomas Wassner

Saar-Rhein-Mosel Törn

Im Herzen Europas sind wir mit der Linssen “Solaris” unterwegs auf Saar, Rhein und Mosel, 1200 km. Wir legen an deutschen, luxemburgischen und französischen Ufern an auf unserer “großen Sauerkrauttour” und freuen uns auf Land und Leute! Läs mer
  • Vom Altrhein zum Eicher See

    1 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir fahren heute früh aus dem Lampertheimer Altrhein auf den Rhein. Etwas unruhig sind wir, weil es gegen Mittag wieder gewittern soll, da wollen wir nicht auf dem Rhein sein. Es wird schon jetzt immer schwüler. Wir haben alle Teile der Persenning aufgerollt , aber die „Frontscheibe“ lassen wir besser unten, damit die Instrumente nicht nass werden, wenn es losgeht.

    Nach dem Gewitter gestern ist der Altrhein voller Zweige und Blätter, Slalomfahren, um nicht mit den dicken Ästen zu kollidieren. Auch ein Ruderboot schwimmt herrenlos mitten im Wasser! Wir können rechts vorbei, aber von vorn kommen drei Ruderer in einem Boot. Sie fahren rückwärts auf das treibende Boot zu! Hupen?? Die Herren würden sich zu sehr erschrecken… Thomas ruft ihnen laut zu, ob sie das Hindernis bemerkt haben, und sie stoppen. Tatsächlich sind sie vorher schon vorbeigefahren und wollen es nun a Land ziehen.

    Gleich nach der Ausfahrt aus dem Eicher See kommt das Wormser Nibelungentor in Sicht. Beeindruckend, 53 m hoch, 125 Jahre alt, das haben wir schon irgendwann mal mit dem Auto durchfahren. Tatsächlich sind wir mit der Solaris an mehreren Städten ohne Halt vorbeigefahren, Speyer, Ludwigshafen, Mannheim, Worms, die sind einen Besuch wert, aber wir kennen sie schon. Die Fahrt auf dem Rhein talwärts verläuft sehr ruhig, nur ca. 15 Frachter und zwei Flusskreuzfahrtschiffe begegnen uns. Um 13 Uhr laufen wir in den Eicher See ein. Schräg gegen die Strömung, das kennen wir schon. Ein großer, schöner, klarer Baggersee - danke, Fritz, für den Tipp!

    Am westlichen Ufer sieht man die Kiesförderanlage. Den übrigen See säumen nette Wochenendhäuser mit langen Bootsstegen. Jeder Meter ist bebaut. Es wirkt aufgelockert, viele Häuser stehen auf Stelzen wegen des Hochwassers. Schwimmer im Wasser, Segler, ein Wing-Foil in dem aufkommenden Gewitterwind. Urlaubsfeeling :)

    Wir legen beim MSC Gernsheim an. Box 6 ist reserviert, aber es ist nicht voll, das Wochenende geht ja dem Ende zu. Sehr schöne, gepflegte Steg- und Clubanlage! Der ganze Stolz des Clubs ist der kleine rot geringelte Leuchtturm am Anleger. Er blinkt in der Nacht wie ein großer! Der Liegeplatz kostet 2€ pro Bootsmeter inkl. Wasser, Strom und sanitären Anlagen, die schon etwas in die Jahre gekommen sind. Leider gibt es nur eine Münz-Dusche. Die Bezahlung erfolgt wieder non-digital, also Bargeld im Umschlag. So langsam geht uns das Bargeld aus!

    Wir gehen schwimmen und schauen uns die Häuschen vom Wasser aus an. Nach und nach werden die Wellen höher, das Gewitter kommt! Also raus. Glücklicherweise ist es schnell wieder vorbei, so dass wir den Eicher See noch umwandern können, zumindest bis zur See-Einfahrt bei Rhein-km 466. Die Flusskilometer-Tafel ist größer als man denkt!

    Heute, So 1.6.: Rhein zu Tal vom Lampertheimer Altrhein bis zum Eicher See, Altrhein-km 3,2 bis 0, Rhein-km 440-466, Strecke 30 km, Fähre 1, Dauer 2,5 Std., Wetter: morgens sonnig, später bedeckt und schwül, 25 Grad, Regen und Gewitter am Nachmittag, dann wieder Sonne!
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  • Bootstankstellenzapfpistole

    2 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 20 °C

    Rhein-Main kommt näher! Man sieht die ersten Weinberge am Ufer. Wir sind auf Weg nach Mainz-Kostheim, einem Stadtteil von Wiesbaden, der rechtsrheinisch liegt, also in Hessen. Gegenüber das linksrheinische Mainz mit den beeindruckenden Türmen des Doms. Die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz verläuft in der Mitte des Rheins.

    Nachdem wir den Eicher See verlassen haben, ist unser erstes Ziel aber erstmal eine Tankstelle. Gestern Abend scheinen noch knapp 30% Diesel im Tank zu sein, aber die Anzeige ist leuchtend rot! Und der Verbrauch ist nur geschätzt…

    Die nächste Bootstankstelle ist im Oppenheimer Hafen bei Rhein-km 480. Die Einfahrt zum Hafen ist gut getarnt, denn sie verläuft fast entgegengesetzt zu unserer Fahrtrichtung und das Ufer ist dicht bewachsen. Aber sie soll
    kurz vor den zwei Autofähren sein, und ja, sie ist durch eine Fahne gekennzeichnet…

    Wir fahren vor zu einer Art Baracke mit einem T-Schild. Dann heißt es warten, denn zwei Boote sind vor uns dran. Erst muss der Kunde das Tanken an der Autotankstelle oben am Ufer anmelden, dann den großen Bootstank füllen, dann wieder zur Autotankstelle hochlaufen zum Bezahlen. Das dauert. Dreißig Minuten treiben wir mit sicherem Abstand zu den Tanksäulen, bis die anderen zwei Boote endlich fertig sind. Neben den Tanksäulen machen wir fest. Ranzig. Hier trifft die shiny Yacht-Welt auf die deutsche Realität. Überall Spinnweben, alt und zerbeult der Wellblech-Schuppen, … es gibt nicht allzu viele Bootstankstellen auf unserer Route, wenig Konkurrenz. Und schon gar keine Ladesäulen für E-Boote wie in Frankreich. Immerhin gab es den Diesel hier zum Straßenpreis, das ist nicht selbstverständlich.

    171 Liter tanken wir. Wir sind froh, unsere Verbrauchsberechnungen haben gestimmt - nur 2,8 Liter Verbrauch pro Betriebsstunde - und die Tankanzeige stimmte auch. Sie zeigt nun ein beruhigendes Blau.

    Wir beobachten bei der Ausfahrt aus dem Hafen die zwei Oppenheimer Autofähren vor uns, „Landskrone 1“ und „Landskrone 2“. Sie haben Vorfahrt, wenn sie in Bewegung sind, d.h. wir müssen trotz Rheinströmung versuchen, sie vorbei zu lassen, also aufdrehen gegen die Steömung. Heute haben wir Glück, beide Fähren bleiben am Ufer bis wir vorbei sind.

    Es geht in langgezogenen Rheinkurven weiter in Richtung Mainmündung. An der müssen wir vorbei, bevor es in den Kostheimer Floßhafen geht. Die Mündung kommt rechts in Sicht - und auch ein 100m-Frachter der aus dem Main in den Rhein fährt! Er blockiert die gesamte Breite der Brückendurchfahrt vor uns! Wir nehmen Gas weg. Der Frachter bewegt sich glücklicherweise schneller als die Solaris, dreht und fährt links von uns durch die Brücke stromaufwärts.

    Kurz vor der Mainzer Theodor-Heuss-Brücke kommen wir dann an die Einfahrt in den Kostheimer „Hafen“. Einfahrt? Da steht das Bootshaus der Wasserschutzpolizei im Weg! Links davon ein ganz schmaler Durchlass. Das war also gemeint, als der Hafenmeister telefonisch beschrieben hat, wie man einfahren sollte, “wegen der Untiefen bitte ganz nah am Bootshaus vorbei“ und auch am Brückenpfeiler dahinter.…. Wir fahren gaaaanz langsam ein.

    Der Floßhafen Mainz-Kostheim bleibt schmal, wie ein Kanal, rechts unzählige Boote am Ufer. Ganz hinten ist unser Platz, der letzte in der Reihe. Es wird immer ruhiger. Gut, abgesehen von den Geräuschen der Städte Mainz/Wiesbaden und der Bahnlinie, die parallel zum Floßhafen verläuft und dem Fluglärm :) Enten und Gänse lieben unseren Platz auch. Der Anleger sieht entsprechend aus. Ich hab nach dem Festmachen erstmal meine Schuhe gereinigt, mit Rheinwasser, in dem die Enten… aber lassen wir das.

    Der KCMK ist inzwischen eher ein Motobootclub. Sie haben ein schönes Clubhaus/-gelände. Die Hochwassermarken haben uns beeindruckt! Angetroffen haben wir leider niemanden. Die Reservierung per Mail, die Anmeldung mit Kuvert und Fragebogen, der Zugang mit Chip, funktioniert gut.

    Der Tag geht zuende mit einem grandiosen Sonnenuntergang über dem Rhein und einem sauer Gespritztem in der Bastion von Schönborn in Mainz-Kastel. Übrigens auch ein Stadtteil von Wiesbaden. Echt jetzt!?

    Heute, Mo. 2.6.: Rhein zu Tal vom Eicher See nach Mainz-Kostheim, Rhein-km 466 bis 498, Strecke 32 km, Tanken bei km 480, Schleusen 0, Fähren 2, Dauer 4 Std., Wetter: bewölkt bis sonnig, angenehm warm, kurzer Regen gegen Mittag
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  • Rein in den Main!

    3 juni, Tyskland ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Mainmündung ist nicht weit weg von unserem Liegeplatz. Wir haben beim Kanu-Club Mainz-Kostheim übernachtet, in einem Seitenarm des Rheins mit Zufahrtsbegrenzung: die Bootsgarage der Wasserschutzpolizei Mainz. Bei schönstem Sonnenschein fahren wir eng an der Wand der Garage vorbei zurück in den Rhein und drehen gegen die Strömung. Denn unser Ziel heute ist der Main, der Hafen Raunheim.

    Dicht am Kostheimer Ufer entlang fahren wir zu Berg auf dem Rhein. Es geht langsam voran, aber die Strömung ist nicht so stark wie gedacht. Bis zur Mainmündung brauchen wir 20 Minuten für 1,5 Kilometer. Wir haben Unterhaltung: Auf dem Rhein fährt ein Ausbildungsboot von Onwater Mainz eine Mensch-über-Bord-Übung. Bei denen haben wir 2021 unseren Sportbootführerschein gemacht 😊

    Über Funk hören wir, dass ein Frachter aus dem Main ausfahren wird. Wir warten kurz ab, denn dem wollen wir nicht entgegenfahren, und dann rein in den Main! Hm. Sieht eigentlich ähnlich aus wie der Rhein, grüne Ufer, aber etwas schmaler.

    Es ist nicht sehr weit bis Raunheim, aber nach 3 km müssen wir zunächst mal durch die „Bananenschleuse“. Das ist die Schleuse Kostheim, deren Schleusenkammer leicht gekrümmt ist. Neben Iffezheim ist sie die meistbefahrene Schleuse Deutschlands, über 300 m lang, ca. 15 m breit, mehrere Kammern (nur eine in Betrieb), Hub derzeit 3m. Es gibt auch eine kleine Sportbootschleuse in Kostheim, aber die ist nur 3,50 breit, das reicht nicht für die Solaris.

    Der Schleusenfunk kündigt an, dass gerade zu Tal geschleust wird. Aus der Kammer fahren etwas später ein imposanter Schwimmbagger, eine Art Lotsenboot, ein 130m-Flusskreuzfahrtschiff und ein 100m-Frachter aus. Dann ist sie leer und es wird grün, das Zeichen für uns - wir sind die einzigen zu Berg - in die Schleusenkammer zu fahren. Wie immer mit Hafengeschwindigkeit. Da treibt uns der Schleusenfunk zur Eile an! Im Oberwasser würden einige Frachter warten, bitte schneller in die Kammer einfahren! Sehr gern, Platz ist genug. Also mit Vollgas rein. Würde man eigentlich nie machen.

    Die Schleusung dauert insgesamt 30 - 45 Minuten. Sehr ruhig geht es aufwärts. Danach fahren wir ebenso ruhig auf dem Main weiter, wenig Verkehr. Die Hochheimer Weinberge kommen in Sicht, dann Opel Rüsselsheim und Flörsheim.

    Bei Main-Kilometer 11 fahren wir in den Hafen Raunheim. Da war bis ca 1930 die alte Raunheimer Schleuse, bevor die Eddersheimer Schleuse gebaut wurde. Man hat im Hafen ab und zu sehr heftigen Sog und Schwell durch vorbeifahrende Frachter, und das Einparken ist dann nicht so einfach. Hat aber mit etwas Vor und Zurück geklappt. Das Schlafen könnte auch schwierig werden bei dem Schaukeln, wir werden sehen…

    Hinter einer grünen Böschung verläuft die B43 am Hafen entlang, muss man mögen... ansonsten sehr schönes Gelände des Yachtclub Untermain e.V. Der YCU hat gerade erst neue Schwimmstege eingesetzt. Es gibt 4-6 Gastliegeplätze und insgesamt über 60 Liegeplätze. Der Stegwart, Herr Schluckebier, begrüßt uns freundlich und hilft uns oersönlich bei der Anmeldung. 25€ für Strom, Wasser, san. Anlagen, alles top.

    Warum wir in Raunheim Halt machen? Der Bummel durch den alten Ortskern ist netter als gedacht, unser Ziel ist aber die Raunheimer Street Art vom „Hafen Jam 2024“. Zwei Unterführungen und eine 300 m lange und 2,50 m hohe Wand am Yachthafen wurden von über 100 Graffitisprühern / -künstlern / -malern aus Deutschland und dem Ausland neu gestaltet. Erinnert an Berlin!

    Heute, Di. 3.6. Rhein zu Berg (!) von Mainz-Kostheim bis zur Mainmündung, Rhein-km 498-497, dann Main zu Berg bis Raunheim, Main-km 0-11; Strecke 12 km, Schleusen 1, Fähren 0, Dauer 3 Std., Wetter: sonnig bis wolkig, um die 20 Grad, Regen und Gewitter ab 22 Uhr
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  • Schleusenfunk mal anders

    4 juni, Tyskland ⋅ 🌧 19 °C

    Wir ahnen es schon, als wir heute früh die Verdunkelung der Bug-Dachluke zur Seite schieben und man die Wassermuster auf der Scheibe sieht: Heute ist ein echter Regentag. Wir haben nur 22 Kilometer auf dem Main vor uns - und zwei große Schleusen in Eddersheim und Griesheim.

    Die Eddersheimer Staustufe ist seit 1942 in Betrieb und seit 1986 denkmalgeschützt. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die Schleuse keine Schwimmpoller hat? Der Hub ist allerdings auch nur ca. 3-4 m. Die Schleuse hat zwei Kammern, beide ca. 350 m lang und 12 bzw. 15 m breit. Die Sportbootschleuse ist mit 3,50 m Breite leider wieder zu schmal.

    Schleusen bei Regen ist lästig. Denn einer von uns beiden muß in der Schleusenkammer das Boot mit den Festmachern an der Wand halten und wird dabei so richtig schön nass. In Eddersheim funkt zudem ein ungehobelter Schleusenwärter, der Informationen darüber, welche Frachter vor uns oder mit uns schleusen für überflüssig hält, dafür aber unsinnige Anweisungen erteilt unser Boot festzumachen. Erst an der rechten Spundwand, dann doch nicht, lieber am anderen Ende des Schleusenvorhafens, weil ja ein Frachter käme….bis wir doch endlich einfahren können. Das stellt unsere Geduld ganz schön auf die Probe. Erwähnte ich schon, dass es in Strömen regnet?

    Durch die Schleuse Griesheim geht es schneller und viel freundlicher. Wir freuen uns über die vertrauten Ufer, Okriftel, Kelsterbach, Höchst und schließlich taucht die Frankfurter Skyline auf. Vertraute Gebäude und Brücken und doch hat man eine ganz neue Sicht darauf. Am linken Mainufer nähern wir uns dem Westhafen Frankfurt und wir fahren mit Blick auf den Westhafen Tower (das “Gerippte”) und bei starkem Wind auf unseren Liegeplatz für heute, “#2, der erste vor den Jollen”, wie uns per Mail mitgeteilt wurde.

    Die Marina bietet für 30€ Wasser und Strom und genau eine Toilette und nur eine einzige Dusche. Direkt am Anleger hat man das Restaurant “Kombüse” und einen Rewe in der Nähe. Man liegt relativ zentral in Frankfurt kurz vor der Friedensbrücke. Eigentlich ganz hübsch hier mit dem beleuchteten Steg am Abend.

    Wir freuen uns, Kai wiederzusehen! Er bringt die Post mit, Erdbeeren und außerdem einen leckeren, selbst gebackenen Apfelkuchen. Unseren Friseuren statten wir einen Besuch ab, zwei lange im voraus geplante Termine. Zum Abendessen sind dann Juliaan und Rainer unsere Gäste auf der Solaris. Ein sehr schöner Abschluss dieses Tages mit interessanten Gesprächen und einem leckerem Essen auf dem Achterdeck!

    Heute, Mi. 4.6.: Main zu Berg von Raunheim bis Frankfurt Westhafen, km 11-33, Strecke 22 km, Schleusen 2 (Eddersheim, Griesheim), Fähren 1 (Höchst) Dauer 5 1/2 Std., Wetter: REGEN
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  • Drei Main-Schleusen in 63 Minuten

    5 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 19 °C

    Bye, bye Frankfurt! Gern wären wir länger geblieben, von der Wasserseite gibt es immer etwas zu entdecken. Am Morgen lässt die Sonne den Westhafen fantastisch aussehen! Heute fahren wir 33 Kilometer bis zur Mainmündung zurück und weiter auf dem Rhein zum Schiersteiner Hafen, Wiesbaden.

    Das Wetter unterwegs ist wechselhaft, nur ein Schauer in der Eddersheimer Schleuse, ansonsten bewölkt, ab und zu sogar Sonne. Und ordentlicher Wind. Warum ist das erwähnenswert? Wind und Wetter machen das An- und Ablegen, das Schleusen, die Fahrt erst interessant, sprich mehr oder weniger anspruchsvoll. Heute kommt der Wind von der richtigen Seite und wir werden weniger nass :)

    Drei riesige Main-Schleusen, Vorrang der Berufsschiffahrt und über 40 km, das kann ein langer Tag werden. Schleusenzeiten sind nicht voraussagbar. Diesmal läuft es wie am Schnürchen! Schleuse Griesheim Ankunft 11:30, Ausfahrt 12:00, Eddersheim 13:07 - 13:25, Kostheim 14:40 - 14:55 Uhr, geht doch!

    Vor und während der Fahrt durch die Schleusen hat man Zeit, Wasservögel zu beobachten. Manchmal Schwäne, seltener Reiher, vor allem aber Gänse! Nilgänse und vor allem Kanadagänse sind auf Rhein und Main unterwegs. In den vergangenen Jahren gab es viel mehr Stockenten, die sind hier sehr selten geworden. Wo man hinschaut Gänse, Gänse, Gänse. Ich feiere jede Ente, die noch nicht verdrängt wurde.

    Bei Main-km 1 schauen wir zwei Containerschiffen beim An- und Ablegen zu und fahren dann bei Rhein-km 497 weiter zu Tal. Hier ist mal etwas los, zwischen zwei entgegenkommenden Riesen hindurch fahren wir und werden sogar einmal überholt. Spannend!

    Der Schiersteiner Hafen ist mal einer, der diesen Namen wirklich verdient! Ruderer und Kanuten trainieren, mediterranes Flair. Wir haben einen Liegeplatz beim WSV Schierstein reserviert und werden von einem Vereinsmitglied freundlich enmpfangen. Er kümmert sich gerade um einen halben Baum, den die Strömung heute Nacht ins Hafenbecken gespült hat.. d.h. er begutachtet das riesige Teil und entscheidet dann, das weitere Vorgehen mit dem Treibgut-Beauftragten des Vereins zu besprechen:)

    Wir sind heute 5 1/2 Stunden gefahren und machen deshalb erst mal ein Nickerchen an Deck, bis wir Besuch bekommen. Schön, dass es geklappt hat! Maren, Mareile, Frank und Wolfgang bringen eine tolle Snackplatte, frisches Wurzelbrot, und ein leckeres Dessert mit. Der schöne Abend mit unseren Freunden ging viel zu schnell vorbei!

    Morgen gehen wir für ein paar Tage von Bord und reisen zu einer Geburtstagsfeier im Norden. Wir werden das Schaukeln vermissen!

    Heute, Do. 5.6.: Main zu Tal von Frankfurt Westhafen bis Wiesbaden Schiersteiner Hafen, Main-km 33-0, Rhein-km 497-505, Strecke 41 km, Schleusen 3 (Eddersheim, Griesheim, Kostheim), Fähren 1 (Höchst) Dauer 5,5 Std., Wetter: bewölkt und Regen, am Abend klart es auf, ab 22 Uhr wieder Regen.
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  • Ganz große Germania

    10 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 20 °C

    Bumpy heute, der Rhein! Bei der Ausfahrt aus dem Schiersteiner Hafen freuen wir uns noch über das Wetter und beobachten Schüler beim Drachenbootfahren. Auf dem Rhein ist die Solaris dann nicht mehr so geschützt! Der Wind peitscht das Wasser auf, man sieht die weißen Schaumkronen. Viele voll beladene Tanker und Frachter kommen uns entgegen. Die Fahrrinne wird enger. Zeit für mich, die Schwimmweste anzuziehen, denn die Fender müssen hoch, sie werden von den Wellen arg hin- und her geschleudert.

    Wir erreichen den Rheingau! Rechts Hessen, links Rheinland-Pfalz, nach wie vor. Die Weingegend hier links heißt übrigens Rheinhessen, da soll sich noch jemand auskennen! Uns gut bekannte Orte ziehen rechtsrheinisch vorbei: Walluf, Eltville, Erbach, Hattenheim, Oestrich-Winkel, Geisenheim. Auf der linken Seite Ingelheim und beidseitig wunderschöne Rheinauen und einige schicke Herrenhäuser. Schließlich kommen wir nach Rüdesheim, unserem Ziel für heute. Eine spitze Kehre in den Hafen hinein, kurz gegen die Strömung, das kennen wir jetzt ja schon.

    Der Rüdesheimer Yachtclub hat seine Stege und das große Clubschiff “Dorotea” aus Hamburg in einem ruhigen Hafenbecken am Rhein. 2€ pro Bootsmeter, alles inklusive, sehr netter Empfang, wirklich toll. Neben uns liegt ein hübsches Piper Boat, klassischer holländischer Binnenschiff-Stil, “made to live on the water”. Das Paar bleibt 10 Tage hier, dann geht es weiter irgendwohin, Homeoffice auf dem Boot.

    Die sanitären Anlagen hat der Club “Klo-thilde” getauft. Wir stellen eine Maschine Wäsche an und laufen los, Rüdesheim erkunden. Bis zum Zentrum ist es nicht weit, vorbei an den Resten der Hindenburgbrücke, die im 2. WK von der Wehrmacht zerstört und nie wieder aufgebaut wurde. Sieht aus wie ein Kletterparadies für Ziegen. Im Rhein sind noch zwei Brückenpfeiler zu sehen.

    Ist Rüdesheim so kitschig wie sein Ruf? Das Rheinufer ist ein einziger riesiger Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Die ersten Souvenirläden kommen bald in Sicht. Wir laufen natürlich durch die Drosselgasse und amüsieren uns über die Versuche eines Gästeführers, Weinsorten zu erklären: “… in Germany we call this ‘Spät-bur-gun-der’…..” Es ist insgesamt nicht so viel los, wie man meinen sollte. Die Menschen zu beobachten ist kurzweilig.

    Wir entschließen uns, die Seilbahn hoch in den Niederwald auszuprobieren. Ganz süß, man sitzt offen in kleinen Gondeln und schwebt über den Reben. Unvergleichliche Aussicht auf den Rhein! Auch wenn es leider diesig ist und man nicht so weit sieht, wunderschön.

    Oben angekommen bestaunen wir den Monopteros, der gerade für einen Heiratsantrag dekoriert wird (?!) und vor allem das monumentale Niederwald-Denkmal von 1883 mit den übergroßen Allegorien von Vater Rhein und Tochter Mosel, ganz oben die riesige Germania mit wehendem Haar. Rheinromantik des 18./19. Jahrhunderts. Wir wundern uns, dass die Franzosen dieses Denkmal der Kaiserreichsgründung und des Sieges über Frankreich 1870/71 später nicht zerstört haben. Etwas weiter unten mitten in den Weinbergen finden wir ein kleines Restaurant mit toller Aussichtsterrasse, das Rebenhaus, wunderschöne Lage.

    Die Wäsche ist fertig als wir am Abend wieder im Hafen sind, und der Trockner funktioniert dieses Mal auch. Die Wanderung hat gut getan - der Riesling vom Weingut Dr. Nägler auch :)

    Heute, Di. 10.6.: Rhein talwärts vom Schiersteiner Hafen bis Rüdesheim, Rhein-km 505 - 525, Strecke 20 km, Schleusen 0, Fähren 2 (Oestrich-Winkel - Ingelheim), Dauer 2 Std., Wetter: bewölkt bis sonnig, sehr windig, 18-24 Grad
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  • Harte Felsen im Rhein

    11 juni, Tyskland ⋅ ☀️ 20 °C

    Bevor wir morgens losfahren, ist einiges zu tun: Stecke anschauen, im Boot alles verstauen, was hin und herfliegen könnte, Stromkabel abhängen, usw. Die Wasserkarte liest sich heute morgen interessant, um nicht zu sagen herausfordernd: Von der Nahemündung bei Bingen - also kurz hinter Rüdesheim, wo wir die Nacht verbracht haben - bis hin zur Moselmündung bei Koblenz durchfließt der Rhein die Gebirgsstrecke.

    Es ist schmal, die Fahrrinne ist nur 120-140m breit, es ist sehr kurvig und felsig. Auf keinen Fall soll man den betonten Fahrweg verlassen, eher 10-15m Abstand von den Tonnen halten, denn dahinter sind einzelne Felsen, Felsenriffe oder Geröllbänke. Sie sind je nach Wasserstand überspült und nicht mal an der Kräuselung des Wassers zu erkennen.

    Das ist wohl auch der Grund, warum wir eigentlich keine Sportboote unterwegs treffen :) Dafür umso mehr Frachter und Kreuzfahrtschiffe. Wie an einer Perlenkette, die meisten kommen uns entgegen und wegen der engen Fahrrinne sind sie recht nah. Als auch noch ein Kreuzfahrtschiff von hinten zum Überholen ansetzt, fragen wir lieber via Funk nach, ob wir weit genug rechts sind “Passt es so?” “Jetzt ja...” kommt die prompte Antwort. Nun fahren wir nur noch 5 m entfernt von der nächsten roten Tonne.

    Also volle Konzentration bei der Fahrt. Die Felsen, die man im Wasser sieht, flößen Respekt ein. Es geht mit 20 km/h schnell vorwärts. Und andererseits, was für eine hübsche Landschaft!!! Ein Ufer reizvoller als das andere. Das Obere Mittelrheintal ist UNESCO-Weltkulturerbe mit Burgen, Weinbergen und malerischen Städten.

    Kurz vor Sankt Goar, unserem Ziel heute, kommt ein besonders kurviges Stück Rhein: Jungferngrund, Kammereck, Geisenrücken, Betteck, und schließlich die berühmte Loreley! Es gibt auf den rund 5 Kilometern ab Oberwesel Lichtwahrschau, eine Art Ampelsystem auf dem Wasser, gesteuert von der Revierzentrale. Denn die großen Frachter können nicht überall aneinander vorbei. Und wir mittendrin.

    Tatsächlich gibt es an der Loreley sogar Stromschnellen. Der Rhein ist hier bis zu 25 m tief und hat eine super starke Strömung, was vor allem Bergfahrern viel abverlangt. Und wir haben dann auch noch Gegenverkehr an dieser Engstelle, grad noch gesehen, als er um die Ecke kommt.

    Wir sind stolz, diesen schwierigen Abschnitt gefahren zu haben und laufen in den Stadthafen Sankt Goar ein. Die Strömung ist auch da unglaublich. Das haben wir kurz vorher schon an der freifahrenden Auto- und Personenfähre beobachtet, die mit viel Schwung gekonnt an den Anleger driftete. So ähnlich machen wir das auch ;)

    Im Hafen lehnen wir uns zurück: links der Blick zur Burg Rheinfels, auf der anderen Seite Sankt Goarshausen mit der Burg Katz, rheinabwärts Burg Maus, beidseitig die bewaldeten Hänge des rheinischen Schiefergebirges, und das bei herrlichem Sonnenschein!

    Tolle Kulisse für unser spätes Mittagessen. Danach wandern wir hoch zur Burg Katz (privat, geschlossen) und auf den Loreleyfelsen, inzwischen ein neu gestaltetes Gelände mit vielen Aussichtspunkten und einem Visitors Center. Man kann von da oben die Frachter beim Strömungs-Driften um die Loreley beobachten - in Gedanken froh, dass man selbst unbeschadet durchgefahren ist ;)

    Heute, Mi. 11.6. Rhein talwärts von Rüdesheim bis St. Goar, Rhein-km 525-557, Strecke 32 km, Schleusen 0, Fähren 4, Dauer 2,5 Std., Wetter: sonnig, windig, 20-25 Grad
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  • Burgen- und Eisenbahnromantik

    12 juni, Tyskland ⋅ ⛅ 26 °C

    Der Stadthafen von Sankt Goar bzw. Sangewer, wie die Einheimischen sagen, hat eine funktionierende Schwarzwasserpumpe! Der hilfsbereite junge Mann, der gestern beim Anlegen geholfen hat, ist auch heute zur Stelle und zaubert aus seinem Fundus den passenden Adapter für die “Waste” Öffnung der Solaris. Da ein Vakuum erzeugt werden muss, reicht es nicht, einfach einen Schlauch in die Öffnung zu stecken, er muss exakt passen. Während die Pumpe pumpt, hören wir die Geschichte von den Sangewer Rheinlotsen. Die jungen Männer haben die Schiffe früher durch die schwierige Loreley Passage gebracht. Die Konkurrenz war groß und sie konnten es sich nicht leisten, ein Schiff zu verpassen. Selbst menschliche Bedürfnisse erledigten sie vor Ort, sprich direkt in den Rhein. Die Lotsen wurden deshalb ‘Rampenschisser’ genannt.. Hm. Die Geschichte passt ja irgendwie zum Schwarzwasser abpumpen, aber jetzt brauchen wir dringend einen Themenwechsel. Die nächste Burgenetappe auf dem Rhein steht an. Unser Ziel heute ist die Lahnmündung kurz vor Koblenz.

    Wir genießen die Fahrt auf dem Rhein bei herrlichem Sonnenschein. Auf 30 km Burg an Burg. Man wundert sich, wenn auf einer Anhöhe mal keine steht: Burg Maus, Burg Liebenstein, Burg Sterrenberg, das Franziskanerkloster Bornhofen, die Kurfürstliche Burg Boppard, Burg Liebeneck, die Marksburg, der Scharfe Turm von Rhens, die Martinsburg von Oberlahnstein, Burg Stolzenfels und schließlich Burg Lahneck. Glücklicherweise sind keine Felsen mehr im Wasser und der Rhein ist meist schön breit. Dafür gibt es reichlich Rheinschleifen. Die Frachter wechseln munter die Seiten, so dass sie in den Innenkurven fahren können, und wir machen es genauso.

    Bei Rhein-km 557 sehen wir die Lahnmündung. Eigentlich sehen wir wieder nur die Bober, die Einfahrt ist gut getarnt. Man entdeckt sie erst richtig, wenn man gegen den Strom gedreht hat. So schmal, verglichen mit dem Rhein! Ein paar hundert Meter dahinter legen wir an, direkt im Fahrwasser der ruhigen Lahn, an dem Bootshaus der Marina Lahneck. 2€ pro Bootsmeter plus 3€ für den Strom; eine einzige Münzdusche, eine Herrentoilette, die für Damen suche ich noch. Sauber, ja schon. Es gibt WLAN, das gibt es nicht úberall. Zahlung geht per Paypal, das ist noch seltener. Einkaufen kann man beim Globus in Laufnähe, praktisch. Die Stadt Lahnstein mit ihren vielen alten Türmen schauen wir uns nur kurz an, für eine Burgenwanderung ist es zu heiß heute.

    Abendrot in der Marina. Die Eisenbahnbrücke, die zu der vielbefahrenen rechtsrheinischen Bahnstrecke gehört, ist zum Greifen nah, gleich neben dem Bootshaus. Wir sitzen an Deck, naschen Erdbeeren und lassen die Waggons an uns vorüberziehen, wie romantisch 😂
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  • Yellow Submarine

    13 juni, Tyskland ⋅ ⛅ 29 °C

    Bei Fluss-km 137,5 ist die Lahn zu Ende und mündet in den Rhein. Wir fahren heute in die andere Richtung, flussaufwärts. Vier kleine Schleusen passieren wir bis Bad Ems, alle 5-6 m breit, knapp 40 m lang und ca. 3 m Hub. Die Lahn ist an beiden Ufern grün und hügelig, die Schleusenzufahrten durchweg schmal. Ein willkommener Kontrast zum Rhein.

    Man muss mit Paddlern rechnen. Unberechenbar, wie sie sich verhalten. Ein Boot mit vier Mädchen, das eigentlich locker an der Solaris vorbei fahren könnte, stellt sich erst ans Ufer, dann plötzlich quer. Ich hätte es glatt gerammt, ein schnelles Aufstoppen hat‘s verhindert.

    Woran erkennt man, dass man nicht in Frankreich ist? Alle Schleusen auf der Lahn sind bemannt mit einem Schleusenwärter. Man erreicht ihn unter einer Festnetznummer - es sei denn, es ist Mittagspause. Die Anzeige der Schleuse Bad Ems und der Schleuse Nievern sind mechanische Klapptafeln, wie zu Kaisers Zeiten. Digitalisierung Fehlanzeige. Immerhin, man kann sich beim Schleusen mit den Schleusenwärtern unterhalten - zumindest mit einigen. Mit anderen eher nicht. Ein kleines Sportboot schleust mit, geteiltes Leid ist halbes Leid.

    30+ Grad und windstill ist es im kleinen Kutscher’s Yachthafen Bad Ems, unserem Liegeplatz für heute. Sehr ruhig. Rechts neben dem Boot die Thujahecke. Wir kommen uns vor wie ein Teil der Wohnsiedlung, denn der Yachthafen ist umgeben von kleinen Einfamilienhäusern. Nach dem Anlegen in der Box ganz hinten links, entscheiden wir uns bei der Hitze für möglichst wenig Bewegung und viel Eiswasser!

    Später schlendern wir los. Zehn Minuten Fußweg und man ist mitten in der Kurstadt Bad Ems, tatsächlich Weltkulturerbe „Great Spa Towns of Europe“ zusammen mit Baden-Baden und Bad Kissingen. Prunkvolle Häuser aus dem 19. Jahrhundert reihen sich aneinander, großzügige Parkanlagen an der Lahn mit vielen weißen Brücken und in der Mitte das eindrucksvolle Kurhaus und das alte Casino. Glücksspiel betrieb man hier seit 1720, aber die Preussen haben ein solches Treiben in einem Kaiserbad nicht geduldet und es 1872 beendet. 1987 wurde die Spielbank wiedereröffnet.

    Was uns aber wirklich begeistert, ist das kleine Beatles Museum und Yellow Submarine Café in der Römerstraße! Über 10.000 Exponate hat Axel Ketterer über viele Jahre gesammelt, von Bravo Covers über Beatles Spielkarten bis hin zu einer alten Jukebox. Er selbst steht hinter der Theke mit seiner grauen wallenden Mähne, zeigt stolz auf seine gelbe Zapfanlage im Yellow Submarine-Stil. Wie aus einer anderen Zeit! https://youtu.be/VZeu82GNRYU

    Heute, Fr. 13.6. Lahn bergwärts von Lahnstein bis Bad Ems, Lahn-km 137-127, Strecke 10 km, Schleusen 4, Fähren 0, Dauer 3 Std., Wetter: sonnig 25-31 Grad
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  • Bad Ems bei 32 Grad

    14 juni, Tyskland ⋅ 🌙 22 °C

    Blauer Himmel, schnell nähern sich die Temperaturen der 30 Grad Marke. Deshalb machen wir heute erstmal ‚personal Admin‘. Wir liegen mit der Solaris seit gestern in Kutscher‘s Marina bei Bad Ems und haben Pause ;)

    30-40 cm große Fische schwimmen am Nachmittag nah an der Wasseroberfläche in der Marina. Ist das normal, ich meine, wenn sie noch nicht tot sind? Das Gewitter kommt immer näher, zieht aber vorbei. Immerhin frischt der Wind auf, das tut gut. Wir ziehen gegen Abend los, um das imposante Bad Emser Villenviertel zu erkunden und den ‚Röchelexpress‘, eine Standseilbahn. Der Spitzname spielt auf die an der Bergstation Bismarckhöhe befindlichen Kliniken für Atemwegserkrankungen an.

    Morgen geht es weiter Richtung Koblenz. Wir freuen uns, Brigitte, meine Schwester, besucht uns auf der Solaris und fährt mit uns in die Mosel!

    P.S. für Geschichtsfans: Wem sagt die Emser Depesche noch etwas? Früher kurten in Bad Ems die Prominenten, auch Wilhelm I. war mehrfach zu Gast. Ein Telegramm aus Bad Ems von ihm an Bismarck hat den deutsch-französischen Krieg von 1870/71 ausgelöst. Leider sind wir heute keinen Schritt weiter.
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  • Längsseits in der Rheinlache

    15 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 21 °C

    Bad Ems verlassen wir im Regen und fahren zurück auf den Rhein. Die vier Lahnschleusen Bad Ems, Nievern, Ahl und Lahnstein kennen wir ja schon. Zu Tal schleusen ist ruhiger. Besonders an der alten Schleuse Ahl könnte der Kontrast zur schwierigen Bergschleusung nicht größer sein. In der Lahnstein-Schleuse mache ich erst am Poller, dann an der Eisenstange fest Aber die bewegt sich auf mich zu! Sie ist unten aus der Verankerung gerissen und nur noch oben fest. Auf Geheiß des Schleusenwärters machen wir uns los und schmeißen den Motor an. Ich hätte gern eine Gasmaske, denn die Abgase hängen in der Kammer. Die Solaris schwimmt frei in der kleinen Schleusenkammer, bis das Tor endlich aufgeht. Und raus an die frische Luft!

    Auf dem Rhein erreichen wir schnell die Rheinlache, ein kleiner Seitenarm, genau bei km 590. Wir legen beim Yachtclub Rheinlache Koblenz längsseits an. an einem sehr langen Steg. Der Liegeplatz ist in Ordnung, ruhige parkähnliche Umgebung, 30 Min bis zur Altstadt, nette Bootsnachbarn, 1,90 € pro Bootsmeter inkl. Wasser und Strom, sanitäre Anlagen leider außer Betrieb.

    Vom Yachtclub lässt sich zunächst niemand sehen und man findet weder eine Website noch andere Kontaktinfos. Geht auch ohne. Später treffen wir Klaus auf dem Steg, der zum YCRL gehört und ausführlich erzählt, wie hier alles funktioniert.

    Wir freuen uns, die Sonne kommt raus! Den Tag lassen wir mit einem Kinobesuch ausklingen - Danke, Claus für den Tipp - noch ohne Brigitte, denn ihr Besuch verzögert sich um 24 Stunden.

    Heute, So. 15.6. Bad Ems bis Koblenz Rheinlache, Lahn-km 127-137 und Rhein-km 586-590 Strecke 14 km, Schleusen 4 (auf der Lahn), Fähren 0, Dauer 3,5 Std., Wetter: Regen bis 15:30 Uhr, dann bewölkt bis sonnig, 20 Grad
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  • Besuch an Bord in Koblenz

    16 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 17 °C

    Vorn am Mast der Solaris weht jetzt eine kleine blaue Europaflagge, neben der deutschen und der französischen am Heck und dem Linssenwimpel vorn am Bug. Brigitte ist an Bord gekommen und hat die Flagge mitgebracht. Wir freuen uns, dass unsere liebe Schwester und Schwägerin uns ein paar Tage begleiten wird!

    Den Tag haben wir beim Einkaufen und im Waschsalon am Bahnhof verbracht (kann man weiterempfehlen). Dafür hat später der Sundowner und das leckere gemeinsame Abendessen an Deck mit dem Blick über die Rheinlache Koblenz mehr als entschädigt.

    Gut, dass wir ruhig liegen in der Marina. Das Boot hinter uns hat abgelegt, so dass wir bis zum Rhein schauen können. Herrliches Sommerwetter. Wir haben Paddler, Nutrias, Fische, die allgegenwärtigen Nil- und Kanadagänse und sogar einen Reiher beobachtet - und eine Ente mit zwei Küken! Das leichte Schaukeln des Boots merken wir schon nicht mehr, unser Besuch schon, aber man gewöhnt sich dran und schläft wie in einer Wiege;)

    Carsten vom Yachtclub Reinlache Koblenz hat uns heute auf Nachfrage seine persönliche Karte gegeben, falls wir mal wieder einen Liegeplatz in Koblenz reservieren möchten. Der YCRL ist nur via Mundpropaganda erreichbar und das ist wohl auch so gewollt.

    Morgen Sightseeing Koblenz zu dritt!
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  • Auf den Spuren von Koblenz’ Skulpturen

    17 juni, Tyskland ⋅ 🌙 17 °C

    Wir drei kennen die Rhein-Mosel-Stadt von früheren Besuchen. Deshalb machen wir heute einen sehr entspannten Spaziergang durch Koblenz - insgesamt werden es dann doch etwa 13 km. Von der Rheinlache wandern wir am Rheinufer entlang bis zum Deutschen Eck mit dem Kaiser Wilhelm I Reiterdenkmal. Man hat einen schönen Blick auf die Festung Ehrenbreitstein am anderen Rheinufer und auf die Schiffe, die von der Mosel im den Rhein fahren und umgekehrt. Da werden wir morgen auch fahren!

    Wir verzichten auf die Gondelfahrt zur Festung und steuern die Altstadt an. Viele Skulpturen und Brunnen schauen wir an, das kurfürstliche Schloss (mit seiner sehr großen Außen-Baustelle), die Liebfrauenkirche, nette Altstadthäuer und nicht zuletzt… eine Eisdiele!

    Morgen verlassen wir den Rhein und Brigitte kommt mit.
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  • Die ersten Moselkilometer

    18 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 27 °C

    In der Rheinlache Koblenz wären wir gern länger geblieben, es ist schön da. Aber wir haben uns für heute in Winningen an der Mosel angekündigt. Frühstück in der Morgensonne - Danke, Brigitte, für’s Brötchenholen! Wir legen ab, rückwärts-seitwärts-gedreht (?!) und nehmen Kurs auf das Deutsche Eck, wo ja die Mosel in den Rhein fließt. Brigitte fährt mit uns, zusammen mit Thomas und mir beobachtet sie den Verkehr und die Brückenbaustellen auf dem Rhein, und freut sich an der tollen Aussicht auf die Stadt und die Festung. Sie übernimmt sogar kurz das Steuer!

    Und Zack! sind wir in der Mosel, in weitem Bogen herum um’s Deutsche Eck. Keine Strömung mehr, die uns beschleunigt, denn wir fahren zu Berg und die Mosel hat Schleusen.

    Schnell kommt die Schleuse Koblenz in Sicht bei Mosel-km 2, ca. 170 m lang, 6 m Hub, keine Schwimmpoller oder Stangen, nur feste Poller. Über Kanal 20 teilt man uns mit, an der linken hohen Spundwand zu warten, bis die Schleuse wieder leer ist, ein Kreuzfahrtschiff schleust zu Berg. Nach schon 20 Minuten geht es weiter.

    Die Mosel ist schmaler als der Rhein und kurviger. Badestellen am Ufer, Schwimmer im Wasser, kaum Berufsschiffahrt. Die ersten Weinlagen kommen rechts und links in Sicht!

    Nach einer ruhigen Fahrt kommen wir am Schwanenteich an, dem Moselseitenarm, in dem die Marina Winningen liegt. Am gegenüberliegenden Ufer auf der Halbinsel Ziehfurth ist ein großer Campingplatz. Man hat eine schöne Aussicht auf bewaldete Hänge und Weinberge - und auch auf die A61, zweithöchste Autobahnbrücke Deutschlands. Inzwischen wissen wir auch, warum hier so viele Hubschrauber fliegen: die Polizei- Hubschrauberstaffel des Landes Rheinland-Pfalz ist in der Nähe stationiert.

    In der Marina zieht ein kleines blau-weißes Fischerboot seine Kreise, ein Ausbildungsboot. Ein schwarzes, rundes, ferngesteuertes Bötchen (?) kann sich grad noch retten, ich habe es für eine Ente gehalten…schließlich parken wir an Steg 2, Box 10. Die Marina ist nicht klein, 216 Bootsliegeplätze.

    Wir drei verbringen den Rest des Tages in dem hübschen Weindorf Winningen. Skurril: Aus dem Off ertönt ab und an Blasmusik, gefolgt von Veranstaltungshinweisen für Einwohner und Gäste, z. B. für den „Schwäbischen Besen PopUp“ am kommenden Sonntag - via Lautsprecher, die im Ort verteilt sind. Eigenwillig ist auch die Hexengeschichte der Winninger , das kann man sich anschauen unter https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3N3c…

    Wir freuen uns über eine andere Entdeckung, das Weingut Fries. Der junge Winzer Daniel Fries hat mindestens zwei gute Rieslinge im Sortiment von seinen Steillagen Röttgen und Uhlen und auch sein Cuvee ‚Terrasse‘ ist nicht schlecht. Ein guter Start unserer Moseltour!

    Die Solaris bleibt nun ein paar Tage in Winningen liegen. Brigitte fährt leider schon wieder heim und wir in die entgegengesetzte Richtung. Wir freuen uns, die Familie zu treffen!

    Heute, Mi. 18.6.: Koblenz Rheinlache bis Winningen, Rhein-km 590-592 zu Tal und Mosel-km 0-12 zu Berg, Strecke 14 km, Schleusen 1 (Koblenz), Fähren 2, Dauer 3 Std. 45 Min., Wetter: sonnig 27 Grad
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  • Moselaufwärts bis zur Insel

    22 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 32 °C

    Das Besondere am Bahnhof in Winningen ist, dass man den Bahnsteig nicht betreten darf. Erst kurz vor Ankunft des Zuges schließt jemand die Tür der Bahnhofshalle auf und man kann zu einem der zwei Gleise gehen. Aus gutem Gund, denn während wir auf den Zug warten, brausen mehrere Güterzüge ganz nah am Fenster vorbei! Man hat sich entschieden, lieber einen Bahnwärter zu bezahlen als den Bahnhof umzubauen. Smart.

    Mit der Bahn sind wir wieder in Winningen an der Mosel angekommen, hatten eine tolle Familienfeier in den letzten zwei Tagen. Es ist 15 Uhr. Jetzt noch Schwarzwasser abpumpen und dann wie geplant weiter zum nächsten Moselhafen.

    Denken wir. Leider reagiert keiner der Schalter an Bord mehr, alle Anzeigen sind dunkel bis auf den Hauptstrom, der funktioniert, also auch der Kühlschrank. Aber der Steuerstand macht keinen Mucks! Das Handbuch warnt vor Reparaturen ohne Fachkenntnis, also rufen unseren Vercharterter an. Es ist wieder Sonntag ;) Und tatsächlich: Nach Ferndiagnose von Georg steigt Thomas in den Motorraum, schaltet alle Sicherungen aus, wartet 5 Minuten, wieder einschalten- gefixt! War wohl das heiße Wetter.

    Nun also Schwarzwasser abpumpen an der Tankstelle der Marina Winningen. Sage und schreibe 35 Euro soll das kosten! Man habe grad erst eine neue Anlage gekauft und übrigens, die würden sowieso nur fünf Boote in Anspruch nehmen - pro Jahr - , sagt der Hafenmeister. Alle anderen Boote entsorgen im Fluss. Wir verzichten. Kann es wirklich sein, dass sich so wenige Bootsfahrer für saubere Gewässer interessieren? Verklappen ist in deutschen Flüssen verboten!

    Beim Ablegen erwischt es mich dann. Thomas am Steuer, ich mache los - und Lumbago! Früher hat man Hexenschuss gesagt. Das fehlt mir jetzt noch… Ich kann trotz IBU vorerst nur still dasitzen. Solaris Crewmitglied -1, Passagier +1 .

    Auf der ganzen Strecke viele kleine Sportboote, Jetskis, ein paar Segelboote, SUPs und auch Schwimmer. Bei dem tollen
    Wetter ist man gern auf dem Wasser. Die kleinen Örtchen am Ufer wechseln sich ab mit steilen Weinbergen, teilweise Reben, teilweise Brachen. Trotzdem sehr hübsch!

    Bei Mosel-km 21 sehen wir die Schleuse Lehmen, 170 x 12 m, Hub 7,5 m. Hinter uns ist ein 170 m Schubverband, der darf zuerst alleine rein und wir warten. Eine Stunde später sind wir dran. Also, ich schaue mehr oder weniger zu, Thomas schleust. Die zweite Kammer ist schon jahrelang in Bau, erst wenn die mal fertig ist, dann kann die aktuelle Kammer renoviert werden. Uns stört es nicht, wir sind allein in der Schleuse und liegen gleich hinter dem unteren Schleusentor. Von Poller zu Poller hangeln wir uns und es geht ruhig nach oben.

    Unser Anleger für heute liegt hinter einer langgezogenen Moselinsel und heißt Löf. Ein ruhiges Weindorf mit nur noch zwei Weinlagen und einem Wein- und Heimatfest Anfang Juli. Löf liegt bei Mosel-km 26, ist schon über 1100 Jahre alt, hat um die 1500 Einwohner und seit erst 50 Jahren eine Moselbrücke. Die Durchgangsstraße verläuft parallel zum langen Steg des Yachtclubs, hier normal wegen der steilen Moselhänge an beiden Ufern.

    Morgen geht es weiter. Im Moseltal gibt es einige schöne Wanderungen und Klettersteige, aber mit dem Rücken, mal sehen.

    Heute, So. 22.6. von Winningen nach Löf, Mosel-km 12 - 26, Strecke 14 km, Schleusen 1 (Lehmen), Fähren 1, Dauer 2 Std. 45 Min, Wetter: sonnig, heiß, 33 Grad im Schatten um 18 Uhr
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  • Unglücksschleuse Müden

    23 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 22 °C

    Man mag hier scheinbar die Doppelnamen. Oder man hat sinnvollerweise kleine Einheiten zu größeren zusammengelegt: Treis-Karden im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Treis und Karden sind alte, sich gegenüberliegende Ort am rechten und linken Moselufer. Ihre Prozession zu Fronleichnam führt mit dem Schiff über die Mosel. Hierher fahren wir heute, die Prozession haben wir knapp verpasst.

    Auf dem Weg nach Treis-Karden geht es durch die Schleuse Müden. Das ist die Moselschleuse, die Anfang Dezember 2024 von einem Frachter mit Autopilot geschrottet wurde. Bei dem Unfall war das Güterschiff mit 12 km/h frontal gegen das untere Schleusentor gekracht und hatte es dabei schwer beschädigt. Die Schifffahrt auf der Mosel war daraufhin für Wochen blockiert, rund 70 Schiffe steckten zunächst fest. Seit Februar läuft der Verkehr wieder. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/k…

    Ein Arbeitsschiff, die Polyp aus Koblenz, liegt und wartet vor Müden, auch zwei weitere Sportboote. Vor uns schleust der Gefahrguttanker Manouk II aus Terneuzen (war uns auch nicht geläufig, drittgrößter holländischer Hafen nach Rotterdam und Amsterdam!). Hinter der Polyp machen wir fest. Die Schleuse ist 170 m lang, die Schleusung geht ohne viel Strömung vor sich, wir hangeln uns Poller für Poller die 7,5m nach oben. Oben angekommen gab es eine böse Überraschung: kein Poller oder Bügel oder irgendwas zum Festmachen ist in erreichbarer Nähe! Der Wind treibt uns von der Wand weg, nachdem uns das Seil wie befürchtet vom obersten Poller in der Wand abrutscht. Ich starte rechtzeitig die Maschine und versuche hinten und vorn Abstand zu den Schiffen zu halten. „Das Sportboot bitte AUGENBLICKLICH festmachen“, tönt es aus dem Funk. Klar, denn wenn die Polyp vor uns ausfährt, kommen wir in sehr unruhiges Wasser, das kann uns gegen die Schleusenwand werfen.

    Aber wo festmachen? Auf der Seite, auf die wir zutreiben, ist ein Bügel. Wir sind dann zwar recht nah an der Polyp, aber immerhin fest, als sie Gas gibt, um auszufahren. Thomas hat schnell vom Boot aus das Seil durch den weit entfernten Bügel gefädelt, wie auch immer er das gemacht hat, glücklicherweise ohne von Bord zu gehen. Wir sind also heil aus der Unglücksschleuse ausgefahren 🙂

    Unser Ziel heute, die Marina „Mosel Islands“ in Treis-Karben liegt wunderschön zwischen den Moselhängen am Pommerer Werth, einer Moselinsel. Bunte Länderflaggen wehen über der Fußgängerbrücke im Hafen. Es gibt ordentliche, großzügige Schwimmstege. Was die Marina sonst zu bieten hat, liest man auf der Website des benachbarten Campingplatzes, nicht so leicht zu finden. Bis auf den Preis, denn diese Marina lässt sich im voraus bezahlen! 2,70€ pro Bootsmeter vorab garantieren den Liegeplatz; in der kleinen, netten Vereinsmarina Löf gestern waren es 1,50€ auf Treu und Glauben bei Abfahrt im Umschlag in den Briefkasten.

    Um die Sauberkeit der Mosel kümmert man sich in Treis-Karden aber trotzdem nicht. Für die Kassetten gibt es eine Entsorgungsmöglichkeit, aber Schwarzwasserentsorgung für Yachtboote? Fehlanzeige. Trotz 120 Liegeplätzen. Die Marina Winningen hat das zumindest angeboten - für sehr happige 35 Euro. In St. Goar am Rhein hatten wir ganze sechs Euro bezahlt..

    WLAN gibt es in Treis-Karden nur gegen Gebühr, da sind andere Marinas auch schon weiter. Und diese Bürokraft, bei der wir unser Boot anmelden, ist nicht wirklich freundlich, gelinde ausgedrückt. Wir fühlen uns nicht willkommen, nicht das erste Mal an der Mosel. Aber, wie gesagt, die Lage der Marina ist wirklich schrecklich schön 🤩

    Heute, Mo. 23.6. von Löf nach Treis-Karden, Mosel-km 26-41, Strecke 15 km, Schleusen 1 (Müden), Fähren 0 (Seilfähre wohl stillgelegt), Dauer 3 Std. , Wetter: am Vormittag bewölkt, später Regen und viel Wind , ab 16 Uhr sonnig.
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  • Kampfjets über Karden

    24 juni, Tyskland ⋅ 🌙 16 °C

    Wir liegen seit gestern in der schönen Marina Treis-Karden auf der linken, der Treiser Moselseite. Heute wollen wir die Burg Eltz anschauen, das ist die vom 500 DM-Schein. Sie liegt nicht direkt an der Mosel, es ist eine 2-3 Stunden Wanderung von der Marina. Mo z.B. Mein Rücken hat sich soweit beruhigt, aber den steilen Aufstieg traue ich mir noch nicht zu. Also fahren wir mit Bus und Bahn über Hatzenport zur Burg und laufen erstmal die letzten 20 Minuten durch den Wald.

    Von Wald umgeben soweit das Auge reicht, taucht auf einem Felssporn die Burg auf mit ihren vielen Türmen und Türmchen. Die Besitzer haben sie über 500 Jahre immer wieder erweitert. Die Burg ist Privatbesitz der Familie Eltz samt der die Burg umgebenden Eltzer Wälder und dem Elzbach. Ihr jetziger Eigentümer (33. Generation), Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich, genannt Faust von Stromberg - krasser Name, oder? - lebt in Frankfurt am Main und auf dem Eltzer Hof zu Eltville am Rhein. In der Burg hat er nur noch eine kleine Wohnung. In einem der Türme ist die Verwaltung der Eltzer Güter untergebracht. Der Rest der 80 Räume ist ein Museum, das einen Besuch wert ist.

    Die Wanderung zurück zur Marina über den Moselsteig klappt prima! Wir genießen die tolle Aussicht und sehen sogar Mosel-Apollofalter, die ja vom Aussterben bedroht sind. Man hat die Pestizide im Verdacht, die im Weinbau genutzt werden. Da aber immer mehr steile Lagen brach liegen, besteht Hoffnung.

    Auf dem Kompuskopf oberhalb von Karden kann man die Mosel in beide Richtungen sehen, im Süden ganz klein die Marina, im Norden die Schleuse Müden, durch die wir gestern gefahren sind. Die idyllische Ruhe wird ab und an unterbrochen durch die Bahn am Moselufer - und durch die Kampfjets…

    Ca. 30 Autominuten von Treis-Karden liegt der Fliegerhorst Büchel, Standort des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 der Bundeswehr mit ca 2000 Soldaten und Zivilbeschäftigten. Er gilt seit 2004 als der einzige Standort, wo in Deutschland Kernwaffen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten gelagert werden, nachdem 2005 die auf der US-Airbase in Ramstein gelagerten US-Kernwaffen abgezogen wurden.

    Trotz Eifel-Mosel-Rhein-Idylle ist die aktuelle Politik sehr präsent.

    Heute, Di. 24.6., Treis-Karden/ Burg Eltz, Mosel-km 41, Wetter: sonnig und windig, bis 27 Grad
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  • Moselschleifen

    25 juni, Tyskland ⋅ ☀️ 28 °C

    Die Mosel entspringt südlich von Colmar und überbrückt 280 km Luftlinie bis zur Mündung in den Rhein. Sie ist fast doppelt so lang, 545 Fluss-km. Wir fahren davon immerhin 360 km auf unserer Tour. Heute geht es bei km 41 weiter. Unser nächster Zwischenstop nach 10 km ist in Cochem.

    Berüchtigt ist der Ort für seine vielen Touristen, auch der Yachthafen soll übervoll sein. Deshalb sind wir bass erstaunt, als wir hinter der Skagerak-Brücke in ein völlig leeres Hafenbecken einfahren! Keine einzige Yacht liegt dort, lediglich an der Slip-Rampe ganz hinten ein kleines schwarzes Schlauchboot.

    Na ja, den Yachthafen Cochem sollte man eher als Anlegestelle am Fahrwasser der Mosel bezeichnen. Außen am Steg hat man den starken Schwell der vorbeifahrenden Frachter, innen auch, wenn auch vermindert. Die Solaris ist vom Steg schlecht abzufendern, denn der ist mit eckigen Stangen versehen. Mit den Kugelfendern geht es. Der Anleger ist öffentlich zugänglich und gratis, sofern man nicht über Nacht bleibt. Zahlen müsste man bei der KD Agentur in der Stadt am anderen Ufer. Immerhin gibt es zwei Stromkästen für die an der Landseite liegenden Boote.

    Wir machen gut fest und laufen über die Brücke. Ein schönes Stadtbild mit der Burg Cochem hoch oben! Wer schon mal hier war, ist aber vielleicht mit uns einer Meinung: lohnt sich nicht! Die schönen Fachwerkhäuser verschwinden zwischen den Nippesläden, billigen Bekleidungsgeschäften und Schnitzelrestaurants. Schade, die Reichsburg Cochem ist sicher sehenswert, wie die alten Stadttore. Den damals geheimen Bundesbank Bunker finden wir auch spannend. Da hat man im kalten Krieg die deutschen Währungsreserven versteckt, zwei harmlose Einfamilienhäuser als Tarnung. Heute Museum und unter Denkmalschutz.

    Am Nachmittag fahren wir weiter nach Senheim, wo wir über Nacht liegen werden. Die Mosel mäandert in dieser Region sehr stark. Hohe Moselufer, mal rechts, mal links eine Wand mit Reben, Brachen oder Wald. Eine Moselschleife folgt der nächsten, mal kommt ein Frachter um die Ecke, mal ein Ausflugsschiff. Sehr abwechslungsreich. Die Schleuse Bruttig-Fankel bei km 59 lässt uns 2 Stunden warten, die Berufsschiffahrt hat Vorrang. Die Luft steht, es ist sehr, sehr schwül. Umso mehr genießen wir den frischen Wind im Oberwasser, als es endlich weitergeht!

    Wir kommen an kleinen Orten vorbei, Ernst, Valwig, Beilstein, Poltersdorf, Briedern, Senhals und Mesenich, alle sehr hübsch vom Wasser aus, aber man kann nicht anlegen. Wie geplant machen wir für heute im kleinen ruhigen Hafen von Senheim fest. Abendsonne, 29 Grad um 20 Uhr - jetzt erstmal unter die Dusche, hinten auf der Badeplattform!

    Heute, Mi. 25.6.: Mosel zu Berg von Treis-Karden über Cochem nach Senheim, Mosel-km 41 - 51 - 68, Strecke 27 km, Schleusen 1 (Bruttig-Fankel), Fähren 2 (Hochseilfähren bei km 47 und km 61), Fahrdauer 5 Std., Wetter: am Vormittag sonnig bis bewölkt, sehr schwül, am Abend wieder Sonne, 28-31 Grad.
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  • Patschnasse Angelegenheit

    26 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 21 °C

    Das war eine unruhige Nacht! Regen prasselt auf das Deck, der Wind bewegt das Boot, so das die Festmacher ächzen und Gewitterdonner lässt uns hoffen, dass die Blitze nicht zu nah sind. In der Koje sehen wir sie ja nicht. In meiner Vorstellung treibt die Solaris schon aus dem Senheimer Hafen heraus und führerlos auf der Mosel herum ;)

    Am Morgen klärt es kurz auf, Frühstück auf Deck. Aber die nächsten schwarzen Wolken sind schon zu sehen. Den kleinen Ort Senheim sehen wir leider nicht mehr. Er liegt direkt am Hafen aber hinter einem Deich. nur der Kirchturm schaut über die Deichkrone. Als wir ablegen wollen, kommt der nächste Regen, den warten wir lieber noch ab… Aber anstatt das Unwetter gemütlich unter dem Verdeck zu beobachten, haben wir gut zu tun. Das Verdeck ist verzogen, es regnet an mehreren Stellen durch, bis hin zu den Steckdosen! Wir stellen Eimer und Töpfe auf und wischen die Sturzbäche mit gebrauchten Handtüchern auf. Wie damals im Zeltlager.

    In der nächsten Regenpause legen wir ab und fahren aus dem Senheimer Hafen, moselaufwärts. Viel Natur, steile Moselhänge. Wir kommen am steilsten Stück vorbei, die Lage Calmond zwischen den Orten Bremm und Eller mit unglaublichen 65% Neigung in einer engen Moselschleife. Die Reben an den Hängen zu bewirtschaften birgt Absturzgefahr. In den Reben gibt es richtige Klettersteige.

    Die Wetter-App hält was sie verspricht, der Regen kommt pünktlich in der Schleuse Sankt Aldegund zurück. Gut, dass ein Frachter vor uns aus der Schleuse ausfährt, er weist den Weg, denn man sieht im Regen kaum, wie der Fluss verläuft. Und nicht vergessen, Licht anschalten, an Steuerbord grün, an Backbord rot, das Toplicht weiß. Besser sehen kann man mit den Lichtern leider nicht. Aber gesehen werden. Mehrere kleine Moselorte, an denen wir vorbeikommen, verschwinden im Regennebel, sie sind bestimmt nett. Einige haben sogar einen kleinen Steg, wenn auch am Fahrwasser mit Schwell, nicht zu unterschätzen, man muss gut festmachen und abfendern. Auch durch die zweite Schleuse (Enkirch) kommen wir ohne Wartezeit, und der Regen lässt ENDLICH nach. Um 17:30 Uhr machen wir im Yachthafen der Firma Boote Polch kurz vor Traben-Trabach fest.

    Die Begrüßung durch Hafenmeisterin Hanne Polch ist herausragend freundlich! Sie ist die Tante vom Eigentümer der Firma Boote Polch, und betreibt ihre kleines Hafenbüro, das eigentlich eine Bar ist, seit 23 Jahren. „Es sind die einachen Dinge, die Sonne, der Regen, der Wind, ein Lachen und ein gutes Glas Wein, die dem Leben so viel Bedeutung geben.“, Das ist ihr Motto und Recht hat sie!
    Hanne spendiert einen leckeren Moselriesling von C.A. Hausmann, und wir tauschen mit einem anderen Paar Geschichten aus. Sie sind grad von der Sauerkrauttour wiedergekommen, die wir ja noch fahren, und schwärmen von Bernkastel-Kues, Neumagen-Drohn, Metz und Nancy. Darauf freuen wir uns!

    Heute, Do. 26.6.: Mosel zu Berg von Senbach bis Traben-Trarbach, Mosel-km 68-104, Strecke 36 km, Schleusen 2 (Alegund, Enkirch), Fähren 3 (temporär/ ganz außer Betrieb), Fahrdauer 5,5 Std., Wetter: ab 10:30 starker Regen mit Unterbrechungen, abends Sonne, 24 Grad
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  • Moselwein aller Orten: Bernkastel-Kues

    27 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 22 °C

    Aus Hanne‘s Marina in Traben-Trarbach laufen wir morgens aus mit Ziel Bernkastel-Kues. Laut RegenRadar regnet es nicht. Die Realität sieht anders aus. Mosel-Weinberge im Regen, na toll. Entschädigt werden wir schon mit der Durchfahrt durch Traben-Trarbach, sehr hübsch trotz Regen!

    Unterwegs gewöhnt man sich dran, wir „studieren“ die Weinberge. Werden die Reben einzeln auf Pfählen gezogen oder auf Drahtrahmen? Steile Hänge oder Terrassen? Wo wurden Lagen aufgegeben? Viele Weinllagen sind mit den weit sichtbaren weißen Schriftzügen beschriftet, einige kennt man, zum Besispiel „Batterieberg“ oder „Kröver Nacktarsch“.

    Die Lage Batterieberg wurde zwischen 1841 und 1845 mit unzähligen Sprengbatterien zu einer der Spitzenlagen der Mosel geformt. Sie bildet heute zusammen mit den historisch älteren Top-Lagen Steffensberg, Ellergrub und Zeppwingert das Herz des Weingutes Immich-Batterieberg in Enkirch – alles Schiefersteilstlagen, Das Weingut aus dem 9 Jh., wird heute von Philipp Clementi und Gernot Kollmann geführt.

    Der Weinort Kröv bei Mosel-km 113 ist vor allem durch die Großlage Kröver Nacktarsch bekannt, mehr der Name als die Weine. Der Name geht aufs Altdeutsche zurück: »nuck« steht für »felsige Erhöhung«, »Arsch« bedeutet in dem Fall einfach »Hecke«. Als es noch keine Schädlingsbekämpfung gab, so wohl die Kröver Winzer, fehlten im Herbst an diesem Berghang oft Laub und Trauben. Daher erhielt die kalte Stelle die Bezeichnung »Nacktarsch«. Weitere volkstümliche, wörtliche Überlieferungen zu dem Namen sind online zu finden und lange hat man damit geworben. Kröv erkennt allerdings wohl langsam, dass die Zeiten solchen derben Humors überholt sind. Es gab zumindest Gegenwehr, die neue örtliche Mehzweckhalle „Nacktarschhalle“ zu nennen…

    Vor lauter Weingesprächen haben wir glatt verpasst, dass wir an der tiefsten Stelle der Mosel vorbeigefahren sind. Die liegt mit etwas über 16 Metern zwischen Enkirch und Traben-Trabach. Durch Moselbegradigungen ist aber eine belastbare Auskunft über die Wassertiefe der Mosel wohl nur beim Wasserschiffahrtsamt zu bekommen.

    Unsere Marina in Bernkastel-Kues heute, der Bootsclub Bernkastel, liegt in direkter Nachbarschaft zu einem WSA-Anleger mit seinen Arbeitsschiffen. Einfahrt streng untersagt. Mit dem BCB Hafenmeister haben wir nur kurz telefonischen Kontakt, aber es passt alles, auch der Preis. Die Lage im Grünen ist toll mit Blick auf die Burgruine der Burg Landshut! Dass die Schwimmstege von Zeit zu Zeit laut knarzen, nehmen wir mal als normal hin. Uns wird erzählt, dass die Wasserbewegungen vor allem von den Schleusen erzeugt werden. Die Stegelemente knarzen dann, wenn sie nicht richtig passen. Die Schleuse Zeltingen bringt also unseren Steg in Bewegung!

    Wir lassen den Tag in Bernkastell-Kues ausklingen, ein hübscher Weinort mit toll renovierten Fachwerkhäusern, schmalen Gässchen und Weinbergen praktisch im Ort. Viele kleine und große Moselwinzer bieten ihre Weine an, das Angebot ist riesig. Skurril ist die Kölsch Kneipe in der Altstadt, Im Gegensatz zu vielen Vinotheken ist sie auch am Abend geöffnet und verbreitet ‚karnevaleske‘ Trinkerlaune, das gefällt den Leuten. Geschmacksache. Das jüngere Publikum findet man sowieso in Kues auf der anderen Moselseite. Am Nikolausufer kann man sich in der Moselauen Lounge des Weinguts Gerber-Erben den Wein schmecken lassen, direkt an der Mosel.

    Morgen geht es weiter. Bernkastel-Kues werden wir sicherlich wieder besuchen. Für die renommierten Weingüter Joh. Jos. Prüm in Bernkastel-Wehlen und Dr. Loosen in Bernkastel-Kues planen wir dann mehr Zeit ein!

    Heute, Fr. 27.6.: Mosel zu Berg von Traben-Trarbach bis Bernkastel-Kues, Mosel-km 104-131, Strecke 27 km, Schleusen 1 (Zeltingen), Fähren 0, Fahrdauer 4 Std., Wetter: Regen bis 13:00, danach bewölkt, Sonne ab 15 Uhr 23 Grad
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  • Noch eine Loreley?!

    28 juni, Tyskland ⋅ ⛅ 27 °C

    Am Morgen verlassen unsere Bootsnachbarn nach und nach die Marina Bernkastel-Kues - man spricht das übrigens ‚-Kuuus’ aus wegen des Dehnungs-E’s, wieder was gelernt :) Wir sitzen noch eine Weile an Deck in der Morgensonne und telefonieren mit den Eltern, bevor wir uns auf den Weg machen. Es geht weiter auf der mäandernden Mittelmosel Richtung Neumagen-Dhron.

    Eine entspannte Fahrt, bewaldete Moselhänge, kleine Ortschaften mit Weinbergen, aber leider wenige Anlegemöglichkeiten. Durch die heutige 170m-Schleuse fahren wir glatt durch. Unglaublich, das Tor ist offen, kein Frachter in Sicht und wir dürfen direkt einfahren ohne Wartezeit!

    Wir sind gespannt, heute kommen wir an der Mosel-Loreley vorbei. Bei km 146 in der Nähe des Weinorts Piesport taucht die Schieferfelswand auf, bis zu 150m hoch. Sie zieht sich über einen halben Kilometer. Der Ufersteilhang ist an einigen Stellen bewaldet, an anderen wachsen Reben, die man nur mit dem Boot erreicht. Schön! Und das Beste, die Mosel ist recht breit hier, diese Loreley ist mit unserer Solaris gefahrlos passierbar.

    Es ist Samstag, die Leute entspannen an und auf der Mosel. Oder auf dem Motorrad. Auf den kurvigen Uferstraßen sind auffällig viele unterwegs, muss eine nette Strecke sein. Auch in der kleinen Marina Neumagen-Drohn, in die wir heute einlaufen, ist viel los. Man genießt das Wochenende auf der Yacht, fährt raus auf die Mosel oder chillt im Hafen. Es gibt direkt am Ufer ein nettes Hafenlokal, die Brasserie Käpt‘n Cook ist gut besucht. Unser Liegeplatz ist aber weit genug entfernt, so dass wir uns nicht auf die Teller schauen.

    Auch wenn der Ort nicht mit der Fachwerkromantik anderer Moselorte mithalten kann, man ist in Neumagen stolz auf eine über 2000-jährige Weinkultur. Das Römische Weinschiff, ein aus Stein gehauenes Schiff mit Weinfässern, wurde in N-D gefunden. Daher nimmt man an, dass schon die Römer hier Weinbau betrieben haben. Das römische Weinschiff haben die Neumager nachgebaut. Es heißt Stella Noviomagi und lädt zu Fahrten auf der Mosel ein. Ob der lokale Wein schmeckt ob dieser langen Tradition? Wie werden sehen. Weingüter er gibt es hier jedenfalls sehr viele.

    Heute wird wieder an Bord gekocht. Wir genießen unser Abendessen bei herrlichem Wetter, diesmal nicht mit Blick auf eine Burg, sondern auf die örtliche katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, die alle 15 Minuten leise läutet. Den Abschluss des Tages haben wir beim Weinausschank im Hafen, ein Riesling (alte Reben) und ein Rosé vom Weingut Philipps Neumagen.

    Heute, Sa. 28.6. Mosel zu Berg von Bernkastel-Kues nach Neumagen-Drohn, Mosel-km 131- 152, Strecke 21 km, Schleusen 1 (Wintrich 7m), Fähren 0, Fahrdauer 3 Std., Wetter: sonnig mit Schäfchenwolken, bis 29 Grad.
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  • Ti amo, isch sage ti amo, …

    29 juni, Tyskland ⋅ ⛅ 29 °C

    Unser Fahrweg führt heute von Neumagen-Dhron nach Schweich. Die Mosel zieht ihre schönsten Schleifen und so langsam steigen die Weinberge flacher an. Wein ist bei uns das beherrschende Thema, denn bald werden wir die Weinregion schon wieder verlassen. Wir grüßen das Weingut Nik Weis aus der Ferne, als wir bei Mosel-km 158 an Leiwen vorbeikommen.

    Ab der Schleuse Detzem, die wir ohne Wartezeit durchfahren (danke!), macht die Mosel ihrem Ruf als Wassersportgebiet alle Ehre. Es geht weniger um Schwimmen und Rudern, als um Jetski, Wasserski und Funboats. Da sie alle schneller sind als wir, braucht uns das Gewusel nicht wirklich kümmern. Sie schaukeln uns allerdings ganz schön durch :)

    Schweich kommt nach 3 Stunden in Sicht. Der runde weiße Fährturm von 1785 strahlt in der Sonne. Man sieht ihn schon von weitem, gleich nachdem man die Autobahnbrücke der A1 und die Brücke der L141 hinter sich gelassen hat.

    Wir müssen hier mal tanken. Eigentlich haben wir noch knapp 30% des Tanks gefüllt, aber ich traue dem Messgerät leider immer noch nicht. Die rote Füllstandsanzeige macht mich nervös. Die Bootstankstelle - also die Tanksäule für Boote - steht kurz hinter dem weißen Turm vor der Terrasse des Restaurants “Zum Fährturm“. Da tanken wir halbvoll für 2€ pro Liter (nur Barzahlung). In Luxemburg soll man günstiger tanken können, und bis dahin ist es nicht mehr weit.

    Beim Tanken bringen die vorbeifahrenden Jetskis die Solaris wieder ins Schaukeln. Sie bewegt sich ordentlich auf und ab, während der Tankrüssel im Rumpf steckt. Der Tankschlauch ist zwar lang genug, aber… Der Tankwart kennt das schon und tankt unbeeindruckt weiter. Uns ist nur wichtig, dass die Fender richtig hängen so dass die Solaris keine Kratzer bekommt.

    Gleich danach fahren wir in die „Marina“ von Schweich. Von den vier kurzen, schrägen und etwas ramponierten Gästestegen gleich rechts an der Einfahrt suchen wir uns einen von 2,5 Plätzen aus. Wir schauen von dort auf das riesige Areal mit Bootsverkaufsstegen der Firma „Kreusch Wassersport“ und vielen privaten Liegeplätzen. Ganz hinten sieht man die Bootswerft und hinter den wirklich schönen weißen Fährturm einen großen Campingplatz.

    Unser Platz an der Hafeneinfahrt ist die Pole Position. Hier ist was los, ein Rein und Raus von großen und kleinen Booten, teilweise mit lauter Musik! Über ihren Musikgeschmack lässt sich natürlich streiten, wie wäre es zum Beispiel mit „Ti amo“ von Howard Carpendale (1977)?

    Es ist heiß heute! Das merkt man beim Fahren nicht so, denn der Fahrtwind kühlt schön. Aber in der Marina weht nur ein klitzekleines Lüftchen. Das Schweicher Schwimmbad nebenan hat schon zu. Abendtarif ab 17:30 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr. Wir stehen um 18:04 Uhr vor verschlossener Tür, so ein Blödsinn!) Also gehen wir erstmal unter die kalte Dusche. An Bord dient unsere Tischdecke mit dem Pfauenmuster (aus Portugal ;) als zusätzlicher Sonnenschirm und wir beschließen, uns erstmal nicht zu bewegen. Ganz langsam wird es kühler und die Frösche fangen an zu quaken.

    Heute, So. 29.6.: Mosel zu Berg von Neumagen-Drohn nach Schweich, Mosel-km 152-178, Strecke 26 km, Schleusen 1 (Detzem, Fallhöhe 9m), Fähren 0, Fahrdauer 4 Std., Wetter: sonnig, bis 31 Grad.
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  • Die älteste Brücke Deutschlands

    30 juni, Tyskland ⋅ ☀️ 31 °C

    Die Gästestege sind quasi leer, als wir heute, Montag, aus der Marina Schweich auslaufen. Wir haben am Morgen im nahen Edeka den Kühlschrank aufgefüllt, denn wir bekommen morgen wieder Besuch! Unser Sohn Kai wird uns ein paar Tage begleiten, wir freuen uns sehr drauf!

    Auf den ersten Kilometern hinter Schweich merken wir, dass wir tatsächlich das Ende der Moselweinberge erreicht haben. Aber halt, bei Mosel-km 186 mündet die Ruwer in die Mosel, das ist doch auch ein Weinanbaugebiet? Genau, aber die Weinlagen sieht man nicht, die wenigen Hänge (190 ha) verstecken sich in einem Seitental der Mosel. Bis 2007 sprach man vom Weinanbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer, heute nennt man es aus Marketinggründen nur noch „Mosel“, um insbesondere die internationale Kundschaft weniger zu verwirren. Natürlich offiziell festgelegt im Deutschen Weingesetz.

    Also sanfte bewaldete Hügel unterwegs, keine Reben mehr an den Ufern. Es ist eine sehr ruhige Fahrt, kaum Verkehr. Bis es hinter uns hupt! Seit langem mal wieder ein Frachter, der uns überholen möchte! Wir in der Mitte der Mosel….Wir ziehen scharf nach rechts und entschuldigen per Funk, dass wir ohne Rückschau unterwegs sind. Der Frachter zeigt vollstes Verständnis für uns Rentner;) Gut, dass er auf sich aufmerksam gemacht hat.

    Schon bei Schweich waren sie uns aufgefallen, hier bei Trier wieder: die roten Felsen der Trierer Bucht. Am linken Moselufer bei Pallien und Biewer (also auf unserer rechten Seite, weil wir zu Berg fahren) überragen sie die Bebauung. Muss spannend sein, da zu wohnen..

    Trier naht, viel sieht man aber nicht von der Stadt an der Mosel. Genauer gesagt: den Schutzhafen Trier, die Mariensäule auf dem Pulsberg und zwei Moselbrücken. Aber die haben es in sich! Vor der Kaiser-Wilhelm-Brücke von 1913 wird gewarnt. Man solle ja nicht durch den falschen Bogen fahren, das würde unweigerlich zur Kollision führen - what?! Klar die vielen Ausflugsschiffe… Aber heute ist Montag. Das einzige Ausflugsschiff, das uns entgegen kommt, nimmt den linken Bogen, wir den rechten, die ganz außen sehen sowieso zu flach aus. Alles gut.

    Kurz danach fahren wir durch die zweite Trierer Brücke. Die Römerbrücke mit ihren Pfeilern aus dem 2. Jahrhundert (!) ist schon beeindruckend! Acht Bögen sind zu sehen, UNESCO-Welterbe. Älteste Brücke Deutschlands. Zufällig nicht gesprengt im 2. Weltkrieg, im Gegensatz zu der Kaiser-Wilhelm-Brücke.

    Vier Kilometer vor unserer Marina Konz kommen wir an die Schleuse Trier. Ohne Wartezeit hinein - Jubel Nr.1! - und wir schleusen mit Schwimmpollern auf der linken Seite der Schleusenkammer - Jubel Nr. 2! Die neue Kammer ist 2021 nach sieben (sieben?!) Jahren Bauzeit fertig geworden. Nur weiter so!

    Bei Mosel-km 200 laufen wir am Nachmittag in die Marina Konz ein. Der Bahnhof ist in Laufweite. In ganzer Länge kann man aus dem Hafenbecken auf die Mosel sehen. Der Empfang der Hafenmeisterin ist sehr freundlich, auch hier wird Geselligkeit am offenen Tresen groß geschrieben! Wir bekommen unseren Liegeplatz für weniger als 20 Euro, WC, Strom, Wasser inklusive, Duschen 2€ extra, wie günstig! Daran könnten sich die Marinas in den Weinorten mal ein Beispiel nehmen.

    Man trifft interessante Leute im Hafen. Heute in Konz liegt Jan (Name von der Redaktion geändert) mit seiner umgebauten hellblau-weißen Péniche mit Heimathafen Brisbane (Australien!) rechts neben uns. Er kommt aus Nancy und ist auf dem Weg in die Saar, nächster Stop ist Merzig, unser Heimathafen. Man tauscht sich aus, hilft mit Infos über die Fahrwege. Links von uns liegen zwei Herren in bestem Alter. Ihre Yacht hat mit mit 4,5 m Breite echt Spaß in den Kanälen. Die Kanäle um Paris seien nicht alle einfach, im Sommer immer mehr verkrautet, richtig schwierig wäre es aber in Toul…. Schade, Toul war auch mal auf unserer Liste, aber das vertagen wir mal.

    Auch wenn wir jetzt mal eine leckere Cidre-Schorle auf Eis als Sundowner nehmen, ein Wort noch zum Weinbau in dieser Region: Heutzutage dominieren Weißweine an der Mosel. Aber bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Rotwein, insbesondere der Blaue Spätburgunder, ebenso verbreitet wie viele Weißweinsorten. Da man aber für Weißweine, insbesondere für Riesling höhere Preise erzielen konnte, stellten sich die Winzer nach und nach um. Der Rückgang des Rotweinanbaus wurde durch politische Entscheidungen beschleunigt, z.B. durch ein Dekret des Trierer Kurfüsten von 1787 oder auch durch ein Verbot des Anbaus von roten Rebsorten an der Mosel von 1933.

    Eben ein lauter Fluch aus der Küche, die Gasflasche sei wieder leer! Eigentlich kein Problem, aber da das Kochen bei der Hitze heute schon eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit ist, muss das Tauschen der Gasflasche hinten am Boot nicht auch noch sein. Hm. Ich schaue zu und mache Fotos 😎

    Heute, Mo. 30.6.: Mosel zu Berg von Schweich nach Konz, Mosel-km 178 - 200, Strecke 22 km, Schleusen 1 (Trier), Fähren 0, Fahrdauer 3 Std., Wetter: sonnig bis 33 Grad.
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  • Augusta Treverorum bei 35 Grad

    1 juli, Tyskland ⋅ 🌙 22 °C

    ‚Kreuz Konz‘ heißt der Bahnhof, von dem aus wir nach Trier aufbrechen. Er ist nicht weit von der Marina Konz, und es sind nur 10 Minuten Fahrt bis Trier Hauptbahnhof. Wir bleiben mit der Solaris heute in der Marina Konz, um eine der ältesten Städte Deutschlands anzuschauen. Ok, bei 36 Grad vielleicht nicht die smarteste Idee…

    Ich war in der 10. Klasse mal in Trier, Thomas noch nie. Wir sind uns einig, Trier lohnt sich. Augusta Treverorum soll die Stadt bei den Römern geheißen haben, aber ganz genau weiß man das eigentlich nicht.

    Wir frühstücken im Maxx am Kornmarkt und schlendern durch die Fußgängerzone. Alles prächtig renoviert, fast fallen die Karstadt/ Kaufhof Leerstände nicht auf. Die alten Häuser am Marktplatz, die Marktkirche St. Gangolf, und natürlich der Dom und die Liebfrauenkirche sind sehenswert und die Porta Nigra auch. „Pochta“, wie man in Trier sagt. Am frühen Nachmittag beenden wir unser Programm für heute, es ist zu heiß. Die Dusche am Boot ruft - und unser Gast, sprich unser Sohn kommt bald an!

    Wir verbringen einen schönen Abend mit Kai an Bord, gutem Essen, kalten Getränken und mit vielen Geschichten! Er zieht in die zweite Kabine auf der Solaris ein und fährt ein paar Tage mit, Crew +1 ;)

    Btw., welche Flagge hisst man wohl in Luxemburg?

    Heute, Di. 1.7.: Marina Konz und Trier Mosel-km 200, Strecke 0 km, Schleusen 0, Fähren 0, Fahrdauer 0 Std., Wetter: sonnig bis 35 Grad.
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  • Moien Lëtzebuerg!

    2 juli, Luxemburg ⋅ ⛅ 32 °C

    Hallo Luxemburg! Heute fahren wir nur sechs Kilometer von der Marina Konz bei Trier nach Wasserbillig, ein deutsch-luxemburgischer Grenzort mit ca. 3000 Einwohnern. Er liegt an der Mündung der Sauer in die Mosel, und beide Flüsse bilden die Grenze.

    Zumindest war das der Plan am Morgen. Wir passieren die Saarmündung bei Konz. Hier hinein nach Merzig und wir hätten eine kleine ‚Sauerkrautrunde’ komplettiert. Aber wir wollen die Mosel ja noch weiter bergwärts fahren durch Luxemburg und Frankreich.

    Heute also nach Wasserbillig, Waasserbëlleg, wie der Ort auf Luxemburgisch heißt. Auf der deutschen Seite liegt Oberbillig, und verbunden sind die beiden durch E-Fähre Sankta Maria II. Wir fahren auf der Grenze, rechts Luxemburg, links Deutschland, die Mosel wird beiden Ländern zugerechnet (Kondomnium).

    Wir sehen schnell, dass wir an diesem Ort nicht übernachten können. Der Stadtanleger hat beschränkte Liegezeiten, lesen wir auf der roten Leuchttanzeige. Und das Clubschiff des Cercle Nautique Wasserbillig ein paar Meter weiter ist geschlossen und voller Spinnen.

    Gut, dann fahren wir eben weiter. Der Fahrtwind ist bei der Hitze sowieso recht angenehm. Sanfte Weinberge auf beiden Seiten (Weinbau in Luxemburg, siehe Wikipedia), das Wetter ist toll, Kai übernimmt das Steuer, es geht uns gut!

    Die Schleuse Stadtbredimus-Palzem bei km 230 beendet die gechillte Fahrt. In der prallen Sonne liegen wir im Schleusenvorkanal - an einer Mauer und warten auf einen Frachter. Das Sportboot „Second Dream“, das vor uns an der Mauer liegt, regt sich darüber auf. Der Skipper klettert sogar die Leiter an der Mauer hoch läuft zum Schleusenhaus, dann kommt er zu uns. Das wäre Schikane und er würde so etwas hier jedes Mal erleben!

    Hm….wir halten uns raus, die Berufsschifffahrt hat Vorrang, so ist das nun mal. Nach 30 Minuten ruft der Schleusenwärter uns, die Solaris, per Funk auf, in die Schleuse zu fahren. Das andere Boot müsse auf die Polizei warten! Da ist wohl etwas eskaliert. Das andere Boot möchte aber nicht mehr warten und fährt vor uns in die Schleuse, obwohl die Lichter auf rot springen! Was zur Folge hat, dass der Schleusenwärter auf stur schaltet. Geschleust wird erst, wenn das Sportboot wieder ausfährt, um auf die Polizei zu warten. Der Skipper der „Second Dream“ weigert sich… Erst nach fast einer halben Stunde verliert er die Nerven und fährt aus der Schleuse raus. Und wir können endlich weiter!

    Das ist auch überlebenswichtig. Nicht für uns, aber während wir vor der Schleuse an der Mauer warten, sehen wir eine junge Bachstelze im Schleusenvorkanal flattern. Sie versucht verzweifelt aus dem Wasser zu kommen, aber sie schafft es nicht, die Mauer ist drei Meter hoch! Das können wir nicht mitansehen, wir müssen sie retten.

    Den Bootshaken so lang wie möglich ausgezogen, ein Tuch vorn um den Bootshaken gewickelt und runter, hinten auf die Badeplattform. Tatsächlich krallt sich die Bachstelze an das Tuch und wir legen sie vorsichtig ab. Sie zittert.

    Als sie sich etwas erholt hat, kommt eine andere Bachstelze geflogen, unser kleiner Vogel flattert los - und liegt prompt wieder im Wasser. Inzwischen kommt der Frachter Lutin um die Ecke, der vor uns in die Schleuse einfahren soll. Ein zweiter kommt aus der Schleuse. Trotzdem, wir wollen das Vögelchen retten!

    Wir machen los, fahren an der Mauer rückwärts und erreichen die kleine Bachstelze, die sich wieder sich an das Tuch krallt, sichtlich erschöpft. Geschafft, schnell wieder an der Mauer festmachen, damit der Sog uns nicht abtreibt. Kai füttert das Vögelchen mit den Spinnen, die er an Bord bei uns findet, Thomas zerkleinert Rosinen. Das Tier frisst nicht, aber trocknet in der Sonne. Es erholt sich langsam, fängt an sich zu putzen und zu fiepen, bleibt aber erstmal sitzen…

    Wir fahren mit dem Vogel (!) in die Schleuse ein. Auch in der Schleuse während der langen Wartezeit versucht er nicht wegzufliegen. Wäre auch keine gute Idee, da hätten wir nicht helfen können. Erst als wir vier Kilometer weiter in Remich anlegen, ist die Bachstelze in einem unbeobachteten Moment plötzlich weg.

    Es ist 19:30, das war ein langer Tag. Der Ort hat zwar keinen Hafen, aber einen Stadtanleger, an dem wir übernachten dürfen. Wir legen direkt vor der Brücke an, neben einem Kinderkarussell. Eine verwilderte Hausgans begrüßt uns - eine? Zwanzig! Heute haben wir es mit den Vögeln. Als um 20 Uhr das Gewitter losgeht, sitzen wir zu dritt in einem netten Restaurant an der Hafenpromenade und schauen zufrieden auf die Mosel.

    Heute, Mi., 2.7.. Mosel bergwärts von Konz nach Wasserbillig und weiter nach Remich, Mosel-km 200-206-232, Strecke 32 km, Schleusen 2 (Grevenmacher und Stadtbredimus-Palzem) Fähren 1 (Wasserbillig, unbesetzt), Fahrdauer 6,5 Std., Wetter: sonnig bis 37 Grad, ab 20 Uhr Regen und Gewitter.
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