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- Jaa
- 5.9.2021
- ⛅ 11 °C
- Korkeus: 4 208 m
- PeruAncashCaraz8°59’52” S 77°41’0” W
In Peru, in Peru, in den Anden
5. syyskuuta 2021, Peru ⋅ ⛅ 11 °C
Wir erreichen Huaraz gegen 6 Uhr früh, nach 8h Busgeschaukel mit übergelaufener Toilette und sehr wenig Schlaf, der Check-in ist leider erst um 15 Uhr, wir dösen in den Hostelbereichen... Der Blick von der Dachterrasse auf die Berge der Cordillera Blanca hier entschädigt uns für die Nacht. Wir sind nun in den nördlichen Anden Perus angekommen, der höchsten Gebirgskette des amerikanischen Kontinents und der Tropen (180 km lang und mit über 50 Bergen über 5700m )! Cordillera Blanca - denn dort liegt ganzjährig Schnee, im Gegensatz zur Cordillera Negra.
Hier in Huaraz, auf 3100m, beginnen wir unsere Akklimatisierung, gewöhnen uns an die dünne Luft, trinken viel Coca-Tee, machen langsam. Wir kommen für knapp eine Woche im Selina Hostel unter, mit Blick auf die Berge und einer Badewanne (juhuuu!). Die meisten anderen rauschen hier mit zahlreichen Touren durch, wir gehen es in der Höhe etwas langsamer an und planen nur zwei Routen, beides langgehegte Ziele! Ich bin ein bisschen aufgeregt!
Ansich bietet die Stadt nicht viel, ist eher bekannt unter Bergsteigern; der Plaza de Armas jedoch wird von mächtigen Bergen eingefasst und das kleine Museum zeigt zahlreiche alte Schätze und einen liebevoll gehegten Park voller Monolithen in Mensch- und Tiergestalt, die vermutlich Tempel oder andere Orte schützen sollten. Die Stadt wurde durch eine Lawine 1970 komplett zerstört, daher ist sie nicht unbedingt eine Perle der Anden, ihre Straßen ebenso. An einigen Stellen ist es sehr schmutzig und Müll prägt das Straßenbild, an anderen Stellen ist wieder ganz akkurat gefegt. Überall aber belagern dutzende Hunde die Stadt, sie liegen tagsüber in der Sonne, durchstöbern Müll, bellen die ganze Nacht um die Wette.
Wir gehen ein paarmal bei TraMonti lokal essen (ein Mittagsmenü(!) für 2 Euro pro Person), teilen mit israelischen Hostelbewohnern die bisher schlechteste Küche und werden von ihnen an Rosch Haschana zum jüdischen Neujahrsessen eingeladen. Traditionell wird zudem Apfel mit Honig gegessen, damit das neue Jahr genauso süß werden wird. Diese Aussicht nehmen wir sehr gerne mit!
Nunendlich zu unserer ersten Tour: Am Sonntag, dem 5.09. ging es um 8 Uhr los, Ziel Laguna Paron, auf 4200m. Wir hatten bereits Videos davon gesehen und freuten uns wahnsinnig auf die Tour. Die Anfahrt dauerte fast 4h und es schaukelte am Ende sehr stark, bis wir endlich mit dem Kleinbus ankamen - und natürlich waren wir nicht die einzigen!
Aber wir waren beide restlos begeistert, Chris findet sogar, dass es der schönste Ort unserer bisherigen Reise ist. Und tatsächlich - die strahlendblaue Lagune im Sonnenschein erschien fast unwirklich. Dieses Türkis! Ich musste Uzu schreiben, denn ein wenig fühlte ich mich an den Peyto-Lake erinnert, den ich vor vielen Jahren mit ihr in Kanada besucht hatte. Welch schöne Fleckchen Erde unsere Welt doch zu bieten hat!
Wir gehen noch eine halbe Stunde hoch zum "Mirador" (Aussichtspunkt) , nur 200 Höhenmeter, der Aufstieg ist leicht, aber die Atmung geht schwer. Umgeben von Gletschern und riesigen Granitbrocken erhaschen wir trotz vieler anderer Touristen weitere tolle Blicke auf die Lagune, dem größten Gletschersee der Cordillera Blanca und wichtigste Süßwasserreservoir der Region hier, gespeist vom Schmelzwasser des Huandoy und Chacraraju, dem Artesonraju, Aguja und der Pyramide im Osten. Habt ihr auch das Paramount-Motiv wiedererkannt?
Wir hatten noch das wunderbare Blau vor Augen, als wir abends im Hostel ankommen und mich unsägliche Kopfschmerzen heimsuchten. Erst nach drei oder vier Stunden, zahlreichen Tabletten und kalten Waschlappen fand ich Schlaf. Chris blieb zum Glück verschont!
Trotzdem waren wir uns einig, wie wundervoll dieser Tag gewesen ist - und wollten am nächsten Tag "blau" machen. ;-)Lue lisää