Schau gerne auch bei Insta vorbei: https://www.instagram.com/soundso_sandra/ Leggi altro Rhein-Sieg-Kreis, Deutschland
  • Giorno 3

    Impressionen vom Moselsteig ☔️🌧😁

    12 aprile 2023, Germania ⋅ 🌧 11 °C

    Während der Aufnahme hat der Wind mich ordentlich weggedrückt 🌪

  • Giorno 3

    Es war einmal...

    12 aprile 2023, Germania ⋅ 🌧 8 °C

    ... eine kleine Frau namens Sandra, die sich entschloss hatte, den Moselsteig zu wandern.

    Am dritten Tag ihrer Reise blickte sie frohgemut morgens in den strömenden Regen hinaus, schnallte ihren Rucksack auf und stapfte los. Vorbei an zwei weiteren Wanderern, die gerade fassungslos ihren winzigen Hund anstarrten, der ganz ungerührt seinen gar nicht winzigen Darminhalt direkt vor der Haustür eines Anwohners entleert. Wer muss, der muss 🙃

    Es regnet so stark, dass das Wasser in Wellen die Straße herunter läuft und Sandra sich gedanklich selbst auf die Schulter klopft, dass sie ihre wasserdichten Socken angezogen habe (Spoiler: ihre Füße sind den gesamten Tag komplett trocken geblieben!).
    Hier beginnt nun auch eine legendäre Lovestory, die zu Tränen rührt....Die Geschichte von Sandra und ihrem Wanderschirm!

    Die bekannten Nittler Felsen verschwinden leider immer wieder hinter Regenschwaden und auch als der Weg bis direkt an sie heran führt ist nicht viel Zeit zum Bewundern, denn der Weg steht unter Wasser und fordert volle Konzentration, um nicht im Schlamm zu versinken ....kleine Menschen sind dieser Gefahr nun einmal unweigerlich näher 🤷🏽‍♀️

    Ein Schild verkündet, dass nicht nur Wasser, sondern auch Felsen hier gerne mal Jagd auf Wanderer machen. Wildnis Pur!
    Doch Sandra fürchtet sich nicht, denn ihr Wanderschirm behütet sie vor allem Unheil!
    Oben auf dem Berg steht eine Hand rum und man schau sie ein wenig ratlos an. Spätere Recherchen ergeben, dass es sich um den "Großen Zeiger" handelt, der eine von 16 Skulpturen ist, die zusammen das Kunstprojekt "Steine am Fluss" bilden.
    Der Wind heult, der Regen peitscht, Sandra zieht weiter.

    Hinauf über einen steilen, matschig Hang und weiter über wunderschöne, matschige Pfade oberhalb der Felsen. Auch hier ist absolute Konzentration gefragt, um nicht auszurutschen und den Schädel am Fels zu zerschellen, was ja doch ein bisschen Schade wäre. Etwas Positives hat das ununterbrochene Gestarre auf den Boden aber dennoch, denn so entgehen die wunderschönen Schlüsselblumen nicht 🏵

    Hinter den Nittler Felsen folgen Felder so weit das Auge reicht und Sandra klammert sich hilfesuchend an ihren treuen Weggefährten, den Wanderschirm. Er steht ihr unermüdlich zur Seite und behütet sie auf diesem endlosen Wegstück vor dem Wind, der sie problemlos in einen 45-Grad-Winkel drückt. Ebenso verhindert er, dass sie Schwimmhäute bekommt und sich den Amphibien anschließt, die ja bekanntlich zu dieser Jahreszeit auch gerne wandern ☝️

    Irgendwann kommt der rettende Wald in Sicht und bietet ein wenig Schutz....allerdings kann dort schnell verwechselt werden, was denn nun ein Weg und was denn nun ein Bach ist. Ein Tipp: wenn der Schlamm mindestens knöcheltief ist, dann ist man auf dem richtigen Weg 👍🏼

    Plötzlich geschieht das Unfassbare...blauer Himmel und Sonne! Mit weinendem Herzen nimmt Sandra Abschied von ihrem treuen Freund 😞Aber verzaget nicht, schon kurze Zeit später sind sie wieder vereint 😌

    Ein Fels lädt dazu ein, den Kopf hineinzustecken und zu summen, bis der eigene Resonanzton gefunden wurde, der die jeweilige Person dann sozusagen der Welt entrückt. Sandra würde schon das Entrücken von Wind und Regen für eine Weile reichen, aber wer will schon klagen.
    Auch das Waldbaden in einem wunderschönen Buchenwald (wieder mal schaut die Sonne raus 🌞) kann Sandra nicht locken, da die Holzliegen doch ziemlich schmuddelig aussehen. Aber das ist nur der vorgeschoben Grund, denn insgeheim befürchtet sie, dass sie nicht wieder aufstehen wird und dann selbst irgendwann ziemlich schmuddelig vom langen Rumliegen im Wald aussieht 😂

    Die letzten Kilometer sind harte Arbeit, denn steile sowie mit Laub und Schlamm bedeckte Hänge wollen hinabgeschliddert werden und mehr als einmal will sich der Sturz schon schadenfroh die Hände reiben. Aber alles geht gut, wenn auch der Abstieg durch die Tippelschritte und das zähe Abwägen, wo der nächste Schritt zu setzen ist, länger dauert.
    Der abschließende geteerte Weg durch Konz bis zur Saarmündung ist ...nun ja...für Freunde von Kläranlagen, Kieswerken und Schnellstraßen sicherlich ein Hochgenuss...

    Die durch das Wetter geschaffenen Bedingungen haben die Etappe sehr anstrengend gemacht. Das Knie hat gehalten, ist aber nun sehr schlapp und so wird der Entschluss gefasst, den eigentlich für das Wochenende vorgesehen Pausentag vorzuziehen. Der Konzer CP liegt direkt am Weg und hat noch Platz für Sandra und ihren treuen Wanderschirm.
    Und so lebten sie denn glücklich bis ans Ende ihrer Tage ...
    ...to be continued 👩‍🦱💞🌂
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  • Giorno 2

    Schlage Haken wie ein Hase 🐇

    11 aprile 2023, Germania ⋅ ☁️ 6 °C

    Fast die ganze Nacht hat es durchgeregnet und teilweise blies ein starker Wind, der die Bäume ordentlich knarren ließ. Zum Glück hatte ich wohlweislich die Bäume um mein Zelt herum genau inspiziert. Plötzlich klopft irgendein Tier auf dem Baum herum, der direkt neben meinem Zelt liegt und wird das noch einige Male wiederholen und mich damit wecken. Nun, ich wäre wohl auch etwas unhöflich, wenn es sich einfach jemand in meiner Wohnung gemütlich gemacht hätte 🙃

    Morgens hat der Regen endlich aufgehört und ich baue schnell ab und ziehe los. Der Himmel sieht dramatisch aus mit diesem tollen Lichtspiel zwischen den mächtigen Wolken. Der Weg zerrt von meiner Geduld, denn er schlägt unaufhörlich unnötige Haken und führt mich dabei wieder und wieder durch das hohe, klatschnasse Gras...auch bekannt als Wiesenwaschanlage 🤓

    Endlich verlasse ich das Wiesenzickzack und es geht hinab in den Wald über eine pittoreske Brücke und direkt wieder hinauf. Weiter über Feldwege, über die der Wind mit großer Kraft bläst und mich vor sich her schiebt. Palzem kommt in Sicht, aber der Weg führt nur daran vorbei und weiter zu einer Kapelle (leider ohne Steckdose). Dahinter liegt ein Sportplatz, den ich mir ursprünglich als Schlafplatz auserkoren hatte, wäre ich wie geplant erst Mittwoch auf den Trail gestartet.

    Rechtzeitig zum nächsten heftigen Regenschauer erreiche ich Helfant und flüchte in den dortigen Dom (mit Steckdose 😉).
    Weiter geht es mal auf und mal ab, über teilweise ziemlich rutschige Wiesenwege, bis zu einem Aussichtspunkt mit kleiner Hütte und Relaxbank, die ich sofort kapere und meine Schuhe von mir schmeiße. Schuhe, Socken und Füße sind nämlich triefnass und hier oben kann der Wind alles ein bissl trocken blasen. Ein Paar kommt vorbei und schaut etwas verwundert, wie ich da mit nackten Füßen sitze und mir den Wind um die Ohren wehen lasse 🤭

    Nach einer nicht allzu kurzen Weile ziehe ich weiter, komme nach Rehlingen und sehe hoch oben eine Kapelle trohnen. Ich frage erst gar nicht, denn natürlich muss ich da hoch. Oben angekommen entlohnt ein schöner Blick auf die Mosel.

    Fast zum Ende der Tour kommt der schönste Teil der heutigen Etappe, der über die Kölliger Höhe und einen verwunschenen Wald mit schönen vermoosten Felsen führt.

    Danach geht es ewig über geteerte Wege hinab nach Nittel. Der Ort ist wohl bekannt unter Weinfreunden; ich finde ihn eher uninteressant und unglücklich verbaut. Hier gibt es aber eine Apotheke und ich besorge mir Voltaren für mein Knie. Es tut zwar nicht mehr so weh wie gestern, aber dafür ist unangenehm steif. Ich glaube, es sind die Sehnen und Bänder, die das Knie stabilisieren und hoffe weiterhin, dass Dehnen und Bewegung der Weg zum Erfolg sind. 👍🏼

    Der Regenradar berichtet frohgemut, dass es in einer Stunde wieder ordentlich anfängt zu regnen und bis morgen Abend auch nicht mehr aufhören wird. Hütten gibt es noch immer nicht (die einzige bleibt weiterhin die Hütte wenige hundert Meter nach dem Traihead!) und direkt hinter Nittel beginnt ein NSG. Wo also schlafen? Unwillig entscheide ich mich dafür, in Nittel ein Zimmer zu nehmen.
    Morgen ist ein neuer Tag 🙂
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  • Giorno 1

    Holpriger Anfang

    10 aprile 2023, Germania ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach einer knapp fünfstündigen Anfahrt komme ich endlich in Perl an und zwar ohne Zugausfälle und Verspätungen...es geschehen noch Zeichen und Wunder 👍🏼

    Zum Trailhead führt ein Zuweg von 1,7 Kilometer Länge stetig bergauf. Ich bin ein wenig ratlos, warum ich sofort ein unangenehmes Ziehen im rechten Knie spüre, denn ich habe nie damit zu tun. Ich beschließe, das erst einmal nicht so ernst zu nehmen und setze darauf, dass es sich wegläuft.

    Da Ostermontag ist, sind sehr viele Wanderer unterwegs, allerdings niemand auf dem Moselsteig. Am Trailhead treffe ich aber jemanden, der gerade nach 28 Tagen den SHS beendet und lieber weiter laufen möchte, als ins Büro zurückzukehren.

    Es geht sofort ordentlich bergauf und oben wartet die erste (und leider für diesen Tag auch die letzte) Schutzhütte. Alles gerammelt voll und ich ziehe direkt weiter.

    Schnell werden es weniger Wanderer und bald bin ich ganz alleine. Der Weg ist zum Einstieg und nach ewiger Zugfahrt sehr freundlich zu mir und lässt sich leicht laufen.
    Die Strecke an sich idt größtenteils hübsch. Ab und zu gibt es Aussichten ins Land und ich erfreue mich an Buschwindröschen, Lerchensporn und Veilchen. Ich stehe zu meiner Leidenschaft für die Frühblüher 😁 Ganz aus dem Häuschen werde ich sein, wenn der Ginster blüht 🥰

    Es wird Zeit, mir einen Schlafplatz zu suchen. Der Regen soll bald einsetzten und die gesamte Nacht anhalten. Eine Hütte oder sonst einen Unterstand gibt es weit und breit nicht. Endlich entdecke ich ein geeignetes Waldstück und nach ein bisschen Suchen finde ich auch meinen Spot. Endlich auch, weil mein Knie den ganzen Tag geschmerzt hat und ich ziemlich fertig und besorgt bin, was das noch geben wird. Ich stehe also mitten im Wald und probiere es mit Yoga und Strechting und es hilft ein bisschen 😬
    In dem Moment, in dem ich ins Zelt krieche, setzt dann auch der Regen ein und ich lasse mich von dem Geräusch davon in den Schlaf tragen.
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  • Giorno 1

    Früher als geplant 😀

    10 aprile 2023, Germania ⋅ ☁️ 8 °C

    Eigentlich hatte ich geplant, am Dienstag mit dem Zug nach Perl zu fahren und dort zu übernachten, da die Anreise ca. fünf Stunden dauert. Am Mittwoch wollte ich dann auf den Moselsteig starten.
    Samstag stellt ich allerdings fest, dass ich startklar bin und endlich los will 😃
    Also Hotel stornieren und ein Zugticket für Ostermontag gebucht.
    Nun sitze ich im Zug und bin gespannt, welche Überraschungen die Deutsche Bahn möglicherweise für mich bereithält 🤭
    In Perl werde ich dann auch direkt starten. Geplant habe ich einen entspannten Einstiegstag; mal sehen, wie weit ich heute komme...Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf die Tour und jeden einzelnen von euch, der Lust hat, zu lesen, was der Steig und ich gemeinsam erleben werden.
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  • Die Mosel ruft

    14 marzo 2023, Germania ⋅ 🌧 3 °C

    Am 12.04. starte ich in Perl auf den Moselsteig. Geplant habe ich die Strecke nach Koblenz in ca. 15-16 Etappen.
    Ein paar Tage Puffer habe ich aber natürlich zur Sicherheit auch im Rucksack. Nach spätestens drei Wochen werde ich allerdings definitiv wieder auf der Arbeit erwartet - das sollte doch wohl zu schaffen sein...sagte sie, bevor sie wusste, was sie tat ^^

    Ich freue mich auf jeden Fall riesig und werde euch ganz ungeniert und ungefragt mit meinen Eindrücken beglücken :D
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  • Giorno 4

    Katzenweg ohne Katz' - aber mit Fazit :)

    7 febbraio 2023, Germania ⋅ ☀️ 4 °C

    Die letzte Etappe von Hasenfeld nach Zerkall starten wir bei herrlichem Wetter - sehr kalt, sehr sonnig und alles ist früh morgens mit glitzerndem Reif bedeckt.

    Die Strecke führt in weiten Teilen anfangs über Wiesen und später durch den Wald, den Hetzinger Wald, um genauer zu sein. An einem schönen Aussichtspunkt nehmen wir die Einladung der dort stehenden Bank gerne an und nehemn Platz für unsere letzte Rast auf dem Wildnis Trail.

    Die Strecke ist deutlich schöner als am Vortag und das Sonnelicht zaubert tolle Lichteffekt, sodass wir uns wohlgestimmt und flott unserem Ziel in Zerkall nähern.
    Dort gibt es tatsächlich auch ein Zielschild am Schlusspunkt, so bekommen wir wenistens doch noch ein Abschlussbild mit Katze, nun ja, zumindest mit einem Katzengesicht, auf Holz, aber wer will schon kleinlich sein ;)

    Nadine und ich sind uns einig, dass man den Wildnis Trail durchaus empfehlen kann, insbesondere, da er nicht sehr lang ist und man ihn sehr entspannt in vier oder flotter in drei Tagen laufen kann. Wenn also mal nicht so viel Zeit ist, aber trotzdem die Sehnsucht nach einem Trail überhand nimmt, dann geht doch mal die Katze suchen!

    Bedenken sollte man dabei aber unbedingt Folgendes:

    1. Der Nationalpark Eifel wurde erst 2004 angelegt. Es ist also klar, dass die Wildnis noch im Entstehen ist und es noch viele Jahrzehnte dauerte, bis tatsächlich ein Eindruck davon entstehen kann.

    2. Eine Wildkatze auf diesem Trail zu sehen ist sicherlich so wahrscheinlich wie eine Begegnung mit dem legendären Eifelkrokodil (obwohl Nadine da ja anderer Meinung sein dürfte - in Hinblick auf das Krododil zumindest ^^).
    Aber wer freut sich nicht darüber, wenn einem diese leicht frech drein blickende Katze den Weg weist?

    3. Eifel bedeutet leider häufig auch - neben tollen Pfaden und viel auf und ab - immer wieder lange Passagen auf Waldautobahnen und Schotter. Wenn man sich dessen im Vorhinein bewusst ist, gibt es auch weniger Gemecker - just saying ^^

    4. Etappe 1 und 2 sind großteils sehr schön und es gibt sowohl an Natur und Kultur einiges zu sehen und erleben. Etappe 3 ist fast durchgängig eine Durststrecke. Etappe 4 eignet sich entspannt zum Auslaufen und bietet einige sehr schöne Passagen.

    5. Die Anreise nach Hofen kann sich mit den Öffentlichen als ziemlich umständlich gestalten (siehe unseren Bericht dazu ...). Zerkall hingegen erreicht der geneigte Wandermensch sehr unkompliziert. Der Trailhead liegt zudem nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt.
    Wir haben es vorgezogen, die längere Anreise zum Start zu haben und dafür entspannter wieder nach Hause zu kommen. Vom Wandererlebnis her empfehle ich eher den Weg entgegengesetzt, also von Zerkall nach Hofen, zu laufen, sodass die schönen Etappen zum Schluss kommen.

    Wir hatten auf jeden Fall eine tolle Zeit!
    Liebe Grüße
    Sandra und Nadine
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  • Giorno 3

    Sing und schwing das Bein :D

    6 febbraio 2023, Germania ⋅ ☁️ 3 °C

    Bei Gemünd haben wir eine ganz wunderbare Unterkunft gefunden, die speziell auf Wanderer eingestellt war - genau das hatten wir gebraucht nach der Regenschlacht am Vortag. Mit wieder komplett trockenen Sachen und nach einer erholsamen Nacht wollten wir gerade los, um die zwei Kilometer zurück nach Gemünd zurückzukehren und auf die dritte Etappe zu starten. Zeitgleich kommt unser Host Tom aus dem Haus und bietet an, uns nach Gemünd zu fahren, obwohl er in die entgegengesetzte Richtung muss - nochmals herzlichen Dank dafür und Toms Gästehaus sei euch wärmstens empfohlen :)

    Im Penny in Gemünd - wo ich mich auch schon letztes Jahr auf dem Eifelsteig reichlich verpflegt hatte - holen wir uns Frühstück und dann geht es endlich los. Die Olef führt ordentlich Wasser und scheint auch bei Biebern hoch im Kurs zu stehen. Noch nie habe ich gesehen, dass Bieber solch mächtige Bäume annagen!

    Irritiert sind wir auch über diese seltsame Farbe des Himmels ... wo Grau sein sollte herrscht plötzlich Blau vor und von oben trifft uns heute kein Wasser, sondern Wärme! Ob dieser seltsamen hellen Fleck am Himmel dafür verantwortlich ist? Was kann das nur sein? Verwirrt ziehen wir weiter.

    Der Weg schlängelt sich entspannt am Fluss entlang, bevor er nach einer ganzen Weile schließlich in den Wald abbiegt und sich langsam nach oben windet. Nadine wartet geduldig auf mich, während ich mir ein verfallenes Mühlhaus ansehe. Es ist wie ein Sog, ich kann bei so etwas einfach nicht widerstehen :D

    Nach einiger Zeit kommen wir in Wolfsgarten an, ein auffällig gepflegter Ort, in dem man allerdings keine Menschenseele sieht. Neben der Sitzgruppe, bei der wir eine kleine Pause eingelegt haben, führt ein Tor auf den Hauptwanderweg. Na, das muss natürlich der Wildnis Trail und wir ziehen hindurch auf einen schönen Weg über Wiesen und Felder und weiter und weiter und ... stoppen, denn wir haben uns verlaufen *hüstel* Über dem Tor stand zwar groß "Hauptwanderweg", aber eben nicht Wildnis Trail. Nun ja, auf 30-40 Minuten mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht an ^^

    Ab hier geht es nun leider fast ausschließlich über die eifeltypischen breiten Schotterwege und auch ansonsten gibt es wenig Spektakuläres. Zum Glück lässt sich Nadine nicht lumpen und liefert eine Gesangs- und Tanzeinlage nach der nächsten. Auch ein weiterer Wildschweinabwehrgesang wird vorgetragen und von mir geistesgegenwärtig auf Video gebannt!

    Bei der Abtei Mariawald legen wir ein weiteres Päuschen ein, gönnen unseren vom Schotter entnervten Füßen etwas Ruhe und lassen uns das mittlerweile obligatorische Weingummi schmecken. Dann geht es zurück auf die Forststraße, die uns schließlich zum Ziel bringt. Das liegt offiziell in Heimbach, aber wir knappern noch ein bisschen von der vierten Etappe an und gehen weiter nach Hasenfeld.

    Das Heimbacher Schloss schauen wir uns nur von außen an, da es nach über 28 Kilometern relativ spät geworden ist. Aber auf jeden Fall werde ich mir bei anderer Gelegenheit dieses Bauwerk auch einmal von innen ansehen, allein schon das rote Gestein sorgt für einen besonderen Eindruck.

    Die dritte Etappe des Wildnis Trails ist definitiv eine Etappe, die man laufen kann, aber nicht muss. Der Schotter hat bei uns beiden ordentlich Fußschmerzen hinterlassen und wir waren am Abend froh, dass wir dieses Teilstück hinter uns hatten. Belohnt haben wir uns mit einem sehr leckeren Abendessen und bekömmlichen Getränken ;)
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  • Giorno 2

    Regentropfen, die auf Kapuzen klopfen 🌧

    5 febbraio 2023, Germania ⋅ 🌧 4 °C

    In Einruhr gönnen wir uns erst einmal ein längeres Frühstück, da es angeblich eine Stunde später eine Regenlücke geben soll.
    Nun ja, der Regen wurde dann zumindest etwas schwächer, für einen Moment...

    Da es aber ohnehin klar war, dass es den ganzen Tag ordentlich regen würde, zogen wir dann schließlich einfach los auf die 2. Etappe des Wildnis Trails.

    Vorbei ging es auf sehr schönen und rutschigen Wegen entlang des Obersees. Die Regenschwaden konnte man herrlich beim Gleiten über den See bewundern. Normalerweise wäre der Weg an einem Sonntag sehr gut frequentiert, aber heute treffen wir niemanden. Nur ein armer Fotograf ist mit seiner Ausrüstung vor dem strömenden Regen unter ein Schild mit Dach geflüchtet und wirkt ein wenig ratlos so mitten im Wald.

    Nachdem es bisher einige Kilometer eher entspannt am Seeufer entlang ging, biegt der Weg nun plötzlich nach rechts ab und führt uns einen Anstieg hinauf, der mich letztes Jahr schon auf dem Eifelsteig zum 🤬 (sittsam natürlich😉 )gebracht hat.
    Im Gegensatz zu dem unnötigen Anstieg am Vortag gibt es dieses Mal aber wenigstens einem schönen Ausblick zur Belohnung und zwar auf die Utfttalsperre.

    Mittlerweile regnet es Bindfäden, die uns vom starken Wind um die Ohren gehauen werden. Zum Glück müssen wir jetzt die offene Dreiborner Höhe überqueren und können so Regen und Wind richtig genießen 😁 Stoisch stapfen wir über den überfluteten Weg und freuen uns des Wanderlebens.
    Plötzlich können wir auch einen ersten Blick auf die Ordensburg Vogelsang erhaschen, als die Regenschwaden für einen Moment die Sicht freigeben.

    Endlich, endlich erreichen wir die Wüstung Wollseifen, werfen einen Blick in die profanisierte Kirche St. Rochus und besichtigen triefnass die alte Schule.
    Dort machen wir eine Rast, essen ein bisschen Weingummi für die Stimmung und machen blöde Witze über Menschen, die bei diesem Wetter wandern 🤓

    Ich weiß, dass es in Vogelsang ein Restaurant gibt und der Gedanke an etwas Warmes ermuntert uns schließlich, die zwar trockene, aber eisig kalte Schule zu verlassen..

    Wieder geht es steil runter und wieder rauf, dann haben wir Vogelsang erreicht und besichtigen ein wenig die ehemalige NS-Kaderschmiede. Das graue, kalte Wetter und die Nebelschwaden über dem Stausee und den bewaldeten Hängen bilden einen passenden Rahmen für eine solche Stätte.

    Wir stärken uns mit Pommes und Kaffee, während der Regen so ans Fenster schlägt, dass man kaum hindurchsehen kann.
    Die durchnässten Sachen haben wir schön auf der Heizung aufgereiht, man nutz halt, was einem zur Verfügung steht.

    Frisch motiviert verlassen wir das Gelände und kommen bald an der Kicklay vorbei, von der wir einen ersten Blick auf unser heutiges Etappenziel haben, Gemünd. Es folgen noch einige Kilometer auf und ab über rutschige Wald(wasser)wege, bis wir den Ort knapp vor der Dämmerung erreichen. Heute kam also kein Wildschweinabwehrchor zum Einsatz...aber lasst euch sagen, es wird noch eine Kostprobe geben 😏
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  • Giorno 1

    Wildschweinexodus 🎶🐗🎵

    4 febbraio 2023, Germania ⋅ ☁️ 5 °C

    Endlich geht es los - heute starten wir auf den Wildnis Trail! Warum gerade dieser Trail? Wegen des Katzenlogos 😸

    Um halb fünf klingelt schon mein Wecker, da die Anreise nach Höfen bei Monschau etwas umständlich ist.
    Bis Köln geht alles gut und Nadine empfängt mich am Bahnhof mit einem Kaffee - großartig, so kann es weiter gehen 😃
    Dann warten wir auf den nächsten Zug...und warten...und warten...den Anschluss in Aachen verpassen wir natürlich durch die Verspätung. Der nächste Bus fährt erst nachmittags um 16 Uhr....Nun denn, dann muss es halt anders gehen. Wir finden eine Verbindung über Eupen und weiter nach Monschau. Von da geht aber nix mehr, außer Taxi, aber der nette Busfahrer nimmt uns noch ein Stück mit und setzt uns an einer Bundesstraße ab. Von da laufen wir ca. noch zwei Kilometer über die Straße nach Höfen zum Startpunkt des Wildnis Trails am Nationalparktor. Nach einer fünfstündigen Odyssee sind wir endlich gegen kurz nach 11 Uhr am Trailhead🥴
    Ein kurzes Startfoto und dann geht es direkt los, schließlich wollen noch ca. 25.5 Kilometer gelaufen werden bis zu unserem heutigen Ziel, Einruhr.

    Die ersten 10 Kilometer schlängeln sich ziemlich entspannt über breitere Wege erst am Perlen-, dann am Fuhtsbach entlang. Zum Einlaufen durchaus angenehm. Das Wetter ist uns wohlgesonnen und bringt doch nicht den angekündigten Regen, dennoch ist kaum jemand unterwegs.

    Langsam wird der Pfadanteil höher. Felsen säumen immer wieder den Weg. Einer kleinen Höhle kann ich nicht natürlich nicht
    widerstehen, aber sie stellt sich eher als eine Art Torbogen heraus, der in den Schiefer gehauen wurde.

    Unser Weg ist die gesamte Zeit von laut gurgelnden Bächen gesäumt, die schon Stromschnell gleichen, solche Wassermengen führen sie nach der Schneeschmelze und dem Regen der letzten Tage.
    Plötzlich stehen wir etwas ratlos einer Furt, die bei dem Wasserstand nicht trockenen Fußes zu queren ist. Irgendjemand hat ein dünnes Bäumchen darüber gelegt und ich wage mein Glück. Das Wasser reißt mir beinahe die Stöcke weg und ich kann mich noch soeben auf einen Fels retten und von dort zum Ufer springen. Meine Schwester versucht es als nächstes und rutsch zu meinem Schrecken von dem dünnen Stamm ab!
    Tapfer und nun ohnehin schon nass kämpft sie sich durch die eiskalte Stömung bis zur anderen Seite. Nun muss sie mit klatschnassen Schuhen, Strümpfen und Hose weiter 🥶

    Der Weg bleibt weiterhin sehr schön und pfadlastig. Wir kommen nach Erkensruh; einem Ort, der leider den Anschluss verpasst hat. Restaurants, Hotels, Pensionen - ein Leerstand nach dem anderen. Ein nachdenklich stammenden Anblick.

    Direkt hinter dem Ort führt unser Weg nach oben. Das Streckenprofil zeigt uns eine scharfzähnige Zacke, bevor wir in ca. 3,5 Kilometer an unserem heutigen Ziel sind.
    Es beginnt bereits zu dämmern, der Weg führt steil nach oben, zugleich bietet er aber auch eine als 'leicht' markierte Ausweichroute. Wir überlegen kurz und entscheiden uns schließlich für die originale Wegführung...frei nach "denn sie wissen nicht, was sie tun" 🫣
    Uns erwartet ein nicht enden wollender, heftiger Anstieg mit durchschnittlich 18 %! Keiner von uns redet mehr, Schritt für Schritt kämpfen wir uns hoch. Das war richtig hart und dann auch noch vollkommen ohne Benefit, denn oben angekommen gibt es ....nichts! Der Weg führt ein Stück über den bewaldeten Kamm (ohne Aussicht oder sonstige Highlights) und dann einfach wieder steil nach unten 😂

    Es ist mittlerweile sehr dämmrig und der Weg von Wildschweinen ganz frisch zerwühlt. Nadine will kein Risiko eingehen und singt beherzt aus voller Kehle die letzten ca. 2.5 Kilometer bis Einruhr alle möglichen, unmöglichen und selbstgedichteten Songs, um die Keiler zu vertreiben. Ich hatte viel Spaß und die Keiler haben wir ohne Zweifel in die Flucht geschlagen. Es wird gemunkelt, NRW sei nun wildschweinfrei 🤓
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