Es ist die Natur, die im Norden Schwedens begeistert. Geld wird jedoch nicht nur mit dem Tourismus verdient, sondern vor allem mit dem Bergbau und das beeinflusst die ganze Landschaft.
Erz wird in dieser menschenleeren Weite gefunden und die Samis mit ihren Rentieren verdrängt. Eisen ist der Rohstoff der im 19. Jahrhundert in der fortschreitenden Industrialisierung dringend gebraucht wird und so wird eine Stadt aus dem Boden gestampft und eine Eisenbahnlinie gebaut.
Die nördlichste Stadt Schwedens zieht um. Der Jahrhundertlange Erzabbau löst Erdverschiebungen aus, die Stadt droht im Boden zu versinken.
Ich muss den Text über Kiruna nicht neu erfinden und habe euch hier einen Bericht vom SWR reingesetzt:
Die Stadt Kiruna in Schwedisch-Lappland muss ein paar Kilometer verschoben werden, denn der Erzabbau löst Erdverschiebungen aus. Das führt möglicherweise zum Einsturz oder Versinken der Stadt. Durch den Klimawandel und steigende Wasserstände könnte vielen Städten ein ähnliches Schicksal drohen.
Kiruna muss verlegt werden
Die Stadt Kiruna in Schwedisch-Lappland liegt 200 Kilometer nördlich des Polarkreises. Normalerweise eine ruhige Gegend mit hohen Bergen, Rentieren und Polarlichtern, die man bestaunen kann. Doch weil tief im Untergrund nach Eisenerz gegraben wird – und das schon seit über 100 Jahren – muss sie ein paar Kilometer nach Osten verlegt werden. Ansonsten könnte ein Großteil Kirunas zusammenbrechen.
Riesige Risse haben sich bereits an der Oberfläche gebildet, die der Ort mit seinen rund 18.000 Bewohnerinnen und Bewohnern immer mehr zu spüren bekam. Das heisst: Risse im Asphalt und Fundamente von Häusern, die instabil waren.
Umzug der nördlichsten Stadt Schwedens
Spezial-LKWs nahmen ganze Häuser, die hier traditionell aus Holz gebaut werden, und brachten sie ein paar Kilometer ostwärts. Auch der Uhrturm des alten Rathauses, welches eine Art Wahrzeichen von Kiruna ist und in ganz Schweden bekannt musste mit. Er wurde neben dem neuen Rathaus wieder aufgebaut.
Bau des neuen Rathauses und des Wahrzeichens von Kiruna – der Uhrturm.
Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern
Göran Cars ist Professor für Stadtplanung aus Stockholm und einer der Organisatoren des großen Umzugs. Cars betont, dass das alte Kiruna nicht einfach nur plattgemacht wird, sondern die Bewohnerinnen und Bewohner werden in die Planung mit einbezogen. Das ist ein wichtiger Unterschied zu anderen Umsiedlungsprojekten, wie man sie zum Beispiel auch aus dem Braunkohletagebau in Deutschland kennt.
Planer nehmen Wünsche der Einwohner auf
Sie wurden zunächst ausgiebig befragt, was sie an der alten Stadt nervte. Bei diesem Dialog kam heraus, dass die Bürger*innen das Zentrum nicht so toll fanden. Dies war nämlich bisher nur ein riesiger Parkplatz vor einem Hotel. Außerdem würden die Geschäfte zu weit verstreut liegen, weshalb man unbedingt ein Auto brauchte. In ganz Schweden hat Kiruna die meisten Fahrzeuge pro Einwohner.
Des Weiteren sei ein großer Wunsch der Einwohner gewesen, eine begehbare Stadt zu haben, so der Göran Cars. Ausserdem hatten sie noch ein Anliegen:
Straßen und Gebäude zu bauen, die den Wind behindern, statt ihn wie bisher zu verstärken. Bei 20 Grad minus spielt das eine große Rolle. Kräftige Winde kombiniert mit großer Kälte sind verheerend.
Dazu kommen vielfältige Umweltschutzmaßnahmen. Die Wiederverwendung von Türen und Fenstern aus der alten Stadt für die neuen Gebäude zum Beispiel. Und auch die Nutzung der Abwärme aus der Eisenerzmine für die Warmwassererzeugung der Stadt.
Unser Nachtrag zu dem Bericht. In den Einkaufszentren sind bereits 2 Eingangstüren kaputt und nicht mehr aufzubringen, ev. sollten sie doch neue Türen einbauen. Zudem habe ich mich im Camper die ganze Zeit gefragt, warum die Steine an unseren Ladegeräten kleben. Bis mir klar wurde das der Kies hier magnetisch ist, da es ja Eisenerz ist…..Læs mere