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- Day 1
- Friday, June 6, 2025
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 119 m
TurkeyArnavutköy41°15’28” N 28°44’17” E
Nachttour von Istanbul nach Bergama

Nach einem halben Jahr zu Hause - das war definitiv zu lang - geht es endlich wieder hinaus in die Welt. Ein kurzer Flug ohne Zeitverschiebung - also absolute Komfortzone. Ziemlich unspektakulär und ungewöhnlich für uns, was die überraschten Gesichter meiner Mitmenschen, als sie vom Reiseland hörten, bestätigt haben. Damit es aber nicht zu gemütlich wird, habe ich die Zeitverschiebung selbst eingebaut. Nach der Ankunft in Istanbul am Abend und der Übernahme des Mietwagens geht es nicht ins Hotel, sondern ein paar 100km und Stunden durch die Nacht nach Bergama an die Westküste. Nach dieser nächtlichen Spritztour quer durchs Land habe ich morgen früh auch mein Jetlag und brauche vermutlich einen starken, türkischen Kaffee, um in die nächsten mindestens 12 wachen Stunden des neuen Tages zu starten.
Aber jetzt geht es erst einmal los zum Flughafen. Auto abgeben und einchecken. Ganz freundlich wird der Sitz am Notausgang angeboten: kostenlos und viel Beinfreiheit. Nein Danke - nicht für mich. Als ich erkläre, dass ich nicht tiefgekühlt in Istanbul ankommen möchte, grinst sie nur und lässt mir meinen Platz. Security- und Polizeikontrolle - wie immer ist alles rasch erledigt und nun heißt es eben warten. Dank Gladiator 2 geht der ohnehin kurze Flug noch viel schneller vorbei und abgesehen davon, dass der Wein zwischendurch meint, er müsse unbedingt aus dem Glas hüpfen, verläuft der Flug im Großen und Ganzen recht ruhig.
In Istanbul schnappen wir unser Gepäck und holen den Mietwagen. Es ist ein Fiat. Das ist wie nach Hause kommen. Reinsitzen, Schlüssel rumdrehen und losfahren. Los geht es einmal quer durch Istanbul. Im Schneckentempo quälen wir uns über die Stadtautobahn quer durch die Stadt. Es ist zäh und wird noch zäher, da noch gut 400km vor mir liegen und es bereits nach 22 Uhr ist. Da ist die Durchquerung Bangkoks das reinste Vergnügen. Schließlich erreichen wir den Bosporus mit einer seiner imposanten Brücken. Wir blicken auf die wunderschönen Paläste, die wir letztes Jahr bereits besichtigt haben. Damals haben die Touranbieter damit geworben, dass der Guide einem ein interkontinentales Fährticket besorgt, um von Europa nach Asien zu fahren. Es war die ganz normale Fähre, aber so verkauft es sich natürlich viel besser. Ich fahre also nun über die interkontinentale Brücke und irgendwo in der Mitte des Bosporus überquere ich die Grenze von Europa nach Asien. Was für ein Moment. Leider wird der Stau auf asiatischer Seite nicht besser. Nach gut 2 Stunden erreichen wir die nächste Brücke, die uns über einen Seitenarm des Marmarameeres führt und somit auf das türkische Festland. Istanbul und der Stau liegen hinter uns. Das Navi verkündet: folgen Sie dem Straßenverlauf für 290km. Ich beschließe, dass nun ein guter Zeitpunkt ist, meinen importierten, pappsüßen Red Bull zu öffnen. Er verleiht mir auch augenblicklich Flügel und so gleite ich im Tiefflug über eine wunderschöne, dreispurige Autobahn, um die Türkei von Nord nach Süd zu durchqueren. Dabei stelle ich fest, dass die Türken Augen wie Eulen haben müssen. Manch ein Auto hat nur ein kleines Lichtlein rechts vorne. Man sieht aber genug und offenbar ist gesehen werden nicht so wichtig. Auch wenn man zu früh von der Autobahn abfährt, legt man einfach den Rückwärtsgang ein und fährt wieder einige 100m rückwärts auf die Autobahn zurück. Alles ganz entspannt.
Die Fahrt zieht sich über viele Stunden und irgendwann will ich nur noch ankommen. Als es dann endlich soweit ist - es ist bereits 2:00 Uhr morgens - bin ich trotz oder gerade wegen vieler Stunden Autofahrt putzmunter. Red Bull verleiht mir immer noch Flügel. An Schlafen ist nicht zu denken. Also beschließe ich, meinen Bericht zu schreiben, in der Hoffnung, müde zu werden und vielleicht noch 2 oder 3 Stündchen Schlaf zu finden, bevor der Wecker klingelt. Daraus wird nicht wirklich etwas. Ich bin zu munter. Als ich es endlich schaffe, einzunicken, ruft der Muezzin - 4:50 Uhr…. Ich habe das Gefühl, er sitzt direkt neben meinem Bett….Read more
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- Day 2
- Saturday, June 7, 2025 at 3:59 PM
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 117 m
TurkeyBergama39°7’54” N 27°11’27” E
Pergamon - heute Bergama

Nach dieser komplett schlaflosen Nacht fühle ich mich erstaunlich fit. Zeitig stehen wir am Teleferiq, der uns in wenigen Minuten auf das 200m höher gelegene, tafelbergförmige Felsplateau bringt, auf dem die antike, griechische Stadt Pergamon thront. Das Plateau wurde vom Fluss Kaikos gebildet, der heute noch für fruchtbares Land sorgt. Während des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. war Pergamon die Hauptstadt des Pergamenischen Reichs, das sich über große Teile des westlichen Kleinasiens erstreckte. Die Stadt wurde zu einem der bedeutendsten Kulturzentren des Hellenismus. Pergamon trägt seinen Namen zu Recht: es war Zentrum der Pergamentproduktion. Nach dieser netten Gondelfahrt sind wir die ersten, die morgens die Akropolis betreten. Es ist ganz still, Vögel fliegen umher und ein kräftiger Wind bläst uns um die Ohren, der die Temperaturen sehr angenehm macht. Wir spazieren ganz allein durch die Tempel, Säulengänge, Tunnel und das Amphitheater. Die Ausblicke vom Plateau in die Ebene sind spektakulär. Vor allen Dingen der Blick auf den riesigen Stausee, der an ein Horseshoe erinnert. Wir entdecken zunächst eine kleine Landschildkröte und dann einige richtig große Exemplare. Die Ruhe ist jetzt allerdings vorbei. Die ersten Bustouristen, die wie eine Schafherde brav dem Guide hinterher tappeln, erreichen die Tempel. Für uns der Startschuss langsam wieder zu verschwinden. Wir haben nur das oneway Ticket für die Gondel gekauft und wandern nach unten. Auf dem Weg kommen wir an vielen weiteren Ausgrabungsstätten vorbei. Jetzt sind wir absolut allein. Die Schafherde nimmt die Gondel zum Bus. Man könnte sich womöglich überanstrengen. Das Auto kann aber auch direkt oben am Eingang geparkt werden. Nur die Highlights werden angesehen und man spart sich die Gondelfahrt. Insgesamt ist Bergama ein schöner Ort. Wir haben aber so langsam die großen archäologischen Highlights dieser Welt gesehen und daher ist er für uns schlicht schön und mehr auch nicht. Der Panoramablick hingegen begeistert. Am Auto angekommen schieben sich bereits die Massen. Wir fahren weiter zum Asklepios Tempel - ebenfalls eine schöne Ausgrabung. Wenn man kurz wartet, kann man ihn auch ziemlich allein erleben. Das Museum in Bergama ist klein und übersichtlich. Wenn man aber schon mal da ist, auf jeden Fall lohnend.
Bereits um die Mittagszeit sind wir hier durch. Wie bereits gestern kämpfe ich mit dem ATM. Entweder er gibt mir überhaupt kein Geld oder nur 100€. Das kann ja heiter werden.
Wir beschließen direkt weiter nach Ephesos zu fahren. Das Thermometer klettert über den Mittag auf 37 Grad. Trotz Klimaanlage ist es heiß. Jetzt kommt das Loch. Ich merke immer wieder, dass ich zu müde bin. Mir fehlt die letzte Nacht. Aber ich habe noch den halben Red Bull. Blubber hat er natürlich nicht mehr und ist so heiß wie frisch aufgebrühter Kaffee. Ein Hochgenuss! Aber - er wirkt. Er verleiht mir nochmals Flügel. Ich bin wieder munter.
Die Strecke ist landschaftlich schön. Wein, Oliven und Aprikosen werden abwechselnd angepflanzt. Überall blüht der Oleander. Palmen säumen die Straßen. Immer wieder fahren wir entlang der Küste des Mittelmeers. Ungewohnt, dass es keinen Strand gibt. Das Wasser trifft auf Wiese oder Beton. Ich überlege, wann ich das letzte Mal am Mittelmeer war und schätze, dass dies gut und gern 9 Jahre her sein muss. Schließlich erreichen wir Ephesos. Doch was ist das? Solch einen Stau habe ich in meinem Leben noch nie erlebt. Die gesamte kleine Stadt ist komplett verstopft. Da passt nicht einmal mehr eine Maus durch. Alles steht. In jeder noch so kleinen Gasse schieben sich die Autos im Millimeterschritt. Ich auch. Ich will ankommen und suche mir neue Wege. Doch dann stehe ich einmal vor einer Treppe und das nächste Mal vor einem Berg. So werden wir keine Freunde liebes Google.maps. Jetzt muss ich mich wieder hinten anstellen. In der Türkei sind gerade Feiertage - Eid ul-Adha, das islamische Opferfest, wird gefeiert. Alle haben frei und sind unterwegs. So macht das keinen Spaß. Aber nach über einer Stunde erreiche ich unser kleines Hotel. In dieser Straße herrscht kein Chaos. Wie angenehm. Ephesos ist eigentlich so ein gemütlicher Ort. Kleine gepflasterte Straßen, alte bunte Häuser, schöne Innenhöfe mit knorrigen Olivenbäumen und auf dem Aquädukt und den Minaretttürmen haben Störche ihre Nester gebaut. In jedem Nest sitzen 2-3 Junge und wollen gefüttert werden. Ständig fliegt ein Elternteil herbei und bringt Frösche und sonstiges Getier. Und ja - natürlich wird lautstark mit dem Schnabel geklappert.Read more
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- Day 2
- Saturday, June 7, 2025 at 5:36 PM
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 13 m
TurkeySelçuk37°56’59” N 27°21’58” E
St. Johannes Basilika und Selcuk Kalesi

Die Johannes Basilika - dem Apostel Johannes gestiftet! - war eine der größten Sakralbauten des Byzantinischen Reiches. Sie wurde von Kaiser Justinian gestiftet. Würde sie heute noch stehen, stände sie in direkter Konkurrenz zum Petersdom. Doch leider sind nur Säulen und Wandteile geblieben, die ihre Größe und Schönheit erahnen lassen. Von unserer Unterkunft ist es ein kleiner, schöner Spaziergang den Berg hinauf. Da wir die Museumskarte für die Türkei gekauft haben, geht es auch hier an der Schlange vorbei direkt zum Einlass. Noch ist es recht voll, aber es ist bereits später Nachmittag und plötzlich verschwinden alle. Die Busfahrer wollen wohl so langsam Feierabend machen und die Reisegruppen werden in den großen Hotels vor der Stadt rausgelassenen. Schön für uns. Auch der Bummel durch das kleine Städtchen ist sehr angenehm. Wir suchen uns ein hübsches Restaurant und bei Pide und Kebap lassen wir unseren ersten Tag Revue passieren. Im Hintergrund klappern die Störche mit den Schnäbeln. Wir sind angekommen.Read more
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- Day 3
- Sunday, June 8, 2025 at 12:13 PM
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 10 m
TurkeySelçuk37°56’43” N 27°20’31” E
Ephesos

Nach zwei Nächten ohne Schlaf habe ich heute nicht einmal den Muezzin gehört. Dafür aber den Esel….. der war allerdings etwas später dran als der Muezzin. Da ich ahne, was uns heute in Ephesos erwartet, sind wir deutlich vor Öffnung der Tore vor Ort. Wir sind nicht die ersten. Allerdings die ersten am Drehtor, denn alle anderen müssen noch Souvenirshops ansehen. Punkt 8:00 geht es im Stechschritt durch den Park. 700m sind es bis zur berühmten Celsus Bibliothek. Und dann…. Ich komme mir vor wie bei Lidl-Wochen montags kurz vor 8:00Uhr. Alles drängelt vor der Tür, wartet, dass die Verkäuferin aufschließt, stürzt an den Wühltisch, um die richtige Größe zu erhaschen und zur Kasse zu eilen. Bereits um 8:05 Uhr ist der ganze Spuk vorbei, das Wochenschnäppchen ist verkauft und der Laden wieder leer. Und hier….. wir stürzen zur Bibliothek. Etwa eine Minute haben wir sie ganz für uns. Dann erreicht uns schon eine weitere Person. Wir können noch einen kurzen, stillen Moment genießen und Fotos machen. Die Zeit reicht nicht aus, um die Details alleine anzusehen. Von oben kommend rollt sie schon auf uns zu - die Lawine aus Menschen. Bewaffnet mit Regenschirmen, Fähnchen, Schildern und Stöcken schieben sich die Hirten mir ihrer durchnummerierten Schafherde auf die Bibliothek zu. Es ist 8:05Uhr. Die Ruhe ist vorbei. Der Platz vor der Bibliothek geflutet. Hier sieht man den Alptraum des Massentourismus mit all seinen Facetten in der Realität. Es ist unbeschreiblich.
Und dabei ist sie doch so wunderschön. Die Bibliothek ist eine der absoluten archäologischen Highlights dieser Welt. Mit all ihren Figuren und filigranen Verzierungen ist sie ein traumhaft schönes Gebäude. Wir sind absolut begeistert und der kurze Moment ganz alleine davor zu stehen, war fast schon magisch. Man spürt die Geschichte, die in diesen alten Mauern steckt. Da wir gegen den Strom laufen, schieben wir uns über marmorbepflasterten Straßen gegen die Massen den Berg hinauf. Gebäude und Tempel links und rechts der Straße lassen erahnen, wie prachtvoll die Stadt einst war. Ephesos war im Altertum eine der größten und bedeutendsten Städte Kleinasiens und beherbergte mit dem Tempel der Artemis eines der Sieben Weltwunder der Antike. Die antike Hafenstadt galt als das wichtigste Handelszentrum des Mittelmeerraums. Über den Zeitraum von mehreren Jahrhunderten befand sich Ephesos unter dem Einfluss von verschiedenen Herrschern.
Es gehörte lange Zeit zum hellenistischen Reich, bis es dem römischen Reich übergeben wurde. Unter Kaiser Augustus gelangte es zu unfassbarem Reichtum. Den enormen Reichtum erkennt man auch ganz klar an den wunderschönen Fundstücken im Museum. Viele der Bauwerke, wie etwa die beiden Agoren, das Aquädukt und das Amphitheater, wurden während seiner Herrschaft erbaut. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. spielte Ephesos eine einflussreiche Rolle bezüglich der Ausbreitung des Christentums.
Das berühmte Amphitheater ist leider gerade gesperrt. Aber in das kleine Theater können wir hinein und schöne Ausblicke genießen. Wenn man von den Hauptachsen abweicht, gibt es noch einige Straßen, in denen man ebenfalls seine Ruhe hat. Ich bin überrascht, dass Ephesos gar nicht so groß ist. Relativ schnell kommen wir am oberen Ende der Stadt an. Eine Bustruppe nach der anderen wälzt sich die Straßen Richtung Bibliothek hinunter und wir reihen uns nun eben ein. Ein Hirte sucht verzweifelt vier seiner Schäfchen. Zum Glück haben alle eine Nummer. Er wird sie wieder finden. Wir biegen zu den Häusern der Wohlhabenden ab, die perfekt erhalten und mit wunderschönen Mosaiken und Wandgemälden ausgestattet sind. Die Gemälde sind schlicht und dezent, aber wunderschön. Wunderschön ist auch, dass man hier nochmals kräftig zur Kasse gebeten wird und nur wenige bezahlen wollen. Bei uns ist dieses Ticket inklusive. Hier ist es leer und still und in Ansätzen vermag man sich vorzustellen, wie damals gelebt wurde.
Auch wenn die Atmosphäre alles andere als schön ist, stehen wir nochmals lange vor der Bibliothek. Immer wieder gibt es kurze Momente, in denen eine Figur oder ein Durchgang frei von Menschen ist. Ein unglaublich beeindruckender Ort.
Als wir das Gelände verlassen, wird es nicht besser. Wo ist mein Auto? Kaum zu finden, da es plötzlich in dritter Reihe steht. Das erste unter dem schattigen Baum. Ein armer Kerl wurde abgestellt, der nun zum Telefon greift und alle notwendigen Fahrer anruft. Die Autos verschwinden und ich kann schließlich ausparken. Das gesamte Parkareal ist mit hunderten Bussen zugeparkt. Alle weiß in Reih und Glied. Ich habe das Gefühl entlang einer Wand zu fahren. Es ist grauenhaft.Read more

TravelerDas ist unfassbar beeindruckend, wenn nur diese Menschenmassen nicht wären, aber genau genommen gehören wir ja auch dazu. Ich denke, wir sind auch verwöhnt, kennen wir doch Ecken auf dieser Welt, die (noch) einsam sind. Ich bin von der Bibliothek auch begeistert, dabei sehe ich nur Deine Fotos - ganz toll … und ganz toll beschrieben.

TravelerDanke! Ja das stimmt. Wir kennen leere Ecken auf dieser Welt. Und gerade jetzt weiß ich das wieder sehr zu schätzen. Aber es war klar, dass die Türkei ein volles Urlaubsland ist und man um seine leeren Freiräume kämpfen muss. Aber das klappt, wenn man früh startet und der erste ist, der den jeweiligen Ort betritt. Wie ist es bei euch in Armenien? Ich nehme an, ihr genießt die leeren Ecken. 😂
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- Day 3
- Sunday, June 8, 2025 at 2:52 PM
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 11 m
TurkeyDidim37°31’51” N 27°16’31” E
Didyma und Miletos

Seit Monaten liegt mir Moritz in den Ohren: er will den Apollon Tempel in Didyma sehen. Er liegt aber so gar nicht auf dem Weg und nein - es sind so schon so viele Tempel. Das reicht doch. Und jetzt? Es ist kurz nach 11Uhr als wir Ephesos verlassen. So viel Zeit. Also lasse ich mich überreden und wir fahren nach Didyma. Nach etwas über einer Stunde kommen wir an. Doch was ist das? Das gesamte Areal ist nicht zu betreten. Geschlossen. Man kann es umrunden. Das ist auch schön und wirklich beeindruckend, aber reingehen und die Größe wirklich spüren ist nicht. Google behauptet immer noch: geöffnet. Nunja. Wir sitzen in ein nettes Café und schauen auf die Anlage und mehr ist nicht zu machen. Sehr schade. Aber da entdeckt Moritz schon den nächsten Tempel nur 7km weiter Richtung Küste. Wegen mir, den dann auch noch. Die Straße wird immer kleiner und schmaler. Sie hört auf und wird offroad. Nicht schon wieder. Schon im letzten Urlaub hat er mich so wo reingejagt. So lange sie sich nicht ganz auflöst. Die Ausblicke auf das Meer sind schön. Doch dann ist plötzlich Schluss - militärisches Sperrgebiet. Das war es also. Wieder kein Glück. Mir reicht es. Ich fahre jetzt nach Pamukkale. Doch auf der Strecke taucht dann plötzlich das braune Hinweisschild Miletos auf. Es sind auch nur 5km. Und so biege ich nochmals ab Richtung Miletos. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel, schwarz wird er und es stinkt. Mein Gott, was brennt da? Direkt vor dem Museum wissen wir, was los ist. Da der Wind in die richtige Richtung weht, ist es für uns und das Auto ungefährlich. Es hat heute 44 Grad und der Traktor des Bauern hatte keine Lust, bei diesen Temperaturen zu ernten. Also haben der heiße Motor und das furztrockene Gras beschlossen, die Ernterei zu beenden. Der Traktor ist in Flammen aufgegangen und das Feuer hat sich innerhalb von Minuten auf dem gesamten Feld ausgebreitet. Die Bauern und herbeieilende Menschen versuchen vergeblich zu löschen. Das Feuer gerät völlig außer Kontrolle. Wir fahren erst einmal weiter, weg aus der Flammenhölle. In der Ferne hören wir schon die Feuerwehr.
Das Amphitheater von Miletos ist imposant und absolut beeindruckend. Im ersten Moment dachte ich, es sei eine Burg auf einem Berg. Aber nein, es wurde eine kleine Festung in späteren Jahrhunderten auf das Theater gebaut, das dadurch wie ein Berg wirkt. Das Schöne: wir sind hier beinahe allein. Hinauf und hinunter auf steilen Treppen klettern wir durch die tolle Anlage in der prallen Sonne. Es ist zu heiß. Die 44 Grad schaffen mich heute. Das Blut pocht heftig in meinen Schläfen. Ich muss ins Kühle. Zum Glück taugt die Klimaanalage. Ich kühle langsam wieder ab und als wir zur Brandstelle kommen, ist auch hier wieder alles unter Kontrolle. Es sind jetzt noch knapp 2,5 Stunden bis Pamukkale, die ich auf der neuen Autobahn zügig abfeiere. Ich bin fast das einzige Auto während der gesamten Strecke.Read more

TravelerDie Besichtigungen der Ausgrabungen sind sicherlich super interessant, aber ich kann verstehen, dass Du mit den Temperaturen zu kämpfen hast. Ich bin gespannt, wohin Moritz Dich noch so führt 😂

TravelerHeute war es noch viel schlimmer. Aber unser Tag ist bereits zu Ende und ich beginne eben den Bericht zu schreiben. Es war aber ein toller Tag

TravelerKlasse, ich bin gespannt - wir hatten auch einen sehr schönen, wenn auch anstrengenden Tag.

TravelerDu setzt mich ganz schön unter Druck 😂 - ich bemühe mich … immer schlecht, wenn das im Zeugnis steht.

TravelerDu hast mich gestern etwas geschockt, als ich deine vielen Berichte entdeckt habe. Sogesehen ist es gestern bei mir spät geworden, weil ich auch noch hochladen wollte. Heute bin ich wohl schneller.
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- Day 4
- Monday, June 9, 2025
- ☀️ 36 °C
- Altitude: 243 m
TurkeyPamukkale37°54’45” N 29°7’13” E
Sinterterrassen von Pamukkale

Obwohl ich mich mehrfach erkundigt habe, erhalte ich immer die gleiche Aussage: die Gates öffnen um 8 Uhr. Doch warum sind dann bereits Leute drin, als wir ankommen? Das Südtor öffnet eben doch um 6:30Uhr. So hatte ich das auch im Internet gelesen. Aber wenn Hotel und Kassenpersonal 8 Uhr sagen, glaubt man es eben. Ärgerlich, aber nicht wirklich schlimm, denn es bleibt zunächst ruhig. Die Schuhe müssen ausgezogen werden und los geht’s. Pamukkale erhielt seinen Namen durch die Kalksinterterrassen, die über Jahrtausende durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind und eine Touristenattraktion darstellen. Die Terrassen stehen zusammen mit der oberhalb gelegenen antiken griechischen Stadt Hierapolis auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Es gibt hier 17 heiße Quellen, deren Quellwasser mit Kalk gesättigt ist. Beim Austreten entsteht Travertin. Pro Sekunde werden 250 l Thermalwasser (58 °C) ausgeschüttet. Läuft man auf weißem Untergrund, der sich wie Korallen anfüllt, ist dieser relativ glatt und angenehm und absolut rutschfest. Es gibt aber farblich dunklere Stellen und diese sind extrem rauh und kantig. In den Pools tritt man auf spitze Steine und versinkt im mehlweichen Kalksand. In etwas weicherem bin ich noch nie gelaufen. Nicht einmal im Toten Meer war der Sandschlamm so weich. Das Wasser ist warm und es macht riesig Spaß durch diese surreale Landschaft zu waten. Schneeweißes Gestein und türkises Wasser in den Pools. Einige sind trocken, andere gefüllt. Während dieses Spaziergangs hat man Pediküre und Fußmassage inklusive. Die Hornhaut an den Füßen ist definitiv Geschichte. Allerdings ist die Fußmassage sehr stark und irgendwann reicht es. Die Füße schmerzen und immer wieder bleibt man irgendwo hängen und reißt sie ein wenig auf. Wir kommen an der Kante an und blicken nach unten. Es beginnt sich zu füllen - aber langsam. Entlang der Kante entdecken wir nun die richtig tollen Pools. Sind das Farben und Ausblicke. Absolut irre. Wie auf einem anderen Planeten. Ich würde ihn Baumwollplanet nennen. Die Gesteine sehen so weich und fluffig aus. Wenn sie es nur auch wären. Die armen Füße. Wenn die Baumwollkapsel aufplatzt, quillt die weiche Baumwolle zwischen den braunen Schalen hervor. Das weiße Gestein sieht genauso aus wie diese aufgeplatzte Baumwollkapsel. Wir umwandern das gesamte Plateau und blicken in die weite Ebene. Aus der Ferne muss diese weiße Wand gigantisch leuchten. Das werden wir dann morgen sehen. Wir erreichen die antike Stadt Hierapolis, die sich direkt an die Sinterterrassen anschließt. Die Griechen wussten schon, wo es sich gut bauen und auch leben lässt. Die Stadt ist riesig und es ist heiß. Unfassbar heiß. So heiß wie gestern schon. Aber heute gibt es zwischendurch keine Autofahrt mit Klimaanlage, die etwas abkühlt. Wir suchen also jeden Schatten, den wir finden können. Als wir zum Amphitheater aufsteigen, raschelt das trockene Gras im Wind, es duftet nach Sommer. Sommerduft ist für mich der Geruch trockener Erde und der schwere Duft von Piniennadeln. Genauso riecht es hier. Besser geht es nicht. Das Amphitheater ist großartig. Die komplette Scene ist erhalten. Wir überblicken das Tal von einem schattigen Plätzchen aus. Danach steigen wir weiter in die Berge zu alten Gräbern und einem Hammam. Die Hitze wird nun so unerträglich, dass wir absteigen, Pause im Café machen und danach erst einmal im kühlen Museum verschwinden. Doch irgendwann muss es weitergehen. Der spannende Teil der Stadt wartet noch. In glühender Hitze stapfen wir entlang der alten Römerstrasse. Ich bin schon fast lethargisch, als ich eine Bewegung wahrnehme. Ein riesiger blauer Geko. Die Lebensgeister erwachen sofort. Für einen kurzen Moment verfällt der Geko in Angststarre. Perfekt für mich. Das Foto ist im Kasten. Ein wunderschöner Kerl. Leider fällt mir nun sofort wieder die Hitze ein und ich trotte weiter zum römischen Torbogen und zur alten Gräberstraße. Die Zeugen der Vergangenheit blicken mich aus geöffneten Steinsärgen an. Viele Grabkapellen reihen sich aneinander. Welche Leben darin wohl beerdigt worden sind? Doch nun reicht es endgültig. Der normale Tourist lässt sich in Golfcarts durch die Gegend fahren, während ich mich wie frisch gebackenes Brot im Backofen fühle. Mittlerweile spüre ich den Sonnenbrand. Ich habe mir die Kniekehlen verbrannt und auch die Schultern beginnen trotz T-Shirt zu spannen. Am Abend stelle ich fest, dass ich wie ein unsymmetrisch gestreiftes rot-weißes Zebra aussehe. Glücklich erreichen wir das Café und ich erstehe zwei eiskalte Dosen Cola. Hier schlägt man aus der Not der Gäste Kapital. Ich bezahle 9€. Selten hat eine Cola so gut geschmeckt. Trotzdem unverschämt. 6 Flaschen hätte ich dafür im Supermarkt bekommen. Frisch gestärkt geht es nochmals an die Pools. Im Nachmittagslicht leuchten sie ganz anders. Leider ist es hier jetzt aber auch brechend voll. Heute ist der letzte Feiertag des Opferfestes. Ab morgen müsste es also überall wieder etwas ruhiger werden. Wir sitzen im Schatten, genießen den Ausblick und beobachten, wie sich die Instagramer in Pose setzen. Herrliche Anblicke und viel zu grinsen haben wir. Das beste Fernsehen überhaupt. Und plötzlich stellen wir fest, dass wir tatsächlich den gesamten Tag in der Anlage verbracht haben, ohne eine kühle Pause und fast ausschließlich in der prallen Sonne. Wir machen uns auf den Weg nach unten. Die Wasserläufe sind anders als am Morgen. Die ganz besonders schönen Pools sind ausgetrocknet. Ich kann es kaum glauben. Dafür sind andere geflutet. Die Füße schreien nach Schuhen und wollen nicht mehr laufen. Ich suche mir die besonders glatten Stellen, damit es sich etwas besser läuft. Es sticht, pikst und brennt überall, als ob ich blaue Flecke auf den Fußsohlen hätte. Jedes Kneippbad ist im Vergleich hierzu eine Wohltat. Eine Pause machen wir nochmals im mehlweichen Kalksand und durchqueren schließlich kurz vor Gateschluss das Tor. Ein außergewöhnlicher Ort der Spitzenklasse! Jetzt freue ich mich auf die Dusche und das Bett. Doch zu früh gefreut - Moritz hat schon wieder Hunger…..Read more

TravelerGuten Morgen von Nebenan, ist das schön, unbeschreiblich schön, ganz wunderbar - und dann sogar noch Wildlife. Top!

SYLWIA B.Übrigens… seit einigen Jahren schon, trage ich in Gegenden mit dieser Sonnenkraft immer langärmelige leichte Leinenbluse in weiß. Seit dem werde ich vom Sonnenbrand verschont. Vielleicht mal auf der Nase 😉
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- Day 5
- Tuesday, June 10, 2025 at 5:59 AM
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 264 m
TurkeyPamukkale37°55’9” N 29°7’15” E
Ballonflug

Eigentlich war eine Fahrt mit dem Heißluftballon für Pamukkale überhaupt nicht vorgesehen. Die Landschaft ist aber so grandios, dass der Gedanke aufkam: ich muss sie auch von oben sehen. So habe ich ganz spontan gestern Abend noch Tickets erstanden. Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass es am Vorabend überhaupt noch welche gibt. Normalerweise muss man Monate im Voraus buchen. Fragen kostet ja nichts und schwups war ich neuer Besitzer.
Es ist immer wieder ein grandioses Gefühl in diesen Korb zu steigen. Der Ballon erhebt sich bereits über einem. Immer wieder steigt die fauchende, riesige Flamme auf und befüllt ihn. Langsam hebt er ab und steigt immer höher in die Luft. Wir sind der letzte Ballon, der gestartet ist. Gut so, denn die Sonne geht noch nicht auf. Wir schweben über braunes, trockenes Gras, Olivenhaine, Schafherden und natürlich die Sinterterrassen. Ganz still gleiten wir darüber hinweg. Nur die Flamme faucht immer wieder, wenn wir zu tief sinken. Die Sonne schiebt sich über die Bergkuppe und strahlt das Tal an. Jetzt kommt es bald, denke ich. Wir schweben über dem Amphitheater und entlang der römischen Straße, die wir gestern in der Gluthitze entlang geschlichen sind. Die Ausblicke sind wunderschön. Und natürlich überfahren wir auch die Terrassen. Doch diese liegen komplett im Schatten und wir sind hoch. Ich hatte erwartet, dass wir im Tiefflug darüber hinweggleiten und sich die ersten Sonnenstrahlen im Wasser spiegeln. Dass wir ganz nah von oben in die türkisen Pools blicken können. Völlige Fehlanzeige. Das ist eine Enttäuschung. Das Areal ist klein und schwups sind wir auch schon darüber hinweggefahren. Wie soll man hier 60 Minuten fliegen? Das klappt natürlich nicht. Die Gesamtansicht ist beeindruckend. Aber mittlerweile liegen wieder Felder unter uns. Die Landung steht an. Wir fliegen immer noch im Schatten. Unser Pilot hat den Ehrgeiz, direkt auf dem Anhänger des Pickup zu landen. Und das schafft er auch. Da der Wind aus der falschen Richtung kommt, um den Ballon zu entleeren, drehen wir noch eine Runde auf dem Anhänger des Autos im Korb stehend und der Ballon hoch über uns schwebend. Dann fällt er und für uns heißt es anstoßen mit Champagner. Nicht, dass ich diesen über alles liebe und unbedingt brauche. Aber man sollte diesen nicht anpreisen, wenn es dann roten Blubberwein ohne Alkohol gibt, der nach Sirup schmeckt.
Da wollte ich offensichtlich zu viel und wurde ganz klar in meinen Erwartungen enttäuscht. Alle Ballonwerbeplakate versprechen ein völlig falsches Erlebnis. Ich vermute, dass nicht nur ich so empfunden habe, denn das Trinkgeld ist mehr oder weniger ausgefallen. Man sollte nicht deutlich mehr vermarkten, als man bieten kann.Read more

TravelerSchade, dass die Ballonfahrt nicht so toll war, aber die Bilder sehen klasse aus. Ich finde sie toll und Du hast es mit eigenen Augen gesehen und nicht mit einer Drohne.

TravelerDas stimmt - selbst gesehen. Ballonfahrten sind immer toll. Ich hatte eben die Pools erwartet, ganz nah. Es war aber mehr die Landschaft insgesamt. Wunderschön. Aber nicht mein Wunsch.

TravelerIch verstehe Dich, dass Du enttäuscht bist, weil Du andere Erwartungen hattest und diese, wenn ich es richtig verstanden habe, auch anders vermittelt wurden, aber für den Leser, wie mich, sieht es schön aus. Heute warst Du übrigens schneller 👍.

TravelerIch habe den Bericht über den Flug aber schon vor dem Frühstück geschrieben. Nur die Bilder mussten noch hin.
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- Day 5
- Tuesday, June 10, 2025 at 3:59 PM
- ☀️ 33 °C
- Altitude: 535 m
TurkeyKaracasu37°42’38” N 28°43’45” E
Aphrodisias

Nach dem Frühstück starten wir also in Teil zwei unseres Tages. Schnell erreichen wir Aphrodisias - eine antike Stadt. Ihr Name leitet sich vom Aphrodite-Kult ab. Die Ursprünge von Aphrodisias liegen in der Zeit des 3. Jahrtausends vor Christus. Die Stadt hieß zuerst Megalopolis. Den eigentlichen Namen Aphrodisias erhielt sie während der hellenistischen Zeit im 3. Jhd. v. Chr. Zu größerer Bedeutung gelangte Aphrodisias im 1. Jhd. v. Chr., als die Stadt dem römischen Feldherrn Quintus Oppius im Jahr 88 v. Chr. beistandt. Auch während der römischen Bürgerkriege blieb die Freundschaft zwischen Rom und Aphrodisias bestehen, da sie sich langfristig zu Rom aussprach. Durch den Sieg des Christentums während der Spätantike wurde der Aphrodite-Kult innerhalb der Stadt geächtet.
Das absolute Highlight ist der Aphrodite Tempel. Eine Tempelruine dieser Art haben wir wirklich noch nirgends gesehen. Außergewöhnlich und wunderschön filigran ist sie gearbeitet. Das zweite Highlight ist der Circus, der hier nicht nur als braune Wiese mit Umrandung zu sehen ist, sondern wirklich mit den kompletten Sitzreihen vorhanden ist. Ein eindrucksvoller Bau. Hier kriecht uns eine Schlange über den Weg, die allerdings (leider) schnell das Weite sucht. Besonders ist auch, dass aktiv ausgegraben wird. Trotz der stechenden Sonne sehen wir eine Weile zu wie gehackt, gegraben, Schutt in Schubkarren abtransportiert und durchsiebt wird. Eine mühsame Arbeit bei diesen Temperaturen. Die Hitze schlaucht ungemein. Wir haben die 40 Grad wieder erreicht. Trotzdem hat Moritz schon wieder etwas Neues entdeckt. Tripolis - nicht in Lybien - ist ebenfalls sehr schön. Also gut, auf nach Tripolis. Hier bläst wenigstens ein sehr heißer Wind, der an den Umluftbackofen erinnert. Die Ausgrabungen stehen noch ziemlich am Anfang. Aber diese Stadt war grandios. Was ich noch nie gesehen habe: die Römer haben schon immer ihre Wasserleitungen verlegt. Aber hier liegen die Rohre entlang ganzer Straßenzüge offen da. Sie haben diese damals schon genauso durcheinander gebaut, wie wir heute. Unglaublich.
Die Agora ist komplett von Säulen umgeben, der Boden mit wunderschönem Marmor ausgelegt. Wir laufen entlang einer Geschäftsstraße mit Tavernen und vielen Geschäften. Man spürt das damalige Leben förmlich. Als wir die umliegenden Hügel besteigen, überblicken wir das Areal. Überall schauen Mauerteile hervor. Obwohl noch alles unter der Erde liegt, kann man die Stadt sehen. Das Amphitheater liegt komplett in Schutt. Vermutlich sahen all die schönen Theater so aus, als man sie gefunden hat. Hier kann noch Jahrzehnte lang gegraben und aufgebaut werden. Wir erahnen, wie aufwändig und langwierig es ist. Durch die antiken Städte laufen wir immer mit einer Selbstverständlichkeit ohne jemals konkret überlegt zu haben, wie lange solch eine Restaurierung dauert. Natürlich weiß man: lange. Ich ahne jetzt wie lange. Wie lange es dauert, bis ein Restaurierungsfortschritt wirklich sichtbar wird.
Wir tauschen kurze Kleidung gegen Lange und das bei der Hitze. Aber es muss Sonnenschutz her. Die Sonne brennt, verbrennt uns. In langen Hosen fühlt sich alles gleich viel besser an, als wir Ausgrabung Nummer 3 betreten. Laodikeia gehört zum UNESCO Welterbe und hat ebenfalls sehr schöne marmorne Römerstraßen, entlang der sich Tempel und Säulen reihen. Die Agora und das Amphitheater sind auch hier wieder wunderschön. So wie sich im Moment beim Schreiben alles wiederholt, hat Moritz heute Mittag folgendes festgestellt: andere Leute müssen unsere Reise schrecklich finden, wenn sie immer nur Tempel, Säulen und Amphitheater auf den Fotos sehen. Jeden Tag dasselbe. Was soll ich sagen? Zehn Ausgrabungsstätten weniger und es wären immer noch genug (aber eben nur für mich). Aber wir sind auf einem guten Weg. Vor zwei Tagen war eine Ausgrabungsstätte geplant und es wurden vier. Heute waren es zwei und daraus wurden drei. Im nächsten Urlaub gibt es alles, außer Tempel.Read more

SYLWIA B.Dein Reiseziel gefällt mir. Ich habe mich nie mit dem Ziel Türkei befasst. Aber das hätte ich nie erwartet. Gefällt mir sehr. Und die Hitze? Die ist sicherlich trocken. Gute Übung für die nächste Steigerung unterwegs auf dem nächsten Ziel 🙈

TravelerIch hatte ja schon einmal geschrieben, dass ich mich an meine Schulzeit erinnere. Vom Lateinunterricht, aber auch vom Geschichtsunterricht kommt mir doch einiges bekannt vor. Die griechische Mythologie habe ich damals geliebt und hätte wahrscheinlich wie Moritz von einem Tempel zum nächsten gewollt, … aber ich habe so viel vergessen, daher vielen Dank fürs Teilen.

TravelerMoritz hat heute auch vom Lateinbuch berichtet und dass der Aphrodite Tempel abgebildet war. Das ist seine Welt. Ich liebe sie auch. Aber in Maßen. Er findet kein Ende. Begeisterung pur, die ich sehr gerne unterstütze.
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- Day 6
- Wednesday, June 11, 2025 at 10:43 PM
- 🌙 26 °C
- Altitude: 8 m
TurkeyOrtaca36°50’19” N 28°38’29” E
Dalyan Delta und Felsengräber

Wir fahren entlang wunderschöner, winziger Straßen durch Olivenhaine und Weinfelder. Trockene Flussläufe kreuzen den Weg. Die Dörfer liegen verschlafen in der hügeligen Landschaft. Auf jedem Laternenmast ist ein Storchennest und der Nachwuchs wird aufgezogen. Der zukünftige Döner steht auf den trockenen Wiesen und frisst das gelbe, piksende Gras. Das kann der armen Kuh eigentlich nicht schmecken und sie auch nicht satt machen. Uns schmeckt der Döner aber umso besser und reichlich satt macht er auch. Allerdings hat man bei diesen Temperaturen nicht wirklich großen Hunger.
Mir war nicht klar, dass die Türkei so bergig ist - hohe Berge, keine Hügel. Wir überqueren hohe Gebirgszüge und da mein Auto wenig Leistung hat, ist jeder Berg eine Qual. Die Steigung liegt oft bei 10%. Es geht nicht vorwärts. Die Passstraße ist wunderschön. Sie ist klein und schlängelt sich durch duftenden Pinienwald. Plötzlich sitzt mitten auf der Straße eine Schildkröte. Ich halte an, Warnblinker rein und Moritz steigt aus, um sie zu retten. Das findet sie nun gar nicht lustig und beginnt zu fauchen. Wie undankbar oder wollte sie etwa Selbstmord begehen? Sie ist auf jeden Fall gerettet (sofern sie nicht rückwärts wieder auf den Pass läuft)
Wir erreichen die Küste und somit sind die ganz heißen Temperaturen erst einmal Vergangenheit. Frieren müssen wir natürlich nicht, wobei dies tatsächlich noch kommen könnte, denn man gewöhnt sich ja an diese Hitze und empfindet 10 Grad kälter schnell als kalt. Aber auch wenn es zurück ins Landesinnere geht, dürfte es deutlich kühler bleiben, da wir in Kappadokien auf etwa 1200m liegen. Die Türkei sortiert sich mit diesen Temperaturen auf Position 4 im Ranking um die unerträglich heißen Urlaube, die einem das Reisen wirklich schwer machen, ein. Die Plätze eins bis drei teilen sich Ägypten, Jordanien und Usbekistan. Dort war es mit um die 50 Grad nochmals 10 Grad heißer als hier. Wer dabei trauriger Spitzenreiter ist, kann ich nicht sagen. Diese drei Urlaube schenken sich diesbezüglich leider überhaupt nichts.
Entlang riesiger Orangenfelder erreichen wir Dalyan. Das Auto ist schnell geparkt und ein Boot ausfindig gemacht, das uns ins Delta entlang der lykischen Felsengräber fährt. Wir haben das Boot für uns allein. Es ist unglaublich beeindruckend, als wir entlang der Felswände mit den Gräber fahren. Sie thronen spektakulär über dem Fluss in der Felswand. Sie wurden so in den Fels gehauen, dass sie von einem Felsrahmen umgeben sind.
Wir schippern zwischen Schilf und Felsen durch das Delta und erreichen schließlich die alte Stadt Kaunos. Es geht an Land und wir besteigen den Berg, auf dem sie liegt. Sie ist nicht wirklich restauriert. Es wird aber gegraben. Der Blick vom Amphitheater über den alten Hafen bis weit ins Delta ist wunderschön. Da hatte mal wieder jemand ein Händchen bei der Platzwahl der Stadt. Kurz bevor das Süßwasser ins Meer fließt, leben viele Schildkröten. Sie legen gerade in der Nacht ihre Eier am Strand ab und tummeln sich im glasklaren, türkisen Brakwasser. Wir haben Glück und sehen sie immer wieder. Am besten natürlich, wenn sie auftauchen, um zu atmen. Ein wunderschönes Delta. Es war eine schöne Abwechslung nach den vielen staubtrockenen Römerstraßen der letzten Tage heute auf der Wasserstraße unterwegs zu sein.Read more

TravelerGuten Morgen von Du-weiß-schon-wo, hach, die Felsengräber sind eine Wucht. Interessant, dass es sowas so früh auch schon auf anderen Kontinenten gab (z. B. Peru und ich glaube, auf Sulawesi, bin mir aber nicht sicher). Bei Deiner Beschreibung zu den Pinienwälder hatte ich den Geruch direkt in der Nase. Ich liebe sie und alles wirkt so friedlich, es sei denn, da ist eine sehr verärgerte Schildkröte, die von ihrem Suizid abgehalten wurde 😉. Ich kann verstehen, dass Du die Abwechslung mit Wasser und Schildkröten genossen hast. Obwohl wir im Juni in Jordanien waren, war es zwar heiß, aber erträglich. Bei uns geht es gleich los. Den anderen Footprint lese ich später. Habt einen tollen Tag - und mit Kappadokien folgt ja noch ein Höhepunkt.

TravelerEbenso einen tollen Tag! Bei uns war es in Jordanien damals im Juni wahnsinnig heiß. Immer Glück oder Pech.
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- Day 6
- Wednesday, June 11, 2025 at 10:53 PM
- 🌙 24 °C
- Altitude: 6 m
TurkeyFethiye36°37’15” N 29°6’39” E
Gesichter von Fethiye

Nach unserer Deltatour geht es zurück auf die Autobahn bis Fethiye. Wir fahren entlang der Uferpromenade. Ein hübscher Ort in einer tollen Bucht. Doch als wir das Hotel suchen, landen wir im Verkehrschaos. Zweimal umfahren wir den Block, dann wissen wir, wohin wir müssen. Gut. Doch wo parkt das Auto? Es gibt keinen Platz weit und breit. Was ist das für ein Mist. Wir fahren aus der Stadt raus und etwa 3km vom Hotel entfernt gibt es eine Parklücke. Besser als nichts, aber gut ist das nicht. Durch die Hitze geht es mit dem Koffer durch die halbe Stadt. Das macht keinen Spaß. Das ist auch nicht gut. Das Hotel ist sehr schön und wir erhalten, warum auch immer, ein Upgrade. Sehr schön. Da kommt wieder Freude auf. Wir bummeln durch die Stadt und Mortiz beschließt, dass er T-Shirts benötigt. Nun gut. Aber als ich bezahlen will, fehlt die Kreditkarte. In meinem ganzen Ärger über mich selbst berichte ich von dem Malleur. Sie liegt im Auto, das 3km entfernt parkt. Ich denke mir zunächst auch bei den detaillierten Nachfragen nichts. Habe ich zuviel Sonne abbekommen? Wo ist mein ständiges Misstrauen? Wir holen im Hotel die Ersatzkarte und bezahlen. Nochmals komische Fragen. Es ist klar, die Karte muss geholt werden. Jetzt! So ein Mist. Also wieder ins Hotel, T-Shirts weg und Autoschlüssel holen. Den hatte ich nämlich auch nicht dabei. Nun geht es die 3km zurück zum Auto. Moritz meinte, da stünden schon zwei Typen. Keine Ahnung. Ich habe die Karte und bin beruhigt. Alles gut. Auf dem Rückweg kommen wir bei schönstem Abendlicht an den Gräbern vorbei. Perfekt. Das wäre ohne das Kreditkartenmissgeschick nicht passiert. Ich bezahle für Moritz. Hier will man plötzlich nur Bares - also warte ich. Offenbar kann man das aber nicht sehen und lässt mich so rein. Wieder sehr nett. Die Sonne geht über der riesigen Bucht unter. Ein unglaublich schöner Augenblick. Dann stehe ich direkt unter dem Felsengrab. Ich bin ganz allein und es ist still. Ich blicke nach oben zum Dach des riesigen Grabes, das von einem Felsenrahmen umgeben ist. Ich bin nicht einmal so groß wie die drei unteren Stufen, die zum Grabeingang führen. Winzig fühle ich mich unter den riesigen, schlichten Säulen. Da oben thront es, schaut auf mich herab mit einer Größe (nicht in Metern) einer Ruhe, Überlegenheit und Weisheit - so nach dem Motto „Was willst du? Ich habe Wind und Wetter seit Jahrtausenden getrotzt. Ich stehe hier für die Ewigkeit!“ Ich spüre die Geschichte. Was hat dieses Grab alles gesehen und erlebt. Der Moment ist ergreifend. Es ist mal wieder einer dieser magischen Momente, die es nicht allzu oft gibt, an die man sich genau erinnert und den ich gerade jetzt überhaupt nicht erwartet habe. Nicht an diesem Ort.
Der Hunger ruft, obwohl ich eigentlich bei diesen Temperaturen überhaupt keinen habe. Der kleine Fischmarkt ist umrundet von zig Restaurants. Der Fisch wird direkt nach Bestellung gekauft. Der gefüllte Kalamar ist eine Geschmacksexplosion.
Fethiye hat viele Gesichter. Vieles war heute ungeschickt. Aber es wechselte sich stets mit positiven Überraschungen ab.Read more

TravelerIch finde die so beeindruckend … und wusste bis dato gar nicht, dass es sowas auch in der Türkei zu sehen gibt. Puh, die ganze Strecke mit Gepäck bei der Hitze durch die Stadt 😱
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- Day 7
- Thursday, June 12, 2025 at 8:11 PM
- 🌙 24 °C
- Altitude: 326 m
TurkeySeydikemer36°29’22” N 29°15’31” E
Off the beaten path

Es gibt sie auch noch in der Türkei - lonely places und mein absolutes Highlight. Hoch in den Bergen fahren wir an einen Ort namens Pinara. Wir sind absolut allein. Niemand anderes verirrt sich hierher. Wir beginnen unsere Wanderung durch schroffe Schluchten, die dicht mit Oleander bewachsen sind. Wir folgen den Ziegenpfaden, treffen auf Schildkröten und klettern langsam immer höher in die Felsen. Als wir um eine Felskante biegen, liegen sie plötzlich vor uns: Felsengräber. Ein grandioser Anblick in spektakulärer Landschaft. Um uns herum das Blöken der Ziegen und Läuten ihrer Glocken. Als wir uns den Gräbern nähern, werden es um uns herum immer mehr Ziegen. Sie suchen Schutz vor der Hitze und sind alle in den Grabkammern versteckt. Wir haben sie aufgescheucht und jetzt verteilen sie sich langsam zwischen den Felsen und verschwinden nach und nach. Während wir höher steigen, entdecken wir immer weitere Felswände mit Gräbern und schließlich in der Ferne römische Mauern und ein Amphitheater. Nach einiger Kraxelei und vielen Kletten an Hosen und Füßen, erreichen wir das Theater. Der Ausblick ist unbeschreiblich. Wir blicken über das Theater, eine Ebene, die früher wohl die Agora war und im Hintergrund ein Tafelberg, in den, wie in ein Hochhaus, Gräber über Gräber hineingehauen worden sind. Dazu die Hitze, der Geruch von trockenem Gras und Pinien. Immer wieder das Blöken der Ziegen und das zarte, gleichmäßige Gezirpe der Grillen im Gras und den Büschen. Von den Pinien erklingt das tiefe, rauhe Gezirpe der Bassgruppe. Wir sitzen andächtig da, lauschen und können uns nicht Sattsehen. Sogar die Hitze vergessen wir in diesem Moment. Ein unglaublich toller Ort und mein Highlight des Urlaubs.Read more
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- Day 7
- Thursday, June 12, 2025 at 11:26 PM
- 🌙 28 °C
- Altitude: 10 m
TurkeyKaş36°11’57” N 29°38’19” E
Kas

Heute morgen um 8:00 Uhr sind es bereits oder immer noch 28 Grad. Meine Überlegungen, dass es an der Küste kühler werden könnte, sind damit hinfällig. Auch in den Bergen wird es kaum kühler. Das Auto kämpft sich wieder die Straßen hinauf. Ich habe das Gefühl, dass das gesamte Land nur aus Bergen besteht, die sich bis direkt zur Küste hinunterziehen. Bereits vor 12 Uhr knacken wir heute die 40 Grad Marke. Aber so langsam gewöhnt man sich daran. Aus dem rot-weiß gestreiften Zebra ist mittlerweile auch dank langer Hose ein rosa Flamingo geworden. Der Sonnenbrand verschwindet. Morgen geht es wieder kurz.
Wie soll es auch anders sein - wir haben wieder einige Ausgrabungsstätten auf dem Programm. Tlos ist ein besonders schöner Ort, in den Bergen gelegen. Wir entdecken einige Felsengräber oberhalb einer römischen Stadt. Die Gräber begeistern mich am meisten. Römische und griechische Städte gab es für meinen Geschmack schon mehr als genug. Als ich nachhake, ob wir die nächsten Römischen Städte nicht auslassen wollen, ziehe ich großen Ärger auf mich. Nein - alle müssen es sein. Es sind schließlich die Letzten, die wir sehen werden. Es verbleiben nur noch Leptis Magna und Palmyra. Sonst waren wir schon überall. Nun gut. Ich ergebe mich. Der nächste Urlaub wird tempelfrei.
Wir erreichen die Küstenstraße und es gibt immer wieder herrliche Ausblicke auf das Meer, bis wir schließlich Kas erreichen. Das ist ein hübscher Ort am Wasser mit einem kleinen Hafen und wunderschönen Straßen zum Bummeln und Eis essen. Wir schlendern durch verwinkelte Gassen und entdecken viele fotogene Ecken. Viele kleine Geschäfte laden zum Stöbern ein, was wir ausgiebig machen, weil es im Laden angenehm kühl ist. Wenn es nur nicht so kitschig wäre…. Entlang des Wassers reihen sich Restaurants und Cafés aneinander. Auch die Reisegruppen werden durch den Ort geführt. Mit könnte sich alleine schließlich in einer der fünf kleinen Gassen verirren.Read more
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- Day 8
- Friday, June 13, 2025
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 18 m
TurkeyDemre36°15’21” N 29°59’16” E
Myra und der Nikolaus

Bereits vor dem Frühstück fahren wir zu den Felsengräbern und dürfen sogar noch vor der offiziellen Öffnungszeit hinein. Wir sind ganz alleine an diesem herrlichen Ort. Die Gräber sind nicht die schönsten, also kein Vergleich zu denen im Dalyan Delta oder Fethiye, aber durch ihre dicht gedrängte Anordnung am Fels wirken sie unheimlich imposant. Myra heißt so viel wie „prächtig“. Dies trifft absolut zu. Die uralten Grabstätten, kunstvoll in den Fels geschlagen, recken sich zum Himmel. Um 400 vor Christus sollen die Gräber entstanden sein und mit ihrer guten Sichtbarkeit auch dafür gesorgt haben, dass der Tote nicht in Vergessenheit geriet. Die hoch oben in den Felsen gemeißelten Grabstätten im Stil lykischer Wohnhäuser bieten mit kunstvoll in den Stein gehauenen Skulpturen und Reliefs einen Anblick zum Staunen. Je höher das tempelartige Grab liegt, umso mächtiger und bedeutender war der Tote.
Auch das Amphitheater direkt unterhalb der Gräber ist imposant. Wie schon so oft beobachtet, haben die alten Kulturen immer die Nähe ihrer Vorgänger gesucht. Zum Glück wurden die alten Grabstätten nicht zerstört.
Nicht nur die Tempel machen Myra bekannt, sondern vor allen Dingen der Nikolaus. Bischof Nikolaus von Myra starb am 6. Dezember. Daher kommt bei uns bis heute an diesem Tag der Nikolaus und erinnert an ihn. Damals brachte er Kleidung, Nahrung und manchmal kleines Spielzeug für besonders arme Familien. Die Nikolauskirche ist erstaunlich klein oder besser gesagt niedrig. Aber sie ist ja auch schon sehr alt. Im Inneren finden sich wunderschöne Wandmalereien, die teilweise sehr gut erhalten sind. Ein bedeutsamer Ort, der gesehen werden muss, wenn man in der Gegend ist.
Es war schon die ganzen letzten Tage so, dass es bereits morgens um 8:00 sehr warm war und diesig. Jeden Tag wird jedoch die Luftfeuchtigkeit höher. Mittlerweile ist es fast unerträglich. Kaum bewegt man sich ein wenig, ist man bereits klatschnass geschwitzt und sehnt sich nach einer Dusche. Haben sich zu Beginn der Woche die Hitzewolken am Nachmittag gebildet, sind sie jetzt bereits ab 10:00 am Himmel zu sehen und werden täglich größer. Ich bin gespannt, wann sie sich entladen.Read more
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- Day 8
- Friday, June 13, 2025
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 34 m
TurkeyMuratpaşa36°53’7” N 30°42’22” E
Küstenstrecke nach Antalya

Auf unserem Weg nach Antalya dürfen natürlich auch keine Tempel fehlen. Wie kann es auch anders sein. Unsere Fahrt führt an der Küste entlang. Die Ausblicke auf das Wasser sind schön. Allerdings ist die Straße komplett in die Felsen gehauen worden, so dass es keinerlei natürlichen Felsformationen mehr gibt. Das ist sehr schade. Die Küste wirkt dadurch langweilig und nicht spektakulär. Wir biegen auf einen schmale Stichstraße ab und fahren in ein tief eingeschnittenes Tal, das an ein Wadi erinnert. Wir kreuzen mehrmals das Flussbett, das wunderschön mit Oleander bewachsen ist. Schließlich erreichen wir die antike Stadt Olympos. Sie ist in das Tal hineingebaut und reicht bis ans Meer. Das schöne an ihr ist, dass bis heute 5-6 m hohe Mauern stehen geblieben sind und man wirklich durch Straßen und Häuserschluchten läuft. Das macht diesen Ort zu etwas Besonderem. Außerdem ist es sehr feucht und alles grünt und blüht. Frösche quaken direkt am Strand in der grünen Grütze, die sich im Rest des Flusswassers gebildet hat. Am Meer ist es ein klein wenig kühler. Insgesamt erschlägt uns aber die Luftfeuchtigkeit. Nicht nur uns. Auch die Türken klagen massiv über das Wetter. Es ist unheimlich anstrengend und erinnert an Sri Lanka und nicht an Türkei oder Griechenland.
Ein zweiter kurzer Stop erfolgt in Phaselis. Auch hier liegt die Stadt direkt an Strand und Meer. Die heutige Badebucht war der damalige Hafen. Die Stadt lag auf einer vorgestreckten Landzunge und hat zwei Zugänge zum Meer. Dadurch gibt es zwei gepflasterte Straßenzüge, die sich in der Mitte der Landzunge auf der Agora treffen. Eine geniale architektonische Leistung. Heute machen wir es mal anders als sonst. Anstatt immer weitere Ausgrabungsstätten anzusehen, die gar nicht geplant waren, lassen wir tatsächlich eine weg und fahren direkt durch nach Antalya.
Die Stadt erscheint riesig und es dauert, bis wir den Bereich der Altstadt erreichen. Und wo parke ich? Die Altstadt ist abgeriegelt. Als wir am Pförtnerhäuschen vor der Schranke stehen und unser Hotel nennen, dürfen wir zum Ausladen hineinfahren. Heute also kein Kofferschleppen bei feuchtheißen Temperaturen. Da kommt Freude auf. Doch dann wird mir sehr schnell heiß. Die Gassen sind winzig, überall laufen Touristen und wir kreiseln durch die gesamte Altstadt, durch sämtliche Einbahnstraßen, bis wir endlich unsere Hotelstraße erreichen. Doch da komme ich beim besten Willen nicht um die Ecke. Das Auto ist zu lang. Also weiter. Doch es gibt kein weiter. Ich sehe am Ende der Straße die Schranke. Da will ich natürlich nicht hin. Es gibt aber auch keine Alternative. Hinter mir steht schon ein Auto. Plötzlich sticht mir ein kleiner Hof ins Auge. Hier kann man wohl parken. Ich fahre rein und mit Händen und Füßen plus Google Übersetzer klären wir, dass ich zwei Tage parken will. Ich bezahle sofort, der Schlüssel bleibt vor Ort und Quittung gibt es keine. Jetzt kommt mal wieder der misstrauische Mensch in mir durch. Auto leer. Auto weg, doppelt zahlen….. wie unfair. Warum denke ich eben nur das Schlechte über die Menschen? Ich schäme mich.
Antalyas Altstadt ist eine süße, kleine Hafenstadt. Die alten Häuser mit den vorgezogenen Balkonen reihen sich entlang schmaler Gassen, Häuser thronen malerisch über dem Hafen. Natürlich ist alles auf Tourismus ausgelegt, obwohl fast keine unterwegs sind. Es ist ihnen vermutlich zu heiß. Die Gassen sind bepflanzt, Blumenkübel stehen an den Gassenecken und oftmals läuft man über Glasboden und blickt auf alte römische Siedlungsreste. Es macht Spaß durch die kleinen Geschäfte zu stöbern. Ich muss noch eine Abaya kaufen und werde hier tatsächlich fündig. Das erste und einzige Geschäft während der gesamten Reise, das so etwas verkauft. Zunächst sind alle bunter als bunt, bis ich klarmache, dass ich etwas dezentes, schlichtes suche. Voila - der nächste Urlaub kann kommen. Ich bin ausgestattet. Wir werden zu Tee und Lokum eingeladen. Klar, man will verkaufen. Aber auch sonst führen wir einige sehr nette Gespräche. Den Sonnenuntergang genießen wir mit toller Aussicht auf die Bucht und das Meer bei leckerem Seafood. Und jetzt kommen sie so langsam aus ihren Löchern gekrochen - die Touristen. Es ist zwar keinesfalls kühler und immer noch genauso feucht, aber der Hunger ist offenbar größer als das Bedürfnis nach einem angenehm kühlen Zimmer. Auch bei Nacht ist Antalya ein schöner Ort. Ich freue mich schon auf morgen Abend.Read more
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- Day 9
- Saturday, June 14, 2025
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 199 m
TurkeyAlanya36°32’2” N 31°59’39” E
Festung Ehmedek - Alanya

In Antalya haben sich die Wolken tatsächlich nochmals aufgelöst. Aber die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass wir nach kurzer Zeit im kompletten Nebel fahren. Als wir nach 2,5 Stunden Alanya erreichen, drückt dort die Sonne durch den Nebel und es wird schön.
Alanya - Sehnsuchtsort der Pauschaltouristen. Reiseträume werden wahr.
Für mich ist Alanya der Inbegriff der scheußlichsten Scheußlichkeiten, die durch billigen Pauschalmassentourismus entstanden sind. Ich habe schon hässliche Orte gesehen, aber das heute ist die absolute Krönung und für mich bisher unvorstellbar.
Die Hotelburgen liefern sich ein Rennen um den ersten Platz in den Kategorien größer, höher, am hässlichsten. Viele sind mit abgrundhässlichen, überlebensgroßen Figuren wie Poseidon oder der Freiheitsstatue „verziert“. Wenn man Glück hat, befindet sich auf der einen Seite des Hotelmonsters ein schmaler Streifen Sandstrand mit Meer und auf der anderen Seite die 4 spurige Stadtautobahn. Wenn man Pech hat, liegt die Stadtautobahn zwischen Hotel und Meer und muss erst noch überquert werden. Ein Hotel schimpft sich Grand Botanik. Moritz meint ganz trocken: Wo ist hier die Botanik? Vielleicht ist der begrünte Mittelstreifen der Stadtautobahn gemeint.
Doch es kommt noch schlimmer. Als wir den Hafen erreichen, liegen dort bestimmt an die 50 4-stöckige „Piratenschiffe“ vor Anker. Alle wollen mit Menschenmassen befüllt werden. Die Schiffe erinnern mich an die Geisterbahn auf dem Volksfest. Riesige Galionsfiguren in Form von Kraken, Piraten, Meeresgöttern…. schmücken die Schiffe. Davor drängen sich zu Hunderten russische Familien. In Bussen werden die Massen herangekarrt. Später sehen wir, dass alle Schiffe ausgelaufen sind.
Gezahlt wird auch nicht mehr in türkischer Lira. Es werden Euro und Dollar verlangt. 80ct für die Toilette. Wer hat schon 80ct? Man nimmt sehr gerne auch 1€. Restaurants, Bars und Schrottgeschäfte reihen sich wie auf einer Perlenschnur aneinander. Auf der Speisekarte stehen €-Preise. Die Leute scheinen zufrieden und sind in Urlaubsstimmung. Offenbar haben sie ihren Sehnsuchtsort gefunden.
Fluchtartig verschwinden wir. Aber wir sind nicht ohne Grund die lange Strecke bis hierher gefahren. Die seldschukische Festung Ehmedek war eine der widerstandsfähigsten und bedeutendsten Burganlagen des frühen Mittelalters und gilt als eine der am besten erhaltenen Festungen in ganz Anatolien. Mit ihren unendlich langen Festungsmauern krönt sie die Halbinsel. Da die Felsnase oder Halbinsel, auf der die Festung erbaut ist, weder von Land noch von der See leicht zugänglich ist, war sie ununterbrochen bewohnt. Die Anfahrt auf den sehr steilen Berg ist toll und lässt immer wieder spektakuläre Ausblicke in die Buchten zu. Da die Touristenmassen mit der Gondel angeschwebt kommen, finden wir oben leicht einen Parkplatz. Die Festung thront über dem Meer und wir blicken auch in die Cleopatra Bucht hinunter, in der wir unsere scheußlichen Piratenschiffe wieder entdecken. Mit unserem Festungsbesuch sind wir im Großen und Ganzen zufrieden. Es reicht. Wir verlassen diesen Traumort.Read more
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- Day 9
- Saturday, June 14, 2025
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 13 m
TurkeyManavgat36°46’20” N 31°23’43” E
Side und Aspendos

Nach unserem Kulturschock in Alanya fahren wir zurück Richtung Antalya und stoppen in Side. Es ist auch hier unerträglich schwül und wir sehen die wie mit dem Lineal gezogene Linie der Wolkenfront. Ob es wohl noch regnet? Hier noch nicht. Side ist eine alte Stadt, die heute komplett in die Neue integriert ist. Viele Häuser haben Glasböden oder sind auf Stelzen gebaut. Andere haben eine Säulenreihe im Grundstück oder direkt neben dem Pool. Die heutige Straße verläuft wie damals zwischen Säulenreihen, Die Einbindung von alt und neu ist städteplanerisch genial. Vielen Dank an die Person mit dieser Idee. Teile der Stadt sind Museen und andere gehören schlicht ins moderne Stadtbild. Alte Torbögen sind heute moderne Straßendurchfahrten. Natürlich ist der Ort touristisch geworden und man zahlt auch hier in Euro. Aber es ist deutlich niveauvoller als Alanya. Es gibt schöne Restaurants mit wunderschönem Blick aufs Meer und eine nette Fußgängerzone.
Irgendwann zieht es uns weiter nach Aspendos. Sie war eine antike Stadt in Pamphylien in Kleinasien. Das große Theater aus römischer Zeit ist eines der besterhaltenen der Antike. Es wird auch heute noch für Aufführungen genutzt. Die Stadt Aspendos ist nicht ausgegraben. Alle aufragenden Gebäude stammen aus der römischen Blütezeit des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr., als Aspendos ein bedeutendes pamphylisches Handelszentrum war. Das Amphitheater ist das einzige, das wirklich vollständig erhalten ist und in seiner gesamten Größe aus der herrlichen Landschaft aufragt. Ein unglaublich beeindruckender Ort. Wir erreichen ihn wenige Minuten bevor die Sonne endgültig in der Wolkenfront verschwindet. Glück gehabt. Auf der Weiterfahrt rausche ich an dem schmalen Feldweg vorbei, der zu einer Seldschukken-Brücke führt. Kurz darauf ergibt sich eine Möglichkeit zu drehen. Diese nütze ich - ok - ich habe recht viel Schwung. Ich bin dann aber doch erstaunt, als die Motorölkontrollleuchte aufleuchtet. Ist so wenig Öl im Auto, dass es in einer scharfen Kurve zu Ölmangel führt? Interessant. Als wir in Antalya ankommen, sehen wir, dass es hier schon geregnet hat und jetzt auch wieder anfängt. Es ist deutlich kühler. Hoffentlich regnet es so viel, dass der Waschküchendampf verschwindet und wir morgen wieder klare frische Luft haben. Als ob ich schon immer in Antalyas fast autofreier Altstadt leben würde, nenne ich an der Schranke unseren Wohnort und zirkle durch die kleinen Gassen zu meinem Parkplatz. Das ist genial. Was für ein Glück, dass wir diesen Platz gestern entdeckt haben. Heute wäre die schreckliche Sucherei sonst wieder von vorne losgegangen.Read more

SYLWIA B.Ist Side nicht auch ein Ort, das dem Massentourismus zum Opfer gefallen ist? Inklusive Strand?
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- Day 10
- Sunday, June 15, 2025 at 7:56 PM
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 14 m
TurkeyAksu36°57’26” N 30°51’10” E
Perge

Ich wache etwas gerädert auf. Der Muezzin ruft um 4:30 Uhr. Um 5:00 zieht jemand seinen Rollkoffer über das Kopfsteinpflaster. Kurz darauf beginnen zwei Katzen mit lautem Gefauche ihren Revierkampf. Das war‘s. Die Nacht ist gelaufen. Wir starten früh. Als wir auf die Straße treten, ist es kühl und die Luft ist angenehm. Der Regen hat geholfen. Die Luftfeuchtigkeit und Schwüle sind verschwunden. Es ist eine Wohltat. Wir erreichen unsere letzte Ausgrabungsstätte im griechisch-römischen Reich - Perge. Wir haben sie komplett für uns allein. Der Ort gehört definitiv zu den Großen, die es im Mittelmeerraum gibt. Viele Gebäudeteile sind erhalten. Die Straßen von Säulen gesäumt. Der Circus ist nicht ganz intakt, aber weitgehend und sehr schön zu erkennen. Das Amphitheater gehört ebenfalls zur Kategorie schön. Hier kann man noch sehr viel ausgraben. Zum ersten Mal seit Ephesos sehe ich eine Ausgrabung ohne Schweißausbrüche. Der Wind ist angenehm kühl. So muss es sein. Während der Fahrt überlege ich nun schon den ganzen Tag, welche antiken Orte zu den absoluten Highlights gehören. Die absolute Nummer eins ist Jerash in Jordanien. Einen imposanteren Ort gibt es nicht. Dicht gefolgt von Messene in Griechenland. Beide Orte sind als Gesamtes absolut beeindruckend. Dann gibt es viele Orte, die ein ganz besonderes Highlight haben. In Ephesos die Celsus Bibliothek, in Hierapolis das Amphitheater, das Kolosseum und Pantheon in Rom, die Akropolis in Athen, Delphi, das Theater in Epidauros, das Amphitheater in Taormina auf Sizilien, die Tempel von Paestum und natürlich Pompeji und Herculaneum in Italien, der Apollontempel in Aphrodisias (Türkei), die Pont du Gard in Frankreich. Es fehlen noch Leptis Magna und Palmyra. Irgendwann kommen wir dort hoffentlich auch noch hin. Es ist ein unglaubliches Gefühl sagen zu können, die großen und bedeutenden Orte dieser Zeit alle besucht zu haben. Ein Meilenstein. Ein wenig Wehmut ist auch dabei. Aber, man kann ja wieder kommen. An einigen Orten war ich schon mehrfach. Jedes Mal ist es toll.Read more
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- Day 10
- Sunday, June 15, 2025 at 8:59 PM
- 🌙 19 °C
- Altitude: 1,018 m
TurkeyKaratay37°52’21” N 32°30’17” E
Konya flasht

Die erste Hälfte unserer Reise ist vorbei. Wir verlassen die Küste und fahren über Konya ins Landesinnere nach Kappadokien. Hoch hinaus geht es in die Bergwelt. Kahle, baumlose Bergspitzen starren uns entgegen. Die Vegetation verändert sich völlig und das Thermometer zeigt plötzlich nur noch 20 Grad an. Ein kleiner Temperatursturz von 15 Grad. Gestern noch geschimpft über Hitze und vor allen Dingen Schwüle, meckere ich nun, dass es kalt ist. Nie kann es recht sein. Aber so kalt ist es nicht. Es ist herrlich angenehm und der erste Tag, an dem ich überhaupt nicht schwitzen muss. Allerdings wird es am Abend deutlich kühl und wir verschwinden gerne im Hotelzimmer. Während unserer Fahrt entdecken wir imposante kleine Bergformationen, halten an und machen eine kleine Wanderung. Die Vorfreude auf die Felsen in Kappadokien ist geweckt. Interessante Insekten leben hier. Die Ausblicke sind schön. Schließlich erreichen wir Konya. Eine große Stadt, die klein und gemütlich wirkt. Keine riesigen Hochhausblocks. Wir fahren in die Innenstadt, parken das Auto am Hotel und besuchen das Mevlana Museum. Bei Museum hat jetzt jeder eine bestimmte Vorstellung, was ihn erwartet. Ich auch. Nein, kein Ausstellungsraum, sondern eine traumhaft schöne Moschee. Der Prophet Mevlana ruht hier. Somit ist der Ort ein Pilgerort und entsprechend voll. Nicht angefüllt mit Touristen aus dem Ausland, sondern mit Besuchern aus der Türkei. Ausländische Touristen verirren sich nicht hierher. Der Grabraum mit dem Sarg ist wunderschön gestaltet und beeindruckt. Die Farben sind unglaublich intensiv. Umgeben ist die Moschee von kleinen Kuppelräumen, wie wir sie von Istanbul bereits kennen. In anderen Räumen befinden sich ebenfalls Särge von wichtigen Persönlichkeiten. Wir umrunden die Moschee mehrfach, beobachten die Männer beim Waschen der Füße und beim Trinken des Wassers.
Schließlich reißen wir uns los von diesem Ort, der eine besondere Anziehungskraft ausübt. Über eine sehr schöne, neu gestaltete Fußgängerzone geht es in den Basar. Er ist viel ursprünglicher als der aufgeräumte, saubere Touristenbasar in Istanbul. Souvenirs sucht man hier vergeblich. Es gibt alles, was man zum Leben braucht. Es ist aber auch kein Basar, bei dem man vor lauter Begeisterung, Eindrücken und Gerüchen nicht weiß, wo man hinsehen soll. Er zeigt uns das geruhsame, türkische Leben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Einige Straßen mit Kleidern, dann Schuhen, Goldschmuck, Haushaltsartikel und weiter außerhalb kommen Handwerkszeug und kleine Handwerksbetriebe. Dort ist es besonders schön. Es klopft, hämmert, werkelt. Über den Fleisch- und Obstmarkt kommen wir zu Tee und Gewürzen. Hier duftet es herrlich und wir stellen fest, dass wir Hunger haben. Dort, wo die meisten Einheimischen sitzen, schmeckt es. Wir ergattern den letzten Tisch und es gibt Köfte. Nebenan ist eine gemütliche Teestube. Natürlich gibt es vorneweg Fladenbrot mit Ayran und Bohnen-Eier-Salat. Moritz fällt das Ei auf den Tisch. Kommt vor. Wir essen und ich bemerke, dass ich die ganze Zeit beobachtet werde, von dem Mann, der hinter Moritz sitzt. Ein komischer Typ. Ist das unangenehm. Und zu welchem Zweck? Alle Wertgegenstände sind gut verstaut. Dennoch entscheiden wir uns, recht schnell zu zahlen. Während ich mit der Kreditkarte zahle, bemerke ich gar nicht wirklich, was passiert. Allerdings fällt mir auf, dass das Ei nicht mehr auf dem Tisch liegt und Moritz bereits Tränen lacht. Wir gehen und Moritz berichtet. Der Typ hing schon geraume Zeit auf der Stuhllehne unseres Tisches. Als ich zahle, greift er blitzschnell auf den Tisch, schnappt sich das Ei mit Daumen und Zeigefinger, sieht es kurz an und isst es auf. Er hatte die ganze Zeit das Ei im Visier. Sonst nichts. Erschreckend, er hatte offenbar Hunger. Er hätte gerne den gesamten Bohnensalat haben können. Die Art wie Moritz berichtet führt auch bei mir zu einem Lachkoller. Selbst jetzt beim Schreiben muss ich bei der bloßen Vorstellung schon wieder Tränen lachen. Dabei gibt es absolut überhaupt nichts zu lachen. Die ganze Situation ist eigentlich nur traurig.
Ich hatte von Konya nicht viel erwartet. Es war ein Zwischenstopp mit zwei Museen. Einen so authentischen, türkischen Basar zu entdecken und diese wunderschöne Moschee bestaunen zu dürfen, haben wir nicht erwartet. Wir sind geflasht. Konya ist definitiv eine Reise wert.Read more

SYLWIA B.Bohnen-Eier-Salat. Wie muss ich mir das vorstellen wie das schmeckt. Oder auch nicht

TravelerEs sind die kleinen, weißen Cannellini Bohnen, dazu viele Zwiebeln und hartgekochte Eier oben drauf. Es schmeckt langweilig. Vielleicht würde es mit einer pikanten Sauce besser schmecken.

SYLWIA B.Selbst mit weißen Bohnen… würde ich nie auf die Idee kommen es mit gekochtemEi zu essen
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- Day 10
- Sunday, June 15, 2025 at 9:46 PM
- 🌙 19 °C
- Altitude: 1,024 m
TurkeyKaratay37°52’14” N 32°30’13” E
Urlaub versus Realität

Wir kehren zurück auf den Moscheenplatz. Dort läuft mittlerweile laute Musik. Am Nachmittag wurde eine Bühne aufgebaut. Wir sind völlig gebannt und genießen den Anblick der beiden Moscheen im Abendlicht. Sie sind so wunderschön. Dabei bemerken wir gar nicht, was hinter uns passiert, was auch an der lauten Musik liegen mag. Als wir uns umdrehen, stecken wir inmitten einer pro-palästinensischen Demonstration. Hinter uns die Polizei, vor uns der Zug. Wir verziehen uns an den Rand und beschließen zuzusehen. Sollte die Situation eskalieren, wären wir sofort in der Straße unseres Hotels verschwunden. Die Realität hat uns eingeholt. Ein schöner Nebeneffekt eines Urlaubs ist bei mir immer, dass ich nicht mehr auf dem neuesten Stand bin, was das Weltgeschehen angeht. Das Internet bleibt öfter aus. Jetzt holt uns die Realität auch ohne Internet ein und wir sind mittendrin. Fahnen werden geschwungen, es wird skandiert. Alles ist friedlich. Hauptsächlich sind hier Frauen und haben ihre Kinder dabei. Bei so vielen Kindern dürfte es keine Gewalt geben. Die Stimmung ist nicht aufgeheizt. Ziemlich liebevoll führt die Polizei einen Fahnenverkäufer ab, in dem sie ihn in den Arm nimmt.
Wir verstehen nicht wirklich, um was es geht. Einige Worte erkennt man natürlich - wie den Aufruf zum Heiligen Krieg. Es wiederholt sich mit der Zeit. Wir beschließen zu gehen. Denn, ob man es glaubt oder nicht, es ist kalt. Mir ist kalt und ich freue mich heute auf eine warme Dusche zum Aufwärmen und nicht auf die Kühle, um den Schweiß los zu werden. Die kühle Außentemperatur hat Auswirkungen auf die Bettdecke im Hotel. Es gibt kein Leintuch mehr, sondern eine richtige Decke. Das ist gut so.Read more
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- Day 11
- Monday, June 16, 2025 at 11:59 AM
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 1,154 m
TurkeyGüzelyurt38°18’25” N 34°15’26” E
Selime Catedrali

Das Selime-Kloster ist das größte Kloster Kappadokiens, befindet sich in der Nähe des Ihlara-Tals und beeindruckt mit seiner einzigartigen Felsenarchitektur. Es wurde im 8. Jahrhundert gegründet. Besonders eindrucksvoll ist die hohe Kathedrale, die in den weichen Tuffsteinfelsen gehauen wurde und den frühen Christen als Versammlungsort diente. Die Fresken aus dem 10.-11. Jahrhundert und die kunstvolle Architektur machen diesen Ort zu einem besonderen Highlight. Insgesamt erstreckt sich das antike Kloster über mehrere Ebene mit vielen Kammern, Gängen und Kapellen. Die imposante Fassade zeugt von der meisterhaften Handwerkskunst vergangener Jahrhunderte. Der Blick vom Kloster in die umliegende Landschaft ist ebenso beeindruckend wie die Architektur selbst. Das Kloster erweckt den Eindruck, in eine andere Zeit einzutauchen. Viele Gänge verbinden die verschiedenen Klöster unterirdisch miteinander. Es ist spannend, durch sie (teilweise fast) zu kriechen und überrascht zu werden, was am Ende des Ganges auftaucht. Unglaublich wie die Menschen damals diese verschlungenen Wege in die Felsen geschlagen haben. Wunderschön sind die Fresken und vor allen Dingen die hohe Kathedrale. Schon von Weitem fällt die exponierte Lage auf, wobei die Natur hilft, mit ihren kegeligen, tollen Bergformationen. Ein Bauwerk der Meisterklasse.
So oder ähnlich würde sich wohl die Beschreibung der meisten Reisenden lesen. Jetzt kommt mein großes ABER. Wir wurden - leider - von einem Guide abgefangen, der uns sofort ins hintere Tal geführt hat, um uns eine Tour anzudrehen. Diese haben wir abgelehnt, waren dann aber schon zu weit weg von Selime Catedrali und haben unsere Tour von hinten begonnen. Doch davon später. Die Auswirkungen dieses „Fehlers“: als wir Selime Catedrali betreten, sind wir voller grandioser Eindrücke und von der Landschaft restlos begeistert. Und jetzt laufen wir auf Holzstegen, die Treppen haben Geländer, an jeder Ecke befinden sich rote und grüne Pfeile als Wegweiser, damit sich auch wirklich der letzte Idiot, der seinen mit Fähnchen bewaffneten Guide verloren hat, noch zurecht findet. Jedes Loch im Boden ist mit einem Gitter abgedeckt. Überall stehen Bänke, um sich von dem wahnsinnig anstrengenden Treppenaufstieg erholen zu können und an jeder Ecke prangen Mülleimer. Das Gefühl von Abenteuer, das uns von vorhin noch erfüllt, prallt auf perfekt organisiertes Sightseeing. Eigentlich absolute Normalität, wenn wir nicht gerade noch dieses „ich habe einen lonely place erkundet“ Gefühl gehabt hätten. Die grandiose Architektur, in der noch viel grandioseren Natur verliert alles Magische. Das Kloster wird zu einem Laufsteg für Touristen, laut ist es und verliert seinen ganzen Zauber (für uns). Es ist ein Jammer.
Wie komme ich zu dieser niederschmetternden Beschreibung eines so wunderschönen Ortes?Read more

TravelerSo schade, wenn solche wunderbaren Orte so verschandelt werden. Mich regen schon immer Mülleimer auf, die an solchen Orten mehr oder weniger direkt an der Sehenswürdigkeit platziert sind.
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- Day 11
- Monday, June 16, 2025 at 11:36 PM
- 🌙 16 °C
- Altitude: 1,146 m
TurkeyGüzelyurt38°18’1” N 34°15’41” E
Star Wars - Planet der Zuckerhüte

Wie eben schon beschrieben, beginnen wir unsere Tour von hinten. Wir besichtigen zuerst die St. Mary Kirche. Um sie zu erreichen, geht es zunächst durch die alten, osmanischen Ruinen des Ortes und dann klettern wir steile Abhänge hinauf zu den Felsenkegeln und blicken auf eine Landschaft aus Tafelbergen und Zuckerhüten. Es ist umwerfend. Kein Mensch ist unterwegs und stört die Ruhe, das Pfeifen des Windes und das Rascheln des Grases. Wir betreten die Felsenkirche. Was für ein imposanter Bau. So alt sind diese Mauern. Was haben sie gehört und erlebt mit uns Menschen? Dieser Ort strahlt eine Kraft und Ruhe aus. Es ist unbeschreiblich. Wir blicken durch Öffnungen der Felsenkirche über die Landschaft und entdecken natürlich die Zuckerhüte. Dort müssen wir hin.
Wir wandern, klettern und rutschen über steile Abhänge und ausgeschwemmte Bachläufe hinauf und hinunter, bis wir erst vor ihnen und schließlich zwischen ihnen stehen. Es ist eine andere Welt und erinnert an Star Wars. Ein Planet der Zuckerhüte - kommt mir irgendwann der Gedanke. Uns begegnen Schildkröten, Vögel und Eidechsen. Aber vor allen Dingen ist hier niemand. Wir klettern in die spitzen Berge, entdecken, Kirchen, Kammern, Wohnungen. Kriechen durch Gänge, Treppen und Löcher nach oben und unten und blicken durch ihre Löcher, die sich wie Bilderrahmen um die Landschaft schmiegen. Sobald wir um eine Ecke biegen, entdecken wir ein neues Loch, in das wir unbedingt hinein müssen. Es nimmt kein Ende. Wir können uns nicht losreißen. Die Abenteuerlust hat uns gepackt. Die Landschaft nimmt uns gefangen. Wir verbringen Stunden damit, von einer Höhle in die nächste zu kriechen und sind restlos begeistert. Es gab schon Landschaften in Argentinien, an die ich mich erinnert fühle. Aber dennoch ist das hier etwas völlig anderes. Hinter jedem Loch verbirgt sich ein neues, kleines Abenteuer.
Nach diesem intensiven Erlebnis von Natur, Felsen und Höhlen, dieser Freiheit sich zu bewegen und zu erkunden, kommen wir nun zur Selime Catedrali. Zu Reisegruppen, Wegweisern, Bänken und Mülleimern. Ich denke, mehr muss ich dazu nicht schreiben. Wir fühlen uns wie in einem falschen Film. Hätten wir doch nur Selime Catedrali als erstes besichtigt.Read more
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- Day 11
- Monday, June 16, 2025
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 1,247 m
TurkeyGüzelyurt38°14’37” N 34°18’27” E
Ihlara Tal

Das Ihlara-Tal, ein verborgenes Juwel, ist eine beeindruckende 14km lange Schlucht, die einst Rückzugsort für byzantinische Mönche und Nonnen war. Während einer schönen Wanderung kann man viele Felsenkirchen entdecken, die kunstvoll in die Wände der Schlucht gehauen sind. Die Fresken sind teilweise gut erhalten und zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und der Heiligen. Die Wanderung entlang des Flusses verläuft durch eine atemberaubende Landschaft mit markanten Felsformationen und von Bäumen gesäumten Wänden. Die senkrecht abfallenden, roten Basaltwände ragen bald 100m in den Himmel hinauf. Das Murmeln und Gluckern des Wassers begleitet uns während unserer Wanderung. Der Specht klopft, Frösche geben ein Konzert, Schildkröten und Eidechsen rascheln im Gras. Die Pappeln rauschen im Wind. Es ist angenehm kühl am Grund des Canyons. Immer wieder zweigen Stege und Treppen zu Felsenkirchen ab, die teilweise mit wunderschönen Fresken ausgemalt sind. Einige beeindrucken sehr, andere weniger. Es ist aber vor allen Dingen die Landschaft, die diese Wanderung ausmacht. Interessante Brückenkonstruktionen ermöglichen es, die Flussseite zu wechseln. Teestuben laden zur Rast ein. Da es Wege auf beiden Seiten des Flusses gibt, führt uns der Hinweg auf der einen und der Rückweg auf der anderen Seite entlang.Read more

TravelerEure Reise gefällt mir ganz ausgezeichnet! Hast Du toll geplant. Ich hätte wahrscheinlich ein wenig bei den Ausgrabungen gespart, aber ich habe auch nicht so einen jungen Hüpfer dabei, der an keinem Stein vorbeifahren kann. Wirklich top!
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- Day 12
- Tuesday, June 17, 2025 at 5:14 AM
- 🌙 14 °C
- Altitude: 1,137 m
TurkeyNevşehir38°38’28” N 34°49’54” E
Ballons von unten

Kurz vor 5:00 schwingen wir uns ins Auto, um die Ballons über Göreme schweben oder besser gesagt fahren zu sehen. Heute passt fahren wirklich. Teilweise waren wir nämlich höher als die Ballons und diese fuhren direkt vor unserer Nase vorbei. Einige stehen hoch am Himmel über der aufgehenden Sonne. Andere fahren knapp über dem Boden. Schließlich geht die Sonne auf und taucht die Landschaft in ein herrlich warmes Licht. Warm - wenn es das nur wäre. 10 Grad ist es kalt und wir sind sehr froh, dass unser Auto über eine Heizung verfügt. Denn wie wir bereits lernen durften, gehört die Heizung nicht in jedem Auto zur Standardausstattung. Doch wohin jetzt? Wir fahren verschiedene Orte an, die uns aber nicht überzeugen. Dann entdecken wir eine tolle Kante. Wir überblicken das gesamte Tal. Hoch und tief schweben sie der Sonne entgegen. Einige Spätstarter sehen das gesamte Tal im Sonnenlicht. So würde ich das auch gerne erleben. Andere Ballons fahren exakt zwischen Felsenkaminen hindurch. Es scheinen hunderte Ballons am Himmel zu fahren. In allen Farben leuchten die Ballons am Himmel. Ein unglaubliches Spaktakel. Auf der Suche nach dem besten Ausblick kreuzen wir eine Familie mit Campingstühlen. Wer geht nun links und wer rechts vorbei? Wenn wir links wollen, weichen sie in dieselbe Richtung aus, wir müssen lachen. Herrlich frisch gebackene Fladenmohnbrötchen haben sie dabei und die werden nun geteilt. Das ist mal ein Frühstück. Richtig lecker und dabei der Blick auf die Ballons. Durcheinander gibt es auch beim Landen. Kleinbusse brausen durch die Gegend und Pick-ups mit Ballonanhängern suchen ihre Ballons. Wir fahren einen sehr steilen Berg hoch und plötzlich ist ein Ballon direkt vor uns auf der Straße. Ist das krass. Unglaublich. Wir blicken in den Korb. Auf einer Ebene landet ein Ballon auf dem Anhänger und wird auf diesem fahrend noch die Straße hinunter transportiert. Ich muss ausweichen, weil der Ballon die Straßenbreite komplett einnimmt. Obwohl wir bereits um 4:30 Aufstehen mussten, war es ein richtig toller Start in den Tag.
Noch toller sollte der Tagesbeginn heute werden, obwohl der Wecker schon um 3:15 klingelt. In der Dunkelheit geht es los und wir holen die anderen Mitfahrer unserer Ballontour ab. Wir wollen nämlich die Märchenwelt aus Feenkaminen von oben sehen. Als wir ankommen, ist noch kein Ballon vorbereitet. Plötzlich heißt es: due to weather conditions we have to wait. Wir warten fast 45 Minuten.. Es passiert nichts und schnell ist klar: Das war’s. Gut und gern eine Million Euro lösen sich wegen fehlenden Windes gerade in Luft auf. Ein Jammer. Im Stau geht es zurück Richtung Hotel. Es dauert, da hunderte Minibusse denselben Weg nehmen. Das ist ein Business. Durchgefroren und enttäuscht kriechen wir drei Stunden später wieder ins Bett, um noch eine Mütze Schlaf zu nehmen. Diesen Morgen habe ich mir so ganz anders vorgestellt und gewünscht. Doch das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.Read more

TravelerWahnsinn, was da los ist … und auch wieviele Touris in so einem Korb sind.

TravelerLetzte Woche ist dort ein Unfall passiert, ein Toter und einige Verletzte. Ich weiß nicht, ob Du das mit bekommen hast. Auf alle Fälle ein riesiges Geschäft.

TravelerZunächst habe ich es nicht mitbekommen. Dann wurde ich über FP gefragt, ob ich von dem Unfall weiß. Erst dann habe ich gegoogelt. Unser Internet war in Kappadokien so schlecht. Es war kaum möglich etwas zu lesen. Vielleicht wurde deswegen auch unser erster Flug abgesagt, weil sie sehr vorsichtig waren. Keine Ahnung.

TravelerJa, ich wollte Dir das nicht schreiben, weil ich ich mir gedacht habe, dass Ihr die Ballonfahrt sicherlich machen werdet. Ich schätze Dich zwar so ein, dass das Deine Planungen nicht beeinflusst hätte, aber mich hätte es doch beschäftigt und das braucht man einfach nicht.
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- Day 12
- Tuesday, June 17, 2025 at 6:59 AM
- ☀️ 12 °C
- Altitude: 1,112 m
TurkeyNevşehir38°39’37” N 34°49’10” E
Love Valley

Sofort machen wir uns auf den Weg ins Love Valley. Frühstück gibt es nämlich erst ab 8:30. Nach einigem Hin und Her sind wir auf der richtigen Piste. Die Straße wird komplett erneuert, ist teilgesperrt und ich bin mir nicht mal sicher, ob man hier gerade überhaupt fahren darf. Aber zu so früher Stunde arbeitet niemand. Es passt perfekt. Als erstes begegnen wir der Sphinx von Kappadokien. Dann folgt das Love Valley. Es ist ein spektakuläres Tal, das für seine ungewöhnlichen Felsformationen bekannt ist, die wie riesige Penisse aus der Erde ragen. Man könnte es durchaus auch Tal der Spargel nennen. Die durch Erosion geformten Steinsäulen verleihen dem Tal seinen Namen. Bestechend und grotesk wirken die steil hinausragenden Felsen, gespickt mit breiten Hütchen. Die Wanderung bietet atemberaubende Ausblicke auf die bizarre Naturformation. Wir teilen uns das Tal mit Vögeln und Weinreben, die hier offenbar gut gedeihen. Ein fruchtbares Tal in jeder Hinsicht.
Pünktlich zum Frühstück erreichen wir das Hotel. Wir stärken uns für den zweiten Abschnitt des Tages. Der Blick dabei auf die Burg gerichtet. Ist das ein Frühstücksblick. Einfach spektakulär.Read more
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- Day 12
- Tuesday, June 17, 2025 at 9:59 AM
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 1,096 m
TurkeyNevşehir38°38’37” N 34°49’53” E
Göreme

Dieses UNESCO-Weltkulturerbe besteht aus einer beeindruckenden Sammlung von skurrilen Felsenkirchen und Klöstern, die ab dem 10. Jahrhundert erbaut wurden. Besonders beeindruckend sind die gut erhaltenen Fresken in der Dunklen Kirche (Karanlik Kilise), die Szenen aus dem Leben Jesu zeigen. Die kunstvollen Fresken blieben über die Jahrhunderte hinweg gut erhalten, da die Kirche nur über eine kleine Fensteröffnung verfügt und wenig Licht eindringt. Man erhält Einblick in das klösterliche Leben der frühen Christen und in die Bedeutung Kappadokiens als spirituelles Zentrum der Region. Das alles klingt traumhaft schön. Doch leider gibt es einen großen Haken. Es schieben sich die Menschenmassen. Eine Atmosphäre, wie in Klöstern oder Kirchen üblich, gibt es nicht. Der Guide spult lautstark sein Programm ab und die Gruppe unterhält sich womöglich noch über das Frühstück im Hotel. Es ist laut und hektisch. Jeder will schnell überall hin. Gruppenfotos müssen geschossen werden. Eine korpulente Dame in rot brüllt auf Englisch: Yes I made it. Ernsthaft? Sie meint nicht etwa die Besteigung des Mount Everest, sondern die 10 Treppenstufen in den zweiten Stock des Klosters. Unten stehen 5 Personen, die sie fotografieren. Eigentlich wäre es ein toller Ort. Aber es ist schlicht grauenhaft. Hinzu kommt, dass wir gestern im Ihlara Tal Kirchen und Klöster in absoluter Ruhe erleben durften. Sie waren nicht anders als die hiesigen. Wir haben also schon schöne, einsame Orte entdeckt. Es gibt sie. Dieser gehört definitiv nicht dazu. Ärgerlich ist auch, dass man für die Dunkle Kirche nochmals extra Eintritt bezahlen muss, dann aber nicht fotografieren darf. Uns stört der Eintritt überhaupt nicht, da er in unserer Museumskarte enthalten ist. Andere Leute ärgern sich sehr, dass keine Fotos gemacht werden dürfen und sie gezahlt haben. Wir verlassen diesen Ort recht gerne und freuen uns darauf, auf die Suche nach ruhigen Orten zu gehen.Read more
SYLWIA B.Das geht aber mit einen enormen Tempo los…boa
TravelerJa das war fix. Aber du weißt ja - es sind nur 2 Wochen. Da muss es passen. Heute gehe ich früher ins Bett.
TravelerWillkommen im Nachbarland! Dein Tempo - und wie Du das alles rockst - nötigt mir den allergrößten Respekt ab … das würden wir so nie schaffen. Ich winke rüber 🤗 und wünsche Euch eine ganz tolle Zeit.
TravelerWir winken zurück. Noch sind wir sehr weit weg von der armenischen Grenze. Aber jeden Tag kommen wir ein bisschen näher. Ich hoffe, es ist in Armenien so schön wie hier und ihr habt auch eine tolle Zeit!
TravelerDer erste Tag war schon mal richtig schön - ich versuche meine Pinguine heute noch zu erstellen.
TravelerIch bin gerade auch dabei. 😂
Traveler
Die rote Beleuchtung gefällt mir 👍