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- Sep 20, 2022
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 5 m
- FranceBrittanyMoëlan-sur-MerBrigneauPointe Beg-Morg47°46’50” N 3°41’16” W
Bretagne - Finale
September 20, 2022 in France ⋅ ☀️ 18 °C
Das beste zum Schluss, könnte man meinen. Obwohl die Bretagne kein Schönwettergarant ist, sind wir binnen 4 Jahre nun schon das zweite Mal hier. 2018 entschieden wir uns für die Bretagne und gegen Schweden. Wahrscheinlich schon damals wegen der besseren Aussichten auf leckeres Essen :-). Dann noch mit den Rädern unterwegs, konnten wir diesmal mit dem Wetterschutz des Autos rechnen und waren obendrein im September und damit außerhalb der französischen Ferien unterwegs. Ein großer Vorteil, wenn man mal spontan ein Haus mieten möchte.
Und so sind wir aus dem schönen Perigord überwiegend auf Landstraßen Richtung Nantes nach Trehiguier gefahren. Das liegt am Flussdelta der La Vilane, ein Fluss nördlich der bekannteren Loire. Die Gezeiten prägen das Landschaftsbild in der gesamten Bretagne sehr. Insbesondere die Mündungen der unzähligen Flüsse sehen bei Ebbe morbide, aber schön aus. Überall liegen die kleinen Fischerbötchen auf dem Trockenen, ein Bild wie ein Stillleben im Großformat. Wir hatten hier einen ruhigen Zeltplatz unweit des Strandes, unternahmen Spaziergänge und Radtouren. Die Mädels hatten Spass beim Muschel sammeln, baden und Stöckchen werfen. Wir picknickten am Strand und erfreuten uns bei leckerem Cidre.
Vor 4 Jahren, auf der Radeltour, wollten wir eigentlich auch in diese Region, denn hier liegt der Brest-Nantes-Kanal. Ein Wasserweg, der durch das wunderschöne Hinterland der südwestlichen Bretagne führt. Hier liegen, wie üblicherweise in Frankreich, hübsche Dörfer. Rochefort-en-Terre ist eines davon und wurde sogar mal zum schönsten Dorf Frankreichs gekürt. 2018 hatten wir wetterbedingt die Bretagne verfrüht Richtung Provence verlassen und konnten diese Ecke nicht bereisen. Diesmal hatten wir optimales Wetter und ich nahm die Strecke unter die Radelräder während Agnes gemütlich mit dem Auto nachkam. Das Dörfchen ist wunderschön und einen Abstecher wert. Bevor wir aufbrachen, gab’s noch ein Gallete Complete (Buchweizen Crêpe mit Schinken, Käse, Ei) dazu Cidre - eine herrliche Köstlichkeit.
Unsere Route führte dann weiter Richtung Norden an die „Côte de granit rose“. 2-3 Tage wurde durchwachsenes Wetter vorhergesagt, weshalb wir uns in einem hübschen bretonischen Haus an einer alten Mühle einmieteten. Hier empfingen wir auch Agnes Eltern, die mit Ihrem Camper ebenfalls in der Bretagne unterwegs waren. Tags drauf ging es gemeinsam auf einen „Camping Municipal“ (örtliche, öffentliche Campingplätze) in direkter Nähe zum Strand. Wir erkundeten die Strände und Städtchen rund um Tregastel. Hier liegen die rosa Granitfelsen aufgetürmt und ergeben einen einzigartigen Küstenabschnitt, der uns herrliche Ausblicke auf’s türkisfarbene Meer bot. Wie auf einem großen Spielplatz flitzte Elli durch die Höhlen und Gänge oder wir kletterten auf die Felsen und genossen das Spiel von Sonne, Wolken und der frischen Luft. Die freundlichen Franzosen und das leckere Essen taten den Rest. Es vergingen herrliche Tage. Die folgenden und letzten Tage unserer Reise tingelten wir wieder ohne Begleitung weiter Richtung Westen nach Roscoff, Crozon, Quimper und Pont-Aven. Unser letzter Tag lud sogar nochmal zum Baden ein, als willkommene Unterbrechung beim Muschelsammeln.
Der Abschied von diesem schönen Flecken Erde ist uns nicht leicht gefallen. Gewiss ist aber, dass wir wieder in die Bretagne reisen werden.
Und hier möchten wir noch eine kleine Hommage an Frankreich nachlegen. Acht Länder haben wir auf unserer Tour bereist, alle hatten ihren Reiz, jedes ist eine Reise wert. Aber ein Leben könnten wir uns, wenn dann nur in Frankreich vorstellen und dabei sprechen wir kein Französisch. Das Land ist so enorm vielseitig, die Landschaften, das Essen, die Architektur, die Gärten und Kulturlandschaften. Die Franzosen lieben ihr Land und das sieht man dem Land einfach an. Die Dörfer sind fast immer toll gepflegt, nicht spießig, steril, sondern als Ausdruck der regionalen Kultur, lebendig und natürlich. In keinem Land konnten wir so viele öffentliche, gemeinnützige Plätze oder Einrichtungen entdecken. Und das Franzosen kein Englisch sprechen, ist Vergangenheit. Mit einer freundlichen Begrüßung auf französich hat man das Eis schon gebrochen und erlebt ein freundliches Volk. Vive la France.
Inzwischen sind wir eine Woche zu Hause und können immer noch nicht ganz begreifen, wieviel Platz wir haben. Und es ist schön dem Regen von drinnen zuzusehen ;-). Dass wir nun nicht mehr weiterreisen, sickert ganz langsam in unser Bewusstsein. Welche Gedanken und Gefühle sich nach weiteren Tagen und Wochen zu Hause auftun, ist ungewiss. Noch packen und räumen wir in unserer Wohnung, die zwischenzeitlich vermietet war, und genießen die letzten freien Tage.
Wir waren 5 1/2 Monate auf Reisen, sind über 18.000km durch Süd- und Mitteleuropa getingelt. Wir haben sooooo viel gesehen und erlebt! Was für ein Geschenk! Und so herausfordernd das Reisen zu zweit plus Hund war, wir können immer sagen: Weißt du noch….? :-)
Wir danken Euch fürs Folgen, Liken und Kommentieren.
Macht’s gut und bis zur nächsten Reise.
Eure Agnes & Maurice & ElliRead more
Traveler Ihr 3 seid wieder hier und das ist auch gut so!!!!!!!
Traveler Verrückt dass die Reise vorbei ist… Lebt euch wieder gut ein 😀
Traveler Schön, dass Ihr wohlbehalten und fröhlich zurück gekommen seid. Eure Berichte und die Wahnsinns-Fotos werden wir sehr vermissen. Habt einen guten Start in den Alltag 😀