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  • Day 136–140

    Finca la Aurora

    March 12 in Colombia ⋅ ☁️ 16 °C

    Als ich Dienstagmorgen aus dem Hostel in Bogotá auschecke, weiß ich noch nicht, wo ich am Abend sein werde. Ich überlege, nach Suesca zu fahren und dort am Mittwoch Felsklettern zu gehen, doch dann meldet sich Ria mit einer Antwort, die sie über workaway¹ bekommen hat. Wir können für ein paar Tage auf einer Farm in Cáqueza bleiben und dort in der Küche und bei der Gartenarbeit mithelfen. Also machen wir uns auf den Weg dorthin. Dabei ist es wieder mal erstaunlich, wie lange es dauert in Bogotá "mal kurz zum Busterminal" zu fahren. Es gibt mehrere Busterminals in der Stadt, an denen jeweils verschiedene Busfirmen Fahrten in die umliegenden Städte und Dörfer anbieten. Das Terminal Salitre, an dem wir uns treffen, hat 5 Module und wirkt eher wie ein mittelgroßer Flughafen.
    Auf der Finca la Aurora werden wir gleich herzlich begrüßt. Es tut sofort wahnsinnig gut, nicht mehr den ständigen Straßenlärm Bogotás zu hören... Außer den Menschen, die sowieso dort leben, lernen wir noch Lucy kennen, eine Französin, die ebenfalls über workaway hier ist. Ich fahre noch am selben Abend mit David, Santiago, Geoffrey und Andrés zum Fußballspielen und Bier trinken.

    In den darauffolgenden Tagen pulen wir Bohnen, räumen den Keller auf, putzen die Jacuzzi, wässern Pflanzen, machen Saft aus verschiedenen kolumbianischen Früchten und backen haufenweise Pizza. Außerdem gehen wir viel wandern, wir sind zwar auf einem workaway aber es gibt gar nicht so viel zu tun, dass wir jeden Tag arbeiten müssen. An den Abenden spiele ich ein wenig Gitarre.

    Das Leben auf der Finca spielt sich hauptsächlich draußen ab. Bis auf die Schlafräume und Badezimmer gibt es keine Wände, die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer sind lediglich überdacht und gehen fließend ineinander über. Da hier Selbstversorgung angesagt ist, gibt es keinen Anschluss an das öffentlich Wassernetz, stattdessen befinden sich überall auf dem Gelände Regenwasserauffangbecken und Wassertanks. Beim Abwaschen mit Regenwasser kann es schon mal passieren, dass eines der beiden Pferde vorbeikommt und zuguckt.

    Am letzten Abend kommt noch Kari dazu, eine Amerikanerin, nun sind wir schon vier "workawayer". Kari hat eine Ukulele dabei und gemeinsam genießen wir den Abend am Lagerfeuer mit Gitarre und Ukulele.

    ¹Plattform, über die Kurzzeitjobs mit Unterkunft und Verpflegung vermittelt werden
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  • Day 128–136

    Bogotá

    March 4 in Colombia ⋅ ☁️ 14 °C

    Im Hostel angekommen, bringe ich nur kurz meinen Rucksack aufs Zimmer und setze mich an die Bar. Binnen fünf Minuten habe ich drei neue Freunde, die zu meinem Bedauern allerdings alle am nächsten Tag abreisen. Das Hostel selbst ist ziemlich bunt, es läuft den ganzen Tag Musik und es ist super leicht neue Leute kennenzulernen. Kurz: Nach ca. 15 Stunden habe ich es als mein neues Zuhause (wenn auch nur vorrübergehend) anerkannt.

    Bogotá ist eine ziemlich große, laute Stadt. In den Straßen von La Candelaria stehen Händler und verkaufen Arepas, Empanadas, verschiedene Früchte, Säfte, Kleidung, etc. Alle preisen lautstark ihre Ware an und sprechen mich im Vorbeigehen an, ob ich nicht was kaufen möchte. Dazwischen tummelt sich eine bunte Mischung aus Straßenkünstlern, Restaurantmitarbeitern, die mir ihre Speisekarte unter die Nase halten und mich auffordern hereinzukommen, Lamas, mit denen ich mich doch bitte fotografieren lassen soll und viele Polizisten. Sehr viele Polizisten.

    Ich nehme mit Joni und Kara, zwei deutschen Geschwistern, an einer Graffititour teil, dort lernen wir Ria kennen und gehen danach zu viert ins Goldmuseum. Abends im Restaurant treffen wir zufällig meine beiden Zimmernachbarinnen wieder. Scheint so, als ob wir ähnliche Ziele haben 🤔

    Eines der Standardziele in Bogotá ist der Hausberg Monserrate. Um den Wanderweg, der dort hochführt, ranken sich wilde Gerüchte: Die Einen sagen: "Geh da nur am Wochenende hoch, wenn Leute da sind, in der Woche ist es viel zu gefährlich.", die Anderen behaupten: "Geh lieber in der Woche, am Wochenende ist es fürchterlich voll." Fest steht nur, dass der Wanderweg um 13 Uhr geschlossen wird und man danach nur noch mit Seilbahn oder Zahnradbahn hochkommt. Ich treffe mich am Mittwoch mit einem Freund aus Rostock und einer Kolumbianerin und zusammen fahren wir mit der Zahnradbahn hoch (die Seilbahn ist gerade geschlossen). Nachdem wir uns die riesige Stadt von oben angeguckt haben und den Sonnenuntergang genossen haben nehmen wir die Seilbahn wieder runter (diesmal ist die Zahnradbahn geschlossen 🤔).

    Am nächsten Tag möchte ich aber den berüchtigten Wanderweg ausprobieren und mache mich ein zweites Mal auf den Weg zum Monserrate, diesmal mit Ria. Der Weg ist vollständig gepflastert und mit Treppenstufen versehen, es sind relativ viele Leute unterwegs und wie in der Innenstadt stehen an jeder Wegbiegung Händler, die versuchen, uns Wasser, Obst und Snacks zu verkaufen. Außerdem sind auch hier wieder sehr viele Polizisten entlang des Weges aufgestellt. Gefährliche Wanderung? Ganz bestimmt nicht. Das Einzige, das uns mehr zu schaffen macht, als erwartet, ist die Höhe. Bogotá liegt auf 2600 Metern und die Wanderung führt uns nochmal gute 400 Meter höher. Schon nach wenigen Schritten empfinden wir das Wandern als anstrengend.

    Die nächsten Tage arbeite ich sozusagen das Bogotá-Standardprogramm durch: Salzkathedrale, noch eine Stadtführung, ein bisschen kolumbianischen Kaffee (auch wenn ich eigentlich gar keinen Kaffee trinke), mehrere Museen und am Sonntag eine Fahrradtour. Jeden Sonntag findet hier die Ciclovia statt, dann sind die Hälfte der Spuren mehrerer großen Straßen für Autos gesperrt und werden für Radfahrer geöffnet.

    Ich werde häufiger gefragt, wie ich es schaffe, eine Woche in Bogotá zu bleiben. Die Standardaufenthaltszeit im Hostel scheint eher drei Tage zu sein. Aber da ich sowieso zwei Monate in Kolumbien bleiben möchte, finde ich eine Woche in Bogotá genau richtig. Außerdem habe ich dann genug Zeit, mir zu überlegen, was ich noch so vom Land sehen möchte. Nachdem ich meinen Aufenthalt im Hostel zweimal verlängert habe, checke ich am Dienstagmorgen um kurz vor 11 aus. Der Rucksack ist wieder gepackt und es geht weiter! Wo ich heute Abend wohl sein werde? Ich weiß es zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch nicht.
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  • Day 112–128

    Grenada

    February 17 in Grenada ⋅ 🌬 29 °C

    Hier verlasse ich nach über 3 Monaten die Ente. Timo und Andi segeln weiter Richtung Martinique, ich möchte aber lieber nach Kolumbien. Also springe ich nach der Abfahrt kurzerhand über Bord und schwimme rüber zur Blueberry, auf der gute Freunde von uns segeln. Es werden noch ein paar Orangen zwischen den Booten ausgetauscht (per Wurfexpress), danach wird die Ente langsam kleiner und verschwindet schließlich am Horizont. Vielen Dank Timo, dass ich solange bei dir mitsegeln durfte!
    Die nächsten 11 Tage verbringe ich mit Lukas, David und zwei Freunden von Lukas aus Deutschland auf der Blueberry. Wir schnorcheln im Underwater Sculpture Park, pflücken Breadfruit, sammeln Kokosnüsse und feiern die Eine oder Andere Party auf dem Boot und in der West Indies Brewery Company. Währenddessen suche ich nach Booten, die Richtung Kolumbien weitersegeln und ein weiteres Crewmitglied gebrauchen können. Leider stellt sich schnell heraus, dass ich zum falschen Zeitpunkt auf Grenada angekommen bin und so buche ich mir schließlich einen Flug nach Bogotá, Kolumbien.
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  • Day 107–111

    Karneval in Trinidad

    February 12 in Trinidad and Tobago ⋅ ☀️ 32 °C

    Nach einer entspannten Nachtfahrt erreichen wir am nächsten Tag den Hafen in Chaguaramas, Trinidad. Wir wollen uns unbedingt am Dienstag die Karnevalsfeier in Port of Spain angucken. Erstmal treffen wir aber einige bekannte Gesichter wieder und lernen einige Neue kennen: David von der Blueberry kommt uns schon eine Meile vor dem Hafen mit dem Beiboot und lauter Musik entgegen. Im Hafen begegnen wir dann den boatboys, das sind vier junge Briten die ebenfalls mit ihrem Segelboot unterwegs sind und die wir bereits in Las Palmas und Mindelo getroffen haben. Außerdem lernen wir ein paar Deutsche, Norweger, einen Holländer und zwei Spanier kennen, von denen die meisten ebenfalls vor einigen Tagen über den Atlantik gesegelt sind. Die beiden Spanier hingegen sind Hitchhiker, die mit ihren BMX-Rädern auf Segelbooten durch die Karibik trampen.

    Dienstagfrüh werden wir nach Port-of-Spain gefahren, dort ist wider Erwarten noch gar nichts los. Also holen wir uns erstmal Kaffee und was zu essen an der nächsten Tankstelle. Unkreativ aber einfach...
    Die Karnevalsfeier in Port-of-Spain ist beeindruckend, so eine riesige Party habe ich bisher noch nicht gesehen. Hunderte, vielleicht sogar tausende verkleidete Trinidadier, die meisten von ihnen fast nackt, ziehen in einem großen Umzug durch die Stadt. Begleitet werden sie von LKWs, die bis oben hin mit Lautsprechern vollgestopft sind und Soca und ähnliche Musik auf voller Lautstärke spielen. Wir feiern nach besten Kräften mit und sind nach kurzer Zeit ebenfalls ein wenig verkleidet.

    Als der Umzug abends wieder am Ausgangsort ankommt, fahren einige LKWs spontan nochmal los und drehen eine zweite Runde durch die Stadt. Die Straßen sind jetzt nicht mehr gesperrt, was den Karnevalsumzug zu einem kleinen Verkehrschaos werden lässt. Der DJ weiß zu helfen: "Everyone make way for the oncoming car!!" Gegen 22:30 wird es langsam ungemütlich, nach und nach werden die Straßen mit hunderten bewaffneten Polizisten geflutet, die um Mitternacht dafür sorgen sollen, dass die Feierlichkeiten aufhören. Uns wird es jetzt langsam zu bunt und wir trampen zurück nach Chaguaramas zum Hafen.

    Den nächsten Tag nutzen wir erstmal zum ausschlafen und verarbeiten der Riesenparty. Zwei Tage später wird es nochmal kurz spannend: Ich bin gerade dabei, die Windsteueranlage der Ente zu reparieren, als es in der Bucht einen ziemlich lauten Knall gibt. Ich kann leider nicht sehen, was passiert ist, bemerke aber, dass die Leute auf den Nachbarbooten erst neugierig, dann unruhig in die Richtung gucken, aus der der Knall kam. Wenige Sekunden später fährt ein unbemanntes, qualmendes Polizeiboot in mein Sichtfeld ein, verfehlt knapp den Katamaran neben uns und schlägt im Bug der Ente ein. Dort bleibt es leider auch, die Motoren dröhnen weiter und aus dem Rumpf steigt langsam weißer Rauch auf. Binnen Sekunden sind sehr viele Menschen mit Feuerlöschern unterwegs auf die Ente, um von dort auf das Polizeiboot aufzusteigen. Es darf auf keinen Fall direkt vor allen anderen Booten in Flammen aufgehen. Der Motor wird abgestellt und die ersten Feuerlöscher betätigt. Das Feuer ist zwar klein, kommt aber aus einem Loch im Rumpf wo sich der Sprittank und zwei Sturmgewehre befinden. Außerdem fällt uns auf, dass dort, wo das Loch im Rumpf ist, mal eine Sitzbank gewesen sein muss. Später erfahre ich, dass es da unten eine Explosion gab und die Polizisten mitsamt Sitzbank rauskatapultiert wurden und im Wasser gelandet sind. Den "Totmacher"¹ haben sie anscheinend nicht getragen, sonst wäre der Motor sofort ausgegangen.
    Wir machen uns daran, das Boot an den Mooringleinen² von den anderen Booten wegzuziehen. Gar nicht so einfach, da sich die Schraube einer der Motoren in einer Mooringleine verhakt hat. Nach einiger Zeit kommt auch ein Lotsenboot vorbei, das das Polizeiboot ins Schlepptau nimmt und erstmal an einer Boje festmacht. Die Polizei rückt gleich mit drei Speedbooten voll mit bewaffneten Polizisten an, die allesamt mit Vollgas durch die Bucht fahren. Interrssante Taktik, wenn man bedenkt, dass ihr havariertes Boot längst sicher an einer Boje hängt. Von uns wollen sie lediglich wissen, wie viele Waffen an Bord waren und wo die jetzt sind. Wir haben die nicht angefasst, schließlich hatte es direkt daneben gebrannt...
    Und was wird aus der Ente? Der geht es zum Glück gut, sie wurde lediglich an einem massiven Stahlbeschlag am Bug getroffen. Timo begutachtet den Schaden nur kurz, dann verschwindet er wieder unter Deck in einer Videokonferenz (er versucht eigentlich gerade zu arbeiten...)
    Weitere zwei Tage später machen wir uns gemeinsam mit der Blueberry auf den Weg nach Grenada. Es war eine kurze, aber äußerst intensive Zeit in Trinidad und wir sind sehr gespannt, was als nächstes passiert. Für mich ist es meine letzte Etappe auf der Ente, ich möchte gerne nach Kolumbien und werde deshalb auf Grenada aussteigen und Leute suchen, die dorthin segeln. Timo und Andi hingegen wollen weiter Richtung Saint Lucia und Martinique.

    ¹Totmacher: eine Klammer an einer Leine, die Klammer wird hinter einen herausziehbaren Knopf geklemmt und die Leine legt man sich ums Handgelenk. Wird die Klammer herausgezogen (z. B. wenn man ins Wasser fällt), wird die Zündung unterbrochen und der Motor geht aus.
    ²Mooringleine: lange Leine, die vorne am Boot befestigt wird und im Wasser verankert ist
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  • Day 102–106

    Charlotteville, Tobago

    February 7 in Trinidad and Tobago ⋅ 🌬 27 °C

    Viel zu kurz war die Zeit die wir auf dieser wunderschönen Insel verbracht haben. Nach 19,5 Tagen auf dem Atlantik konnten wir es kaum erwarten, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Wir gingen in der Pirate Bay vor Anker, am ersten Tag sind wir dann allerdings erstmal nach Scarborough gefahren um einige organisatorische Dinge zu erledigen. Ich brauchte ein neues Handy, da meins schon auf dem Weg zu den Kap Verden abgesoffen ist, wir haben uns lokale SIM Karten gekauft und Timo wollte gerne noch das ein oder andere Zubehör zum Speerfischen haben.
    In den nächsten Tagen haben wir die Gegend rund um Charlotteville erkundet. Wir waren auf Fort Campbleton (das zu unserer großen Enttäuschung nur aus zwei Kanonen und ein paar Sitzbänken besteht), sind auf einem schmalen Dschungelpfad den Flagstaff Hill hochgewandert und waren stundenlang Schnorcheln und Speerfischen. In der Pirate Bay gibt es einige Riffe mit vielen schönen Korallen, manche sind klein, gelb und röhrenförmig, manche schwingen im Seegang hin und her und manche sind riesengroß und sehen aus wie ein Gehirn, das die Felsen am Meeresboden bedeckt.
    Zwischendurch kommen wir immer wieder mit Locals ins Gespräch, was auf Grund der Landessprache (Englisch) auch meistens ganz gut funktioniert. Nur manchmal ist die Aussprache so verwaschen, dass wir nicht wissen was die uns erzählen wollen... Aber alle sind super nett und immer hilfsbereit. Einen Abend hören wir von einem BBQ, das in einem Innenhof in Charlotteville stattfindet und gehen kurzentschlossen sofort hin. Das war wohl das leckerste BBQ seit Jahren 😋
    Sonntagabend segeln wir leider schon weiter nach Trinidad, da wir in Port of Spain am Dienstag Karneval feiern wollen. Ich werde wohl irgendwann nochmal nach Tobago zurückkommen müssen, die Zeit hier war wie gesagt viel zu kurz!
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  • Day 102

    Mindelo - Charlotteville

    February 7 in Trinidad and Tobago ⋅ 🌬 27 °C

    Die Weite hier draußen ist schon beeindruckend, jeden Tag gucke ich erneut über den Ozean und sehe nur blau. Nachts breitet sich dann ein wunderschöne Sternenhimmel über uns aus. Andi hat eine App mit Sternbildern auf seinem Handy, bald können wir nicht nur den großen Wagen erlennen sondern auch Orion, die Zwillinge, den Stier (naja zumindest den Kopf) und den Löwen. Außerdem entdecken wir das Kreuz des Südens, das jeden Morgen senkrecht über dem südlichen Horizont steht. Schon bald reicht ein kurzer Blick nach oben um zu gucken, ob wir noch in die richtige Richtung fahren.
    Apropos fahren, wer steuert eigentlich die ganze Zeit? In den ersten paar Stunden wechseln wir uns ab, dann überlassen wir das Steuern der Windfahne. Nur wenn wir ab und zu eine Halse fahren oder die Segel Reffen übernehmen wir selber kurzzeitig das Ruder.
    Wir haben auch den Spinnaker ausprobiert, dafür haben wir dann den Autopiloten eingeschaltet, weil der besser geradeaus steuert als die Windfahne. Aber selber steuern? Neee 😉 Lieber zugucken wie das Boot ganz von alleine immer weiter segelt und dabei Erdnüsse futtern.

    Zu essen gab es die ersten Tage hauptsächlich Fisch. Mit Timos Angelleine holten wir Mahi Mahi, Tuna, Bonito und Amber Jack aus dem Meer. Mal haben wir die gebraten, mal in Mehl und Haferflocken paniert und ab und zu roh mit Sojasauce und Zitrone gegessen. Zwischendurch sind wir auch mal kreativ geworden und haben einen Apfelkuchen gebacken und Pizza in der Pfanne gemacht. Irgendwo mitten auf dem Atlantik hat sich leider der Knoten vom Angelhaken gelöst. Wir haben zwar einen Ersatzhaken dabei, der scheint die Fische allerdings nicht zu interessieren. So kam es, dass wir gegen Ende der Überfahrt eher Nudeln, Curry und Reis gegessen haben.

    Den Rest erzähle ich euch wenn ich wieder da bin 😉

    Für die Statistikliebhaber:
    Wir haben für 2130 Seemeilen 19 Tage und 7 Stunden gebraucht, das macht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 4,6 Knoten.
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  • Day 75–83

    Preguiça - Tarrafal - Mindelo

    January 11 in Cape Verde ⋅ ☀️ 24 °C

    Gleich geht es los über den Atlantik, Ziel ist die Pirate Bay auf Tobago. Wir haben sogar eine passende Flagge dabei!

    Tracking:
    https://share.garmin.com/wretg

  • Day 72–75

    Carriçal

    January 8 in Cape Verde ⋅ ⛅ 22 °C

    Auf Empfehlung eines befreundeten Bootes verbringen wir ein paar Tage in einer Bucht vor Carriçal auf Sao Nicolao. Carriçal ist ein wunderschönes Kap Verdisches Dorf mit wenigen Häusern, erstaunlich gut ausgebauten Straßen und ohne Handynetz. Wir schauen uns einen Nachmittag das Dorf an, den Rest der Zeit verbringen wir hauptsächlich im Wasser.
    Das Schnorcheln hier ist wunderschön 🙃 Es gibt mehrere kleine Riffe. Jedes Mal, wenn ich an einem der Riffe runtertauche, gucken mich viele verschiedene bunte Fische an und scheinen zu fragen: „Was machst du denn hier?“ Da sind Papageienfische, die die Algen am Riff fressen, rote Fische mit riesigen blauen Augen, die sich am liebsten unter flachen Überhängen verstecken und längliche dunkle Fische die scheinbar ziellos durch die Gegend treiben. Außerdem bin ich die ganze Zeit umgeben von einem Schwarm kleiner Fische, die mich schon einige Meter vorm Riff begrüßen, mich begleiten und sogar mit mir auf Tauchgang gehen. Wenn ich wieder auftauche sind sie immer noch da, schwimmen um mich rum und gucken mich mit ihren kleinen Glubschaugen interessiert an. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie leicht das Tauchen ist, wenn ich ein so schönes Ziel habe. Fünf Meter tief tauchen ist inzwischen kein Problem mehr und manchmal gehe ich auch zehn Meter runter oder sogar etwas weiter. Dort unten fasse ich kurz den Sand an und drehe mich um. Mein Blick gleitet an der schroffen Felswand hoch, an allen Fischen vorbei an die glitzernde Wasseroberfläche. Ups, ganz schön weit bis dahin 🤔
    Einen Nachmittag habe ich sogar einen Hai gesehen! Ich war gerade an der Oberfläche über einem Riff, der Hai ist mir in ca. 4m Tiefe entgegengekommen, und unter mir durchgeschwommen. Irgendwie gruselig, der war auf jeden Fall größer als ich. Aber ich habe gehört die tun nichts? Als der Hai wieder weg war bin ich wieder getaucht und habe endlich entdeckt, worauf ich schon die ganze Zeit gehofft hatte: Eine Schildkröte! Ganz entspannt ist die vor mir hergeschwommen, war dabei allerdings deutlich schneller als ich.
    Naja, jetzt habe ich ganz viel über das Schnorcheln und Tauchen erzählt, aber das war wirklich schön!
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  • Day 53–71

    Bye bye Boa Vista

    December 20, 2023 in Cape Verde ⋅ 🌬 24 °C

    Schon wieder sind zwei Wochen vergangen, was haben wir nur die ganze Zeit auf Boa Vista gemacht? Surfen, Lagerfeuer am Strand, Speerfischen, Fisch futtern… Nur um einige Aktivitäten zu nennen. Weihnachten haben wir mit insgesamt 26 Leuten von 8 verschiedenen Booten auf der kleinen vorgelagerten Insel „Djeu“ mit Lagerfeuer und Fisch gefeiert. Ein paar Weihnachtslieder haben wir auch gespielt und gesungen, allerdings hat es sich eigentlich nicht sehr weihnachtlich angefühlt mit T-Shirt und kurzer Hose am Strand zu sitzen 😉
    Da Timo Besuch von seiner Freundin bekommen hat, sind Andi und ich für 10 Nächte einfach auf die Insel gezogen und haben unter freiem Himmel im Sand geschlafen. Natürlich umringt von wilden Katzen, Krebsen und Wespenspinnen. In der ersten Nacht bin ich irgendwann aufgewacht weil eine der neugierigen Katzen auf mich geklettert war 😁
    Außerdem habe ich auf Boa Vista erstmals Wellensurfen ausprobiert. Ich habe mir an der Surfschule neben der Strandbar ein riesiges Softboard (sah aus wie ein Flugzeugträger) gemietet und bin damit losgepaddelt. Unter Timos Anleitung konnte ich schnell die ersten Wellen auf dem Bauch liegend runtersurfen. Nach einer Stunde konnte ich mich bereits hinstellen und gemeinsam mit einigen Basstölpeln Richtung Strand surfen. Tölpel? Das sind doch Vögel? Ja, die sind im Aufwind vor den Wellen hin- und hergeflogen und haben nach Fisch gesucht. Einer hätte mich dabei fast umgeflogen 😂
    Einen Großteil unserer Zeit haben wir in der Strandbar des Wind Club „François Guy“ verbracht. Die Bar war der Treffpunkt am Strand, dort haben wir nicht wenig Bier, Cola und WLAN konsumiert 😉
    Neben der Bar sind wir auch immer mit dem Dinghi (Beiboot) angelandet. Eigentlich haben hier alle Boote ein Dinghi mit Außenborder dabei, um vom Boot aus an den Strand zu fahren, die Küste zu erkunden oder einfach nur mit Vollgas durch die Bucht zu fahren. Hier sah das ein wenig anders aus: Wir haben zwar ein Dinghi aber immer noch keinen Außenborder und außerdem sind unsere Ruder so abgebrochen, dass wir nur noch paddeln können. Das gestaltete sich bei der Entfernung zum Strand und dem ständigen ablandigen Wind aber recht schwierig. Viele der anderen Boote hatten ähnliche Probleme: Der „Sensation“, einer 21m Holzketsch, war das Dinghi geklaut worden, sie haben es später ohne Motor wiedergefunden. Und unsere vier deutschen Nachbarn auf der Segelyacht „Yemaya“ hatten zwar einen Außenborder, allerdings war ihr Dinghi so winzig, dass immer nur zwei gleichzeitig reinpassten. So sind wir meistens alle gemeinsam gefahren: Wer noch ein Dinghi mit Motor hatte, hat andere Leute mitgenommen oder abgeschleppt. Und das winzige Dinghi der Yemaya eignete sich hervorragend als Gepäck- und Holztransporter. Treffpunkt für solche Konvoifahrten war natürlich die Strandbar.
    Schweren Herzens verlassen wir nun im neuen Jahr diesen wunderschönen Ort und segeln weiter nach Sao Nicolao. Unterwegs fragt Andi mich, was mein persönliches Highlight war. Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. War es der dauerhafte Sonnenschein? Oder das warme, hellblaue Wasser? Vielleicht auch die Lagerfeuerabende am Strand? Ich entscheide mich schließlich für das Surfen bei Sonnenuntergang… 🏄🏼‍♂️🌅
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