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  • Day 48

    Der längste Tag

    August 24, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Die Rückreise von Ljubljana war ein Abenteuer für sich. Drei Highlights gab es: die schöne Berglandschaft beim Blick aus dem Zugfenster, die netten Frauen in Passau, die ein Hotelzimmer mit mir teilen wollten und der tolle Sternenhimmel.
    Checkout um kurz nach acht in Ljubljana. Ich wollte eine Zugverbindung um 9:22 über Salzburg nehmen und wäre um 19:30 in Straubing. Am Schalter sagt man mir aber, dass einer der Züge keine Räder mitnimmt. Die Alternative war eine Verbindung mit Ankunft um 20:30. Sie konnten mir aber nur ein Ticket bis nach Österreich buchen, wegen dem Fahrrad und dem österreichischen System. Das nahm ich dann bis Villach.
    Dort angekommen ging ich zum Schalter und erfuhr, dass die Fahrradplätze im Folgezug ausgebucht waren. Die Alternative war eine Verbindung über Linz und Passau, neue Ankunftzeit 21:50.
    Leider wurde der Anschlusszug in Linz knapp verpasst, weshalb ich einen Zug später nehmen musste. Neue Ankunftzeit war 23:15.
    Von Passau aus musste ich noch mit dem Regionalzug das letzte Stück fahren. Auf dem Abfahrtgleis 6 traf ich noch zwei nette Frauen um die 50, die gerade von einer Fahrradtour aus Salzburg kamen. Wir tauschten uns über unsere Reisen aus und warteten auf den Zug, der nicht kam. Irgendwann sprang die Anzeige um auf die nachfolgenden Züge. Eine Gruppe junger Männer wartete ebenfalls auf den Zug und wunderte sich. Fragen konnte man dort niemanden.
    Nach 35 Minuten fuhr ein anderer Zug ein und wir konnten dessen Schaffner fragen. Unser Zug war abweichend von Gleis 3 gefahren. Weil es wegen Unterbesetzung bei der Bahn wohl drüber und drunter ging, hatte keiner die Tafel angepasst oder eine Durchsage gemacht. Der nächste Zug ginge um 5:30. Er könne nix machen. Auf Wiedersehen...
    Wir waren kurz fassungslos. Eine der Frauen hatte Tränen in den Augen.
    Ich zählte verschiedene Optionen auf: 6 Stunden am Bahnhof rumlungern bis zum nächsten Zug. Ein Hotelzimmer nehmen. Ein Taxi teilen und die Fahrräder morgen holen. Für mich kamen noch die Optionen dazu, aus der Stadt zu fahren und das Zelt aufschlagen oder die 73km jetzt noch nach Hause radeln.
    Wir checkten die Hotel- und Taxipreise und waren damit nicht glücklich. Die Frauen erreichten jemanden, der sie abholen würde und mich mitnehmen könnte. Die Fahrräder müssten wir aber in Passau lassen.
    Ich entschied mich für die Heimfahrt auf dem Fahrrad. So radelte ich von 0 Uhr bis viertel vor 4 durch Nacht und Nebel das letzte Stück nach Hause über leere Landstraßen parallel zum Flusslauf.
    Ein passendes Ende für eine kilometerreiche und abenteuerliche Reise entlang der Donau.
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  • Day 47

    Zwischenstopp in Ljubljana

    August 23, 2019 in Slovenia ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich blieb zwei Nächte in Ljubljana, zu wenig für diese schöne Stadt. Die einfache Unterkunft nahe dem Bahnhof und der Innenstadt erfüllte ihren Zweck für kleines Geld. Slowenien, als reichstes Land des alten Jugoslawiens, lag in der Hauptstadt nahe am deutschen Preisniveau.
    Den Tag verbrachte ich an der malerischen und schönen Innenstadtmeile an der Save. Es war recht überlaufen von Touristen und einen Ausflug zur Festung sparte ich mir. Im Café, Restaurant und einer Bar ließ ich es mir gut gehen und beobachtete die vielen Passanten und Reisenden.
    Das Highlight war eine große tanzende Kolonne von Hare Krishna-Leuten. Sie hatten eine Band, Fahnenträger, Tänzer, den Guru und jede Menge Spass im Gepäck. Ich hatte mich vorher schon für das indische Restaurant "Namaste" entschieden und fühlte mich kosmisch bestätigt. Lassi, Chat und Murgh Vindaloo waren köstlich und heizten mir ordentlich ein. Danach brauchte ich zwei Aperol zum abkühlen.
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  • Day 46

    Abenteuer Rückweg über Slowenien

    August 22, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 22 °C

    Nachdem ich dem Donauradweg abgeschworen hatte, ging es mit der Bahn Richtung Westen. Der Zentralbahnhof von Belgrad sah von außen und oben wie eine verlassene Großbaustelle aus. Unfertiger Beton, Stahlstangen zeigen gen Himmel. Gräser und Büsche wachsen wild. Etwas, das wie die Überdachung für Einkaufswagen aussieht, war der Eingang mit Treppe nach unten. Es gab einen Schalter für Nahverkehrszüge. Zwei Damen saßen an losen Schreibtischen in einem engen Raum gegenüber. Hier bekam ich mein Fernzugticket nach Ljubljana für umgerechnet 29 Euro. Für das Fahrrad sollte ich dann im Zug einen Euro zahlen.
    Ein Abteil mit Fahrradstellplatz gab es nicht. Ich machte es am Zugende im Gang fest. Für die circa 550 Kilometer sollte der Zug 10,5 Stunden brauchen, ohje. Am Ende kamen wir mit noch einer Stunde Verspätung an. Der Zug war dann auch ein anderer. Die Wagons wurden zweimal getauscht oder umsortiert. An der Grenze nach Kroatien kontrolierten Polizisten und Zöllner die Pässe. Das Gleiche gab es nochmal an der Grenze nach Slowenien.
    Annehmlichkeiten im Zug gab es bis auf eine verträglich eingestellte Klimaanlage nicht (hier kann die Deutsche Bahn noch was lernen). Ein Bordbistro hätte mir bei 11 Stunden Fahrt gut gefallen. Ich war kurz schockiert, als zwei Passagiere am Ende des Zuges rauchten. Die Schaffnerin störte sich nicht daran und wir saßen eine Weile im Qualm.
    Teile der Bahnstrecke verliefen an der Save, die in Belgrad in die Donau mündete. Und während ich diese Zeilen tippe, sitze ich vor einem Café direkt an besagtem Fluss in Ljubljana. Bis hierhin bleibt meine Route den Lebensadern Europas treu.
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  • Day 45

    Belgrad City Stay

    August 21, 2019 in Serbia ⋅ ☀️ 32 °C

    Der Frühstückskaffee auf dem Botel ist grausam. In Serbien konnte Nescafe seine Instantplörre viel zu weit verbreiten in der Gastronomie. Das restliche Buffet stärkte mich dennoch für die Erkundungstouren mit dem Rad über die Hügel von Belgrad. Meine Unterkunft liegt am Ufer von Novi Belgrad, dem jüngeren und moderneren Teil der Stadt. "Liegen" ist für das Schiff der richtige Begriff. Wegen Niedrigwasser sitzt das Botel leicht schief auf Grund. Das erinnert mich ans Segeln.
    Entlang des Flusses gibt es eine Promenade mit Radweg und Joggingstrecke. Jogger kamen bei der Hitze hier aber erst am Abend raus, dann aber richtig viele.
    Der Zufluss der Save trennt neuen und alten Stadtteil. Mehrere Brücken schließen die Kluft. Zur Innenstadt ging es leicht bergauf. Die große Festungsanlage liegt auf dem gleichen Hügel. Die Architektur reicht von prächtigen Kolonialstilbauten, über kaputten Ostblockbeton, hin zu moderner Autohaus-Architektur mit Glas und Stahl. Zwischendrin sind gepflegte Parks oder zugemüllter Baugrund.
    Ein großes Plus für die Stadt sind die extravagant angezogenen Frauen. Es gleicht sich kaum ein Outfit. Viele verschiedene Looks und Farben, meist ein, zwei Nummern schicker oder kürzer, als in Deutschland üblich.
    Die Lokale in der Innenstadt waren recht touristisch geprägt. Einmal probierte ich ein mexikanisches Restaurant, sonst blieb ich bei serbischer Küche.
    Das Highlight war der Sonnenuntergang auf der Festung. Dort tummelten sich viele junge Leute und schauten dem roten Feuerball beim Untergang zu. Das Festungsareal verdeutlicht die Art von Denkmalschutz hier. Das historische Hauptgebäude wurde durch Dachfenster und aufgesetzte Klimaanlagen "aufgewertet". In den Festungsgärten sind Sportplätze, eine Sammlung von Panzern und Artillerie und ein Bereich mit großen Dinosaurier. Eine Achterbahn hätte mich auch nicht überrascht.
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  • Day 43

    Spassbremse nach Belgrad

    August 19, 2019 in Serbia ⋅ ⛅ 31 °C

    Es war wieder einmal ein sehr heißer Tag zum Fahrradfahren. Ich trieb mich noch etwas im Café in Novi Sad rum, bevor ich zur Brücke über die Donau und dem ausgeschriebenen Radweg radelte.
    Leider gab es keinen Radweg. Die Landstraße hatte den Charakter einer Schnellstraße und war die Alternativroute für alle, die keine Maut auf der Autobahn zahlen wollen. Die Strecke verlief raus aus der Stadt und dann einen endlosen Berg hinauf. Durchgeschwitzt quälte ich mich, eingekeilt zwischen Leitplanke und starkem Verkehr, die Straße hoch. Dabei bekam ich reichlich Abgase und Feinstaub ab.
    Hier entschied ich mich dann auch, dem Donauradweg in Belgrad Aufwiedersehen zu sagen. Der Mangel an Donau und Rad im hiesigen Donauradweg trüben die Freude am Fahren. Noch über 1000 Kilometer davon, bis zum Schwarzen Meer, wollte ich mir nicht mehr antun.
    Auf der anderen Seite des Berges wurde das Land flacher und weiter. Ich fuhr, bis zu den Vororten von Belgrad durch Felder.
    In einer Kleinstadt gab ich der Pizza mediteran eine Chance, vergebens. Mit Mais und Gurke als mediteranem Gemüse, hatte ich nicht gerechnet.
    In Belgrad war gerade viel los, Feierabendverkehr und zig Busse auf der Straße. Ich hatte mich wieder für ein Botel mit verträglichen Preisen entschieden. Mir gefallen die Kabinen und die Nähe zum Wasser.
    Das Schiff lag gut erreichbar an der Uferpromenade. Die ersehnte Dusche kühlte mich wieder runter.
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  • Day 42

    Novi Sad City

    August 18, 2019 in Serbia ⋅ ⛅ 29 °C

    Die Innenstadt wurde auch in Novi Sad schön hergerichtet. Restaurierte Fassaden, neuer Pflastersteinboden. Viele Restaurants und Cafés mit hochwertigen Sitzgelegenheiten in der Fußgängerzone. In den etwas versteckten Hinterhöfen sind weitere Lokale und Läden.
    Es waren einige Touristen unterwegs, Kleingruppen von Chinesen natürlich auch. Passend dazu, gab es Souvenirläden und -stände.
    In einem Restaurant mit Dachterasse aß ich Cevapi mit Bratkartoffel und Salat. Unten Auf dem Platz spülte ich noch einen Eiskaffee nach.
    Sonst war bei mir nicht viel los in der Stadt. Ich brauchte nur etwas neuen Proviant und nutzte noch den Wäscheservice in der Pension. Von der Idee mit dem Friseur hatte ich mich wieder abgewandt. Die Matte ist ein guter Schutz gegen die Sonne, denn ich will keinen Hut tragen.
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  • Day 41

    Landflucht nach Novi Sad

    August 17, 2019 in Serbia ⋅ ⛅ 24 °C

    Vor meiner Abfahrt aus Bač (Batsch ausgesprochen) luden mich die Gastgeber noch auf einen türkischen Kaffee ein. Das alte Paar ist seit 48 Jahren zusammen und sie, die Donauschwabin, feiert morgen ihren 71ten Geburtstag. Die Vorbereitungen waren mir aufgefallen, so kamen wir ins Gespräch. Wie die meisten jungen Leute, sind ihre zwei Söhne in die Großstadt Novi Sad gezogen. Auf dem Land bleiben die Alten zurück. Es gibt aber auch Junge in der Kleinstadt Bač. Eine fröhliche Hochzeit mit Livemusik und Stretchlimousine konnte ich beobachten.
    In einer größeren Nachbarstadt hat auch der Automobilriese Magna ein Werk, das viele aus der Bevölkerung angezogen hat.
    Auf Empfehlung schaue ich mir vor der Abfahrt noch die Festung Bač an, oder besser gesagt, die Ruine. Ich las die Tafel mit all den wechselnden Herren: Römer, Barbaren, Ungarn, Mongolen, Serben, Türken. Hier war viel los. Wenn ich da an die deutsche Burg Eltz denke, die seit 800 Jahren in der Hand einer Familie ist, wird die Unruhe in der Balkanregion deutlich. Ein Franziskanerkloster mit bedeutender Bibliothek und das erste Krankenhaus der Region, gab es auch in dieser dörflich wirkenden, ehemaligen Königsstadt.
    Der Weg nach Novi Sad führt über Palanka (Plankenburg). Hier finde ich ein leichtes Mittagessen mit Salat und Hühnerfilet. Die Stadt ist aufgeräumt und lebhaft. Außerhalb der Stadt- und Dorfzentren werden die Unterschiede zur reichen Mitte Europas deutlich. Bei jedem Ort gibt es ein paar Feldwege, wo der Müll abgeladen wird. Straßenhunde sieht man hier auch öfters. Einige habe ich auch schon überfahren am Straßenrand gesehen. Ich habe sowieso schon einen halben Zoo mit Reifenspuren darauf gesehen: Echsen, Schlangen, Fretchen, Fuchs, Reh, Vögel und mehr.
    Die Etappe führte erst über die üblichen Landstraßen zwischen Feldern parallel zur Donau und dann über eine Straße auf dem Damm. Hier sah ich auch mal wieder den Fluss, der hier schnell und weniger breit fließt. Vor Novi Sad wohnen die Wohlhabenden am Ufer. Villen, Tennisplätze und Yachtclubs ziehen an mir vorbei. Der ein oder andere Bau zerrt am guten Geschmack; eine zusammengeschusterte Rieddach-Villa fängt meinen Blick im Vorbeifahren.
    Nach etwas Suche finde ich mein Apartmentzimmer in Novisad. Die Türbeschriftung nebenan und die Innenausstattung werfen die Frage auf, ob das Gebäude mal ein Puff war. Das Zimmer ist aber ordentlich und günstig. Morgen schaue ich mir die Stadt an.
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  • Day 39

    Ruhe, Sombor, Apatin, Bač & Ruhe

    August 15, 2019 in Serbia ⋅ ⛅ 22 °C

    In Serbien lasse ich es ruhig angehen. Es war Gewitter für die Nacht und Regen für den Tag angesagt, also verlängerte ich mein Zimmer in Bezdan um einen Tag. Bei Kaffee und einer regionalen Tortenspezialität ging das auch ganz fein. Wlan und ein gemütliches Bett halfen natürlich auch.
    Am nächsten Morgen wollte ich schon früher los ins über 90km entfernte Bač. Das Hamburger Pärchen hatte auch einen Tag verlängert und sprach mich auf dem Weg nach draußen an: "ey, du hast nen Platten." Nicht schon wieder. Nach einem Cappucino sah ich mir die Sache an. Mit all der Übung war der Schlauch in Rekordzeit freigelegt. Wieder ein kleines Loch außen. Ich schaute mir alle Komponenten gründlich an und kam zu dem Schluss, dass der Reifen von innen kleine Risse hat, die die Schläuche beschädigten. Diesmal flickte ich den Schlauch. Dann ist die Stelle schonmal geschützt.
    Ich kaufte mir bei der Pekara (Bäckerei) Essen für den Tag und machte mich auf nach Sombor. Es ging über mäßig befahrene Landstraßen und ein Stück Damm. Links und rechts waren Felder, Sträucher, Bäume und ab und zu ein kleines Dorf. Bienenstöcke und Sonnenblumen sah ich massig.
    In der größeren Stadt Sombor brauchte ich nichts, also rollte ich nur durch die renovierte Innenstadt. Es sah wirklich nett und ordentlich aus, normal, könnte man sagen. Raus aus der Stadt verlief ein guter Radweg, dem ich aber zu lange folgte. Irgendwo war der Donauradweg abgebogen. Ich landete in einer Sackgasse. Ein kleiner Trampelpfad führte aber weiter. Ein Blick auf Googlemaps zeigte einen Weg, der wieder auf den rechten Pfad führen sollte. Ich war frisch drauf und lies mich auf das Abenteuer ein. Ich verbrachte anderthalb Stunden auf zugewachsenen Pfaden, Feldwegen und überquerte eine Eisenbahnbrücke, eine schöne Abwechslung.
    In der ebenfalls aufgeräumten Stadt Apatin kühlte ich mich mit einem Radler ab, bevor der letzte Schlag nach Bač über Borojevo auf Landstraßen folgte.
    Die kleine, rustikale Pension dort wird von einer Donauschwabin betrieben, die mich auf Deutsch empfing. Im Restaurant um die Ecke bekam ich eine tolle Grillplatte. Die Beine waren nach der langen Etappe durch und für den nächsten Tag war Regen angesagt, also verlängerte ich nochmal um eine Nacht. Morgen geht es dann nach Novi Sad.
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  • Day 37

    Willkommen in Serbien

    August 13, 2019 in Serbia ⋅ ☀️ 27 °C

    Tschüss EU, hieß es heute Nachmittag. Vorher gab es eine tolle Fahrt über 50 Kilometer Damm. Es war nur noch um die 30 Grad warm. Ein Wind von Westen wehte und die Bäume spendeten nachmittags zunehmend Schatten.
    Nach dem Checkout in der Pension verweilte ich noch 2 Stunden in der Innenstadt von Baja. Cappucino, hausgemachte Limonade und ein Dönerteller stärkten mich für die Etappe.
    Der Weg auf dem Damm war größtenteils gut geteert und lud zum Gasgeben ein. Hinter einer Kurve sah ich dann den perfekten Platz für eine Pause auf der Picknickdecke, die mir meine Mutter für die Reise mitgegeben hatte. Es wehte ein kräftiger Wind übers Wasser zu mir und ich lag eine Weile im Schatten der Bäume. Im vorletzten Ort vor der Grenze gab es eine Fähre und dazu eine kleine Bar. Ich hatte noch 5000 Forint, etwa 17 Euro, die weg mussten. Das Bier kostete nur 390 Forint, das wäre böse ausgegangen. 2 Bier und ein Eis sollten genügen, den Rest des Geldes nahm ich mit nach Serbien. An der Fähre traf ich auch ein Paar aus Hamburg, die mein schickes Zweirad als Gesprächseinstieg nutzten. Sie waren selber in Budapest gestartet und wollten entspannt Richtung Bukarest. Ich würde sie noch zweimal auf dem Weg treffen und im selben Hotel mit ihnen unterkommen.
    An der EU-Grenze gab es dann noch eine militarisierte Zone. Vom Damm bog der Radweg parallel zur Grenze zum nächsten Grenzübergang ab. An dieser einspurigen geteerten Straße waren alle paar hundert Meter kleine Unterstände aus Holz, Zelte und Dixiklos. Dort saßen, standen oder patroullierten Soldaten mit Sturmgewehr und schauten über die Felder nach Serbien. Auf 3-4 Kilometer erwiderte mir eine Kompanie von etwa 80 Soldaten und Soldatinnen den freundlichen Gruß. Es war sicherlich eine langweilige Mission.
    An der Grenze war nur ein Auto vor mir. Zack, ein Stempel in den Reisepass und weiter, die letzten 10km zum Café and Rooms in Bezdan. Unterkunft und schnelle Dusche waren super. Danach gings zum Bankomaten, serbische Dinar abheben. Im Restaurant wartet schon eine Grillplatte auf mich. Nur die Schwaben, die mich dort umzingelten, verzerrten das Bild. Oder auch nicht, wenn es Donauschwaben waren.
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  • Day 36

    Baja mit mediterranem Flair

    August 12, 2019 in Hungary ⋅ ☀️ 33 °C

    Von der netten Pension in Solt aus, startete ich nach einem Kaffee in den heißesten Tag. Um 9 Ihr morgens stand das Thermometer schon jenseits der 30 Grad. Es wurden circa 37 im Schatten. Viel Schatten gab es aber auf der Etappe nach Baja nicht. Ich bin erstaunt, wie viel Sonne und Hitze mein Körper ertragen kann. Auch wenn es an dem Tag etwas zu viel war.
    Der Radweg war erst sehr gut ausgeschildert und baulich von den Straßen getrennt. Nach einer Weile wurden die Schilder weniger und es ging über ruhige Landstraßen durch kleine Dörfer. Irgendwo verlor ich die Route mal und fuhr ein Stück Landstraße, bis ich den Weg, der dort auf dem Damm verlief, wiederfand.
    Ich bekomme hier den Eindruck, dass die Ungarn ein Volk von Gärtnern und Bauern sind. Jede Wiese ist gemäht, die Gärten sind voller Obst, Gemüse und vor allem Weinstöcken. Bienenstöcke und Karpfenteiche runden das Bild ab. Auf dem Land sieht man mehr ältere Menschen, einige auf klapprigen Fahrrädern.
    Baja überraschte mich dann mit seiner schönen, mediterranen Innenstadt. Es scheint ein Urlaubsort zu sein mit vielen Cafés und Restaurants.
    Das Zimmer in den Pensionen hier kostet inzwischen unter 20 Euro, da brauche ich nicht Zelten. Nach der Dusche erkundete ich die Stadt und fand in einem Lokal einen Klassiker "Balkan Pljeskavica", quasi eine große Frikadelle mit Zwiebel, Ajvar, Streichkäse, gegrillter Paprika und Fladenbrot.
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