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- Day 372
- Tuesday, August 15, 2023 at 9:33 PM
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 612 m
ColombiaRío Mulato1°8’48” N 76°38’54” W
Mocoa
August 15, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C
In Mocoa angekommen wurden wir gleich superherzlich von Luis, dem Besitzer des Hostels in Empfang genommen, der uns nur Hijo und Hija (also Sohn und Tochter) nannte. Allgemein war der Vibe im Hostel mega herzlich. Zwar schienen die meisten anderen Gäste alle etwas spirituell abgedriftet und auf der Suche nach Heilung zu sein doch alle waren super freundlich. Lustigerweise trafen wir auch die beiden Franzosen wieder, die mit ihrem Motorrad unterwegs sind und uns in Baños versuchten vor dem einen Hostel zu warnen.
Der Grund, warum sich hier so viele spirituelle Sinnsuchende eingefunden haben, wurde uns dann auch bald klar. Der Ort ist anscheinend bekannt für die vielen Zeremonien, die von den sogenannten Taitas, also Schamanen durchgeführt werden. Von Rapé (einem Tabak, der in die Nase geblasen wird) über Pfeilgiftfroschkuren bis hin zu Yagé (Ayahuasca) kann man hier alles haben.
Den Abend haben wir mit Andrés verbracht. Einem Kolumbianer aus Bogota, der gerne sein Auto mit Marihuana vollpackt, Musik hört, raucht und durch das ganze Land fährt, während dem er eigentlich von seinem Laptop aus arbeiten sollte. Dass er das nicht wirklich tut, scheint keiner zu merken, da er das wohl schon seit Jahren so macht. Das ist ein Weg, sich Miete zu sparen. Zudem kennt er nun sein ganzes Land und konnte uns viele Tipps auf den Weg geben.
Am ersten (vollen) Tag in Mocoa sind wir gleich ab zu den ersten Wasserfällen gelaufen, von denen es hier so einige gibt. Durch den grössten Schlamm ging es zuerst zum Hornoyaco. Dort trafen wir auch die Franzosen wieder. Nach einem Bad und ein bisschen chillen liefen wir dann noch mit einer Engländerin aus dem Hostel zu einem zweiten Wasserfall. Dieser war noch idyllischer und hätten wir mehr Zeit gehabt, bevor die Sonne unterging, wären wir wohl noch länger geblieben.
Doch so machten wir noch einen kurzen Stopp, um Bier zu kaufen und dann ging's zurück ins Hostel.
Danach hat es leider zwei Tage lang geregnet, weshalb wir nicht viel unternommen haben und einfach ein bisschen im Hostel mit den anderen Reisenden die Zeit vertrieben haben und den Klängen von Ritschis (der indische Engländer aus unserem Zimmer, der bereits seit einigen Jahre auf der Suche nach seinem Leben in Südamerika unterwegs ist) Gitarre gelauscht haben.
Eigentlich wollten wir ja bereits weiter. Doch da ich schon vor sechs Jahren neugierig auf das Ayahuasca war und auf dieser Reise endlich die Erfahrung machen wollte, blieben wir noch länger. Eigentlich hatte ich das bereits abgeschrieben, als wir beschlossen hatten, nicht mehr nach Peru zu gehen. Doch da alle stets fragen, ob man an einer Zeremonie teilgenommen hat, wenn man erzählt, dass man in Peru, Bolivien und Brasilien unterwegs ist und es hier irgendwie gepasst hat, entschieden wir uns dazu, länger zu bleiben.
Selbst Rebecca, die nun seit 5 Monaten sagt, sie wolle nicht daran teilnehmen, fühlte sich hier plötzlich so aufgehoben, dass sie die Erfahrung ebenfalls machen wollte.
Und so gingen wir nach zwei Tage Regen und einem Tag auf die Ernährung achten, am Abend hungrig zum Haus der Taita. Mit dabei war unter anderem Ivan Raffael, ein Kolumbianer, der seit Jahren in Deutschland lebt und nun hier mit seiner Mutter im Hostel ist, um an einer 12-tägigen Kur teilzunehmen, während der er insgesamt sieben Mal Yagé genommen hat, in der Hoffnung seine Angststörungen bekämpfen zu können.
Die Zeremonie:
Im Hause der Taitas angekommen, warteten wir noch zwei Stunden, machten uns mit dem Ort vertraut, bekamen eine Portion Rapé und redeten ein wenig mit den anderen Teilnehmenden. Dann gingen sich die Taitas Veronica und Miguel umziehen. Sie zogen traditionelle Kleider an, schmückten sich mit Ketten aus Zähnen und Pflanzen und dann begann die Zeremonie. Zuerst wurde der ganze Platz und unsere Hängematten und natürlich auch wir "ausgeräuchert". Mit einer Pfanne voll glühender Steine und irgendwelchen Pflanzen gefüllt, liefen die Helfer umher und verteilten den süsslichen Rauch. Danach wurde das Yagé vermutlich geheiligt oder sowas. In ihrer indigenen Sprache sangen und beteten die Indigenen, bevor schliesslich jeder einzeln gerufen und gesegnet wurde und ihm danach feierlich ein kleines Tongefäss mit der heiligen Medizin überreicht wurde. Das Zeug schmeckte bitter im Abgang aber ich habe es mir aus den Erzählungen schlimmer vorgestellt.
Ich und Rebecca erhielten nur eine kleine Portion, da es unsere erste Erfahrung mit Yagé war. Das kam Rebecca ganz recht, hatte sie doch noch immer grossen Respekt. Nach den ganzen Erzählungen von den anderen Hostelbesucher, die mit Jesus sprachen oder gar starben und wieder auferstanden, kann man es ihr nicht verdenken.
Bereits nach zehn Minuten fing die erste an zu wimmern, weinen, schreien. Die Schamane versuchten sie zu beruhigen, räucherten sie mit Tabak aus riesigen Zigarren aus und bespuckten sie mit Alkohol. Naja die ganzen Rituale hab ich nicht ganz verstanden aber was soll's. Nach zwanzig bis dreissig Minuten ging es dann bei Rebecca los. Zuerst einmal musste sie sich übergeben. Ganz normal bei Yagé. "Reinigung" nennt man das hier und es dient dazu, zuerst den Körper zu reinigen, damit der Geist frei sein kann. Danach, und das hab ich erst im Nachhinein erfahren, tauchte sie in eine andere Galaxie ab. Sie sah nur noch Muster und Farben und verlor kurz den Bezug zur Realität. Für sie schien das lange anzudauern doch ich glaube, das waren nur gerade fünf Minuten. Denn danach, lief sie umher, umarmte jeden, den sie finden konnte, hatte ein riesiges Lachen im Gesicht und sagte immer wieder, wie schön die Welt und das Leben sei, dass das die beste Medizin sei, die sie je hatte und wie verbunden sie sich mit der Natur, ihrem Körper und dem Leben an sich fühlte. Während sie ihre Schuhe auszog, barfuss über den nassen Boden lief und mich in Ekstase darüber aufklären wollte, dass ich mich auf den Boden setzen und die Steine in die Hand nehmen müsse, um die Natur um uns herum zu fühlen, wartete ich immer noch auf den Effekt.
Im Gegensatz zu all den anderen Teilnehmern, die in sich gekehrt am Feuer sassen, meditierten und versuchten, einen tieferen Sinn in den Visionen zu finden, war Rebecca einfach nur glücklich. Im Gegesatz zu den anderen wollten wir halt auch einfach die Erfahrung machen und waren nicht auf Heilung aus. Wir waren halt schon ziemlich heil.
Nach zwei Stunden, in denen ich mich zwar sehr relaxed fühlte, sich sonst aber nichts wirklich tat, bekam ich einen zweiten Becher. Der änderte aber leider auch nichts an meinem Empfinden. Dafür war Luis Raffael aber mittlerweile obenohne neben dem Feuer auf dem Bodem zum liegen gekommen, stöhnte und kämpfte sichtlich mit irgendwelchen Dämonen. Die Schamane beugten sich über ihn, bespuckten ihn mit Alkohol und taten, was Schamane halt so tun.
Naja, half nicht viel.
Die Schamane machten übrigens immer wieder Musik, sangen und räucherten in regelmässigen Abständen den Ort aus.
Für Rebecca war es die schönste Musik, die sie je gehört hatte, während ich fand, dass Gesangsunterricht vielleicht auch im Dschungel eingeführt werden sollte. Naja so sind Geschmäcker oder wohl eher Empfindungen verschieden. 😁
Fazit: alles in allem eine sehr interessante Erfahrung. Leider hat es bei mir halt nicht gewirkt. Auch bei einem Italiener (Luca) funktionierte die Medizin nach den ersten beiden Bechern nicht. Deshalb wollte er noch einen dritten, richtig grossen.
Danach erbrach er sich zuerst in der Hängematte, anschliessend legte er sich in einer anderen Dimension ins Gebüsch und wurde dort zuerst zu einem Jaguar anschliessend kommunizierte er mit dem Baum, dessen Wurzeln ihn umarmten, danach wurde eine kleine Palme zum Leben an sich, die Gebündelte Energie des Geborenwerdens, Alterns und Sterbens vereint.
Naja klingt alles interessant und ich verstehe, weshalb gewisse Mensche solch tiefgründigen Lebenswandel vollziehen nach dieser Erfahrung. Ich musste einfach am Morgen noch kotzen, als ich den ersten Schluck von einem Brombeersaft nahm. Da endete meine spirituelle Erfahrung dann aber auch.
Bei der Nachbesprechung meinte Veronica, dass sie viele Energien in mir spürte, die nicht von mir stammten und dass ich mich zuerst von diesen reinigen müsse, damit Yagé mir erlauben würde, sich mit ihm zu verbinden. Sie meinte auch, dass der weibliche Geist des Marihuana böse sei und den Geist eines Menschen besetze und dass Yagé mir wohl nicht erlauben würde, sich mit ihm zu verbinden, weil ich auch schon einmal gekifft hätte. Ob das die Schamanen der Rastafaris genau so sehen würden?
Aber klar, wenn ich mein Geld damit verdienen würde, Zeremonien zu machen, würde ich auch sagen, dass man erst noch eine Reinigungszeremonie machen müsse, bevor man dann noch einmal die gleiche Zeremonie macht 😂.
Wir beliessen es jedenfalls bei dem einen mal und die fremden Energien trage ich wohl immernoch mit mir herum. Falls also jemand zu wenig Energie hat, kann er gerne eine paar von mir haben.
Gut wir blieben also noch zwei Tage nach der Zeremonie in Mocoa. Ein Tag Erhohlung, da wir ja die ganze Nacht nicht geschlafen haben und dann gingen wir noch zu einem Wasserfall mit Ritschi, bauten Steinburgen und liefen danach zurück ins Dorf, wurden noch von netten Menschen im Van mitgenommen und kochten uns Abendessen.
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach San Augustin.Read more
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- Day 377
- Sunday, August 20, 2023 at 11:25 PM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 1,656 m
ColombiaSan Augustín1°53’10” N 76°16’60” W
San Augustin
August 20, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 16 °C
Von Mocoa ging es per Pickup nach Pitalito. Die Fahrt dahin war wieder einmal atemberaubend schön. Ich weiss, ich sollte mir neue Adjektive einfallen lassen aber irgendwie trifft es das nunmal am besten.
Naja wie auch immer, wo war ich? Pickup, hinten drauf. Schöner Fahrtwind, geile Aussicht, doch im Nachhinein hätten wir wohl doch besser IM Auto mitfahren sollen. Waren wir doch bereits in der Hälfte der Fahrt in Staub und Dreck gehüllt. Denn die Strassen sind auch hier nicht wirklich geteert. Zumindest nicht alle.
Auf Holperstrassen ging es also weg von der sengenden Hitze die tropisch bewaldeten Hügel hinauf bis es kühler wurde, dann wieder hinunter. Während der etwa dreistündigen Fahrt änderte sich die Landschaft wieder krass. Es wurde immer weniger regenwaldig (ja, das ist ein Adjektiv). Die Pflanzen sehen nun den europäischen wieder ähnlicher, es hat mehr Blumen und mehr Vögel.
Kurz vor Pitalito wurden wir dann in einen anderen Pickup geladen und von da ging es noch einmal knapp eine Stunde nach San Augustin. Von dem süssen kleinen Städtchen fuhren wir dann noch einmal zehn Minuten zu unserem Endziel. Einem idyllisch anmutenden kleinen Hotel mit riesigem Garten, der die Heimat von gefühlt tausenden Vögeln ist. Immer wieder sieht man hier Kolibris in allen Farben aber auch grössere Vögel in leuchtendem Blau oder in stechender gelb-schwarz Kombi. Ganz zu unserem Leid hat es sogar grosse, fasanartige (ob das ein Adjektiv ist, weiss ich ehrlich gesagt nicht) Vögel in den Bäumen, die bereits um fünf Uhr früh die dringende Lust verspüren, um die Wette zu krächzen.
Nach dem Frühstück gingen wir in den archäologischen Park. Natürlich hätten wir auch zu einem der vielen Wasserfälle hier gehen können. Aber mal ehrlich: Wie viele Wasserfälle muss denn ein Mensch in seinem Leben gesehen haben...?
Die Gegend hier ist auf jeden Fall für seine Steinfiguren bekannt. Irgendwas zwischen 2000 und 6000 Jahre alt. Wer weiss das schon so genau? Wofür die gedacht waren? Lasst euren Fantasien freien Lauf. Man hört diverse Geschichten und jede davon hätte ich mir auch ausdenken können. Und wieder: Wer weiss das schon so genau?
Sie sind jedenfalls ganz lustig anzuschauen. Und da die Landschaft rundherum wunderschön ist, ist der Park sicherlich einen Ausflug wert. Obwohl der Eintritt für Kolumbienpreise mit seinen 65'000 Pesos für Ausländer (natürlich bezahlen die Gringos mehr) etwas überrissen ist. Dafür könnte man in einem schicken Hotel übernachten. Aber was soll's. "Mir händ's, mir gänd's", "reich zu sterben wäre ja auch doof", und "man gönnt sich ja sonst nichts", sind die Mottos für solche Tage.
Also paar Stunden jahrtausende alte Kultur anschauen, die keiner mehr versteht, etwas mit den Guides witzeln, die wir nicht bezahlen wollen und Kaffee und Kuchen essen. Könnte schlimmer sein.
Dann zurück ins Hotel, Essen kochen und schon ist ein weiterer Tag vorbei.
Eigentlich hätten wir heute also weiter gekonnt. Aber man kennt's. "Wir könnten ja noch Pferde reiten", "bleiben wir doch noch eine Nacht" und schon ist ein weiterer Tag vorbei, an dem man eigentlich etwa gar nichts gemacht hat. Immerhin ein bisschen Video geschnitten und so... Aber morgen geht's dann wirklich weiter. Ab nach Neiva. Oder zumindest endlich in die Nähe dieser Wüste, von der wir schon seit zwei Wochen sagen, wir würden dahin gehen.Read more
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- Day 379
- Tuesday, August 22, 2023 at 5:27 PM
- ☁️ 30 °C
- Altitude: 455 m
ColombiaHacienda Argentina3°13’57” N 75°9’58” W
Tatacoa-Wüste
August 22, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 30 °C
Wir haben es endlich geschafft! Wir waren in der Tatacoa-Wüste!
Per Bus (wie sonst) fuhren wir von San Augustin nach Neiva und dort, nachdem wir ziemlich lange warten mussten, erwischten wir dann doch noch einen kleinen Pickup-Truck, der uns in das kleine Städtchen Villa Vieja fuhr. Das Städtchen scheint vom Tourismus zu leben. Denn plötzlich trafen wir wieder Ausländische Touristen an. Wir checkten in unser kleines Hostel ein, das nicht gerade anmächelig wirkte. Doch es war ja bloss für zwei Nächte. Am gleichen Abend haben wir noch eine Tour für den nächsten Tag gebucht.
Morgens um 8 ging es los. Zuerst fuhren wir zur grauen Wüste. Unsere Tourführerin schien nicht gerade Spass an ihrem Job zu haben und auch nicht sehr interessiert an uns zu sein. Aber wie auch immer. Wir hielten beim Eingang zu einem Weg durch die graue Wüste. Natürlich regnete es die letzten zwei Tage, was hier sehr selten ist, weshalb der Weg ziemlich schlammig war. Naja wir hatten halt nicht so viel Glück. Auch die Wüste hat uns jetzt nicht gerade aus den Socken gehauen. Wir liefen etwa eine Stunde durch die Wüste und die Führerin erzählte uns von den verschiedenen Kakteen, die hier wachsen und deren Früchte wir dann auch gleich probierten. Zudem erklärte sie uns, wie die Landschaft entstand. Wir kamen durch einen kleinen Canion, der bekannt dafür ist, dass hier dutzende Schlangen am Abend Wasser trinken. Leider sahen wir aber keine davon, obwohl es in diesem Gebiet sehr viele geben sollte. Dafür sahen wir umso mehr farbenfrohe Vögel.
Zudem gibt es hier versteinerte uralte Bäume und Fossilien von Blättern. Der Ort ist bekannt für Fossilien. Auch von Tieren aus der Zeit der Megafauna. Denn damals war dieser Teil des Landes noch Teil des Amazonasregenwaldes. Doch als sich die Bergketten im Westen und im Osten bildeten und die Wolken nicht mehr in dieses Gebiet vordringen konnten, änderten sich die Konditionen und die Fossilien wurden perfekt konserviert in dieser sandigen und steinigen Landschaft. Die Farbvariationen sind übrigens, natürlich wie immer, verschiedenen Mineralien im Gestein geschuldet. Doch das einzige, was ich mir merken konnte, ist dass das Grün von Kupferablagerungen stammt. Den Rest hab ich entweder auf Spanisch garnicht erst verstanden oder bereits wieder vergessen. Ups! 💁🏼♂️
Das Gebiet ist kein Nationalpark, da es hauptsächlich privatisiert ist. Zudem ist es eigentlich gar keine Wüste sondern ein "tropischer Trockenwald". Das hängt damit zusammen, dass es hier sehr viel Grundwasser gibt, das von den drei grossen Flüssen rundherum gespeist wird und zum Teil durch den porösen Sand an die Oberfläche tritt. Ausserdem gibt es hier zu viel Niederschlag und auch zu viel Vegetation und Fauna, als dass es als Wüste klassifiziert werden könnte.
Auf dem Rückweg hätten wir noch bei einem Schwimmbad stoppen sollen. Es machte aber weder Rebecca noch mich an, dort zu schwimmen und so waren wir bereits um 11:30 Uhr bereits wieder zurück im Städtchen.
Um 16 Uhr sollte die Tour weitergehen. Also assen wir für insgesamt 20'000 Pesos zu Mittag und legten uns danach etwas hin. Denn obwohl es momentan untypischerwise sehr bewölkt war, war es dennoch extrem schwül und wir hatten beide schlecht geschlafen und waren mega müde.
Wir hatten eigentlich gar keine Lust mehr auf den zweiten Teil. Doch die rote Wüste, die wir am Nachmittag besichtigten, rechtfertigte dann doch noch den Preis von je 120'000 Pesos. Die Landschaft war einfach unglaublich, wie von einem anderen Planet und glücklicherweise hatten wir auch eine andere Führerin am Nachmittag.
Um 20 Uhr war die Tour fertig und wir fuhren noch auf einen Hügel, um in einem der vielen Observatorien hier den Nachthimmel anzuschauen, für den die Wüste ebenfalls bekannt ist. Doch wie bereits erwähnt, hatten wir Pech mit dem Wetter. Man sah nur Wolken und so gingen wir noch nichtmal ins Observatorium herein.
Der Ausflug lohnte sich dennoch. Aber länger mussten wir jetzt auch nicht bleiben, denn viel mehr als die Wüste und den Nachthimmel, den man nunmal nicht sehen konnte, gibt es hier nicht. Und so fuhren wir am nächsten Tag mit einem Collectivo zurück nach Neiva.Read more
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- Day 381
- Thursday, August 24, 2023 at 5:11 PM
- ⛅ 32 °C
- Altitude: 437 m
ColombiaNeiva2°55’15” N 75°16’59” W
Neiva
August 24, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 32 °C
Nun sind wir also zurück in Neiva und in das Hostel eingecheckt, das uns ein Mitarbeiter im Nellys in San Augustin empfohlen hat. Anscheinend sollte man uns hier helfen können, einen Weg zum Caño Cristales aka Regenbogenfluss zu finden. Konnte man aber nicht wirklich.
Wie uns bereits Leute in Villa Vieja gesagt haben, ist eine Brücke in der Nähe von Villavicencio eingebrochen. Somit fällt der Weg über den Norden schon einmal weg. Bleibt noch ein Weg im Süden, der irgendwie aber keiner kennt.
Mit etwas Internetrecherche, viel nachfragen und eben halt auch einfach mal einen Taxifahrer um Rat beten, haben wir uns eine alternative Route erarbeitet.
Eigentlich wollten wir heute Morgen früh um 7:30 also einen Bus nach San Vincente de Caguán nehmen und uns von dort weiter durchkämpfen. Doch da es in der Nacht so heiss war, dass wir beide nicht wirklich schlafen konnten, schafften wir es einfach nicht aus dem Bett.
Also sind wir liegen geblieben, haben noch eine Nacht gebucht und gingen heute zum Terminal.
Dort haben wir uns nach Möglichkeiten erkundigt, um nach San Vincente de Caguán zu kommen. Wir entschieden uns für den Bus, der um 12 Uhr in der Nacht losfährt. Wir sollten dann irgendwann um 6 oder 7 Uhr früh ankommen und hoffen, dass wir dann ein Collectivo finden, das uns nach La Macarena bringt. Die Strasse sollte ziemlich schlecht sein und viele werden wohl nicht fahren. Zudem ist das ehemaliges Guerillagebiet und einige Leute warnten uns, dorthin zu gehen, weil da früher Touristen entführt wurden, um dann die jeweiligen Regierungen zu erpressen.
Doch andere wiederum meinten, es sei mittlerweile sehr sicher. Naja, wir werden es herausfinden. Haben aber zumindest mal unser Gepäck für zusätzliche tausend Pesos (ca. 25 Rappen oder so) versichern lassen.
Wir lassen nichts unversucht, um in eines der abgelegensten und unerforschtesten Gebiete von Kolumbien zu reisen, um den sagenumwobenen Regenbogenfluss zu sehen. Ausser fliegen. Das wollen wir nicht. Wäre zwar der einfachste Weg und jeder hat uns das empfohlen aber das ist nunmal viel zu teuer. Und so nehmen wir die Strapazen auf uns und hoffen, morgen um diese Zeit in La Macarena zu sein.Read more
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- Day 382
- Friday, August 25, 2023 at 12:20 PM
- ⛅ 31 °C
- Altitude: 266 m
ColombiaSan Vicente del Caguán2°6’49” N 74°46’13” W
Auf dem Weg nach La Macarena
August 25, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 31 °C
Der Bus nach San Vincente del Caguan dauerte natürlich, anstatt den angegebenen fünf Stunden eher so zehn. An im Gebüsch versteckten Panzern und diversen Sandsack-Burgen vorbei ging es immer weiter weg von jeglicher Zivilisation, bis wir schliesslich kurz vor Mittag in San Vincente del Caguan ankamen. Einem kleinen aufgeweckten Städtchen, dass die Hauptstadt dieses Staates darstellt. Dort angekommen freuten wir uns dann auch zum ersten Mal über unsere Entscheidung, den Bus in Neiva um Mitternacht zu nehmen. Hätten wir den Bus am Morgen genommen, hätten wir hier wohl übernachten können, da wohl kein Auto mehr nach La Macarena gefahren wäre.
So aber fragten wir uns etwas durch, bis zu der Station, wo die 4x4 Autos parkten und kauften gleich ein Ticket nach La Macarena. Zwei Stunden vertrödelten wir noch im Stadtpark, bis die Fahrt vollbepackt losging. Etwa sechs Stunden lang sassen wir hinten auf dem Pickup und fuhren über die Schotterstrassen immer weiter nach Westen. Hier war wirklich gar nichts mehr los. Zu Beginn kamen wir in unregelmässigen Abständen noch an kleinen Dörfern vorbei, in denen es von Guerilla-Rekrutierungsplakaten und Tags von den FARCs an den Hauswänden nur so wimmelte. Doch irgendwann wichen auch die kleinen Weiler nur noch riesigen Feldern und ab und an einer Ranch.
Die einzige wirtschaftliche Nutzung dieser riesigen Flächen ist höchstens noch die Viehzucht. Ansonsten sieht man hier einfach sehr viel Natur, was den Tieren, besonders den Vögeln hier zugute kommt. Sogar riesige blaue Aras sahen wir vom Auto aus davon fliegen.
Als wir dann endlich in La Macarena ankamen, wurden wir bereits von einer Mitarbeiterin unseres Hostels erwartet, die uns in Empfang nahm.
An diesem Abend gingen wir nur noch kurz was Essen und vielen danach ins Bett.Read more
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- Day 383
- Saturday, August 26, 2023 at 3:41 PM
- ☀️ 33 °C
- Altitude: 267 m
ColombiaCaño La Cachivera2°13’15” N 73°47’35” W
Caño Cristalito
August 26, 2023 in Colombia ⋅ ☀️ 33 °C
Nach dem Ausschlafen begannen wir damit, uns über die Möglichkeiten hier zu informieren. Bald stellte sich heraus, dass man den Nationalpark nicht ohne Guide betreten darf und dass sämtliche Touren ziemlich teuer sind.
Wir buchten dann beim billigsten, den wir finden konnten gleich drei Touren. Die erste sollte noch heute, nach dem Mittag beginnen. Zuerst mussten wir aber noch in eine Art Touristenbüro der Stadt, wo wir uns ein Infovideo anschauen mussten. Zudem erhielten wir Bändelchen. Eins davon war stechend grün und das einzige was darauf stand war: "TOURISTA". Man wurde also regelrecht markiert.
Ach ja ich habe ganz vergessen zu erzählen, dass wir dahin von einer jungen Frau gebracht wurden, die uns im Hostel abholte und sich als unser Guide fürs Dorf vorstellte. Sie würde uns überall hin fahren und uns das Städtchen zeigen.
Naja nach dem Besuch im Touristenbüro fuhr sie uns jedenfalls zu einer kleinen Finca. Dort erhielten wir Mittagessen und danach ging es per Boot weiter. Bereits in den ersten paar Minuten fahren, sahen wir am Ufer dutzende Schildkröten und X verschiedene Vogelarten. Nach einer Viertelstunde gingen wir an Land und wurden gleich von einer Horde Totenkopfäffchen in Empfang genommen.
Dann liefen wir den Hügel hinauf bis zu einem kleinen Flüsschen, in dem die bekannten pinken Algen leben, die dem Caño Cristales seine Farben geben. Das Flüsschen, in dem wir sicher eine Stunde lang badeten, bevor es weiter ging, ist eigentlich einfach eine kleinere Version des Caño Cristales und gab uns an diesem ersten Tag bereits einen kleinen Einblick, was noch auf uns wartete.
Bei Sonnenuntergang kehrten wir schliesslich zurück und fuhren während die Sonne unterging auf dem Fluss zurück. Natürlich wurden wir von unserem Dorfguide Fränzi abgeholt und ins Hostel gebracht.
wir gingen noch kurz was essen und danach schon bald ins Bett, denn am nächsten Tag sollte es bereits früh am Morgen auf die nächste Tour gehen.Read more
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- Day 384
- Sunday, August 27, 2023 at 11:32 AM
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 270 m
ColombiaPlaya El Diablo2°15’4” N 73°47’46” W
Caño Cristales
August 27, 2023 in Colombia ⋅ ☀️ 30 °C
An diesem Tag mussten wir früh raus für den lang ersehnten Caño Cristales. Zuerst wurden wir wieder von Franzi 1 by 1 mit dem Motorrad zur Finca gefahren. Dort gab es ein Frühstück und danach ging's aufs Boot. (Wir sahen wieder diverse Vögel, Leguane, Affen und sogar ein Krokodil.)
Nach dem Boot wurden wir in 4x4s umgeladen und fuhren bis zum Eingang zum Caño Cristales. Von da an ging es zu Fuss weiter. Leider schien das Wetter aber sehr schlecht zu werden.
Unser Guide meinte, dass wir die Tour rückwärts machen könnten und bereits jetzt zum Caño Cristales (also dem Fluss selbst) könnten, da wir jetzt vielleicht noch Glück hätten mit dem Wetter.
Also taten wir das. Doch Glück hatten wir nicht. Gerade als wir beim Fluss ankamen, fing es an zu regnen. Dadurch sahen wir fast gar nichts von den Farben, die erst durch die Sonneneinstrahlung zum Vorschein kamen. Trotzdem liessen wir uns es nicht nehmen, hier zu schwimmen. Nass waren wir ja sowieso schon.
Danach liefen wir weiter, sahen uns den Park an, besuchten einige Wasserfälle und als das Wetter am Nachmittag besser wurde, beschlossen wir, den letzten Teil auszulassen und stattdessen noch einmal zum Regenbogenfluss zu gehen. Dieses Mal waren die Farben sehr viel deutlicher und endlich konnte ich auch noch Drohne fliegen.
Danach zurück, essen und pennen, da wir am nächsten Morgen sogar noch früher aufstehen mussten.Read more
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- Day 385
- Monday, August 28, 2023 at 11:55 AM
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 330 m
ColombiaCiudad de Piedra2°19’1” N 73°54’6” W
Ein ganzer Tag wandern
August 28, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 30 °C
Heute ging es also auf die letzte Tour in diesen beiden Nationalpärken hier, wo Sonnencreme und Insektenschutz verboten ist, damit man die Biodiversität nicht zerstört.
Es fing an, wie immer, nur diesmal noch etwas früher. Wir wurden einer nach dem anderen von Franzi auf dem Motorrad zur Lodge gebracht, assen dort Frühstück, bevor es wieder mit dem Boot auf den Fluss ging. Nur dieses Mal für 1,5 Stunden. Wir sahen wieder diverse Tiere. Drei verschiedene Affenarten und sogar ein Capibara (Wasserschwein).
Als wir endlich am Zielort ankamen, stiegen wir aus und bereits nach 30 Sekunden laufen, liefen wir fast Kopf voran in eine Schlange hinein. Also noch ein kleines Footoshooting für den Kaltblüter und dann ging es auf eine lange Wanderung. Wir hatten keine Ahnung, was uns erwartete. Wir liefen also zwei Stunden ohne grossen Schatten. Zwar ging es zuerst durch eine Art Dschungel. Die grossen Bäume wichen aber bald steppenartigen Flächen ohne Schatten. Wir liefen zwei Stunden lang, bis wir eine Art Labyrinth aus Steinen erreichten. War ganz schön anzuschauen, doch als wir dann zwei Stunden wieder zurück zum Ursprungsplatz liefen, war ich mir nicht mehr so sicher, ob die Steine die Strapazen wert waren. Fühlte ich mich doch bereits da etwas kränklich. Die viele Sonne half da nicht unbedingt.
Mit dem Boot fuhren wir zu einer Lodge, wo wir Z'mittag assen. Anschliessend fuhren wir mit dem Boot noch einmal in einen kleinen Seitenarm des Flusses, wo wir anlegten und noch eine Weile durch den tropischen Dschungel zu einer Lagune wanderten. Dort gingen wir baden, obwohl mir gar nicht mehr danach zumute war. Ich fühlte mich bereits da ziemlich krank.
Anschliessend ging es nach hause.Read more
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- Day 389
- Friday, September 1, 2023 at 12:09 PM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 2,707 m
ColombiaLas Aguas4°36’5” N 74°3’48” W
Nochmals Neiva und dann ab nach Bogota
September 1, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 17 °C
Einen Tag länger als gedacht blieben wir in La Macarena, weil ich übelst krank wurde. Danach taten wir uns die Rückfahrt an. Wir fanden ein 4x4, der uns über San Vincente direkt nach Neiva fuhr. Ging zum Glück um einiges schneller, allerdings sind 10 Stunden ungeteerte Holperstrassen nicht gerade angenehm für den Nacken. Besonders, wenn man bereits krank ist.
In Neiva angekommen, blieben wir einen ganzen Tag einfach im Hostel, weil ich mich noch immer nicht erholt hatte.
Danach ging es per Bus nach Bogota, wo wir am 1.9. ankamen. Mittlerweile ging es mir etwas besser, dafür war Rebecca krank geworden. Ausgerechnet heute, wo wir Madeleine vom Flughafen abholten.
Am nächsten Tag gingen also nur Madeleine und ich auf die mässig interessante Walkingtour durch Bogota. Dann holten wir Rebecca für einen Z'mittag ab. Am Abend trafen wir noch Andrés, der mich und Madeleine etwa drei Stunden in seinem Auto durch die Stadt fuhr. Wir sahen nicht einmal die Hälfte der Stadt, doch er zeigte uns einige hübsche Villenviertel, sowie das Rotlichtviertel, die im krassen Kontrast zu einander standen.
Am nächsten Tag ging es dann auch schon weiter nach Salento. Wir verbrachten eigentlich den ganzen Tag im Bus, also nicht allzu spannend.Read more
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- Day 392
- Monday, September 4, 2023 at 12:24 PM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 1,996 m
ColombiaSalento4°38’14” N 75°34’11” W
Salento
September 4, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 23 °C
Nach einem Tag im Bus kamen wir endlich in Salento an und gingen an unserem ersten Tag auf die Rundwanderung. Diese sollte etwa fünf Stunden dauern und ich habe die bereits vor 6 Jahren einmal gemacht.
Leider hatte ich das Wetter etwas überschätzt und mich viel zu kühl angezogen. Das half nicht gerade, da ich ja immer noch angeschlagen bin. Die Wanderung war aber im grossen und ganzen sehr schön. Immer noch beeindrucken sind die riesigen Palmen, die hier wachsen und dem Ort seinen typischen Charme verleihen. Aber auch das farbige Städtchen ist einen Ausflug wert.Read more
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- Day 393
- Tuesday, September 5, 2023 at 3:02 PM
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 1,992 m
ColombiaSalento4°38’6” N 75°34’27” W
Kaffeetour
September 5, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 24 °C
Heute haben wir eine Kaffeetour gemacht. Fast schon ein Muss, wenn man hier in der Kaffeeregion unterwegs ist.
Zu Fuss liefen wir zu den verschiedenen Kaffeanlagen. Bereits die erste hätte Touren angeboten. Uns passte es da aber nicht so sehr und ausser einem Kaffee, haben wir dort nichts bestellt.
Auf dem Weg zu den weiteren Farmen, kamen wir an einem Strassenstand vorbei, wo ich mir ein Bier kaufte und mich kurz mit einem Typen unterhielt, der dort auf der Bank sass. Er meinte, er kenne die beliebteste Farm mit der besten Tour und führte uns dahin.
Dort erhielten wir zuerst Kaffee und nach einer kurzen Pause begann die Führung. Wir haben vom Pflücken, das entkernen, säubern trocknen und rösten der Bohnen den ganzen Prozess durchgemacht und anschliessend, mal wieder an diesem Tag, Kaffee getrunken.Read more
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- Day 395
- Thursday, September 7, 2023 at 3:17 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 1,773 m
ColombiaQuebrada Salada5°35’57” N 75°49’10” W
Jardín
September 7, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 25 °C
Die Fahrt von Salento nach Jardín war nur begrenzt lustig. Zuerst fuhren wir einige Stunden bis nach Rio Sucio, um von dort mit einem weiteren Bus etwa vier Stunden über Holperstrassen durchs Hinterland bis nach Jardín zu gelangen.
Dazu kam, dass der Bus offen war und lediglich holzige Sitzreihen hatte. Da es mit der Zeit doch ziemlich spät wurde, wurde es langsam kalt und dadurch noch ungemütlicher als durch das Ruckeln sowieso schon.
Naja irgendwann haben wir es bis ins kleine Bergdörfchen geschafft. Dort angekommen, sind wir in eine Ökolodge, nochmals locker 15 Minuten vom Dorf weg, eingecheckt. Dort war rauchen, Alkohol und Fleisch essen verboten, das probiotische Frühstück wurde angeblich mit Gemüse aus dem Garten gekocht. Naja... wem's gefällt... Mir auf jeden Fall nicht aber die Ladys genossen den morgendlichen Druchfall anscheinend. Ich musste mich etwas zurück halten, denn immer wenn ich etwas kritisches über die Unterkunft sagte, wurde ich angeschnauzt.
Zumindest gab es da viele Kolibris. Eigentlich in der gesamten Region. Aber eben auch in unser Bio-Super-Duper-Farm.
Ach und das Beste hätte ich fast vergessen. Da sie unsere Reservation verdödelten, "durften" wir zu dritt auf dem Dachboden schlafen, der gegen vorne hin offen war. Und kriegten dafür sogar noch ganze 4 Franken Rabatt für irgendwie 3 Nächte. Juhu..
Naja am ersten Morgen wollten die Ladys zu einem Wasserfall. Doch ich suchte schon seit Tagen die Zeit meine Eltern anzurufen und ging daher nicht mit. Nach dem Telefonat ging ich in die Stadt. Nach einem Bier auf dem Dorfplatz lief ich etwas durch die Berge bis zu einem Restaurant, mit einer tollen Aussicht, das mir empfohlen wurde, wo ich etwas ass, trank und etwas lesen konnte. Zudem beobachtete ich fast zwei Stunden lang die vielen farbigen Vögel, die sich hier zwischen all den Blumen tummelten. Vorallem Kolibris gab es viele aber auch grössere, blau schimmernde Vögel, die ich noch nie zuvor gesehen habe.
Es war mit Abstand der friedlichste Nachmittag, seit langem!
Zumindest bis ich die zwei Damen am Abend wieder in dem Städtchen traf und Rebecca gar nicht glücklich war, dass ich ohne sie zu diesem Restaurant ging.
Naja...
Wir tranken noch 1-2 Bier, bis wir uns schliesslich auf den Weg machten, um für ein Restaurant anzustehen (?!?), was es aber übrigens völlig wert gewesen sein soll, sagen zumindest einige Beteiligte.
Allgemein finde ich den Geschmack der beiden Damen etwas zu exquisit, um es mal euphemistisch auszudrücken. Ich müsste ja eigentlich nicht immer meilenweit laufen, um schliesslich in die teuerste Tourifalle zu gehen, um dort schlechtes Essen in dem Himmel zu jubeln, weil es angeblich bio oder vegan oder probiotisch ist. Der Durchfall stinkt jedes Mal gleich. Aber eben.. Wie sich herausstellen sollte, würde ich wohl noch ein paar Tage damit klarkommen müssen. Ich merke aber immer wieder, wie Gedanken über die Vorteile des Alleinereisens versuchen, sich in mein Gehirn zu schleichen.
Vielleicht hätte ich die beiden einfach alleine reisen lassen sollen. Wäre für den Seelenfrieden aller vielleicht etwas besser gewesen.
Zudem hätte ich nicht so einen Stress gehabt.
Denn bereits am nächsten Tag, ging es weiter nach Medellin, nachdem wir am Morgen noch kurz Paragliding reingedrückt haben. Was aber, und das darf man auch mal sagen, echt schön war! die Aussicht war der Hammer und Rebecca und Madeleine flogen gar bis ins Dorf und landeten dort.Read more
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- Day 397
- Saturday, September 9, 2023 at 3:43 PM
- ☁️ 26 °C
- Altitude: 1,486 m
ColombiaLa Florida6°14’55” N 75°35’9” W
Medellin
September 9, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 26 °C
Nach Jardín ging es nach Medellin. Nur für einen Tag versteht sich, denn wir sind ja im Zeitstress...
Ich wäre gerne etwas länger in dieser vibrierenden Stadt geblieben aber eben.
Am Morgen gingen wir ins Zentrum. Das gefiel den Damen aber bereits nach zwei Minuten nicht mehr (also gefühlt haben wir überhaupt gar nichts gesehen, zum Glück war ich schon ein mal in der Stadt).
Ich schlug vor, wir könnten die U-Bahn bis zu den Seilgondeln nehmen und mit diesen über die Stadt fahren. Doch Rebecca hatte einen anderen Plan. Sie wollte die längste Outdoor-Rolltreppe der Welt (oder sowas in der Art) sehen.
Die gabs in der Comuna 13. (Eigentlich San Javier und eine der 16 Comunas der Stadt)
Ich wusste nicht viel über das Viertel und so liessen wir uns von einem Guide überreden, uns – natürlich gegen entsprechende Bezahlung – herum führen zu lassen.
Die Comuna 13 hat eine faszinierende Geschichte, die von Gewalt, Armut und sozialer Ungerechtigkeit geprägt war, aber auch von außergewöhnlichem Widerstand und Wandel. In den 1980er und 1990er Jahren war die Comuna 13 ein Hotspot für die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenkartellen und paramilitärischen Gruppen. Denn die Lage des Viertels ist durch den Zugang zu der Hauptroute, die zu den Häfen im Pazifik führt, strategisch wichtig.
Daher war das Viertel lange ein Kriegsgebiet und wurde zuerst von Pablo Escobar und dann bis 2008 von der FARC beherrscht und was das einzige so städtische Gebiet, das die Guerilla-Gruppe kontrollierte. Es galt lange als das gefährlichste Viertel in der gefährlichsten Stadt der Welt. (Zwischen 1980 und 1991 verzeichnete Medellín mit knapp 400 Morden auf 100 000 Einwohner die angeblich höchste Mordrate der Welt.)
2002 zog die Regierung einen Schlussstrich und stürmte das Viertel mit Panzer und Helikoptern, was ziemlich blutig endete, war es doch eines der am dichtesten besiedelten Vierteln der Stadt. Vor allem Zivilisten kamen ums Leben. Bis heute gelten dutzende, wenn nicht hunderte als vermisst.
Seither hat sich das Viertel geändert. Nun ist es vor allem für die langen Rolltreppen, die Grafitis, Strassenkünstler, die Musik und Kunst bekannt. Es hat hier viele Touristen, Menschen führen Shows auf, trinken Bier, Kinder spielen in den engen Gassen Fussball. Ausser den Mahnmalen der Grafitikünstler an den Hauswänden lässt nichts mehr an die Gewalt von früher erinnern.
Nach der Führung fuhren wir noch mit der Seilbahn hoch und wieder runter. Es gab aber noch eine viel längere Seilbahnstrecke, die ich eigentlich schon am Morgen machen wollte. Also fuhren wir dahin. Ganz zum Leidwesen der Damen, die damit sichtlich unzufrieden waren.
Schliesslich konnten wir nicht zurück in das Restaurant, in das Rebecca wollte, da es jetzt zu weit weg war. Naja die beiden fanden dann doch noch eine schlechte Pizzabude, für die wir an nur 40 anderen, vermutlich billigeren aber sicher besseren Restaurants vorbei liefen. Sie hatte eben gute Online-Bewertungen.
Und dann mussten wir auch schon ins Bett, da es am nächsten Tag auf einen Ausflug nach Guatapé ging, da wir eben zu wenig Zeit hatten, Guatapé richtig anzuschauen...Read more
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- Day 398
- Sunday, September 10, 2023 at 4:40 PM
- 🌩️ 21 °C
- Altitude: 1,894 m
ColombiaGuatapé6°14’3” N 75°9’42” W
Guatapé
September 10, 2023 in Colombia ⋅ 🌩️ 21 °C
Heute ging es also auf die Tour nach Guatapé, da wir gemäss den Damen keine Zeit haben, um eigenständig dahin zu gehen.
Alles begann schon mal sehr erfrischend, als ich morgens um 4 von den beiden Damen geweckt wurde. Wir müssten sofort los, hiess es. Man warte bereits auf uns. Aber es war 4 Uhr und die Tour startete um 7. Das klärte ich nach dem Aufstehen dann auch in 2 Sätzen mit dem Typen vom Hostel. Etwas, das die Mädels wohl nicht hingebracht hatten und wofür ich zuerst geweckt werden musste.
Naja um 7 ging es dann los. In einem Touribus mit einer Gruppenleiterin, die für meinen Geschmack zu viel redete.
Es gab ein kleines Frühstück, bevor wir mit dem Boot auf den See gingen. Bereits da gingen die beiden Damen mir schon ziemlich auf die Nerven, weshalb ich es bevorzugte, unten auf dem Boot zu bleiben, während die beiden auf das Oberdeck zusteuerten. War eine friedliche Bootsfahrt, vorbei an Pablo Ecobars alter Villa, in der ich bereits Paintball spielte.
Dann ging es zum Städtchen, wo wir 1,5 Stunden Zeit hatten, um herum zu laufen, bevor wir noch kurz die 700 Stufen dein Stein hochlaufen durften.
Alles in allem (noch immer) ein sehr schöner Ort. Doch die Tour wurde ihm nicht gerecht und ich hätte gerne ein paar Tage dort verbracht. Aber nach mir geht es ja nun mal nicht. Ist ja nicht meine Weltreise oder so... Nein ich bin nur das lästige Anhängsel der beiden Weibchen 💁🏼♂️.
Nach der Tour ging es dann zum Hostel und von dort direkt zum Busterminal, da wir ein Nachtbus nach Santa Marta nahmen. Da die beiden nebeneinander sassen, durfte ich dann die ganze Nacht neben einer jungen Mutter sitzen, die es nicht für nötig hielt, für ihren 2-3 jährigen Sohn einen eigenen Platz zu buchen, weshalb er die halbe Nacht immer mal wieder auf mir lag.
Die Unannehmlichkeiten des alleine Reisen mit der Unflexibilität des zusammen Reisens kombiniert. Ein Traum.Read more
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- Day 403
- Friday, September 15, 2023 at 5:39 PM
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 18 m
ColombiaPalomino11°15’2” N 73°33’21” W
Palomino
September 15, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 27 °C
Nach einer viel zu langen und sehr unbequemen Busreise bis nach Santa Marta, stiegen wir auf einen Bus nach Palomino um. Wir fuhren alles entlang der Küste und bereits aus meinen Erinnerungen, kannte ich die mit Plastikmüll überfluteten Wellblechhütten-Dörfer am Strassenrand.
Die trockene und staubige Küstenlandschaft wurde nach einer Weile vom Tayrona-Nationalpark abegelöst. Zwischen uns und dem Meer befand sich ein dichter Streifen grüner Dschungel. Hier will ich unbedingt noch hin.
Nach 1.5 Stunden von Santa Marta aus kamen wir in Palomino an und schwitzten erst einmal richtig drauflos. Es ist hier meiner Meinung nach viel zu heiss. Oder zumindest zu schwül. Naja immerhin haben die Damen natürlich eine Unterkunft mit Pool reserviert. Das war ganz wichtig! Einen Pool muss es haben. Auch wenn oder vor allem eben weil wir am Meer sind. Für die einen scheint das logisch. Für andere weniger. Oder sie wären zumindest weniger dazu bereit, 3 mal mehr als nötig für eine Nacht zu bezahlen.
Seit 5 Tagen sind wir nun schon hier, haben wir doch vorher so gehetzt, scheinen wir nun endlich unser Endziel erreicht zu haben. Wir gingen bisher 1-2 mal surfen und mit "wir" meine ich mich und Madeleine, denn Rebecca hatte dazu natürlich keine Lust.
An einem Tag gingen wir noch Tuben. Dazu wurden wir von drei Motorrädern abgeholt, die uns über die von riesigen Pfützen durchzogene lehmige Strasse in den Wald fuhren. Mit 2x 6er Bier und einem Reifen bewaffnet, sass ich hinten drauf, bis es zu Fuss weiterging. Nochmals eine Möglichkeit auch den letzten Tropfen Schweiss im Körper loszuwerden.
Dann sasssen wir in die Ringe, liessen uns den Fluss hinabtreiben und tranken Bier.
Unser Guide erzählte mir etwas über den Drogenschmuggel in diesem Gebiet, über die drei verschiedenen Indigenen Stämme hier und über die allgemeine Situation in diesem Departamento. Beispielsweise gibt es hier kein Aquädukt, sprich die meisten haben hier kein fliessend Wasser. Das halbe Städtchen, das übrigens momentan sehr ausgestorben wirkt, besteht aber aus Hotels, Hostels und Restaurants. Diese bezahlen für eine private Wasserleitung. Die meisten Einheimischen von hier die ganze Küste entlang in den Norden müssen allerdings Trinkwasser von Santa Marta importieren.
Aber Hauptsache wir haben einen Pool ;). Am Meer.
Wie lange wir hier noch bleiben ist unklar. Madeleine muss nach Santa Marta zurück, um von dort nach Bogota zu fliegen. Ich möchte mir allerdings noch den Nord-Osten anschauen und habe daher wenig Lust, wieder zurück zu fahren. Naja mal schauen, wie es sich ergibt.Read more
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- Day 406
- Monday, September 18, 2023 at 2:55 PM
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 15 m
ColombiaPunta El Diamante11°19’40” N 73°57’54” W
Tayrona
September 18, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 29 °C
Wir blieben schlussendlich bis zum 19. September 2023 in Palomino.
An einigen Tagen haben wir nicht viel gemacht, ausser am Strand gechillt und gegessen.
An Madeleines letztem vollen Tag in Palomino gingen wir aber noch in den Tayrona-Nationalpark. Vor sechs Jahren ging ich nicht dahin, weil es mir zu teuer war und es zu mühsam war, dahin zu gelangen. Nun aber ist der Park so touristisch geworden, dass alle Busse dahin fahren. Also nahmen wir für etwa eine Stunde den Bus von Palomino in Richtung Santa Marta und stiegen etwa um 11 Uhr beim oberen Eingang des Parkes aus. Der Eintritt kostete etwa 15 Franken pro Person und ist damit 3x teurer als für Einheimische.
Zum Glück waren wir an einem Montag und in der Nebensaison (ist auch günstiger) dort, denn die Kassen alleine sehen aus, als wären sie auf grosse Touristenströme angelegt.
Vom Eingang aus nahmen wir noch einen Bus für einige Minuten und von da an liefen wir den einzigen Weg durch den Park, den es gibt. Natürlich haben wir uns wieder einmal den A*sch abgeschwitzt.
Der ganze Weg ist ausgearbeitet und man ist hier definitiv nicht alleine. Man kann sogar überall Pferde mieten und mit diesen durch den Park, damit es selbst die fettesten Kolumbianer bis zum Strand schaffen. Wahrscheinlich sind die aber auch der Grund, warum man beim Eingang obligatorisch eine Krankenversicherung abschliessen muss und überall Erste-Hilfe-Zelte stehen. Wilde Natur fühlt sich anders an.
Trotzdem sahen wir bereits auf dem Weg zum Strand eine Gruppe Kapuziner Affen, diverse Echsenarten und Geckos, Hunderfüssler und sogar ein Agouti. Nach etwa 40 Minuten kamen wir an den Strand. Dort darf man aber noch nicht baden, weil hier bereits über 100 Menschen ertranken.
Dann ging es durch Palmenwälder am Strand entlang weiter. Nach einem kurzen Bad beim Strand von Arrecifes liefen wir weiter bis zum berühmten Strand Cabo San Juan de Guia. Dort wimmelte es dann auch von Menschen. Hier kann man auch überall übernachten und viele bleiben längere Zeit hier im Park.
Wir verweilten aber nicht lange hier. Denn wir waren schon etwas spät dran.
Wir wollten eigentlich den längeren Weg zum anderen Ausgang nehmen. Doch als wir jemanden fragten, meinte der, das würde noch mal 6 Stunden dauern. Dafür konnten wir Madeleine schlussendlich nicht begeistern, obwohl ich mir sicher war, dass wir höchstens vier Stunden brauchen würden. (Unter anderem, weil das die Dame am Eingang mir so erzählte und es auch auf der Karte fast gleich weit, wie der andere Weg aussieht.)
Also liefen wir den selben Weg wieder zurück. Wir sahen dabei noch einmal Kapuziner, Wollaffen und eine kleine weisse Affensorte, von der ich keine Ahnung habe, wie die heissen. Wir hatten also Glück, was die Tiere anbelangt. Trotzdem hat mich der Park nicht (mehr) aus den Socken gehauen. Hängt sicher damit zusammen, dass ich nun doch schon so viel Aussergewöhnliches gesehen habe in den letzten Monaten. Doch ich glaube auch, dass sich Kolumbien in den letzten paar Jahren sehr verändert hat. Dieser Nationalpark wäre ein Juwel, müsste man es nicht mit so vielen Menschen teilen. Doch mittlerweile fühlt man sich dort eher wie in einer Touristenfalle als im Paradies.Read more
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- Day 408
- Wednesday, September 20, 2023 at 6:46 PM
- 🌬 29 °C
- Altitude: 17 m
ColombiaCabo de La Vela12°12’20” N 72°8’56” W
Uribia
September 20, 2023 in Colombia ⋅ 🌬 29 °C
Da Rebecca Madeleine nach Santa Marta begleiten wollte, wo Madeleines Rückflug ging und ich mir aber gerne die Wüste im Nördlichsten Teil Kolumbiens ansehen wollte, verabschiedete ich mich am Dienstag Morgen von den beiden und zog für eine Nacht ins Dreamer Hostel.
Dort wollte ich gleich die Tour in die Wüste buchen. Da ich aber noch Preise vergleichen wollte, lief ich durch das Dorf und traf dort wieder auf Leonardo, mit dem ich immer mal wieder in den letzten Tagen zu tun hatte und dem ich einen Tag zuvor schon wegen der Tour geschrieben habe.
Natürlich wollte er mir gleich seine Tour aufschwatzen und da er eigentlich ein ganz sympathischer Typ ist, beschloss ich, die Tour bei ihm zu machen, auch wenn sie mit 730k etwas teurer war, als im Hostel. Versicherte er mir doch, dass er vor 12 Jahren der erste war, der hier Touren für Touristen in die Wüste anbot. Er erzählte mir, wie er sich die Gunst der Indigenen in der Wüste erarbeiten musste und wie schwierig es war, diese Touren zu etablieren.
Um meine Buchung zu feiern, gingen wir ein Bier trinken. Dann wurden’s zwei und schnell auch 3-4. Er wurde immer redseliger und schwärmte nicht nur von der Wüste, sondern begann auch zu erzählen, wie er hier mit den Guerillas zusammen arbeitet, dass er ihnen jeden Monat 300 Dollar Schutzgeld bezahlen muss und ihre Ohren und Augen im Ort sei. Er erzählte viele interessante Geschichten über das Leben in diesem Teil von Kolumbien. Doch je betrunkener er war, desto wilder wurden seine Geschichten und so ist es etwas schwer zu sagen, was davon alles wirklich stimmte. Allerdings rückte auch die Tour immer mehr in den Hintergrund, je mehr er trank. Und so versuchte er noch um 10 Uhr Abends, seinen Cheff zu erreichen. Als sich unsere Wege schliesslich gegen halb 12 in der Nacht trennten, war ich nicht sicher, ob mich am nächsten Tag um 6 Uhr früh tatsächlich jemand abholen würde.
Doch es war tatsächlich jemand da. Und so stieg ich um 6 Uhr früh in das verrostete alte Klapperbüschen, das auf dem Weg so viele Menschen mitnahm, das ich ziemlich verwirrt war, ob die jetzt alle auf die Tour kommen oder nicht. Doch der Fahrer brachte mich lediglich in ein Tourbüro in Riohacha. Dort Wurde ich von einem 4x4 abgeholt. Wir gabelten noch 4 Kolumbianer auf. Ein älteres Ehepaar und zwei Jungs, die wie Zwillinge aussahen, sich später aber als Schwulenpaar entpuppte.
Von Riohacha ging es zur Indigenen Hauptstadt von Kolumbien, nach Uribia. Was einem dort als erstes auffällt, ist der viele Abfall. Es sieht hier aus, wie in den Armenvierteln von Afrika. Die Menschen leben hier im Plastik. Alles wird einfach auf den Boden geworfen. Zum Glück kauften wir hier nur kurz Wasser und Süssigkeiten für die Kinder der Wüste. Doch auch weiter im Norden hat es noch immer überall mega viel Abfall. Echt traurig.
Naja es ging auf jeden Fall weiter nach Cabo de La Vela. Wir bestiegen einen kleinen Berg, hatten danach bei einem kleinen Strand Zeit zu baden. Dann ging es noch zu einem Strand, wo die Wellen durch das poröse Gestein in die Luft geschleudert werden und anschliessend zu einem Leuchtturm, um den Sonnenuntergang zu sehen. Anschliessend ging es zurück ins Dorf, wo wir bereits zu Mittag assen für das Abendessen.
Die Nacht verbrachte ich anschliessend in einer Hängematte in einem kleinen Unterstand direkt am Meer.
Was ich vom ersten Tag an Eindrücken mitnehme, ist, dass die Landschaft hier ganz anders ist, als im Rest von Kolumbien. Man hat hier, nicht zuletzt auch wegen den Wayuu, die hier ihre Ziegen hüten und zudem immer wieder Seile über die „Strassen“ spannen und Wegzoll in Form von Wasser oder Keksen verlangen, aber auch wegen der Landschaft echt das Gefühl, irgendwo im nahen Osten gelandet zu sein. Die etwa 20cm grossen roten Heuschrecken, die hier überall herumfliegen, komplettieren das Bild. Nur der starke Wind, der hier permanent weht, passt nicht so dazu. Trotzdem war ich sehr dankbar dafür. Denn ohne die permanente Brise wären die Temperaturen hier oben wohl kaum auszuhalten.
Allzu eindrucksvoll war der erste Tag dann aber auch nicht. Die Landschaft ist schön, aber leider oft auch zu gemüllt, sobald man in die Nähe einer Siedlung kommt. Da war der zweite Tag dann doch spektakulärer.Read more
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- Day 409
- Thursday, September 21, 2023 at 6:21 PM
- 🌬 29 °C
- Altitude: 10 m
ColombiaPunta Gallinas12°27’30” N 71°40’4” W
Punta Gallina
September 21, 2023 in Colombia ⋅ 🌬 29 °C
Am nächsten Tag ging es um halb 8 nach dem Frühstück los. Vorbei an riesigen Windrädern und dem einzigen Hafen hier in der Gegend, fuhren wir ein gutes Stück gegen Norden. Anders als am Vortag hielten wir nun an fast jeder Strassenblockade und bezahlten die Menschen (meist Kinder aber manchmal auch alte Menschen (ohne Zähne)). Pro Tag passierten wir sicherlich mindestens 60 solcher Strassensperren.
In der Regel bekamen die Indigenen Kekse oder Wasser. Sie versuchten auch selbstgemachte Taschen, Armbänder und Kaktusfrüchte zu verkaufen. Ehrlich gesagt frage ich mich noch immer, wie die Menschen hier so lange überlebten. Abgesehen von den Ziegen, haben sie hier wirklich nichts und ich frage mich nur schon, wo sie das Wasser hernehmen, wenn man keine Touristen vorbei kommen, die den Wegzoll in Wasser bezahlen.
Der erste Stopp war wieder ein Strand, wo wir dann auch gleich Z’mittag assen. Die Farben des Meeres sind hier wirklich krass. Leider kommt das auf Fotos nie so rüber, wie in echt. Aber selbst der Himmel hat hier irgendwie eine andere Farbe. Viel kräftiger als sonst. Das Grün der Karibik ergänzt das Bild. Echt traumhaft.
Nach dem Essen ging es weiter zu einer Düne. Die war mein persönliches Highlight. Eine riesige traumhafte Sanddüne, deren Fuss direkt beim Meer beginnt. Sehr spassig hier herunter zu rennen oder mit dem Sandboard runter zu fahren. Hier wagte ich es dann auch zum ersten Mal trotz heftigem Wind, meine Drohne steigen zu lassen.
Als letztes fuhren wir noch zum nördlichsten Punkt von Südamerika, dem Punta Gallina. Viel mehr als einen Leuchtturm und dutzende Steintürmchen gibt es hier aber nicht. Wir schauten uns dort den Sonnenuntergang an, bevor wir im Dunkeln zur Unterkunft fuhren. Natürlich schlief ich wieder als einziger in der Hängematte, hatte ich doch weniger bezahlt. Doch da es bei den anderen so heiss im Zimmer war, lag ich lieber unter dem beeindruckenden Sternenhimmel in der frischen Meeresbrise.
Ach ja, nach dem Abendessen ging ich noch zur Bucht runter, da sich dort im Wasser biolumineszierendes Plankton tümmelt. Echt schön anzuschauen, leider sehr schwer auf Foto festzuhalten.Read more
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- Day 410
- Friday, September 22, 2023 at 5:34 PM
- ☁️ 32 °C
- Altitude: 14 m
ColombiaRiohacha11°32’22” N 72°54’33” W
Rückfahrt nach Palomino
September 22, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 32 °C
Am letzten Tag fuhren wir mehr oder weniger nur noch zurück. Wir schauten uns noch 1-2 schöne Aussichten an und besichtigten noch eine Salz-Farm oder wie auch immer man das nennen kann.
Danach ging es zurück nach Riohacha und anschliessend bis nach Palomino.
Die Tour war alles in allem schon sehr beeindruckend. Einfach deshalb, weil es hier überhaupt nicht aussieht, wie im Rest von Kolumbien.
Zudem beeindrucken mich die Menschen, die hier in absoluter Armut in Lehmhütten, die aus einfachen Stöcken zusammengehalten werden, leben. Ich frage mich echt, wie die so abgeschieden von der Gesellschaft in einer Wüste leben können. Aber das ist wohl auch der Grund, warum es sie überhaupt noch gibt und sie nicht von den Spaniern vertrieben wurden. Man sieht dem Volk auch an, dass es wohl seit Jahrhunderten nie durchmischt wurde.
Am Abend kam ich in Palomino an und blieb dort noch eine Nacht, bevor ich am nächsten Tag zu Rebecca nach Santa Marta fuhr.Read more
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- Day 411
- Saturday, September 23, 2023 at 8:58 PM
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 17 m
ColombiaSanta Marta11°14’24” N 74°11’42” W
Santa Marta
September 23, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 27 °C
Nach einer Nacht in Palomino bin ich nach etwa zwei Wochen wieder zurück nach Santa Marta. Rebecca hat hier bereits die letzten paar Tage verbracht und da ich die Stadt an der Karibikküste bereits kannte und sie nichts Spezielles ist, beschlossen wir, hier nur noch eine Nacht zu verbringen.
Ich freute mich auf das Wiedersehen mit Rebecca. Ich habe sie schon etwas vermisst. Besonders der erste ganze Tag alleine fühlte sich komisch an. War ich doch die letzten 13 Monate nie länger als vielleicht höchstens 1-2 Stunden von ihr getrennt. Dann plötzlich vier Tage allein zu sein war anders. Irgendwie ungewohnt. Doch es tat gut und ich hatte das nach der Zeit zu dritt echt nötig und bin auch froh, dass ich das gemacht habe. Nun kann ich die Zeit mit Rebecca wieder mehr schätzen.
Naja also Santa Marta: Den Tag durch sind wir etwas durch die Stadt geschlendert. Ich ging noch kurz zum Coiffeur und wurde gleich zu deren Modell. Den Abend verbrachten wir mit Bier im Hostel und schauten den anderen Gästen beim Salsa lernen zu.
Eine Nacht blieben wir in dem süssen kleinen Hostel und am nächsten Morgen ging es auch schon weiter, zusammen mit Sam, einem Briten aus dem Hostel, in das kleine, etwa 40 Minuten entfernte Bergdörfchen Minca. Dort ist es zum Glück, nach zwei Wochen dauerschwitzen, endlich mal wieder etwas kühler
In dem kleinen Hippiedörfchen werden wir mindestens die nächsten drei Tage verbringen.Read more
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- Day 412
- Sunday, September 24, 2023 at 6:16 PM
- ☁️ 26 °C
- Altitude: 637 m
ColombiaMinca11°8’39” N 74°7’3” W
Minca
September 24, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 26 °C
Von Santa Marta aus liefen wir zusammen mit Sam, den wir im Hostel kennengelernt haben, zum Früchtemarkt, von wo aus der Bus nach Minca ging. Natürlich waren wir schon komplett nass geschwitzt, als wir dort ankamen. Wir freuten uns daher, endlich wieder etwas in die Berge zu kommen.
Als wir nach rund 40 Minuten Fahrt in Minca ankamen, war es auch tatsächlich etwas kühler. Aber lange nicht kalt. Nicht einmal lauwarm.
Wirklich viel gemacht haben wir hier eigentlich nicht. Wir sind etwas durchs Dorf spaziert, haben uns die wunderschönen Sonnenuntergänge wahlweise von der Dachterasse des Hostels oder von einer süssen kleinen Bar aus angesehen.
Wir wollten eigentlich noch eine 8-stündige Wanderung machen, von der ich glaube, dass ich sie bereits einmal gemacht habe. Doch leider fühlte sich Rebecca nicht so gut und so blieben wir einen ganzen Tag einfach im Hostel.
Am nächsten Tag beschlossen wir dann trotzdem, uns zumindest einen Wasserfall anzuschauen, der auf dem Weg von dieser Wanderung, aber noch in der Nähe des Dorfes liegt.
Beim Wasserfall angekommen, beschlossen wir, noch etwas weiter zu laufen. Einfach weil man für den einen Wasserfall Eintritt zahlen musste und beim anderen dachten wir uns, wir könnten ihn ja noch auf dem Rückweg anschauen.
Long story short: Irgendwie sind wir schlussendlich, natürlich unter heftigen Protesten von Rebecca, die sich immer noch nicht so fit fühlte, die ganze Wanderung gelaufen. Uuuupsiii...
Und da wir natürlich viel zu spät los sind, weil wir ja auch nicht die ganze Wanderung machen wollten, wurde es bereits dunkel, bevor wir wieder im Dorf waren. 💁🏼♂️🙈 Wir liefen also im dunkeln die steilen Hänge herunter und hätten fast noch die Abzweigung zurück zum Dorf verpasst. (Will heissen: wir haben sie verpasst aber früh genug noch gemerkt, dass wir sie verpasst hatten.)
Nach drei Tagen in Minca fuhren wir schliesslich zurück nach Santa Marta und von dort weiter nach Cartagena.Read more
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- Day 416–421
- September 28, 2023 at 3:50 PM - October 3, 2023
- 5 nights
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 7 m
ColombiaPlaza San Diego10°25’36” N 75°32’40” W
Cartagena
Sep 28–Oct 3, 2023 in Colombia ⋅ ☀️ 32 °C
Von Minca ging es weiter nach Cartagena, einer, wie wir leider feststellen mussten, mittlerweile Touristenhochburg. Die Stadt wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern gegründet und ist eine der am besten erhaltenen kolonialen Städte in Lateinamerika. Die Altstadt, auch als "Ciudad Amurallada" bekannt, ist von beeindruckenden Stadtmauern umgeben. Nicht verwunderlich also, dass hier plötzlich Leute Englisch sprechen. Etwas komisch ist es aber schon, den als ich vor 6,5 Jahren hier war, war das irgendwie noch nicht so.
In Cartagena war es leider genau so heiss, wenn nicht noch heisser. So verbrachten wir viel Zeit auch im klimatisierten Hostel oder in Malls. Ab und zu konnten wir uns aber dennoch überwinden, die farbenfrohe Altstadt, mit ihren engen Gassen, prächtigen Plätzen und wunderbaren Kolonialbauten anzuschauen und natürlich auch 1-2 Drinks zum Sonnenuntergang zu geniessen.
Apropos Plätze in Cartagena: Wir staunten nicht schlecht, als wir in einem Park, nebst den grossen grünen Leguanen, die hier im Norden von Kolumbien immer mal wieder die Pärke unsicher machen, plötzlich auch Faultiere in den Bäumen sahen. Mitten in der Grossstadt! 8 Faultiere soll es in diesem einen kleinen Park haben. Ziemlich komisch.
Aber ja, wie gesagt: Viel herumgelaufen, viel drinnen gesessen, viel getrunken. Eigentlich wollten wir nach 2-3 Tagen weiter. Doch die hohen Temperaturen liessen irgendwie nicht viel Tatendrang zu. Zudem mussten wir noch die Überfahrt nach Panama organisieren. Und da die meisten Boote von Cartagena aus gehen, wäre es dumm gewesen, von hier weg zu gehen, bevor wir bestimmt wissen, dass wir auch von Capurganá aus ein Boot haben.
Ach ja und da ich dachte, es wäre der letzte Stopp von ganz Südamerika, wollte ich meinem Blumenboy, nach fast einem Jahr auf diesem Kontinent, nebst seiner europäischen Blume, noch eine typisch Südamerikanische Pflanze schenken. Und so bekam er in der Altstadt von Cartagena noch einen Bananenbaum in seinen Garten.
Nach zwei Hostels und fünf Tagen ging es dann aber doch weiter. Und zwar nach Rincon del Mar.Read more
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- Day 421–423
- October 3, 2023 at 4:09 PM - October 5, 2023
- 2 nights
- ☁️ 29 °C
- Altitude: 13 m
ColombiaPunta Rincón9°45’60” N 75°38’29” W
Rincon del Mar
Oct 3–5, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 29 °C
Dieser kleine Strandort haben uns die beiden Franzosen empfohlen, die wir in Mocoa kennengelernt und in San Augustin wiedergetroffen haben. Und es hat eigentlich auch nur Franzosen in diesem Ort.
Aber von vorn: Etwa zwei Stunden fuhren wir in einem kleinen Minivan bis nach San Onofre. Von dort nahmen wir ein Taxi (das kein wirkliches Taxi war und fast auseinander fiel), das uns in einer halben Stunde in das kleine Küstendörfchen brachte. Der Fahrer, Daniel, half uns dann auch, ein nettes kleines Hostel zu finden. Denn das, das ich gebucht hatte, war irgendwie ein bisschen doof. Wir hätten erst um 6 Uhr abends einchecken können, was wir nur herausgefunden haben, weil Daniel da extra anrief, da wir das Hostel nicht finden konnten.
Zwei Tage haben wir schliesslich in dem süssen kleinen Ort verbracht, haben gebadet (zumindest Rebecca, denn mit frischem Tattoo in Salzwasser baden ist bekanntlich keine gute Idee), gut gegessen und haben einen kleinen Spaziergang am kilometerlangen Sandstrand gemacht.
Schliesslich haben wir auch noch eine Eco-Tour zum Mangrovenwald gemacht. Wir fuhren mit dem Kanu durch die Mangroven, die bis vor 14 Jahren die Müllhalde des Dorfes war. Eine kleine Gruppe Menschen säuberte den Wald aber auf eigene kosten und entsorgte über 350 Tonnen Abfall. Seither putzen sie das Gebiet jeden Sonntag, denn die Dorfbewohner schmeissen immer noch den ganzen Abfall einfach da rein, obwohl der Wald das Zuhause von unzähligen Vögeln, Fischen und Krebsen ist.
Wir lernten noch etwas über die Bäume hier. Das meiste wussten wir schon. Nur den grünen Arból del Agua (also Wasserbaum), der zu der Familie der Baobab-Bäume gehört, kannte ich noch nicht.
Zudem hatten wir das Glück und sahen etwa 7 -8 Faultiere. Einige davon ziemlich nahe.
Rebeccas Highlight blieb aber wohl der Bananenmuffin mit Zitronensauce, den wir gleich zweimal essen "mussten".
Nach zwei Tagen ging es dann aber auch schon weiter, da wir etwas unter Zeitdruck stehen.Read more
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- Day 423–425
- October 5, 2023 at 10:31 PM - October 7, 2023
- 2 nights
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 8 m
ColombiaQuebrada Boquita de Emilio8°25’27” N 76°47’2” W
Necocli
Oct 5–7, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 27 °C
Daniel holte uns morgens um 7 wieder im Hostel ab, fuhr uns zurück nach San Onofre, wo wir gemeinsam frühstückten und organisierte uns den Bus, den wir ohne ihn wohl nie gefunden hätten, da es hier keine Busstation und nur den einen Bus pro Tag gibt. Mit diesem fuhren wir dann 7 Stunden bis nach Necocli. Das in den Medien berühmtberüchtigte Nadelöhr der Flüchtlingsroute der Venezuelaner.
Wir verbrachten hier nur zwei Nächte. Das reichte uns völlig, denn das Hostel war mit Abstand das schlechteste seit langem. Will heissen: unfreundliche Besitzerinnen, kein fliessend Wasser, keine Toilettenspühlung, keine AC, keine Mückennetze, dafür 5 Hunde, die mitten in der Nacht kläfften etc. Ausser zwei Mal durch das Städtchen gelaufen und 1-2 Bier am Strand getrunken, haben wir hier dann auch nicht viel gemacht.
Am frühen Morgen des 7.10. ging es dann an den Steg, wo uns erst das Ausmass der Flüchtlingswelle klar wurde. Hier campierten dutzende, wenn nicht hunderte am Strand und warteten auf die Möglichkeit, ein Boot auf die andere Seite der Bucht zu nehmen. So wie wir, wollen alle nach Capurgana, um von dort aus durch den Dschungel nach Panama zu laufen. Die sicherlich gefährlichste Passage ihrer Reise in die Staaten. Dort sterben und verschwinden Menschen en masse.
Glücklicherweise hatten wir eine Reservierung für das Boot (immerhin etwas konnte die Dame aus dem Hostel) und so mussten wir nur noch 85'000 Pesos pro Person, plus 50'000 Aufschlag, weil unser Gepäck "zu schwer" war bezahlen, alle unsere Rucksäcke in Plastiksäcke umladen, die wir von Flüchtlingen gekauft hatten und dann noch 1,5-2h mit dem Schnellboot durch den Regen fahren und schon waren wir in Capurganá. Unser zweitletzter Stopp in Kolumbien und somit Südamerika, wo wir unseren Ausreisestempel holen werden.Read more
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- Day 425–427
- October 7, 2023 at 10:30 AM - October 9, 2023
- 2 nights
- ☁️ 29 °C
- Altitude: Sea level
ColombiaCapurganá Airport8°38’12” N 77°20’50” W
Capurganá & Sapzurro
Oct 7–9, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 29 °C
Ist nicht so, als hätten wir hier viel gemacht. Dieser Post dient eher der Vollständigkeit. In Capurganá angekommen checkten wir in unserem Hostel ein, chillten ein wenig und telefonierten anschliessend noch mit Martina, da sie ihre Party zum 30. Geburtstag feierte.
Anschliessend liefen wir in dem kleinen Örtchen noch etwas herum, tranken noch 1-2 Bier... das Übliche halt.
In der Nacht fiel dann der Strom aus, so gegen 3 Uhr morgens. Weshalb natürlich der Ventilator nicht funktionierte, ich verschwitzt aufwachte und wir im Dunkeln packen mussten.
Nach dem Frühstück liefen wir dann mit Sack und Pack zur Migration, wo wir natürlich keinen Stempel erhielten, da das System ja nicht funktionierte, weil der Strom noch immer nicht da war. Also warteten wir eine Stunde (und konnten miterleben, wie die Kolumbianer ihren Sonntag mit ganz viel Rum und sonstigem Alkohol einläuteten). Um 11:57 ging der Strom dann wieder. Also gingen wir wieder ins Büro, nur um herauszufinden, dass jetzt Mittagspause ist und wir noch eine Stunde warten müssen.
So, eine Stunde später erhielten wir dann auch den Ausreisestempel und nahmen anschliessend ein Boot, dass uns in 10-15 Minuten nach Sapzurro fuhr. Dort testete Rebecca noch die neu gekaufte Taucherbrille und den Schnorchel aus. Das Wasser hier ist bereits unglaublich sauber. Man sieht locker 4 Meter bis an den Meeresboden und sieht die Fische eigentlich bereits vom Steg aus. Dazu kommt die unglaubliche Farbe, für die das Karibische Meer ja bekannt ist. Freue mich bereits jetzt auf die karibischen San Blas Inseln!
Wir liefen noch etwas am Strand entlang und chillten dann noch etwas im. Hotel. Morgen gehts dann um 7 Uhr früh hoffentlich los. Wir sind immer noch nicht ganz sicher, was uns erwartet, da wir eigentlich nie wirklich Informationen von unserem Guide Hector bekamen. Naja, der Peer ist so klein, das wir ihn zumindest sicherlich finden werden, wenn er dann da ist. Wir hoffen mal auf das Beste.
Somit sagen wir tschüss Kolumbien, das Land, das ich bereits liebte, aber noch einmal auf eine ganz andere Weise kennenlernte. Es ist so vielfältig, wie noch kein Land, das ich bisher bereiste. Und gleichzeitig sagen wir natürlich auch tschüss zu Südamerika. Dem Kontinent, in dem wir nun fast ein Jahr verbrachten. Etwas traurig bin ich ja schon, den Kontinent zu verlassen. Doch es wird Zeit. Und ich bin sehr gespannt und freue mich, auf alles was noch kommt.Read more



















































































































































































































































































