Die Insels-Auf zu neuen Ufern

februari - mei 2024
Een avontuur met open einde van Die Insels Meer informatie
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  • 33Footprints
  • 4landen
  • 101dagen
  • 613foto’s
  • 57video’s
  • 27,0kkilometer
  • 19,3kkilometer
  • Dag 61–66

    Von viel gepriesenen Surfervibes

    13 april, Australië ⋅ ⛅ 25 °C

    Byron Bay oder doch das neue Byron Bay, namens Yamba? Einfach beides. Also auf nach Yamba, dort wo die Surferherzinnen höher schlagen. In unserem Fall schlagen die Mückenherzen höher und freuen sich über neues Blut. Wir sind belagert von Mossies. Und gejagt von Mossies bleibt uns auch keine Chance, Yamba wirklich gut kennenzulernen. Der Campingplatz ist quasi unbegehbar. Der Kidssurfer-Spielplatz in der Stadt ist ganz nett, die Aussichtspunkte auf die Buchten und Strände bieten wie gewohnt die herrliche australische Weite, aber unsere Stimmung hebt es trotzdem nicht so ganz.

    Auf in das nächste Dorf (wenige Häuser und eine Cafe-/Wine Bar): Angourie. Hier spüren wir die ersehnten Yamba Vibes. Der beste Cappuccino zu leckeren Bowls, dazu chillige Musik im Hintergrund und kreatives Design. Felix macht einen erholsamen Mittagsschlaf direkt auf Erics Schoß.

    Als zweites Highlight entdecken wir den Angourie Blue Pool. Welch einzigartige Felsformation, die Baden in ruhigen Gewässern zulässt, während im Hintergrund die meterhohen Brecher wüten. Zu entdecken gibt’s große Krabben, die uns alle begeistern.

    ## Hey, Byron Bay! ##

    Wenn der schwarze McLaren vor uns parkt (Felix entdeckt sein Black Panther Spielzeugauto in lebensechter Größe), dann muss es wohl die hippste Town in Australien sein. Surfbretter und Waschbretter, wohin das Auge reicht. Es ist recht heiß, daher geht's zum Einkaufen und dann zum Campingplatz. Einkaufen mit Camper in Byron Bay, unmöglich. Weder die Parkplätze noch die Straßen sind für rollende Elefanten wie uns ausgelegt. Lerne: Was du morgens kannst besorgen, verschiebe nicht auf den Nachmittag. In unserem Fall, beim nächsten Mal in die bestmögliche und bequemste Einkaufsmöglichkeit, rein da! Am Ende klappt es doch noch mit dem Einkauf und der Campingplatz wird ein unerwarteter, ruhiger Traum. In der letzten Ecke, umgeben vom fast mückenfreien Busch, balancieren wir unseren Camper auf Rampen.

    Julia ist beim Surfen am Start. Eric bei morgendlichen Sporteln mit Felix und Hannah. Doch dann wird’s ruckelig. Felix wächst und Gliederschmerzen halten ihn sowie Julia wach. Der Tag danach wird zur unausgeglichenen Schrei-Achterbahn. Der geplante Trip zum häufig angepriesenen Leuchtturm fällt ins Wasser. Immerhin bleiben ruhige 30 Minuten am Campereigenen Strand, bevor der Felix-Alarm von vorne beginnt. Und wenn’s nicht läuft, läuft's nicht: Eric wird beim Joggen von einer Riesenlibelle (Hallo, Australien!) angegriffen und stürzt beim Versuch der Abwehr. AUTSCH. Fußgelenk aufgeschürft, Schuhe aufgerissen. Bei dem Tag hilft nur noch eins, ganz nach dem Motto: Let the sea set you free – ab an den Strand mit Blick auf den Byron Bay Leuchtturm und Kopf ins Wasser hängen lassen.

    ## Die besten Zitate ##
    „Ich habe einen Surfbrettladen gesehen! Und ich möchte ein Spidey Surfbrett“, Felix mit den richtigen Vibes.

    „Wir sind ein Sandwich. Ich bin das Fleisch und du bist der Käse“, Felix liegt auf Julia und hat kreative Ideen.

    „Mama ich bin nur sauer. Ich werde dem Felix nicht weh tun, ich bin nur sauer!“, eine wütende Hannah mit lautem Gebrüll Richtung Julia. 
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  • Dag 66–67

    Rutschender Camper bei Vogelgezwitscher

    18 april, Australië ⋅ ☁️ 24 °C

    Nachdem es mit dem Leuchtturm bislang immer noch nicht geklappt hat, wollen wir eigentlich noch eine Nacht in Byron Bay verlängern. Doch am Morgen stehen die Vibes auf Weiterfahren, also bauen wir kurzum ab und schmeißen Kind und Kegel rein in den Camper. Nächstes geplantes Ziel: Sunshine Coast. Die Fahrt geht los und die Wetterlage für die kommenden Tage wird mal eben gecheckt. Oh oh- da merken wir, dass es ungemütlicher werden soll und für die Sunshine Coast eine volle Woche Regen angesagt ist. Also ist eine kurzfristige Planänderung nötig, wir nehmen Kurs zum Ingenia Camping in Landsborough auf, eine kleine historische Stadt im Inland, mit dem Plan am nächsten Tag (bei noch sonnigem Wetter) den häufig empfohlenen und bei den Australiern sehr bekannten Australia Zoo (bekannt durch den Crocodile Hunter Steve Irwin persönlich, der auf dem Gelände auch irgendwo begraben wurde) besuchen zu können.

    Was bietet Landsborough? Einen Ententeich, kein WiFi, keinen Spielplatz, aber dafür eine Milchfarm in nur kurzer Distanz zu erreichen.

    Also auf nach Maleny, Felix hat große Lust auf Kühemelken, aber hoppla, heute leider keine Touren und auch die frische Milch an der Milchbar hat geschlossen. Wir sind zu spät dran. Na gut, dann versuchen wir es einfach mit einem botanischen Garten und Bird Park, klingt ja auch ganz interessant. Auf dem Weg dorthin: ein wunderschöner Ausblick auf die Glass Mountains. Was wir nicht ahnen: es wird hier noch sehr unangenehm und brenzlig für uns und unseren liebgewonnenen Camper werden… Zunächst bestaunen wir aber erstmal von außen (denn auch hier sind wir für eine Tour zu spät dran) schwarze Kakadus und andere Papageienarten, die sich uns immer wieder nähern und auch mit uns sprechen (!?). Bestimmt wollten sie uns vorwarnen: passt auf, fahrt da nicht diese Ausfahrt hoch, die ist super steil und rutschig, tut es nicht…

    Leider können wir ihr kakaduisch nicht richtig interpretieren und setzen kurz vor halb 5 unseren Camper als allerletzte Gäste des Parks in Bewegung, um die steile, kurvige Ausfahrt hochzufahren, die uns wieder auf die Hauptstraße bringen sollte. Julia drückt das Gaspedal voll durch, der schwere Camper wird immer langsamer, plötzlich beginnen die Reifen durchzudrehen, es geht nicht mehr weiter und ein rauchiger Duft liegt in der Luft. Beim Versuch den Camper wieder langsam den Berg hinunterrollen zu lassen, wird schnell klar, dies ist nahezu unmöglich, da die Reifen wegrutschen und der Camper sich nicht mehr in die gewünschte Richtung lenken lässt. Auf der Hälfte des Weges stecken wir fest. 10cm trennen uns von einem kleinen Abhang – Game over. Die Panik steht uns ins Gesicht geschrieben. Julia rennt den Abhang hinunter, nur noch eine Dame, die auch sichtlich überfordert ist, kommt ihr entgegen. Wir rufen den australischen Abschleppdienst, werden aber an unsere Verleihagentur verwiesen. Was nun? Eine halbe Stunde vor Einbruch der Dunkelheit macht sich ein mulmiges Gefühl breit, wie wird das ausgehen? Und da stehen sie plötzlich vor uns, unsere beiden Retter! Die zwei letzten Parkranger wollen soeben den Park verlassen, als sie uns erblicken und sich sofort zur Hilfsaktion bereit machen. Unser männlicher Engel ist Anfang 20, abenteuerlustig und mit Eiern aus Stahl, arbeitet erst seit zwei Tagen in dem Laden. Erst wollen er und sein Chef den Camper mit einem Seil gerade stellen, doch es gibt keinen Haken, an dem sie das Seil befestigen können. Also setzt sich unser kühner Retter hinters Steuer, Rampe hinter dem Hinterrad befestigt, Vollgas nach vorne. Klappt nicht wie gewollt. Was als letzte Möglichkeit bleibt: Rollen lassen und so einlenken, dass der Wagen wieder gerade steht und nicht im Abhang landet. Man kann kaum hinschauen, aber irgendwie schafft er es und der Wagen rollte gerade den Abhang wieder hinunter. Nun müssen wir nur noch wieder hoch. Eric und Julia sind zu nervös, also übernimmt dies unser Ranger des Vertrauens. Er düst die Einfahrt mit 80 Sachen hoch und es klappt: Wir sind befreit!!!

    Zwei Parkranger, unsere Helden des Urlaubs.

    ## Die besten Zitate ##
    „Aber ich weiß gar nicht, wie man eine Kuh melkt. Man muss an den Boppels ziehen“, ein aufgeregter Felix auf dem Weg zur Maleny Farm.
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  • Dag 67

    Auf den Spuren des Crocodile Hunters

    19 april, Australië ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir haben 100 Australier (in Wahrheit 5) gefragt: Was tun mit Kindern in Australien? Die häufigste Antwort (zweifache Empfehlung): geht in den Great Australien Zoo. Also auf in den Zoo.

    Noch ist die Stimmung getrübt. Die Warteschlangen sind dank Kassensysteme der 1970er Jahre überschaubar lang und die Mückenstiche (Grüße aus Yamba!) rütteln am Gemüt. Erster Stimmungsaufheller, wir können einen Kinderwagen ausleihen, Jay! Dann mal los. Anfänglich ist es „nur“ ein Zoo. Gefangene Tiere, staunende Menschen vor Glasscheiben – aber nach einer Weile spüren wir die Australia Zoo Vibes. Australien und Krokodile stehen klar im Mittelpunkt, aber die restlichen Länder haben eigene riesige Geländeaufbauten mit großen Gehegen und der Park ist wirklich wunderschön. Zu sehen und zu erleben gibt es nicht alle erdenklichen Tierarten, doch die Tiere, die zu sehen sind, dafür aber mit einem gefühlten ehrwürdigen Respekt. Elefanten beispielsweise haben nicht nur das erwähnte Riesengehege, dieses ist umgeben von Elefanten-Skulpturen und von vielen Informationen rund um den Mythos Elefant (Indische Gottheit bis bedrohte Spezies). Abgestimmt auf asiatische Hintergrundmusik für die passende Stimmung.

    Für die Kids gibt’s viele Attraktionen: Große Spielplätze (na klar, wir sind im Spielplatz-Weltmeister-Kontinent), einen beeindruckenden Wasserspielplatz, ein Sprungkissen sowie ein kostenfreies Karussell.

    Unsere Highlights:
    * Kängurus streicheln und füttern
    * eine wirklich beeindruckend große Giraffe (Weltrekordhalter)
    * die Stadion Show mit Vögeln, Schlangen und einem Krokodil
    * den Koalas so nahe
    * die bereits erwähnten Elefanten, die vergnügt im Wasser plantschen
    * ein blinder Tiger

    Insgesamt trägt und lebt der Zoo den Geist von dem schon verstorbenen Steve Irwin sowie dessen Familie. Sein Sohn und seine Tochter sind dort immer noch aktiv und die eigens gegründete Naturschutzorganisation steht stark im Fokus. Also Daumen hoch für die Empfehlung, einen Besuch allemal wert!
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  • Dag 67–72

    Hervey Bay über Miriam Vale bis Yeppoon

    19 april, Australië ⋅ ☁️ 28 °C

    Die Regenfront lauert, wir setzen unseren Camper also schnell in Bewegung, um die nächsten Ks (wie die Aussies für Kilometer sagen) runterzurocken. Die Nacht in Hervey Bay ist daher nur als kurzer Zwischenstopp gedacht, um von dort aus weiter Richtung Norden dem Great Barrier Reef immer weiter entgegenzufahren. Beim Aufwachen in Hervey Bay bricht der Regenschauer zum Glück noch nicht über uns her, daher entscheiden wir uns für einen kleinen Ausflug zum fünf Minuten entfernten Urangan Pier, einem 1km langen Steg, der weit ins Meer hineinreicht und die begeisterten Aussie- Angler anlockt. Ein Sonntagsmarkt beschert den Insels das angeblich beste vegane Deo der Welt. Wir werden testen. Trotz drückender Blase laufen wir den Steg bei Ebbe bis nach vorne und wieder zurück und erhaschen dabei einen Blick auf K’gari (Fraser Island). Felix lehnt sich dabei gefühlt immer extra weit über die Reling, um die unzähligen Soldatenkrabben und Fische zu erspäen, der Mami fällt dabei jedes Mal das Herz in den Rock. Netterweise werden wir auch noch auf die „sharks around here“ hingewiesen – umso erleichternder, als alle wieder sicher an Land stehen.

    Wir fahren weiter ohne konkretes Ziel, mal schauen wo wir am Abend unseren Camper parken werden. Es wird nass und ungemütlich und auch ein kurzer Spielplatzstopp, wie wir ihn sonst immer einlegen, ist unmöglich. Letztlich finden wir in dem Dörfchen Miriam Vale mit 512 Einwohnern eine kleine Tankstelle mit Bistro, die nebenbei auch ein paar Stellplätze für Camper anbietet – optimal. Strom und ne dick belegte Veggie-Pizza gibt es auch noch dazu, was will man mehr? Ein Bierchen wäre noch fein gewesen, aber das dürfen die Australier ja an den Tankstellen nicht verkaufen. Felix düst mit seinem FC Bayern Trikot, einer roten Matschhose und seinen roten Sandalen durch das Tankstellen“restaurant“ und alle sind zufrieden 😊

    Am nächsten Tag blitzt die Sonne hinter den Wolken hervor und die Kids haben Bewegungsdrang. Was für ein Glück für uns, dass in unserem kleinen Miriam Vale ein riesiger, sehr abwechslungsreicher Spielplatz ist, den wir schon am Tag davor erspäht und der uns auch dorthin geführt hatte. Hannah und Felix sind glücklich, Eric nutzt die Zeit, um ein paar berufliche Dinge zu erledigen, Julia tauscht sich mit einer Familie aus der Schweiz über Reiseerfahrungen aus. Nachdem wir noch etwas planlos sind, wohin wir als nächstes fahren sollen (Unser nächstes größeres Ziel Airlie Beach ist nämlich immer noch einige hundert Ks entfernt), lassen wir uns von den Reiseplänen der Schweizer inspirieren und folgen ihnen kurzerhand nach Yeppoon, einer kleinen Küstenstadt. Die Gegend drumherum ist als Capricorn Coast bekannt und bietet einige familienfreundliche Campingplätze sowie Strände, daher keine schlechte Wahl. Wir steuern zunächst den „falschen“ Campingplatz an und bleiben dort auf Grund des fehlenden Charmes nur eine Nacht. Merke: Das nächste Mal hören wir auf unsere Intuition und reisen gleich ab. Auch hier gibt’s wieder eine Mückenparty, also auf ans Meer. Einsam und verlassen wird gesportelt, Parkour gespielt und gebuddelt. Gebadet wird nicht, ab jetzt herrscht stets die lauernde Gefahr von Salzwasserkrokodilen und anderen gefährlichen Meeresgeschöpfen.

    Danach wechseln wir dann für zwei Nächte auf einen Platz mit großem Wasserpark und schönem Spielplatz. Die Kinder sind begeistert und wir atmen bei Sonnenschein und Wohlfühltemperaturen zum ersten Mal seit ein paar Tagen so richtig durch. Auch die Schweizer treffen wir wieder. Das ständige Ankommen und gleich Wiederabreisen ist durchaus manchmal etwas zäh, obwohl wir mittlerweile echte Profis sind und Felix und Hannah so gut wie gar keine Adaptationsschwierigkeiten haben. Es ist so bezaubernd zu sehen, wie sie jedes Mal aus dem Camper springen und die Umgebung um sich herum freudig erkunden. Ein Ausflugshighlight in dieser Gegend ist die Yeppoon Lagoon, ein öffentliches (kostenfreies!) Schwimmbad direkt hinter dem Strand mit großer Kidsarea und Infinity-Pool. Well done, Aussies 😊

    Auch das Singing Ship begeistert. Nachdem das Städtchen Emu Park ausgiebig den gefallenen Helden aus dem ersten und zweiten Weltkrieg ehrt, sind wir mit interessanten Fragen von Hannah und Felix konfrontiert:

    „Warum haben die Waffen?“. Mögliche Antwort: Weil die Menschheit dumm ist.

    „Warum schießen die Männer aufeinander?“. Mögliche Antwort: Weil die Menschheit dumm ist.

    „Warum sind da so spitze Messer an den Waffen?“ Mögliche Antwort: Weil die Menschheit dumm ist.

    „Was sind das für „Stecker“ (gemeint abgebildete Orden)?“ Mögliche Antwort: Weil es für Töten bunte Abzeichen gibt. 

    Alles in allem sind die Strände in dieser im Vergleich nicht ganz so eindrucksvoll, aber dennoch ein lohnender Zwischenstopp auf unserem Weg in die so hochgepriesenen Regionen weiter nördlich in Queensland, denen wir schon mit Spannung entgegenblicken…

    Nachdem die mitgebrachten Pixis nun endgültig out sind (Felix und Hannah können Zeile für Zeile auswendig 😅), reimt Eric neuerdings auf den Fahrten die Pixi Fortsetzungen, die zur abendlichen Erheiterung führen. Dank ChatGPT gibt’s gemalte Bilder auch gleich dazu. Erste Kritik gibt’s dennoch: Die Geschichten sind viel zu kurz.

    ## Die besten Zitate ##

    „Papa, du machst ja Frauenyoga. Hast du kein Männeryoga gefunden?“, Felix entdeckt Eric beim Sporteln mit Growing Anna (Youtube).

    „Papa ist ein richtiger Autor“ (Julia zu den Kindern). Hannah kugelt sich weg, „Haha, Papa ist ein Auto!“.

    Felix neue Lieblings-Geste: die HULK SMASHFAUST!
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  • Dag 72–76

    Mackay und Airlie Beach

    24 april, Australië ⋅ ☀️ 26 °C

    ### Mackay, der Platz direkt am Strand! ###

    Willkommen am Black Beach, Mackay. Der Campingplatz ist eher so lala, beinahe Absteiger (in klassischer Fußballmetapher). Unser Stellplatz dafür ist umso gelungener. Das erste Mal direkt am Strand mit Meerblick. Das Ankommen ist etwas ruckelig, doch dann entdecken die Kids die Natur und sind rundum zufrieden. So auch am kommenden Tag. Ein Spielplatz fehlt, die Kids merken es gar nicht. Von morgens bis abends sind die beiden im Spielen, Natur entdecken und Sandburgen bauen vertieft. Es bleibt erstmals nach 2.5 Monaten viel Zeit für Sport, Tagebuch schreiben, Arbeiten, Langeweile und Weißwein aus Plastikbechern am Strand.

    Was uns noch nicht klar war: Die Weißwein-Partygäste aka Sandfliegen werden noch gewaltige Juckreize auslösen. Aber für den Moment, ois top!

    2 Nächte – weiter geht’s! Die Insels auf dem Sprint Richtung Cairns.

    ### Airlie Beach, wir sind da! ###

    War der Campingplatz in Mackay fast Absteiger, haben wir nun den Abstiegskandidaten gefunden. Unaufgeräumt, in Teilen ungepflegt und wifi-frei, nur die Rezeption bietet wenige Balken Konnektivität (da lacht das Freelancer Herz und auch die weitere Organisation wird dadurch etwas mühsamer). Aber wir sind im populären Touristenort Airlie Beach und sehr froh darüber: den Whitsunday Islands und dem Whitehaven Beach, welcher regelmäßig zum schönsten Strand Australiens gekürt wird, so nahe sowie das Great Barrier Reef direkt vor der Campertüre (Hinweis: Nachdem das Great Barrier Reef über 2.400km lang ist, wird ab sofort jeder Campingplatz mit bunten Fischen und außergewöhnlichen Schnorchelabenteuern werben 😊).

    Eine goldene Regel, die wir mit auf diese Reise genommen haben: Nichts übers Knie brechen, wenn etwas partout nicht klappen möchte, lassen wir es lieber sein. Doch Regeln sind da, um gebrochen zu werden, also erzwingen wir den morgendlichen Ausflug am nächsten Tag zur Whitsunday Insel mit dem Ziel Whitehaven Beach. Mit mehr als sechs Anläufen des Buchungsvorgangs haben wir am Ende dann doch unseren Platz auf dem Boot. Hoffentlich ist dies kein schlechtes Omen.

    Nachdem der Whitehaven Beach einen eigenen Eintrag verdient hat, belassen wir es bei unserem Tagebuch eigenen Cliffhanger. Möge dieser uns in 20 Jahren immer noch zum Weiterlesen animieren 😊

    Den Abschluss des Ausflugtages, nach unserer Rückkehr, finden wir im Drachen steigen. Nachdem Julia und die Kids sich ein Eis kaufen wollten, die Kühltruhe aber defekt war, gab es als Trost ein paar Geschenke. Unter anderem eben Drachen, die nun den Airlie Beach Himmel erklimmen möchten. Aus der Übung missglücken die ersten Versuche. Doch dann hat Hannah den Dreh raus. Für Felix bedeutet das Drachen steigen: Drachenleine in die Hand und los gesprintet, soweit die Füße tragen! 😛 Lauf Felix, lauf!

    Schon wieder die zweite Nacht? Dann aber schnell weiter, denn der Inselsprint kennt keine Bremsen!

    ### Die besten Zitate ###
    “Ich glaube der Baktarius hat spitze Schuhe, damit er auf den Zähnen klettern kann”, Felix
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  • Dag 75–76

    Whitehaven – ein Inseltraum

    27 april, Australië ⋅ 🌬 24 °C

    Wenn das Buchen der Tickets sich als beinahe unmöglich gestaltet, möchte uns das Schicksal hoffentlich nicht von dieser Tour abhalten. Denn wir geben nicht auf und am Morgen der Abreise sind wir pünktlich um 5.50 Uhr wach. Felix reibt sich die Augen, Bock aufs Frühstück hat er trotzdem. Hannah gönnt sich noch weitere 15 Minuten, sagt zu den Schokopops ebenfalls nicht Nein.

    Dann geht’s los, um 06.45 Uhr auf die Sekunde genau holt uns der Bus ab. Auf zum Hafen.

    Die heutigen Bedingungen: Rough. Zum Daumen drücken (Part I) gilt: Keine Nordwinde, sonst kein Stopp am Whitehaven Beach (was für uns mehr als inakzeptabel wäre). Glück gehabt, nur starke Südwinde. Die heutige Bootsfahrt wird: Adventurous. Da klopft es wieder an das Schicksal, ob wir uns das Richtige vorgenommen haben?

    Unsere Bootsfahrt beinhaltet zwei Boxenstopps: Daydream Island und Hamilton Island. Die Wellen fallen auf alle Fälle in die Kategorie “Adventurous“. Die ersten Mitreisenden verlangen nach Kotztüten. Frage von Eric: Warum fahren stets 1/3 der Gäste an Bord als Seekranke mit?

    Wieder Daumen drücken (Part II): Bitte kein Regen. Was wir in Australien nun endgültig verstanden haben: Google hat nicht recht. Wenn Google Sonne ansagt, muss das nichts bedeuten. Regenwahrscheinlichkeiten von 0% sind schon im Sturm untergegangen. So auch dieses Mal. Mitten auf dem Meer, das Wifi übrigens besser als auf dem Campingplatz, peitschender Regen. Möge der Strand uns wohlgesonnen sein.

    Das Auf und Ab der Sonnenstrahlen und Regentropfen trübt die inselische Seemannsfreude kaum bis gar nicht. Über das einzigartige Farbenspiel der Wolken freuen wir uns umso mehr.

    Angekommen am Whitehaven Beach können wir das Touri-Staunen bestätigen. Ein einmalig schöner Strand mit dem weißesten Sand, den man sich vorstellen kann und der dank des heutigen Reges überschaubar gefüllt ist. Dankbar sind wir für die Strandspielsachen und Rugbys, die kostenfrei ausgeliehen werden können. Und über unser kostenpflichtiges Strandzelt, das Schutz vor Schauern bietet. Zwischenzeitlich knallt die Sonne auch ordentlich runter und Julia schießt vergnügt das ein oder andere Foto.

    Der Sprung ins Meer ist gelungen, stets mit dem letzten Gedanken der Sorge. Quallen (Stinger)-Gefahr, die überall lauert. Der ausgeliehene Stinger-Anzug wird mutig im Sand verbuddelt. Rein ins Vergnügen und bitte nicht zustechen. Am Ende wird alles gut gehen. Zu entdecken gibt’s zwei besondere Fischarten: die kleinen schwarz – weiß gestreiften (nennen wir sie) Zebrafische, die Größeren mit gezackten Kampfflossen bleiben namenlos.

    Ein Fazit zum Reiseerlebnis: Abfahrt 07.15 – Ankunft 14.45 , davon 1.5 Stunden am Strand und die restliche Zeit auf dem schaukelnden Boot. Gerne wären wir etwas länger am Strand geblieben, trotzdem sind alle kleinen und großen Daumen hoch, gut dass wir hartnäckig geblieben sind!
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  • Dag 76–78

    Einsam in Townsville gestrandet

    28 april, Australië ⋅ ☁️ 26 °C

    Nanu, was ist denn hier los? Unser Eco Campingplatz mit Top Bewertungen direkt am Billabong Sanctuary ist ausgestorben. Mal abgesehen von einer Handvoll Dauercampern sind wir hier allein. Unsere Nachbarn: Wallabys, “Langschnäbel”, australische Gänse, Schafe und sonstige Vogelarten.

    Der Pool wird zum Privatpool. Die Camp Kitchen zum großen Auto-Flitzer-Spielplatz und die Campingwiese zum gemeinsamen Sportrasen. Die entstandenen Videoaufzeichnungen des Campingplatzes würden wir gerne sehen, wahrscheinlich sind ein paar witzige Eindrücke entstanden.

    Der einzige Nachteil: die Duschen und Toiletten werden hier nicht genutzt, dementsprechend sind es nur wir – die Insels - sowie die großen Käfer, Grashüpfer, Ameisen sowie die ein oder andere Spinne, die sich unters Duschhaus-Licht drängen.

    Wir bleiben: Natürlich zwei Nächte, der Sprint wird nicht unterbrochen.

    Unser Ausflugsziel: Auf ins Billabong Sanctuary. Was ist der Unterschied zu einem Zoo: Die Tiere, die hier unterkommen, sind entweder dort geboren, werden verletzt angeliefert oder dorthin verfrachtet, weil sie den ein oder anderen Haushund vermampft haben.

    Unsere dortigen Highlights:
    * Schlangen streicheln
    * (kleine) Krokodile halten und streicheln
    * Lizards streicheln
    * Cassowaries (dt. Kasuare- flugunfähige Vögel) mit Trauben füttern
    * Riesigen Krokodilen (800kg +) eindrucksvoll nahe sein und deren Fütterung beobachten
    * Die unzähligen Schildkröten die ihre Köpfchen aus dem Wasser recken, um uns genauer zu begutachten
    * Dank der Tiershows mit Vorträgen der Ranger so viele interessante Dinge über die australischen Tiere gelernt zu haben

    Hannah und Felix sind schwer beeindruckt davon, den australischen und wie wir wissen teilweise ja auch sehr gefährlichen Tieren so nahe gekommen zu sein. Wir sind beeindruckt von unseren Kindern, die den Tieren ohne jegliche Angst oder Ekel entgegengetreten sind.

    In Townsville gibt es einen Spielplatz-Marathon (drei verschiedene Anlagen) für uns. Wir lieben eben Spielplätze 🙈 Und weil das Toben auf den Klettergerüsten und Rutschen kraftraubend ist, geht’s ab in die Rock Pools. Es ist immer wieder erstaunlich, dass diese wunderschönen Freibäder kostenfrei zur Verfügung stehen. Den Abschluss wagen wir im Longboard. Eine coole mexikanische Lokalität, die mit der Kulinarik leider nicht überzeugen kann. Frisch gewagt ist halb gewonnen!

    Mit Felix übers Leben philosophieren:
    „Aber wer hat den Käfer tot gemacht?“, Felix
    „Vielleicht ist der Käfer auch so gestorben.“, Eric
    „Hä?“, Felix
    „Irgendwann sterben wir alle. Ich, Mama, Hannah und auch du. Das ist unser aller Schicksal.“, Eric
    „Aber man stirbt doch nur, wenn man am Stromkabel zieht.“, Felix
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  • Dag 78–80

    South Mission Beach & Park-Abenteuer

    30 april, Australië ⋅ ⛅ 26 °C

    Unser großes (überraschendes) Highlight erleben wir bereits wenige Meter vor Ankunft.

    Was wir zuvor nicht wussten: Unser Campingplatz am South Mission Beach ist umgeben von einem Cassowary Naturschutzgebiet.

    Was wir dank dem Billabong Sanctuary wissen: Es gibt nur noch 5000 freilebende Vögel dieser beeindruckenden und stark bedrohten Vogelart (auch als lebende Dinosaurier bezeichnet, da diese Lebewesen schon seit 60 Millionen Jahren auf der Erde hausen).

    Was uns umso mehr vom Camping-Fahrersitz haut: Zwei davon entdecken wir direkt am Straßenrand, kurz vor dem Campingplatz.

    Entsprechend beeindruckt machen wir unseren Check-in. Der South Mission Beach ist wild und lädt nicht sonderlich zum Sonnen ein. Das Wetter bietet sowieso keine Sonnenstrahlen. Der Park bietet einen großen, überdachten Spielplatz. Das gefällt den Kids und vor allem die Überdachung wird noch Gold wert sein.

    Das Highlight für Hannah folgt prompt: Auf dem Spielplatz spielt ein Schweizer Schwesternpaar, das sich auf Deutsch unterhält. Der Abend sowie der folgende Morgen werden zum großen Spielvergnügen mit neuen Spielgefährtinnen.

    Im Park gibt’s noch Hinweise, dass sich auch dort Cassowaries herumirren können. Das Abdecken der Fensterscheiben wird empfohlen, sollte ein Cassowary in der dunklen Scheibe nämlich sein Spiegelbild erblicken, dann gibt’s schon mal ne Kopfnuss. Na dann, auf in die Nacht!

    Im Laufe des Mittags beginnt es zu regnen. Was wir noch nicht wussten😉: Es wird auch nicht mehr aufhören. Ein tropischer Regen ist zwar warm, bringt aber auch gleich einige Millimeter Niederschlag mit sich. 

    Gut, dass der Spielplatz überdacht ist. Dennoch stehen wir vor einem Dilemma: Stets sind wir wegen des schlechten Wetters Richtung Norden geflüchtet. Drei geplante Stopps (Sunshine Coast, Agnes Water, Noosa Heads) sind ins Wasser gefallen. Nun sind wir im Norden, 1.5 Stunden vor Cairns entfernt und es regnet. Außerdem soll es laut Wetterbericht auch in ganz Australien weiter regnen (Die aktuelle Wetterfront wird Sydney einen ganzen Monat Regen bescheren?!). Was also tun? Nachdem selbst Hannah und Felix fragen, ob wir denn nun endlich weiterfahren, ist die Entscheidung klar. Alle wohldurchdachten Pläne über Bord (Platypus suchen, Paronella Park, Port Douglas…), wir brechen ab und fahren vorzeitig nach Cairns.

    Aber wie schon so oft auf unserer Reise mit dem Camper, wird es anders kommen…

    Auf dem Weg folgen wir einfach der Intuition und biegen zum Paronella Park ab. Schließlich sind es nur 15 Minuten Umweg und die Öffnungszeiten bis 19.30 Uhr sind für unsere aktuelle Wolkenbruch-Pause um 15 Uhr passend.

    Dort angekommen: wir dürfen kostenlos den Campingplatz nutzen (Check, immerhin haben wir unsere zweite Nacht in South Mission Beach bezahlt, aber bedingt durch den Regen nicht genutzt). Die nächste Führung durch das Parkgelände ist um 15.30 Uhr, also in knapp 15 Minuten. So stehen wir in Flip-Flops und kurzen Hosen (Okay, nur Eric – Julia war schlau und nutze die verbleibenden Minuten für eine angemessene Kleidung für sich und die Kids) mitten im Regenwald, um die Anlage zu bestaunen und Schildkröten zu füttern.

    Der Paronella Park ist eine altertümliche Anlage eines spanischen Self-Made-Millionärs, der zum einen Bock auf Protzen und zum anderen große Partylaune besaß. So baute sich José seinen Kindheitstraum, ein eigenes Schloss, mit großem Ballsaal inklusive riesiger Diskokugel (ein damaliges Highlight), verbaute eine in Europa entdecke Wasserturbine und hatte entsprechend Strom, 30 Jahre bevor das nächstgelegene Städtchen elektrifiziert wurde. Kleiner Fun Fact: Nachdem José seine Ankündigung wahr machte und eine eigene Wasserturbine verbaut hatte, war das Erste, dass er mit dem Strom anstellte, den eigenen Wasserfall zu beleuchten. Die Familie wohnte weiterhin mit Kerzenschein, aber der Wasserfall erstrahlte zur dunklen Stunde 😉

    Eine eigene Nachtführung gab es für uns dann auch, inklusive einer Lichtshow für strahlende Kinderaugen. Der perfekte inselische Zeitplan, für alle die es gerne stressig haben:

    15.15 Uhr Ankommen
    15.30 Uhr Führung
    17.12 Uhr zurück am Camper. Einparken, Aufbauen und für die Nacht aufbereiten
    17.28 Uhr auf zum Termin…17.30 Uhr Eric hat einen Call
    18.15 Ende Call
    18.30 Abendführung

    Der kommende Morgen bringt einen weiteren privaten Aufenthalt im Park, bevor die ersten neuen Gäste kommen. Jetzt aber weiter, auf nach Cairns!
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  • Dag 80–84

    Früher als geplant. Hey Cairns!

    2 mei, Australië ⋅ ☁️ 27 °C

    Auch wenn wir erst am 09.05 unsere Camper-Abgabe in Cairns haben und dann dort vier weitere Nächte in einem Airbnb verbringen, stellen wir uns schon mal bereit. Der Campingplatz ist (irgendwie) WOW. Aber ob wir hier noch auf einem Campingplatz oder doch schon Freizeitpark stehen? Ein riesiges Gelände beherbergt eine hauseigene Tankstelle, einen hauseigenen Bottleshop (Alkohol, fußläufig in Australien zu kriegen, jay!), zwei Poolanlagen inklusive mehrere heiße Whirlpool, einen Riesenspielplatz, Wasserrutschen, einen Wasserpark, zwei Sprungkissen, Indoorspielplätze, ein eigenes Fitnessstudio, einen Gokart Verleih, einen Golfkart Verleih, einen hauseigenen Hunde-Parkour….. und noch so viel Unentdecktes mehr.

    Das bringt das Wetter: Es regnet (als ob’s keinen Morgen gäbe), dann plötzlich Sonnenschein. Es regnet (als ob’s keinen Morgen gäbe), dann plötzlich Sonnenschein, Und in diesem Turnus geht's weiter…

    Aufgrund der vielen überdachten Aktivitäten kommen wir gut zurecht. Wir harren den Regen einfach im Whirlpool aus.

    ### Great Barrier Reef, die Erste ###
    05.50 Uhr aufstehen, 07.15 Uhr Abfahrt! Die erste Hürde: den Steg zur Abfahrt finden. Wir stehen zwar am öffentlichen Bootssteg, aber es sind nur Boote mit maximal 5 Tonnen erlaubt. Da stimmt was nicht. Weiter geht’s. Wir kommen dennoch super pünktlich an und dann heißt es Warten. Der große Reisebus mit den restlichen Gästen hat Verspätung. Endlich kommt der Reisebus an, Julia springt vom Boot in den Camper, um noch ein paar Toastbrote zu schmieren. Und dann geht’s ganz schnell, Zack ist die Brücke weg und das Boot will loslegen. Ohne Julia natürlich. Eric sprintet nach draußen, wir schaffen es. Zur Irritation der „Hafen“crew. aber immerhin mit Frischkäse-Toasts. Doch das heutige Ausflugsmotto ist damit gesetzt: Wir sind zu spät.

    Das nächste zu spät: Anstatt uns wie alle anderen Asiaten weit vor Ankunft an den Frankland Island die Stingeranzüge anzuziehen, machen wir das Last Minute. Alle sind bereits von Bord, bis wir dann auch vom Boot gescheucht werden. Immerhin sind damit schon alle Picknicktische fürs Mittagessen besetzt. Wir gehen erstmal Schnorcheln. Hannah und Felix sind mit der ganzen Schnorchelausrüstung überfordert und buddeln doch lieber einfach im Sand. Julia und Eric schnorcheln (abwechselnd, weil einer ja immer die Kids hüten darf) vom Strand aus los und einige bunte Fische und Korallen werden entdeckt. Puh, zum Glück haben die auf uns gewartet! 😊

    Zur angemeldeten Glasbootfahrt sind wir: zu spät. Auch hier die Letzten, aber immerhin an Board. Ein Fazit der Fahrt: Trübe Aussichten, kaum was zu sehen. Danach auf zum Mittagessen. Natürlich am einzigen unbedachten Tisch im Regen. Denn die restlichen Tische waren ja schon voll.

    Nun soll die Schatzsuche stattfinden. Auch hier: Zu spät. Die Gesellschaft startet schon mal ohne uns. Wir sprinten im Kindertempo hinterher. Eine Schatztruhe wird’s am Ende nicht geben (zu wenig Kinder am Start, Hannah und Felix sind nicht ausreichend…). Immerhin finden wir „Nemo“ Fische und unsere ersten furchteinflößenden Australien-Spinnen. Nach der vorzeitigen Rückkehr (denn ohne Schatztruhe keine inselische Motivation) möchte Julia nochmal ins Wasser springen. Leider, zu spät. Alle Ausrüstung ist bereits auf dem Boot. Wir beobachten die glücklichen Schnorchler und warten auf unsere Abfahrt.

    Wieder an Land stellen wir uns die Frage, wohin geht’s? Geplant ist es, Richtung Port Douglas aufzubrechen. Stattdessen werden wir umkehren und nach Cairns zum Coconut Campingplatz (der in Wahrheit ja ein Freizeitpark ist) zurückkehren.
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  • Dag 84–86

    Port Douglas + Agincourt Reef

    6 mei, Australië ⋅ ☁️ 27 °C

    Jetzt aber wirklich! Auf nach Port Douglas, raus erneut aufs Riff. Aufstehen 5.50 Uhr. Abfahrt 07.30 Uhr. Ankunft am Hafen 09.15 Uhr. Julia macht den Check-In, um die gebuchten Karten zu holen. Erledigt und aufs Boot. Aber da stimmt doch was nicht? Julias Intuition klopft an und sie hat Zweifel, ob die ausgestellten Bootskarten die richtigen sind. Also nochmal zurück zum Check-In und siehe da, der verwirrte Mann vom Schalter nebenan stellte uns doch tatsächlich Karten ins Nirgendwo aus. Anstatt zum Outer Reef auf eine Anlegeplattform (1.5 Stunden einfache Fahrt) hätten wir die Low Island angefahren (45 Minuten einfache Fahrt). Danke Bauchgefühl fürs Helfen.

    Dann kann ja nix mehr schief gehen, oder? Rauf aufs Boot. Wir und 350 andere Gäste sind bereit. Die 1.5 Stunden werden eine beeindruckende Perfektion der kommerziellen Ausschlachtung. „Excuse me!“, schallt es durch die Lautsprecher, um dann für nur 180 Dollar die GoPro Ausleihe anzupreisen. Helikopter Angebote, limitierte Plätze zum absoluten einmaligen Bestpreis, na klar – sind noch zu haben, aber schnell sein! Ein Angestellter der Crew hat die Aufgabe, Familien aufzusuchen, so auch uns (wir werden im wahrsten Sinne des Wortes verfolgt), denn das Special Angebot eines Activity Books für nur 6,90 Dollar sollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Kleiner Fun Fact: Am Ende werden wir dieses Buch doch kaufen und Hannah wird bis zum Abschluss des Tages alle Seiten ausgefüllt haben 🤪

    An der schwimmenden Plattform angekommen, steigen wir in die Tiefen und entdecken erste (beeindruckende) Fische. Danach auf ins „U-Boot“. Verglast unter Wasser schippern wird an Korallenriffen entlang. Wir hätten nicht erwartet, dass das Great Barrier Reef einer Felsenschlucht von Korallen gleicht. Doch wir lernen schnell: wer farbenfrohe Korallen erwartet, ist hier fehl am Platz. Auch wenn die Biologen an Board ihre wohlwollendsten Worte verwenden („Korallen können nach einer Bleiche wieder aufblühen“, „Es ist noch nicht zu spät“, „Das Riff lebt“) kann nicht über den Umstand hinweg getäuscht werden: Wir befinden uns in der mittlerweile fünften Korallenbleiche 2016, 2017, 2020, 2022 und nun in 2024. Seit 1998 ist es die achte Bleiche, nun mit der Besonderheit, dass auch der weite Norden betroffen ist.

    Auf der Plattform zurück steigen wir dann auch ins Wasser. Trotz großer Fische im Einstiegsbereich sind auch Hannah und Felix am Start. Hannah wird dort auch ihre erste Schnorcheltour machen. Felix ist ein bisschen mulmig, aber auch er planscht einige Minuten, bevor er wieder am sicheren Plattform-Becken die Beobachterrolle einnimmt. Am Ende wird’s dann doch ein wenig stressig vom Zeitmanagement. Immerhin schafft Julia einen kleinen Schnorchelgang auch raus ins Riff.

    Positives, dass wir an diesem Tag für uns mitnehmen:
    Wir sehen durchaus vielfältige Fischbestände; Hannah und Felix haben strahlende Kinderaugen; Hannah macht ihre allerersten Schnorchel-Erfahrungen und das im Great Barrier Reef! Eric bekommt eine persönliche Chance, an eigenen Beschränkungen der Persönlichkeit zu wachsen.

    Negatives:
    Auch wenn die Tourveranstalter es charmant beschreiben, „der beste Schutz des Riffs ist ein Besuch, da ja auch teure Riff-Gebühren beglichen werden“, ist diese Art von Tourismus ein gutes Beispiel, dass wir Touris Segen und Fluch zugleich sind. Unerfahrene Schwimmer vor Julia zerstören unfreiwillig mit ihren Flossen die Korallen sowie der gesamte Konsum auf hohem Meer ist dann doch eher so lala.

    Mit der Erkenntnis, keine weiteren Mainstream Touri Attraktionen mitzumachen (wir haben es zwei Mal versucht, einmal in Sri Lanka zur Wal-Tour ohne Wale und nun auf dieser Tour), aber prägender Eindrücke, die noch einige folgende Great Barrier Reef Gespräche am Familientisch befeuern werden, kehren wir mit gemischten Gefühlen zurück ans Land.

    Was der Campingplatz für uns bereithalten wird:
    Eine wunderschöne Umgebung mit unbeschreiblichem Vogelkonzerten, alte Einrichtungen (beispielsweise Duschen ohne Duschköpfe) aus den 90ern sowie weitere australischen Riesenspinnen mit ganz viel Regenwasser.

    Internet wird es kaum bis gar nicht geben. Und Julia wird ihre SIM-Karte sperren. Ein PUK liegt nicht zur Hand. Julias Mama wird ihre Retterin sein und dank tatkräftigem Einsatz einen neuen besorgen. Herzlichen Dank für die Erleichterung und wir sind wieder Online 😬
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