• Jour 5

    Ryokans - traditionelle Gasthäuser

    11 septembre, Japon ⋅ 🌩️ 32 °C

    Angekommen in Takayama sind wir kurz nach 14 Uhr nach einer Fahrt durch eine wunderschöne Berglandschaft. Wir verbringen die kommenden zwei Nächte im Honjin Hiranyoka Kaochan, einem charmanten Ryokan, das traditionelle Atmosphäre mit modernem Komfort vereint. Das Ryokan bietet exzellente Gastfreundschaft, köstliche Mahlzeiten und entspannende heiße Quellen.
    In einem Ryokan zu übernachten, bedeutet aber auch sich mit der Etikette in einem traditionellen Haus zu befassen. Hier lernt man die japanische Kultur mit ihren Sitten und Gebräuchen von einer sehr persönlichen Seite her kennen. Ein paar Beispiele: Die Schuhe zieht man bereits beim Betreten des Foyes aus, Hausschuhe liegen bereit. Die Hausschuhe trägt man im Inneren des Ryokans. Vor Betreten des Zimmers zieht man diese wieder aus, den Raum mit den Tamati-Matten betritt man nur in Socken oder barfuß. Für Spaziergänge im Garten stehen extra Holzsandalen bereit.
    Nachdem man sich im Zimmer eingerichtet hat, bringt der Gastgeber Tee sowie kleine Süßigkeiten. Dann erfährt man auch die Zeiten für das Abendessen. Serviert wird in kleinen separaten Räumen typisch japanisches Essen. Relativ kleine Portionen aber viel Gänge. In unserem Fall waren es neun. Die Mitarbeiter tragen traditionelle Kimonos und das Haus ist im alten japanischen Stil eingerichtet.
    Auch wir tragen im Haus traditionelle Kleidung. Bereit gestellt wird etwa ein Yukata, ein einfacher Kimono. Man trägt ihn im Zimmer oder auch in der Stadt. Den Samue wiederum trägt man ebenfalls im Haus, und auf dem Weg zum Onsen, dem Thermalbad oder als Schlafkleidung. Wichtig beim Kimono ist, die linke Seite über die rechte zu schlagen – andersherum legt man das Gewand traditionell Leichen an. Ein Band hält alles zusammen. Im Winter erhält man zusätzlich einen warmen Überyukata, einen Tanzen.
    Das mit dem Schuhtausch hat aber noch kein Ende. So tauscht man die Hausschuhe bei einem Toilettengang gegen vor der Tür bereitstehe Toilettenschuhe aus. In Ryokans finden sich manchmal noch Toiletten im japanischen Stil, welche im Stehen benutzt werden. Und man sollte nicht vergessen, die Toilettenschuhe beim Verlassen wieder gegen die Hausschuhe zu tauschen. Wir jedoch haben eine Juniorsuite mit eigenem Bad und normaler Toilette, es findet sich sogar ein Whirlpool im Bad. Die Toiletten hier sind bisher alle vollautomatisch, nähert man sich ihnen, öffnet sich der Deckel, der Sitz ist beheizt, gespült wird auch automatisch und der Deckel schließt sich wieder. Optional wird auch der Hintern automatisch geputzt und getrocknet.
    Nutzen sollte man auf jeden Fall den Onsen, das Thermalbad. Japanern finden sich bis zu dreimal am Tag darin: morgens, nach dem Sightseeing und abends. Dabei ist ein Onsen eine Art Gemeinschaftsbad. Man legt seine Kleidung im Vorraum ab und duscht gründlich, traditionell im Sitzen, ehe man in das Wasser steigt. Da man den Onsen ohne Badebekleidung betritt, sind die Bäder für gewöhnlich für Männer und Frauen getrennt.
    Am Rande bemerkt. Tattoos sind verpönt, manche Ryokans verweigern tätowierten Personen sogar den Zutritt, wie unseres. Assoziiert man sie doch mit der Zugehörigkeit zu den Yakuza, der japanischen Mafia.
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  • Jour 5

    Zugfahren in Japan

    11 septembre, Japon ⋅ ⛅ 31 °C

    Wir verlassen Tokyo nach drei Tagen, es geht mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen nach Nagoya und weiter mit einem Schnellzug nach Takayama, einer kleinen Stadt in der Hida-Alpenregion. Zugfahren in Japan ist etwas anders als in Deutschland. Die Züge sind schnell, sauber und pünktlich. Japans Schienennetz ist sehr gut ausgebaut, sowohl für den Nahverkehr als auch für die Durchquerung des Landes. Insofern bieten sich Reisen durch das Land mit dem Zug an. Besonders bekannt sind die Shinkansen, die mit Geschwindigkeiten von durchschnittlich 260 bis 320 km/h das Land durcheilen. Für die gesamte Strecke von etwa 480 km benötigen wir rund vier Stunden inklusive Umstieg in Nagoya und Wartezeit auf den dann von uns benutzen Eilzug. Zurzeit wird eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Tokyo und Nagoya gebaut – geplante Fertigstellung 2027 – auf dem der Zug dann mit über 500 km/h verkehren soll. Für die 341 Kilometer benötigt er dann 40 Minuten.
    Besonders praktisch ist der Japan Rail Pass, der zu einem Festpreis unbegrenztes Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und Zügen der Japanischen Eisenbahn (JR) auf dem gesamten japanischen Festland ermöglicht. Er ist etwa für 14 oder 21 Tage erhältlich und eignet sich gut für Reisende, die sich länger im Land aufhalten und viel mit dem Zug unterwegs sind. Zu beachten ist allerdings, dass es auch regionale und Nahverkehrsstrecken gibt, die durch den Pass nicht abgedeckt sind. Wir werden in Japan alle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmittel, sprich Zug und Bus zurücklegen und nutzen Einzeltickets. Ist für uns günstiger. Auf eigene Faust mit dem Zug durch das Land zu reisen, ist im Grunde keine komplizierte Angelegenheit. Man sollte auf den Bahnhöfen nur genügend Zeit einplanen, um auch die richtigen Gleise zu finden. Besonders in Tokyo.
    Etwas anders ist es beim Nahverkehr. Hier nutzt man entweder im Voraus bezahlte Tageskarten, die an diesem Tag unbegrenzte Fahrten mit bestimmten Verkehrsmitteln ermöglichen wie etwa den Tokyo Subway Pass für die Tokioter U-Bahn oder den Kyoto Bus Pass für das Busnetz von Kyoto, der einen Großteil der Stadt und ihre wichtigsten Sehenswürdigkeiten abdeckt. Der Japan Rail Pass gilt für innerstädtische Fahrten nur bei Linien der Japan Rail. Alternativ - und das ist die flexiblere und von uns genutzte Methode - erwirbt man sich eine Suica-Card oder eine Pasmo IC Card, Prepaid-Smartcards, die man auflädt und bei der bei jeder Fahrt die Fahrtkosten automatisch an den Schranken abgezogen werden. Es wird dann auch immer angezeigt, wieviel Geld noch auf den Karten ist, um sie rechtzeitig aufzuladen. Nutzbar ist sie in vielen Metropolen für den Nahverkehr, in Bussen und U-Bahnen. Die Karte fungiert zudem als elektronische Geldbörse, man kann kleine Einkäufe in Zügen, an Verkaufsautomaten, Läden und Restaurants mit dem entsprechenden Suica-Zeichen tätigen oder auch Taxen bezahlen. Das Aufladen der Karte erfolgt an Fahrkartenautomaten oder in Bussen. Es gibt auch eine Welcome-Suica-Card für Besucher, die 28 Tage gültig sind und keine Kaution von 500 Yen erfordern.
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  • Jour 4

    Kamakura - zurück ins alte Japan

    10 septembre, Japon ⋅ ☀️ 31 °C

    Etwa eine Stunde dauerte die Zugfahrt nach Kita-Kamakura. Von der Station aus machten wir eine Wanderung entlang einiger Sehenswürdigkeiten bis zum großen Buddha. Vorab, es waren fast 13 Kilometer bei über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Gott sei Dank finden sich hier alle paar Hundert Meter Getränkeautomaten an der Straße, die einem mit kühlen Getränken aller Art versorgen. Die braucht man dringend.
    Kamakura war während des Kamakura-Shogunats von 1185 bis 1333 die Hauptstadt Japans. Heute ist die Stadt mit ihren 180.000 Einwohnern ein beliebtes Ausflugsziel. Finden sich doch eine größere Zahl an Tempeln und Schreinen, die einen in das alte Japan zurückzuversetzen.
    In und um Kamakura finden sich etwa fünf Tempelanlagen, die dem Zen-Buddhismus angehören. Zwei davon besichtigen wir. Der älteste, 1252 gegründet und wichtigste von ihnen ist der Kenchō-ji mit dem Zen-Garten. Er liegt nahe der Bahnstation Kita-Kamakura. Der Tempel wird bis heute genutzt. In der zentralen Buddhahalle steht eine Jizō-Botsatsu-Statue, etwas ungewöhnlich für einen Zentempel. Sie spiegelt jedoch die alte Funktion des Tales wider, als Hinrichtungsstätte. Jizō spendet verlorenen Seelen Trost.
    Etwa 1,5 Kilometer entfernt besichtigten wir dann den Tempel Engaku-ji. Ihn hat man 1282 gegründet, vermutlich zur Ehrung der Krieger, die ihr Leben bei der Verteidigung des Landes 1274 und 1281 gegen Kublai Khan verloren hatten. Alle Tempelbauten hier wurden in Laufe der Zeit erneuert, das aktuell älteste der Bauwerke, die Shariden-Halle hat man zuletzt im 16. Jahrhundert überholt. Hier soll ein Zahn Buddhas aufbewahrt werden. Zu sehen bekommt man ihn aber nicht. Man kann nur Teile des Tempels besuchen, da er heute noch eine große Bedeutung im Buddhismus hat. Die Shariden-Halle selbst ist nur an drei Tagen im November für die Öffentlichkeit zugänglich. Dann strömen Menschenmassen zum Beten her, entsprechend schwierig ist das Hineinkommen.
    Der Tsurugaoka-Hachiman-gu Schrein, das nächste Etappenziel ist Kamakuras wichtigster Shintō-Schrein und dem Gott des Krieges Hachiman geweiht. Er wurde ursprünglich im Jahr 1063 dem 15. Tennō Ojin und seiner Frau gewidmet und 1180 an den jetzigen Standort verlegt und vergrößert. Er gilt als die Seele der Stadt Kamakura. Die Schreingebäude stammen teilweise aus dem frühen 19. Jahrhundert und wurden historisierend im Stil der Momoyama-Zeit errichtet. Der Schrein verfügt über eine von drei Torii unterteilte, von Kirschbäumen und Azaleen gesäumte Allee, sowie über einen japanischen Garten.
    Dann schlenderten wir durch die Wakamiya-Õji, die etwa zwei Kilometer lange Hauptstraße durch Kamakura, gesäumt von vielen Souvenirgeschäften und Restaurants. Besonders hervorzuheben sind die Kamakura-bori, Schnitzereien im Kamakura-Stil.
    Etwas über zwei Kilometer die Straße entlang geht es dann in der sengenden Sonne zum Hase-dera Tempel, gelegen an einem Berghang nahe der Küste. Von hier aus hat man einen großartigen Ausblick über die Stadt Kamakura. Zentrum des Hase-dera ist die große Halle mit der elfköpfigen Statue der Kannon, der Göttin der Barmherzigkeit. Die neun Meter hohe, aus Holz geschnitzte Statue hat man vergoldet. Die elf Köpfe repräsentieren die Stufen der Erleuchtung. Der Legende nach wurde die Statue aus dem 8. Jahrhundert aus der Hälfte eines uralten Baumes geschnitzt. Aus der anderen Hälfte des Baumes soll man die Kannon Statue im Hase-dera Tempel in Nara geschnitzt haben, den wir noch besuchen werden.
    Die berühmteste Attraktion der Stadt ist sicherlich der 1252 errichtete große sitzende Buddha „Kamakura Daibutsu“. Der Daibutsu – übersetzt großer Buddha – von Kamakura ist das Symbol oder Wahrzeichen der Stadt und die am meisten besuchte Attraktion. Gefertigt ist sie aus Bronze und ohne Sockel 11,4 m hoch. Sie wiegt 121 Tonnen und stand einst in einer riesigen Halle. Die jedoch hat ein Tsunami 1498 weggespült, seitdem steht der Buddha im Freien. Nach der Buddha-Statue des Todai-ji in Nara ist der Daibutsu von Kamakura die zweitgrößte Buddha-Statue in Japan.
    Zurück zum Bahnhof ging es mit dem öffentlichen Bus und mit der U-Bahn wieder ins Zentrum Tokyos.
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  • Jour 3

    Tokyo, vom Korakuen-Garten zum Sensoji

    9 septembre, Japon ⋅ ⛅ 34 °C

    Wir sind im Koishikawa Korakuen-Garten. Der Landschaftsgarten im chinesischen und japanischen Stil hat der Landesfürst Ikeda Tsunamasa gegen Ende des 17. Jahrhunderts errichten lassen. Er zählt zu den Nihon-Sanmeien, den drei berühmten Gärten Japans. Ein Rundweg führt einen vorbei an Teichen, Bächen, Büschen und Bäumen mit immer wechselnden Ansichten. Er diente einst dem Fürsten und seiner Familie zur Entspannung.

    Im Stadtteil Asakusa findet sich Tokyos ältester buddhistischer Tempel, der Sensoji-Tempel. Er ist der meistbesuchte Tempel der Stadt. Hinein geht es durch das rote Kaminari-mon. Davor finden sich flankierend die Statuen von Fūjin, dem Gott des Windes, von Raijin, dem Donnergott sowie einem schön geschnitzten Drachen unter einer großen roten Laterne. Entlang des Weges finden sich unzählige Stände, verkauft wird alles Erdenkliche, von touristischem Kitsch bis hin zu Kunsthandwerk im Edo-Stil.

    Betritt man einen Tempel, muss man über eine erhöhte Schwelle treten und darf niemals direkt auf diese treten. Hier gibt es neben dem Reinigungsbrunnen auch Räucherstäbchen, die man zur Heilung oder Reinigung verbrennt. Dabei darf man niemals ein anderes Räucherstäbchen verwenden, um seines anzuzünden. Ansonsten übernimmt man die Sünden des anderen. Der Umgang mit der Opferbox ist analog zu der an einem Schrein nur dass nicht geklatscht wird.
    Im Tempel selbst soll sich eine goldene Statue von Kannon, der buddhistischen Göttin der Barmherzigkeit befinden, die der Legende nach 628 von zwei Fischern gefunden wurde und seitdem immer an diesem Ort verbleibt. Sie wurde aber niemals öffentlich ausgestellt, auch weiß niemand, ob es diese Statue wirklich gibt. Das aber tut dem Ort keinen Abbruch, so pilgern jede Menge Gläubige Tag für Tag der Göttin wegen hierher.
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  • Jour 3

    Tokyo, Meiji Jing und Harajuku

    9 septembre, Japon ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir sind mit Noriko Taguchi unterwegs. Sie möchte den Besuchern ihre Heimat näherbringen, arbeitet deswegen seit rund acht Jahren als Guide. Vorher war sie Stewardess bei Japan Airlines. Als erstes geht es zum Meiji Jingu, Tokyos berühmtester Shinto-Schrein, durchdrungen von Geschichte und Spiritualität. Er ist dem Gedenken an Kaiser Meiji und der Kaiserin Shõken gewidmet, deren Regentschaft von 1868 bis 1912 dauerte und die den Wandel Japans vom einstigen isolationistischen Feudalstaat in eine moderne Nation einleiteten. Deswegen bis heute verehrt werden. Zu Neujahr kommen hier an drei Tagen mehr als dreieinhalb Millionen Menschen her. Mit jeglicher Art von Fortbewegung wird es dann schwierig.
    Der 1920 errichtete Schrein besteht aus Zypressenholz mit einem kupfernen Dach und befindet sich in einem Wäldchen, zu dem ein langer, gewundener Kiesweg führt. Ihn betritt man durch mehrere Torii, den japanischen Toren, die vor Schreinen und Tempeln zu finden sind. Die Torbögen sind das Symbol für den Übergang aus der profanen in die spirituelle Welt. Durchschreitet man das Tor, befindet man sich auf heiligem Boden. Vor einen Torii sollte man sich immer kurz verbeugen, um seinen Respekt zu zollen und immer am Rand hindurchzugehen. Die Mitte ist den Gottheiten vorbehalten. Hinter dem Tor findet sich ein Reinigungsbrunnen, man wäscht sich die Hände und Mund. Zuerst wird die rechte Hand gesäubert, dann die linke, dann nimmt man etwas Wasser in den Mund, spült ihn aus und reinigt sich noch einmal die linke Hand.
    Im Schrein selbst sieht man betende Menschen, die Münzen in eine Opferbox werfen. Zuerst verbeugt man sich, um Respekt zu zeigen und wirft die Münze ein. Dann verbeugt sich zweimal und klatscht zweimal in die Hände – damit die Gottheit das Opfer auch wahrnimmt. Nun wünscht man sich etwas in Gedanken und schließ alles mit einer weiteren Verbeugung ab.
    Der Shintōismus ist neben dem Buddhismus die wichtigste Religion in Japan. Es handelt sich um einen Volksglauben, bei der die Kräfte der Natur verehrt werden und der sich aus vielen regionalen Kulten und Glaubensvorstellungen zusammensetzt. Die Kami, die Götter, können Menschen, Tiere, Gegenstände oder abstrakte Wesen sein. Übersetzt bedeutet Shintõ ´Weg der Götter´. Je nach Quelle dürften sich bis zu 100 Millionen Menschen zum Shintõismus bekennen, dementsprechend wird den Schreinen in Japan eine große Bedeutung beigemessen.

    Unser nächster Besuch gilt den nahe gelegenen Stadtteilen Harajuku, ein lebendiges Viertel mit Boutiquen und Geschäften, beliebt vor allem bei jungen Japanern. Das Viertel gilt als eines der wichtigsten Modezentren Japans. Die hier vorwiegend angebotene, etwas punklastige Jugendmode gilt als eigener Stil, der Harajuku-Kei. Neben aufstrebenden trendigen Boutiquen finden sich alteingesessene Geschäfte wie das Dog. Hier soll auch von Mode-Ikonen wie Lady Gaga eingekauft werden.

    Das Mittagessen nehmen wir in einem traditionellen, kleinen Restaurant ein. Gekocht wird vom Chef Tempura direkt am Tresen, alles frisch. Tempura sind frittierter Speisen. Etwa Fisch, Fleisch oder Gemüse. Mit einem Teigmantel aus Weizenmehl, Ei und Wasser versehen werden sie heißem Pflanzenöl frittiert und nur mit Salz als Gewürz serviert.
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  • Jour 2

    Angekommen in Tokyo - erste Impression

    8 septembre, Japon ⋅ ☁️ 31 °C

    Wir sind heute früh am Flughafen in Tokyo angekommen. Nach ungefähr 22 Stunden via Wien. Ein vorab organisierter Fahrer holte uns ab und brachte uns ins The Gate Hotel Ryogoku. Was rund 90 Minuten dauerte. Das Hotel liegt zentral im Stadtteil Ginza, Tokyos schillerndstes Stadtviertel. Von hier aus lässt sich einiges zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmittel machen. Einchecken kann man erst ab 14 Uhr, also die Koffer abgegeben und zu Fuß die nähere Umgebung erkundet. Ein erster Eindruck, eine sehr saubere und moderne Stadt mit breiten Straßen, Alleen und zahllosen Hochhäusern. Auffallend ist auch, dass verhältnismäßig viele mit schweren Motorrädern unterwegs sind, gern mit Harleys oder italienischen Fabrikaten. Tokyo ist übrigens die größte Stadt der Welt mit etwa 38 Millionen Einwohnern.
    Als erstes ging es zur nahe gelegenen Tokyo-Station, dem zentralen Bahnhof der Stadt. Das 1914 errichtete Bahnhofsgebäude fällt zwischen all den modernen Hochhäusern allein durch die rote Backsteinfassade auf. Dahinter liegt einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt, der das Land durch Hochgeschwindigkeitszüge miteinander verbindet. Rein sind wir aber noch nicht, dazu braucht man ein Ticket. Kommt noch, da wir Japan ja fast ausschließlich mit dem Zug bereisen.
    Die Tokyo Station ist nicht nur ein sehr geschäftiger Verkehrsknotenpunkt, zugleich bietet er eine Fülle von Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und touristische Attraktionen, die den Besuch lohnen. Man könnte bis zum Umfallen einkaufen, ohne allzu weit laufen zu müssen. Rein theoretisch. Denn die Gänge und Passagen im und um den Bahnhof sollen eine Länge von 20 Kilometern haben und über 1000 Geschäfte beherbergen.
    Dabei ist es nur einer von sechs großen Bahnhöfen in Tokyo und bei weitem nicht der größte. Hier im Hauptbahnhof Tokyo Station werden Tag für Tag um die 4000 Züge abgefertigt und rund eine halbe Million Menschen. Der Bahnhof Shinjuku kommt sogar auf täglich über vier Millionen Fahrgäste, und dass, obwohl es fast nur Nahverkehrslinien gibt und kaum Fernverkehr. Zu Stoßzeiten sind es rund 500 Menschen pro Sekunde, die in Züge ein- oder aussteigen, raus und rein kommen sie über einem der mehr als 200 Zugänge.
    Weiter sind wir etwa einen Kilometer zum Kaiserpalast gelaufen. Inmitten eines grünen Areals lebt der Tennō, der japanische Kaiser mit seiner Familie. Der heutige Palast wurde 1888 auf dem Gelände der ehemaligen 1638 errichteten Burg Edo-jō des Tokugawa-Shogunats errichtet. Edo war der Name des alten Tokyo. Einst war die Burg eine der größten der Welt, es ist aber kaum mehr etwas erhalten. Im zweiten Weltkrieg wurde der Palast zerstört und bis 1968 in modernerem Stil wieder aufgebaut. Der größere Teil des 3,4 Quadratkilometer großen Areals ist ebenso wie der Wohnsitz des Kaiser nicht öffentlich zugänglich.
    Für die Öffentlichkeit zugänglich sind aber die Ost-Gärten des Palastes. Erkennen lassen sich noch Reste der massiven Steinwälle der Hauptburg, des zweiten Verteidigungsringes, von Wassergräben und der Wachhäuser. Wir halten uns nur kurz auf, gehen zurück zum Hotel wollen einchecken und uns etwas erholen. Sind doch schon recht lange unterwegs und es hat nicht nur über 30 Grad, sondern es ist auch noch sehr schwül, so dass die gefühlte Temperatur um die 40 Grad Celsius beträgt. Abends als es etwas kühler war, sind wir noch einmal in dem Viertel Ginza unterwegs gewesen.
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  • Jour 27

    Kambodscha, das Resumee

    11 mars, Cambodge ⋅ ☀️ 32 °C

    Kambodschaner sind oft sehr freundliche und hilfsbereite Menschen, besitzen meist nicht viel und sind dennoch zufrieden mit dem Wenigen. Sie haben es schwer, besonders wenn die Gäste wegbleiben oder die Ernte schlecht ist. Aber auch dann und trotz der grausamen Geschichte haben sie oft ein Lächeln im Gesicht. Natürlich lässt sich keine Nation, keine Kultur in eine Schublade stecken, das vorweg. In den Gesprächen und Erzählungen fiel uns auf, dass hinter der Natur der Kambodschaner häufig ein starker Glaube steckt. Beruflicher Erfolg oder das Geldverdienen stehen nicht über Allem. Das Wesen der Kambodschaner ist eher ruhig, freundlich und fürsorglich. Das sollte man sich auch als Besucher zu Herzen nehmen. Touristen werden meist freundlich empfangen, und nicht nur des Trinkgeldes wegen. Das hilft den Menschen, ist aber kein Muss. Man gibt es gerne, denn es ist verdient. Hier fällt auf, dass sich die Kambodschaner echt über ein Trinkgeld freuen, dass sie nicht unbedingt erwartet haben. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie überall. Die sind aber deutlich in der Minderheit. Der hier vorherrschende Buddhismus vertritt ja eine Philosophie des Mitgefühls und der Fürsorge im täglichen Leben. Hand in Hand mit dem Glauben geht auch der Aberglaube. Der ist hier weit verbreitet. Für vieles gibt es spezielle Rituale, um sicherzustellen, dass auch alles funktioniert. Räucherstäbchen oder Götter halten etwa die bösen Geister vom Haus fern. Nicht selten sieht man sie auch vorne an Tucktucks oder Autos. Klar, dass viele Geistergeschichten mögen. Der Buddhismus lehrt die Menschen zudem, offen für Neues zu sein. Auch wenn sie meist auf dem Land nur über eine Grundbildung verfügen, sind sie wissbegierig und neugierig.
    Ganz weit oben steht die Familie, die auch die Ahnen miteinschließt. Sie stehen an erster, zweiter und dritter Stelle, bedeutet Ihnen alles. Deswegen sind die Familien hier oft auch recht groß, umfassen drei/vier Generationen.
    Kambodscha bietet aber auch eine beeindruckende Kultur, die sich weltweit nicht verstecken muss und auf einer Höhe etwa mit Machu Picchu oder den Pyramiden steht. Trotz der vielen Kriege und Plünderungen und den Kolonisten. Der Besuch lohnt und man sollte auch genügend Zeit einplanen, um nicht nur Phnom Peng, den Strand (den wir ausließen) oder Angkor zu besuchen.
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  • Jour 26

    Prek Toal, ein Vogelparadies

    10 mars, Cambodge ⋅ ☁️ 32 °C

    Weiter ging es von den schwimmenden Dörfern zu dem Vogelschutzgebiet Prek Toal. Es ist recht wenig los, Touristen kommen seltener in diese Region. Unser Guide war ebenfalls schon lange nicht mehr hier und der Fahrer überhaupt nicht. So kommt er den ganzen Tag mit uns. Hier finden sich um die 130 Vogelarten, vor allem Reiherarten, Ibis und Störche aber auch 700 Paare an Graupelikanen auf den insgesamt geschützten 312 Quadratkilometern. Insgesamt sollen in der Trockenzeit um die 30.000 Vögel hier leben, in der Regenzeit sind kaum welche an diesem Ort, sie ziehen dann weiter. Auch Schlangen und Schildkröten fühlen sich in dem Gebiet wohl.En savoir plus

  • Jour 26

    Mit dem Boot zu den schwimmenden Dörfern

    10 mars, Cambodge ⋅ ☁️ 28 °C

    Wir sind auf dem Tonle Sap See unterwegs, dem größten in Kambodscha. Wobei See ist relativ. Es ist Mitte März, die Trockenzeit nähert sich langsam dem Ende. Der See sieht meist eher aus wie ein größerer Wald und dichtes Buschland, die Wassertiefe, wo denn Wasser zu sehen ist, beträgt etwa vier Meter. In der Regenzeit von Mai an fließt Wasser vom Mekong in den See, zusammen mit den monsunartigen Regenfällen steigt der Wasserspiegel dann um zehn Meter. Dann ist es für vier bis fünf Monate ein großer See, heraus schauen nur noch die größeren Bäume, alles ist unter Wasser. Die Menschen bauen ihre Behausungen und Läden ab und woanders wieder auf. Bis die Trockenzeit kommt, dann fließt das Wasser Richtung Mekong wieder ab. Mithin ist der Tonle Sap-Fluss Zu- und Ablauf. Hier lebt man vom Fischfang und dem Reisanbau, passt sich dem Wasser an. Die Fläche schwankt zwischen Trocken- und Regenzeit zwischen 2700 und 25.000 Quadratkilometern – der Bodensee hat eine Fläche von 536 Quadratkilometern, die Länge beträgt maximal 250 km, die Breite 100 km. Im September erreichen die Überflutungen ihren Höhepunkt, dann stehen mehr als ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche in Kambodscha unter Wasser. 1997 wurde der See von der Unesco zum Biosphären-Reservat erklärt.
    Hier finden sich auch die schwimmenden Dörfer, sprich die Häuser, Läden, Restaurant, Werkstätten und alles weitere schwimmt auf dem See. Alles ist auf Bambusplattformen aufgebaut, die wiederum meist von alten Blechfässern als Schwimmkörper getragen werden. Die Menschen, die hier leben, passen sich so dem schwankenden Wasserpegel an. Auf einigen erhöhten Stellen baut man auch Stelzenhäuser. In so einem Dorf leben um die eintausend Familien, es unterscheidet sich eigentlich nicht von denen an Land, nur das die Straßen eben Wasserstraßen sind. Wer hier auf dem See unterwegs ist, bekommt einen guten Eindruck vom Leben der Menschen am oder besser gesagt auf dem See. Der See ist Lebensgrundlage, Wohnort und Transportmittel zugleich. Die meisten Bewohner leben auf dem Wasser in irgendeiner Form.
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  • Jour 25

    Apsara - eine alte Tradition

    9 mars, Cambodge ⋅ 🌙 29 °C

    Apsaras sind in der hinduistischen und Teilen der buddhistischen Mythologie halb menschliche, halb göttliche Frauen. Sie leben im Palast des Gottes Indra. Sie gelten auch als Geister der Wolken und Gewässer und sind damit vergleichbar mit Nymphen aus der griechischen und römischen Mythologie. Sie präsentierten den Menschen zur Zeit des historischen Königreiches Kambuja zudem die Kunst des Tanzes. Reliefdarstellungen der Tänzerinnen finden sich an vielen Tempeln in Angkor. Auf diese Zeit geht auch die Tradition des höfischen Tanzes in Kambodscha zurück. Es sind häufig recht langsame und grazile Tanzbewegungen, wobei die Handstellungen eine wichtige Rolle spielen. Zum Repertoire gehört die Darstellung epischer Geschichten und Gedichte oder das Leben der Menschen und die Brautwerbung.En savoir plus

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