Wir - Christine, Jörg und Grobi (unser Toyota Landcruiser HZJ 78) - erkunden zusammen die Welt.
Erste (und aktuelle) Ausfahrt: Amerika
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Altenholz, Deutschland
  • Day 328–332

    Endlich

    June 2 in Colombia ⋅ ☁️ 31 °C

    Wir kehren nach Cartagena zurück, in der Hoffnung, am nächsten Tag Grobi aus dem Container holen zu können. Doch wir haben vergessen, dass Montag, der 3. Juni, ein gesetzlicher Ferientag ist. Also noch einen Tag warten .... Wir machen das Beste daraus und besuchen den Markt der Einheimischen, entdecken in einem Park die vom Aussterben bedrohten kleinen Lisztaffen und sind immer wieder überrascht vom Nebeneinander von Tradition und Moderne.
    Aber endlich ist es soweit! Am Donnerstag, dem 6.06., darf Jörg gegen 15:00 Uhr den Wagen aus dem Hafen fahren. Da es bis Sonnenuntergang noch über 3 Stunden hin ist, beschließen wir noch eine kleine Strecke von 30 km hinter uns zu bringen. Mit Marlies und Heinz, den Containerbuddys, haben wir schon 2 mögliche Campingplätze ausgesucht, auf denen wir uns treffen wollen. Aber wir haben den Verkehr völlig unterschätzt! Im Schneckentempo kriechen wir aus den Außenbezirken von Cartagena. Gegen 17:00 Uhr entscheiden wir uns, erst einmal etwas zu essen, doch auch das dauert länger als erwartet. Und so geschieht das, was wir nicht wollen: Wir erreichen den ersten Campingplatz bei Dunkelheit. Ein großes Tor ohne Klingel versperrt den Weg. Wir entscheiden uns eine Querstraße weiter einen Zugang zu suchen, doch die Gasse wird immer enger, die Nachbarschaft steht neugierig auf der Straße und gestikuliert wild. Wir verlassen unseren Schutzraum ein wenig und kurbeln die Scheibe herunter: Spanisch radebrechend, unsicher ob der Sicherheit, im Dunkeln ... . Einer der Männer setzt sich in sein Vehikel und macht Zeichen, dass wir folgen sollen. Wir schauen uns an. Jörg wendet und wir fahren hinterher. Der Mann hält am immer noch verschlossenen Tor. Jetzt versteht er unser Problem, holt sein Telefon heraus und ruft den Campingplatzbesitzer an. Minuten später: Sesam öffene dich! ... und wir sitzen mit Gloria und Albeiro, unseren Hosts, im Wohnzimmer und werden die nächsten beiden Stunden uns vergnüglich auf Spanisch unterhalten - der Geduld unserer Gastgeber sei Dank! Am nächsten Morgen werden wir zum Frühstück eingeladen und können uns fast nicht trennen, so warmherzig, freundlich sind die beiden.
    Und Marlies und Heinz? Sie haben den Eingang zu unserem kleinen Paradies leider nicht gefunden.
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  • Day 323–328

    Bogota

    May 28 in Colombia ⋅ ☁️ 18 °C

    Wir tauchen ein in diese Metropole mit über 7 Mio. Einwohnern und sind ganz Touristen: Gold Museum, Kirchen (unzählige), Berg Montserrat, Bauernmarkt, Botero Museum und Museum für moderne Kunst. Dazwischen schlendern wir durch die Straßen und Gassen und geben uns der Reizüberflutung hin: Wir probieren verschiedene Früchte, es riecht nach Frittiertem, Fäkalien oder vergammelndem Fisch, wir hören die Standbesitzer sich gegenseitig mit Megafonwerbung für Aguacate bis Zapates in der Lautstärke übertreffen, hier sehen wir eine Imitation von Michael Jackson, dort zieht jemand eine feine Kokainlinie auf seinem Handrücken, gegenüber greift ein beherzter Mann in einen Messerkampf ein. Ruheoase ist unser Hostel, in dem wir die einzigen Bewohner sind, und ein kleines vegetarisches Restaurant, in dem es täglich wechselnd ein einfaches Menü gibt.Read more

  • Day 320–323

    Medellín

    May 25 in Colombia ⋅ 🌩️ 25 °C

    Ich könnte über den brutalen Drogenboss des Medellín-Kartells Pablo Escobar schreiben, über mordende Guerilla-Oranisationen wie FARC, ELN, M19, ... . Ich könnte über fragwürdige, nie aufgearbeitete Einsätze von Polizei und Militär mit Hunderten von Toten berichten oder von Jugendbanden, die sich gegenseitig bekämpfen. Und von Armut, Drogen, Hoffnungslosigkeit. Doch das alles ist in dem katastrophalen Ausmaß, das es einmal hatte, Vergangenheit, wenn z.T. auch erst 10-15 Jahre her. Heute ist Medellín eine pulsierende, tagsüber weitgehend sichere Metropole.
    Was musste geschehen, damit der Wandel sich vollziehen konnte? Es wurden zur besseren Anbindung der Slums an den Hängen der Anden Seilbahnen für den öffentlichen Nahverkehr gebaut, damit die Bewohner Zugang zu den Arbeitsplätzen im Tal in der Innenstadt bekamen. Im gefährlichsten Viertel, der Comuna 13, wurden zu diesem Zweck zusätzlich Rolltreppen gebaut. Es entstand dort ein Sportzentrum, zu dem der Zugang kostenfrei ist, und ein "Bibliothek" genanntes Gemeindezentrum mit einer angegliederten Schule, einer Anlaufstelle für Gewaltopfer, einem öffentlichen Computerraum und vielem mehr. Direkt daneben steht die Polizeistation. Brot und Spiele und Sicherheit. Dazu gesellte sich Kunst: Überall an den Mauern der Stadt finden sich Graffiti - David, unser dynamischer Führer durch die Comuna 13, erklärt uns die Symbolik und zeigt uns seine Wohnung. Empfinden die Einwohner der Viertel den massiven Tourismus, der sich in der Folge einstellte, nicht als Voyeurismus? Davids Antwort: Nein, wir brauchen den Tourismus, denn er bringt Geld! Alle Händler hier leben allein vom Tourismus! Wir kaufen traditionelles Eis (Geschmacksrichtung Mango-Passionsfrucht), Essen in der Comuna 13 zu Mittag und geben David als Dank für seine kostenlose Führung reichlich Trinkgeld.
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  • Day 316–320

    Cartagena - ein geschenkter Tag

    May 21 in Colombia ⋅ ☁️ 29 °C

    Wo ist Grobi? Noch in Colón? Wieso das? Kaum haben wir in Cartagena in unserer Unterkunft wieder Netz, lesen wir, dass das Schiff, mit dem unser Blauer nach Kolumbien kommen sollte, den Hafen in Panama nicht angelaufen hat. Der Container wurde umgebucht auf ein anderes Schiff, das erst am 30.05. aus Colón auslaufen wird und 3 Tage für die Überfahrt brauchen soll. Aha! Und jetzt? Wir beratschlagen mit unseren Containerbuddys, die diese Informationen schon länger haben und den Alternativplan entwickeln: Wir erledigen in den nächsten Tagen den Notartermin, der unserer Agentin die Vollmachten gibt, sich um den Papierkram zur Auslösung der Autos zu kümmern, wenn sie denn endlich angekommen sein werden. Danach fliegen wir über Medellín nach Bogota und schauen uns die Stadt Pablo Escobars und die Hauptstadt an, bevor wir wieder in Cartagena weitere Schritte unternehmen können. Das klingt gut! Dem Vorschlag folgen wir.
    Der nächste Tag birgt wieder Überraschungen: Die Agentin hat Jörgs Namen nicht richtig geschrieben - wir bekommen den Poder beim Notar nicht. Und sie hat den letzten Buchstaben der Reisepassnummer nicht übernommen. Hektisches Hin- und Herschreiben, neu Ausdrucken des Formulars, erneutes Anstehen beim Notar - listo. Während dessen sehe ich mir Bilder von Lotte an - ihr Gesicht zeigt eine heftige allergische Reaktion auf grünen Spargel und lese, dass Lisa eine Gehirnerschütterung hat. Und wie geht es Jakob? Uff - wir sind örtlich elend weit von unseren Lieblingsmenschen entfernt, doch seelisch so eng verbunden!
    Als nächstes dürfen wir uns aber erst einmal über unseren eigenen - geistigen - Zustand Sorgen machen:
    Samstag, den 25.05. wollen wir nach Medellín fliegen. Wir stehen um 4:15 Uhr morgens auf und nehmen um 5:00 Uhr ein Ubertaxi zum Flughafen. Unser Handgepäck bekommt einen Anhänger, der Boardingpass wird ausgedruckt. Uns wird gezeigt, wo wir durch die Sicherheitsschleuse gehen sollen. Da wir in unserem Leben noch nicht so viel geflogen sind, sind wir zu früh dran und setzen uns in den Wartebereich. Ich schreibe am Blogeintrag, Jörg studiert die Boardingkarte. Schließlich sagt er: Heute ist Freitag! Ich bin irritiert: Nein, gestern war Freitag. Heute ist ... der wievielte? Sind wir ...? ... ist das ... ? Wirklich? ... Hää? Ich gucke so dämlich aus der Wäsche, dass Jörg lauthals lacht: Ja! Wir sind tatsächlich einen Tag zu früh am Flughafen! Da unser Zeitgefühl während des Segeltörns gelitten hat, gingen wir beide davon aus, dass gestern Freitag war und heute Samstag ... und stellen beglückt fest: Wir dürfen den Freitag 2× erleben! Wir haben einen Tag geschenkt bekommen! Was machen wir mit diesem Tag? Carpe diem! Wir genießen Cartagena in vollen Zügen!
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  • Day 312–320

    Fucking bueno!

    May 17 in Panama ⋅ ☁️ 29 °C

    Während Grobi mit dem Containerschiff Columbien erreichen soll, segeln wir mit 8 weiteren Vergnügungssüchtigen - alles junge, schöne Menschen, deren Eltern wir vom Alter her sein könnten- über die San Blas Inseln nach Cartagena. San Blas ... der Inbegriff von paradiesischer Karibikinselwelt! Wir erleben einen Traum, wie ihn Werbung in Hochglanzillustrierten nicht wiedergeben kann: Eine Insel schöner als die andere, Korallenriffe mit fantastischen Fischen, ein Meeresblau wie nicht von dieser Welt. Wir springen vom Dach des Seglers in die klare Karibik. Wir schwimmen im warmen Wasser. Wir schnorcheln. Wir erkunden die kleinen Inseln. Wir essen Ceviche oder auch Hühnerbeine mit Salat. Wir grillen am Strand. Wir sitzen am Lagerfeuer. Wir beobachten Haie direkt am Heck des Bootes und sehen Delfine springen. Die Bemerkung unseres Kochs - "Fucking bueno!" - wird zum geflügelten Wort.
    Jörg und ich besuchen Prado, einen Indigenen, der für seine bestickten Tücher, Mola genannt, berühmt ist. Die Kuna, die Einwohner des von ihnen Kuna Yala genannten autonomen Inselreiches, leben vom Verkauf von Molas und Kokosnüssen und traditionell vom Fischfang mit Speeren. Geheiratet wird innerhalb der Gemeinschaft, Homosexualität und Transgender ist nicht nur anerkannt, sondern komplettiert eine Familie erst. Wer bei einem Bild genau hinschaut und erschrickt - mir ging es jedesmal beim Anblick der Swastika so -, den kann ich beruhigen. Das Symbol ist das Zeichen des erfolgreichen Dule-Aufstandes der Kunas von 1925 gegen die Unterdrückung durch die Zentralregierung. In der Folge wurde den Kuna Yala viel Autonomie zuerkannt.

    Jetzt könnte ich den Blogeintrag schließen ... alles prima und perfekt, doch dann stände da nur die halbe Wahrheit. Es gibt 2 Bereiche, die ich bisher ausgespart habe: Einen die Inseln betreffend, der andere ist persönlicher Natur.
    Das Inselreich San Blas wird den Klimawandel nicht überstehen. Keine Insel ist höher als 1m über NN. Auf meine Frage, was die Kuna dazu sagen, ist die Antwort des Kapitäns: "Sie wissen, dass ihre Welt durch das Verhalten des Restes der Welt untergehen wird. Noch nie kam etwas Gutes von außerhalb ihrer Gemeinschaft zu ihnen. Sie werden sich auf das Festland in die Berge zurückziehen." Und fügt hinzu: "Das Müllproblem gehört auch dazu. Kuna produzieren, wenn sie traditionell leben, keinen Plastikabfall. Das meiste hier ist angeschwemmter Müll. Das ist der Rest der Welt."
    Nun zum Persönlichen: Die Hitze macht uns erheblich zu schaffen ... unsere Füße werden so dick, dass wir die Zehen kaum bewegen können. Außerdem fehlen uns Menschen, die dieselben Interessen wie wir haben. Die "Jugend" ist gut drauf und bester Stimmung, trotz Sonnenstich und -brand und Hangover, scheint sich aber nicht so sehr für die Na- und Kultur um uns herum zu interessieren. Kapitän John gibt sich große Mühe mit meinen Fragen, aber wir scheitern oft an der Sprachbarriere - ich kann immer noch viel zu wenig Spanisch.
    Und dann ist da noch die aufregende letzte Nacht. Wir fahren bei Gewittersturm über die offene See. Das Boot stampft motorbetrieben durch die mehr als 5m hohen Wellen. Der Donner nach dem Blitz folgt oft unmittelbar. Als der Koch gegen 2:00 Uhr die Wache übernimmt, legt sich der Kapitän in voller Bekleidung kurz auf die Bank, auf der ich sitze. Doch der Koch legt sich ebenfalls hin! 10 Minuten später fühlt es sich an, als hätte das Schiff in einem Wellental Grundberührung. Im Nu ist der Kapitän wieder am Steuerrad, schaltet den Autopilot aus und navigiert fast 2 Stunden von Hand. Er gibt die Wache nicht mehr ab, bis in der Morgendämmerung der Sturm nachlässt und endlich der letzte Blitz über den Himmel zuckt. Abenteuer ...
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  • Day 310

    Containerverladung

    May 15 in Panama ⋅ ☁️ 29 °C

    In El Valle de Antón warten wir auf die Weitergabe des Verladedatums an uns, denn dort ist es verhältnismäßig kühl - unter 30°C - und wir haben genug Elan, Grobi zu putzen und reisefertig zu machen. Im Tiefland ist es so heiß, dass ich verstehe, warum das Bruttosozialprodukt in diesem Teil der Welt zu wünschen übrig lässt. Arbeit bei dieser Hitze ... .
    Doch dann ist es so weit: Am 15.05. um 7:00 morgens ist im Hafen das Beladen des Containers angesetzt; wir werden auf eine Wartezeit bis zu 4 Stunden vorbereitet, doch wir sind in nicht einmal einer Stunde fertig:
    Grobi auf den Verladelaster, der an den Container gefahren wird, in denselben rollen, festzurren, listo! Boris, der Agent, hat in kürzester Zeit alle Papiere in der Hafenbehörde stempeln lassen und zurück geht es nach Panama-City.
    Dort lassen wir es uns Abends in der Altstadt in einem israelischen Restaurant gut gehen. Übermorgen, Freitag, beginnt der Segeltörn.
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  • Day 304–309

    Polizeiinspektion

    May 9 in Panama ⋅ ☁️ 30 °C

    Es nähert sich Freitag der 10.05.! Ein aufregendes Datum, denn das ist unser Tag der obligatorischen Polizeiinspektion für Grobi in Panama -City. Jeden Werktag bearbeitet die panamaische Behörde 25 Fahrzeuge, die Panama verlassen wollen. Dabei handelt es sich nicht nur um Overlander, die ihr Auto verschiffen, sondern auch um Einheimische. Es kam schon vor, dass der Andrang so groß war, dass diese Feststellung, dass die Fahrzeugpapiere mit dem Fahrzeug übereinstimmen, nicht vorgenommen wurde und deswegen der Verschiffungstermin platzte. Zum Glück gibt es 2 Termine; unser erster ist am Freitag: Sind wir zu spät, haben wir Montag noch eine Chance.
    Mit Heinz und Marlies verbringen wir eine laute, heiße, kurze Nacht auf einer schmalen Halbinsel vor der City und brechen gemeinsam um 4:30Uhr morgens auf, um auf jeden Fall rechtzeitig zu sein. Kurz vor 5 Uhr erreichen wir das Gebäude und sind tatsächlich nicht die ersten. Das Warten beginnt. Einige Offizielle haben im Blick, wer, wann angekommt. Um 6:00 Uhr bekommen die Wartenden eine Nummer auf einem winzigen Zettel ausgeteilt. Wir warten weiter.
    Um 7:00 Uhr öffnet sich das Gatter und zwei Beamte dirigieren die kleinen Fahrzeuge auf den engen Innenhof. Die Reihenfolge scheint eine Bedeutung zu haben: Unter mühevollem Rangieren und unwirschen Kommandos der Beamten wird mehrfach umgeparkt. Alle öffnen ihre Motorhauben. Die LKWs und auch Grobi müssen wegen ihrer Größe vor dem Gatter warten. Die Tür zur Polizeiinspektion schließt sich. Wir warten.
    Um 8:00 öffnet sich die Türe und einer der Beamten trägt einen kleinen Schreibtisch dicht an den Maschendrahtzaun, der das Gelände von der Straße trennt. Dann werden die Nummern der kleinen Zettel aufgerufen und wir stellen uns der Reihe nach auf. Wie beim Militär der Spieß vor den Rekruten steht der Beamte vor uns und brüllt Anweisungen auf Spanisch. Er muss so schreien, da der Verkehr auf der Straße sehr laut ist. Es ist allerdings nicht notwendig, die Befehle 10 Mal zu wiederholen. Ich übertreibe nicht. Als ein Rekrut wagt zu fragen, ob es Farbkopien sein müssen, die der Spieß verlangt, brüllt er: "Ich sagte Kopie, nicht Farbkopie!" Anschließend werden jeweils 2 Kopien vom Reisepass, Fahrzeugschein und der temporären Importerlaubnis mit dem jeweiligen Original verglichen und anschließend am Auto nachgeschaut, ob der Fahrzeugschein auch mit dem vorgeführten Vehikel übereinstimmt.
    Geschafft! Alles war korrekt! Jetzt müssen wir nur auf der anderen Seite der Schnellstraße in das Justizgebäude, um dort das Original von Fahrzeugschein und TIP abzugeben.
    Wir warten. Als wir an der Reihe sind, wird uns 13:00 Uhr als Zeitpunkt zur Abholung aller Unterlagen angegeben.
    So tauchen wir um 13:00 Uhr wieder am Justizgebäude auf, dürfen aber noch bis viertel nach drei warten, bis die Papiere ausgehändigt werden. Jetzt warten wir auf die Mitteilung unseres Agenten, dass Grobi verladen werden kann.
    Gut Ding will Weile haben.
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  • Day 299–303

    Manchmal ...

    May 4 in Panama ⋅ ☁️ 32 °C

    fragen wir uns, was wir hier eigentlich machen. Doch auch das gehört zum Reisen dazu.
    Nachdem wir uns auf dem verhältnismäßig kühlen El Valle von der Hitze erholt haben (und auch noch Mal geschaut haben, was das Radlager macht ... zu locker), wollen wir wieder etwas erleben. Vielleicht ist es ja toll die riesigen Containerschiffe auf dem Kanal zu beobachten. Wir fahren deswegen nach Gamboa, denn dort verengt sich der Gabunstausee zum eigentlichen Panamakanal. Doch wir werden enttäuscht: Überall sind Zäune, wir kommen kaum an den Kanal heran.
    Es war ein Fehler, dorthin zu fahren.
    Als nächstes versuchen wir in den Bergen nordwestlich von Panama-City einen kühlen Stellplatz zu finden, doch der anvisierte Platz ist nicht mehr zugänglich, so dass wir, weil es schon dunkelt am Rande einer Müllkippe nächtigen - Nachts werde ich von einer Meute Hunde geweckt, die hier nach Fressbarem suchen.
    Es war ein Fehler, dorthin zu ... .
    Am folgenden Tag wollen wir mit Grobi auf ausgewiesener Straße den 1007m hohen El Jefe besteigen, doch der Weg ist so ausgewaschen, dass wir umdrehen müssen.
    Es war ein Fehler, dorthin ... .
    Also beschließen wir, ans Ende der Straße vor dem Darien-Sumpf zu kurven. Doch auf dem halben Weg dorthin - die Straße ist kastrophal löchrig - fängt das Radlager rechts an entsetzlich zu quietschen. Wir halten sofort an der bisher staubigsten Stelle der Strecke an und öffnen das Lager. Es war ein Fehler, ... .
    Wir kehren um, denn weiter Richtung Dariengap gibt es keine sicheren Stellplätze mehr und für die Hin- und Rückfahrt ist jetzt zu spät. In der Dämmerung erreichen wir einen schönen Platz für die Nacht an einem See.
    Den nächsten Vormittag verbringen wir mit Radlagereinstellung auf der linken Seite und wollen dann der Straße weiter folgen, mit einer Fähre über einen Fluss übersetzen und im Bogen zurück auf die Panamericana Richtung Hauptstadt fahren. Doch als wir den Fluss erreichen, sehen wir, dass dort eine Brücke im Bau ist - aber bei weitem nicht fertig - und es nur kleine Personenboote zum Übersetzen gibt. Wir müssen umdrehen und den ganzen Weg zurück fahren.
    Es war ein ... .
    Wir entscheiden uns, den Parkplatz bei Overland Embassy anzusteuern. Vielleicht sind dort nette Overlander. Doch es sind nur zwei Hundebesitzer dort und der ganze Platz vollgesch... . Die Nacht ist stickig und stinkend.
    Es war ... . Manchmal.
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  • Day 293–299

    Panama - City und Kanal

    April 28 in Panama ⋅ 🌧 27 °C

    Wir verlassen das gastliche Boquete, in dem wir durch Zufall Marlies und Heinz (unsere Containerbuddys) getroffen haben, und steuern Panama - City an. Nach Wochen, in denen ein zweistöckiges Haus schon hoch war, kann die Überraschung beim Anblick der Hauptstadt kaum größer sein: Als wir die Puente de las Amerikanas überqueren, bestaunen wir die Skyline mit Hochhäusern, wie wir sie seit Washington nicht gesehen haben. Die zweite Überraschung folgt, als wir auf den kleinen Schotterparkplatz der Overland Embassy, der auch als Campingplatz dient, fahren: Wir treffen - durch Zufall - Anita und Daniel (wir trafen sie am Walschwanz in Costa Rica) wieder, die ihr Auto zur Rückverschiffung nach Deutschland herrichten. Wir sind begeistert und verbringen einen gemütlichen Abend in der sehenswert schönen Altstadt von Panama - und lernen, wie ein Ubertaxi bestellt wird.
    Am nächsten Tag besuchen wir die Miraflores-Schleusen. Mir wird erst hier klar, dass der Panamakanal in erster Linie durch einen Dammbau entstand, der weite Teile des Landes in eine Seenlandschaft verwandelte. Der Teil, der gegraben wurde, ist verhältnismäßig kurz.
    Nach der dritten Nacht bei 30°C und hoher Luftfeuchtigkeit fliehen wir aus der Stadt in die Höhe nach El Valle de Anton, einem Ort in einem nicht mehr aktiven Vulkankrater. Wie schön sind 25°C! Wir verbringen auf einem Campingplatz mit unzähligen Vögeln ein paar entspannte Tage, bevor wir einige kleine Fehler machen.
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  • Day 290–293

    "Oh, wie schön ist Panama"

    April 25 in Panama ⋅ ☁️ 24 °C

    Tiger und Bär leben mit der Tigerente an einem Fluss und ernähren sich vom Fischfang und dem Anbau von Gemüse. Eines Tages angelt der Tiger eine nach Bananen duftende Kiste mit der Aufschrift "Panama" aus dem Fluss. Beide erkennen in Panama den Sehnsuchtsort für sich, basteln aus der Kiste einen Wegweiser mit der Aufschrift "Panama", den sie vor ihrem Haus aufstellen, und machen sich auf den Weg. Weil sie aber nicht wissen, wie sie nach Panama kommen sollen, fragen sie sich durch. Doch auch die Befragten kennen den Weg nicht und schicken die beiden mal hierhin und mal dorthin. Nach langer Reise und vielen Abenteuern kommen Tiger und Bär schließlich wieder zu ihrem Haus, erkennen es aber nicht wieder, weil es inzwischen heruntergekommen und zugewachsen ist. Sie finden jedoch das alte Schild mit der Aufschrift "Panama" und glauben, ihr Ziel erreicht zu haben. "Oh, wie schön ist Panama", stellen sie gemeinsam fest.

    Und wir? Auf Meereshöhe, nahe des Pazifiks ist es hier humid heiß, deswegen fahren wir nach Boquete in die Berge. Dort herrscht das ganze Jahr über ein Klima wie bei uns im Sommer. Das hat viele Ausländer in den Ort gezogen, Schätzungen besagen ca. 6000 US-Amerikaner und Europäer. Entsprechend ist das Angebot an Restaurants und im Supermarkt: Pizza und Pasta beim Italiener, Briekäse und Brot beim Kaufmann. Es gibt mehrere Bäcker. Die Stadt ist sauber und sicher, die Menschen sprechen Englisch und sind freundlich zugewandt. Unser Campingstellplatz hat neben sauberen Toiletten auch warme Duschen und sogar Trinkwasser aus dem Wasserhahn. Oh, wie schön ist Panama!
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