AUS/NZ...dem Sommer hinterher

ottobre 2022 - aprile 2023
... ich muss gar nix 😉 Leggi altro
  • 117impronte
  • 4paesi
  • 210giorni
  • 1,4kfotografie
  • 37video
  • 45,7kchilometri
  • 35,5kchilometri
  • 0,5miglia nautiche
  • Giorno 47

    Tullah, Lake Rosebery

    17 novembre 2022, Australia ⋅ ⛅ 14 °C

    In der Nacht hat es etwas geregnet.
    Letzte Schauer über Strahan beim Frühstück. Länger mit Australierin gequatscht, der ich schon in Lake St Clair begegnet bin.

    Die Sonne wagt sich hervor. Es geht flach aus Strahan heraus. Rückenwind. Ich komme gut voran. So gut, daß ich die nach Norden abziehenden Regenwolken wieder einhole. Das zwingt mich in Regenklamotten. Nach 20 km steigt die Straße an zum Henry Dunes Lookout. Klar, wer runtergucken will, muß hochfahren. Die grauen Wolken entkommen wieder als ich langsamer werdend den Berg hochtrete und oben die Aussicht genieße. Ich wage es, die Regensachen wieder abzulegen und werde sie auch nicht mehr benötigen. Es wird ein sonniger Tag. Heute liegen mit Zeehan und dem Bergbau-Städtchen Rosebery zwei Ortschaften an der Strecke in denen ich gut Pausen einlegen kann. Leider ohne Bäckerei oder Café. Es wird hügeliger. Die Strecke zwischen Zeehan und Rosebery ist ein einziges kräftezehrendes Auf und Ab. Die Berge rücken wieder näher. Nach Rosebery steigt die Straße auf fast 500m um dann nach Tullah wieder auf ca. 150m abzufallen. Dann bin ich für heute am Ziel. Hotel am Lake Rosebery. See sehr schön gelegen. Hotel naja.

    Und was heute wieder mal auffiel:
    Besonders auf anspruchsvolleren Strecken grüßen viele Autofahrer, heben den Daumen, winken. Sogar Motorradfahrer heben die Hand. Freut mich. In Deutschland hat mich als Radler wirklich noch nie ein Motorradfahrer gegrüßt. Ist halt nicht üblich 🤷
    Leggi altro

  • Giorno 48

    Somerset, Nordwestküste

    18 novembre 2022, Australia ⋅ ☀️ 14 °C

    Letzter Blick auf den Lake Rosebery. Früher Start um 8:00Uhr in einen wolkenlosen Bilderbuchmorgen. LangerAufstieg. Aber ich bin ausgeruht und es geht nicht zu steil hinauf mit mehreren flachen Abschnitten zum kurz Erholen.
    Pause auf der Passhöhe mit knapp 700m.

    Danach bleibe ich lange auf dieser Höhe. Ich passiere die Abzweigung nach Cradle Mountains und bin schon etwas traurig, daß ich das letzte Tasmanien-Highlight auslassen muss. Ich hatte dort für morgen einen Wandertag geplant. Aber es wird regnen. Und am Tag darauf, wenn ich ans Meer hinunter müsste, ist zusätzlich ein Kälteeinbruch angekündigt. Das hat wirklich keinen Zweck. 😒

    Die Straße beginnt fast unmerklich abzufallen. Pause am Straßenrand auf gemütlicher, leicht abschüssiger Wiese.

    Die Landschaft ist eine ganze Weile eintönig, später wieder gefälliger, saftig grüne Hügel, mit weidenden Kühen. 30 km vor dem Ziel sehe ich zum ersten Mal in der Ferne auf das Meer hinunter. Wenig später Rast im Roadhouse. Die letzten 20km sollten danach zu schaffen sein.

    Kurz darauf bin ich in Righley und damit wieder in der Zivilisation. Ich verlasse den Highway und erreiche auf einer engen und kurvenreichen Straße nach 100km Somerset.

    Günstiges Hotel aber ok. Abendspaziergang am Strand und durch das Dorf. Nett. Aber man muss hier nicht gewesen sein. Hat sich halt als Tagesziel und Sprungbrett nach Devonport angeboten. Abendessen. Absacker in der Bar im Haus.
    Leggi altro

  • Giorno 49

    Devonport: Der Kreis schließt sich

    19 novembre 2022, Australia ⋅ 🌧 15 °C

    Als ich morgens das Hotel verlasse bläst mir kräftiger Wind ins Gesicht. Den Gegenwind werde ich den Tag durch nicht mehr los. Geschlossene Wolkendecke aber nicht bedrohlich. Ich fahre auf den Bass Highway, an dem ich mich bis Devonport orientieren werde. Ab Burnie gibt es über längere Zeit einen begleitenden Fuß- und Radweg. Die Route ist meist eben und gut befahrbar nur der Gegenwind setzt mir zu, kühlt mich unmerklich aus.

    Bei Sulphur Creek schwenkt der Highway mehr ins Landesinnere und ich kann auf eine kleine Straße abbiegen, die weiter der Küste folgt. Pause in einem Café in Sulphur Creek. Die Küstenstraße verläuft danach malerisch, führt durch das hübsche Penguin nach Ulverstone wo ich die nächste Pause einlege. Vesper auf einer Bank im geschäftigen Ortszentrum. Ungewohnt nach den vielen Stopps in the Middle of Nowhere in letzter Zeit. Macht wieder mal Spaß Leute zu beobachten. Nach Ulverstone muss ich wieder auf den Highway, der jetzt wirklich den Charakter einer Autobahn hat. Bis auf den Verkehrslärm nicht wirklich schlimm, weil ich einen sehr breiten Seitenstreifen befahren kann und ich Radfahren auf solchen Straßen mittlerweile gewohnt bin. Über eine Brücke hinweg wird der Seitenstreifen allerdings sehr schmal und mir mulmig, weil mich ausgerechnet in diesem Bereich ein Roadtrain passiert, der mir nicht wirklich ausweicht. Solche Momente schieben den Puls an 😨

    Wenige km später kann ich den Highway verlassen, von einem Hügel an die Mündung des Don River hinunter, über eine Fußgängerbrücke auf der anderen Seite unglaublich steil wieder hinauf.
    Wie so oft wird mir das Kopfschütteln auf die Frage, ob das Rad einen elektrischen Antrieb hat, nicht so recht geglaubt.

    Dann bin ich in Devonport. Von der Anhöhe, die ich erreiche, habe ich einen guten Blick über die Stadt und die östlichen Hügel über die ich Devonport vor fast 4 Wochen verlassen habe und zu meiner Tasmanien-Rundfahrt aufgebrochen bin. Seltsames Gefühl.

    Ich habe noch etwas Zeit, weil der Checkin in meiner AirBnb-Unterkunft erst ab 17:00Uhr möglich ist. Eher ungewöhnlich. Als ich ins Stadtzentrum rolle setzt der angekündigte Regen ein. Ich rette mich in einen Outdoor-Shop wo ich mir Zelte ansehe 😏 und danach in ein Café. Von hier sind's noch 3km bis zu dem Haus unweit des Hafens in dem ich heute übernachte. Auf dem Weg dorthin benötige ich meine Regensachen. Aber halbwegs trocken rette ich mich in meine Bleibe. Die ist diesmal etwas daneben gegriffen. Nicht wirklich zum einladend. Aber ich bleibe ja nur eine Nacht.

    WARTEN AUF DIE FÄHRE, 20.11.

    Checkout wird um 9:00 Uhr verlangt. Kein Problem. Hier habe ich mich wirklich nicht wohlgefühlt und ich bin froh das etwas schmuddelige, nach Hundeurin riechende Haus verlassen zu können. Merke: Im Zweifel lieber etwas teurer übernachten.

    Der Tag beginnt sonnig und ich steuere erstmal einen Waschsalon am Hafen an. Richtig gemütlich mit Sitzbank. Dann brummt erstmal die Waschmaschine und später der Trockner vor sich hin.

    Später radle ich zum Leuchtturm wo ich ein schönes Restaurant direkt am Strand entdecke: Time for Brunch. Lecker!

    Auf dem Weg dorthin bläst kräftiger Wind aus Westen. Das wäre gestern toller Rückenwind gewesen. Tasmanien zeigt mir zum Abschied den ausgestreckten Mittelfinger 😏 Im Ernst: Ich konnte während meines Aufenthaltes keine Hauptwindrichtung feststellen. Das ändert sich täglich. Die einzige Konstante: Es ist niemals windstill.

    Irgendwann bildet sich eine Wolkendecke. Weit überm Meer regnet es. Ich beschließe vorsichtshalber in die Stadt zurück zu radeln um die Entfernung zum Fährterminal zu verkürzen. Einkehr in der Lonely-Planet-Empfehlung Laneway. Der Laden hat was und das Bier schmeckt.

    Dann geht's zurück zum Hafen und ins Fährterminal und ich habe noch alle Zeit der Welt bis zum Ablegen der Fähre um 23:30. Aber auf Reisen gibt es immer etwas zu recherchieren, planen,...

    Tasmanien Resümee

    Ich habe die Insel jetzt fast 4 Wochen bereist. Tasmanien ist eine Wucht!
    Traumhafte Strände, unberührte Natur,
    lebhafte Touristenorte und verschlafene Städtchen in denen die Zeit stillgestanden hat. Wunderschöne, quirlige Inselhauptstadt Hobart.
    Mildere Ostküste an der sich weiße Strände und Nationalparks abwechseln. Rauher, einsamer Westen mit ebensolcher Gebirgslandschaft mit Regenwäldern, stillen Seen, Wasserfällen, schroffen Felsen. Von allem etwas.

    Die Vergangenheit Tasmaniens als Sträflingsinsel ist an vielen Orten präsent und manchmal bedrückend.

    Das Wetter hier ist unberechenbar. Auf Wettervorhersagen, auch auf lokale, ist nicht wirklich Verlass. Vor allem im Gebirge sollte man sich immer bewusst sein, daß es sehr schnell sehr unangenehm werden kann.

    Tasmanien eignet sich bezüglich seiner Ausdehnung zum Radeln. In 4 Wochen hat man einen guten Eindruck und viele schöne Erlebnisse. Man könnte hier aber auch locker deutlich mehr Zeit verbringen. Eines sei allerdings erwähnt: Es ist hier nie und nirgendwo eben. Ohne etwas Ausdauer auf dem Rad bist Du verloren. Dann nimm' lieber einen Mietwagen oder ein Wohnmobil, je nach Gusto. Öffentliche Verkehrsmittel eigenen sich wohl allenfalls in Kombination mit Trampen
    Leggi altro

  • Giorno 51

    Geelong: Isch sag' einfach hello again

    21 novembre 2022, Australia ⋅ 🌧 10 °C

    Irgendwann wurde es im Fährterminal Devonport dann doch langweilig. Aber schließlich öffnete der Check-in -Schalter. Nochmal warten bis ich an Bord gehen konnte. Jetzt ist schon alles Routine. Fahrrad festzurren. Mit der Rolltreppe auf mein Deck. Handgepäck ins Schließfach. Meine Schlafliege beziehen. Absacker und danach schlafe ich ziemlich schnell ein. Das Meer ist sehr rauh. Es schaukelt gewaltig. Aber ich schlafe dadurch umso besser. Das geht nicht allen so. Irgendwann in der Nacht muss der Schiffsarzt eine offensichtlich seekranke Frau versorgen. Sonst keine besonderen Vorkommnisse. Ich kann nur auf dem Rücken liegen. Schlecht. Ganz ohne Geräusche geht das in der Position nicht 😬
    Frühstück an Bord. Schön beim Kaffee über's Meer zu schauen. Ich bin zwar schon in der Bucht vor Melbourne. Aber die ist riesig. Deshalb noch weit und breit kein Land in Sicht. Und dann taucht sie im Dunst des Morgens doch auf: Die Skyline von Melbourne. Zum Greifen nahe. Aber ich muss später die halbe Bucht umrunden um dorthin zu gelangen.

    Ich steige in die Rad-Klamotten damit es nach dem Anlegen flott losgehen kann.
    Leggi altro

  • Giorno 51

    Melbourne

    21 novembre 2022, Australia ⋅ 🌧 8 °C

    Nach der Abfahrt aus dem Hafenbereich von Geelong ist noch eine Weile ordentlich Schwerverkehr vom/zum Hafen. Das legt sich aber schnell und ich radle auf Nebenstraßen mit wenig Verkehr. Und: Rückenwind! ...aber sowas von.
    Landschaft: endlose Grasflächen

    Dann geht's aber schon los: Straßensperrung. Ich bin das schon gewohnt und umfahre die Barriere. Kurz darauf stehe ich vor der Ursache. Die Straße bei Lara ist von Hovells Creek überflutet. Nicht wirklich schlimm aber trocken komm' ich da nicht durch. Zurück und Umleitung nehmen oder nasse Füße holen? Es ist nicht kalt, ich entscheide mich für die nassen Füsse. Dann sause ich, vom Wind kräftig angeschoben, weiter.

    Wenig später erneute Sperrung. Diesmal aber nicht einfach eine Barriere, sondern viele Schilder, Warnungen. Während ich noch versuche daraus schlau zu werden kommt ein Wachmann aus seinem Container und sagt sehr bestimmt, daß ich hier nicht durchfahren darf. Gewässerschutz oder so etwas in dieser Richtung. Als ob ich mit meinem Rad Gewässer verunreinigen würde. Aber da hilft keine Diskussion, keine Bitte doch 2 Minuten die Augen zu schließen oder den Chef anzurufen um eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken. Ich gebe auf. Weil auch gleichzeitig ein Schauer aufzieht frage ich, ob ich den in seinem Container aussitzen darf. Darf ich. Der Typ ist nett. Ich vespere etwas. Dann geht's weiter. Ich muss ca. 4km zurück. Gegen den Wind, der wirklich mörderisch bläst.

    Dann kann ich endlich abbiegen. Der Wind kommt jetzt von der Seite. Und weil gleichzeitig der nächste Schauer aufzieht, blasen mich die damit einhergehenden Böen fast vom Rad. Dann dreht die Straße wieder in den Wind und ich segle weiter.

    Die Regenschauer wehen in etwa halbstündigem Abstand heran. Das Muster ist immer dasselbe: Tiefschwarzer Himmel, daß man glaubt die Welt geht gleich unter. Stürmische Böen. Regen. Bevor man ernsthaft nass wird, zieht der Schauer über einen hinweg.

    Pause in Werribee. Jetzt werden mir die nassen Füsse doch unangenehm und ich ziehe meine Trekkingschuhe und trockene Socken an. Danach radle ich durch ein sehr gediegenes, sehr ausgedehntes Wohnviertel. Nächster Schauer. Dann beginnt der Foreshore-Trail. Wunderschön angelegter Rad- und Fußweg der sich durch die Küstenlandschaft windet.

    Dann ist aber abrupt Schluss. Weg überflutet. Dieses Mal gibt es kein Durchkommen, auch nicht um den Preis nasser Füsse. Der Weg versinkt in einem regelrechten See. Mühsam suche ich einen Weg der mich weiter bringt. Zu allem Überfluss hängt sich das Navi auf, das ich heute zum ersten Mal seit langem wieder benötige. In Tasmanien ging das bei dem dünnen Straßennetz auch ohne.

    Mühsam hangle ich mich mit Google Maps durch die Vororte von Melbourne. Weil ich keine Halterung habe, ziehe ich das Teil ab und zu hervor und orientiere mich die nächsten Straßenzüge.

    Das Ganze kostet Zeit und Kraft. Deutlich später als erwartet erreiche ich schließlich die Jugendherberge in Stadtzentrum von Melbourne. Dieses Hostel ist zum ersten Mal richtig voll. 6-Bett-Zimmer. Jan aus Niedersachsen, Luane aus Basel, Kate aus England, ein weiterer Mitbewohner ist bislang noch nicht aufgetaucht.
    Pizza vom Inder auf der gegenüberliegenden Straßenseite, Bier in der hosteleigenen Bar. Praktisch.

    1. RUHETAG, 22.11.
    Erst wie ein Stein eingeschlafen. Dann hat jemand geschnarcht und ich hatte die Ohrstöpsel nicht griffbereit. Backpacker -Unpasslichkeiten halt. 🤷 Passiert mir heute nicht mehr.
    Ansonsten Streifzüge durch die Stadt. Mag ich. Wetter gewohnt bescheiden. Abgesehen von der Tatsache, dass die Fotos nicht für's Album taugen, stört mich das gerade wenig, weniger jedenfalls als unterwegs, wie man leicht nachvollziehen kann.
    Zwischendurch Outdoor-Läden besucht, Zelte angeguckt. Ich war schon sicher was passendes gefunden zu haben. Weniger das Gewicht aber das Packmass hat mich auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Den Platz hab'ich nicht. Jetzt mache ich aus der Not eine Tugend und teste das geflickte Zelt bei nächster Gelegenheit weiter. Eigentlich bin ich zuversichtlich...
    Beim Chinesen in Chinatown Abend essen. Mit der Straßenbahn nach Hause gegondelt. Für Umme im Stadtkern.
    Tagesausklang in der Hostelbar.

    2. RUHETAG, 23.11.
    Gut und lange geschlafen. Frühstück gegen 10. Ich bin gerade fertig, da setzt sich Abel zu mir. Junger Taiwanese, der eines der Betten in meinem Zimmer belegt. Bringt mir strahlend einen üppig belegten, von ihm zubereiteten Toast mit. Uff, ich habe eben mein wenig bescheidenes Frühstück beendet. Ich habe null Ahnung von taiwanesischer Kultur und will ihn nicht beleidigen und ablehnen. Da kommt mir die rettende Idee: Ich packe den Toast als Stärkung für zwischendurch ein.

    Weil mir die Atmosphäre im Hostel gefällt, entscheide ich mich einen Tag länger zu bleiben, bekomme aber an der Rezeption einen Korb. Das Hostel ist für die kommenden Tage ausgebucht. Dann ziehe ich eben doch am Freitag weiter, wie ursprünglich geplant.

    Fahrt mit der Straßenbahn bis Flinders Street Station, dann erkunde ich die ausgedehnte Parklandschaft in der Nachbarschaft: Birrarung Marr, Kings Domain, Royal Botanic Gardens. Da ist man zu Fuß ne Weile unterwegs. Aber sehr eindrucksvoll. Schauer zwingen mich zwischendurch immer wieder Schutz zu suchen. Der Sommer lässt weiter auf sich warten 😏

    Abends Wäsche. Waschmaschinen im Hostel kaputt. Doof, keine sauberen Klamotten mehr. Fussmarsch zum nächsten Waschsalon. Blöd aber muss sein. Deshalb spätes Abendessen und zur Belohnung ein zweites Bier.

    Gabelmangel in der Küche. Wo gibt's den sowas? Türkin beeilt sich mit ihrem Essen und gibt mir dann ihre. Ich glaube, wenn mein Sabatical durch ist, habe ich aus jedem Land dieser Erde jemanden kennen gelernt.

    3. RUHETAG, 24.11.
    National Gallery Victoria. Das Gebäude selbst ist schon beeindruckend. Streifzug durch verschiedene Ausstellungen.

    Dann muss ich weg. Anruf. Meine Lowrider-Taschen sind eingetroffen. Hab' ich vor 2 Tagen im Rad-Laden bestellt, weil meine alten nicht mehr ganz dicht sind und ich bei Regen abends immer alles zum Trocknen auspacken musste. Hat genervt. Mit den neuen Ortlieb-Taschen dürfte damit dann auch vorne Schluss sein.

    Dann Besichtigung fortgesetzt. Besuch des Victoria Market ins Wasser gefallen. Als ich kurz nach 4 dort eintreffe ist alles schon dicht. Die schließen um 3. Sehr schade!
    Leggi altro

  • Giorno 55

    Immer am Strand entlang nach Frankston

    25 novembre 2022, Australia ⋅ ⛅ 17 °C

    Ich habe von Melbourne natürlich bei Weitem nicht alles gesehen aber einen ganz guten Eindruck bekommen. Hat mir gut gefallen. Die Jugendherberge im Stadtzentrum war perfekt für die Erkundung der Stadt. Leute aus allen Teilen der Welt, natürlich in der Regel 2-3 Jahre jünger als ich. 😉

    Heute geht's weiter. Munter schwimme ich im Großstadtverkehr mit, Richtung St Kilda, Strand. Ein letzter Blick zurück auf Melbourne mit wie immer mit gemischten Gefühlen bei solchen Abschieden.

    Dann wird's einfach. Immer am Ufer entlang. Fahrradstraße. Eine Zeitlang teile ich mir die Strecke mit unzähligen Läufern der Veranstaltung "Quick as Thieves 2022". Dann ist wieder Ruhe und die Gefahr von Kollisionen gebannt.

    Pause am Ceberus Beach House vor Beaumaris mit Cappuccino und einem leckeren Stück Kuchen. Kein Vergleich zu den vielen Pausen im Stehen in Regen und Kälte Tasmaniens (und trotzdem möchte die Insel nicht missen)

    An der Mündung des Mordialloc Creek hat's ein abruptes Ende mit der Fahrradstraße und ich befahre stadtdessen km-weit eine 4-spurige Straße. Verkehr mäßig. Ich tu's den vielen Rennradlern gleich und beanspruche die linke Spur für mich. Funktioniert. Die Autofahrer weichen ohne Murren auf die rechte Spur aus. Nach geraumer Zeit Einkaufsstopp bei ALDI. Ab da Nebenstraße und dann mehrere km entlang eines Fussweges durch die küstennahe Vegetation der mich nach Frankston an den Strand bringt, wo ich eine letzte Pause einlege. Selbst von hier sind die Wolkenkratzer von Melbourne noch gut zu sehen.

    Jetzt muss mein Navi nur noch den Weg ins Motel finden, in dem ich für die Nacht ein Zimmer gebucht habe.
    Das liegt ein gutes Stück landeinwärts. Powernap am späten Nachmittag. Risotto mit Hähnchen und Pilzen und Nachtisch von ALDI in der Abendsonne vor meinem Zimmer. Nach 3 Tagen Trubel im Großstadt-Hostel ist die Ruhe angenehm.

    Das war heute eine Spazierfahrt. Nicht allzu weit. Flach. Leicht bewölkt. Ideale Temperatur. Bis auf den Highway-Abschnitt viel zu Gucken. Schön 🙂
    Leggi altro

  • Giorno 56

    Phillip Island, Pinguine und mehr

    26 novembre 2022, Australia ⋅ ☁️ 22 °C

    Frankston in Richtung Hastings verlassen, zunächst auf vielbefahrener Straße mit breitem Seitenstreifen, dann auf parallelm Weg. Vor Hastings schmaler Pfad, teils auf Holzplanken entlang der Küste, landschaftlich sehr schön. Zwei Radler aus Melbourne getroffen, John und James. Im Café bei Stony Point zusammen auf das Boot gewartet das die zwei nach French Island und mich danach nach Philipp Island bringt. Auf der Fähre Farmerpaar. Sie hat einige Jahre in einem Hotel am Arlberg gearbeitet. Ich treffe viele Australier die Deutschland kennen.

    Die Fähre legt in Cowes an, scheint der Hauptort zu sein. Sehr belebt. Fahrt stadtauswärts, Weg parallel zur Straße. Stop am Koala Conservation Reserve, Koalas gucken. Possierliche Tiere. Im Park sind erhöhte Holzstege gebaut, von denen man die Tiere gut beobachten kann.

    Weiterfahrt zu meinem Hostel in Newhaven. Sehr viel Verkehr aber jetzt breiter Seitenstreifen.

    Ich bin wieder mal in einer Jugendherberge gelandet. Sehr ansprechend, sehr sauber. Wie immer katapultiere ich den Altersdurchschnitt ins Unermessliche. Ich werde mutig: 12 Betten. Der Schlafsaal ist entsprechend größer. Insofern bleibt der Chaos/qm-Quotient derselbe 😁
    Der einzige Nachteil: Die Herberge liegt etwas ungünstig, im äußersten Osten der Insel. Das macht die Erreichbarkeit einiger Spots mit dem Rad etwas schwer. Mal sehen...

    RUHETAG 27.11.
    Heute bin ich nochmal nach Cowes geradelt, Boottour zu den Seal Rocks vor Phillip Island, Robbenkolonie. Tausende Tiere. Plump an Land, elegant im Wasser. Und ehrlich, gestunken hat's nicht wenig 🤧
    Es ist immer wieder schön, die Küste auch vom Wasser aus zu betrachten.

    Abends Gabi und Eva aus der Schweiz getroffen. Unterhaltung mal in meiner Altersklasse. Auch schön zwischendurch. Ich hatte leider nicht zuviel Zeit für die zwei, weil's mich einige Dinge zu regeln gab.
    Leggi altro

  • Giorno 58

    Zwischenstation Meeniyan

    28 novembre 2022, Australia ⋅ ☁️ 17 °C

    Über die Brücke auf's Festland nach San Remo. Dort Vesper und Waschmittel eingekauft. Jetzt wird's erstmal hügelig. Lebhafte Phillip Island Road zunächst Richtung Melbourne. Dann nach Osten abgebogen auf den Bass Highway. Nach Kilcunda den wunderschönen Nyora-Wonthaggi Rail Trail fr entdeckt auf den ich schon einige km zuvor hätte auffahren können, wenn er mir bekannt/ausgeschildert gewesen wäre. Ab hier wieder eben. Pause in Dalyston am Rande eines Fußballplatzes. Dann den Trail weiter bis Wonthaggi. Ab dort Nebenstraße, flach, Rückenwind. Läuft. Später dann Wechsel auf unbefestigte Straße. Das macht mich langsamer aber der Rückenwind bleibt mir erhalten. Wetter wechselnd bewölkt. Teils sonnig, teils durchaus bedrohlich. Auf diesen einsamen Straßen gibt's keine echten Rastmöglichkeiten. Deshalb zweite Pause an der Straßenböschung. Frisch gemäht. Alles gut.

    Weil im Sitzen der Wind ziemlich schnell unangenehm kühl wird ziehe ich bald weiter. Nach wenigen km ist es wieder vorbei mit lauschig. Ich biege wieder auf den Bass Highway ein. Hier ohne Seitenstreifen. Deshalb achte ich im Rückspiegel besonders auf den sich von hinten nähernden Verkehr. Keine blöden Situationen. Kurz darauf kann ich die Straße auch schon wieder Richtung Koonwarra verlassen. Wieder Nebenstrecke. Ab Koonwarra geht's dann ein letztes Mal auf den Highway. Jetzt S Gippsland Hwy. Der wird mir die nächsten Tage noch ab und zu unterkommen. Aber erstmal erreiche ich Meeniyan. Hier übernachte ich.

    Wieder mal Motel. Ansicht austauschbar. In meiner Preisklasse immer bereits in die Jahre gekommen aber auch immer sauber und mit allem ausgestattet was man so braucht: Kühlschrank, Mikrowelle, Toaster, Wasserkocher, Geschirr, Kaffeepulver, Milch, Zucker. Das reicht zum Frühstücken und, falls ich nicht essen gehe, auch um ein Abendessen warm zu machen.

    Das lief heute gut. Nicht allzu anstrengend. Straßen und Wege in jeder Qualität. Kein Regen, obwohl vorhergesagt. Prima 🙂
    Leggi altro

  • Giorno 59

    Wilsons Promontory National Park

    29 novembre 2022, Australia ⋅ ⛅ 14 °C

    Start um die übliche Zeit kurz vor 10. Kurzer Einkauf vor Ort. Dann geht's los. Wetter bewölkt. Mäßiger Wind aus West. Also Seitenwind, weil ich mich nach Süden bewege. Nicht so heftig, daß er mir gefährlich wird wie bereits einige Male zuvor. Er befördert mich allerdings auch nicht groß. Akzeptable Bedingungen. Man ist ja bescheiden.
    Landstraße bis kurz vor Fish Creek. Gleich neben der Straße plumpst plötzlich ein Koala vom Baum und rennt erschreckt zum nächsten als er mich sieht. Diese Behendigkeit hätte ich den Tieren gar nicht zugetraut. Dann Wechsel auf den Great Southern Rail Trail, den ich allerdings in Fish Creek bereits wieder verlassen muss. Ich werde ihm aber, wenn ich aus Wilsons Promontory zurück bin, wieder eine Weile folgen.

    Kurzer Stop in Fish Creek. Örtliches Café geschlossen. Schade. Verweilen auf dem hiesigen Rastplatz ist wegen des Windes ungemütlich. Es könnte nach wie vor wärmer sein. Aber ich hatte auch schon schlechteres Wetter und solange ich in Bewegung bin ist es eigentlich ganz angenehm.

    Weiter geht's nach Yanakie auf der Landstraße. Wenig Verkehr. Klar Sackgasse und da kommt auch nicht mehr viel. Keine Ferienzeit, kein Wochenende. Also auch kein Ausflugsverkehr wie auf Phillip Island.
    In Yanakie wieder hübsch angelegter Rastplatz. Sogar windgeschützt und überdacht. Hier ist der Aufenthalt angenehm.

    Nach Yanakie wird die Landschaft schön und immer schöner. Die Sonne kommt hervor. Viele Tiere zu sehen. Und es wird einsamer und hügeliger. Die letzten km sind ganz schön anstrengend. Schließlich erreiche ich Tidal River im Wilsons Promontory Nationalpark Park. Hier befindet sich auch der Campingplatz auf dem ich bei der Parkverwaltung vorab online einen Platz buchen musste: 3rd Ave 78
    Erst bin ich etwas ernüchtert, kein Grasplatz, Toiletten und Bänke und Tische relativ weit vom Zelt entfernt. Aber es geht dann schon. Umgebung ist ne Wucht.

    RUHETAG, 30.11.

    Kühle Nacht im Zelt. Aber lange Unterwäsche und Schlafsack haben mich warm gehalten. Trotzdem unruhig geschlafen. Kurz vor dem Ziel hat mich gestern noch eine Biene ins Gesicht gestochen. Daraus hat sich über Nacht eine prächtige Schwellung um die Augen entwickelt. Macht natürlich etwas Sorgen. Resultat am Morgen: Ich bin der Platz-Quasimodo. Alle gucken Dich seltsam an aber jeder ist freundlich genug um nicht zu sagen: Du siehst scheisse aus.

    Der Sanitäter des Krankenwagens, der am Platz auf Leute mit medizinischen Problemen wartet, verpasst mir ein antiallergisches Mittel, misst den Blutdruck und macht mir Hoffnung, daß ich das Ganze überleben werde.
    Zusammen mit Lenas Rescue-Tropfen kann eigentlich auch nichts schief gehen. 😉

    Ein Kind trällert im schönsten Schweizer Dialekt "Oh Tannenbaum" über den Platz, "...wie grün sin dini Blätterrr". Stimmt ja, es geht allmählich auf Weihnachten zu. 🙂

    Ich beschließe hier einen Tag länger zu bleiben, muss morgen allerdings umziehen, weil mein Platz dann anderweitig vergeben ist.

    Wanderung zum Pillar Point und dann weiter zum Speaky Beach. Dort treffe ich zufällig Gabi und Eva aus der Schweiz wieder, die ich schon im Hostel auf Phillip Island kennengelernt habe. Eine der beiden lebt auf einem Segelboot und schippert im Sommer durch die Gegend. Wir haben uns ne ganze Weile gut unterhalten. Schade, dass keine Kneipe in der Nähe war, wo wir das Ganze fortsetzen hätten können.

    Dann Rückweg und den Tidal Overlook Curcuit noch mit einbezogen. Als ich zurück bin reicht's dann auch für den Tag.

    Beim Wetter war heute alles dabei, von stark bewölkt mit leichtem Nieselregen bis wolkenlos.
    Bienenstich? Schwellung? Schon fast vergessen. Puh! Heute morgen bin ich noch davon ausgegangen, daß ich damit ein paar Tage zu tun habe.

    Apropos Wetter: Wirklich gut finde ich die Seite Elders Weather. Die macht gute 48-Stundenprognosen mit allem was für den Radler wichtig ist: außer Temperatur auch Regenwahrscheinlichkeit, Windstärke und -richtung. Und das Ganze wird in einem anschaulichen Diagrammen zusammengefasst.

    2. RUHETAG, 1.12.

    Eigentlich wollte ich heute auf den Mt. Bishop wandern aber dann habe ich den Tag irgendwie vertrödelt. Lange und gut geschlafen. Gefrühstückt. Mit meinem Krempel umgezogen auf einen freien Platz. Dann gab's ein bisschen was zu planen für die kommenden Tage und irgendwann wusste ich: Ein Tag nichts tun ist auch ganz hübsch. Wie aus dem Nichts standen Eva und Gabi wieder vor mir. Die hatten eine Bootsfahrt hinter sich. Und so hab' ich heute mit ziemlich vielen Leuten ziemlich viel geredet, abends Chorizo gegrillt, Strandspaziergang zum Abschluss. Dann hat mich noch mein Nachbar angequatscht und nach ner Ewigkeit, als es schließlich um die Frage der Herkunft ging, hat sich herausgestellt, daß er aus Wendlingen kommt. Dann ging's auf deutsch noch ne Weile weiter 🙂 Schöner Tag.
    Leggi altro

  • Giorno 62

    Angenehm: Toora Tourist Park

    2 dicembre 2022, Australia ⋅ ☀️ 19 °C

    Sonniger Morgen nach nochmals kühler Nacht um 8°C. Letzter Austausch von Plänen mit Lehrer-Paar aus Wendlingen. Die hatten sich in Australien ein gebrauchtes Auto gekauft und sind mit irreparablem Motorschaden in der Pampa liegen geblieben. Jetzt mit einem Mietcamper unterwegs. Wollen auch nach Neuseeland. Vielleicht sieht man sich da ja wieder. Danach Hawaii. Die zwei sind im September gestartet und ein Jahr lang unterwegs.

    Zeltabbau und los geht's. Da ich in einer Sackgasse bin, muss ich etwa 50 km zurück fahren. Normalerweise ist so etwas nicht mein Ding. Aber bis Yanakie ist die Landschaft so schön, das macht man auch zweimal mit. Bis dahin sind auch die größeren Anhöhen überwunden, die vor Tidal River liegen.

    Pause in Yanakie mit warmen Teilchen aus dem General Store. Danach bin ich erstmal gut satt 🙂

    Der Rest ist ein Kinderspiel. Kurz nach Yanakie kann ich auf eine Gravel-Road abfahren nachdem ich zuvor im General Store nach dem Straßenzustand gefragt hatte. Zu meiner Überraschung ist die Straße dann nach wenigen km asphaltiert und ich hab' sie fast für mich alleine.
    Kurz vor Foster nimmt mich dann der Great Southern Rail Trail wieder auf und ich kann gemütlich nach Toora radeln. Es weht zwar ein strammer Ostwind, ich bin jedoch durch die Bepflanzung entlang des Trails gut abgeschirmt. Früh erreiche ich das verschlafene Toora. Campingplatz mit Pool und Whirlpool. Wer hätte gedacht, daß mein erstes Baden in Australien in einem Hallenbad stattfindet. Aber der Tag, an dem ich mich ins Meer stürze ist nicht mehr fern.
    Leggi altro