Once upon a time

March - April 2021
A 37-day adventure by D.O.T Read more
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  • Day 21

    Kaş 2007

    April 5, 2021 in Turkey ⋅ ☀️ 11 °C

    Wenn ich von meiner "zweiten Heimat" in der Türkei spreche, dann ist damit explizit das hübsche Küstenstädtchen Kaş an der Türkischen Ägäis gemeint.

    "Komm, laß uns spontan dort hinfahren, dir wird's ganz bestimmt in Kaş gefallen!"....., meinte meine neue Lebensgefährtin.

    Selbige war bereits zum Tauchen dort und genauso schön wie versprochen, war es dann auch!

    Was für ein bezaubernder Ort, der sich mir da wenige Tage später zeigte - wieder einmal eine Last Minute Entscheidung und wieder einmal, Liebe auf den ersten Blick!

    Kaş war seinerzeit ( und ist es irgendwie auch heute noch ) ein völlig untypischer, türkischer Urlaubsort - zumindest, für uns deutschsprachige Gäste.

    Fernab von All Inclusive Mainstream Ferien a la beispielsweise Antalya, Side oder Alanya, warten kleine Hotels, die bezaubernde Altstadt mit zahlreichen hübschen Restaurants und vor allem eine grandiose Atmosphäre auf den Türkei Urlauber der etwas anderen Sorte.

    Das Meer in der riesigen Bucht von Kaş ist unglaublich klar, von einem selten schönen Türkis und voller Meeresschildkröten - beste Voraussetzungen, natürlich auch für abwechslungsreiche Tauchferien.

    Vor 15 Jahren, war selbstverständlich alles noch einen Ticken entspannter als heute aber auch im Jetzt, be- und verzaubert der Küstenort vom ersten Moment an - zumindest mich!

    Unsere damalige Unterkunft, war ein winziges Zimmer im Dachgeschoß eines genauso kleinen Hotels, mit zweifelhafter Verpflegung und einem Wasserdruck, der Duschen ad absurdum führte - herzlich willkommen im hochsommerlichen Kaş 2007.

    Völlig egal, es war eine tolle Reise und das erste Mal, daß ich Kontakt zu meiner zukünftigen "türkischen Familie" geknüpft habe.

    Auf der Suche nach einem Tauchanbieter, schlenderten wir am zweiten Urlaubstag nach dem Frühstück am hübschen Hafen entlang.

    Dort lagen neben vielen Gülets und winzigen Fischerbooten, auch alle Tauchboote vor Anker - beste Voraussetzungen, um zu vergleichen.

    Die meisten davon waren voller Gäste, oder aber viel zu klein, um darauf einen entspannten Tauchtag zu verbringen - weiter ging's mit der Besichtigungstour.

    Am damaligen Ende vom Kai, lag dann ein richtig geräumiges Boot mit nur wenigen Gästen zur Ausfahrt bereit.

    Wir hatten unseren Anbieter gefunden - Apollo Diving.

    Mit den Besitzern Hüseyin und Sybel, entwickelte sich im Laufe der Jahre eine Freundschaft, die bis heute anhält.

    Manchmal besteht über Monate kein Kontakt, was aber der gegenseitigen Wertschätzung keinen Abbruch tut.

    Zurück in Kaş, fällt man sich wieder in die Arme und ist sofort Teil einer großen türkischen Tauchfamilie.

    Mittlerweile war ich knapp 10 Mal in meiner zweiten Heimat und habe dort mit vielen Menschen die mir wichtig waren und sind, Zeit verbringen dürfen - Kaş is still calling 😍😍😍!
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  • Day 22

    El Quseir 2008

    April 6, 2021 in Egypt ⋅ ☀️ 13 °C

    Eine Grüne Meeresschildkröte, eine Taucherin und eine Seekuh, tauchen völlig entspannt nebeneinander im Roten Meer.....

    Was sich wie der Beginn eines Witzes liest, zeigt auf dem ersten Foto eine außergewöhnliche Momentaufnahme von drei Meeresbewohnern im Juni 2008.

    Wir hatten einfach mal wieder Lust, die Köpfe unter Wasser zu stecken - Last Minute ging's für unter 400 € nach El Quseir in Ägypten.

    Bei so einem Angebot, mußten wir nicht lange überlegen.

    Unsere Unterkunft, das Flamenco Beach Resort, überzeugte im Vorfeld mit tollen Bewertungen und präsentierte sich damals auch vor Ort, mit einem ausgezeichneten Preis- Leistungsverhältnis.

    Obendrauf, gab's als Upgrade noch ein prima Eckzimmer mit Meerblick - das, war bei diesem Preis nicht zu erwartet.

    Bei einer Woche Tauchurlaub in Ägypten, muss neben dem Hotel und der Verpflegung, eigentlich bloß noch die Tauchbasis stimmen, dann kann man schon mal einen Haken dahinter setzen.

    Da die ägyptische Sommersonne keine Zweifel offen lässt, wer für das Wüstenklima verantwortlich ist, zu dieser Jahreszeit nur ein leichter Wind weht und das Meer um die 28 Grad hat, herrschen rundum perfekte Bedingungen für entspannte Tauchferien.

    Ein Ausflug mit zwei Tauchgängen, an die nicht allzu weit entfernte Bucht von Abu Dabab, sorgte zusätzlich für ein UW Erlebnis der ganz besonderen Art.

    Wenn erfahrene Taucher am Roten Meer beim Briefing das Wort Seegraswiesen hören, dann wissen Sie ganz genau, daß dort möglicherweise Meeresschildkröten und in sehr seltenen Fällen auch Seekühe anzutreffen sind - und ganz genau deshalb, wollten wir auch in diese Bucht.

    Der erste Tauchgang, war schon sehr vielversprechend mit einem Sägerochen, aber ohne die erhofften Highlights - egal, raus aus dem Wasser und ab zum Lunch, Mittagszeit!

    Und genau das, hatten wir eben nicht gemacht!

    Während gefühlt der komplette Strand beim Futtern am Buffet war, wechselten wir die Pressluftflaschen und tauchten zum zweiten Mal ab.

    "So alle 100 Tauchgänge, sieht man immer etwas ganz Besonderes"....., pflege ich gerne zu sagen, aber dieser Tauchgang an meinem 45. Geburtstag, war einmalig und ein wunderbares Geschenkt obendrein.

    Kaum das wir unter Wasser waren, wimmelte es schon von zahlreichen, riesigen Meeresschildkröten und plötzlich....., war auch eine Seekuh da.

    Wenn es ein freilebendes Tier Nähe zulässt, so ist das immer ein besonderer Moment.

    Aber von einer drei Meter großen Seekuh nur eine handbreit entfernt zu sein, ist einfach magisch.

    Bestimmt zwanzig Minuten, hatten wir dieses einmalige Miteinander ganz für uns.

    Völlig entspannt, weidete das friedliche Tier die Unterwasserwiesen ab, tauchte zum Luftholen auf, kam wieder zurück und ließ sich dabei nicht im Geringsten stören - die zahlreichen Schildkröten um uns herum, hatten wir derweil vergessen.

    Es sind bei diesem Tauchgang viele tolle Fotos entstanden, aber eins davon finde ich besonders gelungen - die drei Meeresbewohner in Harmonie.

    Das Foto übrigens, schickte ich ein Jahr später im Rahmen des Wettbewerbs Foto des Jahres, Kategorie Interaktion mit einem Meeresbewohner oder so ähnlich, an die Zeitschrift Tauchen.

    Wenige Tage später, bekam ich eine Email mit der Antwort zurück..... "Fake Fotos werden nicht berücksichtigt".

    Im ersten Augenblick war ich natürlich richtig sauer, aber schon bald wurde mir klar, daß es wohl wirklich ein unglaublicher Moment war, den ich da einfangen konnte.

    Eine tolle Erfahrung in diesem Urlaub, waren aber auch die Tauchgänge beim Nachbarhotel Mövenpick Resort El Quseir, dessen Tauchbasis nur bei sehr geringer Auslastung, Gäste von anderen Resorts aufnimmt.

    Die wunderschön geschwungene Bucht und das entspannte Strandleben dort, begeisterten vom ersten Moment an, genauso das traumhafte Hausriff der Bucht.

    Es sollten jedoch noch einmal über sieben Jahre vergehen, bevor ich meinen ersten Urlaub dort verbringen würde - aber das, ist eine ganz andere Geschichte!
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  • Day 23

    Unawatuna 2008

    April 7, 2021 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 7 °C

    Es vergingen tatsächlich elf Jahre, bis Sri Lanka wieder als Reiseziel anstand.

    Ganz im Süden der Insel, liegt an einem traumhaften Palmenstrand ein winziger Ort, den wir uns als Base Camp für die zweiwöchige Reise ausgesucht hatten - Unawatuna.

    Mittlerweile, hatten sich bereits die ersten Buchungsplattformen für Privat Unterkünfte etabliert und so, wurde es diesmal ein kleines Gästehaus mit angeschlossenem Restaurant in Strandnähe.

    Ein Online Artikel über die schönsten Strände der Welt, machte mich seinerzeit auf den Unawatuna Beach aufmerksam - eins kam zum anderen!

    Natürlich, standen auch wieder Inseltouren auf dem Plan - diesmal jedoch, mit einem privaten TukTuk, samt Chauffeur versteht sich.

    Die meisten Sehenswürdigkeiten, konnten innerhalb eines Tages besichtigt werden aber einmal, ging's auch mit zwei Übernachtungen in Kandy auf große Fahrt.

    Rückblickend betrachtet, war es sicherlich etwas anstrengend, stundenlang mit einem kleinen Zweitakter den Minikontinent zu bereisen aber so, kamen wir zusätzlich in wunderschöne, versteckte Ecken, fernab der üblichen Sehenswürdigkeiten.

    Die Natur Sri Lankas war auch beim zweiten Mal atemberaubend.

    Wir stoppten zum Schwimmen an einem großen Wasserfall im Regenwald, sahen Affen und Schlangen beim Dschungeltrekking und waren überwältigt vom Fernblick, nach dem Aufstieg auf den Sigiriya Felsen.

    Auch die Tauchgänge vor Unawatuna waren lohnenswert - mäßige Sicht, aber sehr fischreich.

    Während der Tage im Gästehaus, entstand ein näherer Kontakt zu einem jungen Mitarbeiter - es wurde definitiv eine bleibende Erfahrung, seiner Einladung in die elterliche Hütte anzunehmen.

    Sri Lanka war damals, vier Jahre nach dem verheerenden Tsunami, noch stark von der Katastrophe gezeichnet.

    Während beispielsweise Thailand unmittelbar danach mit dem Wiederaufbau startete, verschwand die finanzielle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für Sri Lanka, in den üblichen Kanälen einer korrupten Regierung - Armut und widrige Bedingungen waren allgegenwärtig.

    Trotz allem, wurden wir sehr herzlich von einer Großfamilie empfangen, die Lebensfreude und Zufriedenheit ausstrahlte.

    Mich hatte vor allem die damals über 80jährige Großmutter beeindruckt.

    Es war mehr als beschämend zu sehen, wie das Nachtlager der alten Dame in einer Ecke - eine Bretterkonstruktion ohne Moskitonetz!

    Und wir, beschweren uns über etwas zu harte Matratzen und fehlende Topper.....!
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  • Day 24

    Petra 2009

    April 8, 2021 in Jordan ⋅ ☁️ 14 °C

    Tja, da hätte ich doch fast diesen einmaligen Kurztrip vom Sommer 2009 vergessen - aber nur fast!

    Wieder einmal waren wir zum Tauchen in Dahab - soweit so gut!

    In jenen Tagen, existierte von der etwas weiter nördlich gelegenen Touristenenklave Taba aus, eine wunderbar schnelle und unkomplizierte Fährverbindung ins gegenüber liegende Aqaba und somit die Möglichkeit, bequem im Rahmen einer Tagestour, auch die antike Felsenstadt Petra zu besuchen - auf nach Jordanien!

    Die moderne Fähre, brachte uns in weniger als einer Stunde über's Rote Meer.

    In Aqaba angekommen, gab's zügig einen exotischen Stempel in den Reisepass und nach weiteren zwei Stunden im Bus, war eines der sieben neuen Weltwunder erreicht - die rosarote Felsenstadt der Nabatäer.

    Ich muss gerade schmunzeln, wieder einmal brachte mich ein Hollywood Streifen auf die Idee, an einen ganz besonderen Ort zu reisen - diesmal "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" aus dem Jahr 1989.

    Ins Kino zu gehen, zieht bei mir ganz offensichtlich so manch kostspielige Veränderung nach sich.

    Um es vorweg zu nehmen, es war alles genauso beeindruckend wie in dem Abenteuerfilm.

    Die berühmte Felsenstadt steht völlig zu Recht, auf der Liste der sieben neuen Weltwunder und durch die 1,2 Kilometer lange, spektakuläre Schlucht auf das Schatzhaus der Nabatäer zu zulaufen, bleibt ein Leben lang unvergesslich.
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  • Day 25

    Luang Prabang 2009

    April 9, 2021 in Laos ⋅ 🌧 3 °C

    Das Reise Highlight 2009 stand zum Jahresende an - "Langzeit zu Zweit" in Thailand.

    Aber davor, ging's für mich erstmalig nach Laos - eine Woche Solo Ferien in Luang Prabang.

    Die Tage am Mekong waren eine Quelle der Inspiration und voller neuer Eindrücke - eine bis heute ganz besondere Asien Erfahrung.

    Einige Beispiele.....

    1. Kulinarik:

    Wer die asiatische Küche schätzt, wird sich in Laos hoffnungslos verlieben.

    Ähnlich wie bei den Thais, ist Essen im Nachbarland stets ein Genuss für alle Sinne.

    Zudem, hat die französische Kolonialzeit bis in die Gegenwart ihre Spuren hinterlassen und sorgt für ungewöhnliches Fusion Food.

    Belegtes Baguette mit Hühnchen süßsauer und Papayasalat - kein Problem!

    Knusprige Wasserbüffelhaut - ein wahres Geschmackserlebnis!

    Suppenküchen neben Buddhistischen Tempeln - selbstverständlich!

    Erstklassiger Milchkaffee, dazu Petits fours in einem tollen Café - das ehemalige Indochina, hat eine sehr lebendige Kaffee Kultur.

    Und dann, natürlich noch die zahlreichen Nachtmärkte mit viel fangfrischem Mekong Fisch in allen Varianten.

    2. Partnersuche:

    Das indigene Volk der Hmong, das auch Teile von Laos bewohnt, feierte in meiner Woche gerade ihr Neujahrsfest.

    Bunte Trachten, exotische Reistänze und fremde Bräuche an jeder Ecke.

    Wirklich außergewöhnlich jedoch, fand ich vor allem das damalige "Speed Dating" für bindungswillige Teenager.

    In bunten Trachten, standen sich jeweils zwei gleichlange Reihen Jungs und Mädels gegenüber.

    Die jeweiligen "Pärchen", warfen sich über eine sehr kurze Distanz, permanent einen kleinen Ball zu.

    Und währenddessen, wurde im Rahmen der Möglichkeiten geredet, gebaggert und Ball gefangen.

    Natürlich war immer eine Anstandsdame zugegen, die Sitte, Tradition und bei Bedarf, auch den nötigen Abstand im Auge behielt.

    Ich hoffe sehr, daß dieses harmlose "zarte Bande knüpfen" auch heute noch praktiziert wird - es war wirklich süß, den nervösen Teenies bei ihrem schüchternen Geplänkel zu zuschauen!

    3. Buddhismus:

    Luang Prabang ist das religiöse Zentrum von Laos.

    Es gibt unzählige Tempelanlagen mit praktizieren Mönchen, die auch Besuchern gerne einen Einblick in den buddhistischen Kloster Alltag gewährten.

    Mir gefiel das frühabendliche Gemeinschaftsgebet immer am Besten.

    Davor, stattete ich meist der Suppenküche von Tante Wu einen Besuch ab und sobald der erste Gong im Kloster daneben zu hören war, beeilte ich mich mit der Schüssel und lauschte mit Blick in den Gebetsraum den Gesängen - wirklich tief berührend.

    4. Elefanten Führerschein:

    Die riesigen Tiere faszinieren mich schon seit meiner Kindheit.

    Ich liebe Elefanten über alles - für ihre Kraft, ihre Empathie und ihre bedachte Art.

    Bei dieser Vorgeschichte war fast schon klar, daß ich einfach nicht widerstehen konnte, als in einem Touren Büro der "Elefanten Führerschein" angeboten wurde.

    Mit dem Zwei Tages Trip, zzgl. Übernachtung in einem Urwald Camp weit außerhalb der Stadt, wurde für mich ein Kindheitstraum war.

    Jeder bekam einen Elefanten mit Mahout zugeteilt - unvergessliche Momente, vor allem das gemeinsame Bad im Fluß!

    Hatte ich schon erwähnt, daß ich Elefanten über alles liebe?

    Zwei Tage voller Freude und die 60 Dollar für diesen ganz besonderen Ausflug, waren sicherlich die best investierten meines Lebens.

    Wußtet ihr eigentlich, wie und wo das Starbucks Imperium seinen Anfang nahm?

    Ein älterer US Veteran, ebenfalls in der Elefantengruppe, hatte es mir am ersten Abend beim Sunset Tubing erzählt.

    Während des Vietnamkrieges, war in seiner Einheit ein junger Mann stationiert, der erstmals in seinem Leben, ausgerechnet in dieser Ecke der Welt, richtig guten Kaffee getrunken hatte - ihr erinnert euch an die Kaffee Kultur von Luang Prabang?!

    Back in the States, empfand er mittlerweile die dortige Diner Plörre als absolut ungenießbar und eröffnete in seiner Heimatstadt seinen eigenen Coffee Shop - das erste Starbucks.

    Kontakt zu dem überaus erfolgreichen Unternehmer, hatte der US Amerikaner mit einer Affinität zu Dickhäutern seit damals nicht mehr, aber hey....., diese Kriegsgeschichte ist doch Weltklasse, oder?

    Ganz besonders nach einem "harten" Elefanten Tag, beim entspannten Tubing im Urwaldfluss und einer Flasche Bier in der Hand.....
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  • Day 26

    Varkala 2010

    April 10, 2021 in India ⋅ ⛅ 0 °C

    Lust auf eine Geschichte aus Südindien?

    Genauer gesagt, von meiner 9tägigen Reise in den damals kleinen Küstenort Varkala im Bundesstaat Kerala?

    Eine Reisedokumentation über die Backwaters, einem Jahrhunderte alten, stark verzweigten Wasserstraßennetz im Hinterland, hatte mich inspiriert - auf nach Kerala!

    Das Wort polarisieren, findet ja immer mal wieder Verwendung in meinen Geschichten - nirgendwo allerdings, passt es besser als zu Indien.

    Ich war auf dieser Reise ständig hin und her gerissen - und das, begann bereits bei der Landung auf dem Flughafen in Trivandrum.

    Willkommen in der dritten, oder wievielten Welt auch immer.

    Chaos pur, Menschen auf erbärmlichen Lagern, die offensichtlich in den Außenbereichen des Flughafengeländes hausten und dazwischen, sprangen munter die Ratten umher.

    Und dann dieser Straßenverkehr..... einfach unglaublich!

    Nirgendwo, aber wirklich nirgendwo auf der Welt, habe ich jemals wieder so einen aggressiven, rücksichtslosen Fahrstil erlebt, wie in Kerala.

    Im Vergleich dazu, sind selbst die Georgier, wie schüchterne Fahranfänger unterwegs.

    Selten bin ich durch ein so schönes Land gereist und noch nie, durch so ein Vermülltes - die Locals hatten, zumindest vor 11 Jahren, absolut Null Umweltbewusstsein.

    Der kleine Ort Varkala, liegt auf einer ca. 30 Meter hohen Steilklippe, darunter befindet sich eine wunderschöne Bucht.

    Müll jeglicher Art, bishin zu verendeteten Tieren, wurde in Unmengen einfach an der Klippe entsorgt, um dann einige Stockwerke tiefer, von einem fleißigen Putzkommando wieder aufgesammelt zu werden ( ABM Maßnahme? ) - natürlich nur der Teil, den Wind und Wellen nicht ins Meer getrieben hatten.

    Und dann, sorry dafür schon einmal im Vorraus, die unglaubliche Bildungsferne vieler Locals!

    Auf dem Grundstück meines kleinen Gästehauses beispielsweise, wurden getrocknete Kokosnuss-Schalen zum verfeuern aufgehäuft.

    Dawischen hatten sich Giftschlangen eingenistet, was jedoch niemand sonderlich störte.

    Kinder griffen sich einfach neues Feuermaterial mit der Hand und barfuß war man sowieso - wie eine sehr makabre Art von "natürlicher" Geburtenkontrolle.

    Echt, das hättet ihr sehen müssen - nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit, erreichen auf diese Weise, niemals nie alle Kinder die Volljährigkeit.

    Hygiene war nach westlichen Verständnis, oftmals nicht ansatzweise vorhanden. Mein Host beispielsweise, hatte mich einmal zum Dinner eingeladen.

    Als ich dann sah, daß Reis und Curry auf altem Zeitungspapier serviert wurden, daß zuvor von einem Haufen außerhalb der Hütte genommen wurde, auf dem die Hühner rumturnten, lehnte ich dankend ab.

    Zwei Mädels aus Australien, "konnten" dieser Einladung, trotz meiner Vorwarnung, leider nicht widerstehen

    Eine davon, verbrachte danach ihren Resturlaub mit was für einem exotischen Virus auch immer, in der Unterkunft und ward nicht mehr gesehen.

    Nach drei Tagen schließlich, hatte ich meinen indischen Rhythmus gefunden.

    Das morgendliche Geschrei ab 05.30 Uhr, verursacht durch hunderte von Krähen war der Wecker, die Walking Mile an der Steilklippe, mit Gastronomie und Shops jeder Art, oder der Hindu Tempel in Down Town, Ziele der täglichen Spaziergänge.

    Der schöne Strand mit tollen Wellen, esoterischen Workshops und Yoga Gruppen, bot viel Spaß und jede Menge Abwechslung.

    Ein exellentes nepalesisches Restaurant mit Meerblick und deutscher Bäckerei ( faszinierender Mix ), wurde zu meinem täglichen Anlaufpunkt - lesen und lecker futtern mit Aussicht.

    So ganz nebenbei, konnte ich dort einem Local offensichtlich zu einer wunderbaren Geschäftsidee verhelfen.

    Selbiger, pflückte von allen Kokosnuss Palmen an der Walking Mile die reifen Früchte, damit sie den Gästen der Restaurants, nicht beim Essen auf die Köpfe fielen.

    Die Nüsse wurden gesammelt und einfach entsorgt, bis.....ich dem Nussbeauftragtem verständlich machen konnte, er könne sie doch alternativ an Touristen verkaufen.

    Unglaublich aber wahr, obwohl hunderte Palmen den langen Uferweg säumten, waren nirgendwo Kokosnüsse zu bekommen.

    Tja, was soll ich sagen, der Gute hatte die Idee angenommen, die Nüsse auf mein Anraten hin zu 1 Dollar / Stück an Touristen verkauft und in 10 Minuten sicherlich mehr Geld verdient, als sonst den ganzen Tag - Hilfe zur Selbsthilfe!

    Am nächsten Tag, war er dann mit seinem Fahrrad und einer Styroporbox voller Eis und Kokosnüssen unterwegs.....!

    Der Ausflug in die Backwaters war ein grandioses Erlebnis!

    Mit einem Local als Guide, ging's für ein paar Stunden auf einem alten Kahn durch die Kanäle - mitten durch den bunten Alltag der Locals.

    Elefanten hier, Lotoswiesen und hinduistische Tempel dort - irgendwie eine Mischung aus Dschungel, schwimmende Märkte in Bangkok und Venedig - ein ganz wunderbarer Tag.

    Trotz einiger, widriger Umstände, ich würde noch einmal ins Backpacker Paradies Varkala reisen.

    Auch wenn nach westlichem Verständnis damals etliches im Argen lag war's toll, so viele neue Impressionen zu sammeln - Indien polarisiert eben!

    Dreißig Jahre on Tour, finden mit dieser Geschichte ihr Ende - es war definitiv MEIN Lebens Jahrzehnt für Fernreisen.

    Mal kurz für eine Woche zum Tauchen nach Ägypten, wurde fast schon zur lieb gewonnen Normalität und die Türkei, gefühlt zu meiner zweiten Heimat.
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  • Day 27

    Salalah 2011

    April 11, 2021 in Oman ⋅ ⛅ 3 °C

    Wer viel unterwegs ist, wird sicherlich auf Reisen auch einmal unschöne Erfahrungen sammeln - das bleibt einfach nicht aus!

    Nichts ist wirklich planbar und diese Tatsache, bezeichne ich selbst gerne als Eigendynamik des Lebens.

    Auf den Winter 2011 freuten wir uns schon seit Monaten.

    Flüge und Unterkünfte waren lange im Voraus gebucht - Anfang Dezember, ging's dann endlich los.

    Auf uns warteten 8 Wochen Indischer Ozean - "Zeit zu Zweit" im Oman, Sri Lanka und auf den Malediven.

    Nach etwas mehr wie drei Wochen, kam's dann auf Sri Lanka zur beinahe Katastrophe und wir entschieden uns, die Reise abzubrechen und am 25. Dezember nach Hause zu fliegen - die Malediven, hatten wir infolgedessen, leider nie besucht.

    Die heutige Geschichte, umreißt den Anfang dieser Traumreise - eine Woche im Süden des Omans, in Salalah.

    Bereits auf der Fahrt zum Flughafen gab's schon erste Schwierigkeiten, da die von mir gebuchten Flugtickets über Oman Air, kein gültiges Rail&Fly beinhalteten.

    Die Ticketnummern, wurden beim scannen durch den Zugschaffner einfach nicht akzeptiert - Nährboden für sinnbefreite Gespräche und..... Streit!

    Viele Stunden später im Hotel auf der arabischen Halbinsel angekommen, baute sich die schlechte Stimmung kontinuierlich auf - weitere sinnbefreite Gespräche und..... noch mehr Streit!

    Unsere Unterkunft, das Crown Plaza Resort in Salalah war top, das Zimmer mit Meerblick traumhaft und der strahlendweise Palmenstrand davor, einfach grandios.

    Bringt halt alles nichts wenn dicke Luft ist und daran, sollte sich in den folgenden Tagen nur sehe wenig ändern - was war bloß los mit uns?

    Die tollen Tauchgänge etwas weiter im Süden, brachten endlich positive Vibes und damit ein fragiles Stimmungshoch.

    Kelpwälder, riesige Fischschwärme und unberührte Tauchplätze - unter Wasser in Salalah, war eine völlig neue Erfahrung!

    Auch am Strand zu liegen und einfach nur die vielen Delphine zu beobachten, war ein echtes Erlebnis und, ein Preiswertes dazu - verglichen mit den angebotenen Delphin Touren der Reiseveranstalter.

    Wie sich im Laufe der Woche herausstellte, wurden die Gäste dazu früh morgens vom Hotel abgeholt und nach Salalah gebracht.

    Nur, um von dort aus eine halbe Stunde mit dem Boot..... ganz genau, zurück zum Strandabschnitt am Hotel geschippert zu werden denn da, gab's offensichtlich die meisten Meeressäuger zu beobachten - Ironie pur, willkommen im Leben!

    Das der südliche Oman von einem, für die arabische Halbinsel ganz außergewöhnlichem Wetterphänomen profitiert, wissen die Wenigsten - dieser Landstrich wird zur Regenzeit im Indischen Ozean, ganz leicht vom Monsun gestreift.

    Und so, können sogar in einem Wüstenstaat, tropische Pflanzen im Überfluss gedeihen und reichlich exotische Früchte geerntet werden.

    Kokosnuss Palmen am Strand vermitteln Tropenfeeling und zur Monsunzeit in unserem Sommer, reisen Scharen von Arabern nach Salalah, nur um dort im warmen Regen zu sitzen, zu picknicken, oder durch den Monsun zu spazieren.

    Mir hat dieser Teil des Oman richtig gut gefallen - Strand, Tauchen, Klima, aber auch die ausgezeichneten, libanesischen Restaurants in Downtown.

    Ich möchte unbedingt noch einmal dorthin reisen und gerne auch im gleichen Hotel ( immer noch prima Bewertungen ) wohnen - diesmal aber bitte mit Sonne im Herzen!

    Sobald sich die derzeitige Situation wieder etwas normalisiert hat, steht der Oman ganz oben auf meiner Wunschliste - es gibt dort einfach so viel zu entdecken.
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  • Day 28

    Mecklenb. Seenplatte 2012

    April 12, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C

    Ende 2011 startete ich mit meiner damaligen Partnerin in einen neuen Lebensabschnitt - großer Umzug von Baden-Württemberg an die Mecklenburgische Seenplatte.

    Im Jahr darauf, war bis auf eine Tauchwoche am Roten Meer, vor allem Heimaturlaub angesagt - es gab ja soviel zu entdecken.

    Der Müritz NP mit seinen unzähligen Seen und Kanälen, befand sich direkt vor der Haustüre - schier unendliche Möglichkeiten, die herrliche Natur aktiv zu nutzen.

    Und das, taten wir in vollen Zügen und bei jeder Gelegenheit - Schwimmen, Tauchen, vor allem aber Kajak fahren.

    Letzteres meist azyklisch, wenn keine oder kaum Touristen vor Ort waren.

    Stundenlang paddelten wir durch die endlose Wasserlandschaft - Seeadler, Kraniche, Fischotter, Biber, Marderhunde, Waschbären ( um nur einige zu nennen ) waren immer wieder zu beobachten, Natur pur!

    Das nahe Usedom wurde zu unserer bevorzugten Sommerfrische und der Strand von Heringsdorf, unser Lieblingsplatz für Badespaß an der Ostsee.

    Im Anschluss, ging's dann oft zum Shopping nach Swinemünde auf der polnischen Seite der Insel - eine tolle Ecke!

    War uns nach Großstadtluft, nahmen wir den Zug von Neustrelitz nach Berlin, Potsdam oder ins Nachbarland nach Stettin - jede Menge Abwechslung!

    Rückblickend betrachtet, ein Jahr mit unglaublich vielen Eindrücken aber, und das könnt ihr mir glauben..... es ist ein gewaltiger Unterschied in diesem Naturparadies zu urlauben, oder dort zu leben.

    Die Mauer war bereits seit über 20 Jahren gefallen, aber noch lange nicht in allen Köpfen der Bevölkerung.

    Viele Locals sahen in uns vor allem die reichen, besser gestellten Wessis und das, obwohl meine Lebensgefährtin selbst aus Sachsen stammte - Xenophobie gegen das eigene Volk, im eigenen Land.

    Fuhr man beispielsweise in jenem Sommer über die Zecheriner Brücke nach Usedom, befand sich am Inseleingang auf einem riesigen Schild ein Graffiti mit dem Spruch "Haut ab ihr scheiß Wessis".

    Wochenlang hielt es niemand für nötig, die Schmiererei zu entfernen - ein ganz besonderer Willkommensgruß an hunderttausende von Feriengäste in der Hauptsaison.

    Anschluß jedenfalls, fanden wir nur wenig, dafür gab's umso mehr Ablehnung - wir lernten die Menschen an der Seenplatte, auch von einer deutlich weniger "seens"werten Seite kennen.

    Einer der Gründe, weshalb das Projekt Mecklenburg-Vorpommern schließlich leider scheiterte - im Frühjahr 2013 ging's wieder zurück nach Baden-Württemberg.
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  • Day 29

    Kairo 2013

    April 13, 2021 in Egypt ⋅ ☁️ 10 °C

    Die Stadt aller Städte kann man einfach nicht beschreiben also..... fange ich erst gar nicht damit an.

    Ebenso, müssen weder die Sphinx, die Pyramiden oder die Grabschätze des Tut Anch Amun erklärt werden - jeder kennt diese Weltwunder.

    Alternativ dazu, gibt's zwei Anekdoten über Kairo, die ich in meinen fünf Tagen dort erleben durfte - letztere, wird wohl für immer auf dem Siegertreppchen meiner Reisegeschichten stehen!

    1. Mena House:

    Am Ende der Pyramid Road in Gizeh, steht seit 1886 ein ganz besonders Luxushotel - das heute zur Marriott Kette gehörende Mena House.

    In eine längst vergange Zeit, in denen das Reisen nur sehr wenigen vergönnt war, lässt die spannende Hotelführung blicken - unbedingt empfehlenswert!

    Was das alt ehrwürdige Haus jedoch bis heute einzigartig macht, ist vor allem der unverbaute Blick auf die Pyramiden - eine wahrlich einmalige Aussicht, beispielsweise beim Frühstück.

    Wenn ihr jemals nach Kairo reist, dann gönnt euch dort unbedingt ein Zimmer mit Pyramiden Blick.

    Ihr werdet nachts garantiert stundenlang auf dem Balkon sitzen, den Rufen des Muezzins lauschen und das stimmungsvoll illuminierte Weltwunder bestaunen..... einmalig schön!

    Seit ich als Jugendlicher den Hollywood Streifen "Das Tal der Könige" aus dem Jahr 1954 gesehen habe, ging mir das Mena House nicht mehr aus dem Kopf - manche Träume, brauchen einfach Zeit bis sie sich erfüllen.

    2. Rundfahrt:

    Für eine geführte Tour zu den Pyramiden und der Sphinx, muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen - über's Hotel gebucht, hätte mich die Halbtagestour +100 Euro gekostet.

    "Na ja, das werde ich doch sicher auch alleine hinbekommen".... dachte ich mir beim Frühstück am zweiten Tag - der Eingang zum Plateau von Gizeh, lag ja direkt hinter dem Mena House.

    Das erstaunlich günstige Tagesticket war schnell gekauft - da war ich also!

    Stellt euch das Areal der Weltwunder als riesiges Wüstengebiet vor - bei 35 Grad im Schatten wird schnell klar, daß Laufen eine ziemlich blöde Idee ist.

    Das, wissen selbstverständlich auch die Locals und so, befindet man sich direkt nach der Kassenzone, bei den Kamel- und Pferdekutschen Dienstleistern.

    Für letztere hatte ich mich entschieden - Preisverhandlung!

    Drei Stunden entspannt in einer Kutsche sitzen und dabei einzigartige Kulturschätze der Menschheit sehen, daß war mir definitiv 20 Euro Wert.

    Also nochmal alle Einzelheiten zusammen gefasst ( war ja nicht mein erstes Mal im Orient ) - der vereinbarte Preis war "safe" und das Ende der Tour sollte wieder an der Kassezone sein - prima!

    Gleich vorweg - natürlich, war rein gar nichts "safe"!

    Am Ende der Tour, kutschierte mich mein Guide selbstverständlich noch mit so einigen Hintergedanken durch sein Wohnviertel.

    Geschäfte hier, Händler da, Verwandte mit Teestuben dort, das Übliche eben - damit jedoch hatte ich gerechnet, soweit alles gut!

    Weit entfernt vom vereinbarten Ziel der Fahrt, hielt der Kutscher plötzlich an - "Es wäre jetzt an der Zeit zu zahlen"..... meinte er.

    "Na dann, hier sind deine 20 Euro"..... sagte ich - was darauf folgte, bleibt bis heute einmalig.

    "Also, die 20 Euro reichen aber nicht!" - "Ähää, hatten wir doch so vereinbart, oder?!“ - "Ne, hatten wir nicht, die 20 Euro waren für's Pferd, ich muß ja schließlich auch bezahlt werden und dann, steht noch der Ausgleich für die Abnutzung der Kutsche offen!" - "So, so..... Abnutzung der Kutsche!"

    In solchen Momenten, takte ich meist ganz entspannt auf buddhistischen Gleichmut runter und plappere unbedarft drauf los.

    In diesem Fall, gratulierte ich dem Kutscher für sein arabisches Verhandlungsgeschick, sowie die äußert faire Berücksichtigung aller Beteiligten ( inkl. Kutsche ), bei der Entlohnung.

    Die locker in einem Nebensatz getätigte Anmerkungen über Pferde auf Ägyptens Straßen allgemein, ihr außergewöhnliches Angestelltenverhältnis zu ihren Besitzern und die besondere Möglichkeit für die Vierbeiner auf eine eigenständigen Kontoführung, fand außer mir jedoch niemand amüsant.

    Egal, die besten Witze sind eh immer die, über die man alleine lacht - ist so!

    Mittlerweile, in Erwartung einer spannenden Konversation, hatte ich mich in der Kutsche zurück gelehnt und fragte den aufbrausenden Besitzer, wie hoch er sich denn die gesamte Entlohnung so vorstelle.

    "Na ja, das würde natürlich auch ein Stück weit von mir abhängen"....., lenkte der Schlaumeier mit Peitsche in der Hand ein.

    Viele seiner stets zufriedenen Kunden würden mindestens 100 Euro geben, es dürften aber auch gerne mehr sein, wenn mir die Fahrt gefallen hat - ein echter Schnapper also!

    Die Meisten würden jetzt wohl, weit weg vom sicheren Hotel und mit Peitsche schwingendem Kutscher vor sich, zumindest ein Stück weit nachgeben - tja, Pech gehabt mein arabischer Freund, ich nicht!

    "Du hast jetzt ganz genau zwei Möglichkeiten"..... war meine ruhige Antwort darauf.

    "Nimm die vereinbarten 20 Euro und klär das irgendwie mit deinem Pferd, oder du bekommst überhaupt nichts, ich schreibe mir deine Kutschennummer auf und werde vom Hotel aus, als erstes die Polizei verständigen"!

    Sicherlich dank dem Umstand, daß ich nach außen hin auch heute noch eher als betagter Kirmesboxer, denn als liebenswerter, älterer Herr durchgehe, fand das Gespräch schlagartig sein Ende und ich stieg von der Kutsche.

    Noch lange von lauten Rufen begleitet, mutmaßlich Glückwünsche und Segnungen für mein weiteres Leben, steuerte ich auf mein Hotel zu und das lag, sicherlich völlig unerwartet für den Gauner, nur wenige hundert Meter vor uns.

    Auf solchen Touren, bringt es erfahrungsgemäß oft Vorteile, wie ein Empfänger für Transferleistungen gekleidet zu sein.

    Das ich Gast im Mena House war, damit hatte mein dreister Freund nicht gerechnet, sonst hätte er die Kutsche sicherlich woanders angehalten.
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  • Day 30

    Sanur 2014

    April 14, 2021 in Indonesia ⋅ ☁️ 4 °C

    Knapp 12.000 Kilometer von Frankfurt entfernt, liegt die indonesische Insel Bali - Neuland!

    Wer jetzt eine entschleunigte, tropische Trauminsel vor Augen hat, der sollte sich im Geiste ganz schnell von diesem Gedanken verabschieden, oder sich statt in ein Flugzeug, alternativ in eine Zeitmaschine setzen und mindestens 30 Jahre zurück reisen.

    Bereits beim Landeanflug auf das nächtlich illuminierte Denpasar wird deutlich..... das Instagram Klischee von Bali, stimmt oft nicht ansatzweise mit der Realität vor Ort überein.

    Natürlich gibt es traumhafte Ecken mit toller Natur, die finden sich aber auch im Taubertal, jedoch ohne das unschöne Kontrastprogramm.

    Verkehrsinfakte, viel zu viele Menschen und ein, so scheint es zumindest auf den ersten Blick, außer Kontrolle geratenes Müllproblem.

    Einen Ort der Ruhe mit balinesischem Zauber, habe ich dennoch gefunden - im beschaulichen Feriendomizil meiner Wahl, in Sanur!

    Obwohl ich in der Regenzeit Anfang Dezember dort war, überraschte mich das Wetter über zwei Wochen lang mit viel Sonnenschein.

    Prima Bedingungen also, für Radtouren, Spaziergänge, Strandfeeling und zwei Tauchtage.

    Abends dann, öffnete der Himmel meist seine Schleusen und erinnerte mit Nachdruck daran, daß Bali in den Tropen liegt - Zeit vor allem für die örtliche Gastronomie, ein gutes Buch, diverse Hörspiele und..... Wellness!

    Es dauerte einige Tage, bis ich das Restaurant meines Vertrauens gefunden hatte - witzigerweise war's dann die kleine Garküche am Strand vor der ich immer lag, die mit besonders leckeren Gerichten überzeugen konnte.

    Wenn ich an die Tauchgänge im Osten der Insel denke, strahlen meine Augen noch heute.

    Da zahlreiche Vulkane die Landschaft dominieren, finden sich auf Bali auch immer wieder schwarze Sandstrände - ein ganz besonderes Taucherlebnis!

    Strahlt die Sonne, scheinen die bunten Fische über dem schwarzen Grund fast zu leuchten - welch ein intensives, farbenfrohes Unterwasser Spektakel.

    In Summe hat's mir gut gefallen auf Bali, auch in meiner strandnahen Unterkunft und in Sanur selbst - ich würde wiederkommen.

    Das nächste Mal jedoch für deutlich längere Zeit - alleine schon wegen des sehr langen Fluges von über 16 Stunden aber auch, um die zahlreichen, vorgelagerten Inseln zu besuchen, welche exzellente Tauchgänge versprechen.

    Trekking ist ebenfalls ein Muß - Bali erhebt sich bis auf über 3000 Meter - endlose Möglichkeiten, seine Tage aktiv zu gestalten.

    Was die beiden Wochen damals deutlich machten....., bei Langzeiturlaub auf der Insel ist es durchaus sinnvoll, anstelle einer Pauschalreise, individuelle Unterkünfte in verschiedenen Ecken zu buchen - je nachdem, wie die persönlichen Schwerpunkte gesetzt werden.

    Ewig lange Fahrten auf oft brechend vollen Straßen, lassen sich somit vermeiden.

    An meinen zwei Tauchtagen beispielsweise, saß ich jeweils fünf Stunden im Auto - definitiv zu lange für einen Urlaubstag!
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