2014 - oder das Jahr, in dem mein Fernweh begann. Eher zufällig verabredeten sich vier junge Männer aus Schwaben zu einem Roadtrip quer durch die USA - auf der legendären Route 66. Read more
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  • Day 12

    Palo Duro Canyon State Park

    October 12, 2014 in the United States ⋅ ☀️ 21 °C

    Auch heute klingelte, obwohl es Sonntag war, der Wecker früh und unerbärmlich… Unser übliches Ritual startete: duschen, packen, Koffer im Auto verstauen, und weiterfahren…

    Frühstück gab es nochmal ins „Big Texan Steakhouse“. Und wir im dazugehörigen Motel übernachteten, bekamen wir sogar einen Rabatt. Ihr könnt es euch denken: Wir nahmen das Angebot natürlich dankend an!
    Auf das angepriesene Steak zum Frühstück verzichteten wir allerdings und konzentrierten uns auf die Eier, den Bacon (der irgendwie seltsam süßlich schmeckte) und auf das Omelett, dass man sich nach eigenen Wünschen zusammenstellen konnte. Auch der Kaffee war nicht zu verachten. Zudem gab es frische Melonenstücke. Obst - eine willkommene Abwechslung nach elf Tagen!

    Als wir dann gut gesättigt waren starten wir endlich in unseren heutigen Fahrtag! Auf nach Süden!

    "Süden?!" werdet ihr euch zu Recht fragen,
    "Die Route 66 verläuft doch von Osten nach Westen!"

    Das ist richtig! Aber heute unternahmen wir noch einen kurzen Abstecher zum „Palo Duro Canyon State Park“. Der zweitgrößte Canyon der USA ist nicht weit von Amarillo entfernt und zumindest einen kurzen Abstecher wert. Für uns diente er als Einstimmung für den GROßEN Canyon, den wir in einigen Tagen erreichen sollten.

    Am Eingang wurde eine Gebühr von 10 $ bezahlt und los ging die Fahrt in den Canyon. Es gab einen kleinen Rundkurs, der aber im Oktober aufgrund von diversen Wasserschäden nicht durchgängig befahren werden konnte. Zudem musste man einige kleine Washes durchfahren, die aber nur wenig Wasser führten und geteert waren, so dass man auch ohne Allrad prima zurechtkam.

    Es fegte ein richtig frischer und starker Wind über die Prärie und wehte uns am ersten Aussichtspunkt fast weg. Es kündigte sich mal wieder ein Wetterumschwung an. Je weiter wir in den Canyon vordrangen, desto windgeschützter wurde es und auch die Temperaturen zogen merklich an. Es gab auch ein kleines Visitor Center, welches allerdings geschlossen war.

    Als dann allerdings die "Rockers" kamen, bekamen wir es mit der Angst zu tun und verließen ziemlich überhastet den State Park um wieder die Route 66 zu bereisen. Sehr weit kamen wir allerdings nicht...
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  • Day 12

    Halfway-Point

    October 12, 2014 in the United States

    Gleich hinter Amarillo liegt dieser, ich muss es schon wieder sagen, skurrile Ort mit dem Namen „Cadillac-Ranch“!

    Verrückte Texaner! Wer kommt denn bitte auf die Idee zehn, eigentlich unbeschädigte Cadillacs im gleichen Winkel wie die Cheops Pyramiden im texanischen Boden zu vergraben.
    Richtig! Eine Künstlergruppe, die damit wohl die Konsumgesellschaft anprangern wollte. Seitdem stecken die da und ändern ständig ihr Äußeres, da jeder, der hier vorbei kommt, die Cadillacs nach Herzenslaune mit Farbe besprüht - nur wir nicht! Wir haben den anderen gesagt, wie Sie diese besprühen sollen!
    Die Cadillac Ranch ist eine realtiv bekannte Roadside-Attraction an der Route 66 - die wenigsten "Routies" werden hier ohne anzuhalten vorbeirauschen…

    Da der Wind heftig wehte musste man schon ein bisschen aufpassen, dass man sich nicht aus Versehen in der Sprühnebelspur einer Spraydose befand.
    Wir begafften das bunte Treiben eine Zeit lang an und entschlossen uns dann weiter zu fahren. Es war inzwischen schon 13 Uhr und wir hatten noch gut 100 Meilen vor uns.

    Schon bald näherten wir uns dem dritten Highlight des heutigen Tages: dem Halfway-Point der Route 66!

    Adrian in Texas, ein eher unscheinbarer und kleiner Ort, rühmt sich jedoch der Mittelpunkt der Route 66 zu sein. Nachgemessen haben wir nicht, wir vertrauen in dieser Sache voll und ganz der Marketingabteilung des „Midpoint Cafes“, das wohl auch nur zufällig auch an dieser Stelle positioniert wurde.
    Viele Menschen hatten sich an einem alten Ford mit Ihren Unterschriften verewigt, weshalb für unsere Unterschriften kein Platz mehr vorhanden war. Frechheit!

    Deshalb bestellten wir im Laden nur einen schnellen Coffee to Go, knipsten ein paar Fotos und sattelten wieder die Pferde...
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  • Day 12

    Tucumcari tonight!

    October 12, 2014 in the United States ⋅ 🌬 21 °C

    Je weiter wir an diesem Tag in Richtung Westen vorstießen, desto einsamer und verwahrloster wurde die "Ortschaften". An manchen Orten fühlte man dann die „Route 66 – Romantik“, manchmal fühlte man aber auch nur ein klein wenig die Angst in sich hochschleichen… Naja, wir waren vier Männer: "Wird schon gutgehen!" dachten wir uns…

    Das ganze gipfelte, zumindest auf dieser Etappe, in der Ghosttown „Glenrio“, die genau auf der Grenze zwischen Texas und New Mexico liegt. Ganz ausgestorben ist diese Stadt allerdings (noch) nicht. Mindestens ein bewohntes Gebäude konnten wir von der Straße aus entdecken.
    Bekannteste „Sehenswürdigkeit“ ist das „First/Last Motel in Texas“ (je nachdem, von welcher Himmelsrichtung aus man die Route 66 bereiste) welches wohl schon lange dem Verfall preisgegeben wurde.
    Als wir ausstiegen, dachte ich für einen kurzen Moment, in der Ferne eine Kettensäge zu hören… War das etwa „Leatherface“? Oder ist uns doch die Blair Witch gefolgt?
    Schon unglaublich: Zu der Blütezeit der Route 66 war es wohl in dieser Ortschaft, abhängig von der Tageszeit, fast unmöglich die andere Straßenseite zu Fuß unversehrt zu erreichen…

    Nach Glenrio folgte die Originalroute einer 13 Meilen langen Dirtroad. Diese wollten wir allerdings unserem Van nicht antun und nahmen stattdessen die Interstate 40.

    Die Landschaft hatte sich inzwischen total gewandelt. Bäume sahen wir fast keine mehr, höchstens Sträucher und Büsche, dafür überall die weiten Ebenen, hin und wieder durchzogen von kleinen Canyons.

    Was uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich bewusst war: mit überschreiten der Staatsgrenze nach New Mexico hatten wir eine Stunde dazugewonnen. Die „Central-Time-Zone“ endet hier und die „Mountain-Time-Zone“ beginnt.
    So kamen wir um ca. 16:30 Uhr (und nicht wie noch auf unseren Uhren stand um 17:30 Uhr) in unserem heuteigen Etappenziel Tucumcari an.
    Wir bezogen unser Nachtquartier, das „Motel Safari“ direkt neben dem „Blue Swallow Motel“. Beides echte Route 66 – Klassiker. Auch die Besitzerin des Motels war sehr nett und die Zimmer waren auch gut ausgestattet und sauber. Und das für knapp 60 $ / Nacht. Eine echte Empfehlung!

    Es folgte noch eine kleine Foto-Tour durch Tucumcari, bevor wir vor einem kleinen Unwetter ins Motel flüchten mussten: ein Sandsturm zog am frühen Abend durch den Ort. Einige Städte in Texas und Oklahoma erwischte es damals wohl relativ heftig. Wieder bestand die Gefahr von Tornados in einigen Landesteilen - mit diesen Wetterkapriolen muss man leben wollen. Die tiefhängenden Wolken brachten aber dann eine durchaus imposante Abendstimmung.

    Nun brach die Nacht über Tucumcari herein und wir bekamen Hunger. Da kam es uns gerade recht, dass es einen kostenlosen Shuttle Service vom Motel zum „PowWow-Restaurant“ gab. Diesen nutzten wir (natürlich) und fanden uns in einem mexikanischen Restaurant wieder.
    Da wir noch nicht so oft in mexikanischen Restaurants gegessen hatten fing jetzt natürlich das große Rätselraten an, was wir denn bestellen sollten. Als wir die Bedienung dann schon drei Mal vertröstet hatten, mussten wir uns endlich entscheiden. So kam es, dass eigentlich alle das Gleiche bestellten: ein Gericht, bei dem verschieden Spezialitäten auf einem Teller serviert werden (typisch deutsch halt). Ich kann nicht mehr genau sagen, was da alles drauf war… Was ich allerdings noch genau weiß: Es gab zwei verschiedene Ausführungen – eine mit roter und eine mit grüner Sauce.
    Da mein Kollege nicht wirklich gerne scharf isst, bestellte er sich die grüne Variante, da er meinte, grün bedeutet mild - seinen Irrtum konnten wir dann aber relativ schnell an den entgleisenden Gesichtszügen und seiner roten Gesichtsfarbe erkennen! Sein Bier war dann auch recht zügig ausgetrunken.
    Wir anderen amüsierten uns natürlich köstlich…

    Da das Restaurant dann doch recht schnell verwaist war, bestellten wir wieder unseren (immer noch kostenlosen) Shuttleservice und ließen uns zurück zum Hotel kutschieren wo nochmal meine Kamera zum Einsatz kam und ich die schönen Neonreklamen fotografieren durfte.
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  • Day 13

    Unser blaues Wunder!

    October 13, 2014 in the United States ⋅ 14 °C

    Der nächste Tag begann wieder relativ früh, denn wir hatten heute wieder eine Fahrstecke von über 200 Meilen vor uns. Bereits um 7 Uhr fotografierte ich den Sonnenaufgang über dem „Blue Swallow Motel“.
    Danach packten wir wieder unsere sieben Sachen, schmissen die Zimmerschlüssel in den Briefkasten und gingen erst mal ordentlich frühstücken: Ziel war das „Kix on 66“ in Tucumcari – Gutes Frühstück zu vernünftigen Preisen. Das Ambiente war eines American Diner‘s würdig. Durchaus empfehlenswert und es waren außer uns fast nur Einheimische anwesend. Ich hatte wieder irgendwas mit Eiern, ein Kollege hatte Huevos Rancheros, die anderen beiden jeweils ein Sandwich.
    Hm, die Huevos Rancheros sahen schon sehr lecker aus… Ich beneidete meinen Mitreisenden fast ein wenig… ^^

    Gut gestärkt konnten wir nun die Etappe starten. Erst mal vorbei am „Convention Center“ in Tucumcari mit der interessanten Route 66 Skulptur und dann rauf auf die Route 66, die hier über viele Meilen der Interstate 40 als Frontage Road dient.
    Dann wurde es etwas abenteuerlich. Immer wieder mussten wir die Interstate durch „hohle Gassen“ unterqueren. Wir waren froh, dass es am Vortag nicht ausgiebig geregnet, sondern nur ordentlich gestürmt hatte. Ansonsten wären wir wohlan manchen Stellen richtig baden gegangen…

    Und dann das: mitten auf der Route 66 tat sich plötzlich ein riesiges Schlammloch auf! Ein Wunder, dass sich hier keine Schweine und Rinder suhlten!!! Kurz überlegten wir, ob wir darin ein Bad nehmen sollten, entschieden uns aber dann für das vorsichtige Durchfahren. Wir hofften, dass das Schlammloch nicht zu tief ist und schafften es am Ende auch! Meine Nerven!

    Jetzt brauchten wir erst mal Entspannung! Deshalb besuchten wir das „Blue Hole“ in Santa Rosa. Das Blue Hole - eine Art Quelle (ähnlich dem „Blautopf“ in Deutschland) - ist ein großer, tiefer, natürlicher Pool mit strahlend blauem Wasser. Sehr beliebt bei Tauchern und Schwimmern. Da wir aber am Vormittag dort ankamen, waren wir eigentlich die einzigen Besucher.
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  • Day 13

    Viva Las Vegas?

    October 13, 2014 in the United States ⋅ ⛅ 13 °C

    Der Streckenabschnitt, den wir jetzt befahren durften, hat mich mitunter am Meisten beeindruckt. Hinter „Santa Rosa“ bogen wir auf den Highway 84 Richtung Norden ab. Die Route 66führte hier auch einige Jahre entlang, bis eine direkte Verbindung von Santa Rosa nach Albuquerque geschaffen wurde. Solltet ihr allerdings mal in den Genuss kommen die Route 66 bereisen zu dürfen, plant den „Umweg“ über Santa Fe aber unbedingt mit ein. Es lohnt sich!

    Wir bekamen zunächst eine sehr weitläufige Steppenlandschaft zu sehen. Prärie eben. Je weiter wir nach Norden voran kamen, desto hügeliger wurde das Land. In der Ferne konnte man bereits die schneebedeckten Gipfel der südlichen Ausläufer der Rocky Mountains erkennen.

    Wir erreichten schließlich den „Santa Fe National Forest“. Hier bogen wir in Richtung Osten ab, um endlich Las Vegas zu erreichen. Schließlich sollte dieser Besuch eines der Highlights unserer Reise werden.

    Und da war er schon: „Der Strip!“ – Moment einmal! Irgendwas stimmt hier doch nicht! Wo sind denn bitte die ganzen Hotels, die Casinos, die Leuchtreklamen und vor allem die feierwütigen Menschenmassen? Sind wir hier etwa einer Verschwörung zum Opfer gefallen?
    Natürlich nicht! Denn wir waren in Las Vegas, New Mexico, das man in keinster Weise mit dem Las Vegas in Nevada vergleichen kann. Wir fuhren ein bisschen durch die Straßen, fanden die Stadt aber nicht sonderlich spannend und machten uns dann auf den Weg Richtung Santa Fe.
    Ich war begeistert von der Landschaft. Zwar verläuft die Route 66 immer noch zu großen Teilen als Frontage Road neben dem vierspurigen Highway 84, doch wird jeder Hügel mitgenommen inkl. dem lustigen Achterbahn-Gefühl im Magen, wenn man den Scheitelpunkt eines Hügels erreicht hat. ^^

    Nach einer kurzen Orientierungsfahrt durch das Einbahnstraßengewirr der Innenstadt von Santa Fe (würde ich in der Rush-Hour Niemandem empfehlen!) inkl. Überfahrt einer „sich in der Rotphase befindenden Signalanlage einer Kreuzung“ erreichten wir Gott sei Dank dann gegen 15:30 Uhr unser Hotel, das „Santa Fe Sage Inn“ - mal wieder ein Motel mit Pool!

    Wir stürzten uns natürlich gleich voller Freude in den Pool, was ja an siuch nichts ungewöhnliches ist: Der Pool ist sauber und das Wetter ist bombig!
    Eigentlich schon, allerdings liegt Santa Fe auf einer Höhe von 2.000m und es war eigentlich nicht so warm, wie es auf den Bildern den Anschein hat. Es waren vermutlich nur knapp über 15 °C und der Pool lag am Nachmittag komplett im Schatten - zum Glück war das Wasser war beheizt!
    Nachdem wir uns ausgiebig erfrischt hatten sollte es dann in die Innenstadt gehen…
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  • Day 13

    Cowgirls and Officers

    October 13, 2014 in the United States ⋅ 🌧 13 °C

    Kommen wir nun zum Abend des 13.10.2014…

    Es wurde ein kostenloser Shuttle von unserem Hotel in die Innenstadt angeboten, der uns direkt zum „Santa Fe Plaza“ brachte. Natürlich haben wir dieses Angebot gerne angenommen. Allerdings hatte sich eine Gruppe rüstiger amerikanischer Rentner einfach vorgedrängelt. Naja, WIR haben ja Zeit…^^

    An vielen Gebäuden in dieser Ecke des Landes hingen Chillies an den Gebäuden. Wir fragten uns, ob die Menschen das zur Zierde der Häuser machen, oder ob die Chillies wirklich auf diese Weise getrocknet und dann auch verarbeitet und verzehrt werden können.

    In der Innenstadt angekommen besuchten wir erstmal die „Cathedral Basilica of St. Francis of Assisi“, zumindest von außen! Schönes Bauwerk und die Abendsonne gab dem ganzen Gebäude noch das gewisse Etwas.
    Besonderheit in Santa Fe ist, dass alle neuen Gebäude im Adobe Baustil errichtet werden müssen. Deshalb hat diese Stadt einen besonderen Flair und auch in Downtown gibt es keine wirklich hohen Gebäude… Mal eine echte Abwechslung zu den anderen amerikanischen Innenstädten, die wir auf unsere Reise besuchen durften. Man fühlte sich teilweise stark an den „Wilden Westen“ erinnert.

    In Santa Fe gibt es zudem viele Schmuckläden. Wer also etwas teurere Mitbringsel für die Daheimgebliebenen kaufen möchte ist hier genau richtig. Zudem ist der Ort mit über 200 Kunstgalerien ein bedeutender Ort der amerikanischen Kunstszene.
    Wir haben an diesem Abend allerdings keine Galerie besucht und wenn ich ehrlich bin: Die Stadt hat mich jetzt gar nicht so von den Socken gehauen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte mir irgendwie mehr Highlights erhofft. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden, zumindest rund um den Plaza, die Bordsteine hochgeklappt und wir mussten uns schnellstens einen schönen Ort finden, um noch etwas in unsere Mägen zu bekommen. Gesucht… Gefunden!

    Gesucht… Gefunden!
    Die Lokalität „Cowgirl“ sah schon von der Straße her vielversprechend aus. Deshalb beschlossen wir ohne größere Diskussionen, dass wir den Abend hier verbringen werden… Essen konnte man hier typische BBQ-Spezialitäten. Und diesmal bekamen wir auch wirklich ein Cowgirl als Bedienung. Ansonsten hätte ich mich nach dem Reinfall in Amarillo beschweren müssen!

    Ich aß zum ersten Mal Beef Briskett und war von den Socken... Lecker! Einer meiner Kollegen probierte Pulled Pork und war auch begeistert. Ja, wenn die Amis was können, dann ist es BBQ.

    Kurz nachdem wir fertig gegessen hatte betrat eine Gruppe von, soweit wir das identifizieren konnten, Navy-Offizieren das „Cowgirl“. Ihr macht euch keine Vorstellung, wie die anwesenden weiblichen Bedienungen plötzlich verrücktspielten. Es war fast so, als wäre jetzt das Buffet für die Bedienungen eröffnet und nach kurzer Zeit konnte man förmlich den Diskussionen unter den Cowgirls erahnen, wer denn jetzt wen bekommt und… Naja, ih wisst schon! ;-)

    Dann, plötzlich wurde das Schauspiel von einem schrillen unrhythmischen gejaule und gejammere unterbrochen… Was ist denn das?! Wir schauten uns Gegenseitig an und bemerkten erst jetzt, dass soeben jemand den Karaoke-Abend, der hier wohl jeden Montag stattfindet, eröffnete.
    Ich weiß nicht, was diesen jemand dazu bewogen hat, ein Mikrofon in die Hand zu nehmen. Vielleicht wollte er den anwesenden Gästen Mut machen, dass sie es definitiv besser können (müssen), denn schlechter ging es nicht.

    Ob an diesem Abend noch eine Bedienung geschwängert wurde, wissen wir nicht, da wir dann schnell bezahlten und das Lokal verließen. Den restlichen Heimweg Weg zum Hotel haben wir als Verdauungsspaziergang genutzt.

    Bald darauf ging es dann auch ins Bett, wo ich in der Hoffnung einschlief, dass der Gesang, wenn ich denn am nächsten Morgen aufwachen würde, sich aus meinem Gedächtnis verflüchtigt haben würde. Meine Hoffnungen wurden glücklicherweise erfüllt…
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  • Day 14

    Oben

    October 14, 2014 in the United States ⋅ ☀️ 10 °C

    Als wir an diesem Morgen erwachten begann gerade wieder ein wunderschöner Tag in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Sonne schien, aber es war richtig kalt und wir mussten erstmal unser Auto warmlaufen lassen, da wir keinen Eiskratzer für die Fenster hatten…
    Im Hotel gab es ein kostenloses Frühstück und so konnten wir gut gesättigt, aber relativ spät am Morgen in Richtung Albuquerque aufbrechen…

    Die heutige Etappe war mit knapp 80 Meilen nicht die Längste und wir hatten für den heutigen Tag auch eigentlich keine großartigen Pläne gemacht… Nun gab es für uns drei Möglichkeiten:
    Entweder, wir wären einen großen Umweg mit Besichtigungen in Los Alamos, White Rock und im Jemez Pueblo gefahren - aber dann hätten wir einen Tag volles Programm gehabt und das wollten wir nicht.
    Die zweite Möglichkeit wäre der Besuch des „Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument“ gewesen. Aber auch diese Möglichkeit hatte uns nicht wirklich vom Hocker gehauen.

    Deshalb entschieden wir uns für Variante 3: die Fahrt über den „Turqouise Trail“, einem National Scenic Byway, nach Albuquerque.
    Und wir mussten feststellen: ein sehr schöner Streckenabschnitt abseits der Route 66. Der Turquoise Trail schlängelt sich herrlich durch eine atemberaubende Landschaft. Wir passierten die Orte „Los Cerillos“ und „Madrid“. Letzteres könnte euch durch den Film „Born to be Wild – Saumäßig unterwegs“ ein Begriff sein. Das Chili-Fest und der Showdown mit den Rockers finden in diesem Ort statt. Uns war aber nicht nach anhalten…

    Allmählich wurden die Berge immer höher und wir entschlossen uns, einfach mal rechts abzubiegen und auf den „Sandia Crest“ zu fahren, welcher der höchste Gipfel dieser Bergkette, den „Sandia Mountains“ ist. Und was ich erst gar nicht glauben konnte: Der komplette Weg bis zum Gipfel konnte man mit seinem Auto bewältigen.

    "Also, nichts wie hoch!" dachten wir uns und nahmen das Abenteuer in Angriff! Zunächst stieg die Straße relativ sanft den Hängen entlang an. Je höher wir kamen, desto Serpentinen lastiger wurde die Straße. Und schließlich schlängelte sich die Straße im letzten Drittel nur noch in engen Serpentinen die steilen Hänge des Sandia Crest entlang.
    Als wir immer höher kamen, wurde ich dann langsam aber sicher etwas unruhig:
    Es war sehr warm draußen, hatte auch in großer Höhe 25 Grad, wir hatten ein vollbepacktes Auto, die Luft wurde immer dünner und wir vier Insassen waren jetzt leider auch nicht gerade die schlankesten Vertreter unser Spezies. "Hält denn unser Chrysler das überhaupt durch…?!"
    Der Aufstieg zog sich bestimmt 45 Minuten hin und wir legten eine Strecke von 14 Meilen und einen Anstieg von über 1.000 Höhenmeter zurück…
    Als dann noch die Nadel der Motortemperatur ihre (eigentlich immer) sehr mittige Position verließ rutschte uns langsam aber sicher das Herz in die Hose: "Wir werden jetzt doch nicht unseren Mietwagen schrotten!?"
    Doch dann sahen wir endlich den lang ersehnten Parkplatz in Gipfelnähe!
    Also, alle raus aus dem Auto und erstmal abkühlen lassen - und während dessen die Wahnsinns- Aussicht genießen!

    Ich war erstmal sprachlos, wusste aber nicht so genau, ob es an der tollen Aussicht oder der dünnen Luft lag! Wir waren nämlich auf 3.255 m angekommen! „Personal Best“, und das ganz ohne Anstrengung, wenn man die strapazierten Nerven mal nicht berücksichtigt.

    Albuquerque lag uns auf der einen Seite zu Füßen!
    Nachdem wir die hart erkämpfte Aussicht ausgiebig genossen hatten, gab es zuerst noch ein Gipfelbier und traten dann den geordneten Rückzug an.

    Die Probleme des Aufstieges waren natürlich beim Abstieg in veränderter Form auch vorhanden. Durch das hohe Gewicht wurden die Bremsen sehr stark beansprucht. Also haben wir auf manuelle Schaltung umgestellt und sind mehr oder weniger im 2. und 3. Gang mit Motorbremse ins Tal gerollt...
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  • Day 14

    Unten

    October 14, 2014 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Nachdem wir wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen waren, ging es weiter in Richtung Albuquerque. Wie man auf den Gipfel Fotos schon erkennen kann: Albuquerque war nun nicht mehr weit entfernt. Bis zu unserem Hotel mussten wir zwar nur noch ca. 25 Meilen überwinden, jedoch auch die komplette Stadt durchqueren. Und ich muss euch sagen: Die ist ganz schön groß…
    Aber im Vergleich zu deutschen Städten mussten wir nicht ständig die Spur wechseln oder abbiegen. Nein, man konnte auf der Central Ave einfach geradeaus durchfahren!
    In der Nähe der „Old Town“ von Albuquerque war dann unser Motel. Das „Monterey Motel“, sehr schönes, traditionsreiches Motel… Mir hat es dort sehr gefallen. Nach dem einchecken am frühen Nachmittag ging es erst mal ab in den Pool, schließlich hatten wir strahlend blauen Himmel und zumindest gefühlt an die 30 Grad!

    Doch dann kam der Tag, vor dem ich mich gefürchtet hatte. Die dreckige Wäsche musste gewaschen werden:
    Also ging es erst mal in die Lobby, damit ich genügend Kleingeld wechseln konnte… Mir war schon beim Einchecken aufgefallen, dass mich der Mann hinter dem Tresen mit seltsamem Akzent immer so blöd angegrinst hatte. Als ich nun beim Geldwechseln war stellte sich auch heraus, warum: Der Besitzer des Hotels ist Pole. Und zwei Tage vorher hatte Polen in der Fußball EM-Quali gegen Deutschland 2:0 gewonnen (völlig unverdient, wie ich später im Internet herausfand). Aus Erfahrungen mit einem Arbeitskollegen weiß ich auch, dass das polnische Volk in Sachen Sport seeeeehr patriotisch sein kann! Vor allem im Skispringen, aber das ist eine andere Geschichte! ;-)

    Naja, zumindest konnte ich mit dem Einwand, <<wir sind dafür Weltmeister>> die Diskussion nach Punkten gewinnen, als plötzlich ein Cabrio auf den Parkplatz fuhr und ein blonder Mann mit Sonnenbrille und hochrotem, eigentlich schon fast verbranntem Gesicht die Rezeption betrat. Natürlich… Ein Engländer! Dieser erkannte nach kurzer Zeit dann auch die Situation, dass sich halb Europa in diesem Hotel trifft und gratulierte mir dann noch zum Gewinn der Weltmeisterschaft.

    Nach einigen Problemen mit der Waschmittelversorgung (der Automat hatte das Geld gefressen, aber kein Waschmittel ausgespuckt) konnte mir dann aber die Frau des Hauses weiterhelfen und ich hatte doch noch frische Wäsche… Puhhh, war das ein stressiger Nachmittag. Meine Kollegen hatten es im Pool etwas chilliger und lachten mich aus…

    Nachdem wir uns dann frisch gemacht hatten, ging es erst mal Richtung „Old Town“. Ein Tipp des Hotelbesitzers und eigentlich Pflichtprogramm, wenn man in Albuquerque nächtigt. Hat mir persönlich es dort besser gefallen als in Santa Fe.

    Doch zunächst mussten wir den kurzen Fußweg dorthin überleben. Ui, war das ein Verkehr! Es gab wirklich sehr schöne Innenhöfe und leider hatten wir das „Albuquerque Balloon Festival´“ um wenige Tage verpasst. Dieses findet dort jedes Jahr Anfang Oktober statt und zum Höhepunkt steigen hunderte Ballone in allen möglichen Formen und Farben in den Himmel. Habe da in früheren Jahren schon Berichte in deutschen Nachrichtensendungen gesehen.

    Zu essen gab es an diesem Abend Pizza im „Old Town Pizza Parlor“. Dort konnte man sich seine Pizza selbst zusammenstellen und es gab einen kleinen „Biergarten“. Hörte sich gut an. Zwei von uns bestellten sich Pasta, und die Portionen waren wirklich MEGA! Die beiden haben nicht mal die Hälfte dieser Portion geschafft.
    Danach ging es dann noch auf einen Absacker den „High Noon Restaurant and Saloon“ und es gab erst mal noch „la Magarita de la casa“.

    Papp satt und angeheitert liefen wir dann wieder zurück ins Hotel. Die Rush Hour war da wohl auch vorbei. Die „Central Ave“ war nicht mehr so angsteinflößend vollbefahren wie beim Hinweg.

    In der Dunkelheit habe ich dann mit meiner kleinen Kamera noch ein paar Leuchtreklamen fotografiert. Das Ergebnis ist jetzt nicht so überzeugend, aber man kann schon erkennen, was die Bilder darstellen soll.

    Ich muss sagen: den Teil von Albuquerque, den wir kennen lernen durften, hat mir gefallen. Mehr haben wir nicht gesehen. Leider habe ich die Serie „Breaking Bad“ erst nach unserem Urlaub für mich entdeckt (und innerhalb von einem Monat komplett durchgeschaut), sonst hätten wir noch ein paar Drehorte besuchen können.

    Völlig erschöpft fielen wir nach einem letzten Bierchen dann ins Bett: schließlich stand unser erster Nationalpark, und ein großer, weißer Felsen auf dem Programm. Und den wohl atemberaubendsten Sonnenuntergang unseres Urlaubs durfte ich auch auf Film bannen. Aber davon hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung!
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  • Day 15

    The Rock

    October 15, 2014 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Ziemlich früh und ohne Frühstück ging es heute zurück auf die Route 66.
    Auf der „Central Ave“ verließen wir Albuquerque und mussten nach einiger Zeit dann auf die Interstate 40. Die Route 66 wurde da an einigen Passagen einfach von der Interstate überbaut... Ungeduldig fuhren wir über die Autobahn bis die Ausfahrt erreicht war, an der unser Reiseführer sagte, dass die Route 66 wieder befahrbar war. Also, nichts wie runter!
    In Grants gab es dann erstmal Frühstück im Fastfood Restaurant und wir verließen den Streckenverlauf der Route 66 ganz und widmeten uns heute Vormittag erstmal einem neuen Ziel: Dem „El Morro National Monument“.
    Eine ziemlich hoch aufragende, helle Felswand, die sich deutlich vom Rest der Landschaft abhob.
    Das „El Morro National Monument“ hat ein kleines Visitor Center. Die Ranger erzählten uns auch gleich ein bisschen was zur Geschichte und gaben uns ein paar kleine Tipps. Es gibt hier zwei verschiedene Trails: den „Inscription Trail“ – warum der so heißt erfahrt Ihr gleich – und den Headland Trail. Da dieser aber zwei Meilen lang ist und auf den Berg führt, wir aber nicht so viel Zeit investieren konnten, schied dieser für uns aus.

    Wir liefen den gemütlicheren, 0,5 Meilen langen „Inscription Trail“. Da es ziemlich warm war, sicherlich eine gute Entscheidung.
    Warum dieser große Felsen ein „National Monument“ ist, war uns aber erstmal ein Rätsel. Er sieht zwar wuchtig aus, aber sind wir mal ehrlich, da gibt es in den Staaten noch viel gewaltigere Felswände. Aber dann kamen wir immer näher an die Felswand und wir bekamen eine Erklärung:

    An einer Felswand stürzt bei Regen Wasser von der Hochebene in die Tiefe und sammelt sich in einem kleinen Tümpel. Es ist also eine Wasserstelle, die vermutlich seit Jahrtausenden dort existiert und so von vielen Ureinwohnern und zu späterer Zeit auch von den Pionieren genutzt wurde.
    Deshalb wurde an diesem Felsen auch jede Menge „rumgekrizelt“. Manche dieser Inschriften waren aus dem 19. Jahrhundert - es gab aber auch Inschriften, die deutlich älter zu sein schienen und wohl von den Ureinwohnern stammten.

    Das „El Morro National Monument“ ist jetzt kein absolutes muss, aber es ist eine gute Möglichkeit, sich eine Stunde die Beine zu vertreten und ein bisschen die Geschichte des Landes kennenzulernen.
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  • Day 15

    Bemalte Wüste und...

    October 15, 2014 in the United States

    Nun hatten wir zwei Möglichkeiten: Wir konnten entweder den ganzen Weg zurück nach Grants fahren, um dann wieder über die Route 66 nach Gallup zu gelangen. Oder wir fuhren quer durch die Pampa über die 53 und 602 nach Gallup - so machten wir es dann auch.

    Lustige Geschichte: Wir mussten auf diesem 100 Meilen Exkurs nur ein Mal abbiegen, um vom Highway 53 auf die 602 zu kommen... Und schafften es, diese Kreuzung zu verpassen. ^^

    In Gallup hielten wir uns aber nicht sehr lange auf, sondern fuhren gleich weiter Richtung Holbrook. Auf diesem Abschnitt mussten wir wieder große Teile auf der Interstate zurücklegen. Und da überquerten wir auch schon die nächste Staatsgrenze: Wir erreichten Arizona und deckten uns erstmal im “Welcome Center“ mit Prospekten von diversen Sehenswürdigkeiten ein.

    Und dann erreichten wir auch schon den ersten Nationalpark unserer Reise. Den “Painted Desert and Petrified Forest National Park”, der sehr leicht vom Interstate zur finden ist, da es hierfür eine extra Ausfahrt gibt und nur eine Straße gibt, die auch direkt durch den ganzen Park führt.

    Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center ging es dann gleich in den Park. Zunächst war uns der blaue Himmel noch treu und die Farbenspiele kamen schön zur Geltung.
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