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- Mar 18, 2023
- ☁️ 7 °C
- Altitude: 574 m
- ArgentinaTierra del FuegoDepartamento de UshuaiaMonte Cortés54°44’14” S 68°18’44” W
Der Schatz der verborgenen Lagune
March 18, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 7 °C
Durch die allabendlich langen Küchensitzungen mit anderen Mitbewohnern im Hostel wird es doch nicht so zeitig wie gedacht. Nach dem ausgiebigen Frühstück geht erst einmal drei Kilometer die Straße entlang. Dann hört der Asphalt schon mal auf und es geht weiter die Straße entlang. Hier draußen liegt das eigentliche Ushuaia. Keine Hochhäuser, keine Hostels, keine Geschäfte. Dafür gibt es auch hier die allseits kläffenden Hunde. Dem Nationalpark ist hier noch ein Naturschutzgebiet vorgelagert dass seinen Status dadurch erhielt dass weltweit Regionen markiert wurden die es Zugtieren erlauben soll weiterhin ungestört ihren Routen zu folgen und nicht nur in einem Nationalpark zu leben. Ansonsten nimmt sich das nichts. Der Weg führt gleich mal über eine Feuchtwiese die so heißt weil die Wiese wie ein Sumpf auch mal 10 cm nachgeben kann. Die Bäume zeigen dass der Herbst nicht mehr weit ist und hier im Süden recht zeitig einsetzt. Die Buchen fangen gerade erst ihre gelben Töne an. Jedes Blatt glänzt golden im Tageslicht. Und darüber thront der Schnee schon auf den Gipfeln. Nach geraumer Zeit erreiche ich die Laguna escantata. Und weil ich doch etwas schneller war als die angegebene Zeit entschließe ich mich auch gleich noch zu einer zweiten Lagune zu wandern. Es ist ja gerade mal um fünf und der Tag hat noch drei Stunden.
Auf dem Weg treffe ich eine Französin aus dem Bus wieder. Sie kommt mit ihrer Kamera bepackt gerade von oben wieder herunter. Beide sehen wir mittlerweile aus wie die Schlammschlacht in Person. Aber ihre Geschichte macht mich neidisch. Sie verbringt nämlich nur noch gestern und heute mal eben in Ushuaia bevor es wieder zurück nach Hause nach Paris geht. Zuvor war sie mit Freunden auf eine zweimonatige Segel-Expedition von Punta Arenas in die Antarktis unterwegs. Ein Skipper, vier Leute und jede Menge Projekte im Gepäck. Das Abenteuer begeistert mich schon ein wenig. Vor allem ohne die ganzen Touris. Herrlich!
An der zweiten Lagune bin ich schlussendlich wieder einmal der Letzte der den Aufstieg wagte. Kein Mensch heißt umgekehrt jede Menge Vögel. Der Wind peitscht vom Gletscher herunter und gefriert die Lagune zum Teil an der Oberfläche zu. Ach ich mag Schnee, auch wenn es da immer kalt ist. Am Abend geht es auf selben Weg wieder zurück durch den Herbstwald hinein ins kuschelige Dorf. Ich halte einen Busfahrer an ob er mich mitnimmt. Natürlich kann ich kein Ticket vorweisen und Bargeld will er keines. Aber irgendwann lässt er mich gewähren. Das ist weitaus kuscheliger als im Sturm da draußen in der Dunkelheit zurück in die Stadt zu finden.Read more