Lust auf Italien

March - April 2022
"Eine Wohnmobilreise in den Frühling".
'Das ist das Angenehme auf Reisen, dass auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt."Johann Wolfgang von Goethe während seiner Italienreise 1786/88
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  • Day 37

    Rückfahrt/ Fazit

    April 24, 2022 in Germany ⋅ 🌧 9 °C

    Es ist der Regen, der uns heute Morgen weckt. Regen haben wir in den fünf Wochen bisher nur an einem Tag gehabt. Wir frühstücken und dann geht es auf die letzten Kilometer.
    Bevor wir auf die Autobahn fahren, müssen wir noch tanken. Der Dieselpreis in Deutschland liegt fast 20 Cent über dem Preis, den wir in Italien bezahlt haben.
    Auf der A7 ist zunächst relativ wenig Verkehr. Auch der Regen hört auf und das Wetter wird immer freundlicher.
    Wir wundern uns, wie sehr die Natur innerhalb der letzten Wochen hier in Deutschland fortgeschritten ist. Alles grünt und blüht. Bei Kassel geraten wir in einen kleinen Stau. Rückreise vom
    Wochenende und Ende der Osterferien. Viele Campingfahrzeuge sind unterwegs Gegen 15.00 Uhr sind wir Zuhause.

    Zeit, auf die vergangenen fünf Wochen zurück zu blicken:

    Zunächst sind wir, wie immer, froh und dankbar, das Mensch und Wohnmobil heil und unversehrt zuhause angekommen sind. An dieser Stelle zitiere ich gern Ferstl: "Das Beste was man von einer Reise mitbringen kann, ist eine heile Haut!"

    Italien ist ein wunderschönes und spannendes Land, mit einer tollen Natur , beeindruckenden Städten und unzähligen Sehenswürdigkeiten.
    Je weiter wir in den Süden kamen desto schlechter wurden allerdings die Straßen und umso mehr Müll war anzutreffen. Daran mussten wir uns erst einmal gewöhnen.
    Essen und Trinken waren im Süden wesentlich günstiger.

    Das eigentliche Süditalien haben wir im Grunde nur gestreift. Das werden wir bei unsere nächstenTour nach Italien erkunden.

    Unsere Tour haben wir nicht geplant. Nur Italien -Richtung Süden stand fest. Und dass wir gegen den Uhrzeiger fahren wollten, sprich erst Riviera, dann Adria, hatte seinen Grund. So hatten wir das Meer immer auf unserer Seite.

    Das Wetter, ein schöner Stellplatz, eine interessante Umgebung waren Faktoren, die die Dauer des Aufenthaltes an einem Ort bestimmt haben.

    Gefahren sind wie insgesamt 4100 Kilometer.
    Unser durchschnittlicher Dieselverbrauch lag bei 12, 8 l auf 100 km. 1 Liter mehr als normal, bedingt durch den Anhänger.
    Das sind immerhin 500 l Diesel, die wir verbraucht haben. Bei den derzeitigen Dieselpreisen summt sich das ganz schön.

    Für die Maut nutzen wir die Maut Box 1. Das hat ohne Probleme geklappt.

    Für die Fahrt durch die Schweiz, war die Via App für Schwerlastabgabe hilfreich und erleichternd.

    Eine Kreditkarte vereinfacht das Tanken, insbesondere bei den Automatentankstellen, die wir doch häufig angetroffen haben.

    Den Anhänger würden wir bei der nächsten Fahrt nach Süditalien nicht unbedingt wieder mitnehmen. Bei den engen Straßen und auch auf den Camping/Stellplätzen war er oft genug ein Stressfaktor.
    Zumal wir durch ihn erhebliche Probleme mit der Traktion hatten, sobald es etwas steiler wurde. Da es die erste Fahrt mit diesem Wohnmobil in Kombination mit dem Hänger war, waren wir dann bei Steigungen ziemlich angespannt.

    Die Vespa war für Süditalien auch nicht ideal, denn die großen Schlaglöcher und die kleinen Räder der Vespa verlangten eine enorme Aufmerksamkeit beim Fahren. Da sind Zweiräder mit größeren Rädern echt im Vorteil. Bei den italienischen Roller haben wir daher selten eine "Vespa" gesehen.

    Unsere E-Bikes haben wir eher wenig gebraucht. Es machte einfach wenig Spaß die Straße mit Autos zu teilen, die dicht an einem vorbei rasen. Ausnahmen waren da Modena und Trient, die wirklich gute Radwege haben.

    Die Stellplätze bzw. Campingplätze, die wir angefahren haben , waren alle super. Da gab es nichts zu meckern. Das lag aber auch mit daran, dass noch keine Saison war. Einige der Plätze würden wir in der Saison eher nicht anfahren.
    Insgesamt haben wir auf 14 verschiedenen Stell- bzw. mir der ACSI-Karte auf Campingplätzen gestanden. Bis auf den Camping Sant' Anastasia in Rio Claro haben alle die ACSI Karte akzeptiert. Frei stehen wäre um diese Zeit sicher auch möglich gewesen, entspricht aber nicht mehr unserem Reiseverhalten.

    Den Campingplatz Flaminia
    Village würden wir für einen Rom Besuch wieder wählen. Er ist relativ einfach anzufahren, und die Verbindung ins Zentrum ist gut. Die Plätze sind zwar nicht die größten, doch wir haben samt Anhänger Platz gefunden. Die Sanitäreinrichtung ist dort sehr gut und es gibt reichlich Waschmaschinen und Trockner.

    Für die Besichtigungen im Rom empfielt es sich Tickets vorab online zu buchen. Das spart Warten und Lauferei.

    Google Maps war bei dieser Reise außer bei der Navigation und den aktuellen Informationen über Staus Sperrungen usw. auch eine große Hilfe bei der Nutzung der Öffis. Wenn man mit Bus bzw.Bahn routet, bekommt man alle Informationen, Haltestellen, Richtungen usw. um sich mit öffentlichen Verkehrsmittel auch im Ausland gut zu Recht zu finden.

    Alles in allem haben wir eine spannende, interessante und wunderschöne Tour gemacht, haben sehr viel gesehen und erlebt und auch der Erholungsfaktor ist nicht zu kurz gekommen.
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  • Day 36

    Sulzfeld und Museum Malerwinkelhaus

    April 23, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Der definitiv letzte Tag dieser Tour ist angebrochen. Morgen geht es nach Hause.
    Der Stellplatz in Marktbreit war gestern Abend mehr als voll. Heute Morgen sind ein paar Lücken zu sehen, die sich aber noch am Vormittag wieder füllen.

    Nach dem Frühstück geht es in den Ort.
    Es gibt so viele Ecken und Sehenswürdigkeiten, die ich gestern noch nicht gesehen habe.
    Durch ein Tor gerate ich dabei auch auf den durch eine Mauer völlig abgegrenzten Friedhof. Der Friehof ist ein historisches Kleinod mit zahlreichen historischen Grabmalen von künstlerischer Qualität, Auffallend ist die für dies Gegend typische Friedhofskanzel unter den vierhundertfünfzigjährigen Holzarkaden. Einen Teil hat man zu einer kleinen Friedhofskapelle geschlossen. Es ist ein wunderbar ruhiger Ort. Die hohen alten Bäume und die benachbarten Stadtmauertürme helfen mit, diese stimmungsvolle Atmosphäre zu prägen.
    Bei einem Rundgang und Studieren der alten Grabsteine werden nicht nur Familiengeschichten erzählt, sondern ich stelle auch fest, dass es viele Gräber von Dichtern und Literaten hier gibt.
    Gegenüber des Friedhofes, zwischen den Stadttürmen, ist ein Apothekergarten zu finden.
    Sehr schön in Marktbreit sind die QR Codes an den Sehenswürdigkeiten, die man mit dem Handy einscannen kann und dann Informationen bekommt. So kann man eine Stadtführung im eigenen Tempo machen. Aber auch geführte Themenrundgänge werden reichlich angeboten. Ich laufe noch zum Geburtshaus von Dr. Alzheimer, das man auch auf Anmeldung oder bei einer speziellen Führung besichtigen kann.

    Den historischen Tretradkran, das Malerwinkelhaus, das Renaissance Rathaus, die Stadtmauer mit ihren Türmen und das imposante "Seinsheimsche Schloss", die wichtigsten Merkmale des Ortes, habe ich gesehen.

    Dann geht es zurück zum Wohnmobil. Sonne ist heute Mangelware und dementsprechend kühl ist es.
    Trotzdem fahren wir etwas später mit dem Rad am Main entlang. Die Radwege entlang des Mains und der Weinberge sind immer wieder schön.

    Von unserem Wohnmobilnachbarn haben wir den Tipp bekommen, Sulzfeld anzuschauen.
    Ein liebevoll gepflegter romantischer Weinort erwartet uns. Mit seinen zahlreichen Denkmälern und einer vollständig erhaltenen mittelalterlichen Wehranlage, die den idyllischen Altortsbereich umschließt, gehört er zu den besonderen denkmalsgeschützten Orten des Frankenlands, und hat bereits vielfach Auszeichnungen für sein herausragendes Ortsbild bekommen.
    Heute, in der Mittagszeit, sind wir fast allein in den Gassen um Kirche und Rathaus.
    Beim Metzger, der noch geschlossen hat, wird im Fenster für die Meterbratwurst geworben. Die Meterbratwurst gilt neben zahlreichen anderen fränkischen Spezialitäten in der renommierten Gastronomie mit den gemütlichen Weinstuben ebenso als eine Besonderheit wie die „Fränkischen Tierli“ des örtlichen Künstlers Harald Schmaußer, die in dessen Galerie zu bewundern sind.

    Aber im Ort sowie auch später in den Mainanlagen bemerkt man, dass die Saison noch nicht begonnen hat.

    Zurück am Wohnmobil gibt es Kaffee und Kuchen.

    Danach gehe in das Museum Malerwinkelhaus. Schon am Morgen habe ich gesehen, dass es dort zwei interessante Dauerausstellungen gibt: "Frauen-Zimmer" gibt Einblick in Alltag und Lebensgeschichte von Frauen aus verschiedenen Schichten und Konfessionen zwischen 1850 und 1950 in einer Fränkischen Kleinstadt. Es ist ungemein spannend, und am Ende bin ich einmal mehr froh, erst nach dieser Zeit geboren worden zu sein. Nachdenklich machen mich ausgestellte Haushaltsgegenstände, die ich in Kindheit noch im Einsatz erlebt habe. Mein Gott, bin ich schon alt, dass meine Kindheit bereits im Museum anzuschauen ist!

    Die andere Ausstellung ist nicht weniger interessant: "Der Struwwelpeter in Politik und Gesellschaft". Aber für die Ausstellung habe ich kaum noch Zeit, weil das Museum schließt.

    Am Abend wollen wir zum Abschluss richtig fränkisch essen gehen, haben aber nicht daran gedacht, dass man vielleicht, weil Wochenende, besser vorher reservieren sollte.
    Im "Golden Anker" ist kein Platz mehr für uns. Wir erfahren aber, dass die Stellplätze des Gasthauses direkt am Main, reservierbar sind.
    Im "Gasthof zum Löwen", einem der ältesten Gasthäuser der Region, können wir noch einen Platz amTisch eines anderen Paares bekommen.
    Nicht nur das regionale Essen "Leberknödelsuppe", "Schäufele" und "geschmelzter Rinderbraten" sind phantastisch, sondern auch mit unseren Tischnachbarn, Wohnmobilisten wie wir, ergibt sich ein sehr interessantes Gespräch.

    Vollgefuttert und gut unterhalten, geht es zurück zum Wohnmobil. .
    Das war ein Tag, der sehr abwechslungsreich, informativ und unterhaltend war.
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  • Day 35

    Marktbreit am Main

    April 22, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Als ich heute Morgen die Rollos hoch ziehe, ist auf dem Platz schon ordentlich was los. Gestern Abend sind doch noch einige Camping -Fahrzeuge gekommen. Die Kinder, es sind noch Osterferien, spielen draußen schon fangen.

    Es ist bewundernswert, was einige Familien auf sich nehmen, um ihren Traum vom Campingurlaub zu leben. Bei nicht mal 7 Grad sitzt eine Familie auf improvisierten Campingmöbeln beim Frühstück. Die Nacht haben sie in dem Dachzelt auf ihrem PKW verbracht.

    Nun gut, wir sind auch mit einem Zelt angefangen. Und wenn man jung ist, ist man nicht so wählerisch. Hauptsache weg.....jedenfalls war es bei uns so.

    Ok! Kommen wir jetzt zu den bequemen Dingen des Reisens. Wie zum Beispiel dem Brötchenservice hier beim Almfischer in Übersee am Chiemsee. Unser abgegebenes Brotkörbchen konnten wir heute morgen lecker gefüllt zum Frühstücken abholen.

    Heute haben wir 370 km zurück zu legen, um an unser Ziel an den Main zu kommen.
    Da heute Freitag ist und die Wochenendler plus Osterferienreisende unterwegs sind, sputen wir uns ein wenig, um nicht allzu spät anzukommen.

    So sind wir gegen 10.00 Uhr bereits auf der Autobahn Richtung München. Das schöne Wetter von gestern ist auf Wanderschaft gegangen und uns schon mal voraus an den Main gereist, während am Chiemsee ab Mittag Regen erwartet wird.

    Das Fahren auf der Autobahn ist wenig spannend. Der Frühling ist auch hier rechts und links der Fahrbahn angekommen. Während ich mein Reisetagebuch auf das Laufende bringe, hat Michael ordentlich mit dem immer stärker werdenden Verkehr zu tun.
    Kurz vor München müssen wir entscheiden, ob wir über Ulm oder über Nürnberg fahren wollen. Wir entscheiden uns für die Strecke über Nürnberg und wissen nicht was wir damit tun.

    Richtig schön ist die Strecke oberhalb des Altmühltal. Wir können auf die Altmühl unter uns schauen, die von blühenden Bäumen und Sträuchern umgeben ist.

    Hinter Nürnberg geraten wir von der A 73 auf die B 8. Die Navis schicken uns den ganzen restlichen Weg über die Landstraße.

    Eigentlich eine ganz schöne Strecke, wären da nicht die vielen Trecker, Straßensperrung und Umleitung.

    Wir haben inzwischen das schöne und sonnige Wetter wieder eingeholt, und schon bald sind wir am Ziel, dem Stellplatz in Marktbreit am Main, nicht weit von Kitzingen.

    Da wir immer gern neue Orte und Gegenden unterwegs kennenlernen wollen, fahren wir nicht in einen der uns bereits bekannten Orte wie Kitzingen,Volkach oder Wipfeld.
    Alles schöne Orte und schöne Plätze. Dieses Mal lassen wir uns von Marktbreit überraschen.

    Der Stellplatz ist heute am Freitagmittag bereits halb voll. Wir finden einen Platz, der lang genug ist, um auch für den Hänger Platz zu haben und von dem man wunderbar auf den Main schauen kann.

    Als alles fertig angeschlossen und aufgebaut ist, findet das LNB kein Signal wegen der angrenzenden Bäume. Michael ist genervt und fährt das Wohnmobil auf den Platz gegenüber. Aber auch hier kein Signal. Dann eben kein Fernsehen. Ich glaube, wir haben mit unserem Hin und Her ein wenig den Platz unterhalten.

    Endlich sind wir soweit und können zum gemütlichen Teil übergehen und einen Kaffee in der Sonne trinken.
    Dabei stellt Michael fest, dass es hier ein freies WlanNetz gibt und er seine Nachrichten auch streamen kann.

    Während Michael sich ausruht und das Womo bewacht, erkunden ich schon mal die Gegend.

    Über die Mainbrücke komme ich in den kleinen Ort Stegnitz und entdecke dort den kleinen Stellplatz direkt am Main vom Gasthaus "Zum Anker". Sehr schön.....hätte man wissen müssen.

    Am Ortseingang finde ich eine Tafel mit einem Stadtführer, der zu den wichtigsten Gebäuden führt.

    Und so lerne ich außer der Kirche und dem Rathaus auch den Wehrturm, die Stadtmauer, die Synagoge und einiges mehr kennen.

    Zurück geht es wieder über den Main und hinein durch das Maintor in die Altstadt von Marktbreit. Und da bin ich wirklich überrascht.
    Ich schaue auf den Ostgiebel des Rathauses im Stil der Spätrenaissance.
    Das Rathaus bildet zusammen mit einigen Handelshäusern, dem zweitältestem Gasthaus Bayerns und dem Geburtshaus von Dr. Alzheimer, sowie einer Anzahl von Fachwerkhäusern den Mittelpunkt des Ortes.

    Ein kurzes Stück weiter komme ich zum Schlossplatz und zum Seinsheim 'schen Schloss. Einige wenige Besucher sitzen im Biergarten des für Gastronomie genutzten Schlosses.
    Ich mache eine kleine Pause bei einem Getränk, bevor ich zurück zum Womo laufe.

    Dort hat sich der Platz gefüllt. Kein Platz mehr für Nachzügler. Ich treffe auf einen zufriedenen Michal. Die Schüssel hat ein Signal gefunden. Na, geht doch.

    Noch ein wenig Smalltalk mit den Nachbarn, die letzten Sonnenstrahlen ausnutzen, und dann beenden wir diesen Tag im Wohnmobil. Morgen werden wir mal mit dem Fahrrad am Main entlang fahren.
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  • Day 34

    Übersee am Chiemsee

    April 21, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    So....heute geht es über die Alpen zurück nach Deutschland.
    Gegen 10.00 Uhr sind wir bereits auf der Autostrada Richtung Brennero. Der Himmel ist bewölkt. Das schöne Wetter von gestern verschwunden.

    Dementsprechend düster wirkt die Landschaft zwischen den Bergen, aber auch igendwie grandios mit den Orten und vereinzelten Häusern hoch oben.

    Der Verkehr nimmt stetig zu. Die Autobahn ist nur zweispurig. Unendlich viele LKWs kriechen den Berg hinauf. Vor Brixen dann der LKW'Stau über etliche Kilometer. Und wir sitzen mitten drin, denn auf der ganzen Brennerautobahn ist Überholverbot für LKWs über 7,5t und Fahrzeuge mit Anhänger oder Wohnanhänger.

    Nachdem sich fast eine Viertelstunde auf der LKW Spur nichts bewegt hat , aber auf der anderen Spur Wohnmobile und Wohnwagengespanne an uns vorbeiziehen, hat Michael genug und versucht aus der LKW Spur herauszukommen. Nicht so einfach bei dem Verkehr, aber es gelingt.

    Der LKW Stau zieht sich mit kurzen Unterbrechungen bis zum Brenner hin. Ein Wahnsinn. Gut, dass wir, dem Verbot zum Trotz, daran vorbeigefahren sind, sonst kämen wir heute nicht mehr an. Wir fragen uns zum zigsten Mal, wodurch solche Riesenstaus entstehen, wenn doch nirgendwo ein Hindernis oder eine Ursache zu erkennen ist.

    Der Brennerpass ist ein Grenzpass zwischen Österreich und Italien. Aber von Grenze ist in diesem Verkehrsgewühl nicht viel zu erkennen.
    Die Brennerautobahn, eine 314 km lange Strecke vom Brennerpass nach Modena, wird jährlich von Millionen Menschen genutzt.

    Früher verband lediglich die Staatsstraße SS12 mit all ihren Schwachstellen die Ortschaft Abetone mit dem Brennerpass. Erst mit dem Bau der A22 konnte die wirtschaftliche Verbindung Italiens mit Nordeuropa sich richtig entwickeln.

    Entscheidend war die Gründung der Brennerautobahn AG im Februar 1959 und der Bau der Autobahn in nicht einmal 10 Jahren von 1964 bis 1974. Heute ist die Brennerautobahn ein Nadelöhr, dass oft dem Kollaps nahe ist.

    Auf der österreichischen Seite des Brenners in Tirol läuft nicht nur der Verkehr wieder, sondern es ist herrliches Wetter und wir fahren mit einem so tollen Bergpanorama auf Innsbruck zu, dass ich immer fotografieren muss.

    Unser Ziel heute ist der Chiemsee und dort in Übersee der Stellplatz beim Bauern Steiner. Hier haben wir schon mehrfach gestanden, wenn wir aus dem Süden kommen.
    Die Lage in der Nähe der Autobahn ist ideal bei der Reise von Nord nach Süd oder umgekehrt. Die Plätze sind so groß, dass wir nicht einmal abkoppeln müssen Der Platz wir daher auch gern von "Dickschiffen" angefahren.
    Vorsichtshalber habe ich von unterwegs angerufen. In Deutschland sind noch Osterferien. Schon einmal waren bei unserer Ankunft alle Plätze besetzt. Deshalb mache ich von der Möglichkeit zu reservieren Gebrauch.

    Der Chiemsee leuchtet uns dunkelblau entgegen, als wir auf der Autobahn über eine Anhöhe fahren. So blau mit weißen Segelbooten darauf , habe ich den knapp 80 km² km großen und 73 m tiefen See noch nie gesehen. Meist hat er sich uns nur grau mit Regenwolken gezeigt.

    Der Chiemsee ist Bayerns größter See und der drittgrößte See Deutschlands.

    Bei unserer Tour an die bayrischen Seen vor 3 Jahren haben wir auch den Chiemsee, das bayrische Meer, wie er auch genannt wird, mit seinen Inseln, Herreninsel und Fraueninsel, besucht. Übrigens wird der Chiemsee "Kiimsee" ausgesprochen.

    Wir verlassen die Autobahn und fahren Richtung Übersee.
    Auf dem Stellplatz ist noch jede Menge Platz. Wir stellen das Wohnmobil ab und ich gehe zum Anmelden ins Bauernhaus.
    Glück gehabt. Es ist 15.00 Uhr und die Anmeldung ist geöffnet.
    Ein wenig Schmunzeln muss ich über die "lose Blattsammlung", auf der die Steiners ihre Gäste auf den 50 Plätzen und die angefragten Reservierungen im Zeitalter von Computer und Internet verwalten. Aber Wlan ist vorhanden und mit der Platzvergabe scheint es auch zu funktionieren.

    Für den Brötchenservice muss man eine Tasche oder ein Körbchen mir Namen auf den Tisch in der Hütte stellen und den Brötchenwunsch in eine Kiste eintragen.
    In der urigen Hütte kann man abends zusammen sitzen. Das hiesige Bier und Getränke gibt's aus dem Automaten.

    Auch ein Tablett mit Kräuterschnaps mit dem Spruch darauf:" Wohl bekomm's," steht für die Gäste kostenlos bereit. Alles wirklich liebevoll gemacht.

    Wir stellen die Stühle auf die Grasflächen, die zu jedem Platz gehört, trinken Kaffee, Kuchen hatte ich gestern noch in Trient besorgt, und genießen dabei die Sonne und den Blick auf die Bergspitzen. Jeden Tag ein anderes Panorama. So soll es sein.

    Am späten Nachmittag nehme ich mein Rad und fahre eine kleine Runde. U. a. will ich ein paar "bayrische Schmankerln" kaufen, die wir mitnehmen wollen. Einzig die Landstraße in den Ort ist wieder gräßlich zu fahren. Um die stark befahrene Straße zu umgehen, müsste ich sie überqueren. Aber das ist nahezu unmöglich und genau so gefährlich, wie den knappen Kilometer ohne Radweg zu fahren.

    Später, am Abend können wir unser 'Brathendl" und den bayrischen Kartoffelsalat draußen in der untergehenden Sonne essen, so warm ist es noch, und dabei dem regen Treiben auf dem fast vollen Platz zusehen.
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  • Day 33

    TRIENT

    April 20, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 11 °C

    Auch das Enzo Ferrari Museum konnte Michael nicht zum Bleiben bewegen. Er ist auf Heimatkurs. So geht es heute nach dem Frühstück weiter. Der Stellplatz ist wirklich super, auch als reiner Übernachtungsplatz, da er strategisch gut zu den Autobahnen legt, aber auch die Stadt ist unbedingt sehenswert.

    Die Fahrt auf der A14 /A1 läuft trotz ziemlichen Verkehrs recht gut. Ärgerlich sind die Überholverbote für LKws über 7,5 t und......PKWs mit Anhänger. Und den haben wir definitiv hinten dran. Da heißt es sich in Geduld fassen oder eine "lahme Ente" überholen und hoffen, dass es niemand merkt.

    Die Landschaft ändert sich. Die Berge kommen näher und dann sind wir auch schon mitten drin.
    Die Ausfahrten zum Gardasee tauchen auf und bald auch schon sind wir in Trient, unser Ziel für den heutigen Tag. Trient die Hauptstadt des Trentino. Die Stadt liegt auf 194 m im Flusstal der Etsch, von Bergen umgeben.

    Die Zufahrt von der Autobahn führt über eine sehr schmale Straße. Entweder ist es eine Einbahnstraße oder wir haben wegen der Mittagszeit einfach Glück gehabt, dass uns kein Fahrzeug entgegen kommt.
    Weniger Glück haben wir mal wieder mit unserer Ankunft. Es ist kurz nach 13.00 Uhr und das Tor zu. Aber das kleine Tor für die Fußgänger ist offen. Wir gehen auf den Platz, um schon mal zu schauen, wo wir denn stehen könnten. Ordentlich, wie er nun mal ist, schließt Michael das Tor hinter sich. Mit fatalen Folgen: Wir sind drinnen und können nicht mehr raus und das Womo ist draußen kann nicht rein.
    Wir suchen Hilfe bei einem belebten Wohnmobil und erfahren auch gleich, dass wir telefonieren müssen. Wieder beim Wohnmobil telefonieren wir mit dem Angestellten des Platzes. "Bin in zehn Minuten da", sagt er. Na, das ist doch mal nett.
    Und wirklich, keine Viertelstunde später stehen die Stühle vor dem Wohnmobil und wir können auf die noch schneebedeckten Berge schauen.
    Das Wetter ist super und jetzt denke ich, das es doch gut war, dass wir weitergefahren sind, denn in Modena regnet es gerade.
    Michael hat keine Lust auf Stadt und so mache ich mich allein auf den Weg in die ca 3 km entfernte Altstadt. Der Weg dorthin ist wunderschön. Der Fuß-und Radweg führt immer entlang der Torrente Fersina, eines kleinen Flußes. Es ist wieder eine ganz andere Umgebung mit den Bergen im Hintergrund.
    Trient ist von einer großartigen Naturlandschaft umgeben und liegt an der Schnittstelle deutscher und italienischer Kultur und gehört zu den italienischen Städten mit der höchsten Lebensqualität. Der Weg führt durch einen kleinen Park, dem Giardino Lungo Fersina. Nach einiger Zeit erreiche ich den Beginn der Altstadt. Die Kirche Maggiore Acrivestcovile liegt zwischen Läden und Wohnhäusern und ist geschlossen. Vom weitem sehe ich die Reste der Stadtmauer und einen Turm, der Gastronomie beherbergt Gegenüber auf der Piazza de Fiera sitzen Menschen in der Sonne und genießen ihren Kaffee mit Blick auf die Stadtmauer. Gut renovierten Häusern mit Läden und Gastronomie prägen den weiteren Verlauf meines Weges. Links kann ich schon einen Blick auf die Piazza Duomo und den Neptunbrunnen werfen, doch den Domplatz hebe ich mir für zum Schluss auf, und durchstreife weiter die Straßen der Altstadt. Ein Wegweiser zeigt zum Castello del Buoncondigloo, aber ich gehe nur bis zur Piazza Dante und zum Denkmal von Dante Alighieri.
    Auf dem Rückweg komme ich an der Kirche Santa Maria Maggiore vorbei.
    Am Domplatz kann ich gleich mehrere Highlights besichtigen: den Dom San Vigilio, den Palazzo Pretorio, den Stadtturm „Torre civica“ und den Neptunbrunnen.
    Danach geht es langsam wieder zurück. Auf der Piazza Fiera belohne ich meine bis dahin 15 000 Schritte mit einem Spritz in der Sonne.
    Im weiteren Verlauf der Straße entdecke ich einen Aldi und ergänze unsere Vorräte in soweit, dass ich sie tragen kann. Ich habe bis dahin noch nie einen Aldi über zwei Etagen und mit Rolltreppe erlebt .
    Und dann geht es definitiv die fast 3 km zurück zum Wohnmobil.
    Das war wieder eine tolle Stadt, die ich da im Kurzverfahren kennengelernt habe und für die es sich lohnt, einen Stopp einzulegen.
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  • Day 32

    Modena

    April 19, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C

    Die Nacht war sehr ruhig und heute Morgen gibt es wieder Sonnenschein zum Frühstück.
    Haben wir gestern kurz überlegt noch einen weiteren Tag zu bleiben, haben wir es heute auch gleich wieder verworfen.
    Außer Meer und Strand gibt es nicht viel zu sehen. Der Ort ist wieder in seinen Vorsaisonschlaf gefallen.

    Es ist fast 10.30 Uhr als wir starten. Der Stellplatz liegt wirklich sehr günstig, denn nach ein paar Minuten sind wir bereits wieder auf der A14 und genießen den Blick auf die Küste, die mal weiter weg, mal näher dran, uns begleitet.
    Unser heutiges Ziel ist Modena und zwar ein Stellplatz an der Peripherie mit einem angeblich guten Radweg in die Innenstadt.
    Der Verkehr ist moderat und die Straße bis auf die Brücken gut.

    Die Strecke führt mitten durch eine sanft geschwungene, grüne Landschaft. An den Hängen wächst Wein und kleine Orte zieren die Bergkuppen. Mit den Zypressen kommt schon wieder Toskana Feeling auf. Der Raps blüht und verwandelt ganze Hänge in gelbe Teppiche. Die Frühlingsfarben grün, gelb, blau sind vorherrschend.
    Stolz thront das Castello di Gradara auf einem Berg.
    Wir verlassen Marken und kommen in die Emilia Romagna. Bekannte Badeorte wie Cattolica, Riccione und Rimini rauschen vorbei. Sind diese Orte heute eigentlich auch noch so hipp und in, wie in unserer Jugend?
    Hinter Rimini verlassen wir die Küste und fahren auf Bologna zu. Der Verkehr wird dichter und kurz vor Bologna geraten wir gleich zwei Mal in einen längeren Stau.

    Um Bologna ist es wuselig und spannend, aber kein Problem die Autostrada Richtung Milano zu nehmen.
    Wir fahren Modena Süd ab. Bis zum Stellplatz sind es dann noch gut 10 km.

    Uns erwartet eine wirklich tolle und gepflegte Anlage mit allem, was man braucht. Nachdem wir ein Ticket gezogen haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Platz, auf den der Hänger auch noch passt. Bei den eingeteilten Parzellen wird das schwierig. Sie sind in der Regel 4 × 8-10m. Aber ein Eckplatz erfüllt unsere Bedürfnisse und wenig später sitzen wir bereits bei Tiramisu, Erdbeeren und Kaffee auf der angrenzenden Grünfläche, auf die wie unsere Stühle gestellt haben.

    Durch die beiden Staus sind wir erst relativ spät angekommen. Trotzdem radeln ich noch die gut 6 km ins Zentrum von Modena. Die erste Stadt in Italien, die ich auf dieser Fahrt erlebe, die richtige Radwege hat. Trotzdem ist die Fahrt zum Dom mit dem Rad ein kleines Abenteuer, weil man nie genau weiß, ob auch die Autofahrer die Vorfahrt des Radweges akzeptieren und weil der Radweg schon mal verschwindet, bzw. sein Verlauf nicht der Navigation entspricht.

    Besonders gleich zu Beginn, stehe ich etwas ratlos vor einem großen Kreisverkehr, in dem ich mich dann mit Todesverachtung stürze, um weiterzukommen. Auf dem Rückweg entdecke ich die Radweg/Fußgängerbrücke, die etwas entfernt diesen verkehrszeichen Punkt überbrückt.

    Durch einen Grüngürtel erreiche ich die Altstadt mit ihren ocker farbenen Häusern, den vielen Bogengängen, den engen Gassen mit Läden, Bars und Cafés. Es ist erstaunlich ruhig und gelassen hier. Gar nicht so quirlig und hektisch, wie wir es in der letzten Zeit in den italienischen Städten erlebt haben.
    Wenn ich eine Stadt besuche und wenig Zeit habe, dann entscheide ich mich immer für das Herz der Stadt, in diesem Fall ist es der Dom, der an der Piazza Grande liegt. Beim Abstellen meines Rades hoffe ich, dass außer meinem Schloss auch die Nähe der himmlische Mächte dafür sorgen möge, dass ich es später wieder vorfinde.

    Dann besichtige ich den wirklich beeindruckenden Dom aus dem Jahr 1184 und tauche in seine feierliche Atmosphäre ein. Er gilt als das bedeutenste romanische Bauwerk und ist zusammen mit der Ghirlandina, dem Glockenturm und der Piazza Grande von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.
    Mein Gott, was für eine Pracht, was für ein Pomp, was für Kunstwerke. Der Eintritt ist übrigens frei und der Dom ist ganztägig von Dienstag bis Sonntag von 7.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
    Den Ghirlandina-Turm kann man 200 Stufen hinaufsteigen Von oben muss man einen tollen Blick über die Stadt haben. Aber der Aufstieg und auch die Besichtigung der historischen Säle des Rathauses passen nicht in mein Zeitfenster.

    Ich schiebe mein Rad noch ein wenig durch die Straßen der Altstadt und genieße die Atmosphäre. Ob ich Michael wohl mit dem Besuch des Enzo Ferrari Museums morgen noch zum Bleiben überreden kann? Dann könnte ich mir auch die Essigfabrik im Rathaus noch ansehen, die berühmten Balsamico Essig herstellt oder in die Albinelli Markthallen gehen, wo man alle typischen Produkte der Gegend finden kann. Wir werden sehen.
    Es ist fast 18.00 Uhr als ich mich auf den Rückweg zum Stellplatz mache und ich hoffe, dass ich zurück finde. Es klappt besser als auf dem Hinweg. Der Fahrradweg verlässt mich nicht, ich brauche mir nicht die Straße mit den Autos teilen und komme unversehrt wieder an.
    Wir sitzen noch ein wenig auf der Wiese und genießen ein Getränk, bevor es zu kalt wird.
    Modena ist wirklich eine Stadt, die man auf der Fahrt in den Süden nicht links liegen lassen sollte und für die man sich eigentlich auch mehr als nur ein paar Stunden Zeit nehmen sollte.
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  • Day 31

    Porto San Giorgio

    April 18, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute beenden wir die Woche "Urlaub" in Manfredonia. Es geht weiter, das heißt, eigentlich geht es zurück, nämlich heimwärts. Michael möchte wieder nach Hause. Er beginnt langsam Familie und sein gewohntes Umfeld zu vermissen.
    Hauptsache es kommt etwas Bewegung in die Reise. Und für die Rückreise wollen wir uns auch etwas Zeit lassen.
    Am Morgen gibt es Sonnenschein vom Feinsten. Und es ist eine gewisse Hektik auf dem Platz zu verspüren.
    Der Bereich " A Mare", auf dem wir stehen, wird abgesperrt, damit sich keine PKWs zwischen sie Wohnmobile stellen, denn man erwartet die" Italiener". Schon vor neun kommen die ersten PKWs, und suchen sich einen Platz unter den Bäumen. Dann werden Tische und Stühle ausgepackt und ein Picknick vorbereitet.
    Am ersten Feiertag isst man zu Hause mit der Familie, am zweiten Feiertag fährt man mit der Familie hinaus zum Essen oder zum Picknick. Das hatte mir der Angestellten des Campingplatzes gestern Abend erzählt.
    PKW um PKW fährt auf den Platz. Es wird Zeit, dass wir verschwinden. Während Michael den Hänger ankoppelt, gehe ich zum Bezahlen und bin mehr als angenehm überrascht. Für die 8 Nächte bezahlen wir mit dem Zusatzstrom( statt 3 A haben wir 6 A genommen) 119 Euro. Das sind etwas mehr als 14 Euro pro Tag. Und das für einem Platz direkt am Meer.

    Dann müssen wir uns sputen, damit wir die Zufahrt ohne Gegenverkehr hinter uns bringen. Klappt nicht ganz. Aber es sind Gott sei Dank nur PKWs. An denen können wir uns vorbei drücken.

    Wir fahren ab Manfredonia über die SS 89 Richtung Foggia und dann auf die E55/ A14 Richtung Pescara/Bologna. Irgendwer hat mal gesagt, dass diese Strecke zu vernachlässigen wäre.
    Das finden wir überhaupt nicht.
    Der Frühling hat in den letzten Tagen ordentlich zugelegt. Wir fahren durch eine farbenfrohe Landschaft. Die Straßenränder blühen gelb und es sieht aus, als wollten die Blumen die Straße einnehmen. Gelbe blühende Hänge unter blauem Himmel mit Schäfchenwolken.
    In alten verfallen Häusern wächst rot der Mohn. Ein italienisches Bilderbuch.
    Michael, der sich auf eine entspannte Fahrt auf der Autostrada Adriatica gefreut hat, wird enttäuscht. Wir haben stärksten Seitenwind und er hat alle Hände voll zu tun. Auf einmal klappert es komisch. Das war die Dachluke, die der Wind angehoben hat. Wer hat die nicht richtig zugedreht?
    Dann reißt der Wind den Seitenspiegel aus der Scheibenverankerung. Wieder anhalten und den Spiegel zusätzlich sichern.

    Auf einem Rastplatz treffen wir einen Nachbarn vom Campingplatz, der auch mit einem Hänger unterwegs ist. Ein kurzer Smalltalk über den Wind, bevor es weitergeht. Und wie es weitergeht. Schneebedeckte Berge schieben sich in das Sichtfeld, während wir am Meer entlang fahren.
    Der Wind jagt die Wellen regelrecht an den Strand. Eine weiß schäumende, wilde Brandung, die wir immer wieder sehen können.
    Städte auf Bergen ziehen vorbei und Städte, die tief unter uns am Meer liegen, die wir sehen, wenn wir über eine der vielen Brücken fahren. Es rappelt und holpert dabei jedes Mal so stark, dass sogar Mathilde, unser Navi, streikender Weise das Display ausschaltet.

    Unser heutiges Ziel ist Porto San Giorgio. Porto San Giorgio ist ein typischer italienischer Badeort und liegt direkt am Adriatischen Meer zwischen Pescara und Ancona in der Provinz Fermo in Marken.
    Der Stellplatz dort liegt direkt am Yachthafen und ist einfach anzufahren.......haben wir gedacht.
    Als wir gegen 13.30 Uhr von der schmalen Seitenstraße in die Zufahrt einbiegen, stehen wir vor einem verschlossenen Tor. Siesta!! Die italienischen Wohnmobilisten sind sehr bemüht, uns zu helfen. Telefonieren sollen wir. Den Manager anrufen, dass er das Tor aufschließt. Machen wir, aber der Manager verweist auf seine Mittagszeit. Um 15.30 Uhr kommt er zum Aufschließen. Toll! Das sind noch fast 2 Stunden. Dazu blockieren wir die Einfahrt. Doch Zurücksetzen und Weiterfahren ist nicht. Dafür ist die Straße zu schmal und die dort parkenden Autos helfen auch nicht, sie zu verbreitern. Wir bleiben stehen, wo wir sind, denn wo niemand rein kommt, kann auch niemand raus fahren, entscheiden wir.
    Während Michael das Womo bewacht, gehe ich auf einen Erkundungsgang durch den Hafen.
    Hübsch sieht es dort aus, die weißen Boote im türkis farbenen Wasser. Der Wind bläst in die Takelage der Segelboote und lässt die Seile schnurren. Allerdings an den Strand kommt man von hier aus nicht.
    Zurück am Wohnmobil, hat sich an der Situation nicht viel geändert, außer dass jetzt von innen zwei Mobile vor dem Tor stehen, die wegfahren möchte und ein weiteres Mobil hinter uns auf der Straße steht, das auch gern einen Platz hätte.
    Die Italiener telefonieren aufgeregt mit dem Manager, aber der besteht auf seiner Mittagspause.
    Michael hat den Schlüssel für das Tor gefunden und wir überlegen, ob wir nicht einfach aufschließen sollen. Aber selbst die Italiener, die sonst Regeln eher als eine " Kann-Bestimmung" ansehen, schütteln mit dem Kopf.
    Das Warten vor und hinter dem Tor verbindet, und so entsteht ein lustiges Gespräch, in dem fehlende Vokabeln mit Händen und Füßen ersetzt werden.
    Endlich kommt der Betreiber und schließt das Tor auf, und damit entwirrt sich das Knäuel.
    Wenig später sitzen wir auf der Wiese unter einem Baum, trinken Kaffee und beobachten die italienischen Familien, die mit zwei oder drei Wohnmobilen hier angereist sind und nun anfangen so langsam zusammen zu packen.
    Danach stürze ich mich in den Feiertagstrubel auf der Promenade. Familien spazieren am Meer entlang oder sitzen in den Strandbars, die wahrscheinlich nur wegen Ostern fast alle geöffnet haben. In einer Strandbar gibt es sogar Livemusik und es wird geschunkelt und getanzt. Es ist richtig was los. Die Promenade von Porto San Giorgo ist unendlich lang. Irgendwann kehre ich um, gehe noch ein Stück am Strand entlang, aber der Wind wirbelt den Sand auf und das kostenlose Sand-Peeling fängt schnell an, weh zu tun.
    Meine Treckinguhr zeigt fast 14 000 Schritte. Da ist zum Abschluss noch ein kleines Eis drin.
    Wir sitzen bis zum Sonnenuntergang draußen vor dem Mobil und teilen uns Antipasti und eine Pizza. Morgen geht es weiter.....
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  • Day 30

    Ostern 2022

    April 17, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute ist Ostersonntag, aber die Sonne macht gerade Osterferien. Es ist bewölkt und mit 15 Grad auch nicht gerade warm.
    Natürlich war der Osterhase auch im Wohnmobil und hat ein Nest mit Schokoladenhasen und Eiern versteckt.

    Ansonsten geht es sehr ruhig zu an diesem Ostersonntag. Mein Vorschlag mit dem Roller ins 30 km entfernte St. Giovanni de Rotondo zu fahren, wurde wegen Schulterschmerzen abgelehnt. Kurz überlege ich, ob ich mit dem Bus.....? Aber allein macht das keinen Spaß.

    Wir lesen, schreiben, telefonieren und versenden Ostergrüße.
    Aber ein Osterpaziergang am Nachmittag muss sein. Ein Osterspaziergang am Meer.

    Die Flut hat allerlei mitgebracht und am Strand zurückgelassen. Nicht alles sind willkommene Fotomotive.

    Das Gehen entlang des Meeres hat fast etwas Meditatives. Es macht den Kopf frei, lässt neue Gedanken entstehen, beruhigt und weckt kreative Ideen.
    Das Rauschen der Wellen vermittelt Beständigkeit und gibt Zuversicht in einer Zeit, die von Unbeständigheit und Ängsten geprägt ist

    Stetig kommen am Nachmittag neue Wohnmobile. Es wird international. Nun sind auch Schweizer, Niederländer und Polen hier anzutreffen Die meisten Italiener sollen aber erst morgen anreisen.

    Am Abend schafft es die Sonne endlich durch die Wolkendecke zu stoßen und sie beschert uns ein Osterfeuer der besonderen Art.
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  • Day 29

    Fontana Piscitelli und der Hafen

    April 16, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach dem gestrigen Tag möchte Michael keine großen Unternehmungen.
    Wir gehen gemeinsam an den Strand und testen bei einem kleinen Spaziergang mal die Temperatur des Wassers.
    Danach will ich allein mit dem Rad in den Ort fahren.
    Es ist sehr warm und windstill. Und die Moskitos, die es hier auf dem Platz, bedingt durch die Sumpflandschaft gibt, sind heute sehr aktiv.

    Bevor ich mich ganz zerstechen lasse, verschwinde ich lieber, bis der Wind am Nachmittag wieder da ist.
    Dann sind nämlich die Stechmücken weg.

    Den Weg am Meer entlang kenne ich ja inzwischen.
    Heute warnt gleich am Anfang der Straße ein Schild vor der Vollsperrung wegen Bauarbeiten. Aber ich kenne die Umleitung.

    Um so erstaunter bin ich, dass die Baustelle geräumt ist. Alles frei, keinerlei Verbote. Verstehe einer die Italiener.

    Heute ist am Lido di Siponto richtig was los. Ganze Familien mit Kind und Kegel, wie man so schön sagt, schlendern auf der Promenade. Dazwischen fahren Radfahrer, Kinder spielen fangen, Halbwüchsige testen ihre neuen Mountanbikes. Die einzige, die den neu angelegten und sicheren Radweg benutzt, bin ich und oute mich, zusammen mit dem Tragen eines Fahrradhelms, damit wohl als Touristin.
    Gerade, als ich darüber nachdenke, liefern sich zwei Jungen mit dem Rad eine wilde Verfolgungsjagd quer über die Promenade in Richtung Radweg. Der vordere Junge dreht sich dabei um, und ruft seinem nachfolgenden Kumpel etwas zu. Noch bevor ich klingeln oder irgend etwas rufen kann, fährt er mir mit vollem Tempo in mein Rad hinein.
    Gott sei Dank ist weder ihm noch mir etwas passiert.
    Sogar die Räder haben den Crash weitgehend unbeschadet überstanden.
    Im Nachherein amüsiert es mich doch ein wenig: da, wo ich mich ganz sicher im Straßenverkehr geglaubt habe, da passiert etwas.

    Im Yachthafen ist richtig Betrieb. Man sitzt auf den Terrassen beim Aperitif oder beim Essen. In der Nähe des Touristenhafens befindet sich die Piazza Falcone Borsellino, ein nach den Magistraten Falcone und Borsellino benannter, neu angelegter Platz, in dessen Mitte die Fontana Piscitelli munter sprudelt. Der Piscitelli-Brunnen wird von einem starken Mann in der Mitte dargestellt, der den Gargano symbolisiert und drei Frauen hält, die die drei wirtschaftlichen Aktivitäten der Stadt repräsentieren sollen: Landwirtschaft, Fischerei und Schafzucht. Auf der Spitze befinden sich drei "Putten", die eine riesige Schale halten.
    Zu Beginn seiner Geschichte 1930 befand er sich auf der Piazza Duomo in Manfredonia und blieb dort bis 1967. Dann wurde er abgebaut und eingelagert und fand 2006 seinen jetzigen Platz auf der Promenade neben der Kirche Sant' Andrea Apostolos im Fischerdorf Marinare Houses.
    Auf dem schön angelegten Platz befindet sich noch eine mit einem Mosaik gestaltet Wand, mit Mosaiken gestaltete Fontänen sowie eine Sonnenuhr .

    Ich fahre weiter auf der Viale Kennedy, jetzt mit deutlich mehr Verkehr. Zwischen den Autos hindurch, die hier in der Hafengegend einen Parkplatz suchen, gelange ich in die Nähe des Castellos Svevo Angioino Aragonese. Dort biege ich in die Mole di Levante ab, der Mole, die zur Hafeneinfahrt mit dem Leuchtfeuer führt.

    Schlagartig ist Ruhe vor dem Verkehr und ich bin fast allein auf dem Weg entlang der Fischerboote, die hier ankern. Es ist ein schönes Bild, das die Boote bieten, in dem blauen Wasser, im Hintergrund die Stadt und der Gargano. Ganz idyllisch.
    Dabei hatte die Stadt vor über 50 Jahren mit einer ganz schlimmen Umweltkatastrophe zu kämpfen. Ein Turm in einer Düngemittelfabrik explodierte und setzte tonnenweise Arsenstaub frei, der sich über Felder, Pflanzen, Menschen und das Meer gleichermaßen niederlegte.

    Monatelang durfte kein Fisch und keine in der Region erzeugten Nahrungsmittel verzehrt werden. Ein Schlag für die vom Fischfang und der Landwirtschaft lebenden Menschen.
    Viele Menschen starben in den darauf folgenden Jahren frühzeitig an Lungen- und Darmkrebs.
    Das Meer, das bereits durch vor der Küste versenkten Giftfässer Schaden genommen hatte, wurde erneut mit Schadstoffen verunreinigt.
    Das Ganze ist nun über 50 Jahre her und es bleibt zu hoffen, dass sich auch in Sachen Umweltschutz und Sicherheit im Laufe der Jahre einiges getan hat.
    1989 wurde das Gebiet als "Gebiet mit hohem Risiko einer Umwelktkrise" eingestuft. Die Regierung bezahlte hohe Summen verbunden mit Auflagen, um das Gebiet zu regenerieren. Bleibt zu hoffen, dass sie ihrem Zweck nach angewendet wurden und nicht in dunklen Kanälen versickert sind.
    Inzwischen ist diese Umweltkatastrophe nicht mehr präsent.
    Fisch wird lange schon wieder gefangen und mit größtem Appetit verspeist.

    Manfredonia wurde schon häufig von Katastrophen heimgesucht. Drei Überschwemmungen und ein Erdbeben verwüsteten vor der Arsen- Katastrophe bereits Teile der Stadt.

    Am Ende der Mole, am Leuchtfeuer, fahre ich zurück. In einem kleinen Café am Castello trinke ich einen Cappucino und beobachte das samstägliche Treiben am Strand und an der Promenade.
    Italienische Lebensart mit der bella Familia: laut und herzlich und voller Lebensfreude.

    Ich schiebe mein Rad noch ein wenig durch die Fußgängerzone, bevor ich mir den Weg wieder zurück ans Meer suche, der mich nach Siponto bringt.
    Dort will ich mir die Kirche Santuario Santa Maria Maggiore ansehen, die in ihrem Innern sehr schön sein soll. Aber leider ist sie verschlossen und so geht es zurück auf den Campingplatz.

    Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Roller in die Stadt Wir wollen noch ein paar Sachen einkaufen. Es gibt hier leckere Dinge, die bei uns nicht so erhältlich sind.
    Ostersonntag bleiben wir noch in Manfredonia. Aber am Montag geht es dann endlich weiter.
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  • Day 28

    Monte de Sant' Angelo

    April 15, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Mit dem Roller geht es heute zum Bahnhof von Manfredonia. Von dort aus wollen wir mit dem Linienbus nach Monte Sant' Angelo fahren. Das Wetter scheint uns einen wunderschönen Ausflugstag zu bescheren.

    Monte Sant’Angelo liegt rund 15 km nördlich von Manfredonia an den südlichen Hängen des Gargano. Der Sage nach erschien am Ort des heutigen Monte Sant’Angelo im Jahr 492 der  Erzengel Michael den Hirten.

    Die Bustickets kaufe ich in einer Bar gegenüber der Haltestelle am Bahnhof. Himmel, ist da drinnen eine Geräuschkulisse. Zwei Kinder spielen fangen, ein Hund bellt und zwei ältere Frauen unterhalten sich lautstark über zwei Tische hinweg, während eine Handvoll Männer versucht, sich über den Lärmpegel hinweg zu verständigen.
    Kaum bin ich mit den Tickets zurück, kommt auch schon der Bus. Es ist aber nicht der Bus 471 , der im Fahrplan steht, aber egal, die Richtung stimmt und die Tickets passen. Für etwas über 2 Euro pro Person und Fahrt erwartet uns eine faszinierende und beeindruckende Fahrt ins 846 m hoch gelegene Dorf.

    Zunächst geht es durch schmale Straßen der Altstadt. Dort, wo man nicht einmal aus Versehen mit einem PKW hineingeraten möchte, steuert der Fahrer seinen Bus bis auf wenige Zentimeter an den in zweiter Reihe!! haltenden und parkenden Autos vorbei und biegt ab, in ebenso kleine und ebenso voll geparkte Straßen. Es ist beeindruckend.
    Auch Michael kann heute mal die Fahrt und Aussicht genießen, weil er nicht selber fahren muss.

    Nach dem Verlassen der Stadt und einer kurzen Fahrt über die Schnellstraße, geht es dann stetig bergauf. Über unzählige Haarnadelkurven schraubt sich der Bus Meter für Meter hoch. Hut ab, vor den Busfahrern, die diese Strecke mehrmals täglich fahren. Der Bus füllt die ganz Kehre aus. Entgegenkommende Fahrzeuge müssen warten oder zurücksetzen, wenn sie zu zweit vorgefahren sind.

    Es bieten sich phantastische Ausblicke auf das Meer unter uns, aber auch in die steinigen Schluchten und auf die Hänge des Gebirges, wo schon Generationen vorher die schroffen Hänge mit Bruchsteinmauern abgefangen haben. Auf den so entstanden unzähligen Terrassen wachsen Olivenbäume.

    Manchmal, an besonders spektakulären Stellen, führt ein Weg zu einem auf einer Terrasse gelegenen Haus. Einsam, aber mit unverbaubarem Blick in die Tiefe.

    Nach gut einer halben Stunde rücken die Häuser auf der Bergkuppe immer näher. Die letzten Kurven, und noch mal ein Stück enger Straße, dann ist der Bus an der Endstation mitten im Dorf angekommen.

    Bevor wir uns auf die Erkundung des Ortes machen, fragen wir den Fahrer, wo wir hier oben Tickets bekommen können. Er zeigt auf die Bar hinter uns.
    Dann laufen wir die Straße auf der 4. Ebene in Richtung Walfahrtskirche.
    Zur Orientierung ist der Ort in Ebenen unterteilt, die durch Treppen verbunden sind.

    Was aussieht wie der Eingang der Kirche, ist aber nur der achteckige und 27m hohe Glockenturm aus dem Jahr 1272 der Santuario di San Michele Arcangelo. Die beiden oberen Portale führen in einen Vorraum, von dem aus die Treppe zur mystischen Grotte beginnt. Sie besteht aus 86 Stufen. Die Seitenwände werden durch kleine Fenster beleuchtet. Mauern begrenzen die Gräber alt eingesessener Familien.

    Durch ein Portal erreichen wir die Grotte. So etwas haben wir noch nie gesehen. In der Grotte gibt es den Altar der Madonna, den Altar von San Michele Arcangelo und die Kappele der Sakramente.
    Der Eindruck ist überwältigend und wir setzen uns in die Kirchenbänke, um alles anzuschauen und wirken zu lassen. Als ein Padre mit dem Gottesdienst beginnt, gehen wir zurück in die weniger mystischen, aber auch beeindruckenden Straßen des Ortes.
    Außer der Santuario di San Michele Arcangelo
    besuchen wir noch die Kirche des heiligen Franziskus von Assisi und die Kirche Madonna della Libera. Damit ist für diesen Tag unser Interesse an sakralen Bauten gedeckt, obwohl es noch einige Kirchen mehr zu besichtigen gibt.
    Natürlich statten wir auch dem Castello Normanno Svevo Aragonese einen Besuch ab , das hoch oben in der Stadt thront und einen schönen Blick auf den Westen das Garganogebirge, die Tavoliere,  ermöglicht.
    In einer Straße unterhalb des Castellos werden das für diesen Ort typische Brot und die selbstgemachten "Ohrennudeln" , die pasta all'orecchio, verkauft. Und natürlich auch Pesto und Olivenöl. Die Öhrchennudeln kommen als Mitbringsel mit.
    Mit den angebotenen Devotionalien, in erster Linie die des Padre Pio, können wie als Evangelen eher weniger anfangen.
    An einem besonders schönen Punkt mit Blick auf das Meer befindet sich eine Gelateria. Das Eis ist wieder einmal lecker. Aber der am Nachbartisch servierte Apperetivo mir diversen Beilagen aus Wurst, Schinken, Oliven, Brot usw kann sich auch sehen lassen. Kreuz und quer, treppauf, treppab durchstreifen wir diesen wunderschönen Ort, der auch die Perle Gagaganos genannt wird. Wir kommen ins Junnoviertel, das charakteristische mittelalterliche Viertel mit den typischen Reihenhäusern.

    Am späten Nachmittag möchte Michael nach Hause. Seine Schulter schmerzt. Wir schauen in Googlemaps nach dem nächsten Bus. Ooooh.....Der fährt laut Google erst um 21.00 Uhr?

    In der Bar an der Endhaltestelle frage ich nach Tickets und muss auch die Uhrzeit angeben, um die wir fahren wollen. Ich gebe 17.00 Uhr. Es fährt ein Bus um 17.00 Uhr zurück, aber nicht mehr von dieser Haltestelle. Wir müssen noch einmal gut 1km zur Viale Kennedy laufen. Von dort können wir dann in einen Bus steigen, der uns wieder nach Manfredonia bringt .
    Wieder eine atemberaubende Fahrt. Dieses Mal abwärts.
    In Manfredonia ist Rushhour Die Ladenbesitzer stehen vor ihren Läden. Vor den Bars stehen Männer mit einem Getränk. Menschen eilen mit Plastiktüte rechts und links durch die Straßen, Autos hupen, Motorräder knattern vorbei und der Bus sucht sich seinen Weg durch das Getümmel. Irgendwie fährt der Bus Anders als am Morgen. Er hält an Haltestellen, wo gar keine sind und fährt an anderen vorbei. Zum Schluss sind wir nur noch allein im Bus. Der Fahrer fragt , wohin wir wollen. "Stazione", sagen wir. Kurze Zeit später, hält er vor dem Bahnhof.
    Wir können mit der "Roten Paula" zurück zum Campingplatz fahren, denn der Roller steht noch da, wo wir ihn abgestellt haben.

    Das war ein sehr aufregender und ereignisreicher Tag und wir sind echt geschafft. Mein Tagebuch muss daher bis morgen warten.
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