• FabOli Hermine-Crew

Patagonien...mach dich bereit

Un’avventura di 146 giorni di FabOli Leggi altro
  • P.N. Nahuel Huapi

    5 febbraio 2017, Argentina ⋅ ⛅ 22 °C

    Zum Frühstück scheint uns schön die Sonne durch die Bäume auf unser Zelt und auf uns. Heute wollen wir versuchen nach Bariloche zu kommen. Leider haben uns alle die wir über Couchsurfing angefragt haben abgesagt. Alle belegt. Da merkt man mal wieder dass wir in der Hochsaison unterwegs sind.

    Trotz allem stehen wir bepackt ab Mittag an der Straße Richtung Bariloche. Ein anderes Pärchen wünscht uns viel Glück da sie nach 2 1/2 Std erfolglosem Daumen raushalten aufgeben. Ohje keine guten Voraussetzungen. Aber wir lassen uns mal nicht entmutigen.

    Und tata ein Kastenwagen dreht extra um und ein Rentnerpärchen freut sich über unsere Gesellschaft. Sie kommen aus Lago Puelo und betreiben dort ein paar Cabañas (sowas wie Bungalows)...nice so lässt sich die Rente gut aufbessern - falls es das hier gibt. Auf jeden Fall sind sie super nett und wir trinken gleich ein paar Mate zusammen im Auto. Eine besonders leckere Mischung mit Orangenschalen und Honigwasser. Lecker.

    Die Beiden sind auf dem Weg zu einem Geburtstag von Freunden die auf einem Campingplatz im Nationalpark Nahuel Huapi feiern. So kommt es dass wir nicht nach Bariloche fahren, das wäre von der Abzweigung zum Nationalpark nochmal ca 30km weiter die Ruta 40 entlang. Während der Fahrt durchforsten wir unsere Aufschriebe was es in diesem Parque gibt und sind mit dem Ergebnis zufrieden. Die Pampa Linda soll unser Ziel werden.

    Wohin der Wind uns weht...oder wohin der Daumen uns führt 😅 ist ab heute die Devise.

    Am Eingang handelt das Pärchen sogar noch einen kleinen Rabatt für den Parkeintritt für uns aus. Über eine schmale holprige Straße geht es einige Kilometer in den Park hinein. See an See reihen sich hier aneinander. Bäume zäumen diese und die Straße.

    Am Camping angekommen verabschieden wir uns und versuchen von den Betreibern Auskunft zu bekommen wie wir am besten zur 30km entfernten Pampa Linda kommen. Busse fahren nur auf Anfrage oder durch Agenturen von Bariloche aus. Und das für teuer Geld. Auch ist es so geregelt dass man zwischen 10 und 14 Uhr hochfahren kann und zwischen 16 und 18 Uhr wieder runter. Die Straße ist so schmal dass nur einspuriges Fahren möglich ist und der Verkehr mit diesen Zeiten geregelt wird...das schränkt unser Vorhaben ganz schön ein und nachdem es schon Nachmittag ist, haben wir keine Chance mehr zur Pampa Linda zu kommen.

    Der Campingplatz ist recht teuer und uns irgendwie unsympathisch. Mist 5 km vorher gab es einen günstigeren...also keine andere Möglichkeit als Rucksäcke auf und wieder zurück. Hihi kaum aus dem Tor raus können wir in den nächsten Van einsteigen dessen Fahrer uns bis zu besagten Campingplatz mitnimmt.

    Hier werden wir sehr freundlich von einer älteren jedoch sehr sympathischen Dame empfangen. Sie lebt hier saisonal mit ihrem Mann und zeigt uns einen freien wunderschönen Platz direkt am See. Perfekt. Auch Kleinigkeiten wie Brot, Nudeln etc. kann man hier bekommen was für uns sehr wichtig ist, da wir uns nicht mit Essen ausgerüstet hatten bevor wir Richtung Bariloche aufgebrochen sind.

    Das Paar lebt hier sehr minimalistisch aber wunderschön...genauso ist der Campingplatz aufgebaut. Das was es gibt ist ausreichend, sauber und gemütlich. Hier fühlen wir uns wohl und gönnen uns ein kaltes Bier am See bevor wir kochen und schließlich zufrieden ins Bett fallen.
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  • Ein Campingmorgen

    6 febbraio 2017, Argentina ⋅ ⛅ 4 °C

    Die Pampa Linda ruft heute und deshalb heißt es früh aufstehen. Olli ist so bald wach dass er die aufgehende Sonne und den im Nebel liegenden See noch beobachten kann. Um 8 gibt es Kaffee und für Olli später noch ein kühles Bad im See. Erfrischt verabschieden wir uns bei den lieben Campingbetreibern und decken uns noch für die nächsten 2 Tage mit frisch gebackenem Brot, Käse, Reis, selbst gemachter Marmelade und Gemüse ein.Leggi altro

  • Refugio Otto Meiling

    6 febbraio 2017, Argentina ⋅ ☁️ 0 °C

    ...oder anders, direkt unterhalb des Bergs Tronador zwischen den mächtigen Gletschern.

    Um 10 Uhr stehen wir mit unserem Glücksbringer, unserem Pappschild, an der Straße. Uns passieren viele Autos, vor allem Turi-Transporter. Eine knappe Stunde warten wir bis uns zwei nette Leuten aus Spanien zur Pampa Linda mitnehmen. Die holprige Straße lässt die 30km ewig erscheinen. Mehr als 30-40km/h sind auf der Huckelpiste nicht möglich. Dafür können wir jetzt schon die tolle Anden-Umgebung bewundern. Mit jedem Kilometer geht es auch ein Stückchen höher. Die Pampa Linda liegt auf ca. 850müM. Hier oben gibt es nochmal eine Guardaparque, drei Campingplätze und ein gemütliches Café mit Kuchen und kleinen Speisen. Unser nächster Weg führt zur Guardaparque. Hier informieren wir uns über den Weg und was es für uns für Möglichkeiten nach oben gibt.

    Da der Weg hierhin doch so viel Zeit in Anspruch genommen hat, ist nun auch schon wieder Nachmittag. Für einen Aufstieg zum Refugio Otto Meiling ist es jedoch noch nicht zu spät. Dieser ist mit 5h angegeben und wir können sogar da oben kostenlos zelten. Prima. Das haben wir bisher nicht gewusst und sind schon von einer teuren Übernachtung im Refugio ausgegangen.

    Der Weg hier her hat sich bisher mehr als gelohnt. Wir hatten das Glück überall kostenlos mitgenommen zu werden und nun können wir auch in den Bergen zelten, ohne dass wir dafür bezahlen müssen.

    Ein bisschen Gepäck wollen wir aber da lassen. Wir erkundigen uns noch welcher der günstigste Zeltplatz ist und lassen unsere Sachen, die wir nicht brauchen einfach da. Die Mitarbeiter sind so freundlich und wollen nichts dafür haben. Allerdings stellen wir auch in Aussicht, eine Nacht auf dem Zeltplatz zu schlafen. So günstig wie hier, war es aber schon lange nicht mehr. 100$ pro Person. Das ist unter dem Gesamtdurchschnitt der letzten Campingplätze. Ebenfalls ein guter Deal.

    Nun geht's endlich bergauf. Das Gepäck aufs Wesentliche reduziert und schon machen wir uns auf dem Weg. Anfangs ist der Weg sehr flach und zu einer breiten Forststraße ausgebaut. Nach einer Weile gelangen wir an ein Flussufer und gönnen uns ein paar Scheiben vom frischen Brot zum Mittagsbrunch. Mit etwas neuer Energie geht's nun an die Serpentinen. Zunächst einmal schlängelt sich die Forststraße durch den Urwald, vorbei an riesigen Bäumen und über kleine Wasserfälle, entlang der Straße. Auf den Wegen kreuzen uns immer wieder kleine und große Eidechsen, in den prächtigsten Farben. Schimmernd in braun, grün-blau, rot-braun und schwarz.

    Irgendwann nimmt auch die Forststraße ein Ende und dann kommt der anspruchsvollere Teil des Aufstieges. Steile Serpentinen mit sandigen Wegen. Keine einfache Kombination. Der Vorteil von kleinen Serpentinen ist jedoch, dass man in kurzer Zeit viele Höhenmeter hinter sich bringt.

    Wir lassen die kräftezehrende Steigung hinter uns, die in der Hitze einiges von uns abverlangt. Oben angekommen, kreisen schon die Condore über unseren Köpfen. Es ist völlig beeindruckend diese Giganten am Himmel zu beobachten. Sie machen nicht einen Flügelschlag um nach oben zu steigen. Sie nutzen lediglich die Thermik in den Bergen und drehen so volkommen gelassen ihre Runden.

    Wir sind bereits über der Baumgrenze angekommen. Dennoch erscheint einem der Weg heute viel länger und die Hütte kommt einfach nicht näher. Fabis Motivation ist nach dem Anstieg wie weg geblasen und ihr fällt es sichtlich schwer noch einen Fuß vor den anderen zu setzen. Dennoch beißt sie die Zähne bis zur Hütte zusammen. Wir passieren auf dem Weg so einige schöne Klippen, von denen aus man einen herrlichen Blick ins Tal hat. Auch einen Horst, also das Nest der Condore kann Olli entdecken. Sie haben sich einen Logenplatz in den Klippen, gleich neben dem gletschergespeisten Wasserfall gesichert. Das ist sicher ein guter Platz, um seine Sprösslinge groß zu ziehen.

    Als wir oben ankommen, sind wir beide völlig überwältigt. So einen schönen Zeltplatz haben wir beide bisher noch nie gehabt. Zwischen 2 riesigen Gletschern, unterhalb des 3.-höchsten Berges Argentiniens. Von hier aus geht es nur noch mit Kletterausrüstung und Steigeisen weiter. Es ist grandios. Wir bauen gemütlich unser Zelt auf und trinken erst einmal einen Kaffee. Den Anstieg und diese Aussicht müssen wir erst einmal verdauen. Die Sonne bleibt uns noch ca. für 2 h erhalten und wir lassen uns auf das warme Vulkangestein nieder, um die Strahlen aufzusaugen. Mit der untergehenden Sonne kochen wir unser Abendessen und verkriechen uns, mit den Sternenhimmel im Blick, ins Zelt.

    Dieser ist ebenso gigantisch. Da es hier keine Großstädte gibt, die mit ihrem strahlenden Nachtlicht den Himmel verschmutzen, kann man diesen herrlichen Nachthimmel bestaunen.

    Hier oben wirds sicher etwas frischer als im Tal. Heute wird wieder einmal mit Mütze und langem Pullover geschlafen. :)
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  • Sunrise in the mountains

    7 febbraio 2017, Argentina ⋅ ☀️ 14 °C

    Halb sechs klingelt der Wecker. Olli hat mit solch frühen Zeiten kein Problem. Er wirft einen Blick nach draussen und es ist noch nicht viel zu sehen. Die Sterne leuchten immernoch hell und eine ganz leichte Dämmerung ist bereits erkennbar. Der Wecker wird nochmal eine halbe Stunde später gestellt, aber wird dann auch nicht mehr gebraucht, die Möglichkeit, den Sonnenaufgang zu versäumen, lässt einen eh nicht mehr schlafen. Olli kämpft sich nun aus dem Schlafsack und kramt die Kamera, warme Socken, Mütze und Handschuhe zusammen.
    Dann wird erstmal Wasser für den Kaffee gekocht. Fabi kann sich nu auch überwinden überwinden, sich aus dem Schlafsack zu schälen. Ist ja auch nur kurz.

    Wir suchen uns ein lauschiges Plätzchen, von dem wir einen Blick auf den Gletscher und den Cerro Tronador haben. Wir sind die Ersten die hier draussen unterwegs sind.
    Hier kuscheln wir uns gleich wieder in die Schlafsäcke und schauen erwartungsvoll in Richtung Sonnenaufgang. Dann gesellen sich auch noch ein paar andere Menschen zu uns, um in den Tag zu starten.

    Der Kaffee schmeckt und die Sonne lässt auf sich warten. Wie schon beim Sonnenuntergang erstrahlt der Himmel in den verschiedensten Blau Tönen. Ganze 1,5h dauert das Spektakel bis der erste Sonnenstrahl durch die kleine Öffnung der vorgelagerten Berge dringt. Zunächst wird der Tronador in einem schönen Gelbgold beleuchtet und dann arbeiten sich die Strahlen so langsam bis zu uns hinunter. Dennoch dauert es eine ganze Weile, bis die Sonne so richtig wärmt.
    Beim Gletscher links von uns, dem Glacier Alerce, bricht ein riesiger Brocken Eis heraus, es kracht und knallt gewaltig.

    Wir bleiben hier an unserem Platz und essen gleich noch Frühstück. Mit diesem Ausblick eine wahre Wonne. Währenddessen überlegen wir unsere nächsten Wege. Eigentlich hatten wir versprochen eine Nacht im Camp zu verbringen. Da wir nun auf dem höchsten Berg hier im Park sind, lohnt es sich kaum noch andere Gipfel zu besteigen, da man immer wieder einen ähnlichen Blick auf die Landschaft hat. Der Plan ist, erst einmal nach Bariloche zu fahren. Und dann werden wir sehen, was sich weiter ergeben wird. Da gibt es schließlich auch einige tolle Wanderungen und vielleicht können wir dann auch einmal Fahrrad oder Kajak fahren.
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  • Gletscherwanderung am Tronador

    7 febbraio 2017, Argentina ⋅ ⛅ 35 °C

    Bevor uns der Weg bergab führt, schauen wir uns einmal die Gletscher von der Nähe an. Der Aufstieg ist nicht weit, ca. 20 min von der Hütte aus und schon steht man am ewigen Eisfeld.

    Das Gestein auf dem Weg nach oben ist sehr besonders. Man kann ganz deutlich die erkalteten Lavaströme sehen, die hier einst die Landschaft geformt haben. Wahnsinn, vor wie langer Zeit das gewesen sein muss. In dieser Vegetation wachsen sogar noch ein paar Pflanzen. Das sind scheinbar wahre Überlebenskünstler. Bei diesen Temperaturschwankungen und bei dem kargen Boden gar nicht so ohne hier Wurzeln zu schlagen.

    Eine Pflanze von diesen, die Olli noch aus den Alpen kennt, ist das Edelweiss. In den Alpregionen kaum noch anzutreffen, da es dort mittlerweile zu warm für diese besondere Spezies ist.

    Hier oben drehen auch wieder die Condore ihrer Bahnen. Diese Riesenvögel sind mit ihrer Eleganz immer wieder beeindruckend.

    Überall rinnt das Wasser, da die Gletscher einem kontinuierlichen Schmelzwasserabfluss haben, der wiederum als Trinkwasserquelle genutzt wird.

    Olli wagt einmal einen Blick unter den Gletscher und kann einen Eistunnel direkt über dem Rinnsal entdecken. Das ist schon echt beeindruckend, was da vor sich geht. Und das schon seit mehreren Jahrtausenden. Unglaublich.
    Einen so beeindruckenden Blick auf einen Gletscher, aus nächster Nähe haben wir bisher nur hier gehabt. Das ist für uns immer wieder etwas besonderes und vor allem etwas so komplexes. Auch vom Refugio aus werden Eistrekkingtouren angeboten. Für uns sind die aber immer zu teuer und so spektakulär kann das auf dem Gletscherherumspazieren jetzt auch nicht sein. Uns reicht der Anblick von oben, von wo aus man sowieso den beeindruckendsten Anblick hat.

    Die Aussicht reicht sogar bis zu ein paar rauchenden Vulkanen. Hier im Umland gibt es noch so einige aktive Vulkane, die jedoch nur ein paar Rauchzeichen abgeben. Man weiß jedoch nie ob sie irgendwann doch noch einmal ausbrechen. Um uns herum sehen wir nur noch Berge, Gletscher und Gipfel. Dieses Andenpanorama ist absolut einzigartig.

    Wir steigen nun auch wieder ab zur Hütte und dann auch gleich weiter zur Pampa Linda. Der Hubschrauber für den Materialtransport soll dann noch kommen und wir wollen dann weg sein, bevor er kommt, da dann hier alle möglichen Steine usw. durch die Gegend fliegen werden. Bisher ist weit und breit kein Heli zu sehen. Wir schnappen unsere Rucksäcke und laufen die endlosen Serpentinen nun wieder bergab.

    Der gestrige Aufstieg hat sich mehr als gelohnt. Die Wetterbedingungen waren bestens und wir haben Sonnenuntergang und -aufgang gesehen. Die Nacht war nicht ganz so kalt, aber dennoch frisch und wir hatten keinen Wind.

    Die Tour hier, topt sogar noch einmal die Erlebnisse im Torres del Paine. Hier hat man alles an einem Fleck und sogar kostenlos.
    Bergab gibt es auch wieder einige Eidechsen zu sehen. Ausserdem kreuzt eine ganze Karawane Pferde unsere Wege. Die 4 beinigen Weggefährten trifft man hier überall an.
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  • Cascada los Alerces und der kuriose Dieb

    7 febbraio 2017, Argentina ⋅ ⛅ 35 °C

    Es kommt doch immer anders als gedacht. In Pampa Linda angekommen, holen wir erst einmal unsere zurück gelassenen Sachen. Die Rucksäcke werden wieder aufgerüstet und danach geht's wieder mit Daumen nach oben an die Strasse.

    Fabi kann den süßen Verlockungen im Cafe fast nicht widerstehen, aber wir haben dafür keine Zeit. Wenn wir noch nach Bariloche wollen dann sollten wir uns langsam an die Strasse stellen. Gesagt - Getan. Olli spricht ein Pärchen auf Englisch an, ob sie noch Platz im ihrem PickUp für uns haben. Nun ja die Antwort ist etwas unchamrant und lautet: "Ich bin hier in Argentinien und habe spanisch zu sprechen!" Also gut. Mit so Leuten wollen wir eh nicht mitfahren.

    Gleich danach hält ein Auto neben uns und die beiden, wieder einmal aus Buenos Aires, sind auf dem Weg zu einem Wasserfall auf der anderen Seite des Parks. Sie nehmen uns mit und wir überlegen spontan, dort auf einem der beiden freien Zeltplätze zu übernachten. Essen haben wir noch und Gas ist auch noch ausreichend da. Also fahren wir mit den beiden quer durch den Park und lassen uns dann an dem Wasserfall absetzen.

    Der Parkplatz hier ist riesig und es ist kaum noch etwas los. Die Chancen hier noch weg zu kommen stehen nicht so gut und wir sind mit unserer Entscheidung sehr zufrieden. Eine kleine Runde schlendern wir noch zum Wasserfall und beobachten, wie sich die gewaltigen Wassermassen ihren Weg bahnen. Dabei gibt es massig Stromschnellen und immer wieder ein paar Wasserfälle, die dann schließlich zu einem riesigen Wasserfall, dem Cascada Los Alerces, zusammengeführt werden.
    Unsere Rucksäcke lassen wir übrigens am Parkplatz stehen, da sie uns für den Weg zu sperrig und zu schwer sind. Ausserdem ist ja eh nichts los. Ein Irrglaube.
    Nachdem wir die rauschenden Wassermassen hinter uns lassen und nochmal einen völlig neuen Blick in den Nationalpark erlangen konnten, satteln wir unser Gepäck und laufen zum kostenlosen Zeltplatz.

    Wir freuen uns schon riesig auf unsere Nudeln mit frischen Tomaten und Zwiebel, die wir schon die letzten Tage mit uns herum tragen. Das Zelt ist schnell aufgebaut und Olli kocht schon einmal Nudelwasser. Als er die Tomaten schneiden will, fällt auf, dass der Beutel mit dem Gemüse und unserem Lieblingsblauschimmelkäse, den wir am Rucksack befestigt hatten, verschwunden ist. Spurlos verschwunden. Keine Tomaten. Keine Zwiebel. Nudeln ohne irgendwas. Bäääääääh. Olli läuft schnurstracks nochmal zum Parkplatz um zu schauen, ob der Beutel auf dem Weg verloren gegangen ist. Nichts. Am Parkplatz stehen noch ein paar Angler, die sich gerade genüsslich ihr Abendessen schmecken lassen. Einer von Ihnen sass vorhin in der Sonne, als wir die Rucksäcke am Parkplatz abgestellt haben. Olli spricht die drei Männer an und versucht etwas über das verschollene Gemüse zu erfahren. Keiner der drei weiss etwas. Es ist auch schwer miteinander zu kommunizieren, da die drei nicht wirklich Englisch sprechen und Olli genauso gut spanisch. Aber man versteht sich scheinbar irgendwie. Sie haben nichts gesehen.und als ich davon laufe, lachen sie mir noch hinterher. Die Vermutung liegt nahe, dass sie wissen wohin der Beutel verschwunden ist.

    Völlig entnervt, watschelt Olli zurück zu Fabi die auf dem Zeltplatz wartet. Plötzlich ruft einer der Angler "Amigo!" und winkt mich zurück. Plötzlich spricht er Englisch und fragt ob ich Fisch esse. Ich erwidere mit ja und er fragt ob ich Brot habe. Ich erwidere mit nein. Ich versuche den dreien verständlich zu machen, dass wir nix zu essen haben, da dieser Beutel samt Inhalt verschwunden ist. Vielleicht bringt ja das etwas.

    Plötzlich drückt er mir völlig überraschend sein Brot und 2 frisch gefangene Fische in die Hand und wünscht uns einen guten Appetit. Ich bin völlig überwältigt und weiss garnicht was ich sagen soll. Ich drücke ihn (mit den 2 Fischen in der Hand) und bedanke mich herzlich für das Geschenk und die Freude die er mir damit macht. Voller Freude geht's zurück zu Fabi und wir sind beide etwas überfordert wenn es darum geht frischen Fisch zuzubereiten.

    Der Angler hatte mir empfohlen ein Feuer zu machen und die Fische auf Spieße über dem Feuer zu braten. Nun klingt zunächst einmal simpel, aber bei absoluter Trockenheit und höchster Waldbrandgefahr machen wir hier sicher kein Lagerfeuer im Nationalpark.
    Die nächste Idee ist anbraten, aber auch das gestaltet sich ohne Öl und Butter als schwierig. Wir beschließen den Fisch zu zerteilen und die Fischteile zu kochen und dann mit Reis zu essen. Uns fehlt leider das richtige Equipment und die richtigen Gewürze um Fisch zuzubereiten. Ausserdem haben wir zusätzlich keine Ahnung davon. Wenn uns Angler gesehen hätten, was wir mit dem Fisch anstellen hätten sie uns sicher den Hals umgedreht. Der Fisch ist schnell gekocht und während der Reis vor sich hin köchelt friemelt Fabi geduldig die Greten aus dem Fisch.
    Die Dunkelheit bricht über uns herein und wir sind froh dass das Festmahl dann auch endlich fertig ist. Mit ein paar Gewürzen die wir dabei haben, gelingt uns das improvisierte Gericht doch ganz gut. Einzig und allein Zitrone fehlt uns noch.

    Mit gefüllten Magen geht's ins Bett. Der Ärger über die verlorenen oder geklauten Leckerbissen ist nun auch verflogen und am Ende war der Tausch von alten Käse, 3 Tagen durch die Gegend getragenen Tomaten und einer Zwiebel, gegen 2 so riesige frische Fische nicht übel.

    Der kostenlose Zeltplatz ist vollkommen leer. Wir sind die einzigen hier am Flussufer. Das Rauschen des Wassers macht müde und wir schlafen beide satt und vollkommen friedlich ein.

    Mitten in der Nacht hören wir beide ein lautes jaulen neben unserem Zelt. Wir können nicht so richtig deuten was es sein soll. Es hört sich weder an wie eine Katze, noch wie eine Kuh, die am Abend neben uns stand. Olli noch völlig verträumt, antwortet auf Fabis Frage, was das wohl sein mag: "Das ist das Kind!"
    Keine Ahnung was für ein Kind 😆 Als wir uns dann unterhalten, verschwindet das Tier plötzlich und wir können leider nicht herausfinden was es war. Am Morgen schauen wir noch einmal nach den Fischresten die wir in sicherer Entfernung platziert haben und stellen fest, dass bis auf die letzte Grete als weggefuttert ist.

    Der Fischgeschmack liegt uns noch auf der Zunge. Als wir Kaffee zubereiten, stellen wir fest, dass auch all unser Geschirr noch nach Fisch riecht. Sogar der Kaffee schmeckt nach Fisch.

    So wird uns der Leckerbissen wohl noch einige Tage in Erinnerung bleiben.

    Heute ist unser Ziel nun wirklich nach Bariloche zu kommen. Das erste Auto hat uns schon einmal die 20km bis zurück zu unserem ersten Camp mitgenommen. Hier legen wir noch eine kleine Pause am See ein und holen noch einmal frisch gebackenes Brot, welches wir mit der hausgemachten Marmelade vertilgen.
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  • Bariloche...und es geht noch weiter

    8 febbraio 2017, Argentina ⋅ ⛅ 13 °C

    Nun sind wir hier. In Bariloche. Unser Wunsch hier herzukommen hat sich erfüllt und wir sind von den Geschehnissen der letzten Tage und Stunden völlig überrumpelt. Was uns die letzten Tage hier passiert ist und was uns an Glück widerfahren ist und Vertrauensvorschuss gegeben wurde ist nicht in Worte zu fassen.

    Wir können es uns selbst nicht erklären, was hier passiert. Vor allem wie. Ist es Schicksal, Zufall, Glück oder irgendwelche Konstellationen, die sich genau in dem Moment auftun wenn wir uns das wünschen?

    Heute haben wir jedenfalls den Jackpot der letzten Tage gezogen. Aber nun von Anfang an.
    Nachdem wir ein Bad in der Sonne und im Wasser genommen haben, verabschieden wir uns von unseren Lieblingscampingplatzbetreibern und laufen die Strasse im Nationalpark weiter in Richtung Ausgang. Mit jedem Auto, was an uns vorbei fährt, haben wir die Hoffnung, mit nach Bariloche, bzw. erst einmal wieder an die Ruta 40 zu kommen. Es dauert wieder einmal nicht lange, schon hält ein Pärchen neben uns und lädt uns zu sich ins Auto ein.

    Zunächst einmal sichern sie uns zu, uns bis an die Hauptstraße mitzunehmen. Dort würden wir auf jeden Fall irgendwie nach Bariloche kommen. Prima. Damit sind wir schon einmal sehr zufrieden. Die beiden sind sehr an unserer Reise interessiert und es wird nicht langweilig im Auto.
    Als wir auf die Ruta 40 abbiegen, wird uns klar, dass sie uns doch noch weiter mitnehmen. Unterwegs wollen die beiden noch einen Halt machen und Mate trinken. Wir sind davon auch nicht abgeneigt und die beiden fahren mit uns durch das wunderschöne bergige Land, vorbei an Seen und der herrlichen Landschaft. Sie sind auf der Suche nach einem geeigneten Platz und wir lassen die Blicke schweifen.

    Heute ist es ziemlich windig und die beiden sind sich über den Platz nicht ganz einig. Letztendlich zeigen uns die beiden die Seestraße von Bariloche und fahren uns bis fast vor die Tür der Touristeninformation. Das war mal eine ganz exklusive Mitfahrgelegenheit. Die beiden verabschieden uns mit einer Umarmung und wünschen uns noch eine gute Weiterreise. So schnell haben wir garnicht damit gerechnet, nach Bariloche zu kommen.
    In der Touristeninformation holen wir uns Karten und Infos über die Stadt. Ausserdem informieren wir uns über Campingplätze und noch ein paar Ausflugsmöglichkeiten von hier aus.

    Uns tropft beiden der Zahn und Olli hat unheimlich Appetit auf ein richtiges Stück Kuchen in einem gemütlichen Kaffee. Ausserdem wollen wir uns wieder einmal bei der Familie melden, dass es uns noch gibt.
    In der Innenstadt, vorbei an einer lärmenden Baustelle und jeder Menge Sport-, Souvenir und Schokoladengeschäften, werden wir in einem Eck Café fündig. Hier gibt es ein Angebot, Kaffee mit Churros, das uns geradezu ins Lokal lockt. Wir bestellen 2 der Angebote und versinken beide im Geschmack des guten Kaffees und der knackigen mit Dulce de Leche gefüllten Churros. Uns erreichen ein paar Nachrichten, die wir gleich beantworten und wollen noch ein paar Dinge für die nächsten Tage organisieren. Ausserdem wurde Fabis Kreditkarte gesperrt, was uns etwas Kopfzerbrechen bereitet, warum dies passiert ist und wie wir mit nur einer Karte jetzt weiter verfahren. Für Aussenstehende, sieht es vielleicht so aus, als würden wir beide jeweils mit unserem Handy Kaffee trinken gehen.

    Völlig unverhofft steht ein Herr neben uns und spricht uns an, ob man uns helfen könne. Wir sind ersteinmal irritiert auf deutsch angesprochen zu werden und sind auch in dem Moment etwas ratlos, ob wir so hilflos aussehen.
    Der Mann erklärt uns dass er viele Jahre hier gelebt hat und wenn wir Fragen haben, können wir ihn gern fragen. Wir bitten ihn mit an unseren Tisch und sofort kommen wir miteinander ins Gespräch. Es ist als würde man sich schon ewig kennen. Wir unterhalten uns viel übers Reisen und auch darüber, wie er hier gelebt hat und warum er jetzt in Deutschland lebt. Er macht einen sehr interessanten Eindruck auf uns und es ist sehr spannend sich mit ihm zu unterhalten. Er ist auch sehr interessiert und hört gern zu, wenn man ihm etwas erzählt. Es ist einfach entspannt.

    Nach einer gefühlten halben Ewigkeit, läd er uns zu sich ein. Er sagt, dass wir die erste Nacht bei ihm in der Wohnung schlafen können, die er hier gleich um die Ecke hat. Wir freuen uns beide über dieses Angebot und sind froh, dass wir uns für heute um nichts mehr kümmern müssen. Wir zahlen unsere Rechnungen und laufen einmal die Straße hinauf zu seiner Wohnung. Sie liegt absolut perfekt, in bester Lage. Zentral an der Bushaltestelle, an der alle Busse abfahren und so weit oben, nämlich im achten Stock, dass man einen Blick über die ganze Stadt hat. Wahnsinn. Das hat uns zu unserem Glück noch gefehlt. Nach diesen ganzen Tagen, ist das eine Übernachtung im Luxushotel mit Dusche, Küche und einem eigenen Zimmer. Er unterbreitet uns sämtliche Angebote. Wir sollen uns doch bitte am Kühlschrank bedienen und das Wasser aus der Leitung sollen wir auch nicht trinken, dafür hat er Wasser in der Flasche.

    Er hat auch noch fertig gekochtes Essen da, was wir aufessen sollen. Er möchte es nicht noch einen 3. Tag essen. Uns bleibt kein Wunsch unerfüllt. Wir bekommen sogar einen eigenen Schlüssel. Er möchte nochmal nach draußen und wir haben auch noch vor, einkaufen zu gehen. Es ist einfach überwältigend, was uns Carlos alles anbietet. Er hat solch ein gutes Herz und vor allem eine riesige Freude daran, uns zu erfreuen.

    Nach dem Gepäckabladen geht's direkt noch einmal auf die Straße, um die Stadt noch kurz anzuschauen und den Anblick der untergehenden Sonne am See zu erhaschen. Am Ufer ist ein Sportzentrum, an dem gerade heisse Sambarythmen gespielt werden und einige junge Frauen dazu tanzen. Es ist eine tolle Stimmung. Vor allem mit diesen Glücksgefühlen im Bauch. Es ist grandios, was wir hier erleben. Einmalig.

    Die Trommler und Tänzerinnen üben vermutlich schon fleißig für die bevorstehende Karnevalsaison. Ende Februar ist hier der Teufel los. Mal sehen ob wir davon etwas mitbekommen.

    Der Mond ist schon fast voll und heute bläst ein kalter Wind an der Küste. Wir schauen, dass wir etwas einkaufen können und gehen dann wieder zu unserem 5 Sterne Apartment. Carlos ist bereits zurück gekehrt und wir können uns noch ein bisschen unterhalten. Er geniesst die Anwesenheit von uns scheinbar genauso wie wir seine Gastfreundschaft uns gegenüber.

    Er kennt sich hier sehr gut aus und hat selbst schon so einiges erlebt. Er ist schon viel gereist und hat viel von der Welt gesehen. Wir diskutieren interessante Themen, wie die Flüchtlingsbewegung und die Entwicklung der Menschheit und ein paar politische Problematiken, die wir recht gleich sehen.

    Die Gespräche sind sehr bereichernd, da man sich einmal mit einem erfahrenen Menschen mit allgegenwärtigen Problemen austauschen kann. Vor allem sind die unterschiedlichen Blickwinkel auf gleiche Probleme sehr interessant. Es sind recht kurze Ausschweifungen, die sich sicher noch weiter diskutieren ließen, wenn man sich noch einmal sieht.

    Wir werden sehen, was die Tage noch so mit sich bringen. Nach dem Abendessen gibt's noch Kekse mit Dulce de Leche und dann wird noch etwas das Handy strapaziert, um die Footprints auf den neuesten Stand zu bringen.

    Es ist 02:19 Uhr. Fabi und Olli sagen gute Nacht.
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  • Bariloche - unsere Eindrücke

    10 febbraio 2017, Argentina ⋅ 🌙 17 °C

    Bariloche selbst ist für uns weniger reizvoll. Wir sind den Boulevard mit seinen Geschäften nun 2 mal auf und ab gelaufen und stellen fest, dass wir hier nicht viel mit uns anfangen können. Was uns eher reizt ist die Umgebung und die Natur. Wir nehmen uns vor, in den Naturpark Llao Llao zu fahren und stellen uns an die vermeintliche Bushaltestelle zum Park. Nun ja es ist Freitag und hier ist gerade Hochsaison. Auf der Strasse drängt sich Auto an Auto und die Busse sind total überladen. 2 mal fährt der Bus an uns vorbei, da kein Platz mehr ist und wir versuchen per Anhalter weg zu kommen. Einfach keine Chance. Dann soll es eben auch nicht so sein. Vermutlich ist der Park sowieso mit Menschen überfüllt.

    Wir beschließen uns an den Strand zu setzen und so das schöne Wetter zu geniessen. Bariloche ist einfach nicht so unser Fall. In dem kleinen Örtchen drängen sich viel zu viele Menschen. Es ist laut, es gibt jede Menge Verkehr, hupende Autofahrer und drönende Auspuffe. Schlimmer als bei uns und das stresst uns ziemlich.

    An sich wäre die Innenstadt sicher schön, aber da es hier größtenteils nur Tourishops gibt, hat man auch den Teil schnell gesehen. Man merkt, dass hier viel fremde Kultur eingeschleppt wurde. Man kommt sich ein bisschen vor wie in einem Skiort in den Alpen. Alles aber irgendwie nachgebaut und dadurch wirkt es etwas befremdlich. Das ist nicht so richtig typisch argentinisch.

    Wir denken, dass wir hier nicht länger bleiben werden und gehen morgen dann wieder in die Berge. Dort wollen wir noch ein bisschen die Umgebung geniessen und anschließend werden wir so langsam den Weg gen Lebu antreten. Wie wissen wir noch nicht so genau. Vermutlich werden wir wieder einmal Bus fahren, da das mit dem Hitchhiken hier auch mal so mal so läuft. Bis Junin de los Andes ist es auch nicht ganz so teuer und wir können uns entspannt in den Bus setzen.

    Nun ja Bariloche war eine Empfehlung, die wir jetzt nicht jedem weiter geben würden. Die Stadt ist nichts besonderes. Die Seepromenade eignet sich jedoch für schöne Spaziergänge und der Sonnenuntergang dort ist wunderschön anzusehen. Außerdem kann man in der Umgebung bestens Wandern. Von hier aus gibt es einige Touren, die man machen kann und im Winter kann man hier wohl auch gut Ski fahren.
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  • Refugio Frey, Laguna Toncek, 1750m,

    11 febbraio 2017, Argentina ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute geht's in die Berge. Begleitet werden wir von Marcus, der gestern noch zu uns auf den Zeltplatz dazu gestoßen ist. Er ist Brasilianer und kommt aus der Nähe von Sao Paulo. Er reist auch schon eine Weile durch die Gegend und nun stehen bei ihm die letzten Tage bevor. Er möchte noch 2 Tage am Refugio Frey verbringen, da die Übernachtung im Zelt dort kostenlos ist und ausserdem kann man an der kleinen Lagune in den Bergen, bei diesen sommerlichen Temperaturen herrlich entspannen.

    Wir machen uns vom Campingplatz auf in Richtung Bushaltestelle und hoffen heute auch endlich einmal mitgenommen zu werden. In der Stadt haben wir extra noch unsere Busfahrkarte aufgeladen, damit wir die bevorstehenden Fahrten noch mit aufgeladener Karte antreten können. Im Bus selbst gibt es keine Möglichkeit, diese Karten aufzuladen. Das System mit den aufladbare Karten ist übrigens echt prima. Es können bis zu 2 Personen damit fahren und man muss sie lediglich beim Busfahrer an das Lesegerät halten, um den Wert für die Fahrt abzubuchen. Durchaus ein sinnvolles System, was man übernehmen kann.

    An der Bushaltestelle wartet bereits Marcus auf uns. Er ist ein paar Minuten früher los gelaufen und wir haben ausserdem noch Halt beim Bäcker gemacht um ein paar Leckereien vom Vortag zu holen. Die kosten dann nur noch ein Bruchteil des Preises.

    Der Bus kommt und hält sogar um uns mitzunehmen. Die Fahrer schauen hier alle stets grimmig und sind auch nicht bereit Fragen zu beantworten. Sie scheinen hoch unzufrieden zu sein mit dem was sie machen oder mit dem was sie dafür bekommen. Es ist uns bisher kein einziger freundlicher Busfahrer h ier begegnet.
    Dieser zieht jedenfalls unsere Fahrt einfach von Marcus' Karte ab und wir zahlen erst einmal nix. Ist schon ärgerlich, da wir extra viel Geld auf die Karte geladen haben, was wir nicht wieder bekommen und ausserdem zahlt Marcus für uns nun die Fahrt was nicht hätte sein müssen.

    Trotz der rabiaten Fahrweise kommen wir gut in Villa los Coihues am Lago Gutiérrez an und können von hier aus direkt zum Wanderweg starten.

    Es geht eine Weile am Seeufer entlang und auf Grund der Hitze beneiden wir die Badenden etwas in der sengenden Hitze. Nun, da wir die Nacht bei dem Refugio bereits reserviert haben, gibt es kein zurück mehr. Der Weg ist flach ansteigend und anfangs sind wir extrem der Hitze ausgesetzt. Die saugt uns den letzten Tropfen aus dem Körper und wir sind froh, dass der Weg nur mit insgesamt 4h angegeben ist. An sich ist nicht der Weg die Schwierigkeit, sondern die unglaubliche Hitze. Es ist schon eine Weile her, dass wir das letzte Mal so nass waren vom schwitzen.

    Unterwegs gönnen wir uns eine Pause zwischen den mit Blumenteppich gesäumten Wald. Überall blühen gelbe Blumen und geben einen herrlichen Kontrast im satten frischen Grün des Waldes.

    Wir haben übrigens vom Feuer in Valparaiso gehört, welches mittlerweile schon seit fast drei Wochen lodert. Die Fläche ist mittlerweile so gross, wie Mallorca. Wir können uns das Inferno wahrlich vorstellen, welches sich bei dieser unglaublichen Hitze, Tockenheit, ohne Regen in Aussicht, entwickeln kann. Die Nachrichten haben uns aus Deutschland erreicht. Hier hört man komischerweise nirgends etwas davon. Allerdings sind wir auch auf der argentinischen Seite, nicht in Chile.

    Völlig überraschend treffen wir beim Aufstieg im Wald auf unseren Bekannten Carlos. Welch grosser Zufall, sich genau hier zu treffen. Wir freuen uns riesig ihn wieder zu sehen und verabreden uns noch einmal auf einen Kaffee, bevor wir abfahren.

    Der Weg führt weiter entlang eines Baches und etwas weiter oben kommen wir an einer Schutzhütte vorbei. Das Wasser im Bach ist so klar und frisch, dass wir hier gleich noch unsere Wasservorräte auffüllen. Die letzte Etappe steht bevor.

    Von hier aus ist es nur noch eine Stunde und ein etwas anspruchsvollerer felsiger Weg. Fabi macht die Hitze etwas zu schaffen, aber mit Aussicht aufs nahende Ende kann sie ihre letzten Kräfte sammeln und noch bis zur Hütte hinauf steigen.

    Die Stunde für den Aufstieg nutzen wir nicht ganz aus und sind etwas früher da, als angegeben. Froh sind wir jetzt dennoch den Rucksack vom schwitzigen Rücken abzuwerfen und uns eine Pause zu gönnen.
    Es gibt hier an der Hütte nur noch wenige freie Zeltplätze. Scheinbar ist dieser Ort hier ein recht beliebtes Ausflugsziel, da es sich auch mit weiteren Touren kombinieren lässt. Ausserdem ist es von der Stadt sehr gut erreichbar.
    Hinter einem Windschutz finden wir Platz für unser Zelt und bauen erstmal alles auf. Die Strapazen hinterlassen auch langsam seine Spuren am Material. Fabis Flipflops haben hier oben mittlerweile den Geist aufgegeben und Ollis Isomatte ist auch schon seit einer Woche kaputt. Die hat in der Mitte einen Buckel bekommen, was sich sehr unbequem schlafen lässt, da man entweder zur einen oder zur anderen Seite herunter rutscht. Man kann sich vorstellen, wie auf einem Baumstamm zu schlafen.
    Wir sind beide ziemlich hungrig und vernaschen erst einmal eine Packung Cornflakes und die Reste unseres Müslis. Manchmal haben wir so unbändigen Appetit auf Süßes. Dann sehnen wir uns ganz schön, nach Schokolade, frischen Kuchen mit Streusseln oder Gummibärchen. Da haben wir schon echt gute Sachen in Deutschland zu bieten.

    Nach dem Snack geht's noch an die Lagune, um ein erfrischendes Bad zu nehmen und die Aussicht hier einmal wirken zu lassen. Schließlich sind wir unterhalb des Cerro Catedral, der seinen Namen wohl seinem Aussehen zu verdanken hat. Die markanten Felstürme rundherum, wirken wie die Türme einer Kathedrale. Ausserdem laden sie hier oben auch unglaublich viele Kletterer ein, bezwungen zu werden.

    Der Kontinent ist einfach nicht gross genug. Wir treffen 2 Bekannte wieder aus Puerto Natales. Sie sind zum klettern hier und fahren dann ebenso wie wir weiter Richtung Norden.
    Nach einer kurzen Plauderei gönnen wir uns noch ein Sonnenbad an der Lagune und erholen uns vom Aufstieg. In den Bergen ist es einfach herrlich entspannt.
    Die Lagune ist so flach, dass das Wasser eine angenehme Badetemperatur hat. Wenn man in die Mitte der Lage läuft, ist das Wasser gerade einmal knietief. Olli gönnt sich ein Bad, um die Spuren der Anstrengungen abzuwaschen. Die Sonne verschwindet nun auch gleich und mit ihr kommt ein kühler Wind.
    Wir verziehen uns ins Zelt und bereiten uns noch ein Abendessen. Es gibt Nudeln mit Tomatensauce. Nix spektakuläres aber wenigstens frisch zubereitet.

    Der Wind weht uns den ganzen feinen Staub ins Zelt. damit müssen wir hier draußen in der Natur wohl leider zurecht kommen. Auch wenn sich das unangenehm anfühlt, schlafen wir wohlwollend ein.
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  • Chillout @ Playa Muñoz

    12 febbraio 2017, Argentina ⋅ ☀️ 26 °C

    Am Morgen sind wir zeitig auf und machen uns gleich an die Vorbereitungen für den Abstieg. Kaffee wird nebenher gekocht und das Equipment so gut es geht entstaubt und verpackt.
    Die Kletterer machen sich bereit für den Aufstieg, wir machen uns an den Abstieg. hinunter geht's den selben Weg bei gleichen Bedingungen. Es ist heiss und trocken. da wir etwas früher dran sind, ist die Luft aber noch etwas frischer. Etwa eine Stunde vor dem Parkausgang befindet sich noch ein schönes Plätzchen am See. Wir biegen noch einmal vom Weg ab und gönnen uns einen entspannten Nachmittag am See, bevor es wieder in die Stadt geht. Da dieser Strand nicht mit dem Auto erreichbar ist, ist dieser nicht ganz so überlaufen, wie die Strände, weiter in Richtung Bariloche. Das Wasser ist hier so frisch, dass man es nicht lange aushält. Wir erfrischen uns beide kurz im kühlen Nass und machen und danach in der Sonne breit.

    Zeit zum entspannen, sonnen und weitere Überlegungen zu machen. Unser Vorhaben ist weiter in Richtung Lebu zu kommen, da wir ab Mitte Februar dort arbeiten werden.

    Wir wollen kein weiteres Geld für teure Übernachtungen ausgeben, in einer Stadt, in der wir nicht entspannen können.

    Der Bus in Richtung Junin de los Andes wird morgen gegen Mittag abfahren. Da wir uns zum Frühstück noch bei Carlos angemeldet haben, wäre es viel weniger stressig, wenn wir noch eine Nacht bei ihm verbringen können. Wir fragen ob es für ihn in Ordnung ist und freuen uns, sehr darüber, dass wir nochmals bei ihm schlafen dürfen. Das macht es um einiges gemütlicher, sich noch um Einkauf, Tickets und überhaupt um die Fahrt zum Busterminal zu kümmern.

    Auf dem Weg zu Carlos holen wir noch etwas zu Essen im Supermarkt anschließend unsere Klamotten, die wir im Camp zurück gelassen haben.

    Es ist schon recht spät. Schnell wird noch zu Abend gekocht und dann machen wir uns auf an die Bushaltestelle, an der natürlich wieder einmal kein Bus vorbei kommt. Es ist eine Katastrophe.

    Freundlicherweise nimmt uns ein netter Mann aus Paraguay mit in die Stadt. Obwohl es schon dunkel ist und man uns an der Straße kaum erkennt, hält er an und bietet uns ausreichend Platz für uns, unsere Rucksäcke, unseren Topf und unseren Fressbeutel 😅 Ein Bild für die Götter.
    Natürlich kommt dieser Herr wieder wie gerufen. Für um zehn haben wir uns bei Carlos angemeldet. 10 vor zehn klingeln wir bei ihm an der Tür.

    Da er noch unterwegs war, hat er auch noch nichts gegessen, was uns gerade prima passt und wir nun auch noch zusammen Abendessen können.

    Morgen wirds nochmal spanned. Wir hoffen dass die Angaben im Internet stimmen und wir für morgen noch unsere Busverbindungen nach Pucon/Chile bekommen.

    Frisch geduscht geht's ins Bett. Gute Nacht.
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  • die schönste Busfahrt überhaupt

    13 febbraio 2017, Argentina ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Tag beginnt wie gewünscht mit einem gemütlichen Frühstück gemeinsam mit Carlos. Unsere Sachen sind gepackt und wir bereit die Stadt zu verlassen.

    Da wir noch keine Tickets haben, heisst es für uns, ab zum Busterminal und hoffen, dass noch welche da sind. Auf dem Weg gönnen wir uns noch einen Kaffee in der Sonne und telefonieren noch mit Freunden und Familie. Das muss auch mal wieder sein.

    Heute bekommen wir auch einmal einen Bus, mit einem netten Busfahrer, der uns zum Busterminal fährt. Unsere Karte hat immernoch 100 Pesos, die wir auch irgendwie noch loswerden müssen.

    Am Terminal angekommen, stehen wir erst einmal Schlange. Die Schalter, an denen es unsere Tickets gibt, stehen natürlich die meisten Leute. Aber die Warterei zahlt sich aus. Letztlich bekommen wir unsere Verbindungen nach Junin de los Andes und kommen von dort aus dann sogar gleich am nächsten Morgen weiter nach Pucon. Prima. Wie wir es uns gedacht haben. Alles bestens. Einzig und allein unsere Kartensituation macht uns etwas Sorge. Scheinbar funktioniert auch Ollis Visa nicht mehr und wir bekommen so langsam Schwierigkeiten, wenn sie uns auch noch die Girokarten sperren.

    Nun ja. Hoffen wir das Beste. Der Bus fährt dann auch gleich ab und wir nutzen die Pause noch um uns ein paar Brote zu gönnen.

    In der Busstation werden wir nun glücklicherweise auch noch unsere Buskarte los. Gleich die erste Person kauft sie uns für einen guten Preis ab. So fällt der Verlust nicht ganz so gross aus.

    Die Fahrt mit dem Bus ist ein reiner Genuss. Die Anden sind eine herrliche Berglandschaft, durchzogen von klaren Bächen mit saftigen Ufern. solch reine Natur in so unbegrenzter Menge haben wir selten zu sehen bekommen. die Menschen die hier in den grünen Oasen leben sind echt beneidenswert. Sie haben ein schönes grünes Land, direkt am Fluss, bei dem man selbst bei 2m Wassertiefe noch bis auf den Grund schauen kann.

    Die Felsformationen haben hier eine ganz besonders ausgefallene Gestalt. Sie sind so kuppelförmig-nicht so klassisch geformt wie man sich einen Berg vorstellt. Eine wirklich spannende Landschaft. Wir lehnen uns für heute zurück, lassen uns chauffieren und geniessen die vorbei rauschende Landschaft.
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  • Junin de los Andes

    13 febbraio 2017, Cile ⋅ ⛅ 21 °C

    Der Bus hält an einem kleinen Häuschen, nicht weit weg von der Hauptstrasse. Das scheint die Busstation zu sein. Schon bei der Einfahrt in Junin de los Andes gewinnt man einen überschaubaren Eindruck von dem kleinen Städtchen. Hier ist es recht entspannt und es sind wesentlich weniger Menschen in den Straßen unterwegs als in Bariloche....puuuuuuuuuh. Zeit zum durchatmen. Unseren Platz für die Übernachtung haben wir in unserer iOverlander App schon gefunden. Wir machen uns auf den Weg dahin und kommen noch über einen kleinen Markt, auf dem jede Menge Handwerkszeug verkauft wird. Hier gibt es Zubehör fürs Pferd, gestrickte Klamotten und zwischendurch auch einige Souvenirs. Mit unseren Rucksäcken macht das schlendern weniger Spass und wir nehmen den kürzesten Weg über den Markt zum Fluss an dem wir unser Lager aufschlagen werden. Die Sonne ist ausserdem so unbändig heiß, dass wir uns eher nach einer Abkühlung, als nach Shopping sehnen.

    Der Wildcampplatz liegt am anderen Ende des Ortes. Das klingt weit, macht aber nur etwa 15 min zu Fuß aus. Als wir am Flussufer ankommen, sind wir erst etwas unsicher ob wir hier übernachten sollen. Da das Wetter so herrlich heiß ist, planschen die Einheimischen Kids hier, was das Zeug hält. Es geht rauf auf den Baum und von da aus ab ins nasse Vergnügen. Auch wir werfen die Rucksäcke erst einmal ab und tauchen ab ins kalte Nass.

    Es ist eine Freude zuzuschauen, wie sich die Kids vom Baum in die reißenden Fluten stürzen. Vollkommen ohne Angst und Hemmungen. Sie haben sichtlich ihren Spass dabei.

    Wir gönnen uns ein Bad in der Sonne und Olli macht sich danach nochmal auf dem Weg in die Stadt um die letzten argentinischen Pesos loszuwerden. Ab morgen werden wir dann nur noch in Chile unterwegs sein und darum auch keine argentinischen Pesos mehr brauchen. Da die Nahrungsmittel in Argentinien nicht besonders günstig sind, ist es kein Problem, das Geld unter die Leute zu bringen. In Chile wird es dann hoffentlich wieder günstiger für uns.
    Ein paar wenige Pesos haben wir noch. Vielleicht bekommen wir dafür morgen früh noch einen Kaffee oder etwas zu essen für die Fahrt.

    Auf dem Weg in die Stadt sieht man hier eine Menge Gauchos die mit ihrem Ross ganz selbstverständlich durch die Strassen cruisen. Die Pferde werden vor dem Supermarkt geparkt und dann geht's ab zum Einkauf. Ein herrliches Bild. Vor allem wird hier ohne Sattel und Zaumzeug geritten. Festgehalten wird sich an der Mähne und mit den Schenkeln klemmt man sich am Pferd fest, dann geht's los.

    Es ist so idyllisch. Alles läuft hier so gemütlich und entspannt ab. Tranquillo, Tranquillo (Gemütlich, gemütlich) lautet die Devise.

    Davon kann man sich schon wirklich anstecken lassen. Es macht so viel aus, sich einfach Zeit zu nehmen, für die Dinge die man sich so vornimmt. Was auch immer es ist. Es muss nicht immer alles gleich sofort sein.
    Die untergehende Sonne lässt das Tal golden erstrahlen und die Kids machen sich auch so langsam auf den Heimweg.

    Die Menschen sind weg und was übrig bleibt ist eine Menge Müll. Das passiert hier leider an allen Ecken, an denen sich Menschen aufhalten. Die Natur ist hier so vollkommen und so unberührt, das Wasser so rein, dass man es trinken kann und jeder wirft sein Müll daher und lässt seine Hinterlassenschaften liegen. Dieses Bewusstsein fehlt leider vollkommen. Aber wie gesagt, nicht nur hier, sondern auch an allen Enden und Ecken in Deutschland. Da gibt es nur Menschen, die einem den Dreck hinterher räumen.

    Wir kochen uns noch einen leckeren Milchreis mit frischen Obst und dann können wir auch unser Zelt aufschlagen.

    Es ist so heiss, dass wir die Haube, also das Aussenzelt nicht mit herauskramen. Wir wollen so wenig wie möglich auspacken, damit wir morgen früh halb sechs nicht so viel zum Einpacken haben. So früh am Morgen ist es kein Leichtes im Dunkeln alle Sachen zusammen zu packen.

    Wir schlafen also nur im Moskitonetz, was auch unbedingt nötig ist, da es hier vor Mücken wimmelt und haben eine ruhige Vollmondnacht mit sternenklaren Himmel über uns. Einzig ein Hund kam nachts vorbei und hat uns mit seinem aufgeregten Gebelle wach gehalten. Ansonsten war das Willdcamp eine sehr gute Wahl.
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  • Pucón in der chilenische Schweiz

    14 febbraio 2017, Cile ⋅ ☀️ 26 °C

    Früh gehts raus und wir kramen all unser Zeug mit der Stirnlampe zusammen. Wir machen uns auf in Richtung Busterminal und geben die letzten Pesos nun noch für Käse und Gebäck für die Fahrt aus.

    Unser Bus in Richtung Pucón erreicht Junin de los Andes bereits mit Verspätung. Wir sind leider umsonst so früh aufgestanden und warten nun vergeblich am Bushäuschen. Dafür geht so langsam die Sonne auf und die Morgendämmerung verbreitet ein entspannendes warmes Morgenlicht.

    Auch die Busfahrt von Junin de los Andes gestaltet sich als eine besonders empfehlenswerte Reiseroute durch eine Landschaft voller markanter Errungenschaften der Natur. Wir fahren durch den Nationalpark und vorbei am Vulkan Lanín.

    In der Gegend hier gibt es ganz viele alte Bäume die wie aufgespannte Schirme aussehen. Sie sind sehr dornig und haben eine spezielle Form, die an Flaschenbürsten erinnert. Diese Baumsorte ist sehr bekannt für ihre Robustheit und Widerstandskraft. Sogar in einigen Gebieten, in denen es gebrannt hat, kann man Exemplare erkennen, die nach dem Feuer erneute Energie schöpfen konnten und weiterhin in einem frischen Grün erstrahlen.

    Die Gefahr droht wieder einmal vom Menschen. einige Privatleute haben sich zusammengetan und der anhaltenden Rodung durch den Menschen ein Ende gesetzt. Sie haben weite Flächen des Urwaldes gekauft und ihn zum Naturreservat erklärt. Somit ist hier kein Roden mehr möglich.

    Den Vulkan Lanín, die chilenische Grenze und den Nationalpark Huerquehue lassen wir erst einmal hinter uns. Je näher wir Pucón kommen, desto größer türmt sich ein weiterer Vulkan vor uns auf. Es ist der Vulkan Villarica. Der 3. größte Vulkan Argentiniens und auch noch dazu ein Aktiver. Er ist erst das letzte Mal im März 2015 ausgebrochen und zeugt jeden Tag mit kleinen Rauchschwaden von seiner Aktivität. In unserem Reiseführer haben wir von Trekkingtouren auf den Vulkan gelesen. Das wäre noch unser Traum und wir erkundigen uns in der Stadt über die Möglichkeiten. Ohne Bergführer gibt es keine Besteigung. Eine geführte Tour kostet für den Tag etwa 120 Euro, pro Person. Das ist viel Geld, aber eine Überlegung ist dieses einmalige Erlebnis dennoch wert.
    Unsere Zeit hier in Pucon ist etwas begrenzt und es gibt viele Möglichkeiten, was man hier in der Gegend so machen kann. Das Naturreservat und der Nationalpark laden zu einigen Trekkingtouren ein und auch die Stadt selbst, macht einen sehr interessanten Eindruck. Wir haben uns nun bereits zum 20.02. bei unserer neuen Tatigkeit als Helfer angemeldet und merken, dass die Zeit hier etwas eng wird, um möglichst von allem etwas zu sehen.

    Nun wir informieren uns dennoch über das Vulkantrekking und bekommen noch einige wichtige Informationen, die uns weitere Entscheidungen von alleine abnehmen. Es soll die nächsten vier Tage regnen und starke Gewitter geben. Wir fragen, wie sehr man den Aussagen trauen kann und sie sagen uns ziemlich verbindlich, dass es auf jeden Fall Regen geben wird. Also, können wir einmal alles streichen, was mit Zelten und Trekkingtouren zu tun hat. Dieser Umstand macht es uns auch etwas einfacher Pucón erst einmal hinter uns zu lassen und hier eventuell noch einmal zurück zu kommen, wenn sich die Schlechtwetterlage gelegt hat.

    Nun können wir uns ganz auf die Stadt konzentrieren und schauen uns die Strände und die kleinen liebevoll angelegten Straßen etwas genauer an. Pucón ist ein besonderes kleines Örtchen. Die Lage am See verbreitet eine maritime Stimmung und der Vulkan der sich hinter der Stadt breit macht, ist eine sehr mächtige Erscheinung. Die Häuser sind alle sehr individuell, liebevoll und aufwendig gestaltet. Größtenteils wird hier mit Holz gebaut, was ein gemütliches und markantes Flair verbreitet. Die Straßen sind gesäumt von frischen Grün und die Parkanlagen laden mit den riesigen alten Schattenspendern zum relaxen ein.

    Auch hier ist Hochsaison und recht viel Verkehr und total viele Menschen unterwegs. Vermutlich sind aber die vielen Bäume und die gemütlichen Häuser mit ihren kleinen Nischen und Stadtgärten verantwortlich dafür, dass es bei all der Masse an Menschen nicht hektisch wird. Würde man sich die Stadt mit Betonwüsten und Wolkenkratzern vorstellen, sehe das vermutlich anders aus.

    Wir sind von Pucón sehr angetan und uns gefällt es hier auf den ersten Blick. Unseren Campingplatz finden wir ein Stück weit außerhalb der Stadt und können dort relativ günstig bei einer sehr netten Familie unterkommen. Das Camp ist zwar recht voll, aber in einer Ecke finden wir noch einen Platz für unser Zelt. Apfel-, Pfirsich- und Kirschbäume laden zum freien Verzehr der Leckereien ein. Den ganzen Tag gibt es kostenlos heißes Wasser für Kaffee und Mate. Genau das richtige für uns. Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben geht's auch gleich noch in die Stadt.

    Unseren treuen Begleiter, welcher uns offenbar einiges an Glück und kostenlosen Mitfahrgelegenheiten beschert hat, verabschieden wir nun an dieser Stelle. Unser Pappschild hat uns zuverlässig als Windschutz beim Kochen und uns als Sitzunterlage beim Frühstück gedient. Für die nächste Zeit werden wir es nicht mehr benötigen und widmen unserem Wegweiser wenigstens einen würdevollen Platz in der Bildergalerie.
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  • Sunset @ Pucón Hafen

    14 febbraio 2017, Cile ⋅ 🌙 19 °C

    Wir schauen erst einmal, dass wir zu Geld kommen und wollen nun auch wissen, ob Ollis Karte auch gesperrt ist. Dem Anschein nach ist wohl auch diese nicht mehr zu gebrauchen. Hm. Naja. DKB ist wohl übervorsichtig und sperrt einfach mal die Karte, wenn ihnen danach ist. Wir werden es vermutlich erst in Deutschland erfahren, warum sie beide Karten gesperrt haben.

    Noch bleibt uns die Chance über unsere Girokontokarten Geld zu beziehen. Hoffen wir, dass diese nicht gesperrt werden. Das Gewitter welches vorhin über die Stadt hinweg gezogen ist, hat nasse Straßen hinterlassen in denen sich das Licht der untergehenden Sonne breit macht. Die dicken Wolken strahlen in allen erdenklichen Farben und wir laufen zum Stadthafen, um uns das Farbspektakel näher anzuschauen.

    Wow. Dieser Gang hat sich noch einmal gelohnt. Wir können einen wunderbaren Blick über den See erhaschen und beobachten die sich ständig ändernden Farbvariationen am Himmel.

    Auf dem Weg zurück in die Stadt schlendern wir noch über einen Handcraft Market und Fabi gönnt sich einen Pullover aus Alpakawolle. Olli findet Gefallen an den Holzarbeiten, aber kann dem Kauf widerstehen, da er nicht noch mehr Gewicht mit sich herum tragen will.

    Schlendern macht hungrig und wir sind heute und vor allem um die vorangeschrittene Uhrzeit zu faul zum kochen. Wir suchen ein Lokal auf in dem wir noch etwas zu essen bekommen und werden gleich in der Nähe fündig. Die Portionen sind riesig, aber genau richtig für unseren Hunger. Der Salat und die Zutaten sind alle sehr frisch und man bekommt für wenig Geld ein richtig gutes Essen.

    Völlig gesättigt schleppen wir uns zurück zum Campingplatz. Bloß gut, dass unser Weg noch so weit ist, so haben wir noch etwas Gelegenheit zum verdauen, bevor wir ins Bett fallen.
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  • Stadt, Strand und Acroyoga

    15 febbraio 2017, Cile ⋅ ⛅ 19 °C

    Nachdem wir uns gegen die Besteigung des Vulkans entschieden haben ist der heutige Tag noch frei zu gestalten. Wir machen entspannt Frühstück und ziehen gegen Mittag, nachdem es nochmal aufklart, los Richtung Strand. Erst erkunden wir ein paar Geschäfte und schlendern dann zu dem bekannten Strand hier am Villarica-See.

    Dieser ist zu unserem Entsetzen nicht schön idyllisch, sondern eher voll und bunt. Auf dem schwarzen Vulkansand tummeln sich die turistischen Badegäste um sich die Rundumbräune zu holen. Wir laufen bis zum anderen Ende des Strands wo die Menschenmasse überschaubar ist. Der Sand ist sehr heiß und es liegt überall Müll in und außerhalb des Sees.
    Wir sind das gar nicht mehr gewohnt nachdem unsere letzten Gewässer immer so klar und rein waren. Allzu lange werden wir uns wohl nicht hier aufhalten.

    In der Zeit reitet die Polizei mal an uns vorbei um im anliegenden Buschwerk nach dem Rechten zu sehen und ein paar Leute zu kontrollieren.

    Da uns das Wasser nicht zum Baden einlädt versuchen wir uns endlich mal am Acroyoga. Das ist Partneryoga mit acrobatischen Elementen. Wir haben das schon häufig gesehen und uns zum üben auch ein paar Videos runtergeladen. Ha... Es ist nicht so einfach wie erwartet für Olli, Fabi auf durchgestreckten Beinen zu balancieren, und für Fabi sich selbst auf Ollis Füßen zu balancieren. Aber nach etwas dehnen und ein paar Versuchen, funktioniert es mit zusätzlichem Stützen schon besser. Das wollen wir nun öfter machen.

    Nachdem wir verschwitzt und hungrig sind machen wir uns wieder auf den Rückweg.

    Ein bisschen Platz haben wir in unserem Müllbeutel noch. Das was rein passt, wird noch mitgenommen. Es ist ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein, aber es ist immer wieder eine kleine Wohltat. Ausserdem findet man sogar noch ein paar kleine Schätze beim Aufräumen, wie eine Sonnenbrille oder einen kleinen Ball, die man weiter verschenken kann. Damit macht man dann sogar noch jemanden eine Freude.

    Auf dem Heimweg hat eine 2 Mann Band ihr Set auf dem Bürgersteig aufgebaut und spielt bekannte Rocklieder. Wir bleiben noch ein paar Minuten und lassen uns von deren Songs beschallen bevor wir uns endgültig Richtung Zeltplatz aufmachen.
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  • Das war wohl ein Satz mit X...

    16 febbraio 2017, Cile ⋅ 🌙 14 °C

    ...das war wohl nix. Heute haben wir den Bus nach Temuco genommen, um von dort aus weiter nach Lebu zu kommen. Damit wir noch gemütlich unser Zelt abbauen können, haben wir einen Bus am Nachmittag gewählt, da wir ja auch nicht dringend nach Lebu weiter fahren müssen. Die Zeit können wir uns ja auch noch in Temuco vertreiben.

    In der Stadt angekommen, machen wir uns gleich noch auf zur nächsten Busgesellschaft und buchen den Bus nach Lebu. Der letzte ist gerade weg und der nächste fährt morgen früh um neun. Wir sind also leider gezwungen hier zu bleiben und müssen uns um eine Übernachtung in der Stadt kümmern.

    Kein leichtes Unterfangen, erst recht wenn wir eigentlich kein Geld in dieser Stadt ausgeben wollen. Nun ja wir suchen zunächst nach einer Gelegenheit zum zelten und stellen fest, dass es hier keine Möglichkeit gibt, halbwegs sicher und ruhig ein Zelt aufbauen zu können. Die Stadt macht einen sehr finsteren und ungemütlichen Eindruck. So machen wir sicher kein Auge zu, wenn wir irgendwo das Zelt aufbauen. Ausserdem fährt unser Bus bereits früh um neun. Das heißt wir sollten in der Nähe der Busstation bleiben.

    Wir machen uns also auf die Suche nach einem koste losen WiFi, um nach einer Unterkunft zu suchen. Die Auswahl ist bescheiden und dazu noch teuer. Wir laufen weiter durch die Straßen und schauen, dass wir noch ein Plätzchen finden. Die meisten Hostels sind belegt und die Auswahl ist in dieser Stadt sowieso sehr begrenzt. Unweit der Busstation werden wir fündig und beschließen, für 30 Euro pro Nacht für beide, zu bleiben.
    Für eine so einfache und nicht sonderliche Unterkunft echt viel Geld und wir ärgern uns, die Busfahrt nicht besser geplant zu haben. Wären wir früher von Pucón abgefahren, hätten wir uns das Geld sparen können.

    So ist es nun eben und wir nutzen wenigstens noch die warme Dusche und zappen noch durchs TV Programm. "Ein Schweinchen namens Babe" läuft gerade im Kinderprogramm, was uns den Abend doch noch versüßt.

    Noch ein kurzer Einkauf für die bevorstehende Fahrt gen Lebu und dann geht's auch wieder ins Hostel.

    Nebenbei kochen wir unsere Ravioli mit Tomaten-Sahnesauce und lassen den Abend entspannt ausklingen. Das bequeme Bett ist im Vegleich zur Isomatte und dem Schlafsack auch einmal eine erholsame Alternative, die nicht zu unterschätzen ist. Wir schlafen wie die Murmeltiere. :)

    Und ein gutes hat die Reise nach Temuco auch noch. Hier haben wir das erste mal wieder halbwegs vernünftige Süßigkeiten gefunden.
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  • wir sind gut in Lebu angekommen :)

    17 febbraio 2017, Cile ⋅ ⛅ 17 °C

    Nun der Morgen in Temuco war ähnlich trüb wie die Ankunft gestern und wir sind fürs erste froh unseren Bus sicher zu haben.
    Der Bus füllt und leert sich immer wieder. Wir fahren einige Haltestellen an und sehen somit auch noch einige andere Provinzstädte auf dem Weg gen Lubo. Die Landschaft ist schön grün und wir freuen uns nun schon sehr auf unsere neue Bleibe und die nächsten Wochen auch auf das Zelt zu verzichten. Ausserdem haben wir dann auch wieder einmal eine Aufgabe, was auch ganz nett ist.

    Bei unserer Ankunft werden wir wider erwarten nicht von Fernando in Empfang genommen. Niemand da. Als Olli in die Busstation geht, um den Müll zu entsorgen, bekommen wir unseren Schlüssel zum Ziel. Fernando hat seine Visitenkarte bei der Busstation im Büro hinterlegt, damit wir ihn dann in seinem Büro auf Arbeit besuchen können. Freundlicherweise begleitet uns ein junger Mann zu Fernandos Büro und wir werden sehr freundlich von seinen Mitarbeitern in Empfang genommen. Fernando kommt auch gleich hinterher und begrüßt uns ebenso sehr freudig. Scheinbar gibt es eine Menge zu tun und er muss mit seinem Team noch einmal zu einem Meeting. Wir könnten mitfahren, entscheiden uns aber zu bleiben und die Gelegenheit zu nutzen, um die Stadt anzuschauen. Lebu ist ein kleines beschauliches Örtchen. Als wir durch die Straßen schlendern fallen wir schon sehr auf und wir kommen uns etwas vor wie in einer richtigen chilenischen Provinzstadt. Hier gibt es nur wenige Touristen, die sich hierher verlaufen. Darum ist es auch sehr auffällig und besonders, wenn hier Mitteleuropäer durch die Straßen spazieren. Keineswegs unangenehm. Wir werden auch immer freundlich angelächelt.
    Der Weg führt uns zum Hafen und dem ins Meer mündenden Fluß Rio Lebu. Hier wird gerade der gefangene Fisch umgeladen, ansonsten ist recht wenig los. Wir besorgen uns heißes Wasser und gönnen uns erstmal Kaffee und eine kleine Pause. Wir haben uns später dann wieder bei Fernando auf Arbeit mit ihm verabredet und anschließend geht's dann auch noch mit unserem persönlichen Tourguide durch die Straßen. Er erzählt uns ein bisschen von seiner Kindheit und wo er früher gelebt hat, bevor er weg gezogen ist. Er hat einige Jahre in Santiago und Chiloe gelebt, bevor er wieder an seinen Geburtsort zurück gekommen ist. Sein Vater ist mittlerweile verstorben und hat ihn eine Menge Land hinterlassen, auf dem er nun Permakultur betreiben möchte. Um eine kleine Infrastruktur zu schaffen, braucht er Unterstützung. Da kommen wir nun ins Spiel.

    Nach der Stadtführung lernen wir seine Frau Any und seine Tochter Amanda kennen. Die kleine ist echt süß und seine Any sehr freundlich. Wir können uns gleich wie daheim fühlen und alles ist recht entspannt. Das Land, was sie besitzen, liegt etwa 12 km außerhalb der Stadt und dahin machen wir uns dann nach der kurzen Kennenlernphase auch schon auf den Weg.

    Empfangen werden wir von Hund und Katz. Ein sehr verschüchterter und ängstlicher kleiner Hund der sich sofort verzieht sobald man in seine Richtung kommt. Er ist der Familie auf dem Grundstück zugelaufen und seitdem sie ihn füttern ist er da. Jedoch näher an ihn rankommen war bisher nicht möglich. Ganz anders das Kätzchen. Es ist aufgeweckt und verschmust und kann gar nicht aufhören zu schmusen.

    Am Abend reden wir über die Aufgaben die es so gibt. Wir bemerken schon gleich, dass es hier unheimlich viel zu tun gibt und uns die Arbeit nicht ausgehen wird. Eher wird die Zeit zu knapp und es wird schwer werden, alles zu Ende zu bringen. Zunächst einmal probieren wir uns einen Überblick zu verschaffen, wo die Reise hingehen soll. So ganz klar ist es nicht. Fernando sprüht vor Ideen und er möchte gern so vieles machen. Es ist erst einmal gar nicht einfach die Aufgaben zu priorisieren. Da wir aber erfahren, dass hier in Zukunft noch mehr Volunteers helfen sollen, brauchen wir erst einmal mehr Platz. Mehr Platz zum schlafen und auch weitere Duschen und Toiletten. Das Baumhaus ist wohl soweit regensicher, dass wir da zumindest einmal anfangen Platz und Ordnung zu schaffen. Das wird unsere erste Aufgabe hier sein. Grundordnung schaffen und Dinge die nicht mehr gebraucht werden oder defekt sind, reparieren, wieder verwenden oder entsorgen.

    Das wird schonmal eine grosse Aufgabe. Nach einem Abendessen mit Brot und ein paar Häppchen, machen wir uns lang und tanken Kraft, für die bevorstehende Aufräumaktion.
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  • erster Arbeitstag auf Fernandos Farm

    18 febbraio 2017, Cile ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einem erholsamen Schlaf im Bett und einem ausgiebigen Frühstück, geht's an die Arbeit.

    Alles fliegt raus aus dem Baumhaus. Spielsachen, Klamotten, Ramsch...hier hat nichts von dem mehr Platz. Entstehen werden hier 2 Betten und Stauraum für Rucksäcke und Klamotten der Volunteers. Wenn das abgeschlossen ist, machen wir uns an die Toilette und die Dusche. Wir sind uns einig dass wir eine Komposttoilette bauen wollen. Das heisst, sie wird ganz ohne Wasser und Chemie auskommen. Der wertvolle Abfall, wird kompostiert und als Erde der Natur wieder zurück geführt. Der Urin wird ebenso gesammelt und in verdünnter Form dient er als natürlicher Stickstoffdünger.

    Die Dusche ist noch eine Idee, die wohl während dem Bau wachsen wird. Ansonsten gibt es viele Kleinprojekte, die aber jede Menge Handwerk und Zeit abverlangen. Wir freuen uns beide über die Vielfalt der Aufgaben und machen uns direkt ans Aufräumen von Baumhaus und Werkstatt. Der postive Nebeneffekt dabei ist, dass man sich gleich einmal einen Überblick über die Werkzeuge verschaffen kann, die da sind. Ausserdem können wir gleich einmal eine Menge Platz für unsere Vorhaben schaffen. Mit dem Aufräumen sind wir auf jeden Fall auch erst einmal ausreichend beschäftigt. Das Baumhaus übernimmt Olli, während Fabi sich um die herumliegenden Sachen kümmert, die auf der Farm verteilt sind. Hier liegen Motorenteile, jede Menge Holz und etliche Flaschen und andere gesammelte Fundstücke herum. Alles wird sortiert, eingetütet und erst einmal in eine Ecke verfrachtet. Was damit passieren soll, müssen wir fragen. Einfach ungefragt die Sachen wegwerfen machen wir auch nicht.

    Nachdem Baumhaus und Vorgarten soweit besenrein sind, geht's an die improvisierte Werkstatt. Die befindet sich direkt unter dem Baumhaus und ist voll bis unters Dach mit allem möglichen an Baumaterialien, Werkzeugen und anderen Krimskrams. Hier passiert das gleiche. Alles raus, das was noch nützlich ist, darf wieder rein und findet einen Platz, in der nun geräumigen und aufgeräumten Werkstatt.

    Zu unserem Schrecken entdecken wir eine riesige Spinne, die uns vom Berg aus Gerümpel und gesammelten Werken aus beobachtet. Sie ist riesig und behaart. Solch einem Vieh möchte man eigentlich garnicht in freier Wildbahn begegnen. Laut Fernando sind diese aber völlig ungefährlich und sie tun einem nix. Nun ja einen Schrecken jagt sie einem dennoch immer ein, wenn man ihr begegnet. Vor allem sitzt sie immer wieder einmal an einem anderen Ort. Zur Zeit hat sie ihren Platz beim Werkzeug gefunden. 😨

    Am Nachmittag hat sich die Familie von Fernando angekündigt. Fernando ist fleißig am Asado vorbereiten und wir räumen, bis die Familie eintrudelt. Oma mit Pflegerin, Schwester und Neffe gesellen sich mit uns an die Tafel zum Festmahl.
    Es ist schon immer besonders, mit fremden Familien so an einem Tisch zu sitzen. Schließlich ist ja nicht so selbstverständlich, sich uns gegenüber gleich so zu offenbaren. Die Familie macht sich zusammen auf den Weg und wir beenden noch unser Tageswerk. Die Werkstatt wird wieder eingeräumt und wir genießen einen gemütlichen Abend zu zweit auf dem Land in einem skurril anmutenden Domo. Fernando ist nach Conception gefahren um sein Auto zu holen und Any zu ihren Eltern somit haben wir bereits am zweiten Abend sturmfrei.
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  • 2 Erdbeben und Dschungelfeeling

    19 febbraio 2017, Cile

    Um halb zwei werden wir wachgerüttelt - im wahrsten Sinne des Wortes. Wir schrecken beide aus dem Schlaf auf und fragen uns was los is. Schnell ist uns klar, das war ein Erdbeben. Am Morgen bekommen wir dies aus dem Internet bestätigt. In der Nähe von Lebu gab es eines der Stärke 4,2. Aber es ist nichts kaputt gegangen oder ähnliches.

    Unser Sonntagmorgen startet gemütlich mit Kaffee und Kätzchen im Bett. Es wird gekuschelt und geschnurrt und wir können uns nur schwer aufraffen. Fernando kommt doch erst gegen frühen Nachmittag aus Conception zurück. Also verlängern wir das Frühstück und klären ein paar Sachen bezüglich unserer heutigen Arbeit per WhatsApp ab. Echt schön so freie Hand zu haben.

    Auch versuchen wir Canito etwas näher zu kommen. Und siehe da...es klappt bereits. Nachdem wir ihm etwas zu fressen gegeben haben fasst er doch Vertrauen und lässt sich ganz vorsichtig streicheln. Das erste mal. Er war so verschüchtert und dann weicht er uns kaum noch von der Seite während wir uns um das Baumhaus kümmern. Er schaut sogar ganz anders. Nicht mehr ängstlich sondern eher aufmerksam und interessiert. Wahnsinn was Hunde für Mimik haben können.

    Heute haben wir mit dem Bett im Baumhaus angefangen und sind schon sehr zufrieden. Zwischendrin taucht dann auch Fernando auf und Fabi kümmert sich um Resteverwertung für das Mittagessen. Schließlich werden aus alten Brötchen, Kartoffeln von gestern, Zwiebeln, Knoblauch, Ei und Milch Puffer geformt und gebraten. Dazu gibt es die Reste des gestrigen Lamms oder gedünstete Äpfel und Birnen.

    Und wieder wackelt das Haus. Während wir das Essen vorbereiten gibt es ein weiteres Erdbeben. Ganz schön was los hier unter der Erde. Hoffentlich wird es nicht schlimmer.

    Nach dem Essen zeigt uns Fernando sein Land. Dazu fahren wir mit dem Jeep durchs Gelände. Auf einem holprigen Weg zwischen Eukalypthusbäumen hindurch und letztendlich bleiben wir in einem Seitenweg stehen. Von dort geht es zu Fuß weiter. Mehrere rutschige und veraltete sowie kaputt Leitern müssen wir hinabsteigen. Zwischen Bäumen und Pflanzen geht ein Weg zu einem kleinen Wasserfall. Das ist Dschungelfeeling pur. Wunderschön sieht das hier aus. Olli und Fernando duschen sich sogar noch in dem kalten Strahl ab. Fabi ist das zu kalt.

    Wieder zurück von der Ausfahrt geht es nochmal an die Arbeit. Fabi bereitet außerdem noch einen Brotteig für morgen vor. Mal sehen wie das klappt da der Ofen wohl nicht funktioniert. Draußen gibt es eine Art Smoker der für Asado (gegrilltes Fleisch) genutzt wird. Mal sehen vielleicht ist es ja darin möglich das Brot zu backen.

    Fernandos Frau hat so viel Angst dass diese Hauskonstruktion ein stärkeres Erdbeben nicht aushält dass sie bevorzugt bei ihren Eltern zu übernachten. So folgt ihr Fernando noch spät am Abend nachdem er mit Olli gemeinsam noch Werkzeug geholt hat.

    Wir verbringen unseren Abend wieder alleine mit Hund und Katze und hoffen dass die Erdbeben erstmal wieder zu Ruhe gekommen sind.
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  • Canito wird vom Halsband befreit

    19 febbraio 2017, Cile ⋅ ☀️ 20 °C

    Diesem Charakterwandel widmen wir ein extra Album. Unser kleiner Freund wird mit jeder Begegnung zutraulicher, auch wenn er immer wieder einmal schreckhaft, mit eingezogener Rute davon läuft, sind es viele kleine positive Schritte die er in seiner Entwicklung macht. Es ist schön mitzubekommen, wie sich dieses kleine Wesen immer mehr zutraut. Mit dem kleinen Kätzchen versucht er es auch immer wieder, sich spielerisch anzunähern, aber da hat sie scheinbar etwas dagegen.Leggi altro

  • Schwein am nebeligen Meer

    20 febbraio 2017, Cile ⋅ ⛅ 18 °C

    Das eine Bett ist fertig und das andere sogleich in Arbeit. Die Zeit hier auf dem Land ist wunderbar. Wir können uns in jeder Hinsicht ausleben. Handwerklich gibt es hier so viel zu tun, dass man garnicht weiß, wo man anfangen soll. Auch für die Zubereitung des Essens ist immer wieder Kreativität gefragt, da wir oft improvisieren müssen. Fabi hat immer eine leckere Lösung parat und zaubert etwas richtig schmackhaftes auf den Teller.
    Wir genießen auch das Vertrauen und den Raum, der uns hier geboten wird. Wir haben Zugang zum Haus und zum gesamten Land, dürfen sogar das Fahrzeug benutzen und können uns hier ohne Vorgaben oder jegliche Einschränkung bewegen. Auch das Leben mit den Tieren zusammen gefällt uns sehr und wir wissen beide schon jetzt, dass uns der Abschied schwer fallen wird. So in der Art können wir uns ein Zusammenleben in Zukunft vorstellen. Eine Gemeinschaft, in der jeder eine richtige Rolle spielt und in der man Möglichkeiten hat sich auszutauschen, zu bereichern und an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt...

    So lange wir hier sind, genießen wir die Zeit und planen, schrauben und kochen weiter, so lange wie es geht. Zwischendurch bleibt uns auch viel Zeit zum erholen und zum entspannen.

    Am Nachmittag war es so heiß, dass man weder im Haus, noch draußen einen Handschlag machen konnte. Somit haben wir uns ein ausgiebiges Päuschen in der Sonne gegönnt und Fabi hat sich ihrer Haare gewidmet. Diese hat sie nun wieder abgelegt und Olli hat in der Pause noch eine kleine Reparatur an einer Lampe gemacht. So richtig still sitzen, geht einfach nicht.

    Am Abend kommen dann auch schon Any, Amanda und Fernando aus der Stadt. Plötzlich ist wieder Leben in der Bude und der Kühlschrank wird wieder aufgefüllt :).
    Zum Abendessen gibt's Fabis selbst gebackene Brötchen mit Bruscetta und frischen Käse. Hmmmmmmmm.

    Gleich nach dem Essen fahren wir noch zum Meer um ein paar Steine für ein weiteres Projekt zu besorgen. Ihr könnt gespannt sein, was es wird ;)

    Als wir am Strand ankommen, ist es richtig nebelig und in den Schwaden taucht ein einsames Schweinchen auf, dass sich nach Essen umschaut. Witziges Bild. Schwein am Meer. Das sieht man nicht alle Tage. 😅
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  • Stück für Stück geht's voran...

    21 febbraio 2017, Cile ⋅ ☀️ 21 °C

    Es gibt jeden Tag genug zu tun. Heute bekommen wir Hilfe von Fernandos Nachbarn und Freund Nico. Mit ihm besorgen wir die ersten Baumaterialien für unser Projekt Komposttoilette und die 2. wichtige Erweiterung für die Infrastruktur: die Outdoordusche. Fernando überlässt uns den Einkauf und vertraut uns ein kleines Budget für das Material an. Prima. So lässt es sich arbeiten. Wir kaufen zunächst Balken für die Rahmenkonstruktion und das Dach. Damit haben wir dann erst einmal einen Anfang. Alles andere können wir kaufen, wenn das Grundgerüst steht.

    Mit dem Universalpickup geht's zu Nico. Nico und seine Frau Ilda haben ebenso ein kleines Land mit Hühnern und jeder Menge Hunden und Katzen. Auf dem Land der Beiden stehen etwa 20-jährige Obstbäume die gerade reichlich Früchte tragen. Wir dürfen uns on diesem Schlaraffenland wie selbstverständlich bedienen. Es ist hervorragend. Frische Pfirsiche, Pflaumen und Mirabellen. Was will man mehr. Geschmacklich unschlagbar. Wenn man diese kennt, will man kein Obst mehr aus dem Supermarkt essen.

    Ilda und Nico sind beide sehr herzlich und plaudern gern. Insgesamt nimmt man sich hier viel Zeit für ausgiebige Gespräche. Es wird viel geredet und nicht nur über Lappalien oder das Wetter. Oft geht es um persönliches und natürlich auch um unsere Reise und wo wir herkommen.

    Die nächsten Tage werden wir auch einmal hinüber laufen und uns ein paar Früchte holen. Fabi tobt sich gerade aus mit selbst kreierter Marmelade und selbst gebackenen Brot. Wir sind wirklich froh, endlich mal einen halbwegs funktionstüchtigen Ofen zu haben und auch eine Küche, in der man soweit alles zur Verfügung hat, was man braucht.
    Wir werden hier super verpflegt. Um den Einkauf brauchen wir uns nicht kümmern und alles was wir so brauchen besorgen Fernando und Any jederzeit. Also können wir uns ganz auf die Arbeit konzentrieren. 😆

    Wir schließen heute erst einmal das Projekt Baumhausausbau ab und sind mit beiden Betten fertig. Den Belastungstest bestehen beide. Wobei es auf beiden durchaus eng zugehen kann. Eines ist nur 70 cm breit, dafür 2m lang und das andere 1,70m lang und dafür 1,10 breit. Beide Betten sind so gestaltet, dass sie bei Bedarf aus dem Baumhaus heraus genommen werden können, um den Platz für andere Dinge nutzen zu können.

    Nun können die nächsten Volunteere anreisen :) 👍

    Zum Mittag gönnen wir uns einen frischen Snack es gibt Milchreis mit Früchten und Steicheleinheiten für unser neues Familienmitglied Canito.

    Die weiteren Arbeiten sind heute nur noch Kleinigkeiten und Vorbereitungen für die nächsten größeren Projekte. Die alte Treppe wird zurück gebaut um Platz für die Bäume zu schaffen und ausserdem noch wertvolles Material für eine neue Treppe zu gewinnen. Schließbleche werden angebracht, um die Diebe vom Einbruch abzuhalten und hier und da noch ein paar Finessen, um das Leben etwas zu erleichtern.

    Olli kocht heute ausnahmsweise mal Abendessen ud überrascht mit einer besonderen Bratkartoffelvariation. Bratkartoffeln mit frischen Sprossen und Zucchini. Eine sehr leckere Kreation, wie wir finden.

    Nach dem Essen geht's nochmal über die Planung und wir machen uns noch ein paar Gedanken für die Aufgaben für unser neues Teammitglied. Wir wachsen um einen weiteren Volunteer aus Brasilien und überlegen uns ein paar kleine Aufgaben für ihn.
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  • Projekte über Projekte-aus alt mach neu

    22 febbraio 2017, Cile ⋅ ☀️ 14 °C

    Unsere Liste ist lang, wie man im letzten Footprint gesehen hat.

    Heute bekommen wir Verstärkung und als wir aufwachen ist Pedro bereits angekommen. Gegen sieben Uhr ist er bei Fernando gelandet und liegt auf der Couch um sich noch etwas von der Fahrt zu entspannen. Wir frühstücken zusammen und reden ein bisschen über die letzten Tage, das Projekt, die Aufgaben und über unsere Reisen. Es ist nicht ganz einfach für uns sich untereinander zu verständigen. Pedro spricht nur Brasilospanisch das für Fabi kaum und für Olli gleich garnicht zu verstehen ist. Pedro spricht auch kaum Englisch. Nun irgendwie müssen wir uns mit Händen und Füßen verständigen, aber irgendwie wird es schon klappen.

    Nach dem Frühstück zeigen wir das Baumhaus, die Werkstatt und das Gelände, was sich zumindest hier rund um den Domo befindet. Die Sprachbarriere macht es nicht ganz einfach sich miteinander zu unterhalten und jeder hat vermutlich das Gefühl, etwas falsch zu verstehen. Die Schlafgelegenheit im Baumhaus ist nichts für Pedro und er hat Angst, dass Spinnen in die Hütte kommen könnten. Ist evtl auch möglich, aber die Wahrscheinlichkeit ist im Domo gleich groß. Er bevorzugt lieber erst einmal die Couch und lehnt unsere eigens entworfenen Betten erst einmal ab.

    Da wir nicht einschätzen können, was er so machen möchte oder was er kann, haben wir erst einmal ein paar leichte Aufgaben für ihn herausgesucht. Fernando hat jede Menge gesammelte Werke an Samen. Die pflanzt Pedro erst einmal ein, natürlich in recycelte Dosen, und macht dabei einen guten Eindruck. Was seine Fertigkeiten angeht müssen wir mal sehen. Die Tage wird es sich noch zeigen, ob er sich hier auf dem Land wohl fühlt.

    Eine freundliche Person ist er allemal und wir werden sicher eine gute Zeit mit ihm zusammen verbringen.

    Nach der Pflanzaktion werden noch die jungen Bäumchen gegossen und der Weg zum Kompost frei geschnitten.

    Fabi startet heute ihr grosses Projekt und hat eine Menge zu schuften. Die Werkzeuge die uns hier zur Verfügung stehen, lassen leider auch zu wünschen übrig, aber vielleicht sind wir bei uns da auch einfach verwöhnt. Es gibt nicht ein Werkzeug, was nicht kaputt ist oder unvollständig, bzw. in seiner Funktion fragwürdig ist, weil Schutzeinrichtungen fehlen. So sind wir eben gezwungen immer wieder zu improvisieren. Was auch echt viel Spass macht.

    Mit einem halbwegs reparierten Spaten, einer Harke, Hammer und Meissel, macht sich Fabi auf in den Kampf, gegen den harten Boden. An der Stelle, wo das grosse Loch entsteht, wird bald eine Kräuterspirale sein, die mit verschiedensten Kräutern bestückt werden wird.
    Zeichnung und Funktion werden wir später dann mit Bildern noch erklären :)

    Olli macht sich noch an der alten Treppe zu schaffen und nutzt die alten Holme, für eine neue Installation. So einfach geht's. Alt gegen neu.

    Heute kommt zur Abwechslung mal eine leuchtend grüne Eidechse vorbei. Was für ein schönes Exemplar.

    Fernando kommt heute früh nach hause und wir haben ihn gebeten, dass wir uns mit allen einmal zusammen setzen. Wir haben das Bedürfnis, weitere Aufgaben und das Vorgehen zu besprechen. Weiterhin ist es für uns ein Anliegen, die Einkaufssituation zu klären.

    Wie versprochen hält Fernando zu seinem Wort und wir besprechen gemeinsam die grundlegenden Dinge und unser gemeinsames Ziel. Fernando ist mit der Situation wie sie ist sehr glücklich und zufrieden und möchte daran auch nichts ändern, wir sind es ebenso und von daher ist alles bestens.

    Pedro bekommt eine kurze Erklärung über Permakultur und wie das Konzept von Fernando aussieht, um diese hier auf dem Land umsetzen zu können. So haben wir alle einen gemeinsamen Weg und das Projekt wird somit auch allen weiterhin Freude bereiten.

    Nach dem Essen und unserem Meeting, geht's nochmal raus, Fernandos neues Spielzeug ausprobieren. Er hat sich ein Multifunktionstool mit Kettensäge, Trimmer und Heckenschere gekauft, was noch ausprobiert werden muss. Außerdem bekommt Pedro noch eine Einweisung, das dies sein neues Spielzeug werden wird.

    Der Abend klingt gemütlich aus und Fabi kocht noch eine frische Marmelade, damit wir morgen wieder was süßes aufs Brot haben :)
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  • Reunion mit Freunden von Fernando

    23 febbraio 2017, Cile ⋅ ⛅ 32 °C

    Die Arbeiten gehen täglich voran und wir sind immernoch voller Tatendrang. Von Lebu haben wir bisher noch nicht viel gesehen, aber irgendwie sind wir mit den Aufgaben hier auch sehr glücklich und ausgelastet.

    Heute fahren wir noch einmal zu Eva und Nico, unseren Nachbarn und dürfen reichlich Obst pflücken. Fabi hat vor, nochmal Marmelade zu kochen, nachdem das erste Glas nun schon nach einem Tag fast augefuttert ist. Das andere Glas hat Fabi als kleine Kostprobe an Nico verschenkt, der sich mit einem schelmigen Lächeln bedankt hat.

    Der Tag an sich verläuft soweit wie jeder andere. Jeder arbeitet an seinen Projekten und es geht wieder viel vorwärts. Nur unser kleines Kätzchen bereitet uns etwas Sorgen und wir versuchen herauszufinden, was ihr fehlen könnte. Als wir ankamen, war sie voller Energie und fast nicht müde zu bekommen. Seit 2 Tagen nun ist sie sehr träge und schläft die meiste Zeit. Einzig und allein das Halsband, was sie bekommen hat, hat sich geändert und Fabi ist so besorgt, dass sie der Sache auf den Grund geht.

    Das kleine Kätzchen hat ein Halsband gegen Flöhe bekommen, was ihr als Ursache für die Trägheit erscheint. Nach Recherchen im Internet, findet Fabi Schreckliches heraus. Genau die Symptome, die beschrieben sind, zeigt das kleine Mäuschen auf und schlimmstenfalls wird sogar von einer Blutvergiftung gesprochen. Seit dem Halsband ist die kleine Dame sehr erschöpft und muss sehr oft aufs Klo. Man kann förmlich zuschauen wie sie abnimmt, obwohl vorher schon nicht viel an ihr dran war. Heute hat sie ganz glasige Augen und es grummelt verdächtig im Bauch. Bisher hat sie nie gehaart. Auch das war eines der genannten Nebenwirkungen von Flohhalsbändern. Höchst alarmierende Anzeichen. Ausserdem wird auch erwähnt, dass Kleinkinder und eben Jungtiere sehr sensibel auf die Chemikalien reagieren, da das Immunsystem noch sehr schwach ist und die Haut noch sehr dünn. Somit ist es auch eine Gefahr für Amanda.
    Als erste Maßnahme nehmen wir das Ding mal ab. Fabi kontaktiert Fernando, was wir nun machen sollen. Die kleine wird noch heute zum Tierarzt gebracht und durchgecheckt. Über die Entscheidung sind wir erst einmal froh.
    Fernando kommt extra früher von der Arbeit um mit der Katze zum Tierarzt zu fahren. Als sie zurück kommen, ist zumindest mal klar, dass die Katze Fieber hat. Also ist da auch irgendetwas nicht in Ordnung. Sie hat 2 Spritzen und Medizin bekommen. Morgen soll es dann noch einmal zum Tierarzt gehen.

    Die kleine Miez ist wie ausgewechselt, als sie vom Tierarzt zurück kommen. Sie klettert Bäume hinauf und ist total aufgeweckt. Wer weiß was sie gespritzt bekommen hat.

    Am Abend kommt heute noch Besuch und Valerie und Esteban kommen zum Abendessen vorbei. Fernando zeigt die Fortschritte, die in den letzten Tagen so gemacht wurden und wir können den beiden auch noch ein paar unserer angefangenen Projekte zeigen.

    Es gibt richtig leckere, noch warme Brötchen und frische Marmelade, die sogar zum Abendessen verspeist wird. :) Any isst sonst keine Marmelade und schlemmt Fabis Eigenkreation sogar pur. 😅 Ausserdem noch weitere Leckereien, wie selbst gemachten Honig, Bruscetta und Rüherei.

    Nach dem Essen findet das offizielle Meeting statt. Fernando, Any, Esteban und Valerie wollen die nächsten Prioritäten für weitere Projekte festlegen. Der Fokus ist bei allen recht unterschiedlich, da auch Erfahrungen und Kenntnisse sehr unterschiedlich sind. Was wir die Tage festgestellt haben ist, dass es hier ein riesiges Stück Land gibt, mit dem man richtig viel anfangen kann. Es ist so groß, dass man es alleine niemals nutzen wird. Wir sind die Grenzen mit dem Auto angefahren und waren recht lange unterwegs. Das kleine Fleckchen auf dem wir uns bewegen ist ca. ein zehntel des gesamten Areals, das er sein Eigen nennen darf.

    Also gibt es sehr viel Platz, leider zu viel. Fernando überlegt sogar Land zu verkaufen, da er es nicht nutzen kann. Was dann passiert, kann man sich vorstellen. Er hat das Land von seinem Vater geerbt. Früher wurde hier massenweise Eukalyptus angebaut, der wie Unkraut aus dem Boden schießt. Schneidet man ihn ab, wachsen drei Bäume wieder nach.

    Eukalyptus wird für die Zelluloseherstellung, also Papierherstellung, verwendet und brennt durch die ätherischen Öle wie Zunder. Die Pflanzen sind eher eine Plage und das herabfallende Laub macht den Boden sauer. Auch in Spanien und Portugal haben wir riesige Plantagen gesehen, nun wissen wir, warum Regenwälder für dieses Zeugs weichen müssen.

    Die ganze Fläche besteht im Prinzip aus Eukalyptusmonokulturen mit dornigen Buschwerk zwischendrin. Der Bereich um die Domos ist entweder gerodet worden oder es wurde hier schon immer Ackerbau betrieben. Fernando hat woe bereits angemerkt viele, viele Ideen. Er möchte sein Land für Permakulturprojekte zur Verfügung stellen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dafür braucht es jede Menge helfende Hände und Ideenreichtum.

    In der Umsetzung ist nicht alles immer einfach. Eine Baustelle reißt man auf, tut sich prinzipiell eine zweite auf. Fernando wirkt mit seiner Art sehr motiverend. Obwohl er nicht anwesend ist, weiß er die Dinge zu schätzen, die wir hier für ihn erledigen und betreut uns jederzeit mit Material und Nahrungsmittelnachschub.

    Die Projekte und Ideen sind sehr komplex und umfangreich. Wir sind hier voll im Aufbau der Infrastruktur eingebunden und denken eigentlich jederzeit schon in die Zukunft, für was das hier alles genutzt werden soll.

    Gedanken dazu machen sich auch Esteban und Valerie. Wir diskutieren sehr interessant über die Entwicklung und unsere Beweggründe hier mitzuwirken. Wir versuchen den beiden die Idee der Permakultur näher zu bringen und wir reden über den Sinn und die Gefahren der Komposttoilette.

    Es ist irgendwie besonders in einem solchen Projekt als Referent wirken zu dürfen. Die beiden sind interessiert an der Idee und stellen auch Fragen bezüglich negativer Auswirkungen über die Benutzung einer Komposttoilette. Beispielsweise fragen sie bezüglich ungesunder Ernährung, Drogen und Medikamente nach, was mit diesen Dingen geschieht. Auch wir können darauf keine richtige Antwort geben, aber eben genau der Punkt sind diese kritischen Parameter. Wenn wir doch eine Lebensgrundlage schaffen in der es keine Substanzen braucht um sich künstlich gesund zu fühlen oder sich in eine andere Welt zu beamen, in der wir vielmehr ein Bewusstsein für gesunde Nahrungsmittel entwickeln, dann besteht die Gefahr doch garnicht mehr, gefährliche Ausscheidungen zu produzieren.

    Wir können die Gedanken noch weiter führen und wir können den beiden unser beider Philosophie einigermaßen erklären. Sie sind sichtlich interessiert und scheinbar können sie unseren Ausführungen auch insgesamt folgen. Alles in allem ist es für uns eine große Ehre und Anerkennung, hier mitwirken zu dürfen. Fernandos Worten zufolge ist Oli Jesus der Permakultur...für uns ein Lob für unsere Arbeit.

    Nach dem Meeting verabschieden sich die beiden und wir würden uns auch sehr freuen wenn man sich nochmals sieht. Pedro unser Neuankömmling interessiert sich leider wenig für das ganze Projekt. Wie es mit ihm weiter geht, wird sich noch zeigen.

    Canito wird immer mehr zum Schoßhündchen und schmeißt sich mittlerweile herzallerliebst auf die Seite, sobald er jemanden von uns erblickt. Er ist echt goldig und nicht wieder zu erkennen. Der kleine Schlingel nutzt übrigens keine Gelegenheit aus, Werkzeug, Schuhe, Socken oder ähnliches in sein Versteck zu tragen. Wie von Geisterhand verschwindet alles und alle sind am Suchen. Witzig aber auch anstrengend.
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