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- Jour 24
- samedi 19 juillet 2025
- ☀️ 35 °C
- Altitude: 490 m
GéorgieTiflis41°41’51” N 44°47’33” E
Tag 24 - Ankunft in Tbilissi

Arnd:
Ursprünglich war mein Plan, mit der Eisenbahn in den Osten der Türkei zu fahren. Es gibt eine Linie bis nach Kars, was etwa 170km Luftlinie von der Schwarzmeerküste entfernt liegt. Die Strecke soll landschaftlich spektakulär sein. Die Fahrt dauert einen Tag. Allerdings muss man von Kars wieder einen Bus zur Küste nehmen und sich dann mit Hilfe von Kleinbussen und Taxis nach Batumi in Georgien durchschlagen. Bei der genaueren Suche habe ich dann aber den Bus in den Bus-Suchmaschinen nicht mehr finden können. Es sah so aus, als ob der abgeschafft wäre. 170km Taxi sind auch in der Türkei kein Schnäppchen. Also hatte ich das aufgegeben. Irgendwann habe ich den Bus aber doch gefunden, die Suchmaschinen waren einfach zu blöd, einen Zwischenhalt zu finden. Leider war es da aber schon zu spät. In diesem Zug möchte man per Liegewagen fahren, weil man eine Nacht dabei hat. Und die Liegewagenplätze sind 2-3 Wochen im voraus ausgebucht!
Also haben wir diese doch recht weite Strecke komplett mit dem Bus zurückgelegt. Dabei haben wir einmal zwischendurch in Ordu im Hotel übernachtet. Die Strecke von Ordu bis Batumi ist aber so lang, dass man entweder sehr früh morgens losfahren muss, oder erst spät abends ankommt. Die Hotels hier haben zwar oft durchgehend besetzte Rezeptionen, aber irgendwie mag ich das nicht so. In Deutschland macht spätes Erscheinen immer Ärger. Die Busse kommen auch oft aus Istanbul, wo sie morgens zu vernünftiger Zeit losfahren. In Ordu z.B. kommen sie dann aber mitten in der Nacht vorbei. Kurzum, die Abfahrt- und Ankunftszeiten sind schwierig. Und wenn der Bus bis nach Georgien hinein fahren soll, dann gibt es auch nicht mehr viele. Die meisten fahren bis kurz vor der Grenze.
Wir haben uns dann für eine Übernachtfahrt entschieden, obwohl das sehr anstrengend ist. Letztlich sind wir bis Tiflis durchgefahren, was insgesamt 14 Stunden gedauert hat. Der Blick morgens nach Sonnenaufgang aus dem Fenster zeigte, dass wir in einer anderen Welt angekommen waren. Alles grün, Berge bewaldet, Flüsse mit Wasser. Und in den Städten Häuser mit Charakter. Aber auch viele ziemlich heruntergekommene Häuser, ein Zeichen von Armut.
Ankunft etwa 10:00. Einchecken in unserem Airbnb erst ab 15:00. Aber wir mussten uns erstmal organisieren. An der Grenze hatten wir schon 5$ in Georgische Lari umgetauscht. Ein bisschen Bargeld braucht man, um auf die Toilette gehen zu können. Der Busbahnhof lag natürlich nicht im Zentrum. Dort haben wir einen Platz gefunden, an dem man nett sitzen konnte und haben erstmal das Nahverkehrssystem studiert.
Es gibt eine Metro, viele Busse und auch ein paar Seilbahnen. Zum Zahlen kann man tatsächlich eine Kreditkarte direkt benutzen, besser natürlich in Form des Smartphones. Was ich nicht verstehe, ist die Kontrolle in den Bussen, ob man bezahlt hat. Das Geld wird von meiner Karte abgebucht, aber einen Nachweis habe ich nicht und der Busfahrer kann das nicht überwachen, wenn ich auch hinten einsteigen kann. In den Metrostation gibt es Drehkreuze, da kommt man nur rein, wenn man wirklich bezahlt hat.
In den Metrostationen gibt es Schalter, bei denen man eine Prepaidkarte für den öffentlichen Verkehr erwerben kann. Damit wird das Fahren etwas günstiger, weil man umsteigen kann, ohne dass man erneut zahlen muss. Google Maps war wieder hilfreich mit den Buslinien, das ist aber nicht überall so. Also konnten wir mit dem Bus zur nächsten Metrostation fahren und diese Strecke per Smartphone bezahlen.
In der Metrostation wurden wir dann gezwungen, erstmal mehr Bargeld abzuheben, eine Bank war in der Nähe. Dann hatten wir endlich unsere Tifliskarte für den öffentlichen Verkehr und konnten in die Stadt fahren. Die Metro liegt enorm tief unter der Erde. Die Rolltreppen sind rasend schnell und doch dauert es etwa 2 Minuten, bis man unten ist. Dort gibt es ein Häuschen, in dem eine Frau sitzt und die Rolltreppe beobachtet. Wenn es bei der Geschwindigkeit ein Problem gibt, kann sie die Rolltreppe wahrscheinlich sofort anhalten. Solche Jobs würde man in westlichen Staaten nicht finden. Wir haben Leute gesehen, die sich auf der Rolltreppe hingesetzt haben.
Die Züge sind wahrscheinlich sowjetischen Ursprungs. Sie machen einen Höllenlärm, weshalb die Ansage der nächsten Station im Moment des Abfahrens in der vorherigen Station erfolgt. Sekunden später wäre es nicht mehr verstehbar. Eine Anzeige gibt es nicht. Die Schienen sind offensichtlich nicht sehr gerade, weshalb die Züge heftig auf und ab schwanken. Die Federung stößt dabei immer wieder an den Anschlag. Das Tempo ist aber hoch.
In der Stadt war es dann schon 11:30 und Hea-Jee hatte seit gestern nachmittag nichts mehr gegessen. Ich hatte im Bus noch Reste von unserem Mittagessen verputzt, aber Hea-Jee mochte das nicht. Der erste Eindruck der Stadt: Mal wieder Autos überall. Und wir mit unseren Koffern sind nicht so beweglich. Wir waren dann in einem Restaurant mit Außenbedienung an einer vierspurigen Straße - laut. Gegessen haben wir eines der georgischen Nationalgerichte, Khinkali. Das sind gefüllte Nudeltaschen. Die sind ziemlich groß mit viel Füllung. Sie sind aber nicht voll gefüllt, da ist auch viel Luft drin, weshalb sie einen hohen Anteil an Nudel haben. Wir hatten welche mit Fleisch und welche mit einer Pilzfüllung. Bei der Fleischfüllung war Koriander drin, was wir sehr gern mögen. Bei den Pilzen waren wohl auch Steinpilze dabei - sehr lecker.
Dann haben wir noch etwas in einem Cafe abgehangen und uns schließlich mit letzter Kraft den Berg rauf zu unserer Unterkunft geschleppt und dort erstmal den verpassten Schlaf nachgeholt.
Hea-Jee ist zu müde.En savoir plus
VoyageurOh wow… Schon vom Lesen eurer Reise wird man ganz müde! Vielleicht solltet ihr euch einfach einen ganzen Tag frei nehmen und gar nichts tun – einfach nur ausruhen.
VoyageurOh ja, danke! Das werden wir demnächst tun.