Family on tour

September - December 2022
Mit den Kindern drei Monate durch Asien und Afrika reisen - ein Traum, der endlich wahr wird. Read more
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  • Day 62

    Etosha Nationalpark

    November 18, 2022 in Namibia ⋅ ⛅ 37 °C

    Was, wenn dir ein betrunkener Elefant den Weg versperrt? 🐘😳 Zu dieser Frage komme ich gleich zurück. Doch wie waren wir überhaupt in diese Situation gekommen?

    Nach einer langen Fahrt und kurzen Nacht in der Etosha Safari Lodge, kamen wir endlich beim südlichen Anderson Gate vom Etosha Nationalpark an. Anscheinend zwei Stunden zu spät, denn das tote Zebra 🦓 vor dem Eingang wurde bereits von den Geiern verzehrt. Schade. Aber wir würden die Löwen bestimmt noch sehen. Immerhin ist Etosha der berühmteste und grösste Nationalpark Namibias 🇳🇦. Er ist 22.935 km² gross und davon macht die berühmte Etosha-Pfanne 4760 km² aus. Sie ist eine flache Lehm/Salz Ebene, 100km lang und max 60km breit, welche sich nur bei starken und lang anhaltenden Regenfällen mit Wasser füllt.
    So versammeln sich die Tiere in der Trockenzeit um die wenigen natürlichen und künstlichen Wasserlöchern, wo sie gut zu beobachten sind. Leider hatte es aber Tags davor viel geregnet, so dass sie bei unserem Besuch überall ihren Durst stillen konnten und so weniger sichtbar waren.
    Trotzdem sahen wir viele Zebras und Antilopen, Giraffen und sogar die vom Aussterben bedrohten Spitzmaul Nashörner, auch Schwarze Nashörner genannt.

    Die Strassen waren alle ungeteert und gewisse auch voller Schlaglöcher, was uns ein schleichendes Tempo aufzwingte. Für die vorgesehene Strecke von 150km brauchten wir gut sieben Stunden. So holperten wir bereits seit 40min auf einer Nebenstrasse daher, als er plötzlich vor uns stand: ein grosser Elefantenbulle, mitten im Weg.
    Das Adrenalin schoss uns gleich durch den Körper, denn wir wussten wie gefährlich eine solche Situation sein kann.
    Der Elefant schien sich aber nicht wirklich für uns zu interessieren. Er stand irgendwie schief in einer Lehmpfütze und schwankte wie in Trance langsam hin und her. Seinen überlangen Rüssel schleifte er dabei träge auf dem Boden nach. War er betrunken?! Ja, er war eindeutig voll bis unter die Rüsselspitze!

    Wahrscheinlich hatte er zu viel von der überreifen und somit alkoholhaltigen Marula-Frucht genascht. Nicht umsonst wird der Marula-Baum auch Elefantenbaum genannt. Aber die Frucht alleine reicht nicht für einen solchen Rausch. Oft essen die Tiere auch die Rinde der Marula-Bäume mit, in denen giftige Käferpuppen leben. Das gibt ihnen den Rest.

    Auch nach 20min machte der Bulle keinen Wank. Wir sassen fest. Sollten wir umkehren? Wir würden es wahrscheinlich nicht vor der Schliessung des Parks um 19h10 bis ans Lindberg Gate schaffen und wären gezwungen, in einem Camping im Park zu übernachten, anstatt in unserer schönen Lodge gleich ausserhalb.
    Den Elefanten provozieren, anhupen? Gefährliche Idee. Mit seinen 5-6 Tonnen will man ihn nicht wütend sehen. Den Weg verlassen und ihn umfahren? Streng verboten und ebenfalls gefährlich. Was, wenn wir stecken bleiben? Wir hatten auf diesem Weg bisher kein einziges Fahrzeug gesehen.
    Ich wollte sehen, ob er nicht doch aus dem Weg gehen würde, wenn wir uns nähern. Florian wollte ihn off-road umfahren. Da er am Steuer war, wurde es die zweite Version. Mit klopfendem Herzen ging es ab durch den Busch und wir wurden kräftig durchgeschüttelt. (s. Video) Zum Glück fanden wir aber ohne steckenzubleiben wieder zum offiziellen Weg zurück und schauten erleichtert zum Elefanten zurück. Der fand uns immer noch völlig uninteressant - Gott sei Dank! 😂

    Abends genossen wir das Dinner direkt am Wasserloch von der edlen Onguma Bush Lodge. Tatsächlich kam noch eine Herde Zebras vorbei, während wir an unseren Drinks nippten. Nach so viel Aufregung, eine willkommene Abwechslung.

    Tags darauf fuhren wir morgen und abends jeweils nochmals für drei Stunden in den Park und sahen weitere wunderschöne Landschaften und Tiere. Nur die Löwen liessen sich leider nicht blicken.
    Würden wir wirklich Namibia verlassen, ohne sie gesehen zu haben?
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  • Day 64

    Gut gebrüllt, Löwe!

    November 20, 2022 in Namibia ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute mussten wir die letzte Chance ergreifen Löwen zu sehen, bevor wir Namibia verlassen und nach Cape Town fliegen.
    Im Auto auf der vierstündigen Fahrt zu unseren letzten Lodge Mount Etjo, beschloss Louise, sich von ihren Braids zu trennen, was ihr eine richtige blonde Löwenmähne bescherte - ein gutes Omen.
    Im Mount Etjo angekommen, waren wir allerdings zu müde, um gleich an der dreistündigen Safari teilzunehmen.
    Nach dem Dinner hatte Alice leider starke Bauchschmerzen und blieb mit Florian in der Lodge, während Louise und ich mit anderen Gästen der Löwenfütterung beiwohnten. Mehrere Löwenrudel sind im Okonjati Wildreservat ansässig, die sich ein Gebiet von etwa 3000 Hektar teilen. Die meisten der Löwen wurden bereits im Okonjati Reservat geboren, welches von der Mount Etjo Loge betrieben wird. Den Löwen wird zusätzlich zu ihren Jagderfolgen etwas Futter gegeben, wenn dies erforderlich ist.

    Die Beute besteht meist aus Giraffe oder Zebra - die Populationen beider Spezies müssen im Reservat kontrolliert werden. Es war bereits Nacht, als wir mit einem Wildhüter im offenen Jeep losfuhren. Aus der Sicherheit eines Bunkers warteten und hofften wir darauf, dass die Löwen kommen würden. Eine Garantie gibt es nie. Aber plötzlich waren sie da! Ein Männchen und drei Löwinnen stürzten sich auf das Giraffenbein, welches für sie bereitgestellt worden war.
    Der Löwe brüllte laut und vertrieb zwei der drei Löwinnen. Dann teilten die beiden sich friedlich die Beute, leider nicht in einer optimalen Position für uns. Wir konnten sie nur „fudigrafieren“, eine Wortkreation, auf die Florian ziemlich stolz ist. 😂
    Bevor wir aufbrachen, schlich ich mich aber noch schnell auf die andere Seite des Bunkers und erwischte die Löwin wenigstens von der Seite. Beeindruckend war dieses Erlebnis allemal.
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  • Day 65

    Ausgeraubt!

    November 21, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 18 °C

    Päng! Es knallte, Scherben flogen uns um die Ohren, jemand griff ins Auto. „Mein iPhone!“ - „Arschloch, na warte!“
    Was jetzt gleich folgt, solltet ihr bitte nie nachmachen. 🤭
    Ich war schon zweimal in Südafrika 🇿🇦gewesen. Jedesmal und auch diesmal hiess es: pass bloss auf, dort ist es sehr gefährlich! Bisher war noch nie etwas passiert. Diesmal sollten die warnenden Stimmen Recht bekommen. Wir waren eben erst in Cape Town gelandet, hatten unser Mietauto in Empfang genommen und nach 10min Fahrt war es schon soweit. „Mein iPhone!“ - „Arschloch, na warte!“ Bei Florian brannten vor Wut die Sicherungen durch. Der Dieb hatte uns bei einem Rotlicht überfallen und rannte jetzt mit der Beute, meinem iPhone, in Richtung seiner Township. Florian riss das Auto herum und fuhr ihm über den Bordstein und Stock und Stein hinterher. Als der Dieb in einen Graben runtersprang und wir mit dem Wagen nicht weiterfahren konnten, sprang Florian aus dem Auto und rannte ihm hinterher. Schlimmer noch: er verschwand hinter dem Dieb in dem Wellblechdach-Labyrinth der Towship! Ich blieb alleine mit den geschockten und weinenden Kindern und einer immer grösser werdenden Gruppe von Schaulustigen zurück. Die Polizei sei nur 300m entfernt, informierten sie mich. Na dann holen Sie sie doch bitte, ich kann hier nicht weg! 😧
    Ein paar lange Minuten später war die Polizei tatsächlich da, hatte es aber gar nicht eilig, ebenfalls die Verfolgung aufzunehmen. Sie machten grosse Augen und betroffene Gesichter, als ich ihnen sagte, mein Mann sei dem Dieb hinterhergelaufen. Das sei gar keine gute Idee gewesen, den Dieb zu verfolgen. Schon gar nicht in die Township. Dort sei ein Polizist kürzlich angeschossen worden. Ok, aber könnt ihr ihm jetzt bitte trotzdem HELFEN ??! 😖
    Die Polizisten berieten sich noch als „Papa!!“ die Mädchen Florian erblickten, der zu uns zurück kam. „Warum ist dein T-Shirt zerrissen?“ - „An einem Stacheldraht hängengeblieben.“ Der Dieb war ihm entwischt aber zum Glück war ihm selber nichts passiert. Was für eine Erleichterung! Ich hatte bisher gar nicht bemerkt, dass mir der Schädel brummte und ich voller Splitter war, u.a. einem kleinem im Auge. Ich hatte wohl einen Schlag auf den Kopf bekommen. Aber nicht weiter schlimm. Wir hatten grosses Glück im Pech gehabt.
    Nach dem Polizeirapport fuhren wir zur Autovermietung zurück und staunten nicht schlecht, als dort bereits eine französische Dame stand, ebenfalls mit einem eingeschlagenen Fenster. Ihr war vor einer halben Stunde dasselbe passiert! 😳
    Dem Vermieter war es gar nicht recht und er beteuert uns, wie selten so etwas vorkäme. Right. 😏 Dann war er aber sehr bemüht, uns zu unterstützen. Wir bekamen schnell ein neues Auto und Bonga, ein besonders netter Angestellter von Europcar, begleitete uns um eine neue Simkarte zu kaufen. Ausserdem haben wir uns Kartonschachteln in einem Kleiderladen besorgt, um die Koffer im Kofferraum zu verdecken. Dann checkten wir spontan in einem Hotel beim Flughafen ein. Da es schon dämmerte, beschlossen wir die anderthalbstündige Fahrt nach Saldanha, unserer nächsten Destination, auf den nächsten Tag zu verschieben.
    Wir mussten uns erstmal von diesem Schock erholten. Sicher ist: ich werde mein iPhone nie mehr sichtbar in meiner Hand halten bei einem Rotlicht, und Florian wird nie mehr einen Dieb in eine Township verfolgen. Lektion gelernt! 😅
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  • Day 69

    Saldanha & Paternoster

    November 25, 2022 in South Africa ⋅ 🌬 18 °C

    Nach dem Überfall und auch nach dem intensiven Roadtrip durch Namibia, brauchten wir vor allem eines: Ruhe und Erholung. Die vier Tage, welche wir in einem schönen Haus direkt am Strand von Saldanha verbringen durften, kamen da wie gerufen.
    Wieder waren wir dankbar, vor anderthalb Jahren die Haustauschplattform homeexchange.com entdeckt zu haben. Fast unglaublich, dass wir jeweils in so schönen Häusern kostenlos wohnen dürfen. HE ist in Südafrika 🇿🇦 sehr beliebt und so werden wir die nächsten vier Wochen fast ausschliesslich von HE zu HE Haus reisen.
    Mit der Gastgeberin Sari hatten wir nur via Mail Kontakt gehabt, aber ihr netter Nachbar Alan half uns, uns zurecht zu finden und abends trafen wir ihn zu einem Drink beim Lagerfeuer am Strand. Er ist pensionierter Tiefbauingenieur und hat einen grossen Teil seiner Karriere unter Wasser als Taucher verbracht. Seine Spezialität war es, die bauliche Substanz der Meeresböden zu prüfen, damit z.B Häfen errichtet werden konnten. Vor 40 Jahren war sein Haus erst das zweite Haus am Strand von Saldanha, heute reihen sich die Einfamilienhäuser nahtlos aneinander. Auch hier soll es viel Einbrüche geben. In der Hausordnung von Sari stand, wie wichtig es sei, immer das Haus abzuschliessen, auch wenn man drin sei. Und vor allem die doppelte Alarmanlage zu aktivieren (für drinnen und draussen) sobald man das Haus verlässt. Wir haben es geschafft, sie bereits am ersten Tag zweimal ungewollt auszulösen 🙈und jedesmal stand die Security nach nur 3min auf der Matte.

    Das Western Cape erinnert einen an die Bretagne. Es weht meist ein kräftiger Wind, die Strände sind unendlich lang, der Sand hell und fein, und natürlich stehen Meeresfrüchte hoch im Kurs.
    Im pittoresken Nachbarort Paternoster, mit weissen Häusern wie in Mykonos, gönnte ich mir frische Austern 🦪 und herrlichen Lobster 🦞 mit einem trockenen Weisswein. Heaven!!!
    Die Mädchen fanden den Ausritt am Strand wohl eindrücklicher. Kein Wunder: es war ihr erster Galopp und dieser war einer Rennbahn würdig. 😂 Zum Glück konnten sie sich festhalten!
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  • Day 74

    Cape Town

    November 30, 2022 in South Africa ⋅ ☀️ 22 °C

    Obwohl wir gleich nach Ankunft ausgeraubt wurden, gefiel uns Cape Town ausserordentlich gut. Die Stadt ist traumhaft zwischen Berge und Meer gelegen und bietet so viel, dass auch die fünf dort verbrachten Tage viel zu kurz waren.
    Picknick im Biologischen Garten Kirstenbosch, Ausflug nach Hout Bay inkl. Robben streicheln, weiter über den fotogenen Chapman’s Peak bis nach Simon’s Town und dort schwimmen mit Pinguinen. Und natürlich durfte weder einen Ausflug auf Table Mountain noch eine Sunset Cruise ab Victoria Warft fehlen, sowie für Florian eine Stunde Foil-Surfen am Clifton Beach. (s. Video)
    Ein weiteres Highlight war unser wunderschönes und toll gelegenes Künstlerloft (wieder Homeexchange), in welches wir uns so wohl gefühlt haben, dass wir eine Nacht länger als geplant geblieben sind.
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  • Day 75

    Cape Algulhas

    December 1, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 22 °C

    Bei Cape Algulhas, der südlichsten Spitze von Afrika, treffen der kalte Atlantik und der warme Indische Ozean aufeinander.
    Eine wunderschöne, wilde und windige Gegend. Von unserem Haus in Struisbaai hatten wir eine atemberaubende Sicht aufs Meer. Und Florian liess es sich nicht nehmen, sein neues Surfboard zu testen. Allerdings waren die Wellen zu verweht, um sie gut surfen zu können.Read more

  • Day 77

    Route 62 & Oudtshoorn

    December 3, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 20 °C

    Fast alle Besucher Südafrikas haben von der berühmten Garden Route des Kaps gehört, aber vielen ist nicht bewusst, dass die Kleine Karoo eine wunderschöne Halbwüste ist, die sich entlang der Swartberge und des spektakulären Outeniqua-Bergpasses erstreckt. Um sie zu sehen, verliessen wir nach Cape Algulhas die Garden Route und nahmen die Route 62 durch das fast unbewohnte Hinterland in Richtung Oudtshoorn, einst berühmt als die Straussenhauptstadt der Welt.
    Dabei kommt man unwillkürlich bei „Ronnie‘s Sex Shop“ vorbei. Ronnie und seine Geschichte sind weit über Südafrikas Grenzen bekannt. Vor 25 Jahren eröffnete er das kleines Pfandhaus „Ronnie’s Shop“ nahe einer Kreuzung an der Route 62. Leider kam niemand ausser seinem einzigen Nachbar jemals dort vorbei. Das änderte sich schlagartig, als seine Freunde in der Nacht als Scherz das Wort „Sex“ hinzu pinselten.
    Plötzlich hielt jeder aus Neugierde an und Ronnie musste sich ein neues Geschäftsmodell überlegen. Er eröffnete eine Bar und seit Jahren lassen Touristinnen aus aller Welt ihren signierten BH dort zurück. Diese baumeln zu Dutzenden von der Decke.
    Ronnie war persönlich anwesend bei unserem Besuch und die Mädchen durften auf der Bar neben ihm posieren. Meinen BH behielt ich trotzdem für mich. 😜
    Nach einer vierstündigen Fahrt kamen wir endlich in Oudtshoorn an und übernachteten in der „Old Mill“, wo es nebst Glamping auch einen tollen Spielplatz und viele Tiere zum streicheln gibt. Louise wagte gar einen sattellosen Ritt auf dem Shetlandpony, wurde erst abgeworfen und schaffte es beim zweiten Anlauf oben zu bleiben. (s. Video) Tags darauf besuchten wir eine Straussenfarm und lernten spannende Aspekte über Afrikas grösster Vogel.
    1. Die Männchen sind schwarz, weil sie in der Nacht brüten, während die braunen Weibchen die Tagesschicht übernehmen.
    2. Ein Straussenei ist so resistent, dass ein erwachsener Mann darauf stehen kann, ohne dass es kaputt geht. (Nur auf Sand, da sich das Gewicht so besser verteilt.)
    3. Vor dem ersten Weltkrieg waren Straussenfedern nach Gold, Diamanten und Wolle der Exportschlager Südafrikas. Davon zeugen heute noch die ehemaligen Luxusvillen der „Federbarone“ von Oudtshoorn. Inzwischen werden die Federn nur noch für Staubwedel benutzt.
    4. Stattdessen werden die Strausse für ihr Fleisch (rot und zarter als Rind!) und für ihr Leder gezüchtet.
    5. Ein Straussenei entspricht ca 24 Hühnereier. Sie sollen sehr cholesterinhaltig sein.

    Natürlich gab es noch viel mehr Infos, aber am witzigsten fanden wir die Aussage des Guides - und er hat dies wirklich Ernst gemeint! - dass Strausse keine Knochen, sondern nur Muskeln hätten. Ihre Beine bestünden nur aus harten Muskeln, ähnlich wie Biltong. 😂 Kinder, glaubt nicht alles, was man euch erzählt! Im Zweifel: Google!
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  • Day 80

    Wilderness & Garden Route

    December 6, 2022 in South Africa ⋅ ☀️ 21 °C

    Oh nein, nicht schon wieder „Load shedding“! Während in der Schweiz noch diskutiert wird, wie man mit der Stromkrise umgehen soll, hat Südafrika eine radikale Antwort: Es stellt ihren Bewohnern einfach für ein paar Stunden den Strom ab. Grund dafür ist der enorme Strom­mangel, entstanden infolge jahrzehntelanger Vernachlässigung dringend not­wen­diger Wartungsarbeiten an Kohlekraftwerken, um deren Kapazität aufrechtzuerhalten. Ziel des Load sheddings (Lastabwurfs) ist es, einen landesweiten Blackout zu verhindern. Mindestens einmal, aber manchmal auch dreimal pro Tag gibt es während zwei bis drei Stunden keinen Strom. Abends essen wir meist zu Kerzenschein, sofern wir es geschafft haben, rechtzeitig mit dem Kochen fertig zu werden.
    Diese Situation hat sich seit 2008 bereits so etabliert, dass die Südafrikaner recht pragmatisch damit umgehen. Viele investieren in private Generatoren oder Photovoltaikanlagen oder sie nehmen es hin und arrangieren sich damit.
    In unserem neuen Homeexchange Haus in Wilderness wird der Strom bis zu 4x täglich ausgeschaltet und es hat keine Solaranlage. Die Gemeinde gibt die Zeiten, die sich täglich ändern, online ihren Bewohnern durch und Adele und Ken, unsere Gastgeber, leiten sie uns weiter.
    Es ist selten, dass man bei Homeexchange die Gastgeber kennenlernt. In diesem Fall sind Adele und Ken in die kleine Gästewohnung gezogen und haben uns ihr Haus überlassen. Und was für ein Haus es ist! Gross, mit Pool und einer Wahnsinnsaussicht.
    Wilderness liegt direkt an der Garden Route und ist besonders bei Paraglidern, aber auch bei Surfern beliebt. Die Wellen von Victoria Bay hatten es Florian besonders angetan, und er ist täglich hingefahren. Die Kinder und ich genossen unsere relaxte Zeit im Haus und besonders den mit Holz beheizten Hot Tub, mit Sicht auf den Island Lake.
    Adele und Ken verbringen jeweils den Winter hier in Wilderness und den Sommer in Kanada.
    „Das könnte auch für uns passen.“, ertappt man sich plötzlich beim Denken. Vielleicht in zehn Jahren - und mit Solarzellen auf dem Dach. 😏🇿🇦
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  • Day 84

    Surfmekka Jeffrey‘s Bay

    December 10, 2022 in South Africa ⋅ ☁️ 24 °C

    Wo gibt‘s die perfekte Welle? 🌊 In Jeffrey’s Bay! Das kleine Städtchen liegt eine Autostunde westlich von Port Elisabeth und lockt Surfer 🏄‍♀️ aus der ganzen Welt an. Klar, dass Florian hier ein paar Tage verbringen wollte. Der Swell ist jetzt, im südafrikanischen Sommer, zwar deutlich kleiner als im Winter, wo hier riesige Barrels Surfprofis entzücken, aber konstant genug, um den ganzen Tag im Meer zu verbringen. Die Mädchen und ich schauten gerne aus dem Fenster unserer „Dolphin Sunrise“ Lodge zu. Diese trägt ihren Namen gut, denn frühmorgens mischen sich tatsächlich viele Delfine zwischen die Surfer und zeigen ihnen, wie geschickt sie mit den Wellen spielen. 🏄‍♂️🐬🏄‍♀️🐬
    Während also Florian die Wellen ritt, gönnten die Mädchen und ich uns derweil einen Ritt durch die wunderschönen Dünen von Jeffrey’s Bay mit langem Galopp am Strand. (s. Video) Wunderbar, aber wir hatten danach zwei Tage lang heftigen Muskelkater. 🏇🌊🏇🌊🏇🌊
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  • Day 85

    Addo & Schotia Safari

    December 11, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 24 °C

    Ein letzter Safaritag! 🦒🦓🐘🐆
    Wir haben während unserer langen Reise schon einige schöne Safaris erlebt, u.a. in Namibia. Aber den König der Savanne, den Löwen, hatten wir noch nie in der freien Wildbahn aus der Nähe gesehen. Gut, da war diese Löwenfütterung in Mount Edjo, und einmal sahen wir einen Löwen ganz weit weg in der Mabula Game Lodge. Aber kann man dies wirklich zählen?
    Da der berühmte Addo Elephant Nationalpark nicht zu weit von Jeffrey’s Bay und auch noch auf unserer Route nach Osten lag, beschlossen wir früh aufzustehen, und ihn aus dem eigenen Auto zu besichtigen. Addo ist bekannt für seine grossen Elefantenherden. 🐘🐘🐘🐘🐘🐘🐘🐘Insgesamt leben über 600 Elefanten im Park und seit neustem auch 5 Löwen. Kleine Chance, aber ein Versuch wert.
    In der ersten Stunde waren wir noch alle müde und nur mittelmässig motiviert.
    Florian meinte, er hätte eine Safari Überdosis und notfalls könne man Löwen ja auch im Zoo sehen. 😂
    Aber schon nach ein paar unerwarteten Tierbegegnungen war die Freude wieder da. Mehrmals kamen wir den Elefanten, aber auch anderen Tieren, sehr nah.
    Eigentlich sollte man ihnen ausweichen und sie in respektvollem Abstand passieren lassen, aber was, wenn dir ein Elefantenbulle auf der Strasse entgegenkommt? 😳 Rückwärtsgang einlegen? Und was ist mit den Autos hinter dir? Der Bulle sah ruhig und friedlich aus, so dass wir uns entschieden anzuhalten und ihn an uns vorbeimarchieren zu lassen. Da klopft einem das Herz ganz schön laut, wenn dieses riesige Tier so nah am Auto vorbei geht 😲(s. Video), aber zum Glück ging die Rechnung auf. Addo ist für jeden Adrenalinjunkie definitiv ein Besuch wert!
    Beim Mittagessen berieten wir uns, ob wir nachmittags noch eine Safari in einem privaten Park machen, oder ohne Löwen gesehen zu haben, zu unserer nächsten Destination weiterfahren sollten.
    Florian wollte weiter, wurde aber überstimmt. Die Mädchen und ich spielten das letzte Ass im Ärmel aus: Schotia Safaris!
    Die älteste private Game Reserve im Eastern Cape hat den Ruf, besonders erfolgreich zu sein, was Sichtungen von Löwen betrifft. 🦁Allerdings sind ihre Game Drives viel teurer als der Durchschnitt, der bei ca 25CHF pro Person (Nationalparks) bis 40CHF (private Game Lodges) liegt. Schotia Safaris wollte erst tatsächlich 200CHF pP (!), aber mit Nachtessen und einem zweiten Nachtdrive. Nachdem ich das Angebot auf die vierstündige Safari reduziert hatte und Florian gar nicht mitkommen wollte, ging es um 15h für einen Bruchteil des Preises für die Mädchen und mich los. Wir sollten es nicht bereuen. Zum ersten Mal sahen wir einen Hippo eine Rolle im Wasser machen, zwei Krokodile aus der Nähe, eine hochgiftige Puffotter, gleich neben dem Jeep und noch sehr viele andere Tiere in unmittelbarer Nähe. Büffel, Giraffen, Kudus, Zebras, Springböcke, Schakale, Strausse und und und.
    Aber auch hier, nach über dreieinhalb Stunden, immer noch keine Löwen. 🙁 Dabei hatte uns Schotia Safaris quasi versprochen, dass wir sie sehen würden.
    Endlich, in der letzten Stunde und in schönster Abendsonne war es soweit: eine Löwin und zwei Männchen (Vater und Sohn) liessen uns ganz nah ran. Fast zu nah für einen offenen Jeep mit zwei Kindern drin. 🤭 Zum Glück hatten sie erst kürzlich gefressen und waren satt und friedlich. Eindrücklich, diese majestätischen Tiere endlich aus der Nähe zu sehen! Und wir lernten, dass der König der Savanne auch der König der Quickies ist. 😂 (s. Video) Er begattet seine Weibchen mehrmals pro Tag, aber jeweils nur für ein paar Sekunden. Um sicherzugehen, dass sein bestes Stück auch drin bleibt, ist es mit Hacken versehen. 😳 Dies sei auch bei Hauskatzen der Fall, versicherte uns eine Tierärztin, welche ebenfalls an der Safari teilnahm. Man lernt nie aus. 😁
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