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- Day 252
- Monday, March 4, 2024 at 5:00 PM
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 1 m
MartiniquePointe Sainte-Marthe14°44’2” N 61°10’50” W
St. Pierre auf Martinique

Nach etwa 2 Wochen haben wir uns von all den neuen Freunden und Bekannten in der Bucht von Le Marin verabschiedet. Wir wollten noch näher an den berühmten Vulkan Mont Pelée heran und auch dem 1902 durch ihn komplett zerstörten Ort St. Pierre etwas näher kommen.
St. Pierre hat keine Marina und man ankert in der halboffenen Bucht vor dem Städtchen, das es seit der Katastrophe nur noch auf etwa 4000 Einwohner bringt.
Der Ort strahlt eine angenehme gemütliche Atmosphäre aus und hat sogar einen kleinen Obst- und Gemüsemarkt am Anlger. Wir wanderten gestern, den 5.3., die Straße entlang zurück zum Zoo der Insel. Dieser wurde in den Mauerresten der von 1643 stammenden Habitation Latouche eingerichtet und führt über verschlungene Pfade natürlich durch üppige tropische Vegetation. Diese gibt’s hier gratis überall dazu. Man sah u.a. viele Affenarten, Schmetterlinge und sehr lautstarke Flamingos. Über die Haltung von Pumas und großen Schlangen in Gehegen kann man geteilter Meinung sein. Aber der Zoo fördert mit seinen Einnahmen auch viele Tierschutzprojekte.
Nach der längeren Wanderung in der Hitze taten danach ein Eis und ein alkoholfreier Cocktail sehr gut.
Weiter ging’s durch den Ort zurück zum wichtigsten Ziel des Tages: dem Mémorial und Museum zum verheerenden Ausbruch des Mont Pelée 1902, an dessen Fuß der Ort St. Pierre heute noch liegt. Die Stadt war damals ein quirliger Handelsstützpunkt, Hauptstadt und Kulturzentrum, und beherbergte an die 28.000 Einwohner, eine große Kathedrale, Schulen, Läden und Amtsgebäude. Man war im Mai 1902 gerade mit den Vorbereitungen zur 2. Runde der Parlamentswahlen vom 11. Mai beschäftigt. Tage vor dem 8. Mai hatte es schon Erdbeben, Anschwellen von Gewässern und düstere Rauchwolken über dem Krater gegeben. Der Kapitän eines italienischen Handelsschiffes sagte: „ Wenn unser Vesuv so aussehen würde wie euer Berg heute, würde ich nur noch flüchten!“ Gesagt getan, sein Schiff und Mannschaft blieben unversehrt.
Die örtlichen Verantwortlichen interpretierten die Vorzeichen jedoch falsch und beruhigten die Bevölkerung nach dem Motto „das macht der Berg öfter, kein Grund zur Panik“.
Am Morgen des 8. Mai nahm die Katastrophe dann ihren Lauf: Da die hervorquellende Lava zu dickflüssig war, bildete sich im Krater ein „Lavaturm“. Schließlich wurde der Druck durch die erhitzten Gase darin zu hoch, und es kam zu einer gewaltigen Explosion. Es spielte sich dann der erste in der Geschichte dokumentierte pyroklastische Ausbruch ab, eine mehrere hundert Grad heiße Wolke aus Gas und Asche raste mit knapp 500 km/h auf die Stadt zu. Alle Gebäude standen mit einemmal in Brand und alles menschliche Leben bis auf 3 Überlebende wurde blitzartig ausgelöscht. Das Wasser in der Bucht soll zu kochen angefangen haben, die Schiffe gerieten in Brand und versanken nacheinander. Der bekannteste Überlebende war der Matrose Louis-Auguste Cyparis, der im dickwandigen Gefängnis einsaß und mit Verbrennungen überlebte. Er wurde später vom amerikanischen Zirkus Barnum rekrutiert und wurde auf einer Tournee in den USA berühmt als „der Mann, der den Tag des jüngsten Gerichtes erlebt hat“.
Die geschmolzene Glocke der Kathedrale ist im Museum zu besichtigen. In einem Raum sind die Namen aller Opfer auf Wandtafeln verewigt. St. Pierre hat sich von dem Unglück nie komplett erholt, Handel und Wohlstand wanderten nach Fort de France ab.
Nach dem ereignisreichen Tag kehrten wir im elsässischen Restaurant „L‘Alsace a Kay“ ein und ließen uns Gerichte mit Sauerkraut, Ente, Schweinefleisch und Spätzle schmecken. Witzigerweise steht in diesem Lokal auch der öffentlich zugängliche PC, an dem man ausklarieren kann…. das haben wir gleich gestern genutzt. Der Wirt des Lokals, ein Elsässer, hat eine einheimische Frau geheiratet und ist hier „ hängen geblieben“. Er ist sichtbar glücklich darüber.
Tagsüber hat Uwe jeweils an unseren Flaggen für die nächsten Länder gearbeitet. Sie müssen ausgeschnitten und am Rand genäht sowie mit einer Schnur versehen werden. Es klappt immer besser mit der Nähmaschine! so kommt eine Flagge auf etwa 3 Euro 😀.
Heute Abend war unser erster Test eines kreolischen Restaurants, „la Vague“ heißt es, und wir waren sehr zufrieden. Die in Rum flambierte Ananas kommt noch….😜- war lecker!
Morgen geht es sehr zeitig weiter 50 sm nach Dominica, ein eigenständiger Inselstaat des Commonwealth.Read more
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- Day 246
- Tuesday, February 27, 2024 at 10:00 AM
- 🌬 27 °C
- Altitude: 10 m
MartiniqueÎlet Baude14°26’59” N 60°52’31” W
Balata Garden, Ostküste und wieder Rum…

Den zweiten Cruising-Tag über die Insel Martinique starten wir mit einem Besuch des botanischen Gartens „Balata Garden“. Heute ist erfreulicherweise auch Nick, der Partner von Anja, mit von der Partie. Wir schlendern gemeinsam genießerisch durch den prachtvollen Garten mit immer wieder neuen Ausblicken auf exotische Pflanzen und herrliche Blüten. 2 Stunden kann man sich gut hier aufhalten, ohne dass es langweilig wird. Natürlich steht die im Internet schon angekündigte Schlange vor dem schönen Hängeweg, der ein Stück durch die Mitteletage der Bäume führt. Nick war erst nicht so begeistert davon, sich einzureihen, machte den Spaß dann aber doch mit….Eine abenteuerliche, ungewohnte Schaukelei ist es schon, über den schmalen hölzernen Pfad in der Höhe zu gehen, und man hofft insgeheim, dass alle verwendeten Seile und Baumbefestigungen regelmäßig vom deutschen TÜV kontrolliert werden 🫣🥴.
Anschließend fahren wir weiter in den Norden, um den Wasserfall Gorge de la Falaise zu sehen und evtl. ein Bad dort zu nehmen. Leider hat der Wasserfall aber schon zu. Ja, ihr habt richtig gelesen: er ist schon geschlossen, als wir um 14.00 Uhr ankommen . Ein Mann erklärt uns, dass die Führung und Betreuung des Wasserfalles in Familienhand sei (?) und nur bis 13.00 Uhr Jemand hier am Tisch sitzt. 🙄
Sehr enttäuscht machen wir stattdessen einen 1-stündigen Spaziergang durch den tropischen Wald bergauf in der Hoffnung, doch noch eine Abzweigung zu einem Gebirgsgewässer zu finden. Vergeblich. Aber der Spaziergang führt uns angenehm schattig durch die tropischen Gewächse, wie sie eben wachsen, wenn sie nicht in einem botanischen Garten „geordnet“ werden.
Danach fahren wir noch mit dem Auto bis 600 m hoch am Vulkan Mont Pelée. kühl ist‘s dort und wolkenverhangen. Der Aufstieg bis zum Gipfel bei rund 1400 m ist allerdings ein eigenes Projekt und erfordert Jacken und weitere Ausrüstung.
Zurück fahren wir an der Ostküste entlang und erhalten so einen Eindruck hiervon. Am Plage des raisinniers machen wir Halt: klares blaues Wasser und feiner heller Sand. Ein Traum! Wir kommen beim Schlendern an einem schönen Brunnen vorbei, und beschließen alle 4, diesen als „unseren heutigen Wasserfall“ durchgehen zu lassen.
Der Tag endet mit angeregten Gesprächen und interessantem Erfahrungsaustausch bei einem von Uwe kurzerhand angesetzten „TO-Treffen“. Trans-Ozean Mitglieder vor Ort haben sich angesprochen gefühlt und kommen gerne um zu Plaudern. Am Ende sind es knapp 30 Teilnehmer statt der 20 primär Angemeldeten! Die Lokalbesitzerin hat alle Hände voll zu tun damit, weitere zusammenliegende Sitzplätzen zu organisieren.
Heute Nachmittag machen wir uns mit den Freunden Helena und Martin von der „Pleasure 2“ auf den Fußmarsch zur in der Nähe gelegenen Rum-Distillery Braud & Quennesson. Sie ist erst vor 2 Jahren gegründet worden und verspricht laut Internet eine aufschlussreiche Führung durch den Herstellungsprozess von Rum. Diese Unternehmung ist allerdings von doppeltem Pech ereilt: Der bei Google angezeigte Fußweg ist sehr steil und anstrengend, endet aber leider im Nirgendwo. Nicht mehr vorhanden. Also wieder komplett nach unten und der Autostrasse entlang, was wir eigentlich vermeiden haben wollen. Frustriert und ausgehungert fallen wir aber vorher noch bei Mc Donalds am Wegesrand ein. In der Habitation endlich angekommen erfahren wir, dass die Destillation hier derzeit stillgelegt ist. Wie bitte? So weit gelaufen und dann keine Führung? kein Duft von hölzernen Rumfässern? Mist…. Irgendwie hab ich im Moment kein Glück mit meinen Ausflugsplanungen…Wir ruhen erstmal aus und geniessen den schönen Garten. Gott sei Dank für die Männer ist aber die Rumverkostung „in Betrieb“, und nach der Ruhephase rücken wir geschlossen zur Theke vor. Sogar Helena stürzt mit Todesverachtung ein paar Proben hinunter. Nein, die vorgestellten Rumsorten sind sehr lecker… bis 59,2 % geht der Alkoholgehalt….🤪. Erst seit November 2023 ist der erste etwas ältere und durch die Lagerung im Holzfass leicht gebräunte Rum aus dieser Brennerei erhältlich.
Nach dem Durchprobieren verschiedener Sorten wandern wir zurück zum Dinghi Steg und fahren zu unseren Katamaranen. Nach einem erfrischenden Bad bereitet uns Uwe noch einen Mojito zu. Die Blätter der neu gezogenen Minze Pflanzen müssen ja endlich mal einer Geschmacksprobe zugeführt werden… Bestanden 😀.Read more

TravelerSchöne Aufnahmen, welchem einem ein wenig Karibikfeeling vermittelt, 😂🥳

Doris JägerJa, wobei Martinique die „europäischste Insel“ sein soll…. wir sind gespannt!😊
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- Day 245
- Monday, February 26, 2024 at 10:10 AM
- 🌬 28 °C
- Altitude: 10 m
MartiniqueÎlet Baude14°26’59” N 60°52’31” W
Landausflug auf Martinique

Heute, 7 Tage nach unserer Ankunft auf Martinique, steht der erste Landausflug auf dem Plan. Für heute und morgen haben wir ein kleines Auto gemietet. Mit von der Partie ist Anja vom Segelboot Amani. Sie und Nick haben wir vor kurzem hier in der Bucht kennengelernt, weil wir ihnen aus Lanzarote einen Akku für ihren E-Motor fürs Dinghi mitgebracht hatten.
Es ging eine gut ausgebaute aber relativ enge Straße nach Norden zur Savane des Esclaves entlang. Hier hat der Martiniquer Gilbert Larose Anfang des Jahrhunderts eine große Freilicht-Gedenkstätte zum Thema Sklavenhaltung durch die französischen Eroberer auf der Insel aufgebaut. Sehr anschaulich wird man beim Spaziergang durch typische Hüttenanlagen auf großen Schautafeln auf französisch und englisch gut informiert. Wir bekamen zusätzlich einen Hefter mit allen Texten auf deutsch in die Hand gedrückt. Aber auch auf den Lebensstil der indigogenen Ureinwohner der Insel und die Lebensgewohnheiten nach Abschaffung der Sklaverei in Frankreich 1848 wird ausführlich eingegangen. Am Ende schmeckt ein gekühltes Getränk in der „Safthütte“. Es hat sich gelohnt.
Weiter geht es dann nach Westen zur „Habitation Clément“. Vater und Sohn Clément haben die lokale Rumdestillation und Produktion im 19. und 20. Jahrhundert hier zu einer Blüte gebracht. 2000 vor Christus war das Zuckerrohr schon in China bekannt, und es hat sich über die Jahrhunderte immer weiter westwärts bewegt. Die Rumherstellung im Familienbetrieb verwendet im Unterschied zur industriellen Produktion das Zuckerrohr direkt und nicht die Melasse aus der Zuckerherstellung. Nach dem schönen Rundgang durch den Park mit Skulpturenausstellung gelangt man in die alte Werkhalle der Destillation. Hier sind noch die historischen Geräte zu bestaunen. Die Hitze zur Destillation und für die Bewegung der Mahlwerke kam von Dampfturbinen. Auch in die Lagerhallen der Holzrumfässer kann man einen Blick werfen. Es umgibt Einen hier ein unbeschreiblicher Duft von altem Rum, der durch die Fässer ins Freie dringt! Herrlich ! 😜
Neben den Produktionsstätten des Rums kann man das alte herrschaftliche Wohnhaus besichtigen. Es ist komplett aus Holz gebaut und verfügt über ein tolles „Luft-Durchzugssystem“. Man konnte offenbar mit der Rumproduktion auch ganz schön Geld verdienen. Einem Gipfeltreffen hier vor Ort zwischen George Busch und François Mitterand
1991 werden einige Wände mit Photos gewidmet. Den krönenden Abschluss bildet eine Rumverkostung. Hier kann man an einer Art Theke probieren was das Herz begehrt. Junge einheimische Angestellt geben gerne ihr Fachwissen dazu. Man ist auch nicht geizig… Aber wir sind ja mit dem Auto hier, so dass eine sehr kleine Auswahl getroffen werden muss.
Zum Abendessen kehren wir ins L‘Annex am Hafen Le Marin ein. Hier bestellen wir jeder einen „Pierre chaude“, einen sehr heißen Stein auf dem man sein rohes Fleisch live braten kann. Dazu werden Pommes serviert, eine Restaurant-Beilage, die uns jetzt wahrscheinlich für länger ausschließlich begleiten wird 🙄.Read more

TravelerLiebe Doris, danke für deinen informativen, ausführlichen Bericht! 😀😀🌼 Erinnerungen werden wach, obwohl es schon lange her ist. Liebe Grüße und wir freuen uns auf deinen nächsten Bericht.

TravelerNa das klingt ja alles sehr gut. Liebe Doris, lieber Uwe das habt ihr Euch nach der Überfahrt verdient! Lasst es Euch gut gehen

Doris Jägerlieber Frank. morgen sind wir sicher noch hier auf Martinique in Le Marin. dann vlt in eine andere Bucht hier …
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- Day 241
- Thursday, February 22, 2024 at 10:48 PM
- 🌙 25 °C
- Altitude: 12 m
MartiniqueÎlet Baude14°27’0” N 60°52’31” W
Angekommen in der Karibik… Relaxmodus

Nein, wir sind nicht verschollen, nur weil es 3 Tage keine Nachricht gab!
Angekommen in der Bucht Anse Meunier ganz am Anfang von Martinique, praktisch vor der Bucht von Le Marin, ankerten wir nach einer ruhigen Nacht um (es geht auch ohne Ohrstöpsel zu Schlafen…) in den weiter inneren Bereich des Naturhafens von Le Marin. Die Bucht ist derart riesig und ausgestattet mit einer passenden Ankertiefe, so dass bestimmt 500 Boote hier vor Anker liegen! Also, die einsamen griechischen Buchten sind offenbar Geschichte….
Wie dem auch sei, das Klima in der Karibik ist ausgesprochen angenehm, die Tag- und Nachttemperaturen sind ähnlich, und es weht meist ein leichter Wind, so dass starkes Schwitzen, zumindest solange man sich nicht körperlich anstrengt, kaum auftritt. Das Wasser hat 27,5 Grad Celsius, und selbst ich steige hier ohne Zaudern flugs hinein. Gut, das Wasser hier in der Bucht ist nicht glasklar aber trotzdem sauber genug zum Baden und Waschen und um den Wassermacher in Betrieb zu nehmen.
Am ersten Tag den 20.2. passiert nicht viel, man schläft noch tagsüber mal nach und sortiert die transportierten Obst- und Gemüsevorräte aus. Übrig bleiben im Wesentlichen einige schrumplige rote Paprika, vier recht gut erhaltene Auberginen und zwei große Süßkartoffeln, die von den 22 Tagen Überfahrt wenig beeindruckt scheinen. Die letzte spanische Orange wandert in den Joghurt und das Knuspermüsli geht leider auch aus. Uwe trocknet das Levante nochmal richtig durch, und dann verpackt er es in der Tasche und in der Backskiste.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Dinghi nach Le Marin rein zum Einklarieren. Wie wir bereits von der Community gehört haben muß man einfach das Formular am PC im Marinabüro mit seinen Daten füttern, das Pamphlet wird dann ausgedruckt und für 5 Euro abgestempelt. Fertig!
Auf der Suche nach einer Eisdiele im Hafenbereich werden wir leider nicht fündig. Auch der Shop von Europcar hat schon zu. Eis essen ist hier offenbar nicht so populär wie in Mittel- und Südeuropa, obwohl wir uns auf Martinique eigentlich noch im Europäischen Raum befinden. Wir landen schließlich etwas erschöpft in einer Hafenkneipe vor zwei Bier. Nach 3 Wochen Alkoholabstinenz zieht das ganz schön rein….
Der Carrefour Supermarkt bekommt auch noch einen Besuch abgestattet. Frische Milch, Obst und Joghurt stehen auf dem imaginären Zettel von bring! Am Eingang des Ladens stößt man schon auf einige komische Knollen und Früchte, die man überhaupt nicht einordnen kann. Okay, Europa ist doch passé. Aber das französische Mutterland stattet mit mehreren Sorten Camembert aus, auch mal wieder nett.
Der heutige Tag, der 22.2. ,wird der Reinigung der total versalzten Chromstangen und den Rostflecken gewidmet, die sich auf der Überfahrt gebildet haben. Die verdünnte Oxalsäure leistet hier Wunder. Es muß nur mit viel Wasser nachgespült werde, das Zeug ist schon stark. Ich nehme auch meine morgendliche Gymnastikgewohnheit wieder auf und schwimme nachmittags eine Stunde in der Bucht. Hier sind einige „Bootsleichen“ halb in den Mangroven versteckt zu besichtigen. Residuen früherer Hurricanes? Man weiss es nicht.
Am Nachmittag verlegt sich ein Katamaran mit österreichischer Flagge direkt neben uns in die Bucht. Und Uwe wäre nicht Uwe, wenn er die Skipper nicht beim Schwimmen gleich angesprochen hätte… daraus wird ein langer gemütlicher Plausch in unserer Skylounge beim Bier zum Sonnenuntergang. Auch die Beiden sind in unserem Alter und letztes Jahr von Wien zur Weltumsegelung aufgebrochen. Da gibt es so viel zu erzählen, dass wir morgen eventuell Käsespätzle zusammen bei uns „aufführen“ werden.Read more

TravelerJa, ich vermisste bereits euren Bericht! Die Garmin Karte zeigt euch noch immer am selben Platz wie bei der Ankunft - nehme an es ist ausgeschaltet. Liebe Grüße und weiterhin gute Erholung für die nächsten Adventures. 😀✨

Doris Jägerlieber Othmar. kann sein dass sie ausgeschaltet ist. wir liegen weiter innen in Le Marin. Mo. und Di. Auto für sightseeing gebucht,,dann geht es allmählich weiter Ri. Guadeloupe. wahrscheinlich…😃 LG

TravelerSchön, dass ihr die Überfahrt so gut gemeistert habt! Genießt die neuen Eindrücke. LG Grit
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- Day 240
- Wednesday, February 21, 2024 at 7:00 PM
- 🌙 27 °C
- Altitude: Sea level
MartiniqueAnse Meunier14°24’47” N 60°53’24” W
Überfahrt in die Karibik, Resümee

Insgesamt hatten wir eine sehr glückliche Überfahrt. Wir hatten guten Wind, mussten den Motor gerade mal sieben Stunden nutzen. Wir hatten fast immer Sonnenschein, nur ganz wenige Tropfen Regen verirrten sich auf unsere Vitila. Einen richtigen Squall hatten wir gar nicht. Einen hätten wir uns gewünscht, um unser Radar zu testen 😉.
Kulinarisch ging es uns bestens. Jeden Tag ein warmes Abendessen. Zu Mittag gab es einen Joghurt mit viel Obst und Walnüssen, und zum Kaffee meist selbst gebackenen Kuchen.
Das Obst hat bis zum Ende der Überfahrt gereicht. Wir hatten bis zum Schluss Äpfel, Orangen und Mandarinen. Pfirsiche und Nektarinen haben auch fast drei Wochen gehalten. Allerdings haben wir diese auf einem Markt gekauft. Die aus dem Supermarkt halten erfahrungsgemäß nicht so lange. Die Bananen waren sehr schnell komplett braun geworden. Umgekommen sind diese aber nicht. Zwei leckere Bananenkuchen konnte ich noch davon backen. Doris hat uns wirklich super bevorratet. Viele nicht-verderbliche Lebensmittel sind auch noch übrig. Das ist aber nicht so schlimm, da hier in der Karibik alles etwas teurer ist.
Vor den Nächten hatten wir den meisten Respekt. Zum Einen, ob wir genug Schlaf bekommen, zum Anderen wie konservativ gehen wir mit den Segeln um. Durch unser Schichtsystem hatte jeder 2 x 3 h Schlaf. Wir konnten nach einer gewissen Eingewöhnungsphase und dank Ohropax sehr gut schlafen. Meist haben wir uns am Tag noch eine Stunde hingelegt. Dank des guten Wetters hat es auch mit den Segeln ganz gut geklappt. Meist konnten wir das Levante die ganze Nacht hindurch stehen lassen. Die drei Nächte, in denen wir etwas Probleme hatten, haben wir ja ausführlich beschrieben.
Nun noch ein paar Zahlen:
Wir haben 2934 sm in 517,5 Std ( 21,5 Tage) zurückgelegt. Davon sind wir 509 Stunden gesegelt und 8 Std. musste uns der Motor helfen. Dies war aber ganz am Anfang als wir aus der Landabdeckung von Gran Canaria herauskommen mußten. Wir hatten eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 5,7 kn. Unser größtes Etmal betrug 167 sm.Read more

TravelerGutes Resümee, ich freu mich dass alles so gut und ohne Probleme geklappt hat. Weiterhin gute Fahrt, we stay in touch!

TravelerBei so tollem Essen kann ja fast nichts schiefgehen 😂😂 Happy Life 🥳 and enjoy

TravelerDu hast offensichtlich, mit akribischer Planung, das richtige Wetterfenster erwischt.👍😀😀 Danke für deine Zusammenfassung! Du bist ja von Doris Haubenlokal mäßig verwöhnt worden. Überrascht bin ich von der durchschnittl. Geschwindigkeit. Wir erreichten mit einem Mono, Sunbeam44 auch knapp 6kts. Wir hatten allerdings im Schnitt 30kts Wind, aber das Rollen war überhaupt nicht lustig.LG und happy sailing ⛵

TravelerHallo Othmar, für uns stand in erster Linie eine gemütliche Überfahrt an erster Priorität. Wind bis 20 kn war wünschenswert und so habe ich das Routing gewählt. Wir konnten zu 95 % unser Levante nutzen, was wirklich sehr komfortabel war. Kein knarzen kein schlagen, einfach tolles segel. Uns hat die Passage viel Spaß gemacht und es kam uns nicht auf einen Tag mehr oder weniger an. Wir waren auch froh, nicht mit der ARC unterwegs zu sein, denn dann wäre die Racingkomponente dazu gekommen und da wäre ich beim Routing im Zwiespalt gewesen.
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- Day 238
- Monday, February 19, 2024 at 5:43 PM
- 🌬 28 °C
- Altitude: Sea level
Caribbean Sea14°20’4” N 60°46’5” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 22

Etmal: 109 sm, Wind 4 - 5 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.968 sm
Wachwechsel um Mitternacht. Es bleibt spannend. Der Wind hat nicht so aufgefrischt wie vorhergesagt. In der Spitze bekommen wir gerade mal 21 kn, angekündigt waren 27 kn, das reicht nicht aus, um mit der Genua genügt Geschwindigkeit zu erreichen. Wir haben noch 105 sm bis zum Ziel, müssten also 6 kn Durchschnittsgeschwindigkeit schaffen, im Moment sind es aber nur 5. Leider arbeitet mit 0,5 kn auch noch eine Strömung gegen uns.
Am Morgen könnten wir wieder das Leichtwindsegel hoch nehmen. Mal schauen.
Um kurz vor vor sechs luge ich durch das Fenster, aha die Morgendämmerung hat schon eingesetzt, dies wäre für das Setzen des Leichtwindsegels günstig. Am Geräusch des Wassers habe ich schon gehört, dass wir nicht gut voran kommen und so stelle ich mich schon darauf ein. Ein Blick auf den Kartenplotter gibt mir Gewissheit, er stellt die Ankunft erst für 21:20 Uhr in Aussicht 😳. Dafür habe ich nicht die letzten Tage gekämpft!
Ich spreche mich schnell mit Doris ab, und wir bereiten alles für das Segelsetzen vor. Inzwischen sind wir ja schon geübt darin. Obwohl ich gestern beim Segelbergen alle vier Leinen am Segel gelassen habe, entsteht beim Hochziehen doch wieder eine Wasseruhr. Daher das Segel wieder runter, ist nicht ganz einfach, da schon Druck drin ist. Also Segel entwirren, wieder hoch ziehen, jetzt steht es. Immerhin, 20 min hat es gedauert. Gleich springt unsere Vitila in gewohnter Weise an und zieht mit knapp 7 kn durchs Wasser. Das registriert unser Plotter dann auch und korrigiert ganz langsam unsere Ankunftszeit nach unten. Bei 17:20 bleibt er stehen. Gut so, wir müssen ja auch noch ein Stück in die Bucht rein fahren. Um 18:00 Uhr soll spätestens der Anker fallen, um 18.10 ist Sonnenuntergang. Jetzt muss nur noch der Wind stabil bleiben.
Ach, es wäre so schön gewesen. Zuerst kommt zum Frühstück eine dunkle Wolkenwand. Regen ist auch im Radar zu sehen. Wir beschließen das Leichtwindsegel prophylaktisch zu bergen. So kurz vorm Ziel soll es nun auch nicht kaputt gehen. Wir ziehen stattdessen die Genua hoch und starten den Motor, um die gewünschten 6,5 kn zu halten. Nach dem Frühstück werden wir beratschlagen, was wir weiter tun werden.
Bald läßt der Wind weiter nach und weht nur noch mit 12 kn. Mit Motor wollen wir auch nicht weiter fahren, das ist nicht seemännisch. Wir beschließen zunächst, ganz langsam weiterzusegeln und erst am nächsten Morgen anzukommen. Dafür sind wir aber wieder zu schnell, und es fühlt sich auch nicht gut an. Ich hisse zusätzlich das Großsegel. Wir beschleunigen aber auch nur auf 5 kn, zu langsam um im Hellen anzukommen. Ich schaue mir die Bucht an. Sie ist groß und gut zum Ankern geeignet. Wahrscheinlich wird in der Nacht der Mond scheinen. Wir orientieren uns erneut um und entscheiden, weiterzusegeln, auch wenn wir in der Dunkelheit ankommen.
Der Wind dreht nach Achtern, die Genua steht nicht mehr gut. Ich versuche das Levante zusätzlich zum Groß zu setzen. Der Versuch misslingt. Das Leichtwindsegel wird magisch vom Groß angesogen: Durch das Groß wird die Luft offenbar derart verwirbelt zum Levante weitergeleitet, dass dieses nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist…😜. Wir lassen also das Groß fallen und fahren mit dem Levante weiter mit einer guten Geschwindigkeit von 6 kn. Ich bin völlig ausgepumpt und muss mich erst mal ausruhen nach dem vielen Segel-rauf-Segel-runter. So viel Stress am letzten Tag, der Wettergott will es nochmal von uns wissen.
Aber so ist Segeln, du kannst Pläne machen wie du willst, entscheiden tut ein anderer. Man lässt sich darauf ein oder man sollte das Segeln lassen.
Gegen 17:00 Uhr ist es dann soweit, nach 22 Tagen sehen wir zum ersten Mal wieder Land. Ihr werdet denken, was ist das für ein Gefühl? Es ist unwirklich. Zum Einen ist man glücklich über die gute Überfahrt, zum Anderen auch ein bisschen traurig, dass der lang gehegte Wunsch nun erfüllt und die lange Vorfreude vorbei ist. Es stehen aber nun weitere Abenteuer an und darauf freuen wir uns schon.
Um 18:00 Uhr geht die Sonne unter, unser letzter Sonnenuntergang auf der Atlantiküberquerung. Wir schlagen das Levante ab und fahren die letzten Meilen bis zur Ankerbucht mit Motor. In der Bucht liegen nur fünf Boote, und diese sind gut im Mondlicht zu sehen. Alles läuft wie geschmiert, und wir liegen um 19.30 Uhr sicher vor Anker. Als Belohnung gibt es einen Aperol Spritz, der erste Schluck Alkohol nach drei Wochen (wenn man von dem Schlückchen zum Bergfest absieht). Zum Abendbrot gibt es aufgewärmtes Chili Con Carne. Nochmal sehr lecker. Um zehn Uhr sinken wir ins Bett, endlich nach drei Wochen wieder mal zusammen.Read more

Doris Jägervielen lieben Dank! der Wetter- und Meeresgott taten ihren Teil dazu.😊

TravelerHerzliche Gratulation für die tolle Überfahrt und das tägliche Mitnehmen. Ruht euch toll aus und freut euch auf die Karibischen Klänge.

Doris JägerDanke Dir! Ausruhen ist noch in vollem Gange…🤣. erster Landgang erst heute…☺️
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- Day 237
- Sunday, February 18, 2024
- ⛅ 28 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik13°49’1” N 58°8’18” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 21

Etmal: 145 sm, Wind 4 - 5 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.859 sm, geplant noch 133 sm
Nachtrag zum letzten Footprint: es war ein großer Frachter mit über 200 m Länge! Auf dem Schnappschuß vom Bildschirm erkennt man das AIS Signal, das grüne Dreieck zeigt auch an, in welche Richtung das „Objekt“ fährt, also dass es bereits vorbei ist und kein Kollisionskurs besteht. Der rötliche Fleck vor dem grünen Dreieck ist das Radarsignal. Das ist unabhängig logischerweise von GPS, stimmt aber durch Übereinanderlegen der Ebenen schön überein. Das bedeutet für uns, dass auch Objekte, die kein AIS haben, für uns erkennbar sind. Fischerboote haben das öfters nämlich nicht…
Kurz vor Mitternacht übernehme ich meine Schicht. Bei Doris ist alles gut gelaufen. Wind nicht über 20 kn und die Richtung stimmt einigermaßen. Ich weiß nicht wer hier die Fäden zieht, aber genau zu meinem Schichtbeginn nimmt der Wind zu und dreht weiter auf Nord. Das ist ungünstig, ich kann den Kurs nicht mehr halten. Es geht jetzt eher auf Barbados denn Richtung Martinique. Ich ändere den Kurs, habe jetzt 35° Abweichung. Der Autopilot, sonst die Ruhe in Person, hat schwer zu kämpfen. Die Wellen haben zugenommen, und es sind jetzt unangenehmere kurze Wellen. Wir werden manchmal richtig hin und her geschmissen. Und da passiert es, das Segel fällt ein, zu weit vom Kurs abgekommen. Es rappelt sich wieder auf. Zum Glück knallt es nicht so sehr. Inzwischen habe ich 25 kn auf der Geschwindigkeitsanzeige gesehen. Ich muss den Kurs wieder zurück nehmen, das Segel muss stabil bleiben, sonst geht es kaputt. Lieber am Tag bei weniger Wind etwas anluven (mehr in den Wind gehen). Es klappt tatsächlich, das Segel bleibt jetzt stabil. Hoffentlich nimmt der Wind jetzt nicht noch mehr zu. Ich stelle mich innerlich schon auf eine lange Nachtschicht ein, denn Doris möchte ich bei diesen wechselhaften Windbedingungen nicht alleine lassen. Ich sitze oben am Steuerstand und hole mir eine Decke, es wird doch ein bisschen kühl hier im Wind.
Der Wettergott hat aber schließlich ein Einsehen mit mir. Nach zwei Stunden lässt der Wind nach und dreht auf Ost. Doris kommt halb drei zu ihrer Wache und ich kann bei guten Bedingungen übergeben, bitte sie aber, mich zu wecken, wenn der Wind wieder stärker werden sollte. Ich kann durchschlafen, der Wind meint es gut mit mir. Auch am Tag kommen wir gut voran
Ein weiteres Erlebnis auf dieser Überfahrt ist für uns auch eindrucksvoll gewesen: wir haben auf dieser Meeresüberquerung mehrere Zeitzonen durchfahren. Eine Zeitzone ist normalerweise 15 Längengrade breit. Auf unserer Überfahrt müssen wir viermal die Zeit um eine Stunde zurückstellen. V.a. morgens spürt man jeden Tag, dass es später hell wird und die Sonne später aufgeht. Wir mögen das, es vermittelt uns das direkte Erleben unserer langsamen aber stetigen Fortbewegung auf der Erdkugel.
Außerdem können wir uns den genauen Zeitpunkt des Uhrenumstellens selbst aussuchen, da wir ja keine Termine haben, wo wir zeitgenau erscheinen müssen. Natürlich möchte jeder von uns am liebsten, dass in seiner Nachtwache die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden 😜, aber das wäre ja ungerecht. So machen wir es nach Übereinkunft und wenn wir Lust und Laune haben irgendwann tagsüber. Man merkt dabei, dass die menschliche Zeiteinteilung doch was recht Willkürliches, aber für ein reibungsloses zivilisiertes Zusammenleben an Land Notwendiges ist.
Kurz vor Sonnenuntergang an diesem Tag nehmen wir das Levante rein. Es sind in Böen bis 27 kn vorhergesagt und den Stress der letzten Nacht möchte ich nicht noch einmal haben.Read more
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- Day 236
- Saturday, February 17, 2024
- ☀️ 27 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik13°39’56” N 55°54’38” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 20.

Etmal: 167 sm, Wind 5 - 6 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.714 sm, geplant noch 278 sm
Tag der Entscheidung. Heute entscheidet sich, ob wir am 19. Abends oder 20. am Morgen ankommen. Abends ankommen wäre schon schön. Zum Einen eine Nacht weniger auf dem Atlantik, was aber wichtiger ist, dieses „Land in Sicht“. Nach 21 Tagen auf dem Meer, muss es auch schön sein, wieder einmal Land zu sehen und zu riechen, und das geht nun mal am besten bei Tageslicht.
Da wir die letzten beiden Tage aber einiges an Meilen liegen lassen haben wird es knapp. Ziel ist, heute um 18:00 Uhr nicht mehr als 300 sm vor uns zu haben. Zum Ankern möchte ich außerdem gern im Hellen ankommen. Die Bucht ist mir unbekannt und voller Boote.
Der Wind meint es heute wieder etwas besser mit uns, fällt nicht unter 14 kn und weht meist mit 16 - 17 kn, ziemlich gleichmäßig. Das reicht für etwas mehr als 6 kn Fahrt im Schnitt. Die Zeit vergeht, ich schaue öfters mal auf die Karte und ja, wir schaffen es. Pünktlich um 18:00 sind wir noch 300 sm vom Ziel entfernt. Jetzt muss ich die nächste Entscheidung treffen. Lasse ich das Leichtwindsegel stehen? Es sind in Böen bis 23 kn vorhergesagt. Vorhersagen können sich auch täuschen und es kann auch etwas mehr werden. Das Segel im Dunkeln bergen bei bis zu 20 kn ist machbar, haben wir auch schon geschafft, bei über 20 kn wird es aber schwierig.
Ich entscheide mich fürs Stehen lassen, ziehe aber beide Niederhalter und beide Schoten fest, so wird die Kraft auf beide Ösen am Bug verteilt. Das hat allerdings den Nachteil, dass der Windeinfallswinkel eingeschränkt ist, mehr als 30° Abweichung von 180 Grad, also direkt von hinten, ist nicht drin.
Kurz nachdem es dunkel geworden ist gibts nochmal einen Alarm. Unser Radar meldet sich und sagt uns, dass ein Schiff in den Schutzbereich eingedrungen ist, tolle Technik.
Fortsetzung folgt !!Read more

Wir fiebern mit Euch! Beste Grüße aus Bitterfeld von Lisa & Maxi ⚓️ [Lisa Marie Hoffmann]
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- Day 235
- Friday, February 16, 2024 at 9:48 PM
- 🌙 27 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik13°10’52” N 53°18’9” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 19

Etmal: 122 sm, Wind 3 - 4 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.547 sm, geplant noch 445 sm
Heute gibt es echt nicht viel zu berichten. Der Wind hat über Nacht wieder etwas zugenommen, so dass wir einigermaßen vorangekommen sind. Ansonsten verlief die Nacht so wie die anderen auch. So wollen wir das ja auch, schön ruhig und ohne viel Action.
Am Tag gibt es wieder Sonne bis zum Abwinken, und dann geschieht das worauf ich die ganze Zeit gewartet habe: Unsere Solaranlage erzeugt so viel Strom, dass die Akkus um kurz nach Mittag bereits 100 % haben. Lag es wirklich an den verschmutzten Paneelen? Wer weiß. Endlich kommen die Akkus in die Absorbtionsphase, das heißt die Zellen können untereinander balanciert werden. Das wird auch höchste Eisenbahn, denn so langsam sind sie wieder am Auseinanderdriften. Das muss auf alle Fälle verhindert werden, da sonst die Kapazität der Akkus merklich leidet und sie frühzeitig altern.
Ansonsten hat der Wind am Tag wieder merklich nachgelassen, auf ca. 12 - 14 kn. Noch gut zu segeln, aber zum richtig Vorankommen zu langsam. Aber wir wollen nicht meckern, der Motor konnte aus bleiben und das ist schon mal gut. Gerade richtig ruhiges Fahrwasser, um 7 neue Joghurtportionen anzusetzen. Der Joghurtmacher hält jetzt über Nacht eine stabile Temperatur von 40 Grad.
In der Nacht gibt es dann noch einmal Alarm. Ich wache auf und denke „bisschen wenig Wind und viel Fahrt haben wir auch nicht drauf ?“ . Da kommt auch schon der Ruf von Doris, ich solle doch mal schnell hochkommen, dass Segel hängt auf einmal auf der falschen Seite, der Wind hat um mindestens 90 Grad gedreht. Wie das meistens so ist, kündigen sich Winddreher mit dem Rückgang des Windes an, und das war mir unten in der Koje aufgefallen. Schnell hoch zum Steuerstand, den Autopiloten auf „Standby“ gestellt und unsere Vitila wieder auf Kurs gebracht. Der Wind hat inzwischen wieder zugelegt und kommt auch wieder aus der vorherigen Richtung. Beim Zurückbringen auf den richtigen Kurs hängt sich das dünne Tuch des Leichtwindsegels auch noch am Vorstak fest, und es dauert bange Momente, bis sich das Knäuel auflöst, der Wind ins Tuch fährt und es sich mit einem kräftigen Ruck wieder zur richtigen Seite entfaltet. Es hält doch offenbar Einiges aus 😨🫣, aber ein Verlust des Levante noch zum Ende unserer Atlantiküberquerung hin hätte das insgesamt tolle Erlebnis doch erheblich getrübt.
Ich kann auch rasch wieder einschlafen, und die restliche Nacht verläuft ruhig. Doris schenkt mir 1/2 Stunde zu meiner Schlafphase dazu, um die „Störung“ etwas auszugleichen. Das ist schön.Read more

TravelerIhr habt doch immer schönen Wind und angenehmes Wetter. Ihr habt ein tolles Wetterfenster für die Überfahrt ausgesucht. 👌👏👏⛵️ weiterhin fair winds.

Doris Jägeraber wir wollten doch so gern ausprobieren, wie Squalls und Regenwolken auf unserem neuen Radar dargestellt werden…. wieder nix…🧐😂

Traveler😂😂 das werdet ihr schon noch erleben auf der Westseite der Karibikinseln 😉
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- Day 234
- Thursday, February 15, 2024 at 5:58 PM
- ☀️ 27 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik13°3’45” N 51°1’40” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 18

Etmal: 138 sm, Wind 3 - 4 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.425 sm, geplant noch 567 sm
Die vorhergesagten 23 Ktn werden nur in der ersten Nachthälfte erreicht. In der zweiten Hälfte geht der Wind in Böen nur an die 20 Ktn. Um 8:00 Uhr gibt es einen herrlichen Sonnenaufgang. Immer wieder schön anzusehen. Meist setze ich mich schon in der Dämmerung nach außen. Ich habe da so einen herrlichen Platz, von wo aus ich schön aufs Wasser schauen kann. Es sind nur noch sehr wenige Wolken am Himmel. Diese werden im Laufe des Tages alle verschwinden, damit geht es aber leider auch mit dem Wind bergab. Naja, bald sind es nur noch knapp 10 Ktn, so richtig voran kommen wir damit nicht mehr. Ventusky hat es ja vorhergesagt 😉. Aber das Motoren möchten wir auf Jeden Fall möglichst vermeiden. Dann kommen wir eben einen Tag später an, uns treibt ja nichts (mehr).
Das ruhige Wetter ermöglicht es sogar, dass Uwe mit dem Vileda-Putzsystem tatsächlich aufs Oberdeck steigt um den Dreck wegzuwischen. Immer noch liegt Saharastaub in vielen Ecken, und vielleicht verdoppelt sich ja durchs Reinigen der Ertrag der Solarpaneele? Verdoppeln nicht direkt, aber der Energieertrag wird am nächsten Tag doch hoffentlich erfreulich höher ausfallen! Aber auf dem Oberdeck sind die Ausschläge des Bootes trotz der niedrigeren Wellen immer noch recht ausladend und ein sicherer Stand findet sich nicht so recht, so dass der Skipper aus Sicherheitsgründen das Unterfangen nicht ganz zu Ende bringt.
Der Tag ist tatsächlich ein wenig eintönig. Als die Windgeschwindigkeit gegen Abend unter die 9 Ktn. fällt, macht es echt keinen Spaß mehr, und auch das Leichtwindsegel hängt etwas schlaff zwischen den Leinen 🙄. So ist es typisch für das Seglerdasein: war es Einem die Nacht vorher nicht Recht, daß der Wind deutlich über 20 anstieg, und beklagte Doris gestern die Lautstärke des unaufhörlichen Wasserrauschens im Heckbereich, so jammert man heute über das Gegenteil. War dem Neptun der Schluck Schnaps vor drei Tagen zu wenig? Sollen wir eine ganze Flasche opfern? Wir zögern…
Wenn man wenigstens Angeln und einen Fisch erbeuten könnte! Dies ist aber leider seit einiger Zeit nicht mehr möglich, da im Wasser große Mengen Braunalgen der Gattung Sargassum schwimmen. Die Pflanzen hängen sich schnell in großen Büscheln an den Ködern fest und täuschen sogar durch den Zug einen Biss vor! Uwe wirft die Angeln inzwischen schon gar nicht mehr aus, das Ergebnis ist zu traurig. Man hat sogar das Gefühl, dass mit den Büscheln im Schlepptau das ganze Boot abgebremst wird. Und das hat sowieso gerade die Langsamkeit entdeckt….🙄 📖 ….Immerhin, ein Büschel Algenblüte zum Valentinstag, wer bekommt das schon außer mir? 🌿
Laut meiner Nachforschungen befinden wir uns nämlich gerade im sogenannten „Great Atlantic Sargassum Belt“ (siehe Bild). Dieser Braunalgenteppich erreichte angeblich 2019 seine bisherige Höchstlänge und erstreckte sich über 8.300 km vom Golf von Mexiko bis zur Westküste Afrikas. Golftange kommen festgewachsen oder freischwimmend weltweit in den wärmeren Meeren vor. Die meisten Arten bilden Schwimmblasen (Pneumatocysten), die sie immer an der Oberfläche halten. Seit 2011 kommt es zu einem vermehrten Auftreten der Sargassum-Tange im Atlantik, die sich zu einer regelrechten Plage auswachsen und einige Inseln 2018 den Notstand ausrufen ließen.
Als Ursache werden Klimaerwärmung, Überdüngung und Abholzen der Amazonas-Regenwälder vermutet.
Der an beliebten Stränden, z.B. der Dominikanischen Republik, angetriebene, stinkende Seetang (er setzt beim Zersetzen Schwefelwasserstoff frei) schadet aber nicht nur dem Tourismus, sondern gefährdet in zu großer Anhäufung das Überleben von Korallen und anderen marinen Spezies, da im flacheren Wasser Licht und Sauerstoff verringert werden. In geringer Menge bietet die schwimmende Alge allerdings sonst Schutz für Kleingetier bis zur Kinderstube für Schildkröten!
Da das Sargassum mit etwa 3 Mio. Tonnen im Großen Sargassum Gürtel eine gigantische Menge Kohlenstoffbiomasse darstellt, erwägen Forscher nun, sie mit Robotern einzusammeln und auf den Meeresgrund zu versenken. Damit soll ein Beitrag zur Senkung des Kohlendioxids in der Atmosphäre geleistet werden, da durch diese Methode der Kohlenstoff für Jahrhunderte auf dem Meeresboden gespeichert werden könnte. Ein wahrlich ambitioniertes Projekt des Start-up’s „Seaweed Generation“.
Bleiben wir bei unserem Kalorienhaushalt an Bord: wir haben heute frisches Baguette gebacken. Außerdem hat Doris fürs Abendessen spontan ein neues Menü erfunden: Fischragout ( unser letzter Mahi-Mahi) in Lauch-Ingwer-Zucchini Sahnesoße mit frischen Ravioli. Da läßt es sich zuversichtlich in die Nacht blicken. 😁Read more
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- Day 233
- Wednesday, February 14, 2024 at 9:25 PM
- 🌬 27 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik13°18’13” N 48°53’22” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 17

Etmal: 150 sm, Wind 5 - 6 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.287 sm, geplant noch 705 sm
Die Berechnungen für die letzten Tage laufen. Es wird spannend. Kommen wir am Montag den 19. abends oder doch eher am 20. morgens an ? Die App von PredictWind weiß es jeden Tag anders. Auch die Routings sind jedes Mal andere. Mal geht es weiter südlich bis zum 11. Breitengrad, beim nächsten Mal doch besser geradeaus ins Ziel. Das hilft mir beim eigenen Wetterrouting aber nicht wirklich gut weiter. Letztlich muss ich meine eigene Strategie wählen, und bis jetzt hat sie auch ganz gut funktioniert. Sehr hilfreich ist mir bei der Planung eine Wetterapp namens Ventusky. Doris hatte sie bei sich schon längere Zeit installiert. Ich fand sie erst nicht so prickelnd, aber inzwischen ist sie zur App meiner Wahl geworden. Zum einen trifft sie die Voraussagen nach meinem Empfinden am besten, zum anderen ist sie sehr übersichtlich und anwenderfreundlich. Neben Wind, Gewitter, Regen und Wellenhöhe gibt sie auch den Cape-Wert an, der für die Vorhersage von Squalls wichtig ist.
Für das Routing habe ich mir eine Liste mit den wichtigsten Eckpunkten vorbereitet. Bestimmt werden immer die Koordinaten für den nächsten Tag. Der Fortschritt des Längengrades ergibt sich dabei aus der geplant zurückzulegenden Strecke. Diese ist abhängig von der Windvorhersage und beträgt in der Regel zwischen 120 und 150 sm. Der anzustrebende Breitengrad ist wiederum abhängig von der zu erwartenden Windgeschwindigkeit. Meist weht südlich ein kräftigerer Wind, während im Norden, in den Kalmen, der Wind schwächer ausgeprägt ist. Er sollte nicht zu stark und auch nicht zu schwach wehen. Hier gilt es auch sehr vorausschauend zu planen. Wir können ja nicht so ohne weiteres hoch und runter springen.
So sitze ich des Öfteren vor dem IPad, schaue mir meine Planung an, verfeinere oder korrigiere sie.
Am heutigen Tag passt jedenfalls wieder alles. Die Sonne lacht, ein frischer Wind weht und wir kommen gut voran. Zum Abendbrot gibts leckeres „Rührei Plus“.
In die Nacht hinein geht es bei fast wolkenlosem Himmel und einem herrlichen klaren Sonnenuntergang endlich mal wieder ohne Dunst am Horizont. Angst vor Squalls brauchen wir heute Nacht nicht zu haben.Read more
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- Day 232
- Tuesday, February 13, 2024 at 7:59 PM
- 🌬 26 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik13°57’21” N 46°16’35” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 16

Etmal: 162 sm, Wind 5 - 6 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.137 sm, geplant noch 831 sm
Mit unserem Leichtwindsegel geht es in die Nacht hinein. Wind fast genau von hinten bis 21 Ktn. In den Böen sind 25 Ktn vorausgesagt. Beste Bedingungen. Im Bett ist es schon ganz schön warm geworden und die Decke ist schon fast zu dick. Die Luken sind offen und man hört das Rauschen des Wassers. Inzwischen erkennt man schon am Klang, wie schnell man unterwegs ist. Heute sind wir sehr gut unterwegs, der Wind hält sich lange stabil. Um 3:00 Uhr übernehme ich meine Schicht. Keine neuen Infos zur Übergabe: Keine Funksprüche, keine Schiffe in Sicht, Wind ist gut.
Und der Wind ist sehr gut 🥴. Er wird allmählich immer stärker, geht auf 23 Ktn. hoch, das ist schon heftig… Jetzt das Segel runterholen ist aber auch nicht die Lösung. Der wahre Wind steigt weiter an, 25 Ktn., jetzt wird mir schon etwas mulmig, mehr sollte es nun wirklich nicht mehr werden.
Zum Glück habe ich vor kurzen einen Beitrag in der österreichischen Yachtrevue gelesen, hier wurden Leichtwindsegel getestet und ein Artikel von Gerhard Schöchel war auch abgedruckt. Er hat die ARC (eine große Regatta mit über 200 Booten, von Gran Canaria nach St. Lucia) zum großen Teil mit einem Parasailer gesegelt und das bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 35 Ktn. Okay, bis dahin habe ich ja noch ein bisschen Luft. Der Wind verläuft dann auch wieder in gemäßigten Regionen und ich kann mich wieder entspannen.
In den Tagen auf dem Atlantic haben wir gelernt, dass die Windgeschwindigkeiten abhängig von der Tageszeit zu und abnehmen. Genauso nimmt der Luftdruck zweimal am Tag zu und wieder ab. Anfangs war ich beunruhigt, als das Barometer um 3 hPa innerhalb von 3 h fiel. Eigentlich bedeutet das, dass stärkerer Wind im Anmarsch ist. Daraufhin hatten wir auch unser Leichtwindsegel geborgen (Tag 5), Schlimmes passiert ist aber damals nicht. Inzwischen wissen wir, dass diese Schwankung ganz normal ist , fast jeden Tag haben wir die gleiche Situation. Der Wind nimmt auch zu, meist am Morgen und am frühen Abend, aber wir können inzwischen besser damit umgehen.
Ein ganz besonderes Lob geht an diese Stelle an unseren „dritten Mann“ an Bord, unseren Autopiloten. Was wären wir ohne ihn? Diese Überfahrt wäre so undenkbar. Seit ich seine Empfindlichkeit neu eingestellt, d.h. reduziert habe, verrichtet er seine Arbeit ganz souverän. Manchmal denken wir schon, er sei eingeschlafen, weil sich das Lenkrad länger gar nicht mehr bewegt, dann kommt wieder mal eine kleine Lenkkorrektur. Kommt eine große Welle und wirft uns mal aus dem Kurs, dreht er das Ruder einmal hin und einmal her und es passt wieder. Tolle Leistung!
Der Tage heute geht als „Tag des Rauschens“ in die Überfahrtschronik ein. Wir haben Wellen bis 3,0 m Höhe und fahren mit bis zu 7 Ktn. dahin. Es ist ein einziges Konzert von gurgelndem Wasser, irre schön.
Zum Abendbrot gibt es selbstgemachtes Letscho mit Fleischwurst, lecker.Read more

TravelerSuper das es so bequem zu segeln ist mit dem Levante. Ich freu mich darauf. Was habt ihr für ein Starlink Abo gelöst? Ist es permanent aktiv? Lieben Dank für einen kurzen Feedback. Schon genial, Dank Elon Musk.

TravelerHallo Beat, ich habe den normalen Roaming Tarif für 100,-€. Kommst du raus aufs mehr musst du Priority dazu buchen. Das kostet dann 2,37 €/GB oben drauf. Läuft bei uns immer über einen kleinen 500W Inverter, dann kann ich den großen auch mal aus machen. Habe an dem kleinen nich diverse Steckdosen für Kleinverbraucher …

TravelerLieben Dank für die Info, hab mir das auch in etwa so gedacht, war gespannt auf deine Erfahrung.
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- Day 231
- Monday, February 12, 2024 at 9:53 AM
- 🌬 26 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik14°58’4” N 42°52’2” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 15

Etmal: 151 sm, Wind 5 - 6 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 1.975 sm, geplant noch 993 sm
Die Überfahrt ändert sich. Hatten wir anfangs Wind von hinten, ideal für unseren Levante, so kommt er jetzt seitlicher. Aus diesem Grund haben wir auch seit gestern unsere Standardbesegelung aufgezogen (Großsegel und Genua). Der seitliche Wind bedingt leider auch seitliche Wellen. Diese sind für unseren Kat unangenehm, da dieser dadurch hin und her schaukelt. Anders beim Mono, der Wind seitlich im Segel lässt diesen stabil auf einer Seite liegen. Des einen Freud, des anderen Leid.
Hinzugekommen ist auch die Bewölkung. Hatten wir anfangs von Morgens bis Abends Sonne, gesellen sich jetzt schon Wolken dazu.
Aufpassen müssen wir jetzt auch auf Squalls. Diese Wolkengebilde, aus denen starker Regen fällt und die noch dazu Windböen mit bis zu 35 ktn. hervorbringen, können echt gefährlich werden, wenn man sie nicht rechtzeitig sieht und frühzeitig die Segel refft. Diese regionalen „Kleinstürme“ nähern sich in der Regel sehr rasch und entgehen grossräumigen Wettervorhersagen. Also immer schön den Horizont im Auge behalten. Am Tag kann man diese ja noch sehen, aber in der Nacht wird das schwieriger. Zum Glück haben wir Radar an Bord, damit soll man diese sehen. Wir haben es aber noch nicht erlebt, wir werden berichten. Im Moment müssen wir uns aber wohl noch nicht fürchten, die Cape- Werte sind noch sehr gering und damit die Gefahr von Squalls sehr überschaubar. Zum Glück haben wir Internet an Bord und können damit genau die Wetterkarten studieren.
Windmäßig läuft hier auch alles gut. Vor dem Kaffeetrinken haben wir wieder unser Lieblingssegel hochgezogen. Mit Genua und Groß sind wir zu weit in den Norden geraten. Abfallen konnten wir nicht weiter, da sonst die Genua nicht mehr richtig stand. Jetzt, mit dem Levante, geht es wieder genau auf den von uns gewünschten Wegpunkt zu.
Die Nachtschichten sind weitgehend ruhig, zumindest was die „soziale Kommunikation“ mit der Aussenwelt angeht: Kein einziges anderes Boot auf dem Bildschirm, kein einziger Funkspruch. Kurz gekuckt, ob das Funkgerät überhaupt eingeschalten ist… ja, es ist.Read more
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- Day 230
- Sunday, February 11, 2024 at 2:22 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik14°55’45” N 40°31’3” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 14

Etmal: 142 sm, Wind 4 - 5 Bft., heiter, 27°C, zurückgelegt 1.824 sm, geplant noch 1.144 sm
Heute Morgen gibt es schon richtig Action. Gestern Abend hatte ich schon gesehen, dass am frühen Morgen ein richtiger Winddreher von West auf Nord ansteht und der Wind dabei auffrischen sollte. Nichts für unser Leichtwindsegel. Ich habe es aber nicht schon am Abend bergen wollen, da uns hierdurch viel Strecke verlorengegangen wäre.
Zum Schichtwechsel um 3:00 Uhr weihe ich Doris in meine Pläne ein, das Levante jetzt gleich runterzunehmen. Sie ist natürlich erstmal überhaupt nicht begeistert, und reibt sich noch die Augen, ob sie da richtig gehört hat? Ich habe sie aber von der Notwendigkeit überzeugen können. Also ran an die Arbeit. Es verläuft auch gar nicht dramatisch, der Wind bläst mit 13 Ktn., das hatten wir schon schlimmer. Jetzt gleich noch die Genua hoch und fertig sind wir. Nach 30 min. ist alles erledigt und ich kann ins Bett gehen. Die halbe Stunde fehlenden Schlafes können wir auch gleich nachholen, denn heute ist eh wieder Zeitumstellung und wir gewinnen eine Stunde, da wir schon wieder in eine neue Zeitzone gesegelt sind.
Heute Morgen sieht Doris auch gleich, wie wichtig die Umstellung gewesen ist: der Wind bläst mit über 20 Ktn. direkt von der Seite, die Wellen sind schon richtig hoch und wir werden hin und her geworfen.
Das hält mich aber nicht davon ab, nach dem Frühstück noch das Groß zu setzen, denn wir wollen ja irgendwann ankommen. Jetzt rauschen wir mit 7 Ktn. über das Wasser.
Die Freude über flottes Dahingleiten hält auch soweit den ganzen Tag an. Wenn nur das verstärkte Schaukeln nicht wäre! Duschen unten kann man erstmal vergessen, Katzenwäsche tut es auch mal…
Wir gehen den Rest des Tages geruhsam an, viel veranstalten kann man jetzt eh nicht. Ein wenig wird gestaubsaugt, das war’s dann schon. Putzen fällt ins Wasser - im wahrsten Sinne des Wortes - man will sich ja nicht unbedingt mitsamt Vileda Mob und Putzeimer nach hinten über die Treppen von Bord verabschieden. Wär‘ auch schade um das gute Putzwerkzeug 🤣..!
Doris macht sich dann trotzdem daran, ein vollwertiges Abendessen zuzubereiten. Es gibt heute „Toast Hawai nach Art des Hauses“. In Hawai sind wir zwar noch nicht, aber einen „Toast Atlantik“ kenne ich nicht. Er würde im Moment wahrscheinlich aus aufgetautem Mahi-Mahi, verfeinert mit den Braunalgen, die hier zur Zeit zu Hauf herumtreiben, bestehen 🤢. Doch zu diesem Thema ein andermal. Und wer sich für die Besonderheiten des Toast Hawai nach Art des Hauses interessiert, kann sich das Rezept von mir wünschen. Auf dem Bild sieht man es schon ein wenig. Natürlich besteht eine Männerportion aus zwei Hawai Toasts nacheinander serviert 😉.Read more
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- Day 229
- Saturday, February 10, 2024 at 3:00 AM
- 🌙 25 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik14°47’40” N 39°9’26” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 13

Etmal: 138 sm, Wind 3 - 5 Bft., sonnig, 27°C, zurückgelegt 1.682 sm, geplant noch 1.286 sm
Vielleicht war der Schluck zu klein? Zu unserem Bergfest haben wir ja Neptun und Rasmus einen Schluck von unserem guten Wodka gegönnt und beide verwöhnten uns dann auch mit kräftigem Wind durch die Nacht. Doch jetzt, wir frühstücken gerade, ist davon nichts mehr zu spüren, nur die Wellen sind noch übriggeblieben, und so werden wir ordentlich durchgeschaukelt. Zum Glück lässt die Welle aber mit der Zeit nach und wir ziehen langsam unsere Spur durch den Ozean.
Beide können wir heute allerdings nicht gut unseren Mittagsschlaf halten: Oben stört das etwas schlagende Oxley bei zu wenig Wind, und als Uwe im Freisitz hinter der Küche einzuschlafen versucht, stört ihn mein Geklapper vom Abspülen. Als Doris dann nach dem Kaffeetrinken „drankommt“ mit Schläfchen, geht es irgendwie auch nicht recht…
Sehr erfreulich ist, dass der von Doris angesetzte Baguetteteig dolle gut aufgeht und sich auch das Back- und Geschmackserlebnis positiv von bisherigen selbstgebackenen Baguettes abhebt: endlich ist das Brot fluffig mit viel Luftbläschen 🙄 und kann mit dem gekauften mithalten… Sie muß sich nur ihre kleinen Abänderungen vom Thermomix Rezept merken, z.b. hat sie 8 anstelle 4 g Trockenhefe genommen…. Sie wollte es mal wissen, wie das ist mit den Luftbläschen….😜.
Und wer öfter selbst Hefeteige macht, weiß, dass sie manchmal gut und manchmal weniger gut funktionieren, obwohl man nach Kräften alles gleich gemacht hat. Bei der Hefe lebt halt was, und Leben hat Launen.
Da das Boot alsbald so ruhig im Wasser liegt, nimmt Uwe nachmittags sogar seine Bauchgymnastikeinheiten auf der Matte auf dem Vorschiff wieder auf. Das war so zuletzt in Griechenland möglich!
Insgesamt gehen wir heute beide etwas müder in die Nachtschichten als sonst. Aber es muß ja alles weiterlaufen, und es ist Keiner da weit und breit, uns zu ersetzen.Read more
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- Day 228
- Friday, February 9, 2024 at 12:00 PM UTC
- ☀️ 25 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik14°41’36” N 37°6’3” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 12

Etmal: 126 sm, Wind 3 - 5 Bft., sonnig, 27°C, zurückgelegt 1.544 sm, geplant noch 1.424 sm
Bergfest: Heute um 20:00 Uhrhaben wir die halbe Strecke geschafft. Dies haben wir mit einem kleinen Gläschen Sekt gefeiert.
Uwe freut sich seit Tagen, dass wir den Abstand zu zwei deutschen Einrumpfern, die „Passion“ und die „Emotion“, welche 2 Tage vor uns auf den Kanaren gestartet sind, kontinuierlich verkleinern, ja sie sogar bald überholen. Sie segeln etwa 50 sm nördlich von uns im windärmerem Bereich und sind einfach langsamer. Dabei wird den Katamaranen ja nachgesagt, dass sie „so schlecht Segeln“. Können wir nicht bestätigen, wir sind sehr zufrieden. Allerdings steht Uwe auch auf „Du und Du“ mit Herrn „Ventusky“ persönlich und schaut ihm sehr oft am Tag in die „Windkarten“. Das zahlt sich eben doch aus 😀.
Knapp zwei Wochen sind wir nun auf unserem Kat unterwegs. Es war bisher eine sehr angenehme Überfahrt. Der Wettergott war uns hold, und wir durften seit fast von Anfang an den Passatwind von Achtern genießen. Dabei lassen wir uns von den langen kräftigen Atlantikwellen auf und ab heben.
Inzwischen hat sich bei uns auch eine Bordroutine eingestellt. Diese ist bestimmt von den regelmäßigen Mahlzeiten, abwechselnden 3h-Nachtwachen, morgens schön Duschen (ein fleißiger Wassermacher machts möglich), Lesen, Musikhören, Sport in Form von Steppen treppauf/ treppab oder Gymnastik, Segel Trimmen, Aufräumen, Kochen und Saubermachen. Für mich nimmt das Schneiden unserer YouTube Videos den größten Teil der Freizeit ein. Uwe bewältigt den Hauptteil der Wetterbeobachtung und das Routing. Da habe ich bestimmt noch was vergessen - ach ja, Blumengiessen, Busuu Sprachlektionen, Körner mahlen, Brot Backen… Keine Spur von Langeweile. Kaum dass man bis abends fertig ist …🤣.
Das hautnahe Erleben der Natur mit dem Farbenspiel des Himmels zum täglichen Sonnenauf- und Untergang, der Blick über den weiten Ozean allseits bis zum Horizont, und der Wind, der die Segel strafft - das ist es, warum wir Segler hier draußen sein wollen! Dass die Natur auch mal launisch und widerborstig sein kann nehmen wir als gegeben in Kauf. Damit sie sich aber nicht gegen uns wendet, ist es alte Seglertradition, den Neptun mit kleinen Geschenken günstig zu stimmen… Da wollen wir doch gleich morgen früh mal schauen, ob ihm der Williams Geist von „Mattie“, mitgebracht von vielen Skiurlauben im Kaisergebirge aus dieser Ellmauer Obstbrennerei, auch schmeckt 😜. Wohl bekomm‘s !Read more
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- Day 227
- Thursday, February 8, 2024 at 12:00 PM UTC
- 🌬 24 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik15°13’57” N 35°12’45” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 11

Etmal: 154 sm, Wind 4 - 5 Bft., heiter, 27°C, zurückgelegt 1.418sm, geplant noch 1.550 sm
Vielleicht fragt ihr euch, wie machen die das denn mit der Stromversorgung auf dem Boot? Der Strom kommt ja nicht einfach so aus der Steckdose wie zu Hause 😉.
Strom wird bei uns hauptsächlich über die Sonne gewonnen. Hierzu haben wir auf unserer Vitila über das ganze Boot Solarpaneele verteilt. Wir kommen damit rein theoretisch auf eine Leistung von 2500 kWp. Diese volle Leistung wird leider nicht erreicht, da ständig Paneels verschattet werden, die Temperaturen höher als die im Labor mit 20°C zugrunde gelegten sind, und auch ständig irgendwelche Verunreinigungen vorliegen. Auch der Stand der Sonne ist ausschlaggebend. Sind wir im Sommer in Griechenland gut mit dem Ertrag zurechtgekommen, so haben uns im Winter im Mittelmeerraum viele Amperstunden Ertrag gefehlt, und der Generator musste öfters laufen.
Da sind wir auch schon bei den Redundanzen: Wenn die Sonne als Energielieferant nicht ausreicht, können wir über unsere Lichtmaschinen an den Motoren Strom erzeugen. Dies nutzen wir aber nur, wenn der Motor eh laufen muss. D.h. wir schalten die Bootsmotoren nur zum Vortrieb oder zum Betrieb der Ankerwinsch ein. Außerdem haben wir einen großen Stromgenerator an Bord, welcher 9 KW erzeugt. Die ganze Energie muss aber auch irgendwo gespeichert werden. Hierzu haben wir eine Akkubank mit vier LiFePo4 Batterien, die eine Gesamtkapazität von 800 Ah haben.
Wozu braucht man so viel Strom? Wir haben 2 Kühlschränke und einen Freezer an Bord. Computer und Handys wollen geladen werden. Die Bordelektronik und der Autopilot haben einen Mordshunger, und Starlink verbraucht auch Einiges. Gekocht und gebacken wird teilweise auch mit Strom. An der Spitze steht aber unser Wassermacher: dieser schluckt 3500 W. Als besonderen Luxus haben wir noch eine Klimaanlage im Eignerbereich an Bord. Diese kommt aber bisher nur selten zum Einsatz. Mal sehen, ob sich das in den Tropen bald ändern wird 😰.
Im Moment können wir unsere Energie auch noch nicht ganz durch die Sonne decken. Der Sonnenstand ist noch zu niedrig und die Tage kürzer. Ab 15:00 Uhr werden die Paneele außerdem durch das Segel beschattet, dadurch geht uns Einiges an Ertrag verloren. Ab morgen wird unser Kurs etwas westlicher sein, vielleicht reicht dann die Sonne? Voraussetzung wäre hierfür allerdings auch ein möglichst wolkenfreier Himmel…
Im Verlauf der letzten Monate wurde auch klar, dass der große Inverter mit 5000 W schon in Ruhe ordentlich Strom verbraucht (ca. 10Ah, macht 240A in 24 Stunden, ein Viertel unserer Kapazität). Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, einen zweiten kleineren Inverter mit 500 W einzubauen. Dieser ist für den normalen Betrieb zuständig und auch für Starlink ausreichend. Boiler, Wassermacher und Elektroherd sowie Backofen und einige Steckdosen gehen dann aber nicht. Eine kleine Einschränkung der Lebensqualität, erhitzt man das Teewasser in der Nachtschicht eben mit Gas. Und Haare Fönen muss Doris auch in der Regel nicht nachts 😜. Aber unsere Energiebilanz ist deutlich verbessert.
Ansonsten läuft hier alles nach Plan. Wir sind gesund und munter, leiden nicht an Langeweile und vertragen uns noch prima.Read more
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- Day 226
- Wednesday, February 7, 2024 at 12:00 PM
- 🌬 24 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik17°18’25” N 31°29’2” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 10

Etmal: 141 sm, Wind 4 - 5 Bft. sonnig, 25°C, zurückgelegt 1.264 sm, geplant noch 1.704 sm
Ein ganz normaler Tag. Die Nacht verläuft auch ohne Zwischenfälle. Der Wind bläst mit knapp 20,Ktn. Im Mittel fahren wir 5 Ktn., das geht, ist aber nicht umwerfend schnell. Im Mittel 6 Ktn. wäre schon wünschenswert. Ich mache also Doris nach dem Frühstück den Vorschlag das Leichtwindsegel wieder hochzunehmen. Sie ist davon in ihrer ersten Reaktion nicht begeistert. Weht doch der Wind in der Spitze immer noch mit knapp 20 Ktn. Es ist schon etwas sportlich, das Levante unter diesen Bedingungen zu aktivieren, ist doch ein Großteil der Vorbereitungen auf dem Vordeck zu verrichten, und zusätzlich zum „frischen“ Wind steigt das Boot vorne im Wellengang jetzt ganz schön auf und nieder.
Sie willigt dann aber doch ein, irgendwann wollen wir ja auch mal ankommen 😉, und so schreiten wir zur Tat. Als ich alle 4 Leinen wieder mit Palsteg an den zwei unteren Ecken der Stoffbahn sicher befestigt habe beginnen wir, den Bergeschlauch zu liften. Da merken wir allerdings, dass sich das Segel im Bergeschlauch irgendwie verdreht hat und wir müssen diesen wieder langsam absenken. Sollte das Segel nämlich ineinander verwickelt aus der schützenden Hülle rutschen, führe sofort der Wind hinein und das Chaos wäre vorprogrammiert 🫣. Der lange Schlauch mit dem Segel drin kommt also wieder herab. Er ist schwer und tanzt munter im Wind herum und schlägt nach allen Seiten aus.
Die Arbeit ist anstrengend und fordert volle Konzentration und gute Balance. Warm ist es inzwischen auch geworden, so daß ich mich rasch umziehe und etwas trinke.
Ich krieche dann ein Stück in die Öffnung des Bergeschlauches hinein und entwirre das Segel. Doris entgleitet dabei fast die Halteleine, so sehr zerrt ruckartig der Wind an allem. Beim zweiten Versuch klappt es dann, der Bergeschlauch gleitet hoch und das Tuch entfaltet sich zur vollen Pracht. Gleich springt unsere Vitila, die eine halbe Stunde nur herumgedümpelt ist, an und segelt mit 7 Ktn davon. Als in der Folge der Wind noch etwas abflaut sind über unsere Entscheidung doppelt froh.
Nun steht die nächste Arbeit an: Seit Tagen kämpfen wir mit Wasser in der Backbordbilge. Es sind pro Tag um die 5 l, und da es sich um Salzwasser handelt beunruhigt uns das doch. Könnte ja noch mehr werden. Die letzten Tage habe ich den Fehler schon systematisch eingegrenzt. Der Rumpf ist in der Bilge längs durch den Kiel getrennt und die einzelnen Schotts mit Löchern verbunden. Diese habe ich geschlossen und so wusste ich jetzt genauer, wo das Wasser eindringt. Leider sind aber verschiedene Stellen am Boot sehr schlecht zugänglich und man muss sich winden wie ein Aal, um dorthin zu gelangen. Am besten, man wäre ein Schlangenmensch.
Ich habe nun herausgefunden, dass wahrscheinlich ein Schlauch nicht richtig fest an einem Bordeinlass befestigt ist. Da jetzt ranzukommen ist aber jetzt schlicht unmöglich. Ich werde bei nächster Gelegenheit ein Loch in die Rückwand des dortigen Badschrankes schneiden müssen und dieses mit einer Revisionsklappe verschließen. Erst dann kann ich den Schlauch abdichten. Da sich der Borddurchlass jedoch oberhalb der Wasseroberfläche befindet, ist keine Gefahr in Verzug, und ich werde die Arbeit erst ausführen wenn ich diese Klappe habe. Damit steht für die nächsten Tage erstmal jeden Tag die Bilge trockenlegen an. Man hat ja sonst nichts zu tun 😉.
Da meine große Handangel trotz neuen Köders erneut verschmäht worden ist, geht es heute wieder mal an die Vorräte: Doris kocht braune Berglinsen und bereitet mit Zwiebeln, Sellerie, Karotten und Kartoffeln einen leckeren Linseneintopf zu. Die Tipps zur Aufbewahrung von Mohrrüben auf Langfahrt aus einem Buch bewähren sich bisher: nur zwei oder drei davon zusammen in ein Blatt Küchenrolle und dann in Alufolie gewickelt im Kühlschrank verstauen. Ohne Kühlung werden sie trotz guter Belüftung - z.B. im Netz oder auch dunkel gelagert - sehr schnell weich und schwarz. Abgerundet wird die Suppe mit Wiener Würstchen und frischer Petersilie aus unserem „Bord-Kräutergarten“. Danach wird sich wohlig zurückgelehnt und der letzte Schluck Bier 0,0 % ausgetrunken. Noch schnell der Abwasch, es ist längst stockdunkel - im wahrsten Sinne des Wortes bei Neumond - , dann geht es um 21.00 Uhr für Uwe schon ab ins Bett nach unten. Da es täglich etwas wärmer wird, haben wir heute das erste Mal seit langem wieder draußen zu Abend gegessen. Sehr schön!Read more

TravelerJeder Bootskonstrukteur sollte zumindest 1x über den Atlantik segeln, dann wären die Boote Service freundlicher. LG

Doris JägerDanke Dir! irgendwie muss man den Tag ja strukturieren….🤣. Nein, Spass beiseite, gekocht habe ich immer gern. aber mit der Schaukelei muss man am Herd sehr aufpassen. Uwe hilft wo er kann…..☺️
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- Day 225
- Tuesday, February 6, 2024 at 12:00 PM UTC
- 🌬 23 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik19°10’16” N 28°13’49” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 9

Etmal: 123 sm, Wind 5 - 6 Bft, sonnig, 24°C, zurückgelegt 1.123 sm, geplant noch 1.845 sm
Es wäre doch schön, wenn alles mal funktionieren würde. Wobei wir uns nicht beklagen wollen, bis auf etwas Wasser in der Backbordbilge hat die letzten Tage alles ganz gut funktioniert. Diese Nacht ist aber wieder mal Trouble angesagt.
Kurz vor vier ruft mich Doris aus dem Bett, ich soll schnell hochkommen, der Wind hat wieder auf einmal stark gedreht. Ich rasch aus dem Bett gekrabbelt und die Brille aufgesetzt - man lernt ja dazu - bekomme ich aber gleich einen Anraunzer, wo ich denn so lange bleibe, das Segel würde kaputt gehen….
Rasche Winddreher von bis zu 48° lassen das Segel immer wieder einfallen und stark zur Seite schlagen. Das Boot dann manuell steuern bei diesen starken Ausschlägen und ohne Orientierung im Dunkeln außer den Sternen (der Mond geht erst später auf) muss auch erstmal gelernt sein.
Ich versuche immer wieder mal den Autopiloten zu starten, aber leider vergebens, er macht gar nichts. Keinen Mucks gibt er mehr von sich, und unser Boot dreht immer wieder seitlich weg. Den Autopiloten komplett resetten traue ich mich nicht, denn wenn dann alle Anzeigen ausfallen sind wir vollkommen orientierungslos. Soll das von Hand Kurbeln jetzt 2 Stunden so weitergehen, bis es immerhin hell wird? Es gib nur eine Möglichkeit: das Segel muss runter. Dazu muss Doris jetzt ans Steuer. Sie hat aber in solchen Situationen noch nie vor dem Rad gesessen und erst recht nicht in stockdunkler Nacht. Sie traut sich, ich sitze erst 10 Minuten neben ihr und weise sie ein so gut es geht unter diesen Bedingungen. Immerhin habe ich inzwischen T-Shirt und Jacke an, Doris hat sie mir hochgebracht, und ich bin zwischen zwei Kurbelaktionen irgendwie hineingeschlüpft. Die nackten Beine läßt mich mein Adrenalinschub gar nicht erst zu Bewußtsein kommen.
Nach einer Viertelstunde hat sie es drauf und ich lasse sie im Cockpit alleine, verbunden aber über die rasch aktivierten Headsets.
Der Wind bläst mit 15 Ktn. im Moment moderat. Ich bereite alles vor für den Segelfall, und dann geht es auf mein Kommando los. Von der Schot und dem Niederhalter auf der Backbordseite gelöst flattert das Levante nun ziemlich haltlos. Jetzt muß alles schnell gehen! Rasch eile ich nach vorne und ziehe mit Hilfe der Bergeleine, die ich vorher griffbereit am Mast vorbereitet habe, den sogenannten Sniffer mit dem Bergeschlauch über das dünne Riesentuch. Dieser aufblasbare stabile aber nicht kantige Ring am Eingang des Bergeschlauches (Doris nennt ihn immer liebevoll „Donut“ ) ist wirklich eine gute Erfindung von Oxley, er rutscht gut über das aufgebauschte weggedrehte Segel.
Doris kann es am Ende kaum fassen, wie schnell das dann doch gegangen ist. Nun erst mal alle Leinen sortiert und das Segel in der Kiste verstaut. Anschließend startet Doris die Motoren. Jetzt kommt der Moment, in dem ich den Autopilot resette und siehe da, er funktioniert wieder! Die Windanzeige ist währenddessen aktiv geblieben, das ist gut zu wissen, falls dieser Fall wieder mal eintritt.
Den Ausfall des Piloten kann ich mir nur so erklären: Bei starken Winddrehern versucht er natürlich, diese schnellstmöglich auszugleichen, bekommt aber sehr hohen Gegendruck durch das Ruder, worauf ihn eine Sicherheitsschaltung aussteigen lässt um Schäden in der Mechanik zu vermeiden. Beim nächsten Mal weiß ich, dass ich den Autopilot auch in der Nacht ersetzen kann. Wieder etwas dazu gelernt. Dazu macht man ja diese Fahrt 😉.
Der restliche Tag verläuft ruhig mit der inzwischen eingespielten Bordroutine. Die Genua lassen wir den ganzen Tag gesetzt, da wir immer wieder Böen bis 22 Ktn. bekommen. Wir haben keine Lust bei dieser Windstärke das Drama von heute Morgen nochmal zu erleben. Die See hat sich inzwischen auch mehr aufgebaut. Ab und zu krachen die Wellen ordentlich an das Unterdeck, dass es nur so scheppert.Read more

TravelerNa, das war ja "spannend"! Gratulation an Doris, die schnell Lernerin😀😀Weiterhin guten Wind und weniger Welle.
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- Day 224
- Monday, February 5, 2024 at 12:10 PM
- 🌙 22 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik19°30’58” N 27°29’17” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 8

Etmal: 129 sm, Wind 4 - 5 Bft, sonnig 26°C
Es kommt wie es kommen musste. Ich träume so schön vor mich hin, auf einmal ein Ruf aus der Ferne: deine Schicht beginnt……! Ich weiß erst gar nicht wie mir geschieht. Wecker nicht oder falsch gestellt? Auf jeden Fall verschlafen. Jetzt kommt es mir langsam in den Sinn, war da nicht was mit Zeitumstellung? Genau das war es, wir haben jetzt Kap Verdische Zeit, also eine Stunde drauf rechnen. Solltet ihr das Verlangen haben uns anzurufen, bedenkt, wir sind 2 Stunden hinter euch 😉.
In der Schicht von Doris verirrt sich wieder Mal ein blinder Passagier auf unser Boot. Flattert und klopft doch was an die Tür, mitten auf dem Ozean. Ein kleiner Vogel hat sich verirrt, eine Art Mini-Möwe. Sie hat das Licht angelockt. Und wie Doris nun mal ist, wird der Gast gleich versorgt mit Wasser, Brot und Wiener Würstchen. Es ist ein eigenartiger Vogel, er hat Beine die eher zum Paddeln geeignet sind, relativ weit hinten am Körper angesetzt, und seine langen Zehen sind mit Schwimmhäuten ausgerüstet. Laufen sieht bei ihm drollig und unbeholfen aus. Nach einer etwa einstündigen Ruhephase strebt er wieder nach draußen. Er beginnt seine Flügel zu testen und schwirrt auf die Bänke hoch. Sehr kraftvoll wirkt es nicht. Noch einmal humpelt er in den Salon, lässt sich sogar hochheben, als er die Treppe hinuntergeraten ist. Dann flattert er unbeholfen über die Reling und verschwindet wieder im Dunkeln. Mir scheint, es wäre vernünftiger gewesen, das Tageslicht dafür abzuwarten. Aber ich will ihn nicht einsperren und aufhalten, sein Instinkt wird dem kleinen Kerl schon sagen, was richtig ist 🤨.
Tagesbeschäftigungen waren heute:
- Lesen
- Bananenkuchen backen
- Fitnesstraining
- Englisch lernen (Uwe)
- Spanisch lernen (Doris)
- Mittagsschlaf 🤣
- Video schneiden
- Instagram Story
- Klappereinrichtung für die Handangel basteln
- Eingangstür putzen
- Pilzrisotto Aufwärmen und Fischwürfel dazu frisch braten
- Geschirrspülen (fast immer Uwe)
- Wettercheck
Das Anglerglück war uns heute nicht hold. Eine kleine Goldmakrele habe ich rausgeholt, ihr aber das Leben gelassen, da sie recht klein war. An meine Handangel habe ich einen neuen Köder angebracht. Die selbstgemachten funktionieren leider nicht. Die Haken die ich dazu gekauft habe sind von schlechter Qualität. Der Wiederhaken ist nach eintägigem Einsatz verschwunden, unbegreiflich. Zusätzlich habe ich noch eine Klappereinrichtung angebracht, um zu hören, wenn etwas angebissen hat.
Die 8. Nacht verlief wieder ruhig. Ein 50-Fuß Katamaran, der uns rechts überholte und bis auf 5,3 sm herankam, antwortete leider nicht auf unseren freundlichen Funkspruch kurz vor Mitternacht. Schade. Wenn man schon mal Irgendwen auf dem Bildschirm sieht, hätte man gern Hallo gesagt.
Dabei konnte man aber immerhin das Signal unseres neues Impuls-Dopplerradars testen. Es zeigt den Segler deutlich an, liegt aber noch nicht über dem AIS Signal. Das muß noch besser eingestellt werden. Das Hauptziel des Radars ist ja, Objekte zu identifizieren, die kein AIS haben oder Ufer (derzeit weniger von Bedeutung … 🤣) und Unwetterfronten rechtzeitig auszumachen. Bis das optimal funktioniert bedarf es einer subtilen Einstellung auf dem Plotter und evtl. Nacheichung unseres Kompasses.Read more

TravelerKönnte eine Weißgesicht-Sturmschwalbe sein🤔 Die Vitila scheint solche einsamen Kerlchen anzuziehen 🤣😂

Doris Jägerja es war schon fast gruselig. Fernab aller Küsten! es fehlt nur noch, dass plötzlich nachts ein Mensch an die Tür klopft!🙈🥴. Da wärs aber um mich geschehen. vlt doch das Pfefferspray herauskramen? 🤣

Doris Jägerhöchstens wenn er eigentlich unten im Bett liegt und plötzlich vor der Tür oben steht…👻
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- Day 223
- Sunday, February 4, 2024 at 4:13 PM
- ☀️ 23 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik20°17’6” N 26°17’40” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 7

Etmal: 134 sm, Wind 4 - 5 Bft. sonnig
Wir kommen gut voran. Das liegt nicht einmal daran, dass mehr Wind weht. Die Windrichtung hat sich geändert. Kam der Wind die letzten Tage aus Nord-Ost, kommt er heute direkt aus Osten, dadurch muss ich das Leichtwind-Segel etwas seitlich setzten. Jetzt wirkt es wie eine Tragfläche und kann so mehr Vortrieb entwickeln. „Platt vorm Laken“, so nennt man es, wenn der Wind direkt von hinten kommt, ist so ziemlich die langsamste Art unter Segel zu reisen, für einen Katamaran aber auch die gemütlichste.
Ansonsten verläuft der Tag wie die anderen auch. Das Anglerglück ist mir heute auch wieder hold, fast gleichzeitig gibt es wieder an beiden Angeln einen Biss. Beide kann ich nicht gleichzeitig reinholen. Ich entscheide mich für die Backbordseite und hole nach kurzem Kampf eine schöne Goldmakrele aus dem Meer. Damit ist unser Abendessen erneut gesichert. Noch sind wir des frischen Fisches noch nicht überdrüssig. Auf Steuerbord hat sich das Petriglück verabschiedet, kein Fisch mehr an der Angel.
Nach dem Kaffeetrinken - wir machen inzwischen immer mehr Fahrt - meint Doris zu mir, ob ich nicht die andere Angel auch reinholen möchte. Bei über 7 Ktn. Fahrt ist ein größerer Fisch eh nicht mehr reinzubekommen. Ich stimme ihr zu und hole den Köder ein. Aber was ist das, die Schnur lässt sich ganz leicht aufrollen. Ich vermute Schlimmes und so ist es dann auch: Köder samt Haken und Vorfach sind verschwunden. Schade um das Tier, welches jetzt mit dem blöden Haken rumschwimmen muss.
Zum Abendbrot gibt es dann paniertes Filet von der Goldmakrele, zusammen mit einem bunten Salat. Beides schmeckt sehr lecker.
Vor dem Schlafengehen informiere ich Doris noch, dass bald eine Zeitumstellung kommen müsste. Wir haben inzwischen den 20. Längengrad überquert.Read more
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- Day 222
- Saturday, February 3, 2024 UTC
- 🌬 23 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik20°43’11” N 25°13’25” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 6

Etmal: 121 sm, Wind 4 - 5 Bft., sonnig
Es geht geht langsam durch die Nacht. Der Wind hat weiter abgenommen und die Genua zieht bei weitem nicht so gut wie das Levante. Außerdem ist die Schaukelbewegung mit dem Vorsegel deutlich abgehackter und damit unangenehmer. In der Nacht möchte ich aber das Segel nicht wechseln, wenn es nicht sein muß. Wir entscheiden, dies gleich nach dem Frühstück zu tun. Wir haben es ja schon öfter durchexerziert, aber jedes Mal hat irgendeine Leine nicht gestimmt 🙄. Mal sehen wie es diesmal funktioniert…
Am Anfang wird das Segel aus einer großen Luke mit dem Genuafall nach oben gezogen. Wenn es oben angekommen ist, muss ich das Fall mit einer Klemme fixieren. Hierzu muss ich an einem kleinen Tritt etwas am Mast hinauf. Beim Zurücksteigen passiert es dann: beim Zurücksteigen trete ich noch einen kleinen Schritt nach hinten, doch der Schritt trifft ins Leere, ich stürze nach hinten seitlich, mein linkes Knie schlägt am harten Rand der Luke auf und höllischer Schmerz schießt ein. Ich habe vergessen nach Entnahme des Levante den Lukendeckel gleich wieder zuzuklappen und bin beim Zurücktreten fast komplett in der Luke verschwunden. Zum Glück ist diese nicht so tief und außer ein paar Schürfwunden ist nichts passiert. Aber es blutet und muss verpflastert werden. Ich habe noch Glück gehabt, es hätte schlimmer ausgehen können. Also Luken immer gleich schließen.
Der restliche Aufbau des Segels verläuft erfreulicherweise ohne Problem und das große Tuch entfaltet sich zu seiner vollen Pracht. Unsere Vitila läuft jetzt gleich 1,5 Ktn schneller und auch viel ruhiger, was den Komfort an Bord sofort steigert.
Der Tag verläuft dann mit Lesen, Schlafen und Saubermachen.
Nach dem Kaffeetrinken melden sich dann auch die Angeln zurück, richtig, d i e Angeln. An beiden Angel die ich draußen habe ist gleichzeitig die Ratsche zu hören. Auf der einen Seite kann sich aber der Fisch recht schnell wieder befreien, so kann ich mich auf die andere konzentrieren kann. Es ist aber offenbar nichts Schweres dran. Ich kann den Fisch ohne Probleme ans Boot heranziehen, erkenne aber noch nicht, was mir Neptun beschert hat. Der Fisch ist auch schnell aus dem Wasser geholt, ich kenne ihn aber nicht, so Einer war bis jetzt noch nicht dabei. Mr. Google hilft weiter und wir lernen, es handelt sich um einen Wahoo. Was wären wir ohne Internet …
Der Fisch hat zur richten Zeit angebissen und so wird kurzerhand der Speiseplan umgestellt: Anstelle Linseneintopf selbst gemacht mit Wiener Würstchen gibt es Wahoo Filet mit Ingwer, Lauchzwiebeln und Limettensoße, lecker. Leider müssen wir das festliche Mal ohne Wein genießen. Null Alkohol bei der Überfahrt.
Nach dem Spülen geht es für mich ins Bett. Doris hat schön Wache bis 24:00 Uhr 😌.
Das Levante hingegen hat die ganze Nacht Dienst, genauso wie der Wind, wir hoffen auf eine friedvolle gute Zusammenarbeit der beiden, damit unser Etmal das gesteckte Ziel erreicht: 120 sm Minimum.Read more

Doris Jägerja war’s. geschmacklich paar neue Wege ausprobieren. Ingwer zb mehr verwenden. rezept hatte Uwe rasch im Internet gefunden, und ich hatte „zufällig“ (fast) alles da. lG
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- Day 221
- Friday, February 2, 2024
- ☀️ 23 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik22°9’30” N 22°24’41” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 5

Etmal: 135 sm, Wind 5, in Böen bis 6, sonnig
Die Nacht vergeht diesmal ohne besondere Vorkommnisse und der Sonnenaufgang ist so schön wie die letzten Tage. Das Einzige was heute fehlt, sind die Delfine, sie sind heute Morgen nicht zu sehen.
Das Frühstück genießen wir wieder, wie die letzten Tage, auf unserer Terrasse. Es wird tatsächlich jeden Tage ein kleines bisschen wärmer. Um den fehlenden Schlaf nachzuholen legen wir uns meist nach dem Mittag zu einem Schläfchen oben aufs Deck in die Skylounge. Noch benötigt man da eine leichte Decke, da ja der Wind ganz schön bläst. Zu Mittag macht Doris jetzt immer einen leckeren Joghurt mit viel Obst, Nüssen und Honig. Dafür checkt Doris jeden Vormittag die Obstvorrätte, was wegen drohendem Verderbnis noch am gleichen Tag verspeist werden muss. Der Vorrat an frischen Beeren geht morgen zur Neige. Sie halten nicht lange, und mehr mitzunehmen wäre sinnlos gewesen. Die Birnen sind mit ihrem Fäulnistempo leider die zweitschnellsten 🙄.
Den Joghurt bereiten wir inzwischen selber zu. Wir haben kurz vor der Abfahrt in Las Palmas noch einen Yoghurtmacher gekauft und das Ding funktioniert prima.
Nach dem Schläfchen gibt es Kaffeetrinken, mit Kaffee aus unser Kaffeemaschine. Kuchen haben wir noch von Gran Canaria.
Der Wind ist ja schon den ganzen Tag stärker, beim Kaffeemachen registriere ich, dass er bereits in Böen über 20 Ktn. stark ist. Für uns die Grenze für das Leichtwindsegel. Es verträgt mehr Wind, ist dann aber immer schwerer zu bergen. Hinzu kommt, dass das Barometer um mehr als 3 mbar innerhalb von 3 Stunden gefallen ist, das wiederum deutet noch auf eine Windzunahme hin. Wir beschließen das Segel nach dem Kaffeetrinken zu bergen. Doris bekommt Beklemmungen und der Kaffee hat gleich doppelte Wirkung. Das Bergen des Segels mit 155 qm will geübt und gut abgesprochen sein, besonders wenn der Wind schon etwas kräftiger bläst. Ich weise Doris genau ein, wie die Arbeitsabläufe sein werden. Da sie am Heck arbeitet und ich vorn am Segel, sind unsere Haedsets wieder mal Gold wert. Doris kann so meine Anweisungen super verstehen und setzt sie entsprechend um. Das Segel ist im Nu eingeholt, einzig eine Leine ist ins Wasser gerutscht, diese haben wir aber schnell wieder an Bord geholt. Der Motor lief kurzfristig im Leerlauf, falls Kurskorrekturen erforderlich gewesen wären. So lange sich keine Schraube dreht, kann Gottseidank keine Leine „eingefangen“ werden.
Zum Abendessen gibt es Chili con Carne mit Paprika und Reis
Der starke Wind kommt unterdessen nicht, er flaut wieder ab auf 13 - 16 Ktn., bisschen wenig für die Genua, es reicht aber noch für ca. knapp 4 Ktn Fahrt über Grund. So geht es in die Nacht hinein. Die oberste Regel ist aber, lieber einmal zu viel das Segel geborgen, als einmal zu wenig. Einem bekannten YouTuber ist erst vor kurzen so ein Segel bei Starkwind in der Nacht zerrissen und im Wasser gelandet. Sie konnten es zu viert mit viel Mühe bergen. Die Reparatur ist vielleicht möglich, wird aber Einiges kosten …Read more
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- Day 220
- Thursday, February 1, 2024
- ☀️ 23 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik23°19’33” N 20°37’30” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 4

Etmal: 135 sm, Wind 4 - 5 Bft, sonnig
Der Wind hat die ganze Nacht gut geweht, so dass wir ordentlich Strecke gemacht haben. Den Kurs habe ich inzwischen etwas westlicher gesteckt, wir werden an den Kapverden vorbei direkt in die Karibik segeln. Der Wind hat mich bei meiner Entscheidung unterstützt, er weht inzwischen mehr aus westlicher Richtung. Proviant für die direkte Fahrt dürften wir genug dabei haben, denn Doris hat die Einkäufe verwaltet, und sie hat immer Angst, dass wer verhungert, sowohl beim Kochen als auch beim Einkaufen 😉.
Das Wetterfenster verspricht im Moment guten Wind direkt in die Karibik, das wollen wir nutzen und hoffen, die Wetterpropheten behalten Recht mit ihrer Einschätzung.
In der Nacht gibt es keine weiteren Vorkommnisse. Unser großes Levante steht nach wie vor sehr gut und zieht uns zuverlässig voran. Der Sonnenaufgang ist wieder einzigartig und die Delfine sind auch erneut zur Stelle zum Guten Morgen Gruß. Es ist immer wieder schön, diese flinken und eleganten Tiere beim Boot zu sehen.
Der Tag vergeht mit allgemeinen Verrichtungen: Die Bilge muss wieder mal trocken gelegt werden, die Angel braucht einen neuen Haken, und fehlender Schlaf aus der letzten Nacht muss nachgeholt werden. Langeweile kommt noch nicht auf. Das Schiff aufgeräumt und sauber zu halten ist auf solchen Überfahrten immer eine Herausforderung, hat man doch bei der - wenn auch auf einem Katamaran geringeren - Schaukelei immer schnell die eigene Ausrede zur Hand, es doch auf „später“ zu verschieben. „Geht jetzt gerade schlecht, Unfallgefahr!“ denkt man sich und läßt sich erleichtert auf einem sicheren Platz nieder 😉.
Am Abend ich bin gerade dabei den neuen Kurs zu berechnen, da geht auf einmal die Ratsche an der Angel los. Ich stürme raus, Doris ist ganz erschrocken. Sie hat das Geräusch gar nicht mitbekommen, da sie die EarPods in den Ohren hat. Ein Fisch ist offenbar an der Angel, scheint etwas Größeres zu sein. Die Sonne steht schon tief und ich hoffe den Fisch noch vor dem Sonnenuntergang ins Boot zu bekommen. Da habe ich die Rechnung aber ohne den Wirt, ähm, den Fisch gemacht… Bald kämpfe ich schon 1 1/2 Stunden mit ihm und er hat immer noch Kraft. Inzwischen ist es schon dunkel geworden und das Essen steht auf dem Tisch. Ich mache die Bremse an der Angel etwas fester, das muss der Bursche gemerkt haben. Mit einem Ruck ist er vom Haken und hat das Duell für sich entschieden. Schade für uns, Glück für den Fisch, ein (fast) fairer Kampf.
Zumindest hat er mir den Köder dran gelassen. Morgen ist auch wieder ein Tag, vielleicht habe ich dann mehr Glück. Und ich muß nicht im Dunkeln einen gelegentlich noch zuckenden Riesenfisch filetieren. Wie war das mit der Unfallgefahr? Fast erleichtert lasse ich mich am Tisch auf der Bank mit dem kuscheligen Schaffell nieder und schaufele mir leckeres Steinpilz Risotto auf den Teller. Schnell noch ein wenig Parmesan obenauf. Herrlich diese vegetarischen Gerichte ! 😂Read more
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- Day 219
- Wednesday, January 31, 2024 at 9:01 AM
- ☀️ 21 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik25°5’37” N 17°53’7” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 3

Etmal: 118 sm unter Segel, Wind 3 Bft, sonnig
Der zweite Morgen auf unserer Überfahrt beginnt mit einem tollen Sonnenaufgang. Die Luft ist ganz klar und ein leuchtender Ball steigt aus dem Meer. Als ich das Schauspiel filme, sehe ich doch eine Schwanzflosse im Wasser. War es eine Täuschung? Nein, es sind wirklich drei Delfine, die mich gleich am frühen Morgen begrüßen. Was für ein toller Moment. Es dauert nicht lange und sie verabschieden sich wieder. Solche Geschichten schreibt das Meer, unglaublich 😊.
Das Frühstück nehmen wir wieder ganz gemütlich mit Blick aufs Meer ein und genießen es. Musik kommt heute aus der Konserve und tönt unserer schönen Sonos-Box. Radio Streamen wäre mit Starlink viel zu teuer.
Nach dem Frühstück läßt der Wind merklich nach, das Segel fängt an unruhig zu werden, nicht so schön.
Der Wind bleibt heute den ganzen Tag über recht schwach. Erstaunlich, was unser Leichtwindsegel trotzdem noch an Geschwindigkeit herausholt. Unter Genua und Groß wären wir zum Einen langsamer gewesen, zum Anderen hätten die Segel sehr geschlagen, da zu wenig Druck in ihnen gewesen wäre und die Wellen einfach zu hoch dafür sind.
Ansonsten verläuft der Tag ganz normal, bis zu Doris‘ erster Nachtwache. Mit der Dunkelheit nimmt der Wind doch wieder etwas zu und wir sind erneut etwas schneller unterwegs. Ich habe mich gerade eine halbe Stunde hingelegt, als ich von meiner Koje aus laute Geräusche höre. Dann kommt auch gleich der Ruf von Doris „komm schnell hoch !“ Was war denn auf einmal los? Der Wind hat ganz plötzlich gedreht, und dann kommt er fast gleich wieder aus einer anderen Richtung! Hin und her in schneller Folge. Das Segel flattert aufgeregt, legt sich in Falten und knallt wieder glatt, wobei es gewaltig an seinen Leinen zerrt. Dabei kann es leicht zerreissen, ist es doch nur aus sehr dünnem Stoff hergestellt. Der Autopilot, der auf Windwinkelsteuerung eingestellt ist, kommt mit den schnellen Winddrehern nicht klar. Ich hetze halbnackt an den Steuerstand, stelle den Autopiloten ab und lenke von Hand. Nur, ich habe meine Brille unten vergessen und sehe die Anzeigen leider undeutlich. Das Segel sehe ich aber gut und versuche es im Wind zu halten, was mir auch immer besser gelingt. Anfangs muss ich dazu ganz schön weit hin und her kurbeln, aber nach 10 Minuten ist der Spuk Gott sei Dank vorbei.
Zur Sicherheit bleibe ich zusammen mit Doris noch etwas im Steuerstand sitzen bevor ich den Autopiloten wieder im Windmodus einklinke, der Wind bläst wieder brav aus einer achterlichen Richtung, so als könne er kein Wässerlein trüben. So langsam wird es auch kühl, sitze ich doch nur leicht bekleidet hier oben. Im Adrenalinstoß habe ich das gar nicht bemerkt… Also schnell wieder ins Bett und schlafen, beginnt doch in 2 Stunden meine eigentliche nächste Schicht. Leider wird es mit schnell Einschlafen nichts und ich muß noch länger über den komischen Schluckauf des Passatwindes nachdenken.Read more
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- Day 218
- Tuesday, January 30, 2024
- ☀️ 22 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik23°41’55” N 19°54’12” W
Überfahrt in die Karibik, Tag 2

Etmal: 122 sm unter Segel, Wind 3 - 4 Bft. Sonnig
So wie der gestrige Tag aufhörte, beginnt der heutige Tag. Die Sonne begrüßt mich mit einem schönem Sonnenaufgang. Der Wind meint es immer noch gut mit uns und weht mit ca. 12 Ktn. Die Wellen sind mittlerweile auf ca. 2 m angestiegen, sind aber sehr angenehm zu ertragen. Alle Tassen und Teller bleiben da wo sie hingehören und poltern nicht sinnlos durch die Gegend. Kein Vergleich zu einem Monohull, der bei diesem Kurs direkt vor dem Wind sehr hin und her schaukelt, da kein stabilisierender Druck im Großsegel vorhanden ist.
Um 9:00 Uhr, Doris steht gerade auf, steht das Frühstück auf dem Tisch, ganz gemütlich wird gespeist. Das Einzige was fehlt, ist das Radio. Mitten auf dem Atlantik müssen wir leider darauf verzichten. Nach der Morgentoilette, sogar Duschen ist möglich, geht jeder seinen Beschäftigungen nach. Doris schneidet an ihrem Video, ich räume etwas auf und lese in einem Buch über ein Paar, welches sich zum ersten Mal auf einem Boot traf, sich vorher nicht kannte und von Partnerschaften nichts hielt… Es kommt wie es kommen musste, sie verlieben sich und unternehmen zusammen eine Weltreise auf ihrem Segelboot.
Am Nachmittag lege ich mich auf unserer Skylounge etwas hin, der fehlende Schlaf muss nachgeholt werden, als plötzlich ein Ruf ertönt: Delfine!! Doris hat eine Selfi-Video gedreht und dabei bemerkt, wie Delfine neben ihr springen. Ich renne natürlich auch gleich vor zum Bug und da sind sie: mindestens 20 der tollen Tiere schwimmen und springen und spielten mit unseren Bugwellen. Ein ergreifendes Schauspiel und immer wieder schön anzusehen. Mindestens eine halbe Stunde schauen wir ihnen zu, dann meldete sich der Magen, es wird Zeit zum Kaffeetrinken. Es ist herrlich, draußen auf unserer „Terrasse“ mit Blick aufs Meer gemütlich eine Tasse Kaffee zu schlürfen und ein schönes Stück Kuchen dazu zu essen.
Zum Abendessen weiht Doris dann ihre neue Errungenschaft ein. Sie zaubert ein tolles Essen aus ihrem neuen Wog. Wenig später heißt es dann für mich „ab ins Bett“, die Schichten beginnen wieder. Vorher aber noch ein kurzer Rundgang übers Deck, nochmal prüfen ob alles in Ordnung ist.Read more

Doris JägerHallo Beat, seit nun fast 3 Tagen ununterbrochen….🙈. wüssten gar nicht was wir ohne den täten bei dem fast komplett achterlichen Wind…
TravelerBeängstigend Eindrücklich die Geschichte des Vulkanausbruches. Von wo habt ihr die Info wo ihr Ausklarieren könnt?
TravelerHallo Beat, auf Noonsite findet man viele Infos.
TravelerDanke Uwe, hat mir bis jetzt auch viel geholfen😂👍