Spanisch für Anfänger

January - June 2020
Hier möchte ich meine überwiegend fotografischen Eindrücke vom Backpacking durch Südamerika zum Besten geben. Ich bin zum ersten Mal auf eigene Faust und zum ersten Mal auf einem anderen Kontinent unterwegs. Read more
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  • Day 36

    Ruta 7: Cochrane - Coyhaique

    February 9, 2020 in Chile ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach einigen Nächten in Cochrane geht es weiter Richtung Norden. Der Abstecher nach Chile Chico vorgestern verzögerte sich an einer spektakulären Steilküste aufgrund von Felsbrocken auf der Straße, die der Kleinbus jedoch gerade so umfahren konnte. Der Grund für meinen längeren Aufenthalt war jedoch einen Einblick in die landestypischen Traditionen beim alljährlichen Volksfest in Cochrane zu erhalten.

    Letzte Nacht verbrachte ich in Puerto Tranquilo, wo ich mein Zelt am Strand des Sees aufschlug und zusammen mit drei Gleichgesinnten, die die Carretera Austral mit dem Fahrrad bezwingen, noch an einem kleinen Lagerfeuer im Mondschein saß. Heute nahm ich dort noch eine Bootstour zu den außergewöhnlichen Marmorhöhlen mit, die eines Touri-Highlights in der Region sind. Am späten Nachmittag ging es dann mit dem Bus weiter nach Coyhaique.
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  • Day 41

    Ruta 7: Coyhaique - Chaitén

    February 14, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 18 °C

    Verlor sich das Flair der Carretera ein wenig als sie asphaltiert durch die Hügellandschaft um Coyhaique führte, kehrte es kurz vor Puyuhuapi zurück. Riesige Farne und Mammutblätter (großer Rhabarber, der auch genauso gegessen wird) säumen die Straßenränder und prägen das Bild des angrenzenden Nationalparks. Die Mooswälder entstehen durch die hohen Niederschläge in der Region und ich hatte Glück, dass die tief hängenden Wolken den Blick auf den beeindruckenden hängenden Gletscher freigaben.

    Während ich aufgrund der sporadischen Busverbindung einen Tag länger als erhofft in Puyuhuapi verbracht habe, genoss ich es auch einfach mal nur auf dem Campingplatz zu entspannen und das Feuer im Ofen für den Mate-Tee zu schüren.

    Heute bin ich dann in Chaitén angekommen und werde hier wohl erst mal auf besseres Wetter warten, bis sich die Regenwolken verziehen und ich den angrenzenden, von Vulkanen geprägten Nationalpark erkunden kann.
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  • Day 44

    Ruta 7: Chaitén - Puerto Montt

    February 17, 2020 in Chile ⋅ 🌧 13 °C

    Die letzte Etappe der Carretera Austral führt nach Puerto Montt. Davor habe ich in Chaitén aber noch Kolibris von meinem Zelt aus beobachten können, Limbo auf der Fiesta de la cerveza (Bierfest) getanzt, den Krater des Vulkans gesehen, der die Kleinstadt 2008 zerstört hat und in einem von heißen Thermalquellen gespeisten Bad abgehangen.

    Glück hatte ich dabei nicht nur mit dem Wetter, sondern auch beim Trampen. Nirgendwo musste ich länger als zehn Minuten warten und teilweise hielten sogar Autos an, obwohl ich nur am Straßenrand entlang lief. Wenn man nicht gerade auf der Ladefläche eines Pickups sitzt, lernt man so auch gleich noch mehr Chilenen kennen als auf dem Campingplätzen ohnehin schon. Dabei sind sie unglaublich nett, gesellig und teilen gern.
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  • Day 46

    Carretera Austral KM 0 - Puerto Montt

    February 19, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 14 °C

    Die Carretera Austral beginnt in Puerto Montt, wo ich sie nun verlassen werde. Ich habe es während der ganzen Zeit nicht geschafft einen Ruta-7-Aufkleber zu kaufen und ein Foto eines der typischen Straßenschilder zu machen, obwohl ich beides seit Villa O'Higgins im Kopf hatte. Manche Dinge sollen einfach nicht sein. Dafür noch als Nachtrag ein Foto einer der drei Autofähren, mit denen ich auf dem für mich letzten Abschnitt der Ruta 7 gefahren bin.

    In Puerto Montt war ich für umgerechnet 3,50 Euro (ohne Trinkgeld) beim Friseur und habe lange Zeit das bunte Treiben auf dem Fischmarkt beobachtet, wo ich Zeuge eines skurrilen Feuerwehreinsatzes wurde. Irgendwie hatte sich ein Hund auf das Dach einer der Souvenirläden verirrt. Die Spuren der nun im März (Ende der Ferienzeit in Chile) wieder aufkommenden Proteste konnte man eindrücklich am Regierungsgebäude der Stadt sehen. Die werde ich in den nächsten Wochen, nachdem was mir viele Chilenen erzählt haben, mit Sicherheit noch ausgiebiger erleben.
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  • Day 48

    Typisch Alemania

    February 21, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 21 °C

    Dass Chile etliche Einflüsse der früheren deutschen Siedler hat, ist mir anhand vertrauter Straßennamen, deutschen Schulen und Feuerwehren (hier heißen sie eigentlich Bomberos), dem allseits präsenten, sehr leckeren Bier und auch hier verwendeten Wörten wie "kuchen" bereits aufgefallen. In Puerto Varas, einer kleinen Stadt unweit Puerto Montts, die von Deutschen gegründet wurde, sieht man es auch den Häusern und der Kirche an. Na gut, zumindest gibt es bei uns keine Vulkane und die traditionellen Tänze bei den Stadtfesten sehen auch anders aus.

    Zufällig entdeckte ich in der Stadt das kleine Kunstmuseum Pablo Fierros, das er selbst zu einem Kunstwerk hat werden lassen und in welchem er persönlich seine Werke verkauft.

    Am Tag darauf ging es auf den im ersten Foto abgebildeten Vulkan Osorno, wo man sich durch die karge Kraterlandschaft wie auf dem Mond fühlt. Auch dabei kam ich nicht ohne neue Bekanntschaften aus, konkret einer Holländerin, mit der ich den Tag verbracht habe, drei deutschen Mädels, die uns im Auto hoch auf den Vulkan und ein älteres brasilianisches Ehepaar, das uns wieder nach unten gebracht hat.
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  • Day 48

    Abschied von Patagonien

    February 21, 2020 in Argentina ⋅ ☀️ 22 °C

    Verläuft meine Reiseroute vorerst längere Zeit durch Chile, kam ich nicht um einen mehrtägigen Abstecher nach Bariloche in Argentinien herum. Die Wandertouren hier stellten zugleich den Abschied von Patagonien dar, da es hier endet, ohne eine scharfe Grenze im Norden zu besitzen.

    Dass man trotz zahlreicher Flüsse wieder auf der trockenen Andenseite ist, bemerkt man nicht nur anhand der Vegetation, sondern auch an den staubigen Wegen. Der montane Wald wird dabei durch die imposanten Alerce-Bäumen geprägt, die mehrere Meter Stammdurchmesser besitzen und mehrere tausend Jahre alt werden können.

    Da ich zur Abwechslung mal einige Tage ohne neue Bekanntschaften hatte, genoss ich die Ruhe in den Bergen und die Abende mit einem Hörbuch. Während der zweitägigen Tour über den Wolkenpass mit spektakulärem Sonnenuntergang lernte ich dann doch wieder ein paar Leute kennen, mit denen ich eine gute Zeit und, zurück in Bariloche, einige Biere hatte. Kulinarisch sind hier jedoch auch schweizerische Einflüsse in Form von Schokoladenmanufakturen anzutreffen, die ich bei einem Stadtbummel probieren musste. Weniger lecker ist zum Glück mein Zelt für die ebenso stets hungrigen Raupen, die momentan in großer Zahl auftreten.
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  • Day 57

    Kopf in Valdivia, Gedanken zu Hause

    March 1, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 21 °C

    Bei meiner Ankunft in Valdivia nach einer langen Busfahrt am späten Abend stolperte ich direkt in ein großes Stadtfest, um dann noch eine ganze Weile unfreiwillig durch die Stadt zu irren.

    Schon länger verzichte ich weitestgehend darauf Unterkünfte und Aktivitäten im Vorfeld zu planen, sondern schaue spontan vor Ort, was sich anbietet. Wenn der Campingplatz dann voll und das nächstbeste Hotel zu teuer ist, kann das schon mal nerven. Dafür kann man sich bei dieser Art des Reisens von einem Moment in den nächsten treiben lassen. So erlebt man sehr intensiv, was für ein wunderbarer Luxus Zeit und Freiheit sind.

    Meine Gedanken sind in diesen Tagen, sei es beim Beobachten der Seelöwen, die, wenn sie nicht gerade auf der faulen Haut liegen, auf Abfälle vom Fischmarkt warten, beim Strandspaziergang an der Pazifikküste im unweiten Niebla oder beim Biertest in der in Chile bekannten Brauerei Kunstmann (natürlich von einer deutschen Familie gegründet), bei meinem Opa.
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  • Day 58

    Protestmontag

    March 2, 2020 in Chile ⋅ ⛅ 18 °C

    Mein letzter Abend in Valdivia fiel auf das Ende der chilenischen Hauptferienzeit, die von Weihnachten bis Ende Februar andauert. Obwohl die Regierung nach den eskalierten Protesten letztes Jahr eingelenkt hat und Ende April ein Verfassungsreferendum stattfinden wird, machten viele, überwiegend junge Leute, ihrer angestauten Wut weiterhin Luft.

    Die Proteste richten sich gegen die große Ungleichheit im Land. Während die Wirtschaft seit der Diktatur Pinochets zwar stets gewachsen ist, bildete sich durch unregulierte Privatisierung (sogar Wasserrechte können hier erworben werden) eine verhältnismäßig kleine Oberschicht, der quasi das ganze Land gehört. Ärmeren Schichten wird der Zugang zu Bildung und damit gutbezahlten Jobs durch hohe Schul- und Studiengebühren erschwert. Das Niveau der staatlichen Schulen und des öffentlichen Gesundheitssystems ist schlecht. Vielen älteren Menschen sind jedoch auch noch die Schrecken der Vergangheit bekannt, in die ein politisch instabiles Land stürzen kann.

    Da ich mir selbst ein Bild machen wollte, begab ich mich ins Stadtzentrum, wo mehrere hundert Demonstrierende Straßen verstopften und Parolen riefen. Dort entging mir nicht, dass auch Steine in Richtung der herannahenden Polizei geworfen wurden. Nur innerhalb weniger Minuten wendete sich die Dynamik als Tränengasgranaten in die Menge flogen und Wasserwerfer vorrückten. So musste auch ich schnell flüchten und wurde noch Zeuge entstehender Straßenkämpfe, bei denen die Demonstrierenden Berge aus Müll, Autoreifen, etc. auf den Straßenkreuzungen in Brand setzten, Ampeln und Fassaden beschädigten und ihren Hass gegen Staat und Polizei zum Ausdruck brachten.
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  • Day 64

    5 Tage in einer anderen Welt

    March 8, 2020 in Chile ⋅ ⛅ 18 °C

    Direkt am Tag nach meiner Ankunft in Pucón startete ich zu einer Fünf-Tages-Tour um die Vulkane der Region, die sogenannte Villarrica Travers. Auch um in der Ruhe der Berge meines verstorbenen Opas zu gedenken, da ich dies ja nicht im Kreis meiner Familie tun kann.

    Und was waren das für Tage. Ich hoffe, meine Bilder transportieren zumindest ein wenig das Gefühl, was ich während der Wanderung hatte, wie in einer anderen Welt zu sein. Sicher trug dazu auch bei, dass ich stunden-, teilweise tagelang keinen anderen Menschen zu Gesicht bekam, es keine Campingplätze entlang des Weges gibt und Wasser manches Mal zur Mangelware wurde. So musste mir einmal das zum Kochen der Nudeln verwendete Wasser am nächsten Morgen für meinen Haferbrei und zum Zähneputzen dienen. Dafür belohnt einen die Natur dann jedoch mit frischem Quellwasser und glasklaren Seen, deren Temperatur auch für mich Warmduscher erträglich war (auch durch die geothermale Wärme).

    Die Landschaften wechseln von Lavafeldern, auf denen das Gestein gerade erst erstarrt zu sein scheint, über Geröllwüsten, die von bizarren Felsen und den imposanten Vulkanen gesäumt sind, hin zu Araucarien-Wäldern, in denen man wohl nicht überrascht wäre, wenn auf einmal ein Dinosaurier aus dem Gebüsch stapft.

    Die Tierwelt beschränkt sich jedoch auf unzählige Eidechsen und einige Vögel, wie dem rotköpfigen Magellanspecht (leider kein Foto, da immer zu weit weg). Einmal flog ein Andenkondor so dicht über mir, dass mir die Größe dieser Tiere erst richtig bewusst wurde (bis 300 cm Spannweite).

    Die Aktivität im Krater des erst 2015 ausgebrochenen Vulkans Villarrica kann man nachts anhand der schwach leuchtenden, aufsteigenden Dämpfe erahnen, während man das Kreuz des Südens in der Milchstraße sucht.
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  • Day 67

    Schlaforte

    March 11, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 20 °C

    Obwohl er für mich schon zur Normalität geworden ist, lohnt es sich auch mal einen Blick auf meinen Alltag als Backpacker abseits der vielen Erlebnisse zu werfen. Da kommt es schon mal vor, dass ich wie jetzt an fünf hintereinander folgenden Nächten an fünf verschiedenen Orten schlafe.

    Während der jüngsten Mehrtageswanderung war das natürlich mein mir sehr ans Herz gewachsenes Zelt. Da ich einen Tag eher als geplant zurück nach Pucón kam, war im Hostel nur noch ein alter VW-Bus frei, der zwar nicht mehr fahrtüchtig ist, dafür aber liebevoll als Schlafkoje umgerüstet wurde. Die Nacht darauf konnte ich dann wieder in den günstigeren Schlafsaal wechseln. Ein solchen, wenn auch nur mit vier Betten und privatem Bad bewohne ich nun auch im Hostel in Valparaíso, nachdem ich die letzte Nacht im Bus geschlafen habe. Sitze in Nachtbussen sind hier jedoch üblicherweise sehr bequem und fast waagerecht verstellbar.
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