📍 Vietnam Read more Thurgau, Schweiz
  • Day 87

    Joom reab la Cambioda, xin chào Vietnam

    May 3 in Cambodia ⋅ ⛅ 38 °C

    Leider wurde die Nacht recht beschissen, wortwörtlich, aber Details sparen wir uns. Sven hatte sich leider eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Tamara ahnte am Morgen noch nichts davon, stand extra etwas früher auf und bereitete für beide Frühstück zu, welches sie anschliessend alleine genoss. Danach machte sie sich auf die Suche nach Hausmittelchen. Leider gar nicht so einfach. Krank sein auf Reisen ist echt kacke, dann würde man am liebsten einfach in seinem bequemen Bett liegen, von Familie umgeben sein und auf die Sachen zurückgreifen können, von denen man weiss, dass sie helfen. Cola gibt es aber zum Glück auf der ganzen Welt und an Tee und Bananen fehlt es hier in Südostasien ja auch nicht. Alles was über die Hausmittelchen hinausgeht, schleppen wir zum Glück ja in unserer gut ausgestatteten Reiseapotheke umher. So verbrachte Sven den Rest seiner Zeit in Kambodscha schlafend im Bett, unterbrochen von Gängen aufs WC. Da Tamara irgendwann nicht mehr viel tun konnte und Sven mehrheitlich schlief, spazierte sie irgendwann alleine etwas durch die Gegend. Bei ihrem ersten Stopp liess sie sich einem Kosmetikstudio ein wenig aufhübschen, indem sie ihre Augenbrauen wieder zurecht zupfte. Anschliessend schlenderte sie durch verschiedene Seitenstrassen, wo sie herzige Shops entdeckte, mit lokalen Produkten, die meist von einer Organisation geführt wurde, welche Frauen oder Menschen mit Behinderungen unterstützten. Ihre umfangreiche Scrunchie-Sammlung wurde nun um einen weiteren ergänzt. Es war ganz schön so ohne Plan durch die Stadt zu schlendern und dabei so viele schöne Eckchen zu entdecken und immer wieder ein ehrliches Lachen einzufangen. Irgendwann landete sie in einem öffentlichen Park, der zum Wat Phnom gehört, der seeehr berühmt ist, da sich dort anscheinend eine Augenbraue Buddhas darin befindet... An einem schattigen Plätzchen in der Wiese neben einem Spielplatz entschied sie sich dann Yoga zu machen, mit der Hoffnung etwas gegen ihre Rückenschmerzen tun zu können. Es brauchte schon etwas Überwindung so zwischen spielenden Kindern, herumsitzenden Händlern und schlafenden Bettlern sich zu verrenken. Zu interessieren schien es aber zum Glück niemanden.^^ Nach der Yogasession ging es dann zurück in die Unterkunft, um nochmals nach Sven zu schauen, bevor es dann für Tamara alleine zum gebuchten Kochkurs ging. Der Weg dorthin war schon ein kleines Abenteuer, da der Kochkurs auf einer Insel stattfand bei der Köchin Sophor. Der einzige Weg dorthin: die einheimische Autofähre, die natürlich nur auf Khmer angeschrieben war. Aber mithilfe des Textes, welcher Sophor geschickt hatte und welchen man dem Fährpersonal einfach unter die Nase halten konnte, klappte es wunderbar. Auf der anderen Seite wurde Tamara dann schon von Sophor und ihrem Neffen erwartet und gleich mit einer Umarmung begrüsst. Die Zutaten für das Menü, welches wir kochen würden, besorgten wir auf dem Weg zu ihrem Haus gleich vom lokalen Markt. Dabei überlegte sich Sophor ständig, was wir Sven kaufen und kochen könnten, damit es ihm schnell wieder besser gehen würde. Als wir alle Zutaten beisammen hatten, ging es auf zu Sophors Reich: ein Gästehaus mitten im Grünen inklusive Aussenküche. Während Tamara angewiesen wurde ein Bierchen mit Sophor zu trinken, startete der Rest der Familie bereits mit den Vorbereitungen. Als es ums Schnipseln ging, durfte sie dann auch ran. Echt deprimierend, wie lange man an einem Zitronengrasstengel herumschnippeln kann und bei den anderen nebendran nur so die Schnipsel fliegen. Beim Kokosnussraspeln melchen, stellte sie sich aber etwas besser an und erntete sogar anerkennendes Lob von der strengen Küchenchefin. Als wir das Hühnchen Amok im Steamtopf hatten, kochten wir für Sven wortwörtlich eine Hühnerbrühe, indem wir dafür die Reste des übriggeblienenen Hühnchens, hauptsächlich Knochen, auskochten und mit Wasserspinat und Pilzen verfeinerten. Als das Amok fertig war, hiess es Abendessen. Als nur Tamara eine Portion geschöpft wurde, war sie etwas verwirrt und sie war froh, als die anderen Familienmitglieder nach ihrer Nachfrage, ob sie nicht mitessen würden, sich dann doch noch dazugesellten. Wow war das lecker! Aber nach dem 3-Gänger bestehend aus Suppe zur Vorspeise, das Amok zum Hauptgang und Bananen mit Palmenzucker und Kokosnussmantel war sie völlig überessen. Vollgepackt mit Essen für Sven machte sie sich dann wieder auf den Heimweg und war froh, die 45minütige Strecke vom Fährhafen zur Unterkunft als Verdauungsspaziergang zu nutzen. Sven konnte sogar die mitgebrachte Suppe und Bananen geniessen und wir hofften auf eine schnelle Besserung über Nacht.

    Am nächsten Morgen gab es für Sven nochmals Hühnerbrühe und Bananen. Immer noch etwas wacklig auf den Beinen, aber zum Glück durch die kambodschanischen Alltagshelferchen wieder gestärkt(er), schafften wir es dann den Weg zum Flughafen auf uns zu nehmen. Dafür mischten wir uns wieder einmal unter die Lokals und nahmen statt ein Tuktuk den Bus. Mittels App klappte dies auch ziemlich gut, auch war der Bus unerwartet komfortabel, nur sehr vollgestopft. Mit gefühlt 30 Haltestellen dazwischen, erreichten wir den Flughafen dann aber doch noch rechtzeitig und auch der Rest vom Flughafenprozedere verlief problemlos. Der Flug war so kurz, dass es sich eigentlich fast nicht lohnte zu starten. Diese Strecke hätten wir wohl auch mit dem Bus geschafft. Die erste Bekanntschaft, die wir in Ho-Chi-Minh-City machten, war die mit schreienden Sim-Karten-Verkäufern. Nachdem wir unser Gepäck abgeholt und uns mit Bargeld und einer Simkarte eingedeckt hatten, machten wir uns wieder mit einem Bus auf ins Zentrum. Dieses Mal mit weniger Stopps und sogar mit handbetriebender Aircon (Fächer), da sich ein paar Touris über die Hitze beklagten. Wir schauten uns an und waren uns gleich einig: pha da haben wir schon Schlimmeres erlebt! Ho-Chi-Minh unterscheidet sich insbesondere in einem Punkt sehr zu den anderen südostasiatischen Städten, welche wir bereits gesehen haben: Es ist eine Stadt, wie wir sie uns eher vorgestellt hatten. Modern im westlichen Sinne, mit Verkehrschaos und blinkenden Werbungen und Barschilder. Vor allem in der walking street direkt vor unserer Unterkunft kamen wir nicht mehr aus dem Staunen: hier tanzten mehr oder weniger leicht bekleidete Damen auf Sockeln vor den Clubs und überall wurde man mit mehr oder weniger obszönen Angeboten gelockt. Hier war es für einmal für Sven unangenehmer alleine unterwegs zu sein... Nach einer leichten Nudelsuppe (die leider keine echt war, da wir leider die trockene Version bestellt hatten😅) verbrachten wir den Rest des Abends in unserem wirklich weichen und komfortablen Bett in unserem geuptadeten Zimmer.
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  • Day 85

    Phnom Penh - last Cambodian one

    May 1 in Cambodia ⋅ 🌙 31 °C

    Nach zwei Tagen unabhängigen Herumcruisens mit unserem Roller, mussten wir diesen leider wieder gegen Transportmittel des öffentlichen Verkehrs eintauschen, kurz gegen einen Minivan mit luxuriösen Ledersessel, die bei grosser Hitze jedoch zu einer Wasserrutsche werden... Bevor wir aber im Van vor uns hin brätelten, gab es in der Unterkunft ein leckeres 2-Gänger (!) Frühstück mit Pancake, Rührei, Baguette (eine Hinterlassenschaft der Franzosen, die sich in Kambodscha gehalten hat), Früchten und einem Koffeinsüppchen (= wässriger Kaffee). Nachdem wir uns von unseren herzlichen Gastgebern verabschiedet hatten, überquerten wir das letzte Mal den Preaek Tuk Chhu (Fluss), um zu unserem Bus zu kommen, der uns zu unserer letzten Station in Kambodscha nach Phnom Penh bringen würde. Sagen wir es einmal so, wir hatten schon angenehmere und vor allem sicherere Busfahrten mit besserem Musikgeschmack des Busfahrers erlebt. Zum Glück haben wir den grössten Teil unserer zurückgelegten Strecke mit dem Nachtbus gemacht... Da sahen wir wenigstens nichts...😅 Die letzte Stunde unserer Fahrt standen wir im Stau. Der Verkehr in Phnom Penh ist echt next level... Dank Grab kamen wir glücklicherweise ohne Verlust weiterer Geduldsfäden zu unserer Unterkunft. Und wow die hatte so ungewohnt weiche Betten, dass wir diese erst einmal nach unserer Ankunft ausgiebig austesten mussten. Wir wissen nicht wieso, aber Asiaten scheinen es zu lieben, auf Brettern zu schlafen. Nachdem wir uns doch noch aus unseren Betten wühlen konnten, machten wir uns auf zum Central Market, ein "hier-kriegst-du-alles-und-noch-mehr"-Markt unter einer Raumschiffartigen Kuppel. Franzosen und ihr Sinn für Ästhetik...😉 Das Angebot war etwas zu Kleider und Schmuck lastig und die Händler etwas zu übermotiviert mit verkaufen wollen, sodass wir uns relativ schnell auf zur nächsten Sehenswürdigkeit machten, Wat Phnom, einem buddhistischen Tempel. Diesen schauten wir uns nur von aussen an, da wir irgendwie gerade ein Tempelbesichtigungsüberschuss und nicht die normgerechte Kleidung dabei hatten. Als Alternative gönnten wir uns einen Snack im kühlen 7 Eleven. Nach etlichen Runden "Ich sehe was, was du nicht siehst" spazierten wir zur Flusspromenade. Die Kontraste, die Phnom Penh auszumachen scheinen, wurden uns dabei noch bewusster: Traditionell vs. hypermodern, reich vs. bettelarm, gesunder Lifestyle vs. Verkrüppelte, sauber vs. dreckig, Land vs. Wasser, glühende Hitze vs. auf Gefrierfach-Temperaturen gekühlt, Abgase vs. Parkanlagen, Tuktukfahrer vs. Rikschafahrer, freundlich vs. angepisst, Arbeiter vs. Reisende etc. Irgendwie nicht fassbar diese Stadt. Infolge der Hitze und um die vielen Eindrücke etwas setzen zu lassen, machten wir uns auf in eine Brauerei, die eigentlich die Bar eines 5 Sterne Hotels war. Und wie Gäste eines solchen wurden wir auch behandelt. Als die Sonne sich langsam verabschiedete, wechselten wir unsere Location zu einem Restaurant, wo der Koch direkt vor unseren Augen die Nudeln für unsere noodle soup zubereitete.😋 Nachdem wir uns die Bäuche mit dem feinen Essen vollgeschlagen hatten, machten wir uns auf zu unseren weichen Betten.😍

    Der nächste Morgen begann ziemlich gemütlich, so konnten wir für den Zmorgen einfach ein paar Stockwerke runterdüsen und uns am Frühstücksbuffet bedienen. Danach nahmen wir erst einmal eine Unterkunftsverschiebung vor, vom Hotel in unsere eigene kleine Airbnb Wohnung, versteckt in einer Seitengasse und umgeben von Einheimischen. Während wir den Eingang suchten, wurden wir umringt von einer immer grösser werdenden Kinderschar, die gar nicht genug kriegte vom "Hello" rufen. Ganz Mutige umarmten uns auch gleich. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten, machten wir uns auf den Weg zu Choeung Ek das Völkermord Gedenkzentrum. Unsere Pläne wurden aber von aufdringlichen Tuktuk-Fahrern durchkreuzt und wir flüchteten uns in ein süsses Café mit extrem herzlichem Personal. Als keine Tuktukfahrer mehr in Sicht waren, bestellten wir uns ein Grab und düsten, oder wohl etwas passender, schlichen uns, durch Phnom Penhs Verkehr während wir eine schöne Prise Abgase inhalierten, zu unserem Ziel. Die Killing fields nahmen einen echt mit, den man wandert während dem Besuch praktisch über Knochen- und Kleiderreste der über 3000 grausam von den Roten Khmer Ermordeten. Noch immer kommen nach der Regenzeit wieder neue Fragmente an die Oberfläche. Wir sind froh, dass es von den Gebäuden, die hier einst standen nur noch Fotos gibt, zu hart ist es zu sehen, wo die Menschen ihre letzten Minuten verbrachten. Die Tötungswerkzeuge, mehrheitlich ganz alltägliche landwirtschaftliche Werkzeuge, da alles andere zu teuer war, schauten wir uns gar nicht mehr an. Obwohl alle Geschichten unbegreiflich und so sinnlos sind, nimmt uns der Baum, an welchem Babies vor den Augen ihrer Mütter zu Tode geschlagen wurden, am meisten mit. Unvorstellbar, dass diese grausame Taten erst vor gut 70 Jahren geschahen und es viele heute noch lebendende Kambodschaner selbst miterlebten und praktisch jeder ein oder sogar mehrere Familienmitglieder verloren hatten deswegen. Eigentlich wollten wir uns heute auch noch das Tuol-Sleng-Genozid-Museum anschauen. Da dies aber zu viel gewesen wäre, liessen wir es weg und machten uns auf zum Tuol-Tompuong-Markt (Russenmarkt), der eigentlich ziemlich ähnlich wie der Central Market ist, einfach ohne Raumschiffkupel, dafür etwas urchiger. Hier fanden wir dann auch die Souvenirs für unsere Erinnerungskette und konnten unser eingerostetes Verhandlungsgeschick wieder einmal etwas trainieren.😉 Am Nachmittag gingen wir es dann etwas ruhiger an und schlenderten durch die moderne Bassac Lane, die vorwiegend aus Restaurants und Bars besteht. Zuerst schlemmten wir uns durch spannende Dumplingskreationen, bevor wir uns dann durch das Sortiment einer weiteren Brauerei testeten. Die kulinarische Auszeit nutzten wir gleich zur Planung unseres nächsten kulinarischen Highlights, unser selbstgekochtes Abendessen. Finanziell lohnt sich dieses Unterfangen überhaupt nicht, da auswärts essen gehen in Südostasien meist günstiger kommt, wir mögen aber die Herausforderung, aus den oft sehr spartanisch eingerichteten Küchen ein etwas aufwändigeres Menü zu zaubern. Unser geplantes Menü brauchte dann aber noch einige Uptades, da wir die Zutaten dafür oder wenigstens etwas Ähnliches in dem zwar grossen aber sehr einseitig eingerichteten Supermarkt nicht aufspüren konnten. So sprintete Tamara dann noch in zwei weitere Supermärkte, während Sven schon einmal mit der Zubereitung anfing. Schlussendlich schafften wir es aber leckere Burritos zu kochen. Nachdem wir unser hart verdientes Essen genossen hatten, vielen wir gleich nebenan in unsere harten Betten.
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  • Day 83

    Kampot - viel mehr als nur Pfeffer

    April 29 in Cambodia ⋅ ⛅ 35 °C

    Unser zweiter Tag in Kampot lief eigentlich ziemlich genau gleich ab wie schon der erste: Ausschlafen, Frühstücken, mit dem Roller herumdüsen und verschiedene Sehenswürdigkeiten anschauen sowie erleben, in der Unterkunft chillen, in der Stadt zu Abend essen und danach schlafen gehen. Hier noch etwas die ausführlichere Variante: Heute landeten wir zum Frühstück in einem vegetarischen Café, nach dessen riesigen und nährstoffteichen Mahlzeiten, wir für den Rest des Tages gesättigt waren.😅 So überessen hatten wir etwas Mühe in die Gänge zu kommen, zum Glück mussten wir etwas zu unserem nächsten Stopp, einer Pfefferplantage, fahren. Schnell wechselte die urbane Umgebung zu einer ländlichen und so auch die Strassen... Am Ende vom Tag waren wir wieder mit roten Sand paniert... Die Anfahrt war aber wunderschön: etliche Bauernhöfe mit verschiedenen Tieren, zwischen grünen Plantagen und Palmen versteckt, von Bächen und kleinen Seen durchzogen und im Hintergrund dschungelbedeckte Hügel, deren Spitzen teilweise von Wolken verhüllt wurden (oder von Rauchschwaden, klingt aber weniger idyllisch😅). Auf der Farm wurden wir von einem erzählfreudigen Schotten begrüsst, welcher uns durch seine Plantage führte und viel Interessantes über den Pfefferanbau erzählte. Anschliessend an die Tour durften wir sogar die verschiedenen Pfeffer und sonstige Produkte in Verbindung mit Pfeffer versuchen. Wow da wurde unsere gustatorische Wahrnehmung gleich ein wenig auf postive Weise gefordert! Obwohl wir immer noch mehr als genug vom Frühstück hatten, konnten wir es uns nicht nehmen lassen, das Pfeffereis zu probieren. Obwohl die Kombi echt speziell klingt, ist sie echt zu empfehlen. Mit vielen Eindrücken und Pfeffer im Gepäck, machten wir uns auf zu einem Tempel in einer Höhle. Auch hier war nur schon die Anfahrt alleine sehenswert obwohl wir uns mehr als einmal fragten, ob wir tatsächlich auf dem richtigen Weg sind, insbesondere als wir praktisch durch Gemüsebeete fuhren. Freundliche Einheimische winkten uns aber immer weiter. So kamen wir dann auch wirklich beim unscheinbaren Eingang der Höhle an, wo sogar ein Wächter Eintritt verlangte und uns ein paar Guides ihre Dienste anboten. Da die Höhle recht verwinkelt ist, nahmen wir ihr Angebot an und hatten ein rechtes Gaudi, da wir die gleich doofen Witze, die unser Tourguide machte einfach zurückgaben. Funfact: "Isch guet?" bedeutet auf Khmer soviel wie "Du bist verrückt.". Während wir Witze rissen, rannten wir über 200 Stufen hoch, bestaunten den alten Schrein, Fledermäuse und verschiedene Gesteinsformationen und quetschten uns auf dem "hard way" durch Enge Spalten. Wieder am Tageslicht versuchten uns die Einheimischen unsere Lampen abzukaufen bzw. gegen anderes einzutauschen und wir spendierten unserem Guide ein Cola, während wir versuchten mit den Kindern zu interagieren und dem Bau eines neuen Tempels zuschauten. Auf dem Rückweg machten wir mit der Absicht zu kajaken noch einen Halt am Fluss. Als wir die Strömung des Flusses sahen, gingen unsere Pläne wortwörtlich "den Bach ab" und wir entschieden uns stattdessen für die faule Variante, nämlich von einer Bar aus die Aussicht zu geniessen und einfach ein bisschen die Seele baumeln zu lassen. Im Entspannungsmodus angekommen, machten wir auch sonst nicht mehr viel an diesem Tag. Ausser Nachtessen natürlich.Read more

  • Day 81

    Kampot - wo der Pfeffer wächst

    April 27 in Cambodia ⋅ 🌙 28 °C

    Ja zugegebermassen das Wortspiel im Titel kommt recht flach, aber es ist tatsächlich so, dass der weltbeste Pfeffer von Kampot kommt.^^
    Am ersten Morgen in Kampot gingen wir es ruhig an und schliefen zuerst ein bisschen aus. Anschliessend besorgten wir uns wieder das komfortabelste und unabhängigste Transportmittel, den Roller. Mit dem Roller düsten wir dann zuerst einmal in ein Café, wo wir leckeren Zmorgen genossen und gleichzeitig wieder eine gute Sache unterstützten. Zwei mit einer Klappe...😉 Energiegeladen hüpften wir wieder auf unseren Roller und fuhren zum Bokor Nationalpark oder die einheimische Protzstrasse, da die Strasse auf den "Berg" wohl die einzige Passtrasse Kambodschas zu sein scheint und dadurch von der einheimischen Jugend und den vorwiegend männlichen Artgenossen zum Ausführen ihrer teuren Karren und Motorrädern genutzt wird. Zu schnell sollte man die Kurven dann aber doch nicht nehmen, da die Strassenränder gerne für ein ausgedehntes Grossfamilienpiknik genutzt werden und Gibbons die Strasse als Takeaway-Restaurant nutzen. Mal schneller und mal langsamer unterwegs erreichten wir unseren ersten Stopp, die Lok Yeay Mao Statue, welche für uns wie ein riesiger bunter Buddha aussah. Natürlich konnten wir es nebst dem Statue und Aussicht bestaunen nicht lassen, unser Geburtstier mit einem kleinen Zustupf zu unterstützen.😉 Nahe bei der Statue befanden sich noch zwei Ruinen, ein Tempel und ein Palast aus neuerer Zeit, die Graffitti verschmiert, jedoch eher einem lost place glichen. Nicht sehr angetan davon, düsten wir schnell weiter. Die Gebäude wurden immer abströser, so düsten wir an gruseligen verlassenen Hotelkomplexen vorbei, die von Einheimischen zum Pikniken genutzt wurden, ein von aussen schäbiges Casino, das aber in Betrieb zu sein schien, einem chinesischen und buddhistischen Tempel, einer katholischen Kirche, niemals fertiggestellte Betongerippe, niegelnagelneue Luxushotels, welche neu errichtet wurden und Stauseen. Das war einfach irgendetwas, schien aber bei asiatischen Touristen sehr hoch im Kurs zu sein. Wenigstens war die Aussicht schön... Da wir nun einmal schon den Weg zurückgelegt hatten, schauten wir uns trotzdem ein wenig um und machten einen Stopp beim buddhistischen Tempel (wo wir eine starke Konkurrenz für die eigentliche Sehenswürdigkeit waren), der katholischen Kirche (die wie vieles da oben einfach eine Ruine war) und einem kleinen Stausee (mit unglaublich vielen Fischen, welche man natürlich um sein Karmalevel aufzuwerten füttern konnte) und zurückgelassenen, kitschig-bunten Schwanpedalos). Genug von diesem skurrilen Nationalpark machten wir uns auf den Rückweg und mussten nebst Affen, schleichenden Autofahrern auch noch Waldbränden ausweichen, welche von Feuerwehrleuten mit topmoderner Ausrüstung gelöscht wurden (Achtung kann Spuren von Ironie enthalten...). Stattdessen statteten wir einer Kaffeerösterei einen Besuch ab, was wir für uns als lohnendere Alternative betrachteten. Nach Kaffee und Kuchen Schnabuliererei und Apéro, bei welchem das voller Freude entdeckte ginger beer, sich leider eher als Schnaps mit Pfiff und das craft beer als abgelaufen herausstellte, motivierten wir uns dann doch noch zu ein bisschen Sightseeing. Neben dem Anbau von Pfeffer sind Kampots Landwirte passenderweise auch in der Salzgewinnung sehr erfolgreich und so fuhren wir zu den Salzfeldern. Der Abstecher lohnte sich und es war sehr spannend den Landwirten bei der Arbeit zuzusehen. Genauso spannend fanden sie es wohl uns Touristen anzuschauen und viele winkten uns, riefen erfreut "Hello" und spöttelten mit ihren Kollegen wohl etwas über die zwei Touris, die da so fasziniert von ihrer alltäglichen Arbeit waren. Zurück in unserer Unterkunft ruhten wir uns etwas aus, bevor wir dann in der Stadt neue und alte Klassiker der Khmer Küche versuchten.Read more

  • Day 80

    Koh Rong Sanloem

    April 26 in Cambodia ⋅ ☀️ 31 °C

    Der frühe Vogel fängt den Wurm... ääh erwischt die Fähre. Da nur zwei Fähren am Tag zur Nachbarinsel Koh Rong Sanloem übersetzen, hiess es für uns Morgenmenschen wieder einmal früh aufstehen. Um 7 Uhr mussten wir, ohne eine Chance auf Frühstück (!), auf der langsamen Versorgungsfähre sein. Ein kleiner Trost war immerhin, dass diese nur die Hälfte, der viel schnelleren aber leider erst später am Nachmittag fahrenden Speedferry kostete... Die hilfsbereite Tourenvermittlerin eingangs Pier setzte uns beinahe noch in die falsche Fähre zurück ans Festland. Mittels der richtigen Fähre kamen wir dann aber auf der richtigen Insel an und stiegen sogar am richtigen Strand aus. Obwohl unser Hotel ein eigenes Pier hatte, wurden wir natürlich prompt am anderen Ende des Strandes abgeladen. Und der Strand war lang. Sehr lang. So schleppten wir uns also eine halbe Stunde bei brütender Hitze, mit nüchternem Magen im Sand aug unsere Unterkunft zu. Als wir endlich ankamen wurden wir richtig entgeistert von den frühstückenden Gästen angestarrt und das Hotelpersonal bot uns sofort Stühle und kaltes Wasser an. Vielleicht sahen wir etwas kaputt aus... Da unser Zimmer noch nicht bereit war, nutzten wir die Gelegenheit um im Restaurant nebenan Frühstücken zu gehen. Mit Ventilator, Kaffee und Essen sah die Welt oder genauer gesagt wir gleich besser aus. Das Warten auf unser Zimmer lohnte sich. Denn es war auf dem Pier und so hatten wir den spektakulärsten Meerblick, den man sich vorstellen kann. Nschdem wir wie tote Fliegen etwas herumgelegen waren, drängte uns unser Entdeckergeist doch noch dazu die Insel etwas zu erkunden. Gar nicht so leicht, da die einzige Fortbewegungsmöglichzeit auf dieser Insel zu Fuss, per Boot oder Einachser mit Ladebrücke war. Vom Laufen hatten wir aber definitiv genug und so entschieden wir uns völlig rational für den Roller.😅 Sven hatte gestern ja auf Koh Rong geübt. Was uns aber hier auf der Schwesterninsel erwartete war next Level... Zuerst ging es entlang unseres Hausstrandes Richtung Leuchtturm. Leider waren die selbstgemalten Wegweiser etwas ungenau und so landeten wir halt stattdessen in irgendeinem abgelegenen Ressort, wo uns ein einsamer freundlicher Receptionist den besten Schnorchelspott verriet. So kletterten wir also zwischen Felsen und Abfall zu einem verlassenen Strandabschnitt. Von unserem Privatstrand aus, schnorchelten wir dann etwas herum und sahen tatsächlich ein paar eindrückliche Korallen. Obwohl wir noch ewigs hätten herumschnorcheln können, brachen wir unsere Schnorcheltour nach einer vernünftigen Dauer ab, um unseren Sonnenbrand von gestern etwas zu schonen...😅 Anschliessend versuchten wir es nochmals mit dem Leuchtturm. Dieses Mal fanden wir sogar den richtigen Weg. Irgendwann wurde dieser aber so unbefahrbar, dass wir den Versuch den Leuchtturm zu erreichen, abbrachen. Als Alternative versuchten wir zu einem Café etwas oberhalb zu kommen. Auch keine Chance, obwohl Tamara einen Teil der Strecke laufend zurücklegte. Danach entschieden wir uns insbesondere hinsichtlich des sich leerenden Tankes einfach zum nächstgelegenen Strand zu fahren. Alle guten Dinge sind drei und so schafften wir es tatsächlich unseren Plan C umzusetzen. Der Name des Strandes "lazy beach" war Programm und so faulenzten wir zuerst in der kleinen Beachbar inklusive Snack und später am Strand und im Wasser. Früh genug machten wir uns heute auf den Rückweg, um nicht wieder in der Dämmerung herumirren zu müssen. Da es nur ganz wenige Strassen gibt und die Insel wesentlich kleiner ist, waren wir dieses Mal glücklicherweise viel schneller zurück. Der Vermieter plauderte bei der Rückgabe des Rollers noch ein wenig mit uns und war, so schien es zumindest, schon ein wenig beeindruckt von unserer Route.^^ Um die Aussicht an unserem Hausstrand zu geniessen und wieder einmal unseren Blog zu pflegen, platzierten wir uns in einer Bar. Am späteren Abend spazierten wir dann ein paar Häuser weiter und landeten bei einem etwas verpeilten Türken und einem Khmer Grosi, die echt leckere Pizza, Falafel und Hummus für uns zubereiteten. Auf dem Nachhauseweg versuchten wir noch einmal das Leuchtplankton zu sehen, aber der Strand war hier so flach, dass wir mehrere Hundert Meter hätten raus laufen müssen. So entschieden wir uns für unser Bett.

    Am darauffolgenden Morgen hiess es schon wieder die Fähre erwischen. Dieses Mal zum Glück aber nicht so früh. Und was uns noch viel mehr freute, war dass uns unser Hotel einen Transfer zum Pier offerierte und zwar mittels Privatboot. So kamen wir dieses Mal ohne Schweissperlen an. Die Fähre war nicht so pünktlich wie wir und so hiess es warten. Die Überfahrt lief dann aber dank Speedferry richtig flott und so kamen wir auch schon bald zu unserem Kaffee und Frühstück am Festland. Wie Profis bestellten wir anschliessend ein Grab zum Bahnhof, wo wir 2einhalb Stunden auf den Zug warteten, der nur einmal pro Tag fuhr. Irgendwann fuhr ein Ein-Wagen-Zug ein und wir staunten nicht schlecht, als wir merkten, dass das unserer war. Trotz vorgängiger Befürchtungen fanden alle Passagier auf den komfortablen Sitzen Platz. Pünktlich gemäss Schweizerstandard ging es mit der Zugfahrt los. Nicht wahnsinnig schnell, aber dafür sah man richtig viel. Insbesondere da die Häuser praktisch auf die Schienen gebaut wurden. Eigentlich wäre die Zugfahrt recht idyllisch gewesen, wäre da nicht das durchgehende Gehupe des Zugfahrers gewesen, um allfällige Leute auf den Schienen zu warnen. Mit lauter Musik in den Ohren genossen wir aber die Aussicht trotzdem. Neben abwechslungsreicher Landschaft (Hügel, Flüsse, Palmen, Dschungel und Feldern) gab es auch sonst sehr viel Interessantes zu sehen (Straussenfarmen, Ledertrocknungshallen, schöne bunte Häuser, Wellblechhüten, Hochzeitslocation, Bauernhöfe, Bauruinen, etc.). Schneller als erwartet kamen wir in Kampot, wo wir uns wiederum ein Grab gönnten. Der Grabfahrer schien sich trotz Navi nicht ganz sicher zu sein, wo er hinmusste und auch sonst fuhr er recht risikofreudig umher. Wir kamen aber schlussendlich am gewollten Hotel an, wo wir einmal mehr wie Könige mit Erfrischungstüchern und Eistee empfangen wurden. Den Rest des Tages nutzten wir zum Weiterplanen und Blog schreiben und spazierten nur noch für das Abendessen in der Stadt umher. Nach Pasta und Einkaufen ging es dann bereits wieder zurück in die Unterkunft.
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  • Day 78

    Koh Rong

    April 24 in Cambodia ⋅ ⛅ 30 °C

    Schon von der Fähre aus liessen uns die weissen Strände, die idyllischen Fischerdörfchen und der dichte Dschungel staunen. Von der Fähranlegestelle war es zum Glück nur ein kurzer Spaziergang entlang der Strandpromenade zu unserer Unterkunft, wo wir sehr herzlich empfangen wurden. Obwohl wir uns nach der unruhigen Nacht im Schlafbus gerne unter der Klimaanlage ausgeruht hätten, entschieden wir uns, an der von der Unterkunft angebotenen Bootstour teilzunehmen. Mehr oder weniger pünktlich wurden wir von unserem Transfer abgeholt, der darin bestand, dass wir einem Rollerfahrer hinterher rannten, der uns zu einer Bar führte. Dort wurden wir ohne weitere Info einfach einmal abgesetzt und warteten während wir mehrmals gefragt wurden, was wir trinken wollten. Wir fragten uns schon, ob wir anstatt in die Bootstour in die Pubtour gebucht wurden. Irgendwann wurden wir dann aber doch auf ein Fischerboot verladen, das im Vergleich zu den anderen Booten, welche die gleichen Touren anboten, etwas heruntergekommen aussahen. Die zwei Herren, welche das Boot betreuten, waren nicht sehr kommunikativ und so warteten wir einmal mehr ohne Infos auf irgendetwas. Irgendwann schaukelten wir dann los und die zwei Mann Crew lachte recht über die Touris, die aufkreischten, wenn das Boot zu fest wackelte und Wasser reinspritzte. Nach kurzer Zeit ankerten wir bei irgendeinem Strand und warteten wieder eine unbestimmte Zeit. War dies nun bereits der versprochene Schnorchelspot? Während der eine der Crew anfing seinen Gürtel zu reparieren, sprang der Käptn aus dem Boot und verschwand auf dem Festland. Okay wohl nicht der Schnorchelstopp... Irgendwann kam der Käptn mit zwei weiteren Passagieren dazu und dasselbe Spiel wiederholte sich beim nächsten Strand. Als wir dann scheinbar alle Passagiere aufgeladen hatten, fuhren wir zu einer kleinen Insel, bei welcher bereits zwei andere Boote zum Schnorcheln ankerten. Verwöhnt vom Tauchen war das Schnorcheln nicht umwerfend, trotzdem wurden wir überraschenderweise mit einigen Korallen, bunten Fischen und sonstigen interessanten Meeresbewohnern verwöhnt. Wir machten auch noch einen kleinen Abstecher ans Land der kleinen Insel und fanden auf dem Gipfel einen kleinen Tempel. Zurück auf dem Boot fuhren wir ein paar Meter weiter ins Meer, wo der eine Guy anfing einen Squid zu zerteilen und als Köder an "Angelruten" zu spiessen. Diese bestanden einfach aus einer Plastikrolle, an welcher eine Silchschnur aufgerollt war, an welcher wiederum ein Bleigewicht und Haken befestigt war. Natürlich fing niemand von uns Touris was. Der Guy, der die Fischerruten präpariert hatte, blöffte stattdessen gleich mit zwei erfolgreichen Fängen. Irgendwann düsten wir dann weiter zum Long Beach, dem Sunrise Spot schlechthin auf Koh Rong und der Strand liess sich echt sehen: weisser Sand, der lustig quitschte, wenn man darüber lief, klares Wasser und dazu ein Sonnenuntergang, der ewigs dauerte. Welche Zutaten braucht man sonst noch für das Paradies?☺️ Irgendwann sahen wir, dass auf unserem Boot gegrillt wurde und so schwammen wir wieder zurück. Als Vorspeise gab es denn frischgefangenen Fisch, zum Hauptgang Reis mit grillierten Gemüse und Poulet und zum Dessert einen Khmer Whisky. Allgemein war der Alkoholkonsum vor allem bei der Bootscrew recht hoch und ihre Party wurde dadurch immer grösser und ihre Gesangskünste und Musikwahl immer besser.😅 Wir dachten der Sonnenuntergang wäre schon wunderschön gewesen, aber dann tauchte der rote Vollmond am Himmel auf... Und was sollen wir sagen? Einfach unbeschreiblich! Aber DAS Highlight würde erst noch kommen... Nach dem Barbecue fuhren wir langsam wieder zurück zu unserem Heimhafen. Unterwegs machten wir aber noch einen Stopp mitten im Meer, zogen unsere Schwimmbrillen und Schnorchel nochmals an und sprangen ins dunkle Wasser. Was uns da erwartete war atemberaubend. Als wir uns im Wasser bewegten, sahen wir Leuchtplankton! Das war wie ein Sternenhimmel unter Wasser! Als könnte man zaubern und das leuchtende Etwas, wäre die Kraft des Zaubers. Wir konnten nicht genug kriegen und wedelten wie die Wilden im Wasser herum. Leider fühlte es der Rest der Gruppe nicht so wie wir und so waren wir etwas enttäuscht, als wir schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Wasser gerufen wurden. Zurück am Hafen chillten wir es noch etwas am Strand bevor wir dann müde aber sehr happy in unsere Betten fielen.

    Am zweiten Tag wollten wir die Insel auf eigene Faust entdecken und mieteten uns dafür einen Roller. Der Zustand des Rollers liess uns darauf schliessen, dass die Strassenverhältnisse auf dieser Insel einem anderen Standart entsprachen, als wir bis anhin kannten von Südostasien. Bevor wir losdüsten, mussten wir uns aber wieder einmal um Alltägliches kümmern: Wäsche und Frühstück. Unsere vollgestopften Waschsäcke konnten wir bequem next door zu unserem Hotel in der Wäscherei abgeben. Frühstück gabs in einer Dschungelbar einen kleinen Fussmarsch entfernt, untypisch mit Shakshuka und Bacon Sandwich. Der Besitzer der Bar litt unter einem fiesen Kater, war aber sehr hilfsbereit und teilte mit uns eine Karte der Insel, sowie Tipps zur Route. Er versicherte uns auch, dass der Trampelpfad zu seiner Bar, der schlimmste Abschnitt sein würde und die Strasse anschliessend besser würde. Mit diesen Tipps im Gepäck machten wir uns auf zum nördlichsten Punkt der Insel, dem lonely beach. Der Bartender hatte recht und so war glücklicherweise wirklich nur der erste Abschnitt und der Abstecher zum Strand wirklich mühsam zu fahren, sodass Tamara ab und an sogar absteigen und laufen musste. Der Rest der Strassen, war ziemlich gut ausgebaut, da chinesische Investoren gerade einen mega Bauboom auf der Insel vorantrieben... Angekommen an unserem Ziel hatten wir den lonely beach zwar nicht ganz für uns alleine, mussten ihn aber immerhin nur mit ganz wenigen teilen, die sich am langen Strand zudem gut verteilten. Es gab sogar Holzliegen, die man nutzen konnte ohne dass ein Händler vorbeikam, der etwas dafür verlangte.😉 So genossen wir das Strandleben mit faul herumliegen, schnorcheln, herumplantschen und dummen und weniger dummen Geschnorr... Als wir uns dann doch noch von dieser wunderbaren Aussicht losreissen konnten, machten wir uns auf zu einem Restaurant, dass uns der Bartender empfohlen hatte. Zum einen weil das Essen echt lecker sei und zum anderen, weil man da Kajaks ausleihen konnte und man sogar einen Otter sehen könnte. Nur leider war dieser tolle Ort auch gut versteckt und so fuhren wir mehrmals vorbei und erkundeten sehr spannende Trampelpfade bevor wir endlich den richtigen Abzweiger fanden. Das lange Suchen lohnte sich aber, da wir echt leckere Frühlingsrollen aufgetischt bekamen.😋 Mit dem Otter-Spotting hatten wir leider kein Glück. So liess er sich unsere ganze Kajakfahrt nicht blicken, obwohl die Kellnerin erzählte, dass er sich eigentlich täglich blicken liess. Wir genossen dann aber, zwar etwas enttäuscht, die Umgebung umso mehr. Wenn man den vielen Abfall ausblendete war diese sehr schön. So paddelten wir durch einen Mangrovenwald, ein Fischerdörfchen, wo wir freundlich von winkenden Kindern begrüsst wurden und landeten dann sogar beim Meer und dass alles während sich die Sonne mit einem schönen Untergang verabschiedete. Um bei den nicht ganz easy Strassenbedingungen noch bei Dämmerug Zuhause anzukommen, machten wir uns gleich nach dem Kajaken auf den Nachhauseweg. Einmal mehr verpassten wir den richtigen Abzweiger und landeten weiter Dorf einwärts. Und da passierte es! Wir sahen den Otter, der gerade von Einheimischen gefüttert wurde. Was für ein Zufall! Super happy fanden wir dann auch noch den richtigen Weg und düsten zurück. Leider auf dem falschen Weg... Nämlich der, der einige wenige Hundert Meter vor unserer Unterkunft einfach aufhörte. Danke Googlemaps und wir wurden ja nicht davor gewarnt... Also hiess es einmal umkehren, alles zurück und dass nun im Stockdunkeln...🫣 Sven meisterte aber auch diese Herausforderung mit Bravour. Kurz vor unserer Unterkunft legten wir an einem Strand nochmals einen Schnorchelstopp ein, um noch einmal das Leuchtplankton zu sehen. Endlich zurück in unserem Dörfchen wollten wir vor dem Essen noch kurz unsere Wäsche abholen. Da erwartete uns aber das nächste Desaster: Die Wäsche würde erst am nächsten Tag am Abend fertig sein und wir mussten die Insel schon am Morgen früh verlassen. Da für das schnellere Trocknen das Doppelte verlangt wurde, entschieden wir uns, die Wäsche selbst nochmals im Hotel aufzuhängen. Davor besorgten wir uns aber noch ein Takeaway Abendessen. Als wir anschliessend zurückkamen hatte die Laundry lady unsere Wäsche trotzdem in den Trockner gestopft. So zahlten wir schlussendlich mit dem Trinkgeld doch fast das Doppelte, waren aber sehr happy, dass es keine Nacht- und Frühmorgenaktion geben würde, um unsere Wäsche noch zu trocknen und zu packen. Was für ein erlebnisreicher Tag...
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  • Day 77

    Siem Reap - chapter 4

    April 23 in Cambodia ⋅ ☀️ 36 °C

    An unserem letzten Tag in Siem Reap konnten wir endlich wieder einmal etwas ausschlafen und reizten die Checkout-Zeit bis 11 Uhr voll aus. Nachdem wir unserer Lieblingsbeschäftigung nachgegangen waren, unsere sieben Sachen packen, gingen wir wirklich zu einer unserer Lieblingsbeschäftigung über, Kaffee trinken und brunchen. Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir darauf warteten zu unserer Tour zu Kampong Phluk, eine der floating villages, abgeholt zu werden. Und einmal mehr fühlten wir uns extrem wichtig, als ein luxuriöser Minivan einfuhr und ein freundlicher Guide uns mit unserem Namen ansprach. Obwohl es eine geteilte Tour war, befand sich neben uns nur eine weitere Person im Bus, Amy aus Manchester. Ry unser Tourguide liess auch ziemlich schnell durchblicken, dass ein Ausflug zu den floating villages im Moment nicht so lohnenswert sei, da diese infolge der Hitze natürlich nicht geflutet waren. Als Trösterli baute er dafür aber spontan einen zusätzlichen Stopp bei einem Kunsthandwerkszentrum ein, wo wir Einblick in die verschiedenen Fachrichtungen des Khmer Handwerkes bekamen. Es war erstaunlich zu sehen, was die Handwerker/innen aus Seide, Holz, Leder, Ton und Stein zauberten. Danach ging es aus Siem Reap raus, auf staubigen Strassen immer mehr aufs Land (ja genau der Sand, der bereits unsere Kleider neu eingefärbt hatte), wo riesige Felder, Kühe und kleine Farmen wieder mehr die Landschaft dominierten, bis wir zu den ersten Stelzenhäusern des Fischerdorfes Kampong Phluk kamen, die sich entlang eines ausgetrockneten Seitenarmes eines Flusses schlängelten. Ry zeigte uns mittels Fotos immer wieder, wie es während der Regenzeit hier aussehen würde. Bis zu 9m kann die Differenz der Wassertiefe von der Trockenzeit zur Regenzeit variieren und der Tonle Sap (der See an welchem die floating villages liegen und auch der grösste Süsswassersee Südostasiens) erweitert seine Grösse bis auf das 5-6fache. Da in dem Dorf heute gerade ein buddhistischer Feiertag war, konnten wir zu Tamaras Freude in eine High School gügseln. Sehr eindrücklich zu sehen, dass es in den Schulräumen, wie bei uns vor 100 Jahren aussah und Ry stolz erklärte, dass sie nun sogar Tafeln hätten und sie nicht mehr auf Ton schreiben müssten... Nachdem wir etwas unter den Pfahlbauten Häusern hindurchspaziert waren, einen bunten Chrüsimüsi-Hindu-Buddhistischen Tempel (Kambodschaner seien nur Fake Buddhies erklärte uns Ry) angeschaut und Frauen abgewimmelt hatten, die Spenden für Schulmaterial wollten (welches schlussendlich leider für alles andere, aber nicht für Bildung gebraucht wird), wechselten wir auf unser (seit Khao Sok) Lieblingstransportmittel, auf ein Longtail Boot aka wackelige Nussschale. Damit kämpften wir uns im seichten, dreckigen Wasser vorbei an unzähligen brachliegenden Touristenbooten und durch einen Mangrovenwald zum See. Auf dem See angekommen tuckerten wir zu einem Café, unserer Sonnenuntergangslocation. Dort führte uns Ry zuerst zu einem improvisierten Swimmingpool. Darin zu baden wäre aber gar keine gute Idee gewesen, da hier die Nutztiere der Familie, welche das Café unterhielt, untergebracht waren: Krokodile. Natürlich konnte man vor Ort auch gleich Produkte aus Krokodilleder erwerben. Interessanter als die Krokodile, welche uns ziemlich leid taten, fanden wir wie die lokale Bevölkerung das dreckige Wasser des Sees aufbereitete. Sie verwenden dafür einen grossen Klumpen Aluminumsulfat, den sie 10 Sekunden durchs Wasser schwingen und wodurch sich der Dreck dann am Boden absetzt. Mit Kokosnuss und Bier (ohne Ei - Ry erzählte uns, dass er das Stout gerne mit bis zu 10 rohen Eiern trinkt) genossen wir den Sonnenuntergang bevor wir dann mit dem Boot zurück zu unserem Van tuckerten, welcher uns wieder zum Hotel brachte.
    Unnützes Wissen by the side: die Bierkompanien veranstalten mit den Deckelchen der Bierdosen eine Art Lotterie bei welcher man Geld und Gratisbier gewinnen kann. Dadurch versuchen sie die Bevölkerung zum Biertrinken zu verführen und ihre Verkaufszahlen in die Höhe schiessen zu lassen.
    Vom Hotel ging es dann in ein nahegelegenes Restaurant, um uns für die bervorstehende Nacht im Schlafbus nach Sihanoukville zu stärken. Das Hotelpersonal war sogar so nett und schenkte uns eine letzte Fahrt im Elektro-Golfwagen zum Busbahnhof. 10 Stunden Busfahrt standen uns bevor... Der Bus, der vorfuhr sah aber glücklicherweise recht komfortabel aus. So konnten wir, zwar wie Sardellen in ihrer Dose zusammengekuschelt und mit Schlafmaske und Ohrstöpsel ausgestattet, doch ein paar wenige Stunden schlafen bevor wir überraschend pünktlich in Sihanoukville ankamen. So pünktlich dass wir unseren zeitlichen Puffer, denn wir zum Erwischen der Fähre eingerechnet hatten, zum Zmörgelen nutzen konnten. Zum Glück gibts die glorreiche Erfindung 7 Eleven in Asien.😅 So kann zu wirklich jeder Zeit einer Hangry-Attacke vorgebeugt werden.^^ Auch feierten wir unsere Grab Premiere. Juhui! Kein Verhandeln mehr mit den Tuktukfahrern! Wiederum sehr pünktlich wurden wir auf die Speedboat Fähre verladen und so kamen wir nach einer halbstündigen Karacho Fahrt über das Meer am Endpunkt unserer Reise an, dem Inselparadies Koh Rong.
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  • Day 76

    Siem Reap - chapter 3

    April 22 in Cambodia ⋅ ☀️ 39 °C

    Auch am dritten Tag in Siem Reap ging es auf zum temple watching. Dieses Mal aber nicht ganz so früh und ohne süss gepfefferte Eier, da wir gut vorbereitet unseren eigenen Lunch dabei hatten (mmh Baguette mit Salami und Früchten 😋😂). Robean erwartete uns bereits wieder und nach dem obligaten Kaffeestopp düsten wir ohne Umwege zurück in den historical Park. Auf dem Programm von heute standen die etwas unbekannteren Tempel des grösseren Circuits. Der erste Stopp führte uns zu dem etwas weiter entfernteren Banteay Srei oder auch "Lady Tempel" genannt. Die Anfahrt dahin war schon sehr eindrücklich, da sie über staubige Strassen durch Dörfer führte und man so direkt vom Tuktuk aus einen Einblick in das alltägliche Leben der Einheimischen erhält. Obwohl Kambodscha an Thailand grenzt, merkt man sehr gut, dass es zwei verschiedene Länder mit eigener Geschichte sind, die die Bevölkerung gezeichnet hat. Kambodscha wesentlich ärmer, nicht bezüglich der vielfältigen Landschaften, sondern mehr der Bevölkerung selbst, lebt noch viel mehr von der Landwirtschaft, was wiederum Einfluss auf die Landschaft hat. Man trifft viel mehr Kinder an, die spielen, in Uniformen unterwegs zur Schule sind oder zum Betteln angestiftet werden. In Kambodscha liegt mehr Abfall herum, bzw. wirkt es weniger aufgeräumt. An den Strassenränden findet man etwas mehr Grillstände als Garküchen, bei welchen nebst Fisch und Poulet gelegentlich auch Frösche oder mit Chilli gewürzte Schnecken und Muscheln kriegt. Die Khmer sind genauso herzliche Leute wie die Thais, wenn nicht sogar noch etwas herzlicher, da sie noch nicht ganz so an Touriüberschuss leiden. Alles ist nochmals etwas entspannter, viele Khmer mögen Witze und Party. Sie wirken auf uns etwas wie die Surferbuddies von Südostasien. Mit diesen interessanten Einsichten war der lange Weg zum Banteay Srei sehr kurzweilig. Als wir dort ankamen, staunten wir nicht schlecht. Dieser Tempel war ergänzt mit einem Informationscenter und alles schien etwas sorgfältiger aufbereitet. Als "wir" die Informationstafeln studierten, fanden wir auch heraus warum: Hier hatten Schweizer ihre Hände im Spiel. Der Tempel war mit seinen gut erhaltenen Verzierungen sehr sehenswert und es gab sogar einen kleinen Spaziergang durch den Dschungel mit Viewpoints, von welchen aus man sogar weit am Horizont einen Berg (Hügel) entdecken konnte. Kambodsch ist nämlich ein sehr flaches Land. Nach dem Banteay Srei besichtigten wir noch weitere Tempel des grossen Cricuits: Neak Poan und Prasat Preah Khan (die von einem pittoresken Stausee umgeben sind, der gleichzeitig auch etwas gruselig wirkt, da nebst Lotusblüten unendlich viele kahle Bäume aus dem See ragen), Prasat Preah Khan (mit seiner hauseigenen Seilziehtruppe beim Eingang😉), Ta Som (tomb raider 2.0) sowie East Mebon (dass nicht noch Mogli zwischen den vielen Elefanten und Löwen hervor spienzelte war verwunderlich). Als wir vor Hitze wirklich nicht mehr konnten, düsten wir dann zurück ins Hotel und hüpften in den Pool. Leider war es sogar da zu heiss, sodass wir in unser klimatisiertes Zimmer flüchteten. Bis wir von dort vom Servicepersonal verscheucht wurden und wir in eine Craft Brewery auswichen. Mit nicht so kühlen Köpfen, dafür kühlen Getränken, planten wir unsere Weiterreise. Zurück im Hotel versuchten wir ein polnisches Pärchen, welches wir im Hotel getroffen hatten zu einer Bootsfahrt am nächsten Tag in die floating villages zu überzeugen, da die Agentur diese nur ab min. 3 Leuten durchführten. Leider erfolglos. So machten wir uns mit dem elektrischen-Golfwägeli-Transport wieder in die Stadt, wo wir uns in einer Bar einen Plan B überlegten, bevor wir dann in einem Restaurant, etwas Gutes taten, indem wir assen und dadurch wieder Hilfsprojekte unterstützten. Als letzte Handlung dieses Tages suchten wir einen Supermarkt, wo wir überteuerte Sonnencrème kauften. Anschliessend ging es wieder zurück und ab in unsere frischgemachten Betten.Read more

  • Day 74

    Siem Reap - chapter 1-2

    April 20 in Cambodia ⋅ ☀️ 38 °C

    Nach einer kurzen Nacht, standen wir gemeinsam mit der cleaning lady im Morgengrauen auf, wodurch wir sie völlig aus dem Konzept brachten. Nachdem wir unsere sieben Sachen gepackt hatten und einen kleinen Snack genascht hatten, um etwaige Hungry-Attacken auszuschliessen, machten wir uns auf zur Busstation. Dort warteten wir dann sehr geduldig auf den richtigen Bus und schauten jedem falschen traurig hinterher. Irgendwann kam er dann doch und wir kamen überpünktlich am Flughafen an. Wie schon bei der Einreise klappte alles wie am Schnürchen und wir konnten in Ruhe noch unsere letzten Bahts für einen überteuerten Kaffee und Zmorgen verschleundern. Brav warteten wir anschliessend am entsprechenden Gate, aber das Flugzeug war bis zum Schluss nicht in Sicht und irgendwie flogen nur sehr wenige Passagiere mit uns. Kurz vor dem Abflug mussten wir trotz fehlendem Flugzeug boarden, in einen Bus. Dieser fuhr mit uns etliche Kilometer über das ganze Flughafengelände, bis wir schlussendlich bei unserem Flugzeug ankamen: eine kleine Propellermaschine, wie aus einem älteren Dokumentarfilm. Mit einem etwas mulmigen Gefühl stiegen wir ein und das Geschwanke beim Start beeinflusste dieses nicht unbedingt. Sobald wir in der Luft waren, fingen der Steward und die Stewardesse etwas gestresst mit dem verteilen des Mittagessens, denn der Flug dauerte gerade einmal knapp eine Stunde. So wahnsinnig Lust auf Essen hatten wir dank der Luftlöcher zwar nicht, aber gut erzogen wie wir sind, assen wir natürlich auf. Das Essen sahen wir dann beinahe ein zweites Mal, da die Landung mehr Hin- und Hergeschaukel einer Hängematte glich. Mit etwas flauem Magen überstanden wir denn Flug jedoch und standen das erste Mal auf kambodschanischen Boden. Die Passagiere unseres Fluges waren eigentlich die einzigen Ankömmlinge und so wurden wir von den Fahrern am Ausgang recht belagert und mussten etliche Male höflich erklären, dass wir bereits einen Transfer mit der kambodschanischen Post (ja die macht das in Kambodscha sogar) gebucht hätten. Nachdem wir uns eine SIM-Karte besorgt hatten und wieder online waren, wurden wir dann sogar recht schnell tatsächlich vom Pöstler abgeholt.😉 Bei der Post wurden wir dann auch schon von unserem vom Hotel organisierten Tuktukfahrer begrüsst, der sich eifrig unser Gepäck schnappte. Dachten wir zumindest, denn wie sich herausstellte, war das gar nicht unser Fahrer und so war unser Transfer schlussendlich auch nicht mehr "for free". Im Hotel wurden wir wie Könige mit Erfrischungstücher und hausgemachten Ice Tea empfangen und das Personal trug uns sogar unsere Rucksäcke ins vorgekühlte Zimmer, welches wunderschön mit Blumen und Namen verziert war. Wow! Sobald wir uns etwas anklimatisiert hatten, machten wir uns sogleich an die Planung eines unserer Südostasien-Highlights: Angkor Wat. Eigentlich war es ziemlich einfach, denn wir mussten dafür nur an die Rezeption, die alles für uns organisierte. So hatten wir plötzlich unerwartet Zeit und zufälligerweise war an der Hotelbar gerade Happy Hour. Das war wohl ein Zeichen... Nach Sir Collin, Mai Tai und Long Island spazierten wir zu einem versteckten kambodschanischen Restaurant, wo wir das zweite Mal an diesem Tag wie Könige behandelt wurden. Das Essen war trotz deutlich milderer Würze als in Thailand sehr lecker und Sven entdeckte seinen Khmer Favoriten: Lok Lak. Ein toller Nebeneffekt war, dass wir mit diesem kulinarischen Erlebnis auch gleich verschiedene Hilfsprojekte unterstützten. Anschliessend schlenderten wir zu einem 7 Eleven, wo wir uns mit dem Wichtigsten eindeckten. Zurück ging es mit der Tuktukmafia. Dieses Mal waren wir aber auf die Preisverhandlung vorbereitet.

    Am nächsten Tag ging es richtig früh los. Und nein nicht "Sven und Tamara früh" sondern richtig früh. Denn wir taten uns echt die Sonnenaufgangstour an. Warum wir dafür noch extra zahlten, war uns im Moment als der Wecker abging auch ein Rätsel... Noch völlig verschlafen, wurden wir in der Rezeption von unserem persönlichen Tuktuk-Fahrer Robean und dem freundlichen Hotelpersonal mit einem breitem Lächeln und gut gepackten Frühstückspaketen begrüsst. Im Stockdunkeln ging es dann zu unserem ersten Stopp dem Ticketbüro. Dank low season mussten wir bei den Ticketschaltern auch gar nicht anstehen und so hatten wir richtig schnell unsere personslisierten Tickets mit verpeilten Fotos drauf in den Händen. Beim angrenzenden Coffeeshop war die Schlange etwas länger.^^ Nachdem wir das beliebte Heissgetränk ergattert hatten, düsten wir mit Robean zu DEM Wahrzeichen Kambodschas: dem Angkor Wat. Auf dem Weg dorthin genossen wir auf der ruckeligen Fahrt unser Frühstück aus der Tüte. Eier mit gezuckertem Pfeffer hatten wir also noch nie zuvor... Gut vorbereitet kamen wir beim Eingang zum Angkor Wat an und machten uns mit etlichen Touris auf zum Wasserbecken mit der besten Sicht auf die Haupttürme und den Sonnenaufgang. Und dann hiess es warten bis das Schauspiel seinen Lauf nahm... Langsam färbte sich der Himmel in allen möglichen Rottönen, doch die Sonne selbst wollte und wollte nicht in die "perfekte" Position rücken und so gaben wir es irgendwann auf und erkundeten stattdessen das eindrückliche Bauwerk von allen Seiten und kamen aus dem Staunen nicht mehr hinaus. So viele Details, so filigran, so systematisch und geometrisch aufgebaut, so... einfach wow! Geschichte zum Anfassen. Wir waren so begeistert, dass wir etwas die Zeit aus den Augen verloren und sogar zu spät zu unserem Treffpunkt zurückkamen, wo Robean bereits wartete, um uns zu den nächsten Kunst- ääh Bauwerke zu bringen. Nach Angkor Wat besuchten wir noch einige andere Tempel des kleinen Circuits: Bayon (unser kleines persönliches Highlight, da cool, weil egal wo man hingeht, man von einem riesigen Steingesicht angegrinst wird), Baphuon (der etwas an einen Inkatempel erinnert und dessen riesen Treppe man raufklettern kann (ein angenehmes Trittverhältnis kannten sie wohl noch nicht damals...) und vor welchem uns ein Ticketkontrolleur unbedingt ablichten wollte, da er Freude an unserer Kamera hatte^^), Ta Phrom (der tomb raider Tempel, eindrücklich, aber zu viele Touris) und zuletzt Banteay Kdei (süss im Vergleich zu seinen grossen Brüdern). Robean war von unserer Ausdauer in Tempelwatching beeindruckt, so konnte er nicht glauben, dass wir trotz der enormen Hitze immer noch mehr sehen wollten. Nach 5 Tempeln hatten wir dann aber auch genug und freuten uns riesig auf unser Mittagsschläfchen. Sven hatte darin etwas mehr Ausdauer und so machte sich Tamara irgendwann ab in den (seichwarmen) Pool. Als auch Sven wach war, machten wir uns auf in einen Supermarkt, wo Tamara wahnsinnig happy war als sie Reiswaffeln entdeckte. Sven freute sich eher über die Bierauswahl. Wir waren so fasziniert von dem riesen Angebot, dass wir fast den Transfer in die Stadt verpassten. Da wir schon genügend Sightseeing hatten vom Morgen, schlenderten wir einfach noch etwas durch den alten Markt und bestaunten die exotische Ware, welche dort angeboten wurde (bspw. Schnaps mit eingelegter Schlange) und landeten in der Pub Street schlussendlich in einem süssen Kunstcafé, wo wir mit unserem Bier und Mocktail wieder lokale Hilfsprojekte unterstützten. Tamara staunte nicht schlecht, als sie in der Getränkekarte einen Cocktail mit ihrem Namen entdeckte. Nach dem Apéro machten wir uns auf in ein Khmer Restaurant und probierten weitere lokale Speisen. Mit dem Tuktuk düsten wir dann wieder in unser Hotel, wo wir müde ins Bett fielen und von den vielen Tempeln träumten.
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  • Day 72

    Bangkok

    April 18 in Thailand ⋅ ☀️ 37 °C

    Völlig entspannt konnten wir heute in den Tag starten, da wir die Tickets ja schon hatten und wir sicher an unser letztes Ziel in Thailand kommen würden, nach Bangkok. Also aufstehen, packen, Kaffee und Zmorgen suchen und dann ab zum richtigen Perron, dass wir den Zug auch ja nicht verpassen würden. Zum picknicken hatten wir auch mehr als genug Zeit, da der Zug wieder einmal Verspätung hatte. Bevor wir einsteigen konnten, wurden wir separiert, da unsere Tickets heute sogar reservierte Sitzplätze hatten, in verschiedenen Wägen... Als der Zug einfuhr, klappte uns die Kinnladen herunter: Der Zug war schon brechend voll und wir mussten uns nun mit unserem Rucksack gemeinsam mit etlichen Snackverkäufer noch irgendwie reinquetschen. Unsere Sitzplätze konnten wir natürlich vergessen. Sven ergatterte immerhin irgendeinen und Tamara stand zur Freude aller Händler, die sich schreiend durchquetschen mussten mitten im Gang. 4h ohne Kreislaufschwäche, wird das gut gehen? Irgendwann zeigte eine Frau Mitleid mit Tamara und liess sie hinsitzen. Als der Kontrolleur kam, wurde Tamara dann zuerst angeschnautzt, bevor dann der Mann auf ihrem Platz angeschnautzt wurde und Tamara dorthin verfrachtet wurde. Sven hingegen, der pflichtbewusst sein Billett zeigen wollte, wurde mehrmals von ebendiesem Kontrolleur ignoriert, sehr zur Belustigung seines Gegenübers. Nachdem die Händler noch eine halbe Stunde ihre Waren lauthals verkauften und das Zugpersonal mit einem Wischmob etwas den Dreck auf dem Boden verteilten, fuhren wir dann ENDLICH ab. Mit einem Schmunzeln mussten wir an den Film Hangover denken... In Bangkok hat es Leute... Und dass schon 4h vor Bangkok...
    Die Fahrt zog sich im brechend vollen Zug ewigs hin und wurde Stunde für Stunde mehr zu einer Bewährungsprobe. Tamaras Sitznachbarn vertrieben sich die Zeit mit Herumgrübeln an ihren Füssen und Ausleeren von Bier. Svens Begleitung war immerhin etwas charmanter und er bekam sogar ein Wasser geschenkt. Beide waren wir aber mehr als erleichtert, als wir endlich in Bangkok ankamen. Vom Zug gab es einen fliegenden (oder eher laufenden...) Wechsel in den Bus, der genauso klapprig war wie die auf dem Land. Nur dass hier noch extra Angestellte nur für den Ticketkauf mitfuhren. Dafür haben sie so Betty-Bossy-Frischhaltefolienschneider ähnliche Blechbüchsen, wo sie das Geld sammeln und die Tickets abklippsen. Sieht lustig aus, ist es auch.😅 Von der Busstation, wo wir wortwörtlich aus dem Bus auf die Srasse katapultiert wurden, ging es dann zu unserer Unterkunft, die idyllisch in einer Seitenstrasse an einem Kanal gelegen war. Allgemein gibt es viele Kanäle in Bangkok, was etwas an Amsterdam erinnerte. Sonst wurden wir noch nicht so schlau aus dieser Stadt. Irgendwie ist sie ein Schmelztiegel von allem: Touristen und Einheimischen, arm und reich, heruntergekommenen und fancy Ecken, Tradition und Moderne, Natur und Grossstadtvibe, Wasser und Land, laut und gemächlich... Auf jedenfall ganz anders als wir es uns vorgestellt hatten. In der Unterkunft angekommen, hüpften wie erstmal unter die Dusche, bevor wir mit der Express ferry auf dem Chao Phraya zu unserem Sonnenuntergang Spot "Wat Arun" cruisten. Die untergehende Sonne spiegelte sich in den zig-tausend Porzellansplittern, die als Mosaik den Hauptkomplex zierten. Echt bezaubernd, wären da nicht noch die im wegstehenden, verkleideten asiatischen Touristen gewesen, welche sich extra traditionelle Kleidung ausgeliehen und einen professionellen Fotograf gebucht hatten, um sich wirklich in JEDEM Ecken des Tempels abzulichten. Irgendwann wurden wir leider mit Trillerpfeifen aus dem Tempelkomplex geworfen. Da wir noch nicht so hungrig waren, wollten wir zuerst in einer der oft empfohlenen rooftop bars einen Apèro nehmen. Irgendwie fanden wir aber keine und so ging es doch gleich ins Restaurant. Nach dem Essen machten wir uns auf in die berühmt berüchtigte Khaosan Road. Als wir so durch die mit Lichtern in den Bäumen dekorierte Barstrasse durchschlenderten und den relaxenden Jazztönen lauschten, waren wir etwas überrascht... Das backpacker Mekka hatten wir uns völlig anders vorgestellt. Mehr als Partymeile mit feierndernden 16-jährigen Jugendlichen. Als wir dann in die nächste Strasse einbogen, befanden wir uns dann in der echten Khaosan Road.😅 Die meisten Bars hatten ihren eigenen DJ und ähnelten eher Clubs, alle 2m kriegte man Lachgas, gegrillte Insekten oder Reptilien angeboten und überall gab es die obligaten Thaihosen zu kaufen. Gar so schlimm wie vorgestellt, war es aber auch hier nicht. Eher amüsant und so setzten wir uns in ein Pub und beobachteten das Geschehen. Nachdem wir das Musikgewirr und angequatscht werden der Händler gesehen hatten, wechselten wir in eine ruhigere Bar. Zurück in der Unterkunft schneugten wir noch etwas von den Snacks, welche freundlicherweise immer bereitstanden und unterhielten uns noch mit einem französisch-irischen Pärchen.

    Am nächsten Tag machten wir uns auf Bangkok in 24h zu entdecken. Wie bei jeder guten Entdeckungstour starteten wir mit einem Frühstück und Kaffee. Da wir uns wieder in einer Stadt befanden, hatten wir für einmal auch wieder ungewohnte Auswahl. Nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Souvenir shoppen. Aber nicht zu einem der touristischen Märkten oder hypermodernen shopping malls, nein, zu einem ziemlich versteckten und etwas verruchten Amulettmarkt. Thais sind ziemlich abergläublisch und kaufen deshalb allerlei Glücksbringer, also genau das richtige Souvenir für uns.😉 Da es viel zu bestaunen und ab und an auch zum schmunzeln gab, verging die Zeit wie im Flug. Nachdem wir die passenden Glücksbringer gefunden hatten, überlegten wir lange hin und her, ob wir wirklich DIE Sehenswürdigkeit Bangkoks, den königlichen Palast und den Smaragd Buddha anschauen gehen wollten. Pros: eindrückliche Architektur, historisch und kulturell interessant. Contras: teuer, viele Touris, zu heiss um verhüllt durch die riesen Anlage zu laufen. Schlussendlich entschieden wir uns dafür und unser Fazit, fällt 1 zu 1 wie eben erwähnt aus. Durchgeschwitzt retteten wir uns in ein modernes Museum mit Aircon, dass sich mit coolen methodisch vielfältigen Ansätzen ja sorry die Lehrerin drückt gerade durch😅) mit der Frage "Was macht Thaisein aus?" auseinandersetzt. Spoiler: Thainess ist nicht greifbar, als Thai kannst du alles sein, was du willst... Bevor wir den Rundgang starteten, blieben wir aber noch auf der lauschigen Picknickwiese vor dem Museum hängen, wo wir auf Picknickdecken faulenzten und einen kühlen Cappuccino sowie eine "Pizza" (eher ein Quiche mit ganz viel Mozzarella😋) genossen. Da wir recht verhockten, wurde es mit dem gemütlichen anschauen der Ausstellung dann etwas knapp und in den letzten Räumen wurden wir von der ganzen Belegschaft begleitet, welche gerne Feierabend machen wollte...😅 Genauso knapp düsten wir nach dem Museumsbesuch noch zu unserer letzten Sehenswürdigkeit und gleichzeitig Sonnenuntergangsstation dem Wat Saket. Dieser steht auf einem Berg, von welchem aus man eine 360° Aussicht auf Bangkok hat. Und wir wurden nicht enttäuscht. Auf dem "Gipfel" angekommen, sahen wir das Bangkok, wie wir es uns vorgestellt hatten mit einer Wolkenkratzer Skyline und uns wurde bewusst, wie wenig wir eigentlich gesehen hatten von dieser Stadt. Wir genossen die Aussicht wieder so lange bis wir freundlich von einem Mönch rausgeschmissen wurden. Da man in Bangkok einfach alles bekommt, machten wir uns ausnahmsweise auf zu einem Restaurant mit mexikanischem Essen (aka mexikanisch-asiatische Fusionsküche^^). Dieses lag im modernen Teil und so erlebten wir doch noch die überfüllten Strassen Bangkoks zu Füssen von Hochhäusern und hypermpdernen Shoppingmalls. Die letzten Meter legten wir zu Fuss durch einen Park zurück. Oder wohl eher durch das Fitnessstudio der Bangkoker. Dauernd kreuzten uns Jogger, an verschiedenen open air Fitnessgeräten schwitzten sich abmühende Locals und dazwischen wurde von grossen Frauengruppen Aerobic und Zumba gemacht. Nach einem gemütlichen Diner machten wir uns wieder auf zu unserer Unterkunft. Dieses Mal per Metro mit Tokenticket und Tuktuk, da der Bus spätabends noch unzuverlässiger fuhr als tagsüber. Angekommen hiess es erstmal Rucksäcke putzen, da diese mit ihrem blauen Outfit irgendwie nicht mehr so zufrieden waren und kurzerhand entschieden hatten, sich nun rot zu färben und so auch unsere Kleider... Naja die Ventilatoren im Zug waren wohl eher eine Dreckschleuder als eine Abkühlung... Als wir die geputzten Rucksäcke wieder schön ordentlich gepackt hatten und alles ready für den morgendlichen Flug war, hiess es dann endlich "Gute Nacht!".
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