📍 Vietnam Read more Thurgau, Schweiz
  • Day 90

    Cần Thơ

    May 6 in Vietnam ⋅ ☀️ 36 °C

    Vom wuseligen Grossstadtchaos genug, setzten wir unsere Reise ins gemächlichere Mekong-Delta, die Reiskammer Vietnams fort. Genauer gesagt nach Cần Thơ.
    Nach einer letzten Nacht in unserem bequemen Bett, gab es zuerst Frühstück, bevor wir dann unsere sieben Sachen packten und uns zu Fuss zur Busticketverkaufsstelle machten. Dort bekamen wir problemlos (das ist für uns nach unseren Erfahrungen an Songkran in Thailand immer noch ein grosser Luxus😅) Tickets für den nächsten Bus und obendrauf ein gratis Transfer zum Busterminal. Obwohl wir nur 3 Stunden fahren mussten und dass am helllichten Tag, hatten wir einen Schlafbus. Später stellten wir fest, dass dies wohl der einzige Fahrzeugtyp dieses Busunternehmens ist und dass diese mehrheitlich von Vietnamesen selbst und nicht, wie zuerst angenommen, von Touris benutzt wird. So wurde Tamara an einer Raststätte, wo wir für eine Pause hielten auch so entgeistert von einem Vietnamesen angestarrt, dass dieser gleich in die wartetende Menschenschlange lief vor lauter Starren.😅 Leider waren die Fenster mit Werbung beklebt, wodurch wir nicht so viel von der vorbeiziehenden Landschaft sahen. So nutzten wir die Zeit halt für einen Recovery- und Powernap. In Cần Thơ angekommen, profitierten wir dank der Übersetzung unserer Gastgeberin ein weiteres Mal von einem gratis Transfer in die Stadt. Die Tickets dafür gab es dieses Mal in Glacéstängeli-Form. Der Fahrer hatte irgendwie nicht ganz genau einen Plan davon, wo er uns abladen sollte. Immerhin war es aber in der Nähe unserer Unterkunft und wir mussten nicht mehr allzu viel zu Fuss gehen. Bei unserer Unterkunft angekommen, wurden wir von einem bekifften Belgier begrüsst, bei welchem wir auch gleich eine Tour mit seiner Frau zum floating market und aufs Land machen konnten. Nach etwas Ausruhen machten wir uns auf eine kleine Entdeckungstour durch Cần Thơ, welche aus einem Besuch eines chinesischen Tempels (oder für uns Räucherofen) und einem Spaziergang entlang der Flusspromenade bestand. Ganz nach asiatischer Manier, wurde die Promenade ab Sonnenuntergang mit kitschigen Neonlichtern beleuchtet. Da Tamara immer noch ein bisschen an Nachwehen der Grippe litt, gab es anschliessend ein leichtes Abendessen in einem vegetarischen Restaurant. Dort fehlte nicht nur das Fleisch auf der Speisekarte, sondern auch die Stühle.😅 Am Boden sitzend genossen wir also unseren gebratenen Pilzereis und unsere Frühlingsrollen, während wir mit der Familie am Nebentisch den Geburtstag ihrer Tochter feierten. Anschliessend ging es früh ins Bett und am nächsten Tag auch wieder früh aus den Federn oder wohl eher etwas treffender beschrieben, krabbelten wir mühsam von unserer Steinplatte alias Bett, um uns noch vor Sonnenaufgang auf den Weg zum floating market zu machen, gemeinsam mit unserer Gastgeberin und Nico und Isy ein deutsches Pärchen. Zuerst ging es zu einem kleinen Pier, wo wir auf ein kleines Longtailboot umstiegen, welches uns zum Markt brachte. Leider war dieser in den letzten Jahren recht geschrumpft, da immer mehr Brücken gebaut werden und die floating markets dadurch an Bedeutung verlieren. Trotzdem war es interessant, zwischen den Booten hindurchzudüsen und ihre Ware zu beäugen, grösstenteils Früchte und Gemüse. Was auf dem jeweiligen Boot verkauft wird, sieht man an einem langen Stecken aufgespiest am Bug des Bootes. Für das Frühstück machten wir einfach bei einer Phò Verkäuferin Halt. Diese schien sehr beliebt zu sein, wodurch wir uns mit unserem kleinen Boot einfach zwischen die grossen Touriboote quetschten. Der Kaffee und frische Orangensaft wurde uns bequem von einer Dame auf einem anderen Boot geliefert. Drive in mal anders.😉 Nachdem wir gegessen hatten, ging es ab zum nächsten Markt. Dieses Mal ein Bauernmarkt am Land. Nebst frischem Gemüse und Obst, von welchen wir viele Sorten noch nie gesehen, bzw. versucht hatten, gab es auch viele Tiere. Die meisten noch lebend, da Qualitätsmerkmal für den Käufer. Neben lebendigen und totem Fleisch, gab es auch halbtote Tiere in Form von geköpften, gehäuteten und zusammengebundene Fröschen, die sich immer noch bewegten. Obwohl wir Landeier natürlich darüber aufgeklärt sind, woher unser Essen kommt, war dieser Anblick dennoch etwas befremdlich. Ah ja Ratten essen sie tatsächlich hier... Von den Märkten ging es ab in die Seitenkanäle, wo sich das wahre und nicht für Touris komstruierte Leben abspielt. In manchen Kanälen fühlte man sich wie im Dschungel, so dicht war das Ufer mit Palmen und Obstbäumen bewachsen. Wäre da nicht der Abfall gewesen, der sich auch ab und zu in der Schiffsschraube verhedderte. Unsere Gastgeberin versorgte uns während der ganzen Fahrt mit exotischen Früchten und sonstigen süssen Leckereien (gebratenes süsses Reispapier mit Sesam und sponge cakes). Unsere gemütliche Schipperei durch die Kanäle wurde durch einen Besuch einer Reisnudelfabrik und einer Kakaofarm unterbrochen. In der Reisnudelfabrik durften wir sogar bei jedem Teilschritt selbst Hand anlegen und in der Kakaofarm durfte natürlich das Degustieren nicht fehlen. Die vietnamesische Schokolade kann natürlich nicht mit unserer konkurrenzieren, zeigte aber schmackhafte Anfänge.😉 Da die Kanäle etwas wenig Wasser führten, mussten wir zur Kakaofarm und zurück zum Boot laufen, unsere Gastgeberin nutzte diesen extra Weg aber, um uns die vielfältigen Früchte zu zeigen, die hier überall so wuchsen. Ein echtes Paradies für Tamara.😅 Zurück zu Hause wartete etwas Knobbelarbeit auf uns: unsere Weiterreise planen. Und wir dachten Thailand sei schon ein langgestrecktes Land... Wir kommen um lange Busfahrten wohl oder übel nicht herum... Trotzdem versuchten wir hin und her, um strategisch sinnvolle Teilstrecken hinzukriegen, sodass wir nebst dem herumreisen, doch noch was zu Gesicht bekommen würden. Nachdem wir endlich unsere Bustickets gebucht hatten, holten wir etwas Schlaf nach. Bis wir beide vom Heisshunger geweckt wurden und uns schnell zum nächsten Bhan Mi (vietnamesisches Sandwich mit französischem Baguette) Verkäufer aufmachten. Als der Heisshunger gestillt war, machten wir uns auf in einen Supermarkt, um uns mit genügend Snacks für den morgigen Reisetag einzudecken. Als letzte Tat des Tages setzten wir uns in ein lokales Restaurant, welches uns unsere Gastgeberin empfohlen hatte. Hier gab es nur ein Menü und zubereiten muss man es auch selber... Frische Frühlingsrollen. Echt lecker und was noch toller ist: Das Restaurant kocht jeden Morgen für Obdachlose Suppe. So hoffen wir dieses Projekt ein wenig unterstützt zu haben mit unserem Nachtessen. Zurück in der Unterkunft hiess es wieder packen und früh ins Bett.Read more

  • Day 89

    Củ Chi Tunnels

    May 5 in Vietnam ⋅ 🌩️ 32 °C

    So hütete Tamara am nächsten Tag dank der Grippe das Bett, wechselte fleissig zwischen diesem und dem WC, ass Bananen (natürlich, die kleinen, die wir von Sophor empfohlen bekommen haben) und schwarze Schoggi und versuchte bei schrecklichem Karaokegesang (warum?!) und Streitereien und Netflixmarathons der Leute in den Nebenzimmern zu schlafen. Sven machte sich, nachdem er Tamara liebevoll versorgt hatte, alleine auf die Tour zu den Cu Chi Tunnel.
    Svens Erlebnisse: Ich wartete bei der Rezeption/dem Frühstücksraum auf meinen Tourguide, der mich abholen sollte. Da staunte ich nicht schlecht, als sich plötzlich der Tisch nach oben bewegte, an dem wir heute gefrühstückt hatten. Unter dem Tisch war nämlich die versteckte Zufahrt zur Rollertiefgarage. Ja, Platzmangel macht erfinderisch. Kurz danach traf auch schon Theo ein und holte mich für die Tour ab. Er schaute schon ein wenig verrwirt, als ich ihm sagte das ich Tamara sei. 😂 Natürlich klärte ich ihn darüber auf, dass meine Freundin krank ist und leider nicht mitkommt. Nachdem wir noch paar andere Touris aufgeladen haben, machten wir uns auf den Weg, zu den Cu Chi Tunnel in Ben Duoc. Dies ist das grösste Tunnelsystem, dass man besichtigen kann in Vietnam. Die ersten Tunnels wurden 1948 wärden dem ersten Indochinakrieg (Vietnamesischer Unabhängikeitskrieg) gegen Frankreich erbaut. Später wurden diese Tunnel im zweiten Indochinakrieg genuzt und erweitert, besser bekannt auch als Vietnamkrieg gegen die Amis. Welche Üüübel auf die Fresse kriegten, was ich eindrücklich sehen durfte. Die Tunnels erstreckten sich bis 200 km auf 3 Etagen. Es wurden ganze Städte unter der Erde gebaut, mit Schulen, Lazarett, Büros, Kommandoraum Waffenlager etc. Die verschiedenen Räume sind mit Tunnels verbunden welche ca. 80cm/60cm gross sind. Als Eingang dienten Holzdeckel welche nur ca. 40cm/40cm gross sind und mit Laub oder Gras getarnt waren. Diese befanden sich immer ca. 5 Meter neben einem markierten Baum entfernt, so dass die Vietkong sie wieder finden konnten. Natürlich wurden diese Höhlen und Eingänge für die dickeren und grösseren westlichen Touristen etwas grösser gemacht, sodass alle die Tunnels erleben können. Theo erklärte uns, dass die Vietkong, damals viel kleiner als heute waren, nämlich nur im Schnitt um die 1.50m bis 1.60m. Nach dem wir durch einige Tunnels gingen, krochen und sogar robbten, zeigte er uns noch verschiedene Fallen, welche die Vietkong selber gebaut hatten. Diese bestanden meistens aus Bambus oder Metall, welches sie von nicht hochgegangenen amerikanischen Bomben hatten. Meistens bestanden die Fallen aus getarnten Fallgruben mit verschiedenen Arten Stacheln drin, die so angeortnet wurden, dass die arme Sau, welche rein fiel nicht sofort stirbt. Auch erklärte Theo uns, dass es in den Tunnels keine WC's gab, sondern sie füllten ihre Notdurft in Flaschen ab, welche sie Nachts rausbrachten. Diese wurden dann nicht weggeworfen, sondern über die Fallen geleert, sodass die arme Sau, welche in die Falle fiel noch viel ärmer wurde, da sich seine Verletzungen nun auch noch entzündeten.
    Nachdem wir über all die Brutalitäten aufgeklärt waren, ging es ab zum Schiessstand. Denn hier kann man sogar noch mit einer Original AK 47 oder einem M 16 vom Vietnamkrieg ballern. Es ist sogar noch Original Munition von damals vorhanden. Dies hat man daran erkannt, das jede Patrone mit dem Produktionsdatum versehen war. Meine stammten aus dem Jahr 1973. Nachdem ich meine 10 Schuss mit der AK 47 verschossen habe, bin ich froh, dass wir in der Schweiz so ein gutes Gewehr haben 😅. Danach ging es auch schon wieder zurück Richtung Ho Chi Min City. Da sich unser Hotel ziemlich im Zentrum befand, wurde ich als letzter rausgelassen. Da aber irgendwo im Zentrum eine Strasse blockiert war, staute sich der Verkehr derart, dass echt nichts mehr ging. Kein Auto und kein Bus konnte mehr vorwärts oder rückwärts fahren. Da beschloss ich mich die letzten 30 Minuten zu Fuss nach Hause zulaufen. Theo konnte es fast nicht fassen, als ich sein Angebot ablehnte, von einem Rollertaxi zum Hotel gebracht zu werden. Denn eigentlich war es sehr spanned retour zulaufen, da es schon spät abends war und in der Stadt um diese Zeit viel los war. Auch war mein Plan, bei dem Restaurant, welches wir gestern extra für den Znacht rausgesucht hatten, eine Phở Bo (Suppe) für Tamara zu holen. Im Hotel angekommen, assen wir die feine Suppe und gingen auch schon bald ins Nescht.
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  • Day 88

    Ho-Chi-Minh-City

    May 4 in Vietnam ⋅ 🌩️ 35 °C

    Juhui heute gab es wieder einmal Frühstück in der Unterkunft. Also keine Suche von einem Frühstücksort im hangry Modus.😉 Da die Menükarte eher auf die Vorlieben der asiatischen Gäste ausgerichtet war, gab es Nudelsuppe und Toast, sowie den obligaten Früchteteller, welchen man in diesem Hotel zu allen Gelegenheiten bekam. Anschliessend kümmerten wir uns wieder einmal um unsere Wäsche, dieses Mal komfortabel mit Wäscheservice und wir versicherten uns mehrmals, dass wir die Wäsche bereits am gleichen Tag wieder abholen konnten...^^ Danach stellten wir uns einen Spaziergang zu den Sehenswürdigkeit Sai Gons, dem inneren Stadtbezirk Ho-Chi-Minhs zusammen. Den ersten etwas langweiligeren Teil machte Tamara alleine, sodass Sven sich nochmals etwas ausruhen konnte. Während Sven das weiche Bett auskostete, schaute sich Tamara eine christliche Kirche an und schlenderte durch einen Park mit wunderschönen Blumen und einem chinesischen Tempel. Durch die bewegte Geschichte Vietnams, stösst man an jedem Ecken auf verschiedene Nationalitäten, Kulturen und Glaubensrichtungen, immer begleitet von dem Gehupe der Fahrzeuge auf den extrem vollgestopften Strassen. So kann eine Überquerung trotz grünem Licht (!) schon einmal mehrere Minuten dauern und angehupt wird man eigentlich immer. Tuktuks gibt es hier keine, wenn man ein Grab oder Gojek (das häufig genutzte Pendant) ruft, dann bedeutet dies, dass man sich als Beifahrer auf einen Roller schwingt. Immerhin gibts Helme, gar keine Selbstverständlichkeit in Südostasien. Genau dies probierte Sven aus, um zu unserem verabredeten Café zu kommen. Obwohl der Fahrer vorsichtig fuhr, war es ein rechtes Abenteuer und zweimal wären sie fast nicht heil angekommen. Weirdeste Beobachtung während der Fahrt: bei einem Rotlicht nahm eine Rollerfahrerin ein gekochtes Gänseei hervor, schlug es dem Vordermann an den Helm und verspeiste es.😅 Nach dieser Action kam das gemütliche Kaffeetrinken gerade richtig. Notiz an Tamara: Bestelle nichts mehr mit Kondensmilch, auch dann nicht, wenn sie versprechen es weniger süss zu machen... Während wir entspannt unseren Kaffee schlürften, geschah es... Es fing an zu regnen! Keine Ahnung wann wir das letzte Mal Regen hatten. Bei den letzten Tropfen machten wir uns auf zum Kriegsreste Museum. Dort trennten sich unsere Wege. Während Sven sich die ausgestellten Kriegsmaschinerien und die bewegenden Bilder über Kriegsverbrechen im Vietnamkrieg ansah, setzte Tamara ihre kulturelle Stadtbesichtigung fort und besuchte Gebäude, welche während der französischen Kolonialzeit enstanden sind: Notre Dame, das Postamt und die Oper. Danach lief sie zurück zum Museum und holte Sven ab. Um die genau gleiche Strecke nicht wieder zurücklaufen, wichen wir auf den lokalen Bus aus. Mittels moderner App mit Echtzeit Lokalisation der Buse und echten Busstationen erfreulicherweise recht easy. Nächster Halt war der Ben Thanh Markt. Leider etwas zu sehr für Touristen ausgelegt und seeeehr eng. Darum flüchteten wir uns irgendwann in die grosszügigen Räumlichkeiten einer Brauerei.😉 Dort suchten wir ein lokales Restaurant, welches die Spezialität Bò Kho (Suppe mit geschmorrten Rindfleisch, Karotten und Tomatenmark) anbietet, die es anscheinend nur hier in HCMC geben sollte. Die war auch echt lecker (Tamaras Favorit waren die Rüebli darin, wohingegen Sven das Fleisch bevorzugte😉) und die Besitzerinnen des Restaurants sehr herzlich. Während dem Essen schrieb uns Sophor (die Köchin), welche zufälligerweise auch gerade in HCMC war, ob wir uns auf ein, zwei Drinks treffen wollen. Natürlich wollten wir dies und so verbrachten wir einen gemütlichen Abend mit ihr und ihrem Verlobten Michel in der verrükten Walking Street. Der blaue Aff unter freiem Himmel... Die darauffolgende Nacht wurde dann für Tamara nicht ganz so toll... Und nein sie hatte nicht über die Strenge geschlagen... Anscheinend war die Lebensmittelvergiftung von Sven wohl eher eine Magendarmgrippe oder so gewesen...Read more

  • Day 87

    Joom reab la Cambioda, xin chào Vietnam

    May 3 in Cambodia ⋅ ⛅ 38 °C

    Leider wurde die Nacht recht beschissen, wortwörtlich, aber Details sparen wir uns. Sven hatte sich leider eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Tamara ahnte am Morgen noch nichts davon, stand extra etwas früher auf und bereitete für beide Frühstück zu, welches sie anschliessend alleine genoss. Danach machte sie sich auf die Suche nach Hausmittelchen. Leider gar nicht so einfach. Krank sein auf Reisen ist echt kacke, dann würde man am liebsten einfach in seinem bequemen Bett liegen, von Familie umgeben sein und auf die Sachen zurückgreifen können, von denen man weiss, dass sie helfen. Cola gibt es aber zum Glück auf der ganzen Welt und an Tee und Bananen fehlt es hier in Südostasien ja auch nicht. Alles was über die Hausmittelchen hinausgeht, schleppen wir zum Glück ja in unserer gut ausgestatteten Reiseapotheke umher. So verbrachte Sven den Rest seiner Zeit in Kambodscha schlafend im Bett, unterbrochen von Gängen aufs WC. Da Tamara irgendwann nicht mehr viel tun konnte und Sven mehrheitlich schlief, spazierte sie irgendwann alleine etwas durch die Gegend. Bei ihrem ersten Stopp liess sie sich einem Kosmetikstudio ein wenig aufhübschen, indem sie ihre Augenbrauen wieder zurecht zupfte. Anschliessend schlenderte sie durch verschiedene Seitenstrassen, wo sie herzige Shops entdeckte, mit lokalen Produkten, die meist von einer Organisation geführt wurde, welche Frauen oder Menschen mit Behinderungen unterstützten. Ihre umfangreiche Scrunchie-Sammlung wurde nun um einen weiteren ergänzt. Es war ganz schön so ohne Plan durch die Stadt zu schlendern und dabei so viele schöne Eckchen zu entdecken und immer wieder ein ehrliches Lachen einzufangen. Irgendwann landete sie in einem öffentlichen Park, der zum Wat Phnom gehört, der seeehr berühmt ist, da sich dort anscheinend eine Augenbraue Buddhas darin befindet... An einem schattigen Plätzchen in der Wiese neben einem Spielplatz entschied sie sich dann Yoga zu machen, mit der Hoffnung etwas gegen ihre Rückenschmerzen tun zu können. Es brauchte schon etwas Überwindung so zwischen spielenden Kindern, herumsitzenden Händlern und schlafenden Bettlern sich zu verrenken. Zu interessieren schien es aber zum Glück niemanden.^^ Nach der Yogasession ging es dann zurück in die Unterkunft, um nochmals nach Sven zu schauen, bevor es dann für Tamara alleine zum gebuchten Kochkurs ging. Der Weg dorthin war schon ein kleines Abenteuer, da der Kochkurs auf einer Insel stattfand bei der Köchin Sophor. Der einzige Weg dorthin: die einheimische Autofähre, die natürlich nur auf Khmer angeschrieben war. Aber mithilfe des Textes, welcher Sophor geschickt hatte und welchen man dem Fährpersonal einfach unter die Nase halten konnte, klappte es wunderbar. Auf der anderen Seite wurde Tamara dann schon von Sophor und ihrem Neffen erwartet und gleich mit einer Umarmung begrüsst. Die Zutaten für das Menü, welches wir kochen würden, besorgten wir auf dem Weg zu ihrem Haus gleich vom lokalen Markt. Dabei überlegte sich Sophor ständig, was wir Sven kaufen und kochen könnten, damit es ihm schnell wieder besser gehen würde. Als wir alle Zutaten beisammen hatten, ging es auf zu Sophors Reich: ein Gästehaus mitten im Grünen inklusive Aussenküche. Während Tamara angewiesen wurde ein Bierchen mit Sophor zu trinken, startete der Rest der Familie bereits mit den Vorbereitungen. Als es ums Schnipseln ging, durfte sie dann auch ran. Echt deprimierend, wie lange man an einem Zitronengrasstengel herumschnippeln kann und bei den anderen nebendran nur so die Schnipsel fliegen. Beim Kokosnussraspeln melchen, stellte sie sich aber etwas besser an und erntete sogar anerkennendes Lob von der strengen Küchenchefin. Als wir das Hühnchen Amok im Steamtopf hatten, kochten wir für Sven wortwörtlich eine Hühnerbrühe, indem wir dafür die Reste des übriggeblienenen Hühnchens, hauptsächlich Knochen, auskochten und mit Wasserspinat und Pilzen verfeinerten. Als das Amok fertig war, hiess es Abendessen. Als nur Tamara eine Portion geschöpft wurde, war sie etwas verwirrt und sie war froh, als die anderen Familienmitglieder nach ihrer Nachfrage, ob sie nicht mitessen würden, sich dann doch noch dazugesellten. Wow war das lecker! Aber nach dem 3-Gänger bestehend aus Suppe zur Vorspeise, das Amok zum Hauptgang und Bananen mit Palmenzucker und Kokosnussmantel war sie völlig überessen. Vollgepackt mit Essen für Sven machte sie sich dann wieder auf den Heimweg und war froh, die 45minütige Strecke vom Fährhafen zur Unterkunft als Verdauungsspaziergang zu nutzen. Sven konnte sogar die mitgebrachte Suppe und Bananen geniessen und wir hofften auf eine schnelle Besserung über Nacht.

    Am nächsten Morgen gab es für Sven nochmals Hühnerbrühe und Bananen. Immer noch etwas wacklig auf den Beinen, aber zum Glück durch die kambodschanischen Alltagshelferchen wieder gestärkt(er), schafften wir es dann den Weg zum Flughafen auf uns zu nehmen. Dafür mischten wir uns wieder einmal unter die Lokals und nahmen statt ein Tuktuk den Bus. Mittels App klappte dies auch ziemlich gut, auch war der Bus unerwartet komfortabel, nur sehr vollgestopft. Mit gefühlt 30 Haltestellen dazwischen, erreichten wir den Flughafen dann aber doch noch rechtzeitig und auch der Rest vom Flughafenprozedere verlief problemlos. Der Flug war so kurz, dass es sich eigentlich fast nicht lohnte zu starten. Diese Strecke hätten wir wohl auch mit dem Bus geschafft. Die erste Bekanntschaft, die wir in Ho-Chi-Minh-City machten, war die mit schreienden Sim-Karten-Verkäufern. Nachdem wir unser Gepäck abgeholt und uns mit Bargeld und einer Simkarte eingedeckt hatten, machten wir uns wieder mit einem Bus auf ins Zentrum. Dieses Mal mit weniger Stopps und sogar mit handbetriebender Aircon (Fächer), da sich ein paar Touris über die Hitze beklagten. Wir schauten uns an und waren uns gleich einig: pha da haben wir schon Schlimmeres erlebt! Ho-Chi-Minh unterscheidet sich insbesondere in einem Punkt sehr zu den anderen südostasiatischen Städten, welche wir bereits gesehen haben: Es ist eine Stadt, wie wir sie uns eher vorgestellt hatten. Modern im westlichen Sinne, mit Verkehrschaos und blinkenden Werbungen und Barschilder. Vor allem in der walking street direkt vor unserer Unterkunft kamen wir nicht mehr aus dem Staunen: hier tanzten mehr oder weniger leicht bekleidete Damen auf Sockeln vor den Clubs und überall wurde man mit mehr oder weniger obszönen Angeboten gelockt. Hier war es für einmal für Sven unangenehmer alleine unterwegs zu sein... Nach einer leichten Nudelsuppe (die leider keine echt war, da wir leider die trockene Version bestellt hatten😅) verbrachten wir den Rest des Abends in unserem wirklich weichen und komfortablen Bett in unserem geuptadeten Zimmer.
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  • Day 85

    Phnom Penh - last Cambodian one

    May 1 in Cambodia ⋅ 🌙 31 °C

    Nach zwei Tagen unabhängigen Herumcruisens mit unserem Roller, mussten wir diesen leider wieder gegen Transportmittel des öffentlichen Verkehrs eintauschen, kurz gegen einen Minivan mit luxuriösen Ledersessel, die bei grosser Hitze jedoch zu einer Wasserrutsche werden... Bevor wir aber im Van vor uns hin brätelten, gab es in der Unterkunft ein leckeres 2-Gänger (!) Frühstück mit Pancake, Rührei, Baguette (eine Hinterlassenschaft der Franzosen, die sich in Kambodscha gehalten hat), Früchten und einem Koffeinsüppchen (= wässriger Kaffee). Nachdem wir uns von unseren herzlichen Gastgebern verabschiedet hatten, überquerten wir das letzte Mal den Preaek Tuk Chhu (Fluss), um zu unserem Bus zu kommen, der uns zu unserer letzten Station in Kambodscha nach Phnom Penh bringen würde. Sagen wir es einmal so, wir hatten schon angenehmere und vor allem sicherere Busfahrten mit besserem Musikgeschmack des Busfahrers erlebt. Zum Glück haben wir den grössten Teil unserer zurückgelegten Strecke mit dem Nachtbus gemacht... Da sahen wir wenigstens nichts...😅 Die letzte Stunde unserer Fahrt standen wir im Stau. Der Verkehr in Phnom Penh ist echt next level... Dank Grab kamen wir glücklicherweise ohne Verlust weiterer Geduldsfäden zu unserer Unterkunft. Und wow die hatte so ungewohnt weiche Betten, dass wir diese erst einmal nach unserer Ankunft ausgiebig austesten mussten. Wir wissen nicht wieso, aber Asiaten scheinen es zu lieben, auf Brettern zu schlafen. Nachdem wir uns doch noch aus unseren Betten wühlen konnten, machten wir uns auf zum Central Market, ein "hier-kriegst-du-alles-und-noch-mehr"-Markt unter einer Raumschiffartigen Kuppel. Franzosen und ihr Sinn für Ästhetik...😉 Das Angebot war etwas zu Kleider und Schmuck lastig und die Händler etwas zu übermotiviert mit verkaufen wollen, sodass wir uns relativ schnell auf zur nächsten Sehenswürdigkeit machten, Wat Phnom, einem buddhistischen Tempel. Diesen schauten wir uns nur von aussen an, da wir irgendwie gerade ein Tempelbesichtigungsüberschuss und nicht die normgerechte Kleidung dabei hatten. Als Alternative gönnten wir uns einen Snack im kühlen 7 Eleven. Nach etlichen Runden "Ich sehe was, was du nicht siehst" spazierten wir zur Flusspromenade. Die Kontraste, die Phnom Penh auszumachen scheinen, wurden uns dabei noch bewusster: Traditionell vs. hypermodern, reich vs. bettelarm, gesunder Lifestyle vs. Verkrüppelte, sauber vs. dreckig, Land vs. Wasser, glühende Hitze vs. auf Gefrierfach-Temperaturen gekühlt, Abgase vs. Parkanlagen, Tuktukfahrer vs. Rikschafahrer, freundlich vs. angepisst, Arbeiter vs. Reisende etc. Irgendwie nicht fassbar diese Stadt. Infolge der Hitze und um die vielen Eindrücke etwas setzen zu lassen, machten wir uns auf in eine Brauerei, die eigentlich die Bar eines 5 Sterne Hotels war. Und wie Gäste eines solchen wurden wir auch behandelt. Als die Sonne sich langsam verabschiedete, wechselten wir unsere Location zu einem Restaurant, wo der Koch direkt vor unseren Augen die Nudeln für unsere noodle soup zubereitete.😋 Nachdem wir uns die Bäuche mit dem feinen Essen vollgeschlagen hatten, machten wir uns auf zu unseren weichen Betten.😍

    Der nächste Morgen begann ziemlich gemütlich, so konnten wir für den Zmorgen einfach ein paar Stockwerke runterdüsen und uns am Frühstücksbuffet bedienen. Danach nahmen wir erst einmal eine Unterkunftsverschiebung vor, vom Hotel in unsere eigene kleine Airbnb Wohnung, versteckt in einer Seitengasse und umgeben von Einheimischen. Während wir den Eingang suchten, wurden wir umringt von einer immer grösser werdenden Kinderschar, die gar nicht genug kriegte vom "Hello" rufen. Ganz Mutige umarmten uns auch gleich. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten, machten wir uns auf den Weg zu Choeung Ek das Völkermord Gedenkzentrum. Unsere Pläne wurden aber von aufdringlichen Tuktuk-Fahrern durchkreuzt und wir flüchteten uns in ein süsses Café mit extrem herzlichem Personal. Als keine Tuktukfahrer mehr in Sicht waren, bestellten wir uns ein Grab und düsten, oder wohl etwas passender, schlichen uns, durch Phnom Penhs Verkehr während wir eine schöne Prise Abgase inhalierten, zu unserem Ziel. Die Killing fields nahmen einen echt mit, den man wandert während dem Besuch praktisch über Knochen- und Kleiderreste der über 3000 grausam von den Roten Khmer Ermordeten. Noch immer kommen nach der Regenzeit wieder neue Fragmente an die Oberfläche. Wir sind froh, dass es von den Gebäuden, die hier einst standen nur noch Fotos gibt, zu hart ist es zu sehen, wo die Menschen ihre letzten Minuten verbrachten. Die Tötungswerkzeuge, mehrheitlich ganz alltägliche landwirtschaftliche Werkzeuge, da alles andere zu teuer war, schauten wir uns gar nicht mehr an. Obwohl alle Geschichten unbegreiflich und so sinnlos sind, nimmt uns der Baum, an welchem Babies vor den Augen ihrer Mütter zu Tode geschlagen wurden, am meisten mit. Unvorstellbar, dass diese grausame Taten erst vor gut 70 Jahren geschahen und es viele heute noch lebendende Kambodschaner selbst miterlebten und praktisch jeder ein oder sogar mehrere Familienmitglieder verloren hatten deswegen. Eigentlich wollten wir uns heute auch noch das Tuol-Sleng-Genozid-Museum anschauen. Da dies aber zu viel gewesen wäre, liessen wir es weg und machten uns auf zum Tuol-Tompuong-Markt (Russenmarkt), der eigentlich ziemlich ähnlich wie der Central Market ist, einfach ohne Raumschiffkupel, dafür etwas urchiger. Hier fanden wir dann auch die Souvenirs für unsere Erinnerungskette und konnten unser eingerostetes Verhandlungsgeschick wieder einmal etwas trainieren.😉 Am Nachmittag gingen wir es dann etwas ruhiger an und schlenderten durch die moderne Bassac Lane, die vorwiegend aus Restaurants und Bars besteht. Zuerst schlemmten wir uns durch spannende Dumplingskreationen, bevor wir uns dann durch das Sortiment einer weiteren Brauerei testeten. Die kulinarische Auszeit nutzten wir gleich zur Planung unseres nächsten kulinarischen Highlights, unser selbstgekochtes Abendessen. Finanziell lohnt sich dieses Unterfangen überhaupt nicht, da auswärts essen gehen in Südostasien meist günstiger kommt, wir mögen aber die Herausforderung, aus den oft sehr spartanisch eingerichteten Küchen ein etwas aufwändigeres Menü zu zaubern. Unser geplantes Menü brauchte dann aber noch einige Uptades, da wir die Zutaten dafür oder wenigstens etwas Ähnliches in dem zwar grossen aber sehr einseitig eingerichteten Supermarkt nicht aufspüren konnten. So sprintete Tamara dann noch in zwei weitere Supermärkte, während Sven schon einmal mit der Zubereitung anfing. Schlussendlich schafften wir es aber leckere Burritos zu kochen. Nachdem wir unser hart verdientes Essen genossen hatten, vielen wir gleich nebenan in unsere harten Betten.
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  • Day 83

    Kampot - viel mehr als nur Pfeffer

    April 29 in Cambodia ⋅ ⛅ 35 °C

    Unser zweiter Tag in Kampot lief eigentlich ziemlich genau gleich ab wie schon der erste: Ausschlafen, Frühstücken, mit dem Roller herumdüsen und verschiedene Sehenswürdigkeiten anschauen sowie erleben, in der Unterkunft chillen, in der Stadt zu Abend essen und danach schlafen gehen. Hier noch etwas die ausführlichere Variante: Heute landeten wir zum Frühstück in einem vegetarischen Café, nach dessen riesigen und nährstoffteichen Mahlzeiten, wir für den Rest des Tages gesättigt waren.😅 So überessen hatten wir etwas Mühe in die Gänge zu kommen, zum Glück mussten wir etwas zu unserem nächsten Stopp, einer Pfefferplantage, fahren. Schnell wechselte die urbane Umgebung zu einer ländlichen und so auch die Strassen... Am Ende vom Tag waren wir wieder mit roten Sand paniert... Die Anfahrt war aber wunderschön: etliche Bauernhöfe mit verschiedenen Tieren, zwischen grünen Plantagen und Palmen versteckt, von Bächen und kleinen Seen durchzogen und im Hintergrund dschungelbedeckte Hügel, deren Spitzen teilweise von Wolken verhüllt wurden (oder von Rauchschwaden, klingt aber weniger idyllisch😅). Auf der Farm wurden wir von einem erzählfreudigen Schotten begrüsst, welcher uns durch seine Plantage führte und viel Interessantes über den Pfefferanbau erzählte. Anschliessend an die Tour durften wir sogar die verschiedenen Pfeffer und sonstige Produkte in Verbindung mit Pfeffer versuchen. Wow da wurde unsere gustatorische Wahrnehmung gleich ein wenig auf postive Weise gefordert! Obwohl wir immer noch mehr als genug vom Frühstück hatten, konnten wir es uns nicht nehmen lassen, das Pfeffereis zu probieren. Obwohl die Kombi echt speziell klingt, ist sie echt zu empfehlen. Mit vielen Eindrücken und Pfeffer im Gepäck, machten wir uns auf zu einem Tempel in einer Höhle. Auch hier war nur schon die Anfahrt alleine sehenswert obwohl wir uns mehr als einmal fragten, ob wir tatsächlich auf dem richtigen Weg sind, insbesondere als wir praktisch durch Gemüsebeete fuhren. Freundliche Einheimische winkten uns aber immer weiter. So kamen wir dann auch wirklich beim unscheinbaren Eingang der Höhle an, wo sogar ein Wächter Eintritt verlangte und uns ein paar Guides ihre Dienste anboten. Da die Höhle recht verwinkelt ist, nahmen wir ihr Angebot an und hatten ein rechtes Gaudi, da wir die gleich doofen Witze, die unser Tourguide machte einfach zurückgaben. Funfact: "Isch guet?" bedeutet auf Khmer soviel wie "Du bist verrückt.". Während wir Witze rissen, rannten wir über 200 Stufen hoch, bestaunten den alten Schrein, Fledermäuse und verschiedene Gesteinsformationen und quetschten uns auf dem "hard way" durch Enge Spalten. Wieder am Tageslicht versuchten uns die Einheimischen unsere Lampen abzukaufen bzw. gegen anderes einzutauschen und wir spendierten unserem Guide ein Cola, während wir versuchten mit den Kindern zu interagieren und dem Bau eines neuen Tempels zuschauten. Auf dem Rückweg machten wir mit der Absicht zu kajaken noch einen Halt am Fluss. Als wir die Strömung des Flusses sahen, gingen unsere Pläne wortwörtlich "den Bach ab" und wir entschieden uns stattdessen für die faule Variante, nämlich von einer Bar aus die Aussicht zu geniessen und einfach ein bisschen die Seele baumeln zu lassen. Im Entspannungsmodus angekommen, machten wir auch sonst nicht mehr viel an diesem Tag. Ausser Nachtessen natürlich.Read more

  • Day 81

    Kampot - wo der Pfeffer wächst

    April 27 in Cambodia ⋅ 🌙 28 °C

    Ja zugegebermassen das Wortspiel im Titel kommt recht flach, aber es ist tatsächlich so, dass der weltbeste Pfeffer von Kampot kommt.^^
    Am ersten Morgen in Kampot gingen wir es ruhig an und schliefen zuerst ein bisschen aus. Anschliessend besorgten wir uns wieder das komfortabelste und unabhängigste Transportmittel, den Roller. Mit dem Roller düsten wir dann zuerst einmal in ein Café, wo wir leckeren Zmorgen genossen und gleichzeitig wieder eine gute Sache unterstützten. Zwei mit einer Klappe...😉 Energiegeladen hüpften wir wieder auf unseren Roller und fuhren zum Bokor Nationalpark oder die einheimische Protzstrasse, da die Strasse auf den "Berg" wohl die einzige Passtrasse Kambodschas zu sein scheint und dadurch von der einheimischen Jugend und den vorwiegend männlichen Artgenossen zum Ausführen ihrer teuren Karren und Motorrädern genutzt wird. Zu schnell sollte man die Kurven dann aber doch nicht nehmen, da die Strassenränder gerne für ein ausgedehntes Grossfamilienpiknik genutzt werden und Gibbons die Strasse als Takeaway-Restaurant nutzen. Mal schneller und mal langsamer unterwegs erreichten wir unseren ersten Stopp, die Lok Yeay Mao Statue, welche für uns wie ein riesiger bunter Buddha aussah. Natürlich konnten wir es nebst dem Statue und Aussicht bestaunen nicht lassen, unser Geburtstier mit einem kleinen Zustupf zu unterstützen.😉 Nahe bei der Statue befanden sich noch zwei Ruinen, ein Tempel und ein Palast aus neuerer Zeit, die Graffitti verschmiert, jedoch eher einem lost place glichen. Nicht sehr angetan davon, düsten wir schnell weiter. Die Gebäude wurden immer abströser, so düsten wir an gruseligen verlassenen Hotelkomplexen vorbei, die von Einheimischen zum Pikniken genutzt wurden, ein von aussen schäbiges Casino, das aber in Betrieb zu sein schien, einem chinesischen und buddhistischen Tempel, einer katholischen Kirche, niemals fertiggestellte Betongerippe, niegelnagelneue Luxushotels, welche neu errichtet wurden und Stauseen. Das war einfach irgendetwas, schien aber bei asiatischen Touristen sehr hoch im Kurs zu sein. Wenigstens war die Aussicht schön... Da wir nun einmal schon den Weg zurückgelegt hatten, schauten wir uns trotzdem ein wenig um und machten einen Stopp beim buddhistischen Tempel (wo wir eine starke Konkurrenz für die eigentliche Sehenswürdigkeit waren), der katholischen Kirche (die wie vieles da oben einfach eine Ruine war) und einem kleinen Stausee (mit unglaublich vielen Fischen, welche man natürlich um sein Karmalevel aufzuwerten füttern konnte) und zurückgelassenen, kitschig-bunten Schwanpedalos). Genug von diesem skurrilen Nationalpark machten wir uns auf den Rückweg und mussten nebst Affen, schleichenden Autofahrern auch noch Waldbränden ausweichen, welche von Feuerwehrleuten mit topmoderner Ausrüstung gelöscht wurden (Achtung kann Spuren von Ironie enthalten...). Stattdessen statteten wir einer Kaffeerösterei einen Besuch ab, was wir für uns als lohnendere Alternative betrachteten. Nach Kaffee und Kuchen Schnabuliererei und Apéro, bei welchem das voller Freude entdeckte ginger beer, sich leider eher als Schnaps mit Pfiff und das craft beer als abgelaufen herausstellte, motivierten wir uns dann doch noch zu ein bisschen Sightseeing. Neben dem Anbau von Pfeffer sind Kampots Landwirte passenderweise auch in der Salzgewinnung sehr erfolgreich und so fuhren wir zu den Salzfeldern. Der Abstecher lohnte sich und es war sehr spannend den Landwirten bei der Arbeit zuzusehen. Genauso spannend fanden sie es wohl uns Touristen anzuschauen und viele winkten uns, riefen erfreut "Hello" und spöttelten mit ihren Kollegen wohl etwas über die zwei Touris, die da so fasziniert von ihrer alltäglichen Arbeit waren. Zurück in unserer Unterkunft ruhten wir uns etwas aus, bevor wir dann in der Stadt neue und alte Klassiker der Khmer Küche versuchten.Read more

  • Day 80

    Koh Rong Sanloem

    April 26 in Cambodia ⋅ ☀️ 31 °C

    Der frühe Vogel fängt den Wurm... ääh erwischt die Fähre. Da nur zwei Fähren am Tag zur Nachbarinsel Koh Rong Sanloem übersetzen, hiess es für uns Morgenmenschen wieder einmal früh aufstehen. Um 7 Uhr mussten wir, ohne eine Chance auf Frühstück (!), auf der langsamen Versorgungsfähre sein. Ein kleiner Trost war immerhin, dass diese nur die Hälfte, der viel schnelleren aber leider erst später am Nachmittag fahrenden Speedferry kostete... Die hilfsbereite Tourenvermittlerin eingangs Pier setzte uns beinahe noch in die falsche Fähre zurück ans Festland. Mittels der richtigen Fähre kamen wir dann aber auf der richtigen Insel an und stiegen sogar am richtigen Strand aus. Obwohl unser Hotel ein eigenes Pier hatte, wurden wir natürlich prompt am anderen Ende des Strandes abgeladen. Und der Strand war lang. Sehr lang. So schleppten wir uns also eine halbe Stunde bei brütender Hitze, mit nüchternem Magen im Sand aug unsere Unterkunft zu. Als wir endlich ankamen wurden wir richtig entgeistert von den frühstückenden Gästen angestarrt und das Hotelpersonal bot uns sofort Stühle und kaltes Wasser an. Vielleicht sahen wir etwas kaputt aus... Da unser Zimmer noch nicht bereit war, nutzten wir die Gelegenheit um im Restaurant nebenan Frühstücken zu gehen. Mit Ventilator, Kaffee und Essen sah die Welt oder genauer gesagt wir gleich besser aus. Das Warten auf unser Zimmer lohnte sich. Denn es war auf dem Pier und so hatten wir den spektakulärsten Meerblick, den man sich vorstellen kann. Nschdem wir wie tote Fliegen etwas herumgelegen waren, drängte uns unser Entdeckergeist doch noch dazu die Insel etwas zu erkunden. Gar nicht so leicht, da die einzige Fortbewegungsmöglichzeit auf dieser Insel zu Fuss, per Boot oder Einachser mit Ladebrücke war. Vom Laufen hatten wir aber definitiv genug und so entschieden wir uns völlig rational für den Roller.😅 Sven hatte gestern ja auf Koh Rong geübt. Was uns aber hier auf der Schwesterninsel erwartete war next Level... Zuerst ging es entlang unseres Hausstrandes Richtung Leuchtturm. Leider waren die selbstgemalten Wegweiser etwas ungenau und so landeten wir halt stattdessen in irgendeinem abgelegenen Ressort, wo uns ein einsamer freundlicher Receptionist den besten Schnorchelspott verriet. So kletterten wir also zwischen Felsen und Abfall zu einem verlassenen Strandabschnitt. Von unserem Privatstrand aus, schnorchelten wir dann etwas herum und sahen tatsächlich ein paar eindrückliche Korallen. Obwohl wir noch ewigs hätten herumschnorcheln können, brachen wir unsere Schnorcheltour nach einer vernünftigen Dauer ab, um unseren Sonnenbrand von gestern etwas zu schonen...😅 Anschliessend versuchten wir es nochmals mit dem Leuchtturm. Dieses Mal fanden wir sogar den richtigen Weg. Irgendwann wurde dieser aber so unbefahrbar, dass wir den Versuch den Leuchtturm zu erreichen, abbrachen. Als Alternative versuchten wir zu einem Café etwas oberhalb zu kommen. Auch keine Chance, obwohl Tamara einen Teil der Strecke laufend zurücklegte. Danach entschieden wir uns insbesondere hinsichtlich des sich leerenden Tankes einfach zum nächstgelegenen Strand zu fahren. Alle guten Dinge sind drei und so schafften wir es tatsächlich unseren Plan C umzusetzen. Der Name des Strandes "lazy beach" war Programm und so faulenzten wir zuerst in der kleinen Beachbar inklusive Snack und später am Strand und im Wasser. Früh genug machten wir uns heute auf den Rückweg, um nicht wieder in der Dämmerung herumirren zu müssen. Da es nur ganz wenige Strassen gibt und die Insel wesentlich kleiner ist, waren wir dieses Mal glücklicherweise viel schneller zurück. Der Vermieter plauderte bei der Rückgabe des Rollers noch ein wenig mit uns und war, so schien es zumindest, schon ein wenig beeindruckt von unserer Route.^^ Um die Aussicht an unserem Hausstrand zu geniessen und wieder einmal unseren Blog zu pflegen, platzierten wir uns in einer Bar. Am späteren Abend spazierten wir dann ein paar Häuser weiter und landeten bei einem etwas verpeilten Türken und einem Khmer Grosi, die echt leckere Pizza, Falafel und Hummus für uns zubereiteten. Auf dem Nachhauseweg versuchten wir noch einmal das Leuchtplankton zu sehen, aber der Strand war hier so flach, dass wir mehrere Hundert Meter hätten raus laufen müssen. So entschieden wir uns für unser Bett.

    Am darauffolgenden Morgen hiess es schon wieder die Fähre erwischen. Dieses Mal zum Glück aber nicht so früh. Und was uns noch viel mehr freute, war dass uns unser Hotel einen Transfer zum Pier offerierte und zwar mittels Privatboot. So kamen wir dieses Mal ohne Schweissperlen an. Die Fähre war nicht so pünktlich wie wir und so hiess es warten. Die Überfahrt lief dann aber dank Speedferry richtig flott und so kamen wir auch schon bald zu unserem Kaffee und Frühstück am Festland. Wie Profis bestellten wir anschliessend ein Grab zum Bahnhof, wo wir 2einhalb Stunden auf den Zug warteten, der nur einmal pro Tag fuhr. Irgendwann fuhr ein Ein-Wagen-Zug ein und wir staunten nicht schlecht, als wir merkten, dass das unserer war. Trotz vorgängiger Befürchtungen fanden alle Passagier auf den komfortablen Sitzen Platz. Pünktlich gemäss Schweizerstandard ging es mit der Zugfahrt los. Nicht wahnsinnig schnell, aber dafür sah man richtig viel. Insbesondere da die Häuser praktisch auf die Schienen gebaut wurden. Eigentlich wäre die Zugfahrt recht idyllisch gewesen, wäre da nicht das durchgehende Gehupe des Zugfahrers gewesen, um allfällige Leute auf den Schienen zu warnen. Mit lauter Musik in den Ohren genossen wir aber die Aussicht trotzdem. Neben abwechslungsreicher Landschaft (Hügel, Flüsse, Palmen, Dschungel und Feldern) gab es auch sonst sehr viel Interessantes zu sehen (Straussenfarmen, Ledertrocknungshallen, schöne bunte Häuser, Wellblechhüten, Hochzeitslocation, Bauernhöfe, Bauruinen, etc.). Schneller als erwartet kamen wir in Kampot, wo wir uns wiederum ein Grab gönnten. Der Grabfahrer schien sich trotz Navi nicht ganz sicher zu sein, wo er hinmusste und auch sonst fuhr er recht risikofreudig umher. Wir kamen aber schlussendlich am gewollten Hotel an, wo wir einmal mehr wie Könige mit Erfrischungstüchern und Eistee empfangen wurden. Den Rest des Tages nutzten wir zum Weiterplanen und Blog schreiben und spazierten nur noch für das Abendessen in der Stadt umher. Nach Pasta und Einkaufen ging es dann bereits wieder zurück in die Unterkunft.
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  • Day 78

    Koh Rong

    April 24 in Cambodia ⋅ ⛅ 30 °C

    Schon von der Fähre aus liessen uns die weissen Strände, die idyllischen Fischerdörfchen und der dichte Dschungel staunen. Von der Fähranlegestelle war es zum Glück nur ein kurzer Spaziergang entlang der Strandpromenade zu unserer Unterkunft, wo wir sehr herzlich empfangen wurden. Obwohl wir uns nach der unruhigen Nacht im Schlafbus gerne unter der Klimaanlage ausgeruht hätten, entschieden wir uns, an der von der Unterkunft angebotenen Bootstour teilzunehmen. Mehr oder weniger pünktlich wurden wir von unserem Transfer abgeholt, der darin bestand, dass wir einem Rollerfahrer hinterher rannten, der uns zu einer Bar führte. Dort wurden wir ohne weitere Info einfach einmal abgesetzt und warteten während wir mehrmals gefragt wurden, was wir trinken wollten. Wir fragten uns schon, ob wir anstatt in die Bootstour in die Pubtour gebucht wurden. Irgendwann wurden wir dann aber doch auf ein Fischerboot verladen, das im Vergleich zu den anderen Booten, welche die gleichen Touren anboten, etwas heruntergekommen aussahen. Die zwei Herren, welche das Boot betreuten, waren nicht sehr kommunikativ und so warteten wir einmal mehr ohne Infos auf irgendetwas. Irgendwann schaukelten wir dann los und die zwei Mann Crew lachte recht über die Touris, die aufkreischten, wenn das Boot zu fest wackelte und Wasser reinspritzte. Nach kurzer Zeit ankerten wir bei irgendeinem Strand und warteten wieder eine unbestimmte Zeit. War dies nun bereits der versprochene Schnorchelspot? Während der eine der Crew anfing seinen Gürtel zu reparieren, sprang der Käptn aus dem Boot und verschwand auf dem Festland. Okay wohl nicht der Schnorchelstopp... Irgendwann kam der Käptn mit zwei weiteren Passagieren dazu und dasselbe Spiel wiederholte sich beim nächsten Strand. Als wir dann scheinbar alle Passagiere aufgeladen hatten, fuhren wir zu einer kleinen Insel, bei welcher bereits zwei andere Boote zum Schnorcheln ankerten. Verwöhnt vom Tauchen war das Schnorcheln nicht umwerfend, trotzdem wurden wir überraschenderweise mit einigen Korallen, bunten Fischen und sonstigen interessanten Meeresbewohnern verwöhnt. Wir machten auch noch einen kleinen Abstecher ans Land der kleinen Insel und fanden auf dem Gipfel einen kleinen Tempel. Zurück auf dem Boot fuhren wir ein paar Meter weiter ins Meer, wo der eine Guy anfing einen Squid zu zerteilen und als Köder an "Angelruten" zu spiessen. Diese bestanden einfach aus einer Plastikrolle, an welcher eine Silchschnur aufgerollt war, an welcher wiederum ein Bleigewicht und Haken befestigt war. Natürlich fing niemand von uns Touris was. Der Guy, der die Fischerruten präpariert hatte, blöffte stattdessen gleich mit zwei erfolgreichen Fängen. Irgendwann düsten wir dann weiter zum Long Beach, dem Sunrise Spot schlechthin auf Koh Rong und der Strand liess sich echt sehen: weisser Sand, der lustig quitschte, wenn man darüber lief, klares Wasser und dazu ein Sonnenuntergang, der ewigs dauerte. Welche Zutaten braucht man sonst noch für das Paradies?☺️ Irgendwann sahen wir, dass auf unserem Boot gegrillt wurde und so schwammen wir wieder zurück. Als Vorspeise gab es denn frischgefangenen Fisch, zum Hauptgang Reis mit grillierten Gemüse und Poulet und zum Dessert einen Khmer Whisky. Allgemein war der Alkoholkonsum vor allem bei der Bootscrew recht hoch und ihre Party wurde dadurch immer grösser und ihre Gesangskünste und Musikwahl immer besser.😅 Wir dachten der Sonnenuntergang wäre schon wunderschön gewesen, aber dann tauchte der rote Vollmond am Himmel auf... Und was sollen wir sagen? Einfach unbeschreiblich! Aber DAS Highlight würde erst noch kommen... Nach dem Barbecue fuhren wir langsam wieder zurück zu unserem Heimhafen. Unterwegs machten wir aber noch einen Stopp mitten im Meer, zogen unsere Schwimmbrillen und Schnorchel nochmals an und sprangen ins dunkle Wasser. Was uns da erwartete war atemberaubend. Als wir uns im Wasser bewegten, sahen wir Leuchtplankton! Das war wie ein Sternenhimmel unter Wasser! Als könnte man zaubern und das leuchtende Etwas, wäre die Kraft des Zaubers. Wir konnten nicht genug kriegen und wedelten wie die Wilden im Wasser herum. Leider fühlte es der Rest der Gruppe nicht so wie wir und so waren wir etwas enttäuscht, als wir schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Wasser gerufen wurden. Zurück am Hafen chillten wir es noch etwas am Strand bevor wir dann müde aber sehr happy in unsere Betten fielen.

    Am zweiten Tag wollten wir die Insel auf eigene Faust entdecken und mieteten uns dafür einen Roller. Der Zustand des Rollers liess uns darauf schliessen, dass die Strassenverhältnisse auf dieser Insel einem anderen Standart entsprachen, als wir bis anhin kannten von Südostasien. Bevor wir losdüsten, mussten wir uns aber wieder einmal um Alltägliches kümmern: Wäsche und Frühstück. Unsere vollgestopften Waschsäcke konnten wir bequem next door zu unserem Hotel in der Wäscherei abgeben. Frühstück gabs in einer Dschungelbar einen kleinen Fussmarsch entfernt, untypisch mit Shakshuka und Bacon Sandwich. Der Besitzer der Bar litt unter einem fiesen Kater, war aber sehr hilfsbereit und teilte mit uns eine Karte der Insel, sowie Tipps zur Route. Er versicherte uns auch, dass der Trampelpfad zu seiner Bar, der schlimmste Abschnitt sein würde und die Strasse anschliessend besser würde. Mit diesen Tipps im Gepäck machten wir uns auf zum nördlichsten Punkt der Insel, dem lonely beach. Der Bartender hatte recht und so war glücklicherweise wirklich nur der erste Abschnitt und der Abstecher zum Strand wirklich mühsam zu fahren, sodass Tamara ab und an sogar absteigen und laufen musste. Der Rest der Strassen, war ziemlich gut ausgebaut, da chinesische Investoren gerade einen mega Bauboom auf der Insel vorantrieben... Angekommen an unserem Ziel hatten wir den lonely beach zwar nicht ganz für uns alleine, mussten ihn aber immerhin nur mit ganz wenigen teilen, die sich am langen Strand zudem gut verteilten. Es gab sogar Holzliegen, die man nutzen konnte ohne dass ein Händler vorbeikam, der etwas dafür verlangte.😉 So genossen wir das Strandleben mit faul herumliegen, schnorcheln, herumplantschen und dummen und weniger dummen Geschnorr... Als wir uns dann doch noch von dieser wunderbaren Aussicht losreissen konnten, machten wir uns auf zu einem Restaurant, dass uns der Bartender empfohlen hatte. Zum einen weil das Essen echt lecker sei und zum anderen, weil man da Kajaks ausleihen konnte und man sogar einen Otter sehen könnte. Nur leider war dieser tolle Ort auch gut versteckt und so fuhren wir mehrmals vorbei und erkundeten sehr spannende Trampelpfade bevor wir endlich den richtigen Abzweiger fanden. Das lange Suchen lohnte sich aber, da wir echt leckere Frühlingsrollen aufgetischt bekamen.😋 Mit dem Otter-Spotting hatten wir leider kein Glück. So liess er sich unsere ganze Kajakfahrt nicht blicken, obwohl die Kellnerin erzählte, dass er sich eigentlich täglich blicken liess. Wir genossen dann aber, zwar etwas enttäuscht, die Umgebung umso mehr. Wenn man den vielen Abfall ausblendete war diese sehr schön. So paddelten wir durch einen Mangrovenwald, ein Fischerdörfchen, wo wir freundlich von winkenden Kindern begrüsst wurden und landeten dann sogar beim Meer und dass alles während sich die Sonne mit einem schönen Untergang verabschiedete. Um bei den nicht ganz easy Strassenbedingungen noch bei Dämmerug Zuhause anzukommen, machten wir uns gleich nach dem Kajaken auf den Nachhauseweg. Einmal mehr verpassten wir den richtigen Abzweiger und landeten weiter Dorf einwärts. Und da passierte es! Wir sahen den Otter, der gerade von Einheimischen gefüttert wurde. Was für ein Zufall! Super happy fanden wir dann auch noch den richtigen Weg und düsten zurück. Leider auf dem falschen Weg... Nämlich der, der einige wenige Hundert Meter vor unserer Unterkunft einfach aufhörte. Danke Googlemaps und wir wurden ja nicht davor gewarnt... Also hiess es einmal umkehren, alles zurück und dass nun im Stockdunkeln...🫣 Sven meisterte aber auch diese Herausforderung mit Bravour. Kurz vor unserer Unterkunft legten wir an einem Strand nochmals einen Schnorchelstopp ein, um noch einmal das Leuchtplankton zu sehen. Endlich zurück in unserem Dörfchen wollten wir vor dem Essen noch kurz unsere Wäsche abholen. Da erwartete uns aber das nächste Desaster: Die Wäsche würde erst am nächsten Tag am Abend fertig sein und wir mussten die Insel schon am Morgen früh verlassen. Da für das schnellere Trocknen das Doppelte verlangt wurde, entschieden wir uns, die Wäsche selbst nochmals im Hotel aufzuhängen. Davor besorgten wir uns aber noch ein Takeaway Abendessen. Als wir anschliessend zurückkamen hatte die Laundry lady unsere Wäsche trotzdem in den Trockner gestopft. So zahlten wir schlussendlich mit dem Trinkgeld doch fast das Doppelte, waren aber sehr happy, dass es keine Nacht- und Frühmorgenaktion geben würde, um unsere Wäsche noch zu trocknen und zu packen. Was für ein erlebnisreicher Tag...
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  • Day 77

    Siem Reap - chapter 4

    April 23 in Cambodia ⋅ ☀️ 36 °C

    An unserem letzten Tag in Siem Reap konnten wir endlich wieder einmal etwas ausschlafen und reizten die Checkout-Zeit bis 11 Uhr voll aus. Nachdem wir unserer Lieblingsbeschäftigung nachgegangen waren, unsere sieben Sachen packen, gingen wir wirklich zu einer unserer Lieblingsbeschäftigung über, Kaffee trinken und brunchen. Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir darauf warteten zu unserer Tour zu Kampong Phluk, eine der floating villages, abgeholt zu werden. Und einmal mehr fühlten wir uns extrem wichtig, als ein luxuriöser Minivan einfuhr und ein freundlicher Guide uns mit unserem Namen ansprach. Obwohl es eine geteilte Tour war, befand sich neben uns nur eine weitere Person im Bus, Amy aus Manchester. Ry unser Tourguide liess auch ziemlich schnell durchblicken, dass ein Ausflug zu den floating villages im Moment nicht so lohnenswert sei, da diese infolge der Hitze natürlich nicht geflutet waren. Als Trösterli baute er dafür aber spontan einen zusätzlichen Stopp bei einem Kunsthandwerkszentrum ein, wo wir Einblick in die verschiedenen Fachrichtungen des Khmer Handwerkes bekamen. Es war erstaunlich zu sehen, was die Handwerker/innen aus Seide, Holz, Leder, Ton und Stein zauberten. Danach ging es aus Siem Reap raus, auf staubigen Strassen immer mehr aufs Land (ja genau der Sand, der bereits unsere Kleider neu eingefärbt hatte), wo riesige Felder, Kühe und kleine Farmen wieder mehr die Landschaft dominierten, bis wir zu den ersten Stelzenhäusern des Fischerdorfes Kampong Phluk kamen, die sich entlang eines ausgetrockneten Seitenarmes eines Flusses schlängelten. Ry zeigte uns mittels Fotos immer wieder, wie es während der Regenzeit hier aussehen würde. Bis zu 9m kann die Differenz der Wassertiefe von der Trockenzeit zur Regenzeit variieren und der Tonle Sap (der See an welchem die floating villages liegen und auch der grösste Süsswassersee Südostasiens) erweitert seine Grösse bis auf das 5-6fache. Da in dem Dorf heute gerade ein buddhistischer Feiertag war, konnten wir zu Tamaras Freude in eine High School gügseln. Sehr eindrücklich zu sehen, dass es in den Schulräumen, wie bei uns vor 100 Jahren aussah und Ry stolz erklärte, dass sie nun sogar Tafeln hätten und sie nicht mehr auf Ton schreiben müssten... Nachdem wir etwas unter den Pfahlbauten Häusern hindurchspaziert waren, einen bunten Chrüsimüsi-Hindu-Buddhistischen Tempel (Kambodschaner seien nur Fake Buddhies erklärte uns Ry) angeschaut und Frauen abgewimmelt hatten, die Spenden für Schulmaterial wollten (welches schlussendlich leider für alles andere, aber nicht für Bildung gebraucht wird), wechselten wir auf unser (seit Khao Sok) Lieblingstransportmittel, auf ein Longtail Boot aka wackelige Nussschale. Damit kämpften wir uns im seichten, dreckigen Wasser vorbei an unzähligen brachliegenden Touristenbooten und durch einen Mangrovenwald zum See. Auf dem See angekommen tuckerten wir zu einem Café, unserer Sonnenuntergangslocation. Dort führte uns Ry zuerst zu einem improvisierten Swimmingpool. Darin zu baden wäre aber gar keine gute Idee gewesen, da hier die Nutztiere der Familie, welche das Café unterhielt, untergebracht waren: Krokodile. Natürlich konnte man vor Ort auch gleich Produkte aus Krokodilleder erwerben. Interessanter als die Krokodile, welche uns ziemlich leid taten, fanden wir wie die lokale Bevölkerung das dreckige Wasser des Sees aufbereitete. Sie verwenden dafür einen grossen Klumpen Aluminumsulfat, den sie 10 Sekunden durchs Wasser schwingen und wodurch sich der Dreck dann am Boden absetzt. Mit Kokosnuss und Bier (ohne Ei - Ry erzählte uns, dass er das Stout gerne mit bis zu 10 rohen Eiern trinkt) genossen wir den Sonnenuntergang bevor wir dann mit dem Boot zurück zu unserem Van tuckerten, welcher uns wieder zum Hotel brachte.
    Unnützes Wissen by the side: die Bierkompanien veranstalten mit den Deckelchen der Bierdosen eine Art Lotterie bei welcher man Geld und Gratisbier gewinnen kann. Dadurch versuchen sie die Bevölkerung zum Biertrinken zu verführen und ihre Verkaufszahlen in die Höhe schiessen zu lassen.
    Vom Hotel ging es dann in ein nahegelegenes Restaurant, um uns für die bervorstehende Nacht im Schlafbus nach Sihanoukville zu stärken. Das Hotelpersonal war sogar so nett und schenkte uns eine letzte Fahrt im Elektro-Golfwagen zum Busbahnhof. 10 Stunden Busfahrt standen uns bevor... Der Bus, der vorfuhr sah aber glücklicherweise recht komfortabel aus. So konnten wir, zwar wie Sardellen in ihrer Dose zusammengekuschelt und mit Schlafmaske und Ohrstöpsel ausgestattet, doch ein paar wenige Stunden schlafen bevor wir überraschend pünktlich in Sihanoukville ankamen. So pünktlich dass wir unseren zeitlichen Puffer, denn wir zum Erwischen der Fähre eingerechnet hatten, zum Zmörgelen nutzen konnten. Zum Glück gibts die glorreiche Erfindung 7 Eleven in Asien.😅 So kann zu wirklich jeder Zeit einer Hangry-Attacke vorgebeugt werden.^^ Auch feierten wir unsere Grab Premiere. Juhui! Kein Verhandeln mehr mit den Tuktukfahrern! Wiederum sehr pünktlich wurden wir auf die Speedboat Fähre verladen und so kamen wir nach einer halbstündigen Karacho Fahrt über das Meer am Endpunkt unserer Reise an, dem Inselparadies Koh Rong.
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