• Päivä 6

    Nicht nur in Costa Rica...

    21. helmikuuta 2022, Espanja ⋅ ☀️ 19 °C

    ... sondern auch in Spanien gibt es bunte Vögel...

  • Päivä 5

    Ausflug nach Cartagena

    20. helmikuuta 2022, Espanja ⋅ ⛅ 14 °C

    Viele Wege führen nach Neu Karthago. Wir erwischen ungesucht einen durch die Berge. Er schenkt unserem Blick glückliche grüne Kleewiesen, gesprenkelt mit gelben Blumen, blühenden Mandelbäumen, manchmal den Tagtraum eines über und über mit Früchten behangenen Orangenbaums. Zwischendurch eröffnen sich weite Ausblicke in die Ebene, die wir wenig später durchfahren - auch hier Mandelpflanzungen, doch ohne Blüte, der Frühling ist hier fast vorbei.
    Cartagena wurde ca 220 vor Christus von dem karthagischen Feldherrn Hasdrubal gegründet und war später der wichtigste römische Stützpunkt an der westlichen Mittelmeerküste. An jeder Ecke stolpert man hier über Relikte aus jener Zeit. Heißt es. Aber glaubst du, wir finden die? Ich habe noch nie ein Stadtzentrum erlebt, das sich derart hartnäckig vor seiner Entdeckung ziert, wenn man mal von dem weithin sichtbaren Fort auf einem Hügel absieht. Dabei müsste man ein laut Reiseführer in der City lokalisiertes römisches Amphitheater doch eigentlich ebenfalls ohne Vergrößerungsglas orten können! Notfalls auch ohne Hinweisschilder, die hier, wie wohl in vielen spanischen Städten, Mangelware sind. Klar, die Spanier wohnen ja da, die brauchen das nicht. Auch das zu Rate gezogene Internet, dein Freund und Helfer, bleibt einen heißen Tipp schuldig. Empfiehlt stattdessen den Besuch des Barrio Getsemani, eines Cartagener Stadtviertels mit Streetart und klatschbunten Häusern. Ich bin Feuer und Flamme - da will ich hin! Aber wo ist das? Und wieso unterschlägt der Reiseführer so eine Attraktion? Fragen über Fragen! Mystisches Cartagena! Der Klick auf den Routenplaner meldet für das Barrio eine Fahrtzeit von 16 Stunden 35 Minuten und mein Gehirn meldet: Reingefallen. Das spanische Cartagena hat eine Zwillingsschwester in Kolumbien und ist an diesem Nachmittag definitiv noch unerreichbarer als der historische Kern der Stadt, in der wir seit gefühlt einer Stunde ergebnislos herumkurven. Schließlich parken wir am Hafen und versuchen unser Glück mit den E-Bikes. Und tatsächlich müssen wir gar nicht lange suchen: Es gibt sie: die Stadtmauer, die Gassen und Gässchen, die schließlich auf die Calle Gisbert münden, die in ocker- und schiefergrauem Marmor gepflasterte Prachtstraße, die das Sonnenlicht reflektiert wie ein Spiegel. Dort gibt es Restaurants, Laden und Lädchen, an denen am Samstagnachmittag halb Spanien vorbeiflaniert mit Kind und Kegel, Hund und Kinderwagen; es gibt riesige Gummibäume mit Wurzelwerk, alt wie die Welt, und schicke altehrwürdige Hotels mit Stuck und gelbroter Spanienflagge, es gibt schmiedeeiserne Straßenlaternen auf Marmorsockeln, geschmackvolle Holzbänke und dann und wann auch Palmen, und es gibt jede Menge Wind, der durch die Häuserschluchten fegt. Ein Café lockt mit Wärme, unglaublichen Tortenkreationen und Asiatico - wer könnte da Nein sagen? Wir nicht.
    Das römische Amphitheater entdecken wir ganz zuletzt dann doch noch etwas abseits - samt der Ruine der Kathedrale Santa Maria della Vieja, die im spanischen Bürgerkrieg zerstört wurde. Da hat das Wetter bereits abgebaut, und wir kommen in den Genuss der 0,01 Milliliter Regen, die Spanien dieses Jahr abbekommen wird.
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  • Päivä 2

    Costa Calida heißt Heiße Küste

    17. helmikuuta 2022, Espanja ⋅ ☀️ 18 °C

    Zwischen San Carlos de la Rapida und Bolnuevo liegen 479 Kilometer und eine halbe Welt. Unsere Ferienanlage heißt Oasis de las Palmeras und ist auch eine: Es ist vermutlich die größte Ansammlung von Palmen auf einem Fleck im Umkreis von 50 Kilometern. Habitaciones kauern in ihrem Schatten unterhalb von Las Gredas de Bolnuevo, einer monumentalen Sandsteinskulptur mit bizarren Motiven, Türmchen, Pilzchen, Tischchen, Fensterhöhlen, die Meer und Wind in Jahrmillionen aus der Zeit gemeißelt haben. Touristen werden in Bussen hergekarrt, ausgespuckt und wieder an Bord gepfiffen. Anders als die Mauersegler und Tauben, die hier zuhause sind, nisten und sich morgens vom Bett aus beobachten lassen. Die Möwen sind riesig und sehen aus wie Albatrosse. Nachts wirft das Naturtheater das Echo des Meers in unser Zimmer. Vom Balkon aus können wir das Meer auch sehen, zwei Pools gibt es außerdem und, nicht zu vergessen, eine Bar mit überreichlichem appetitlichem Tapasangebot in Terrinen, auf deren Inhalt man nur mit dem Finger zeigen muss, um das Gewünschte zu bekommen. Tapas sind eine geniale Erfindung, wir ernähren uns fast ausschließlich davon: Überbackene Auberginen, Thunfischsalat mit Oliven und Ei, Lachssalat, Meeresfrüchtesalat, Kartoffelsalat, Salsiccia, winzige Sardinen, gefüllte Paprika, Bratkartoffeln mit Knoblauch, verschiedene Sorten Gulasch con und sin alio, etc., etc.
    Wenn wir nicht Tapas essen, lesen wir. Schreiben. In der Sonne sitzend auf dem Balkon, von dem aus man das Meer sieht. Und hört. Wir treffen uns mit S, der besten Freundin, die ein paar Kilometer weiter in Mazzaron Urlaub macht, auf der „Platte“, einem Sozialcafé in Islaplana. Halb Europa jenseits der 60, betucht und weniger betucht, scheint hier und in den Dörfern der Umgebung zu überwintern. Wir schlürfen „Asiatico“, eine irrsinnig süße Melange aus Espresso, Orangenlikör und dickflüssiger Kaffeesahne. Sieht schön aus, schmeckt umwerfend. Wir unterhalten uns: Über Gott und die Welt, über Hemingway, Franco und die Existenz der bis heute nicht aufgearbeiteten spanischen Diktatur bis 1975.
    Zum Sonnenuntergang, der schon fast vorbei ist, fahren wir nach Azohia, und nach dem versäumten Sonnenuntergang gibt es den nicht versäumten Aufgang des Vollmonds und dann wieder Tapas nebst Vino tinto - in einem Lokal mit Blick auf die Dämmerung.
    Am folgenden Nachmittag fahren wir mit den E-Bikes nach Westen in die Sierra de las Moreras. Anfangs mutet das ausgetrocknete schmutziggrün bewachsene Karstgebirge trostlos an. Ein Perlhuhn mit klatschrotem Schnabel, das in einer Talsenke Essbares aufpickt, ist noch das Bunteste. Auch eine Karnickelsippe wieselt umher - inmitten einer halblebigen Palmenpflanzung, die kurz vor dem Abnibbeln steht. Ich kann nicht anders, mir ist es hier zu karg, zu kahl; trockenes Gebüsch und ein einzelner Rosmarinbusch mit Duft und winzigen blauen Blüten sind zu wenig. In den deutschen Nachrichten war kürzlich die Rede davon, dass Spanien derzeit am Verdursten ist - es hat so wenig geregnet, dass sogar die Talsperren ausgetrocknet sind bis auf den letzten Tropfen, so dass ehemalige uberflutete Dörfer wieder begehbar sind.
    Erst auf dem Rückweg im Abendlicht erschließt sich uns der Charme der abweisenden Moreras-Landschaft doch noch. Die marmorierten Felsblöcke sind ein von der Natur geknetetes Gebäck, mehrstöckige Tortenstücke in kakaobraun, ocker bis zitronengelb. Im Meer sollen sich laut Touristeninfo Schildkröten, Delphine und sogar Pottwale tummeln. Zu Gesicht bekommen wir weder die einen noch die anderen. Nur ein Boot aus Stein schwimmt vor der Küste - mit steinernen Menschen darin.
    Die Sonne versteckt sich heute hinter einem Hügel und macht aus ihrem Untergang ein Geheimnis, ehe sie dann doch noch eimerweise Rot ausschüttet, das der Horizont kaum fassen kann.
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  • Päivä 1

    Zwischen Corona und Tarragona

    16. helmikuuta 2022, Espanja ⋅ ☀️ 16 °C

    Zuerst kommen die Zedern, dann die Zypressen, schließlich die Pinien. Und dann ist der Süden da. Wir sind die ganze Nacht gefahren. Nur schnell der Kälte entkommen! Und allem anderen, was dieser Winter im Gepäck hatte, auch. An der Raststätte Montélimar Sud zeigt das Thermometer 2 Grad. Vor dem Frühstück mache ich einen Test, hoffend, dass es der Letzte ist, möglichst für den Rest meines Lebens. Herzklopfen, dann abgrundtiefer Erleichterungsseufzer: Omikron ist endlich abgehängt, der Teststrich, der gestern nur noch ganz schwach, aber dennoch vorhanden war, auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Ab sofort dürfen die Masken fallen, die wir während der Nachtfahrt noch eisern getragen haben, und dem ersten französischen Café au lait samt Schokocroissant in der Bar steht auch nichts mehr im Weg. Ich bin frei und auch noch glücklich, als am Fahrbahnrand der erste Mandelbaum blüht. Am 12. Februar, kann das sein? Ich kenne Südfrankreich aus dem FF - besser als die drei Fächer meines Eastpak-Rucksacks, kenne seine Landschaft, seine Küche, seine Vegetation, ich kenne den typischen Geruch im Carrefour und den Duft des Ginsters in den Corbières - im Mai. Dass es hier so viele Mandelbäume gibt, kleine und große Träume kurz vor dem Aufwachen in Weiß, in Rosa, wusste ich nicht. Auch die Mimosen blühen, kleiden manche Berghänge ganz in Gelb. Dazwischen wachsen Windräder, die gab es früher nicht, und sie stehen alle still. Trotz Mistral, trotz Tramontane? R meint trocken: Die haben zu viele Atomkraftwerke.
    Plötzlich schält sich vor uns, einer Fata Morgana gleich, ein Schneegebirge aus dem Dunst. Von ferne sind die Pyrenäen mit einem ihrer höchsten Gipfel, dem Canigou, eine weiße Täuschung, unüberwindbar. Die Autoroute lässt sie rechts liegen, nimmt den Weg über ihre Ausläufer - hier ist der Winter nackt und schmutziggrau, ohne Prachtkleid aus Schnee. Die altbekannten Orte Canet plage, St. Cyprien, Argeles sur mer sind längst vorbeigeflogen. Hier endete früher der Süden und mit ihm unsere Reisen. Fährt man weiter, wird aus Frankreich ohne Ankündigung Spanien. Die Dörfer sind ein bisschen schmuckloser, weniger gepflegt - sind die Spanier keine Ästheten? Oder sind sie nur ärmer? Und gibt es hier mehr Wolken als in Frankreich? Es hat zu regnen begonnen, hört aber bald wieder auf. Hinter Barcelona wird die Landschaft grün und freundlich und mausert sich mit Mandeln, Pfirsichen, Orangen- und Zitronenhainen allmählich zu einem Garten Eden. Bei unserer Ankunft in San Carlos de la Rapida südlich von Tarragona nach 16 Stunden Fahrt um 16 Uhr zeigt das Thermometer unglaubliche 16 Grad. Schnell noch am Strand etwas Sonne tanken, ehe sie hinter den Bergen verschwindet. Der Meerblick vom Hotelzimmer bleibt erhalten - auch nach Sonnenuntergang, hier fast eine Stunde später als in Deutschland. Allmählich meldet sich unser Hunger, da das Hotelrestaurant aber erst um 20.30 Uhr öffnet, fahren wir in den Ort, um eine Tapas-Bar zu finden. Leichter gesagt als getan. Entweder sind die Restaurants leer oder bumsvoll, ein Dazwischen gibt es nicht. Eine Bar macht einen netten Eindruck, und die Tatsache, dass wir die einzigen Gäste sind, lässt hoffen, dass wir wenigstens rasch bedient werden. Ich bin ausgehungert, winke R herein, und das Desaster nimmt seinen Lauf. Todesmutig stürze ich mich mit meinen paar Brocken Spanisch in eine Konversation mit dem schmuddeligen Kellner und strande kläglich: Für die rund 150 angebotenen Tapas reicht mein Wortschatz nicht, und auch die Erkenntnis, dass nur cirka zweieinhalb davon erhältlich sind, hilft nicht wirklich weiter. Leider haben wir in unserer Verzweiflung schon angefangen, den aufgetragenen Vino tinto zu trinken, als ein Tellerchen mit etwas Schinken, ein paar Oliven und zwei Tortillas, so unappetitlich wie alles andere, auf unserem Tisch eintrifft. Währenddessen versucht sich der Wirt am Herd und brutzelt etwas, das wir nicht bestellt haben, Polka oder Pulpa oder Polpa oder so. Wir ahnen Schreckliches. Ehe die Speisenkreation kredenzt werden kann, stürzen wir unseren Wein runter, lassen alles andere stehen, einen 10-Euro-Schein liegen und suchen das Weite. Noch einen Tapas-Versuch machen wir, aber im nächsten Lokal liegt das Essen zum Teil am Boden, während die Hunde am Tisch mitessen, allerdings ohne Messer und Gabel. R streikt. Am Ende landen wir wieder im Hotel, wo es zwar keine Tapas gibt, dafür aber ein passables Dreigang-Menü für 12 Euro und Wein nach Belie-ie-ben. Was will man mehr? Bei Meeresrauschen fallen wir gesättigt, angeheitert ins Bett und augenblicklich in Tiefschlaf.
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  • Päivä 2

    Kuckum, Garzweiler und viele Fragen

    4. marraskuuta 2021, Saksa ⋅ 🌧 6 °C

    Der Tag beginnt mit einer Überraschung. Auf dem Weg nach „Kuckum bei Tag“ stoßen wir auf einen Wegweiser zu den bereits umgesiedelten Dörfern: Kuckum Neu, Keyenberg Neu, usw., dem wir neugierig folgen. Dass die Umsiedlung im Gang ist, war uns klar, aber dass sie in kompletten Dörfern erfolgt - staun! Wir stoßen auf ein Neubaugebiet von gigantischem Ausmaß, in dem ein Wohngebäude am anderen aus der Erde wächst, lauter schicke Einfamilienhäuser, und wir begreifen, dass viele Dorfbewohner das Entschädigungsangebot des RWE-Konzerns gerne annehmen - als lukrative Chance, ein neues Leben anzufangen oder doch ein neues Wohnen.
    Bei der Besichtigung von Alt-Kuckum müssen wir unseren nächtlichen Eindruck, die Einwohnerschaft kämpfe und hoffe noch, relativieren. Wie in den übrigen angezählten Dörfern hat auch hier der Exodus bereits statt gefunden; die meisten Vorgärten sind verwildert, die Mehrzahl der Häuser verwaist bis auf die, hinter deren Fenster Zimmerpflanzen stehen. In der Dorfmitte die Backsteinkirche mit spitzem Turm, ein von Bäumen und viel Grün umgebener Kirchhof., Vogelgezwitscher. Kuckum ist wirklich wunderschön, die Tatsache, dass es todgeweiht, verloren ist, geht mir zu Herzen. Vereinzelte Widerstands-Signale - Hundegebell, ein gelbes X, Parolen „Alle Dörfer bleiben“, „Kuckum bleibt“ - werden seinen Untergang wohl nicht verhindern.
    Ein Dorf ist ein Dorf ist ein Dorf, denke ich. Ein Dorf hat eine Geschichte, ein Neubaugebiet nur Häuser. Neubaugebiete haben keine Gassen, keine verschwiegenen Winkel, keine alten Eichen, keine Kirchhöfe, anstelle einer Seele haben sie nur Steine.
    Keyenberg ist entsetzlich still. Aber es duftet! Nach frischem Brot! Auch hier eine riesige verwaiste Backsteinkirche, dahinter aber - kaum zu glauben - eine funktionierende Bäckerei. Die Verkäuferin allerdings abweisend und unfreundlich, will mit einem recherchierenden WDR-Team nicht reden und S und mir weder einen Kaffee servieren noch eine Schneckennudel verkaufen. Na ja, vielleicht haben die Leute, die hier noch aushalten, die Neugier der Widerstands-Touristen, zu denen auch wir uns zählen müssen, satt.
    Soll man als Außenstehende gegen etwas protestieren, wenn die Mehrzahl der Betroffenen sich längst dagegen entschieden hat? Soll man sich einem Widerstand anschließen, aus dem sich die, die es angeht, längst verabschiedet haben? Für mich eine offene Frage. Die Leute im Protest-Camp Lützerath tun das. Sie kommen aus Berlin, aus Aachen, aus dem Main-Tauber-Kreis, aus Viechtach und aus Holland, sie kommen in alten Autos oder per Fahrrad, und sie sind alle jung. Sie übernachten in Iglu-Zelten, gezimmerten (Baum)häusern, gehen auf morastigem Boden auf provisorische Plumpsklos und halten wochenlang hier aus. Wo nehmen sie ihre Motivation her? Allerdings machen auch sie den eher zugeknöpften Eindruck einer geschlossenen Gesellschaft, Versuche, ins Gespräch zu kommen, scheitern. Nach einer Weile haben wir genug vom Waten im Schlamm und von unserer Rolle als Zuschauerinnen. Eins ist sicher: Zur Aktivistin tauge ich nicht.
    Es wird Zeit, einen Blick auf die Hintergründe des Dorfräumungs-Dramas und seine Verursacher zu werfen: Garzweiler I, den Tagebau, dessen ockerfarbenen Abbrüche hinter Äckern am Horizont schimmern wie Gebirge - weit weg, aber nicht unerreichbar. Warum nicht versuchen, an die Kante zu gelangen und einen Blick in den Krater zu werfen? Gesagt, getan. Nach 20-minütigem Fußmarsch querfeldein treten wir tatsächlich unbehelligt an die Abbruchkante diesseits der Grube. Die Luft bleibt uns weg. Ich war gefasst auf eine riesige Wunde, über die ich entsetzt sein würde, stattdessen bin ich hingerissen. Die aufgerissene Erde gewährt uns einen atemberaubenden Blick in ihr Inneres, eröffnet uns die Sicht auf einen Querschnitt ihrer verschiedenen Schichten in allen möglichen Braun- und Beige-Tönungen. Die Kohle wird mit zwei riesigen Schafelradbaggern gefördert. Zum ersten Mal sehe ich so eine Mine mit eigenen Augen. Ich muss an ein modernes Gemälde mit einer geradezu poetischen Note denken - schrecklich und schön zugleich.
    Hinter uns hält ein weißes Auto. "Sie wissen, dass das RWE-Betriebsgelände ist“, sagt eine Männerstimme. Nö, wir wissen natürlich NICHT ;-) ! Hier seien letzte Woche zwei Leute abgestürzt. Während S mit den beiden Autoinsassen verhandelt, fotografiere ich wie verrückt. Auf unserem Rückweg folgt uns der RWE-Wagen sage und schreibe fast bis zur Straße. Bei unserem Versuch, mit dem Auto noch einen öffentlichen Aussichtspunkt auf die Mine zu erreichen, werden wir von einer Gruppe Ordner in gelben Overalls abgewimmelt, die nicht nur uns, sondern alle anderen zurückschicken, die einen Blick auf den Tagebau werfen wollen. Wegen der Aktivisten, lautet die lapidare Antwort auf unsere Frage, warum. Wir machen noch ein paar weitere Versuche, die Zeche aus der Nähe zu sehen, doch überall, wo wir hinkommen, taucht gleich ein weißes Auto mit Wache haltenden RWE-Männchen auf.
    Wir fahren südwärts zum Hambacher Forst, der vor drei Jahren kurz vor der Rodung stand. Ungehindert erreichen wir die Aussichts-Plattform auf den Tagebau Hambach mitten im Wald. Vom damaligen Camp der Klimaktivisten sehen wir nichts mehr, wohl aber riesige Transportschneisen und Gleise, auf denen das schwarze Gold in Waggons abgefahren wird. Auch hier im Hambacher Forst hat die RWE mit ihrer Logistik Duftmarken für den geplanten Ausbau hinterlassen - überall.
    Auf der langen Heimfahrt nach Süden unterhalten wir uns. Wem gehört die Kohle in der Erde? Doch nicht dem RWE- Konzern, dessen Funktionäre sich vorort wie Gutsherren gebärden? Wem gehört der Grund und Boden, der in den Dörfern enteignet wird? Und was bedeutet eigentlich der Kohleausstieg 2038 oder früher? Heißt das, dass von da an die Kohle in der Erde bleibt? Oder darf sie nur nicht mehr verbrannt, jedoch auch weiterhin gefördert und beispielsweise ins Ausland verkauft werden? Dafür müsste sich RWE noch nicht mal mit Emissionszertifikaten freikaufen, mutmaßen wir, da es ja nicht sie ist, die Emissionen ausstößt. Fragen über Fragen, auf die wir an diesem Abend keine Antwort finden.
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  • Päivä 2

    Weinreben, Burgen und Braunkohle

    4. marraskuuta 2021, Saksa ⋅ ☁️ 6 °C

    Sightseeing mal ganz anders. Schauplatz Kohleabbau Garzweiler südlich von Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen. Nach dem Tauziehen um den Hambacher Forst in den Vorjahren kämpfen mehrere Dörfer in der Nachbarschaft der Tagebaue Garzweiler I und II dagegen, in letzter Sekunde vor dem Braunkohle-Aus in Deutschland noch plattgemacht zu werden. Es ist noch nicht lange her, dass ich davon erfahren habe, und ich möchte mir das gerne anschauen. Zwei trübe Novembertage haben wir uns dafür ausgesucht, S und ich, und machen uns morgens gegen 10:30 in Stuttgart auf den Weg. Zuerst flutscht alles, bereits um 13 Uhr kurven wir zwischen Bingen und Koblenz das Rheintal entlang. Herbstlich gefärbte Rebenhänge, im Wasser ein Mäuseturm, eine weiße Kaiserpfalz und hinter jeder Biegung eine Burg samt Fried. Schreiend bunte Häuschen, am Rheinufer aufgereiht wie Spielzeugklötzchen, schreiend buntes Laub auf und unter Bäumen. Der Rhein hat Niedrigwasser, vor kurzem sind hier Schiffe stecken geblieben, heute fahren sie. Hinter Sankt Goar regnet es sich erst ein, dann aus, dann schüttet es. Inzwischen sind wir wieder auf der Autobahn, aber die hat dann plötzlich keine Lust mehr und hört auf, ist gesperrt - Bauarbeiten nach den Überschwemmungen im Ahrtal im Sommer. Die nächsten beiden Stunden gleichen einem Geduldsspiel, in dessen Verlauf wir uns an allen Staus vorbei im Schneckentempo unserem Ziel nähern. Nicht planmäßig um 16 sondern erst um 18 Uhr erreichen wir Heinsberg. Vorher haben wir noch die Ruhr überquert und ich muss an einen blöden Witz denken: Der eine zum anderen: Ich bin an der Ruhr geboren. Der andere zum einen: Ich habe gedacht, an der Ruhr kann man nur sterben, ha ha ha.
    Obwohl es bereits stockdunkel ist, machen wir uns nach dem Einchecken in unser Appartement noch auf den Weg Richtung Garzweiler und die von der Räumung bedrohten Dörfer, es sind fünf mit freundlichen Namen. In Lützerath wohnt niemand mehr, dafür hat sich hier das Widerstands-Camp mit allen Attributen einer Protestbewegung eingenistet: Schautafeln, Transparente, an Hauswände gepinnt, Graffiti. Streiter sind da, nicht wenige, gekommen, um zu bleiben. Sie harren aus in Hütten, Zelten, Campingwagen, trotzen Wind und Wetter, Regen und Kälte. An diesem Abend gibts von allem im Überfluss. „Schade, dass so ein Camp immer gleich schmuddelig wirkt“, sage ich zu S. Wir kommen uns hier vor wie am Ende der Welt, und am Ende der Welt gibt es vor allem Lehm, Dreck und Matsch. In der Ferne inmitten eines Meers aus Dunkelheit Inseln aus gespenstisch gleißendem Licht. Das dürften die Zechen sein. An einer Art Marketplace steigen wir aus, der Platz wirkt etwas einladender und heller als der Rest des Widerstandsdorfs. Leider nicht hell genug, so dass es mich kopfüber über das Ende einer Bank schlägt. Diese Millionstel-Sekunden, in denen Dir klar ist, dass Du fällst, und daran verzweifelst, dass Du nicht mehr verhindern kannst, dass Du fällst. Es haut mich seitlich in den Matsch und unsanft auf den Ellbogen. Der anschließende Check nach dem Schreck ergibt, dass alles noch an mir dran ist, wenn auch blutig und besudelt mit Dreck. Check, Schreck, Dreck, super Reim.
    Das Dorf Keyenberg ist, ebenso wie Oberwestrich und Berverath, bereits mehr oder weniger aufgegeben, geräumt, entvölkert. Kaum ein Haus, in dem noch Licht brennt, herunter gelassene Rollläden, leere Fenster, leere Gehwege, nur hier und da eine Katze, die es noch nicht kapiert hat. Und die Straßenlaternen blinzeln auch noch. Von diesen bedrückenden Geisterdörfern hebt sich nur Kuckum ab, hier wird noch gelebt - in erst kürzlich gebauten schmucken Einfamilienhäusern, hier wird noch gehofft, sich aufgelehnt und gestritten. Neulich im Fernsehen sagte eine Einwohnerin: „Kuckum muss bleiben, Kuckum ist wunderschön!“
    Wir sind gespannt, ob wir das morgen bei Tag auch finden.
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  • Päivä 1

    Nicht mega sondern giga

    18. syyskuuta 2021, Saksa ⋅ ☀️ 16 °C

    Ich habe sage und schreibe noch die ganze Wohnung geputzt, ehe ich losgetigert bin - als lonely Rider. Einmal Pfalz im Herbst muss sein, notfalls allein. Die Hürden sind hoch, bei Pforzheim 7 Kilometer stop and go, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. In Burrweiler trinke ich den ersten Federweißen und nehme gleich welchen mit. In Hainfeld gibt es einen Direktverkauf - Kürbisse, unschlagbar groß, unschlagbar rund, unschlagbar preiswert. Ich nehme zwei Monde mit - mein Eingangsbereich zuhause will herbstlich geschmückt werden. Dazu Äpfel, Zwiebeln, Kartoffeln, Secco. Der nette Verkäufer hilft mir, alles ins Auto zu laden.
    In Maikammer Weinprobe. Ich stoße zu einer Gruppe, die schon den halben Nachmittag sitzt und das Sortiment mehr oder weniger durch hat. Einer der Männer fragt die Küferin, was er mit so Raritäten machen soll, Weißweinen von 1978, die in seinem Keller verkommen. Deren Antwort: verkochen oder Essig draus machen. "Sofern es keine Auslese ist", füge ich grinsend hinzu, "die hält länger." Mit zwei Flaschen Scheurebe, sowie Gewürztraminer und Spätburgunder ziehe ich von dannen. Ich fahre auf die Kalmit, die höchste Erhebung der Pfalz, 650 Meter (ungefähr). Vom Parkplatz aus gibt es drei Wege, einen für Rollstuhlfahrer, einen für Treppensteiger, einen für weder noch, den nehme ich. Bizarre moosbewachsene Felsformationen, steingewordene Urzeittiere, bewachen den Wald. Nach kurzer Wanderung bin ich an der Kante, wo jeder jeden grüßt und eine Wandergruppe mit Musik aus der Konserve Krach macht: "In dä Palz geht dä Parrer mit dä Peip in die Kerch... " Die Aussicht in die Rheinebene ist nicht mega sondern giga. Noch ist es warm - ich ziehe mein Buch raus - und wird dann im Handumdrehen eisekalt. Beim Weggehen verlangt ein Wanderer, der da noch sitzt, ich müsse vorher noch seinem Kumpel Küsschen geben, das bringe Glück. Das ziehe ich lachend in Zweifel und mich damit aus der Affäre, beschleunige auf dem Weg zurück zum Auto aber dennoch den Schritt, man weiß ja nie. 13 Grad, als ich losfahre.
    Letzter Akt: Abendessen in einer Riesen-Strauße in Edenkoben: Saumagen mit Sauerkraut, dazu Gewürztraminer. Hier trägt keiner mehr Maske, Corona scheint vorbei, die Stimmung steigt mit steigendem Alkoholkonsum ins Unermessliche...
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  • Päivä 15

    Ein bisschen Stadt muss sein

    8. syyskuuta 2021, Italia ⋅ ☀️ 27 °C

    An Florenz kommt man nicht vorbei. Das ist eine 40 Jahre alte Erfahrung, seit ich mit 20 Italien erkundete, dabei in Florenz hängen blieb und an zwei Tagen über 20 Kirchen besichtigte, dazu die Uffizien, das Kloster San Marco mit den Fresken von Fra Angelico, und, und. Wie besoffen ließ ich mich durch die Stadt der Medici treiben, stand vor Michelangelos Tondo "Heilige Familie", und vor "Primavera", dem Frühling, der auf Botticellis Gemälde ein Mädchengesicht hatte, dem ich gerne ähnlich gesehen hätte. Ich vergaß zu essen, zu schlafen, und erfuhr erst später, dass ich dem sogenannten Stendhal-Syndrom erlegen war, einem Phänomen, das Menschen nur in Florenz ergreift und nach dem gleichnamigen Autor Stendhal, seinem bekanntesten Opfer, benannt ist. Immerhin erinnere ich mich, dass ich ab und zu eine Pizzaschnitte mit Schinken und Champignons oder ein Hörnchen mit 2, 3 Kugeln Eis zu mir nahm, und an den allgegenwärtigen Duft von geröstetem Brot in den Gassen, der noch heute der Gleiche ist.
    Die Besoffenheit, mit der wir uns diesmal Florenz nähern, ähnelt der des Stendhal-Syndroms von damals, geht aber auf höchst irdische Ursachen zurück. Wir haben eine Weinprobe auf einer toskanischen Farm hinter uns, an die wir am Ende nicht mehr geglaubt hatten. Keine Cantina hatte Interesse - weder an unserem Interesse noch an unserem Geld, Degustationi waren prenotati, aber nicht von uns, Weingutbesitzer waren verhindert oder gerade verstorben, ehe wir auf einem Stück Land neben Reben und einem Gutshaus einen einsamen Laub rechenden Farmer fanden, der uns groß ansah und dann versprach: Chiamo mia moglie. (Ich rufe meine Frau). Die kam dann auch - mit resolutem raschem Schritt, der sofort klar machte, bei uns gibt es was, und wer in diesem 2-Mann-Betrieb die Hosen anhatte und dafür sorgte, dass es was gab. Der Weinkeller wurde aufgeschlossen - und es gab alles: Chianti, Vino Toscano, Vino Santo zum Trinken, rote Trauben zum Essen und Olivenöl zum Kochen. Alles konnte degustiert werden und wurde es, mit Ausnahme des Öls. Nach 7 Minuten waren wir Freunde, und weitere 14 Minuten später zogen wir ab, angeheitert, glücklich und vollbepackt, nicht ohne das geradebrechte Versprechen, nächstes Jahr wieder zu kommen, sicuramente.
    In Florenz wohnt meine Schwester mit Mann und Kindern. Nach einer Führung durch ihr Haus, das sie und ihr Mann mit unglaublicher Kreativität gestaltet hat, könnte mich wieder das Stendhal-Syndrom befallen. An meiner Schwester ist eine Innenarchitektin verloren gegangen. Zum Essen gibt es toskanische Brotsupoe, Frikadellen und Kartoffelsalat, Eis mit Himbeerkompott, dazu Wein (Amarone) Gelächter, gute Gespräche, Wein und noch mehr Wein. Bis tief in die Nacht sitzen wir draußen, ohne zu frösteln.
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  • Päivä 15

    On the road again....

    8. syyskuuta 2021, Italia ⋅ ☀️ 29 °C

    Es ward Abend und Morgen, ein vierzehnter Ferientag - und wieder wird die Welt für uns neu erschaffen. Sie riecht nach Rosmarin, frischer Wäsche, frischen Panini und frischem Kaffee. Wir haben auf dem Weg nach Florenz in Scarlino Station gemacht, einem Borgo auf einem Hügel, nur ein paar Kilometer von unserem Feriendomizil entfernt im Hinterland. Von dem alten Kastell hoch über dem Meer soll man an klaren Tagen, von denen heute keiner ist, bis nach Korsika sehen. Uns reicht der Blick über alte Olivenbäume mit fast reifen grünen Früchten bis nach Follonica, der Lenz ist da, und nach Elba. Zum ersten Mal in diesem Urlaub "leisten" wir uns in einer kleinen Bar zum Mittagessen eine Panettone für 6 Euro, dazu gibt's Cappuccino und Aussicht - letztere gratis.
    Am Abend zuvor haben wir uns von unserem Strand verabschiedet. Das Meer macht seine schönsten Wellen für uns, lässt sie gemächlich und im Takt heranrollen und auf den Strand schlagen, wo schon zermahlener Tang und Steine liegen. Die Sonne eine geschälte Grapefruit, deren Saft auf den ganzen Himmel abfärbt. Elba hat sich schon in Dunst Schleier gehüllt, will uns den Abschied nicht so schwer machen - oder sich.
    Später, am Pool hinter dem Appartement, lese ich das bisschen Buch fertig, das vom Tag noch übrig ist, ein kleiner Leckerbissen, zusammen mit Vino rosso vor der Klangkulisse der Zikaden genossen. Nachts um drei Uhr erfüllt nur noch das Gebell der Hofhunde die Umgebung.
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  • Päivä 13

    Wir sind immer noch da ...

    6. syyskuuta 2021, Italia ⋅ ⛅ 28 °C

    … bei Follonica. In der Maremma hängen geblieben. Länger als wir wollten, viel länger. Mehr Sommer als hier kriegen wir nirgendwo. Follonica selbst sind wir allerdings untreu geworden, stattdessen erkunden wir den angrenzenden Süden. In Punta Ala liegen wir in einer tief in die Landzunge geschnittenen Bucht, schwimmen in einem gebändigten Meer und in unseren Büchern bis weit nach Sonnenuntergang.
    Tags darauf, südlich von Castiglione della Pescaia steht alles im Zeichen der Pinie. Die Straße, aus einer Zeit stammend, als die Autos noch VW-Käfer und DKWs und die Camper Tagträume waren, zieht sich unter einem endlosen grünen Dach von mächtigen Pinienschirmen dahin. Links Camping Le Marze, in dem wir vor 22 Jahren die Geschwader in den Kosovo starten hörten.
    Warmer Duft von Erde, Nadeln und Zapfen bei der Fahrt mit den E-Bikes zum Meer. Und dann: Weißer Sand, aquamarinblaues Wasser, aquamarinblauer Himmel und jede Menge Wind! Hoch über uns kreisen sehr viele Lenkdrachen von sehr vielen Kitesurfern und unser Sonnenschirm will am liebsten mitmachen. Nach zehn Mal Losreiß(s)en geben wir es auf, klappen den Schirm zusammen und lassen die Sonne auf Beine, Gesichter und in unsere Bücher scheinen, auch im Herz ist noch Platz. Ich lese jetzt „Aprilwetter“ von Thommie Bayer (Buchtipp!), ein Sommerroman. Am zwölften Ferientag bin ich im dritten Buch auf Seite 163, ein Rekord - seit Jahren war ich nicht mehr in so vielen anderen Leben unterwegs. Und jedes Buch ein Treffer - was wahrscheinlich daran liegt, dass ich am Stück lesen kann und nicht dauernd rausfliege. Neben mir donnert das Meer und manchmal stürzt einer der Riesendrachen wie ein Stein hinein. In der Ferne die Konturen von Elba, der Isola di Monte Christo, der Monte Argentario mit Orbetello und die Halbinsel mit den Häfen Porto Santo Stefano und Porto Ercole. In Porto Santo Stefano bin ich als Zwanzigjährige auf meiner ersten Italienreise an einem sehr warmen Abend beim naiven Versuch, allein am Strand zu nächtigen, mutmaßlich nur knapp einer Vergewaltigung entgangen, indem ich mich in einen privaten Garten rettete. Anschließend „leistete“ ich mir in Orbetello leicht panisch das erste eigene Hotelzimmer meines Lebens - für sage und schreibe 7000 Lire (= 7 Deutsche Mark) mit einem Bett, einem winzigen Waschbecken und ohne Fenster - für mich damals der Gipfel des Luxus.
    Am Meer bei Castiglione ist es an diesem Abend auch warm, nach 20 Uhr noch 26 Grad. Die Sonne verabschiedet sich jetzt schon so früh! An der Strandpromenade finden wir ein lautes, überfülltes Fischlokal und dort einen Platz mit Blick aufs nächtliche Wasser und entsprechende Speisen. Ich bin so voll mit Glück wie das aufgeblasene Gummi-Schwimm-Einhorn vor mir im Sand mit Luft. Mehr Sommer kann nicht werden! Der Meinung sind wohl auch die Zikadenchöre, die auf unserer Heimfahrt in den angrenzenden Feldern aus Leibeskräften flöten.
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