Der Mittelrhein; Sagenumwoben und mystisch, so fließt er seit jeher dahin. Beheimatet von Germanen, Römern, Grafen, Halunken, sowie Dichtern und Denkern. Wichtige Verkehrsachse und Zankapfel der Geschichte. Zeit um einen Besuch abzustatten … Meer informatie
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  • Dag 12

    End of Trail

    26 juli 2023, Duitsland ⋅ ☁️ 15 °C

    Stunden fliegen dahin.
    Der Weg schrumpft Kilometer für Kilometer unter den Füßen und ich nähere mich dem Trailende am Biebricher Schloss zu Wiesbaden…

    Nach einem kleinen Frühstück verlasse ich Schlangenbad durch den Kurpark. Auf angenehm weichen Lehmboden geht es durch Wald, bis irgendwann das Terrain wechselt. Die Wege werden breiter und aus Lehmboden wird Schotterpiste.
    In Frauenstein bestaune ich nochmals die ortsansässige Burganlage, bevor ein letzter kleiner Anstieg zur Goethepyramide genommen wird.
    Hier eröffnet sich nochmals ein weiter Blick ins Umland und man erahnt bereits das nahende Trailende.

    Noch einmal Weinberge, noch einmal kleine versteckte Schleichwege vorbei an Schrebergärten... Plötzlich kommt mir Herbert Grönemeyers Liedzeile aus dem Song Bochum in den Sinn…
    „und im Schrebergarten hast du deine Laube…“
    Erinnerungen an meine alte Heimat den Ruhrpott werden wach!

    Dann wird es laut…
    Fluglärm, Autos, Hauptstraßen,
    die Stadt schafft sich Gehör und ich haste mitten durch sie hindurch. Schierstein und Wiesbaden sind übergangslos miteinander verschmolzen, nur durch ein Ortsschild als eigenständig auszumachen.
    Schließlich erreiche ich über die Rheinpromenade das Ende des Rheinsteiges am Biebricher Schloß.
    Eine wunderschöne Reise findet ihren Abschluss, knapp 320 Kilometer und 10.000 Hm sind in zwölf Tagen zurückgelegt. Jetzt noch zum Wiesbadener Hauptbahnhof und schon bringt mich der Zug zurück nach Freiburg.

    Schöne, unvergessliche Tage an Deutschlands bedeutendsten Fluss sind vorüber…
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  • Dag 11

    Lost Place inclusive

    25 juli 2023, Duitsland ⋅ ☁️ 14 °C

    Früh am Morgen beginnt es gegen die Zeltwand zu prasseln. Regen!
    Noch einmal drehe ich mich auf die Seite, bevor der Entschluss zum Aufstehen gefasst ist.
    Nach allgemeiner Morgenroutine schließt der Himmel kurz die Pforten und ich entscheide Loszuziehen...

    Bereits gegen 08.00 Uhr sitze ich im Zentrum von Geisenheim in einer gemütlichen Bäckerei bei Kaffee und Croissants.
    Draußen schüttet es in Strömen, sodass keine Eile zum Aufbruch geboten ist.
    Nach einem weiteren Kaffee ist es dann soweit, unter großer Anteilnahme der Mitarbeiterinnen verlasse ich die Lokalität und mache mich auf den Weg.

    In voller Regenmontur geht es Richtung Weinberge. Aus anfänglichem Missmut wird Gewohnheit, aus Gewohnheit Akzeptanz. Alles halb so schlimm!!!

    Am späten Vormittag hellt der Himmel auf und der Regen verabschiedet sich.
    Regenklamotten runter und weiter.
    Die Strecke ist trotz anfänglicher Zweifel landschaftlich reizvoll.
    So wechseln Obstwiesen, mit Reb- und Waldwegen und schmale Singletrails werden zu Feldwegen.
    In Kiedrich lege ich einen Zwischenstopp bei Penny ein und versorge mich mit Nachschub aus der Süßwarenabteilung.
    Weiter geht’s!
    Allem Anschein nach bin ich, bis auf wenige Hundespaziergänger, der einzige Wanderer, jedenfalls sehe ich niemanden sonst…

    Nach gut siebenundzwanig Kilometern erreiche ich mein heutiges Etappenziel Schlangenbad.
    Der mittlerweile in die Jahre gekommene Kurort war einstmals Heilquell der herrschaftlichen Prominenz und findet sogar bei Theodor Fontane und Thomas Mann Erwähnung.
    Ich dagegen beziehe heute eine Art „Lost Place“ als Unterkunft. Ein Hotel wie aus der Zeit gefallen, ganz ohne Mitarbeiter. Das einchecken funktioniert allerdings zeitgemäß übers Handy.
    Zimmer in Ordnung, wenn auch im Stil des endenden
    19. Jahrhunderts.
    Eine Erfahrung der anderen Art.
    Morgen dann die letzte Etappe nach Wiesbaden und der Rheinsteig ist Geschichte.

    Ach ja, guet’s Nächtle…
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  • Dag 10

    Das „schwere Beine“ Phänomen

    24 juli 2023, Duitsland ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Nacht im Zelt wurde abrupt von mysteriösen Lauten unterbrochen…
    Das fortwährende Bellen einer Hirschkuh, irgendwo oberhalb meines Lagers auf dem Waldcampingplatz sorgte für Unruhe. Nachdem sich das Getöse langsam in entgegengesetzter Richtung entfernt hatte, überließ ich mich nochmals dem Reich der Träume…
    Beim Aufwachen stellte ich fest das die beiden Zelte der Wanderer neben mir schon verschwunden waren… Huch!!!

    Schließlich setzte ich mich in Bewegung und das im direkten Anstieg. Nicht umsonst wird der Rheinsteig unter dem Einen oder Anderen ThruHiker auch der „Rollercoaster“ genannt.
    Oben angekommen verspürte ich zum ersten Mal auf diesem Trail das „schwere Beine“ Phänomen.
    Entsprechend lief ich heute leicht schleppend durch den Wald und die Weinberge des Rheingaus.

    In Assmannshausen konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und ließ mich zu einer leichten Mittagspause hinreißen. Lecker!!!
    Das Gläschen Riesling zeigte allerdings Wirkung und ich tat was eigentlich verpönt ist, ohne Reue nahm ich die Seilbahn hoch zum Niederwald. Phhh…; „Hike your own hike“!!!

    Oben ging es über breite Waldwege, vorbei am Niederwalddenkmal nebst Germania und dem sagenumwobenen Tempel, bis zum heutigen Campspot in Geisenheim.

    Abends Pasta beim ortsansässigen Italiener und die Welt ist selbst nach einem kräftezehrenden Wandertag wieder im Lot.

    Guet‘s Nächtle…
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  • Dag 9

    Lazy Sunday Afternoon

    23 juli 2023, Duitsland ⋅ ☁️ 19 °C

    Endlich nach fünfmaligem Rumdrehen schaffe ich es die Beine auf den Boden zu bekommen. Auf Tour fallen die ersten Schritte am Morgen meist schwer, da die Muskulatur entsprechend fest und beansprucht ist.
    Nun denn, warum jammern? Hilft ja nichts!
    Raus und weiter!
    Heute ist Sonntag und der Himmel zeigt sich von seiner bewölkten Seite. Glücklicherweise hat einige Meter weiter ein Café geöffnet, sodass ich kurze Zeit später im überschaubaren Ortskern von Kaub vor einer Tasse Kaffee und zwei Croissants sitze.
    Nachdem ich mich aufgerafft und meinen Rucksack geschultert habe, führt der Weg endlich wieder bergauf um kurze Zeit später bergab und abermals durch Kaub hindurch zu führen...
    Nach einem weiteren Anstieg windet sich der Trail durch Weinberge und an Burg Gutenfels vorbei. Trutzig, einem Monument einer vergangen Epoche gleich, steht sie seit Jahrhunderten am selben Platz und wacht über Stadt und Land. Ich jedoch ziehe es vor weiter zu gehen.

    Durch einen Wald gelange ich zur Pforte des Rheingaues. Kurze Zeit später stehen Holzbänke und Tische nebst einer „Waldbar“ direkt am Wegesrand. Natürlich bleiben bei dieser Einladung keine Fragen offen. Hinsetzen und Rasten…
    Schnell komme ich mit anderen Wanderern ins Gespräch und die Zeit vergeht wie im Fluge.
    Doch der Weg ruft und schon geht es zwischen Wald und Reben durch Lorch hindurch weiter.

    Relativ früh, nach knapp
    dreiundzwanzig Kilometern erreiche ich mein Ziel; einen Campingplatz in einem Naturschutzgebiet.
    Zelt aufbauen und chillen, dass ist die abendliche Devise.
    Letztendlich sitze ich mit drei weiteren Rheinsteiglern beisammen, welche die Strecke jedoch in entgegengesetzter Richtung (Wiesbaden-Bonn) laufen.

    Ach ja, guet‘s Nächtle an alle da draußen… :-)
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  • Dag 8

    Ich weiß nicht was soll es bedeuten…

    22 juli 2023, Duitsland ⋅ ☁️ 17 °C

    Schon früh sitze ich bei Kaffee und Porridge vor meiner nächtlichen Residenz und lasse den Blick in die Ferne schweifen.
    Tief unter mir fließt gemächlich der Rhein in seinem Flussbett und vor mir erheben sich die Mauern von Burg Maus. Trotz hoher Temperaturen die für später erwartet werden ziehe ich den Reißverschluss meiner Daunenjacke fester und beginne meine sieben Sachen zu packen…

    Schnell laufe ich durch den kleinen Ort Wellmich um mich an den Aufstieg zur Burg Maus zu machen. Langsam nimmt der Kreislauf Fahrt auf und erste Schweißbildung ist spürbar. Oben angekommen ist der Burghof nicht zugänglich und so fotografiere ich die Burg aus verschiedenen Blickwinkeln…
    Der weitere Weg führt durch schöne Waldabschnitte die in höheren Lagen zu Feld- und Ackerflächen wechseln.
    Kurz vor St. Goarshausen komme ich an einem Aussichtspunkt mit einem älteren Herrn ins Gespräch. Er erklärt, nicht ohne Heimatstolz, die gesamte Umgebung und findet es bewundernswert das ich die komplette Strecke bis Wiesbaden laufe. „Ach wenn doch nur meine Gesundheit mitspielte, dann…“. Diesen Satz höre ich, egal wo, immer wieder und mir wird klar wie begrenzt die Zeit für Abenteuer wie diese ist. Also nicht warten, machen!!!

    Unten in Sankt Goarshausen laufe ich direkt in einen Rewe,
    decke mich mit dem Notwendigsten ein und hocke mich draußen samt Eis in die Sonne.
    Um mich herum wuseln Einkäufer mit Tragetaschen hinter schreienden Kindern her und Autos suchen verzweifelt nach freien Parkplätzen.
    Leben hat viele Facetten...

    Später stehe ich auf dem Loreleyplateau und sogleich kommt mir Heinrich Heines Loreleytext… „Ich weiß nicht was soll es bedeuten…“ in den Sinn. Hier oben allerdings, zwischen Bratwürstchen und Coladosen kann das Lied nicht seine ursprüngliche Wirkung entfalten.
    Übrigens, um die Originalstatue sehen zu wollen müsste man hier steil absteigen.
    Heute allerdings nicht.

    Nach einigen Auf und Ab über wunderschöne Singletrails, sowie Wald- und Feldwegen, stehe ich oberhalb von Kaub, meinem heutigen Etappenziel. Hier beziehe ich mein Airbnb bei Oana und genieße Dusche und Entspannung. Abends schlendere ich gemütlich durch den Ort und lasse den Tag in einem kleinen Lokal bei Essen und guten Wein ausklingen…
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  • Dag 7

    Spätes Einchecken

    21 juli 2023, Duitsland ⋅ ⛅ 16 °C

    Aufstehen, Zelt abbauen, Rucksack packen und ab ins nächstbeste Café am Trail; die Bäckerei im Netto-Markt.
    Nach Kaffee und einem Schokocroissant starte ich Richtung irgendwo.
    Komoot läuft im Hintergrund zu Dokuzwecken und in null Komma nix erreiche ich die Marksburg zu Braubach.
    Nach einem ersten Blick auf mein Handy sehe ich dass Komoot steht und die Tour unterbrochen hat.
    Okay, Navigation starten zum Zweiten…
    Die nächsten Kilometer geht’s auf schönen Waldwegen samt Rheinblicken weiter...
    Beim nächsten Stopp samt Handycheck hat Komoot abermals die Aufzeichnung angehalten!!
    Man könnte den Rheinsteig wahrscheinlich ohne Navi gehen, aber ich schaue gerne rückblickend auf mein Jahrespensum. Kontrollfreak?!
    Komoot zum dritten, diesmal läufts stabil…

    Irgendwie komme ich heute nicht richtig in Schwung.
    Wie es auf langen
    Solo-Fernwanderungen ist, gehen einem hin und wieder Gedanken über Gott und die Welt durch den Kopf. Die Landschaft spult sich neben dir ab und du nimmst sie nur unterbewusst wahr…

    Nach vielen Kehren und einigem Auf und Ab stehe ich plötzlich inmitten einer Kirschlandschaft oberhalb von Filsen. Wunderschöne alte Kirschbäume wachsen hier recht naturbelassen auf großen Wiesenflächen vor sich hin.
    Mir gegenüber, auf der anderen Rheinseite liegt die Stadt Boppard. Fähren queren den Rhein von der einen zur anderen Seite und die Szenerie erinnert mich an alte Gemälde der Romantik…

    Weiter geht’s!!!
    Beinahe mediterran anmutende Singletrails zwischen krüppeligen Baumbestand entführen mich auf den nächsten Kilometern Richtung Kamp-Bornhofen. Irgendwann beginnt es zu regnen. Regenjacke raus und weiter, laufe ich doch heute meine längste Etappe am Rheinsteig mit insgesamt 36 Km.
    Auf der Burg Liebenstein lege ich einen kurzen Boxenstopp ein und gönne mir ein Radler, herrlich!!!
    Die letzten Kilometer bis zu meinem frei gewählten Domizil verlangen nochmal alles ab.

    Erst spät gegen 20.30 Uhr checke ich in der Schutzhütte Rheinblick ein.
    Die ganze Hütte gehört heute Nacht ausschließlich mir. Sonnenuntergang, kochen und schlafen..,
    Morgen geht’s dann nach Kaub.
    Guet’s Nächtle…
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  • Dag 6

    Tiefenentspannt

    20 juli 2023, Duitsland ⋅ ☁️ 17 °C

    Ein äußerst entschleunigter Tag neigt sich dem Ende zu. Doch alles von Anfang!!

    Gut ausgeschlafen geht es recht spät los. Warum beeilen? Der Tag ist lang und die Strecke mit ihren 23,5 Kilometern eher kurz, also erst einmal zum Ehrenbreitsteiner Lidl um die Proviantvorräte aufzufüllen…
    Bewaffnet mit Sandwiches, Wraps und einem Coffee to go trete ich wieder vor die Tür und suche nach einer Sitzbank.
    Frühstück für fünf Euro in erster Rheinreihe, nicht übel. Lidl macht’s möglich!

    Beinahe bedarf es Überredung um meine Füße in Bewegung zu setzen, doch um 10.30 Uhr starte ich endgültig in den noch neuen Tag.
    Hinter Pfaffendorf betrete ich ein Stadtwäldchen welches mich hoch zum Bienhorntal geleitet.
    Hier treffe ich einen jungen Mann und wir kommen ins Gespräch. Natürlich geht es um den Rheinsteig und das Wandern, aber auch um andere interessante Themen. Da Heiko aus dem Hunsrück stammt, kann er mir einiges zur Lage und Geografie dieses Landstrichs erklären.
    Die Zeit, wie auch einige der schönen Streckenabschnitte vergehen wie im Fluge und plötzlich stehen wir am oberen Ende der legendären Ruppertsklamm.
    Über Stock und Stein kraxeln wir die Schlucht hinunter Richtung Eingang und genießen diesen ursprünglichen wenn auch kurzen Etappenabschnitt.
    Nachdem wir einige Kilometer später vor einem Biergarten stehen können wir der Versuchung nach einem Kaltgetränk nicht weiter widerstehen ;-)
    Ausreichend hydriert
    nehmen wir die letzten fünf Kilometer nach Braubach in Angriff und bewundern vor dem finalen Abstieg noch eine faszinierende Aussicht über die Markburg mitsamt Rhein.

    Nachdem ich mich von Heiko verabschiedet habe erreiche ich meinen Campingplatz und bemerke zwei Zelte neben mir einen Typen mit Ultralightgear.
    Schnell ergeben sich entsprechende Themen und schon sitzen der „Wanderjung“ aus Hamburg und ich fachsimpelnd in der Nahe gelegenen Pizzeria.
    Jetzt müde aber zufrieden sinke ich auf meine Isomatte und falle in einen entspannten Schlaf…
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  • Dag 5

    Wilde Tiere und andere Kleinigkeiten

    19 juli 2023, Duitsland ⋅ ⛅ 18 °C

    Plötzliche Stimmen lassen mich hochschrecken.
    Die holländische Pfadfindergruppe welche ihr Nachtlager rechts neben mir bezogen hat erwacht zum Leben. Jeder der hier Anwesenden schläft auf einer Isomatte nahe einer Schutzhütte unter freien Himmel.
    Schnell packe ich meine sieben Sachen in den Rucksack und ziehe von dannen. Kaffee & Co schenke ich mir, denn die Scouts werden mittlerweile unruhig.

    Zu Beginn verläuft der Weg durch schöne waldige Abschnitte und später zwischen Streuobstwiesen bis Heimbach-Weis, einen kleinen Stadtteil von Neuwied.
    Hier blicke ich IHR in die Augen! Eine grüne Mamba starrt mir reglos in ihrer schrecklichen Schönheit ins Gesicht. Langsam schaue ich mich um und traue meinen Augen nicht, sitzt da etwa ein Löwe?? Plötzlicher Kinderlärm holt mich in die Realität zurück und ich sehe mich vor dem Eingang des Neuwieder Zoo‘s !!! :-)

    In Sayn mit imposantem Schloss und dem ersten geöffneten Café am Wegesrand mache ich Pause. Schmeckt es nicht umso besser nach körperlicher Herausforderung den kleinen kulinarischen Verlockungen zu erliegen?
    Nach längerer Pause geht es schließlich weiter, liegen doch noch gut
    18 Kilometer vor mir.
    Feld, Wald und Wiesen fliegen im stetigen Auf und Ab an mir vorbei und hinterlassen keine eindrücklichen Highlights.
    Nachdem der Ort Vallendar erreicht ist ändert sich der Wegverlauf von ländlich zu städtisch.
    Auf Schleichwegen geht es durch Vorortsiedlungen bis auf die Festung Ehrenbreitstein, wo man endlich wieder den Rhein zu Gesicht bekommt.
    An der Festung vorbei und teilweise durch sie hindurch erreiche ich schließlich mein Quartier in Ehrenbreitstein, einen Steinwurf von Koblenz mit dem deutschen Eck entfernt.
    Duschen, Wäsche waschen, Essen gehen und endlich mal wieder ein richtiges Bett. Kleinigkeiten können so besonders sein… :-)
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  • Dag 4

    Shit happens

    18 juli 2023, Duitsland ⋅ 🌙 19 °C

    Zelt verpacken, kleines Frühstück und Wasservorräte auffüllen…, dann geht’s raus in die unbarmherzige Hitze des aufkommenden Tages.

    Nachdem ich gestern Abend nochmals meinen Etappenplan gecheckt hatte, schaute ich bei den für heute geplanten fünfundzwanzig Kilometern recht zuversichtlich in die Zukunft. Doch das sollte sich ändern…

    Die ersten Kilometer entführten mich in die Weinberge oberhalb von Leutesdorf.
    Hier oben schlängelt sich der Weg zwischen altem Baumbestand und gibt erste Blicke auf Andernach frei, welches auf der gegenüberliegenden Rheinseite liegt.
    Wunderschöne Trails geleiteten mich über traumhafte Hochflächen und die Sonne tat ihr Bestes um einem Kälteeinbruch entgegenzuwirken.
    Auch die Landschaft änderte allmählich ihr Gesicht, aus kleinen Lehmpfaden wurden breite Schotterpisten, aus altem Baumbestand wurden Getreidefelder. Relativ unspektakulär aber dafür ein gutes Trainingsterrain zum Speedhiken….
    Achtung!!! Schon hatte ich eine Markierung übersehen und absolvierte ein paar hundert Meter Zusatzpensum.
    Shit happens!!!

    Wieder auf Kurs ging’s Kilometer für Kilometer nach Rengsdorf zum Resupply. Kalte Getränke, natürlich Alkoholfrei, wurden sogleich vor Ort vernichtet und Proviant in Form von fester Nahrung wurde im Rucksack zum heutigen Nachtlager transportiert.
    Jetzt liege ich auf meiner Isomatte etwas abseits einer niederländischen Jugendgruppe und mache Cowboycamping.
    Die Jungs und Mädels sind verhältnismäßig leise, mal schauen was die Nacht so bringt…

    Nachtrag..,
    aus den geplanten 25 Km wurden doch wieder 32 Km inclusive 890 Hm. Sag ich doch, Shit happens…
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  • Dag 3

    Auf Schleichwegen nach Leutesdorf

    17 juli 2023, Duitsland ⋅ 🌙 15 °C

    Nach einer entspannten Nacht verlangt mein Körper nach einer besonderen Essenz Namens Kaffee. Dazu benötigt man eine Bäckerei mit einer entsprechenden Ausstattung. Diese Einrichtungen befinden sich mitten im Ortskern von Linz, welcher zusätzlich mindestens zweimal
    15 Minuten Fußweg extra abverlangt.
    Egal, was nimmt man dafür nicht alles in Kauf…
    Danach ging’s los in Richtung Dattenberg.
    Singletrails zogen hinter urbanen Hausgärten dahin und in gewohnter Manier ging es mal wieder rauf und runter.
    Leubsdorf wurde passiert
    und ich lief an Äckern und Weizenfeldern vorbei (es gibt sie also doch noch). Zeitweise zeigten sich Wolken am wechselhaften Himmel, sodass jederzeit mit Regen und Gewittern zu rechnen war. Glück gehabt beides blieb aus!!!

    Der Rhein unter mir floss ruhig schimmernd vor sich hin, wurde jedoch vom fortwährendem Verkehrslärm begleitet der sich bis in die höheren Lagen der Weinberge durchsetzte.
    Nicht schlimm, aber auch nicht unbedingt schön...
    Mittags heulen plötzlich Sirenen. Was ist los? Wurde Saporischschja in die Luft gejagt? Solche Gedanken spuken mittlerweile durch die Köpfe. Unglaublich!
    Doch der Sirenenmeister stellte schnell seine Arbeit ein und die Sache war vergessen.

    An Schloss Arenfels und Bad Hönningen vorbei führte mich der Weg schließlich nach Rheinbrohl und zur wunderschönen Aussicht an der Rheinbrohler Ley.
    Hier wurde eine längere Pause inclusive Fotostopp eingelegt, bevor die letzten Kilometer zum Campingplatz Leutesdorf dahinflogen…
    Ankommen, Zelt aufbauen, chillen…
    Alles ganz einfach :-)
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