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- May 30, 2024, 3:00 PM
- ☁️ 26 °C
- Altitude: 83 m
- JapanOitaHitaHida station33°19’1” N 130°56’20” E
Von Geta, Katakana und Onsen
May 30 in Japan ⋅ ☁️ 26 °C
Noch nicht gehört? Dann mal schnell googeln. So geht es uns hier tagtäglich...😜.
Es ist unfassbar - wir sind da, wo ich von Beginn an unserer Reise hin wollte: Japan!!!
Das Land der aufgehenden Sonne, des Sushis, der Kanincheninsel, der Vulkane und der Schiebetüren.
Dennoch, es gibt für uns einen großen Wermutstropfen...wir sind eben nicht ganz ohne zu fliegen hier angekommen. Wir hatten einen 4 stündigen Flug von Tiflis nach Urumqi, im Westen Chinas. Wegen der aktuellen politischen Weltsituation sind für uns viele Wege nicht in Frage gekommen: durch Russland wollten wir nicht wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine, durch den Iran hätten wir gekonnt, aber danach kämen Länder wie Afghanistan und Pakistan, durch die wir als lesbisches Paar ganz sicher nicht reisen möchten und zu guter letzt hat Aserbaidschan seit Corona seine Überlandgrenzen geschlossen, so dass wir auch dorthin nur hätten fliegen können.
Es war bis hierher nach Japan ein unendliches hin und her überlegen, welcher Weg für uns tragbar ist. Ein Abwiegen zwischen Pest und Cholera. Und dabei ist uns vorallem eins aufgefallen - zu viele Konflikte und zu viele durchgeknallte, aggressive Staatsoberhäupter machen die Welt enger. Natürlich gibt es (Rad-)reisende, die in den besagten Ländern unterwegs sind. Jedoch sind es wenige alleinreisende Frauen und vielleicht noch weniger Frauenpaare.
Wer weiß, vielleicht beruhigt sich die Welt irgendwann und wird sogar toleranter...dann müssen wir einfach nochmal los😜.
Aber zurück zu Japan. Mit der Fähre schippern wir von Busan in Südkorea nach Fukuoka, in Kyushu, Japan.
Hier angekommen habe ich erstmal ein Ziel vor Augen: original Sushi essen gehen. Noch am selben Abend sitzen wir in einem Sushi Restaurant und stellen fest: die bunten Rollen gibt es nur bei uns zu Hause, gutes Sushi ist auch in Japan echt teuer und der Fisch ist hier definitiv von besserer Qualität als daheim. Luzi probiert Kugelfisch und überlebt.
Am nächsten Tag gibt es ein traditionelles Fest auf dem Kanal der Stadt. Berühmte
Kabuki Schauspieler:innen (traditionelles japanisches Theater) werden auf Booten durch den Kanal geschippert und die umher stehenden (auch älteren) Japaner:innen flippen zum Teil echt aus. Kurz sind wir Zuschauerinnnen des Spektakels bevor wir uns auf die Räder schwingen und Fukuoka hinter uns lassen.
Mao, die wir in Georgien kennengelernt haben und die selbst in Kyushu gelebt und gearbeitet hat, ist unsere virtuelle Reiseleiterin in den ersten Tagen. Sie hat für uns im Vorfeld eine Liste der Highlights auf der Halbinsel zusammengestellt.
Ohne sie hätten wir vieles ganz sicher nicht gemacht und wir hätten wirklich tolle Begegnungen und Orte verpasst. Wir sind ihr noch immer sehr dankbar. Nach wie vor ist sie unser Japan-Joker. Wenn wir was so gar nicht verstehen, können wir sie jederzeit kontaktieren. Danke, arigato Mao!!!!
Bevor wir unser erstes Ziel die kleine Stadt Hita erreichen, landen wir in einem kleinen, von Reisfeldern umgebenen Dorf, wo es einen sehr einfachen Campingplatz geben soll. Leider ist an dem Tag unserer Ankunft das sogenannte "Glühwürmchen-Fest" und der Campingplatz Austragungsort.
Sehr hilflos fragen wir uns und einen vorbei gehenden Japaner, wohin wir stattdessen sollen. Dieser, zunächst auch überfragt, hat keine wirkliche Idee. Als wir grad aufbrechen, um uns einen Zeltplatz irgendwo im Wald zu suchen, kommt er mit einer jungen Frau namens Yuko zurück, um uns mitzuteilen, dass wir am alten Kindergarten zelten können. Japan hat ein ähnliches Problem, wie viele andere Länder auch, die kleinen Orte sterben aus. Es gibt nicht genügend Kinder, um einen Kindergarten oder eine Schule am laufen zu halten.
Am Abend besuchen wir natürlich das Glühwürmchen-Fest und sind dort ebenso eine Attraktion, wie die paar Glühwürmchen, die sich im Dunkeln zeigen.
Yoku besuchen wir am nächsten Tag bei ihr zu Hause auf einen Tee. Sie erklärt uns die unterschiedlichen Schriftarten Japans - Kanji, Katakana und Hiragana.
In der kleinen Stadt Hita gibt es noch insgesamt vier Schuhmacher, die die traditionellen Geta herstellen. Holzsandalen, die die Japaner:innen seit jeher tragen. Mao hat uns einen Workshop organisiert und so lernen wir bei Mr. Ito, wie die Sandalen traditionell gefertigt werden und dürfen an unseren eigenen Geta Hand anlegen.
Unsere Radtaschen werden so langsam schwerer. Nicht nur Holzsandalen, sondern eine tolle Keramiktasse ist seit Japan dazu gekommen. In dem kleinen Töpferdorf Onta, stellt man nach wie vor Tassen, Teller, Vasen, Schüsseln auf die alte Weise her. Ganz ohne Strom wird hier noch die Töpferdrehscheibe durch Anschupsen mit dem Fuß betrieben.
Nachdem es bereits Sushi und Kultur gab, ist unser nächstes Ziel ein aktiver Vulkan. Der Aso ist der aktivste Vulkan Japans überhaupt. Aktuell gilt hier die Warnstufe 2. Dies bedeutet, dass ein Gebiet 1 km um den Vulkan gesperrt ist. Es treten vermehrt Rauch und Gase aus, die man nach Möglichkeit nicht einatmen sollte. Vor einigen Wochen konnte man noch in den Krater hinein schauen. Heute können wir ihn nur auf einer Wanderung von weiter oberhalb bestaunen. Vulkane faszinieren uns beide sehr. Davon hat Japan auch Richtung Norden noch mehr zu bieten. Von daher geht's ab jetzt weiter gen Norden.
Unser erklärtes Ziel auf dem Weg - nach Möglichkeit jeden Tag in eine Onse (heiße Quelle) "hüpfen".Read more
Traveler Ich bin sehr froh dass ich in Ihrem Tagebuch erschienen bin☺️ Die Fotos haben mich hungrig gemacht.😆🍣
Traveler Wir lieben das Essen hier. Ich kann sehr gut verstehen, dass du es vermisst!
Traveler Was soll ich sagen ❤️❤️❤️ Ihr seid einfach der 💥 Es ist immer wider so faszinierend, mit wievielen Menschen ihr in Kontakt kommt!!! Und mich fernab der touristischen Pfade mitnehmt - Danke dafür 😘
Traveler 😘
Traveler 👍